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Inflation und PreissteigerungDie #Dönerflation ist überfällig

Der Dönerpreis steigt rasant. In Frankfurt wurde die 10-Euro-Schallmauer durchbrochen. Bisher wurde der Döner allerdings weit unter Wert verkauft.

Lecker Döner! Foto: Jens Gyarmaty/laif

Der Döner kostet jetzt in Frankfurt am Main 10 Euro. In Worten: zehn Euro! Das berichtet die Frankfurter Neue Presse am Mittwoch mit Verweis auf ein beliebtes Kebabhaus in der Innenstadt der Mainmetropole.

Es geht da nicht etwa um ei­ne Bankenviertel-Luxusversion mit Trüffelsoße und aus bestem Biofleisch, sondern um den Döner populare, sprich irgendetwas vom Tier mit Soße und Salat, Zwiebeln und Tomate im Fladenbrot. Und das auf die Hand, zum Essen im Stehen. Noch zu Beginn des Jahres kostete das durchschnittlich 5 Euro. Mit der Inflation wurden es schnell vielerorts 6, 7 oder 8 Euro – die Dönerpreise stiegen weit schneller noch als die durchschnittliche Teuerungsrate. Die massiven Preissteigerungen, die man beim Döner in kürzester Zeit beobachten konnte, sind für viele Deutsche eine enorme Belastung.

10 Euro, diese Zahl stellt vieles infrage, was über Jahrzehnte selbstverständlich schien, nicht zuletzt, dass Mi­gran­t*in­nen in Deutschland für billiges Essen sorgen und sicherstellen, dass sich auch die, die wenig haben, den Bauch mit einer vollwertigen Mahlzeit vollschlagen können.

Das sagenhafte Preis-Leistungs-Verhältnis des Döners im Brot war über Jahrzehnte ein relevanter Beitrag der türkischen Community zur Aufrechterhaltung des sozialen Friedens hierzulande. Dafür wurde der Döner im Laufe seiner nunmehr 50-jährigen Geschichte zum beliebtesten Fastfood der Deutschen – weit abgeschlagen die Brat- oder Currywurst.

Volksgericht Nummer eins

In Deutschland werden täglich bis zu 550 Tonnen Dönerfleisch konsumiert, also rund 200.000 Tonnen im Jahr. Jede/r Deutscher/r isst im statistischen Mittel damit 16 Döner im Jahr. Versorgt werden die Deutschen von rund 18.500 Dönerimbissen mit 80.000 Beschäftigten, was nichts anderes bedeutet, als dass auf je 4.500 Einwohner ein Dönerimbiss kommt. Und diese Dönerimbisse machen mehr Umsatz als die zehn größten Player der Systemgastronomie in Deutschland zusammen, also zum Beispiel McDonald’s, Burger King, die Nordsee GmbH, Ikea Deutschland, Starbucks oder Mövenpick.

Und weil der Döner das Volksgericht Nummer eins in Deutschland ist, wird der Inflationsindex heute nicht mehr daran gemessen, was ein Kilogramm Schweinefleisch kostet oder ein Pfund Butter, sondern daran, wie lange heute für einen Döner gearbeitet werden muss.

Und wenn Elon Musk auf die Frage, was sein Lieblingsessen in Deutschland sei, antwortet: „Der Döner!“, dann ist klar: Der Döner gehört inzwischen zur deutschen Identität. Wie das geschehen konnte, ist schnell erklärt: Die Deutschen lieben es billig, und sie lieben Riesenportionen von Fleisch. Der Döner bietet beides.

Bislang.

Natürlich hat die Preissteigerung zum Teil damit zu tun, dass die Dönerbranche von den steigenden Energiepreisen über Gebühr betroffen ist. Die Kühlkette von der Produktion bis hin zur Zubereitung am Grill verbraucht Gas, sehr viel Gas, welches nun knapp und teuer wird.

Die Wahrheit ist jedoch auch: Der 5-Euro-Döner war all die Jahre viel zu billig. Zu billig für ein Gericht, das gewöhnlich aus sechs bis acht Komponenten besteht und etwa 150 bis 200 Gramm Fleisch enthält.

