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Junge Generation und Rentensystem„Mehr Umverteilung in der Rente“

Rente mit 68? Moritz Piepel von der Generationen Stiftung kritisiert, dass die Politik das Rentenproblem trotz eines alarmierenden Gutachtens in die Zukunft verschiebt.

Fordert langfristiges Denken auch in der Rentenpolitik: Moritz Piepel von der Generationen Stiftung Foto: Hannah Hernandez Hess/Generationen Stiftung
Barbara Dribbusch
Interview von Barbara Dribbusch

taz: Herr Piepel, Sie sind empört, dass ein wissenschaftliches Gutachten, in dem wegen der Finanzierungsprobleme des Rentensystems ein Renteneintrittsalter von 68 Jahren in 20 Jahren gefordert wurde, von der Politik vom Tisch gewischt wurde. Sind Sie für ein höheres Renteneintrittsalter?

Moritz Piepel: Dass die Minister Altmaier und Scholz das Gutachten vom Tisch wischen, grenzt an Selbstbetrug und hinterlässt mich fassungslos. Wenn die Lebenserwartung steigt und es daher mehr Rentnerinnen und Rentner gibt, muss man auch das Renteneintrittsalter im Durchschnitt entsprechend erhöhen, schon um die Rentenbeiträge und steuerlichen Zuschüsse in die Rentenkasse zu begrenzen.

Auch Sie als heute 22-Jähriger wären dann betroffen und könnten erst mit 68 Jahren, also im Jahre 2067 in Rente gehen…

Gleichermaßen profitiere ich aber auch von der gestiegenen Lebenserwartung.

Man kann nicht in allen Berufen bis zum Alter von 68 Jahren durchhalten. Ein früherer Ausstieg aber bedeutet Rentenkürzungen.

Das ist richtig. Ein Bauhandwerker kann nicht so lange in seinem Beruf arbeiten wie ein Angestellter beim Finanzamt. Hier liegt die Herausforderung an die Politik, zu differenzieren und zu gestatten, in manchen Berufen ohne Rentenkürzungen auszuscheiden. Auch benötigen wir eine Umverteilungskomponente im Rentensystem. Wenn man die Beitragsbemessungsgrenze erhöhen, aber die Rentenauszahlungen deckeln würde, müssten Gutverdiener etwas mehr in die Rentenkasse einzahlen, bekämen aber nicht entsprechend viel heraus. Das wäre auch ein Ausgleich für die Tatsache, dass Niedrigverdiener statistisch gesehen nicht so lange leben und daher eine kürzere Rentenbezugsdauer haben.

Politikerinnen und Politiker gehen davon aus, dass die steuerlichen Zuschüsse zur Rentenkasse steigen müssen. Könnte man auch über die steuerliche Schiene in der Altersversorgung umverteilen?

Wir glauben schon. Steuerliche Zuschüsse etwa über die Einkommenssteuer, die vor allem von den arbeitenden Generationen aufgebracht werden müssten, belasten die Jüngeren aber besonders. Wir sind für die Einführung einer Vermögenssteuer und eine deutlich höhere Erbschaftssteuer. Denn wer erbt, kann auch für die eigene Altersvorsorge mit diesem Erbe rechnen. Da muss die Politik für mehr Ausgleich sorgen.

Im Interview: Moritz Piepel

22, ist Sprecher des Jugendrates der Generationen Stiftung und studiert Physik in Dresden.

Manchmal hat man den Eindruck, die Lösung des Rententhemas wird von den Politikerinnen und Politikern irgendwann in die Zukunft verschoben, ein bisschen wie beim Klimaschutz.

Es gibt große Parallelen zwischen der Verschleppung der Rentendiskussion und dem Aufschieben beim Klimaschutz. Das liegt an der strukturellen Gegenwartspräferenz der Politik: Die großen Zukunftsthemen, die die junge Generation besonders belasten werden, geht man nicht an aus der Angst, wegen kurzfristiger Zumutungen Wählerstimmen zu verlieren. Wir als Generationen Stiftung kämpfen dafür, eine langfristige Perspektive einzunehmen, gerade auch in Wahlkampfzeiten.

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66 Kommentare

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  • Ich verstehe nicht warum diese Menschen nicht die Demographie und die wirtschaftliche Entwicklung betrachten.

    Wenn Moritz 2067 in Rente geht, sind 90% der "Babyboomer" nicht mehr da. Damit ist dieser Berg "abgearbeitet" und diese Generation könnte ein goldenes Rentenzeitalter erleben.

    Zumal auch die demographische Entwicklung ja nicht so ist, wie sie z.b. vor 20 Jahren noch vorher gesagt wurde. d.h. wir Wissen nicht, was in 50 Jahren ist.

    Der andere Aspekt ist aber der, dass eigentlich die Wirtschaft eine normale Rentenentwicklung zulassen würde, wenn man diese, wie in vielen unserer Nachbarländer, auf eine breitere Schulter stützen würde.



    Egal ob Österreich, Schweiz, Niederlande oder Dänemark überall können die Renter besser von ihrer Rente leben als hier.

    Bei uns wird das Rentensystem seit 20 Jahren gekürzt und zerstört. Jeder Umbau dient den Gewinnen der Versicherungindustrie.

    Eine Umlageversicherung auf breiter Basis (wegfall der Beitragsbemessungsgrenze, Alle zahlen ein!) wäre ein stabiles System. Auch und gerade für die interviewte Generation.

    Aber die neoliberale Propaganda scheint auch vielen Linken zu gefallen und damit wird das ganze System geschwächt.

  • 8G
    83379 (Profil gelöscht)

    Mit höheren Steuern einen Nationalfonds finanzieren dessen Gewinne werden dann 50% reinvestiert/50% in die Rentenkassen eingezahlt, nach einigen Jahrzehnten kann der dann immer größe Teile der Rentenkasse übernehmen.

    • @83379 (Profil gelöscht):

      Ja. So ein Fonds hätte in den letzten 100 Jahren hervorragend funktioniert :-)

      Egal wie man es dreht. Es bleibt nur der Generationenvertrag.

      • 8G
        83379 (Profil gelöscht)
        @warum_denkt_keiner_nach?:

        Der Generationenvertrag ist ein Schneeballsystem. Rentensysteme wurden eingeführt zu Zeiten wo der Großteil das Rentenalter nicht erreicht hat. Wir brauchen Fortbildungsmaßnahmen damit Leute mit 70 nicht noch auf den Bau müssen, sondern für einen Bürojob qualifiziert werden. Aber die Rente in der derzeitiger Form hat keine Zukunft, stattdessen sollte man aber einem gewissen Alter in Teilzeit gehen und das bezuschusst bekommen.

        • @83379 (Profil gelöscht):

          "Der Generationenvertrag ist ein Schneeballsystem."

          Nein. Auch wenn es in ein paar Jahren mal einen gewissen "Überhang" an Alten gibt, gleicht sich das auch wieder aus. Die geburtenschwachen Jahrgänge werden ja auch mal alt.

          Die Geschichte mit dem Qualifizieren klingt gut, funktioniert aber schlecht. Die Talente sind nun mal unterschiedlich verteilt und mit 60 lernt es sich auch wesentlich schlechter, als mit 16. Dazu kommt, dass die Leistungsfähigkeit abnimmt.

        • @83379 (Profil gelöscht):

          Tja, erklären Sie mir doch mal, wie das funktionieren soll ohne Generationenvertrag. Unabhängig vom System oder demografischen Wandel oder sonstwas wird IMMER die arbeitende Generation für Alte und Junge sorgen (müssen). Mackenroth-These, wenn Sie sich für solche Nebensächlichkeiten überhaupt interessieren.

  • Wieso nur hab ich das Gefühl, dass sich dieser Junge keine Gedanken um seine Rente machen muss?

  • Liebe Leute! Denkt doch mal aus eurer Kiste raus!



    Dass arbeitende Menschen in eine Sozialkasse einzahlen und a.) damit den Lebensunterhalt für die nicht (mehr) arbeitende Vorgängergeneration bestreiten und b.) hoffen, dass die Nachfolgegeneration dasselbe für sie selbst tut, ist doch nicht gottgegeben.



    Das deutsche Rentensystem hat in der Vergangenheit funktioniert weil die kapitalistische Wertschöpfung primär über den Faktor Arbeit funktioniert hat. Das ist heutzutage aber nicht mehr so. Und wenn man über umweltverträgliches Wirtschaften redet, wird man sich vom Wachstum verabschieden müssen.



    Die einzige logische Folgerung daraus, ist, die Rente an die Wertschöpfung insgesamt zu koppeln und nicht nur an den durch Leistungseinkommen erzielten Teil: Kapitaleinkünfte, Rationalisierungsgewinne etc. sind mit zu berücksichtigen.



    Das läuft dann auf die Abschaffung der Rentenversicherung hinaus, die durch eine zweckgebundene Abgabe auf Einkommen und Gewinne ersetzt werden müsste.



    Geld ist genug da, mensch muss es nur dahin lenken, wo es gebraucht wird.

    • @Paco:

      Das kriegen Sie in der BRD doch nie durch. Da müssten ja sehr viele Leute hier nachdenken, Schlüsse ziehen und dann auch dementsprechend handeln. 25 Jahre Betriebsratsarbeit haben mich da eher zynisch zurück gelassen. Aber die Idee ist top.

    • @Paco:

      Tja. So könnte man argumentieren. Stattdessen die lustige Debatte unter den Gefangenen des Kapitalismus, dass die Krümel, die die leistungslosen Kapitalgewinner und Absurdbezahlten (Elite, Leistungsträger) fallen lassen, voll ungerecht verteilt werden.



      Mehr hatte ich aber auch nicht erwartet bei diesem Thema.

  • Jung gegen Alt kommt mir bekannt vor! Vor den Riestergesetzen gab es das schon mal. Haben auch alle fleißig Riester-Verträge abgeschlossen! Nun geht die Debatte erneut los, weil u. a. Riester gescheitert ist!



    Und eigentlich geht es auch nicht um Jung gegen Alt, sondern um Arm gegen Reich! Die zunehmende Altersarmut wird wie immer überwiegend ausgeblendet …

    Die Vorschläge hier in den Kommentaren bspw. von Fissner bis Farmer weisen auch nicht gerade auf die Bereitschaft einer ernsthaften Auseinandersetzung hin. Daher bin ich dann auch mal weg …

  • Man sollte auch gleichzeitig darüber nachdenken, die Wochenarbeitszeit für junge bis mittelalte Menschen zu erhöhen.