Dönergastro als Ausweg

Der Döner verdankt seinen Erfolg keiner hippen und coolen Marketingstrategie, sondern schweißtreibender, knallharter Arbeit für kleines Geld. Über Jahrzehnte bot die Branche den Döner zur Freude der Kon­su­men­t*in­nen weit unter Wert an. Das alles war nur aufgrund einer enormen Ausbeutung, meist Selbstausbeutung, in den kleinen Familienbetrieben, den Dönerproduktionsstätten und den Bäckereien für das Fladenbrot möglich. Hier wurde weit unter den üblichen gewerkschaftlichen Standards gearbeitet und bezahlt. Über Jahrzehnte funk­tio­nierte dieses System, weil die Dönerbranche oft die einzig verbleibende Überlebensstrategie war, um Arbeitslosigkeit, dem Verlust des Aufenthaltsstatus, der Abschiebung oder dem Rassismus in den Betrieben zu entgehen. Das galt von den siebziger Jahren bis weit in die nuller Jahre hinein.

Inzwischen hat sich vieles verändert. Viele Tür­k*in­nen sind nun Deutsche, viele Kinder und Kindeskinder der Gründergeneration sind auch dank des in der Dönerbranche akkumulierten Kapitals sozial aufgestiegen und verdienen ihr Geld heute als Journalist*innen, Rechtsanwält*innen, Café- und Club­be­trei­be­r*in­nen und vieles andere mehr.

Jenen wiederum, die den Bildungs- und den sozialen Aufstieg nicht geschafft haben, stehen mit der allgemeinen Ausweitung des Niedriglohnsektors in den zehner und zwanziger Jahren Alternativen zur körperlich äußerst harten Arbeit in der Imbissbude zur Verfügung – sei es bei Amazon oder irgendeinem der anderen Lieferservices.

Die Dönerbranche steht heute unter enormen Kostendruck. Auch Dö­ner­un­ter­neh­me­r*in­nen müssen den Mindestlohn bezahlen und um die knapper werdenden Arbeitskräfte konkurrieren. Dönerproduktionsstätten werden zunehmend aus Deutschland nach Polen verlagert, wo der Mindestlohn unter 4 Euro liegt. Und viele Imbissbuden finden längst keine Mitarbeiter aus der türkischen Community mehr – und keine Fachkräfte, die mit dem berühmten langen Dönermesser umgehen können.

Ein Mysterium bleibt unentschlüsselt

Das ist der Grund, weshalb wir vor den Dönerspießen immer mehr Personen, darunter zunehmend Frauen, antreffen, die mit dem elektrischen Dönermesser hantieren. Heute arbeiten in vielen Dönerbuden Geflüchtete aus Afghanistan, Syrien oder anderen Ländern, die sich am unteren Ende in das System einfädeln müssen.

Ein Mysterium der inflationären Preisentwicklung ist allerdings noch nicht zur Gänze entschlüsselt: Während der ­Döner preislich galoppiert, lassen es die arabische Variante Schawarma sowie Gyros, die griechische Schwester des Döners aus Schweinefleisch, gemächlicher angehen. Gyros gibt es heute vielerorts noch für 5 oder 6 Euro und ebenso Schawarma.

Eberhard Seidel ist Autor des Buchs „Döner. Eine türkisch-deutsche Kulturgeschichte“ (März Verlag, Berlin 2022). Zu sehen und zu hören ist Seidel am Sonntag in Berlin: „Die große Stadt der kleinen Leute: Döner, eine türkisch-deutsche Kulturgeschichte“, Veranstaltung um 11 Uhr im Kurt Mühlenhaupt Museum, Fidicinstraße 40, Berlin-Kreuzberg

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46 Kommentare

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  • Der Siegeszug des Döners liegt auch daran, dass er, verglichen mit einer Currywurst mit Pommes Schranke, eher eine vollwertige Mahlzeit ist (ordentlich Gemüse dabei).



    Der Dönermann meines Vertrauens hat die Spiesse mit richtigen Fleischstücken gespickt, sein selbstgemachtes Brot ist jetzt sogar mit 50% Vollkornmehl. Preis noch bei 6,50.



    Man muss sich da nichts vormachen: Das, was man in diversen "richtigen" Restaurants beim Mittagstisch für 8-10 Euro bekommt, ist, speziell bei Fleisch, ganz sicher keine super Ökoqualität.

  • Aufgrund des massiven Preisdrucks und der Anspruchslosigkeit der Deutschen beim Fast Food enthalten die allermeisten Döner mehr als 60% Hack und oft auch Fleischabfallprodukte, was man im Detail lieber gar nicht nicht wissen will.

    Das heißt dann "Fleisch-Spieß nach Döner Art" und ist also kein Döner.

  • Die meisten ArbeiterInnen in Döner-Buden sind in Wirklich Kurden und sprechen nur Türkisch, weil sie aus der Türkei kommen.

    Ich kenne kaum ethnische Türken, die noch eine Döner-Bude betreiben und vor allem da arbeiten.

    Aber das ist ja für den Durchschnittskonsument egal, ob der Mensch da vorne eigentlich Kurde ist oder Türke oder Afghane /Syrer/ Somali. Es geht ja ums Essen. Um den Döner.

    Und mein Problem: Ich kann ihn kaum nocht vertragen. Die Qualität ist viel zu schlecht.

    Ich kenne in Deutschland nur noch wenige Buden, die ihren Döner selber machen, die genau kontrollieren, was sie da herstellen und verkaufen.

    In der Regel werden Döner in Fabriken hergestellt und spitz und günstig kalkuliert.

    Und für so ein Produkt €10 hinzulegen - nein danke, da kaufe ich mir im Bio-Markt lieber die De-Lüks-Pizza aus der TK für €6,99. Zwar muss ich zuhause noch Energie und Zeit aufwenden, aber es geht mir nach dem Verzehr gut, vielleicht sogar besser als zuvor.

    Beim Döner ... Na ja, ich hoffe, dass wir Elon Musk mit dem Zeug noch mässigen oder menschlicher machen können, aber ich bezweifele, dass ihn wirklich jemand im Döner Salonu getroffen hat.

    Vielleicht ist das ein PR-Gag. Angeblich isst Mathias Döpfner auch mal einen Döner, oder behautpet dies wenigstens, lässt ihn das doch ein wenig näher zu den unterbezahlten Journalisten in Kreuzberg erscheinen.

    Ali Güngörmüs hat treffend gesagt, die Döner-Macher seien eigentlich Idioten, weil sie immer das gleiche Produkt herstellten, anstatt was draus zu machen. Bisher trauen sich nur sehr wenige einen Qualitätsdöner wieder im Haus und mit eigener Qualität herzustellen. Dabei gebe es was zu gewinnen. Die wenigen, die es wagen, haben lange Schlangen vor ihren Hütten.

  • Da bin ich mal froh, dass ich diesen Artikel von Eberhard Seidel nicht übergangen habe. Der mich zu einem weiteren von ihm hier in der Taz fürhrte: "Die Vermessung des Döners."

    Prall voll mit Wissen schreibt Seidel die Wirtschafts- Sozial- und Kulturgeschichte einer "Großen Stadt der kleinen Leute" so intensiv und packend - mir ist ganz schwindelig vor Gedanken.



    Ich war mal mit der theoretischen Auseinandersetzung mit der Migrantenökonomie beschäftigt. Eberhard Seidel führt mir jetzt noch mal vor Augen, was mir wichtig ist. Wie soll ich sagen? Zu einer wie auch immer "empirisch-wissenschaftlichen" Betrachtung sollte auch diese Art der Annäherung an ein Thema gehören. Durchdachtes Wissen, packend intensiv geschildert, dem die Schilderung eines Szenarios des Leben gelingt, dass eine rein "sachliche" Schilderung nun mal nicht liefern kann. Vor allem gelingt dieses "Szenario", weil es ihm genau nicht um irgendwelche romantisierenden Geschichten geht. Das packende der Geschichte führt immer zur Realität, auch wenn sie bitter ist. Eben ein Szenario des Lebens.



    So, das lasse ich jetzt so stehen. Einer Begeisterung darf man auch mal Lauf lassen.

  • Hmm. Die Zahlen machen mich sehr stutzig.



    Mehr Umsatz als die 10 größten zusammen?