    Alte Menschen haben nicht so viel geschuftet, um im Alter noch weiter zu schuften, währen junge Menschen ne schön kurze bequeme Arbeitswoche haben.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      18 Tage Urlaub, Fünf Tage Woche von 7:15 Uhr bis 17:00 Uhr und am Samstag zum Subbotnik.



      Dann klappt's auch mit der Rente.

    • @Rudolf Fissner:

      Kompliment, ein unbequemes Argument, aber irgendwie kann man das mal ziehen, gehört zum Gesamtbild! 50 Stunden in einer Sechstagewoche... hatte ich mal irgendwo gelesen, in den fuffzigern des letzten Jahrhunderts o.ä.

      • @Tom Farmer:

        "50 Stunden in einer Sechstagewoche... hatte ich mal irgendwo gelesen, in den fuffzigern des letzten Jahrhunderts o.ä."

        Ja. Haben die damals tatsächlich gemacht. Um eine bessere Welt aufzubauen, als sie hatten. Und in die wurden Sie dann geboren...

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Zum Gesamtbild gehört aber auch, dass seit damals die Erwerbstätigenquote ebenso deutlich gestiegen ist, wie die Produktivität.

          • @Ingo Bernable:

            Na dann müsste es doch ein Leichtes sein, die Alten zu versorgen :-)

      • 9G
        97287 (Profil gelöscht)
        @Tom Farmer:

        1962 als 14 Jähriger betrug die wöchentliche Arbeitszeit 45h. Wenn die Berufsschule um 13.00 endete musste man nachmittags zur Arbeit. Wir waren heilfroh 1x/ Woche 8h Berufsschulunterricht zu haben. Natürlich war Samstagsarbeit bis 12/ 13 Uhr normal. Ging man auf die Berufsaufbauschule, brauchte man eine Genehmigung. Der Unterricht fand Dienstag u. Donnerstag von 18.00-21.00 statt, Samstags von 8.00 - 13.00. Dies alles neben der Arbeit. Allerdings machte man mit 17-18 die Gesellenprüfung und konnte dann wenn man lustig war echt Knete verdienen. An Rente haben wir allerdings nicht gedacht, auch nicht an Berufsunfähigkeitsversicherung und Rechtsschutz war jenseits des Vorstellungsvermögens. Ich habe den Eindruck, dass die Abiturienten nach dem Abitur schon an die Rente denken, das kann nur in die Hose gehen weil irgendwann Mutti und Vati keine Knete mehr rüberreichen und , da ja HartzIV abgeschafft wird, sieht es duster aus.

      • @Tom Farmer:

        Man kann auch sagen, dass die Leutchen bzw Alten früher aber auch ein höheres Rentenniveau und steigende Reallöhne hatten. .. Auch ein gutes Argument? 🤡

    • @Rudolf Fissner:

      Haltloses Bashing gegen junge Arbeitnehmer. Die 40 Stundenwoche wurde Anfang der 60er eingeführt und heute wird teilweise wieder mehr gearbeitet. Sie tun so als würden Alte aus der Rente wieder zurückgepfiffen zum malochen. Auch viele junge "schuften" um über die Runden zu kommen. Hauptsache ihre eigene Rente stimmt und nach ihnen die Sintflut. Währen sie jung, würden gerade sie doch gegen Rentner wettern.

      • 1G
        17900 (Profil gelöscht)
        @Andreas J:

        Wie lange gearbeitet wird ist eine Sache, wie das Geld von der Regierung für blödsinnige Projekt rausgehauen wird, eine andere.

      • @Andreas J:

        Meinem Kenntnisstand nach ist Herr Fissner Teilzeitbeschäftigter!

      • @Andreas J:

        Bashing?

        Wollen Sie, dass sich nur die Arbeitszeiten der Älteren ändern, während die Jungen dann irgendwann die 30 Stunden Woche haben?

  • Sehr sanft die Forderungen! Kompliment, dass die Jungen zu fast 100 % so friedlich und wohlerzogen sind. Die müssen für sich selbst (privat) vorsorgen und für die Alten noch parallel die Beiträge abführen die quasi im gleichen Moment an jene weitergereicht werden.



    Ich weiß nicht, ob ich in der Situation so ruhig argumentieren könnte. Die Alten haben es total verbockt und jegliche Alarmmeldungen die seit 30 Jahren regelmäßig aufschlagen ignoriert.



    Was ist zu tun:



    Die Alten brauchen neue und günstige Idee sich gegenseitig zu helfen und Geld zu sparen, sei es in der gegenseitigen Pflege, sei es beim Einkaufen, Alters-WGs um Miete zu sparen, kleiner Wohnung nehmen, länger arbeiten, Nebenjobs... usw.



    SElbst erworbendes Kapital bei den Rentenzahungen berücksichtigen. Wer viel hat bekommt dann auch Rente weniger. (Geht bei ALG2 ja auch)



    Ungerechte Regelungslücken schließen z.B. kein Erwerb mehr von steuervergünstigten Rentenpunkten an Wohlstandsrentner, also kurz vor der Rente.



    Rentenniveau absenken bei den hohen Renten zu Gunsten der Leute die eine niedrige Rente haben oder erwarten; ungerecht, klar, aber so ist das halt dann innerhalb der Ignorantengeneration.



    Beamten reinnehmen und dito absenken auf niedrigeres Niveau.