    Bereits McD hat in Deutschland ca. 65.000 Angestellte, die (im Gegensatz zum Döner-Familienunternehmen) alle nach Tarif bezahlt werden. Das Geld muss irgendwo her kommen. Ich würde daher annehmen, dass bereits dieses Unternehmen mehr Umsatz macht, als alle Dönerbuden zusammen.

    • @Herr Lich:

      Das klingt logisch. Die meisten Systemgastronomen sind Franchise-Unternehmen. Der Großteil der Mitarbeiter sind daher bei namenlosen Subunternehmen angestellt.

      Das ist bei McD übrigens auch so.

      Die 65000 Mitarbeiter findet man oben, wenn man Nach McDoof Mitarbeiter googelt, aber diese Zahl beinhaltet ausdrücklich auch die Mitarbeiter der Franchisenehmer. Das sind immerhin 94% der Filialen.

      McD selbst hat daher einen deutlich geringeren Umsatz.

      Der Fehler liegt also wohl beim Autor. (erwischt :-))

      Damit, dass der Döner zu billig verkauft wurde hat er aber trotzdem recht.

  • Also hier muss man erst einmal differenzieren. Erstens haben viele Deutsche - sorry - keinen besonders guten Geschmack was Essen betrifft, was an der kulturellen Prägung durch Wurst, Ackergemüse und Wurst + Ackergemüse im Eintopf liegt.

    Deshalb wurde der Alman Döner von dem ursprünglichen Gericht völlig verhunzt weil die Almans sowieso keinen Geschmack haben und Döner sogar mit Kraut, Soße, Karotten oder Peperoni und Feta essen und es noch abfeiern. Wieso? Weil seit mindestens 6 Jahren in fast jedem Döner minderwertiges Geflügelfleisch verwendet wird das mit unzähligen Konservierungsstoffen sowie Geschmacksverstärkern vollgespritzt wird, sodass das Fleisch künstlich schmackhaft gemacht wird und durch Glutamat beim Verzehr praktisch süchtig macht.

    In einem echten Döner befinden sich Zwiebeln, Tomaten, Blattsalat, Rind- oder Geflügelfleisch ohne Zusatzstoffe und vielleicht etwas Pul Biber und Petersilie. Da ist Original auch keine Soße dabei. Man trinkt stattdessen Ayran dazu.

    Jetzt müssen wir unterscheiden zwischen der absoluten Minderheit der Dönerläden die ausschließlich regionale Zutaten verwendet und das Brot selbst backt etc. und zwischen den vielen Billigdönerläden die das industrielle Großhandel-Gammelfleisch verwenden und dann auch noch Kraut und ähnlichen Schwachsinn in den Döner packen.

    Davon abgesehen sollte man auch nicht vergessen dass viele Dönerläden Geldwäsche betreiben, was die niedrigen Durchschnitts-Preise im Grunde erst ermöglicht hat.

    Meine Schmerzgrenze ist 7€ für einen (richtigen) großen Döner ohne Zusatzstoffe. Das ist leckerer und gesünder als ein frischer Burger und kostet dann endlich genauso viel wie ein gesunder Burger.

    • @Tobi Chenzhuo:

      Was oder woher ist denn der "echte" Döner? Und inwiefern kommen da Falafel und Kebab noch ins Spiel?

    • @Tobi Chenzhuo:

      Ganz schön intolerant Ihre Ansichten bezüglich des döners - in Stein meisseln würde ich ihre Ansichten über was ein original ist auf keinen Fall, vieleicht gehört doch eher Hammelfleisch auf den Spieß? Und gehört das Gericht nicht auf n Teller mit Reis ? Mir ists wurscht als fan der libanesischen falafel.



      10 Euro möchte ich allerdings nicht für ein falafelsandwich auf die Hand bezahlen.



      Bzw.: das ihr Kommentar durch den Netiquette check gekommen ist überrascht mich - strotzt er doch vor herablassenden Vorurteilen.

  • Selbstausbeutung, wenn Fleiß ein Fremdwort ist



    Ich werde Onkel Ferdi (Ferdinand) nicht vergessen, der schon als Tischler-Lehrling holzverliebt und fleißig war, wie er sagt, wofür er von ehemaligen Mitschüler ausgelacht wurde, so erzählte er, die Müßiggang und Drogenkonsum als erheblichen Lebensinhalt für lohnender hielten.