    Ich will das mal ganz steil zusammefassen: Wenn man 40-60 Jahre vor sich hindöst gibts halt ein hartes Erwachen. Das kann aber nicht zu Lasten der jungen Leute gehen. Und das Gejammer, dass man dies oder jendes nicht mehr zumuten kann...ja so ist das dann aber trotzdem, oder möge jemand Geld beihexen. Die Generation "Alt" muss das weitgehend unter sich selbst regeln! Umschichtung innerhalb der Generation inklusive.



    Für die Jungen gilt: Kapitalgedeckte Vorsorge fördern, Staatsfonds gründen, Mindestlohn hoch auf 15€ pro h, am Produktivkapital beteiligen... keinesfalls so weitermachen in diesem vermurksten Rentensystem, wehrt euch!

    • @Tom Farmer:

      "Wenn man 40-60 Jahre vor sich hindöst gibts halt ein hartes Erwachen."

      1. Die meisten Leute dösen nicht für ihre Rentenansprüche, sondern arbeiten dafür.



      2. Auch die Jungen werden mal alt und brauchen dann die Solidarität der Jungen.



      3. Ohne die Alten gäbe es die Jungen nicht.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Ich finde es nicht gut irgendwie was mal falsch verstehen zu wollen:



        zu 1.) Hindösen heißt, wie ich ausgeführt hatte, ohne Kritk und Anpassung ein Modell trotz Warnungen von demographischen Entwicklungen blind am Leben zu halten und jetzt selbst darunter zu leiden und die eigene Bequemlichkeit nun von den Jungen bezahlen zu lassen.



        zu 2.) Solidarität ist das mal gar nicht wenn die Alten das so voraussetzen, sondern eher Egoismus. Solidarität innerhalb der Altengruppe zwischen arm und reich, viel und wenig Rente, das wäre eine angemessene Solidarität.



        zu 3.) Töricht? ...denn klar, ohne meine Eltern gäbs mich nicht und daher küsse ich ihnen täglich die Füße, schenke ihnen all meine Zeit, Geld, Hingabe... etwas überkommen diese Haltung in einer aufgeklärten Gesellschaft, oder?

        • @Tom Farmer:

          Eigentlich ist in "zu 3.)" alles Drin. Die gesamte Art, an die Dinge heranzugehen.

          Gerade in einer aufgeklärten Gesellschaft sollte man in der Lage sein, Dinge zurückzugeben. Die Eltern sind nicht nur einfach der Grund, warum man auf der Welt ist. Sie haben dafür gesorgt, dass wir in einer gesicherten Welt aufwachsen konnten. Und sie haben uns mit viel Aufwand großgezogen. Wir sind verpflichtet, das in vieler Form Erhaltene zurückzugeben, wenn sie alt sind. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit. nennt sich Generationenvertrag. Ein Vertrag der seit tausenden Jahren existiert und eine Grundlage der menschlichen Zivilisation ist.

          Aber offensichtlich gibt es Menschen, deren Moral beim Kontostand aufhört. Die glauben, nur Geld zählt.

    • @Tom Farmer:

      ALG2 ist eine Sozialleistung während es bei der Rente um erworbene Anwartschaften geht. Rente ist ja gerade keine Sozialhilfe. Daher darf es keine Anrechnung von Vermögen geben.

      • @DiMa:

        Eine Anwartschaft ist nix anderes als eine Zusage die wiederum auf Vertrauen zu den Gesetzgebern beruht. Das kann jederzeit geändert werden (was ja wiederholt passiert ist).



        Ich weiß auch keine super LÖsung, ich weiß aber, dass die Jungen da gar nix für können. Und daher lege ich mir keine Denkverbote auf. Meine Oma war Beamtengattin/Witwe. Die hatte mehr Geld als wir, die einen durchschnittlichen Job machen. Das fand sie selbst ungerecht! Nur mal so als Beispiel.

        • @Tom Farmer:

          Nur zahle ich halt auch seit genau 25 Jahren ein (in unterschiedliche Kassen) und werde voraussichtlich weitere 25 Jahre einzahlen. Die von mir bisher erdienten Anwartschaften will ich ohne wenn und aber haben.

          Eine Belastung der Alten halte ich für utopisch (und ich verfolge keine Utopien).

          Jeder kann sich anhand öffentlich zugänglicher Daten seine eigene statistische Lebenserwartung ausrechnen und überschlägig berechnen, welcher Betrag zur Finanzierung zwischen Renteneintritt und Ablauf der persönlichen Restnutzungsdauer notwendig ist. Dann wird eigentlich jeder feststellen, dass die bisherigen Einzahlungen hierfür niemals ausreichen werden.

          Im Sinne einer eigenverantwortlichen Handlungsweise ist dann eine Erhöhung des Rentenbeitrages (mit Rücklagenbildung) und eine längere Lebensarbeitszeit unausweichlich.

  • "Ein Bauhandwerker kann nicht so lange in seinem Beruf arbeiten wie ein Angestellter beim Finanzamt. "

    Gerade Bürojobs, in denen man 8 Stunden am Tag herumsitzt und in den Monitor starrt sind ungesund. Auch ein Finanzamtangestellter bekommt Rücken- und Augenprobleme mit zunehmendem Alter. Insofern bedeutet eine höhere Lebenserwartung nicht, dass der körperliche Verschleiss nach hinten verschoben wird. Dass die Politik das Renteneintrittsalter nach oben schrauben möchte, gleichzeitig aber das Rentenniveau sinkt, ist ein Skandal. Das Rentensystem an sich muss infrage gestellt und durch ein neues ersetzt werden.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Jossi Blum:

      Ja, da spricht Friedrich Merz.

  • "Dass die Minister Altmaier und Scholz das Gutachten vom Tisch wischen, grenzt an Selbstbetrug und hinterlässt mich fassungslos."

    Vielleicht hat es ja auch damit zu tun, dass dieses Gutachten den Namen nicht verdient. Es rechnet mit einer demoskopischen Entwicklung, die so nicht mehr vorhanden ist. Dazu kommen noch ein paar Zahlen aus der Glaskugel.

    Und warum? Um eine echte Reform des Rentensystems, die alle einbezieht, zu verhindern und statt dessen Rentenkürzungen durch die Hintertür für viele durchzusetzen.

  • Wenn man sich Österreich oder Frankreich ansieht, die sich höhere und frühere Renten leisten, dann ist es natürlich ein ideologischer Krieg, der hier gegen die Umlagerente geführt wird: Statt Lebensleistung Eigentumsakkumulation. Außerdem soll ein Wirtschaftsvorteil durch niedrigere Abgaben beibehalten werden.



    Es wäre m.E. gerechter, wenn es mehr vom körperlichen Zustand abhängig wäre, wann die Gesellschaft ein Mitglied in einen menschenwürdigen Ruhestand entlässt, als davon, wieviel er zusammengerafft hat.



    Und es gibt halt Tätigkeiten, die üblere Folgen haben als andere. Man wird berufsspezifische Rentenalter einführen müssen.



    Als Bürohengst verschleißt man körperlich weitaus weniger.



    Eine pauschale Erhöhung des Rentenalters würde dazu führen, dass Putzfrauen,Pfleger, Fleischer, Bauarbeiter ect in Frührente oder Arbeitlosigkeit und somit Altersarmut getrieben werden und ein Verharren im Status Quo wäre andererseits teuer und eine Verschwendung von Leistungskapazitäten.



    Bestimmte Tätigkeiten werden mit Rabatten belegt werden müssen. Pro Arbeitsjahr z.B. als Streifenpolizist, Pfleger, oder Automechaniker 2 Monate früher in Rente, denn wer ist mit 70 noch fit genug, um Kriminelle, Patienten oder Reifen zu wuchten?

  • Das Gutachten war sehr beschränkt, und die Panikmache sehr unnötig. Es gibt viel mehr Stellschrauben, um eine Rentenversicherung stabil und die Renten besser zu gestalten. Das geht gar nicht unbedingt Jung gegen Alt, sondern Spitzengewinne gegen prekäre Beschäftigung.

    Wenn die regierung weiß, dass es über 12€ Mindestlohn bedarf, um nach 45 Jahren eine Rente oberhalb der Grundsicherung zu bekommen, dann ist der aktuelle Mindestlohn ungenügend. Es geht ja nicht darum einen ungenügenden Mindestlohn per mittleren Lohnzuwächsen neu festzulegen, sondern darum überhaupt erst mal einen existenzsichernden Mindestlohn zu erreichen.

    Mehr Menschen mit höherem Mindesstlohn ergeben höhere Einnahmen der GRV.

    Riester legt 4% der Alterssicherung einseitig auf die Schultern der AN, statt sie wie in de GRV paritätisch aufzuteilen. Umwandlung von Riester in GRV Ansprüche würden einerseits die staatlichen Zuschüsse zur Alterssicherung verringern, andererseits die Rentenzahlungen erhöhen (Wegfall eines überbordenden Verwaltungsaufwandes)

    Die Zuschüsse des Staates an die GRV kommen aus einer Abgeltung von Gemeinschaftsaufgaben, die per GRV verwaltet werden (Erwerbsunfähigkeitsrente, Mütteerrente, Rente mit 63, Respektrente...). Wenn man das alles korrekt bezahlen würde, ginge es der GRV ganz gut.

  • Interessanter Ansatz: "Wir glauben schon. Steuerliche Zuschüsse etwa über die Einkommenssteuer, die vor allem von den arbeitenden Generationen aufgebracht werden müssten, belasten die Jüngeren aber besonders. Wir sind für die Einführung einer Vermögenssteuer und eine deutlich höhere Erbschaftssteuer. Denn wer erbt, kann auch für die eigene Altersvorsorge mit diesem Erbe rechnen. Da muss die Politik für mehr Ausgleich sorgen."

    Problem: Eine Vermögenssteuer und eine deutlich höhere Erbschaftssteuer will momentan nur die Linkspartei. Und diese Partei wird höchstwahrscheinlich die 5% Hürde bei der kommenden Bundestagswahl nicht schaffen. Und Grüne sowie die SPD werden das in den Koalitionsverhandlungen wie immer sofort unter den Tisch fallen lassen.



    Die Gefahr bei solchen Slogans ist immer, dass zum Schluss sich nur auf eine Rente mit 68 geeinigt wird, ohne eine Vermögenssteuer und eine deutlich höhere Erbschaftssteuer! Außerdem wäre mit einer Vermögenssteuer, Vermögensabgabe und angepassten Erbschaftssteuer auch eine Rente mit 64 möglich!

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Ich frag mich immer, wie andere Länder das hinbekommen.



    Unser Renteniveau liegt doch schon 6,5% unter OECD Durchschnitt.



    Also irgendwo gibt es da ein Loch im Sack.

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Einfach mal etwas recherchieren wieviele hunderte Milliarden in den letzten Jahrzehnten aus der Rentenkasse geraubt wurden, für verschiedene Zwecke. Wollte nicht Scholz auch schon wieder ran, diesmal wegen Corona? Da ist das Loch in der Tasche der Rentner, "die den Jungen auf der Tasche liegen"...

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @5ender:

        schon klar, aber warum wollen auch hier alle Foristen im eigenen Saft braten?



        Die Östereicher haben 80% vom Netto Rente? Warum? Vermehren die sich wie die Karniggel?

        • @4813 (Profil gelöscht):

          Ja, das würde mich auch interessieren, warum bekommen das die Österreicher hin aber Deutschland nicht!

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Moritz Piepel glaubt, dass wenn die Rente gesenkt oder das Renteneintrittsalter erhöht wird, er irgendeinen Vorteil da in hat.



    Er irrt. Das gesparte Geld geht an die Reichen.

  • Die TAZ Redaktion sollte junge Menschen nicht so öffentlich mit ihrer Unwissenheit bloß stellen. Die Rentenfinanzierung ist ein mehrschichtiges komplexes Unterfangen, dass sich nicht mit einfachem linearen Denken bewerten ist. Ein Student der Physik sollte das Verstehen können.

    • 9G
      97287 (Profil gelöscht)
      @Reinhard Muth:

      Am Rentensystem ist überhaupt nichts komplex. Im Grunde ist es ganz einfach, es müssen sich nur alle beteiligen im Sinne einer Bürgerversicherung und ja, bei gestiegegener Lebenserwartung und späten Berufseinstieg, muß das Renteneintrittsalter angehoben werden. Es reichen dafür 8 Klassen Volksschule. Das Prinzip Adenauers Kinder gibt es immer stimmt so nicht mehr. Adenauer ist tot und das bisherige System das nach 2 verlorenen Weltkriegen eigentlich nur ein Schneeballkonstrukt war, gehört auf den Müllhaufen der alten Bundesrepublik. Der Junge hat recht und Sie irren

      • @97287 (Profil gelöscht):

        Tja, wer nicht über die 8. Klasse Volksschule hinausgekommen ist, mag sich das Rentensystem so schlicht erklären. Hier ein Link der DRV, die es Ihnen hoffentlich verständlich erläutern: www.ihre-vorsorge....er-dramatisch.html

  • Die Menschen werden immer älter:



    Ja, natürlich, dank der unheimlichen Gewinne der Pharmaindustrie, die daran nicht als Letzte ein riesiges Interesse hat!



    Bei dieser Diskussion wird gerne vergessen, dass die Leute zwar älter werden, dabei aber nicht ALLE jenseits der 63/65 in unserer Arbeitswelt auch hinreichend leistungsfähig sind.



    Wir haben schwerpunktmäßig durch diverse Lebensumstandsvergünstigungen eine statistisch durchschnittliche Anhebung der Lebenserwartung, aber KEINE Bremse beim biologischen Altern!!



    Es wird geflissentlich übersehen, dass "die Alten" heutzutage nicht aus Langeweile massenhaft in Fitness-Studios anzutreffen sind, sondern in schlecht geführten Pflegeheimen, so es überhaupt Plätze gibt.



    Die Welt ist komplizierter geworden, als sie es gestern noch war, und den Blick immer nur auf einen einzelnen Fakt zu fokussieren, ist natürlich wesentlich einfacher, als sich zu bemühen, das komplexe große Ganze zu betrachten.

    • @ALTESEGO:

      In den westlichen oder westernisierten Staaten ist der Anstieg der Durchschnittslebensdauer vorbei. In den USA sinkt die "Lebenserwartung", und die ergibt sich ja ohnehin nur durch lineare Fortschreibung der Entwicklung der letzten ~80 Jahre; sie ist also Lügen mit Statistik:

      Das krasseste Beispiel ist Russland. 1985 sagte die Lebenserwartung voraus, dass heute die meisten russischen Männer über 80-85 Jahre alt würden. Die Realität ist aber: die Hälfte stirbt, bevor sie 60 wird.

      "Life expectancy at birth" nimmt halt an, dass medizinischer Fortschritt sich mit konstantem Tempo entwickelt, und dass sozioökonomische Verwerfungen nicht existieren. Es ist keine Zahl, auf die man sich verlassen kann.

      Was korrekt ist: die Zahl der extrem alten und hochintensive Pflege bedürfenden Menschen wird steigen. Gleichzeitig kann aber durchaus eine erhöhte Mortalität in jüngerem Alter auftreten. Angesichts von Klimawandel und dem Trend zu zunehmender Einkommens-Ungleichverteilung ist das sogar zu erwarten.

      tl;dr: Nein, "wir" werden nicht "alle über 100 Jahre alt werden". Es wird nur die Wahrscheinlichkeit, 100+ Jahre alt zu werden, stärker von materiellen statt von genetischen und physiologischen Faktoren bestimmt.

  • Die Diskussion um längere Arbeitszeiten ignoriert, dass sich bereits heute die Rahmenbedingungen auf dem Arbeitsmarkt grundlegend verändern. Digitalisierung, Robotik und Automation sind die entscheidenden Stichworte. In den letzten Jahrzehnten haben wir Produktivitätszuwächse und Globalisierung durch einen aufgeblähten Dienstleistungssektor kompensiert. Stattdessen sollten wir endlich anfangen, die tägliche Arbeitszeit zu reduzieren. Mehr arbeiten ist keine Lösung - auch nicht für das Rentensystem. Wir müssen stattdessen anfangen, die Wirtschaft stärker in die Pflicht zunehmen.

  • Was Herr Piepel wohl leider nicht versteht, eine höhere Lebenserwartung bedeutet nicht gleichzeitig eine längere Zeit der Erwerbsfähigkeit. Wer die Rente nur dadurch absichern möchte, in dem er das Eintrittsalter hochsetzt, wird scheitern. Es müssen alle Personen mit Einkommen in die Rente einzahlen, Beamte, Selbstständige etc.



    Es darf nur noch eine Rente geben, nicht weitere Betriebs und sonstwas Renten, die sich gegenseitig stützen und nur Geld verbrennen. Rente mit 65 für alle Bundesbürger, wer sich noch fit fühlt, kann ja seinen Renteneintritt nach hinten verschieben.

    • @christoph ganter:

      Mehr Personen einzahlen zu lassen verschärft doch das Problem nur.

      Alle die, die dann einzahlen werden entsprechende Ansprüche erwerben. Worin sollte da die Entlastung liegen?

      • @DiMa:

        Man muss halt den Mut haben, den Starken etwas wegzunehmen. Das geht z.B. in Form von progressiven Beitragssätzen (die aber nicht zu proportional entsprechend höheren Ansprüchen führen) oder degressiven Leistungsversprechen (trotz voller Einzahlungen). Da traut sich nur keiner ran, obwohl es den Gutverdienern nicht wirklich ernsthaft wehtun würde.



        Außerdem müssen alle Einkommensarten einbezogen werden, insbesondere die leistungslosen Einkommen, für die die Bezieher gar nicht arbeiten müssen.

        • @Winnetaz:

          Das macht deswegen keiner, weil es sehr wahrscheinlich grundgesetzwidrig wäre.

          Der wissenschaftliche Dienst des Bundestages hat die in einem Bericht 2017. Nicht auf ihn zu höhren, geht in der Regel nicht gut aus. Fragen Sie mal Andi Scheuer, Ausländermaut oder R2G in Berlin, Mietendeckel, nach.

          www.bundestag.de › ...PDF



          Aufhebung der Beitragsbemessungsgrenze in ...

        • @Winnetaz:

          Das hat @Christoph Ganter jedoch gar nicht geschrieben.

  • Kaum jemand fordert grundlegende Reformen, die echte Solidarität der Starken mit den Schwachen bedeuten würden. Die "Reformen" der Vergangenheit haben immer nur zwischen den Schwachen und noch Schwächeren hin- und herverteilt.







    Denkbar wäre vieles, zum Beispiel die Abschaffung der Beitragsbemessungsgrenze und die Einbeziehung aller Einkommensarten (insbesondere die Einkommen aus Kapitalvermögen) zur Finanzierung bei gleichzeitiger Deckelung der Maximalrente nach oben. Dadurch wird auf gerechte Art und Weise viel mehr Geld eingesammelt und es bleibt den Einkommensstarken trotzdem noch genug um privat durch Vorsorge aufzustocken, falls sie es wünschen.

    • 9G
      97760 (Profil gelöscht)
      @Winnetaz:

      "Insbesondere Einkommen aus Kapitalvermögen"..da fliegt seit 1.Januar 2021 den Privatvorsorgenden gerade der Knüppel um die Ohren. Hat jemand mit einem Kapitalgeschäft 100.000 Euro verdient, mit einem ähnlichen 100.000 verloren, muss er seit neuestem 75.000 als "Gewinn" versteuern.

  • Und wir reden hier ja nur darüber, die aktuelle Rentenhöhe stabil zu halten.

    Mal ein paar Rechenbeispiele:



    Verdient ihr 40.551,- EUR Brutto im Jahr, das sind 3.379,25 EUR Brutto im Monat bekommt ihr aktuell einen Rentenpunkt, nehmen wir an man zahlt die 45 Beitragsjahre, also 45 Entgeltpunkte.



    Dann hat man aktuell eine zu erwartende Rente im Osten von 1495,35 EUR Brutto.

    Verdient ihr 24.000,- EUR pro Jahr, erhaltet ihr bei etwa 25 Entgeltpunkte, dann liegt euer Rentenanspruch bei 830,75 EUR Brutto.

    Beim aktuellen Mindestlohn verdient man ca. 19.700 EUR, damit erhält man ca. 20 Entgeltpunkte, Rentenanspruch 664,60 EUR Brutto.

    Das gilt natürlich nur für Vollzeitangestellte und die 45 Beitragsjahre haben. In D arbeiten 29% der Beschäftigten in Teilzeit.

    www.rnd.de/wirtsch...P7VW52NLZVGJY.html

    Ab 2040 müssen wir Renten voll versteuern.



    www.deutsche-rente...er-rente_node.html

    Behalten wir weiter im Kopf, das in Ostdeutschland, 32% der Vollzeitbeschäftigten im Niedriglohnsektor arbeiten.

    www.zeit.de/amp/wi...lzeit-arbeitnehmer

    Dann kann man erwarten und das ist jetzt eine gewagte Aussage meinerseits, ein erheblicher Anteil der Bevölkerung wird in die Altersarmut rutschen, mit dem aktuellen System!

    Nächste gewagte Aussage, das wird zu erheblichen gesellschaftlichen und finanziellen Problemen führen, aber das ist ja kein dringendes Problem.

    Kann man übrigens alles hier nachrechnen.



    www.deutsche-rente...chaetzer_node.html

    • @Sven Günther:

      Korrekt! Interessant ist allerdings, dass es eigentlich genug Wirtschaftskraft gäbe, um alle gut zu versorgen.

      Ca. 8% der Wirtschaftsleistung wird gar nicht für Konsum aufgewendet, sondern muß ohne Gegenleistung ins Ausland exportiert werden, damit immerhin etwas Beschäftigung im Lande herscht. Die firmen sind auch so nicht ausgelastet, und könnten mit gleichem Personal mehr produzieren.

      Bei höherem Mindestlohn würden mehr Menschen mehr in die GRV einzahlen. Bei Wegfall von Sozialversicherungsbefreiten Minijobs ebenfalls. All das wird durch die "Experten" nicht berücksichtigt.

      Man könnte auch das Riester System mit seinen überbordenden Verwaltungskosten wieder in die GRV zurückführen. Gäbe auch höhere , und sicherere Renten.....

  • Nur ein Test

  • Die erste Aussage ist richtig und wichtig. Wir brauchen eher früher als später eine Erhöhung des Rentenalters.

    Bedauerlicherweise wird das Ganze mit einer Umverteilungsdebatte verknüpft. Die Rentenalterseintrittsgrenze könnte ohne weiteres von der statistischen Lebenserwartung einzelner Berufsgruppen abhängig gemacht werden. Dies könnte dann mit einer erhöhten Mindesteinzahlungszeit flankiert werden. Ein Bauarbeiter, dem die längere Lebensarbeitszeit nicht zugemutet werden kann, hat im Zweifel auch eine geringere Lebenserwartung; während der Angestellte beim Finanzamt im Zweifel etwas länger leben dürfte.

    Dafür braucht es weder eine Vermögensteuer (schreibt sich nur mit einem s) noch eine Erhöhung der Erbschaftsteuer (ebenfalls nur mit einem s).

    • @DiMa:

      Hm, das steckt der Teufel im Detail: Wie bewerten Sie da Menschen die die Berufsgruppen wechseln? Oder Zeiten der Arbeitslosigkeit (da dürfte ja der kleinste körperliche Verschleiß vorliegen). Und ganz heikel: Nehmen Sie dann auch die statistisch deutlich höhere Lebenserwartung der Frauen mit in die Kalkulation?

    • @DiMa:

      "Wir brauchen eher früher als später eine Erhöhung des Rentenalters."

      Brauchen wir?

      "Bedauerlicherweise wird das Ganze mit einer Umverteilungsdebatte verknüpft."

      Machen wir aus "Umverteilung" doch einfach "Verteilung" und dann ist das Bedauern völlig unangebracht.

      Denn darum geht es: Ist unsere Volkswirtschaft langfristig produktiv genug, um die Bevölkerung zu versorgen? Wenn ja, ist alles andere Logistik. BTW, danach sieht es aus: BIP steigt Jahr für Jahr (ohne Corona).

      Die Erhöhung des Renteneintrittsalters ist eine Nebelkerze um die Renten effektiv zu kürzen und die Renditen zu erhöhen.

      • @dumpfisttrumpf:

        Als weiteren Nachweis kann man den Eportüberschuss betrachten. Der ganze Exportüberschuss dient nicht dazu die Bevölkerung zu vesorgen, sondern geht eben über den Bedarf hinaus.

    • @DiMa:

      Einspruch!. Das Gegenteil ist der Fall. Die Rentenfrage wird nicht genug mit der Umverteilungsdebatte verknüpft. Ja, mehr Rentner:innen auf weniger Erwerbstätige erscheint auf den ersten Blick problematischer. Allerdings sollte auch bedacht werden das die Arbeitsproduktivität angestiegen ist. Und genau hier braucht es eine Umverteilung. Die Produktivitätszuwächse müssen der Gesellschaft endlich mehr zugute kommen. Dafür braucht es als erstes eine angemessene Besteuerung von Unternehmen. Über Vermögensteuer und Erbschaftsteuer können wir danach diskutieren.

      • @MartinB:

        Der erste Schritt zur Verteilung sind nicht die Steuern, sondern die Löhne. Mit Existenzsichernden Mindestlöhnen würde keine gesunde Firma überlastet, aber es gäbe mehr Umsatz, und auch mehr Geld in der Rentenkasse.

        Weiterer Effekt, dann müsste der Staat auch später nicht soviel bei der Grundsicherung draufbezahlen. Viel Flickwerk (Respektrente) wäre auch überflüssig, und damit viel Verwaltungsaufwand

        • @Martin_25:

          Ja, stimmt die Löhne sind der eigentliche erste Schritt. Aber mit Blick auf das Rentensystem wird es ohne Steuern nicht gehen. Und auch eine vernünftige Besteuerung der Unternehemn wird diese nicht umbringen.

  • und anderer Punkt ist, wer stellt denn ueber 60 jaehruge noch ein? In japan ist das auch ein grosses Problem, viele Menschen werden entlassen in den spaeten 50ern fruehen 60ern und wo sollen die denn noch Arbeit finden bis 68?

    • @morri:

      Auch das späte Berufseintrittsalter stellt 1 Problem dar. Da fehlen junge Beitragszahler ohne Ende