    Nach seinem Meister ist er dann mit seinen know how in die Entwicklung von Holzbearbeitungsmaschinen gegangen und hat seine Selbstausbeutung mit 55 Jahren beendet und verbringt die Winter seither in Spanien, und seine beiden Söhne eifern ihm im Betrieb in Süddeutschland nach.



    Nichts anderes ist zahlreichen türkischen Gastronomen, Autowerkstätten und Gemüseläden gemein: die Betreiber haben klein angefangen und sich durch Fleiß lohnende Existenzen aufgebaut und, ja doch, neben der Familie auch für den Mercedes, der für sie die Verwirklichung eines Traums war.



    Warum das hierzulande weithin unbekannte Wort Fleiß eilfertig in Selbstausbeutung übersetzt wird, erschließt sich mir nicht, mündet aber oft in den Neid seitens derer, die sich ungern selbst- oder fremdausbeuten und meinen, ihr Kneipenbesuch sei ja wohl Beitrag genug.

  • Dönerpreis in Deutschland geht über 10€: PANIK!



    Dönerpreise in Großbritannien und in der Schweiz: Awww that's cute!

    • @Troll Eulenspiegel:

      Naja man muss dann aber auch mal Lohn und Steuern im Auge behalten. Da kann man dann nicht Schweiz und D vergleichen. Just my 2 cents.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Zumal man im UK (oder jedenfalls in London) mangels Immigration aus Anatolien meist zypriotischen Döner bekommt.

      Und der ist ungefähr so super wie japanisches Kimchi...

  • shawarma meines vertrauens:



    2020: 3,50



    2022: 7,90

  • Ein wichtiger Faktor wurde nicht genannt und das sind die steigenden Mieten. Wenn die Mieten an üblichen Dönerbuden mittlerweile doppelt so teuer sind, müssen die Kunden eben dafür zahlen, dass der Vermieter aus München oder Hamburg genug Geld für seine Bruchbudenimmobilie irgendwo in Deutschland bekommt.

  • 5 € ist bei mir die Schallgrenze!

    • @Herry Kane:

      Für den Preis werden Sie außerhalb Berlins kaum noch einen Döner finden. Selbst bei uns in der ostsächsischen Provinz wird es da schon schwierig. Es gibt ja eine psychologishe Preisgrenze ab der ein Käufer beginnt an der Qualität des Produkts zu zweifeln wenn der Preis zu günstig ist. Wenn Sie so wenig Geld für Essen bezahlen, haben Sie dann nicht das Gefühl es müsse sich um Abfall handeln?

      • @Šarru-kīnu:

        Nein, weil man ja den Vergleich mit anderen Lebensmitteln hat und man außerdem weiß, dass Dönerfleisch typischerweise nicht hochpreisiges Fleisch ist.

        Für Scheibendöner bin ich bereit, mehr zu bezahlen.

      • @Šarru-kīnu:

        Im Ruhrgebiet geht das klar. Kostet zwischen 4-5 Euro, wobei der Durcschnitt oft eher bei 5 Euro liegen dürfte. Klar, geht auch teurer, aber muss nicht.

  • Also mir kommen die 16 Döner/Jahr viel zu wenig vor.



    Ich bin jemand der 1x wöchentlich Döner isst. Oder ok essen muss. :P



    Selbst zuletzt im Urlaub (Neuseeland/Australien) wurde gedönert. Denn man muss den ja überall mal testen, oder? ;)

    Das wirklich skurrilste war letztes Jahr in Island...mein erster Döner aus dem Automaten. War wesentlich besser als gedacht. :P

    Ranking:



    1. Osten Deutschlands (bin Hackfleischdöner-Kind)



    2. Westen Deutschlands



    3. Schweiz



    Letzter Platz ist immer noch Schottland. 2007 für 6 Monate dort gewesen. Und obwohl der Weg vom Dönermenschen in die Wohnung nur 2-3 Minuten betrug. War der Döner nicht ein reiner Fettbatzen...Aber was macht man wenn man "addicted to kebab" ist. Man isst es trotzdem. :P

    • @Daniel Drogan:

      In Schottland isst man auch Haggis :-)

      Übrigens gibt es auch in allen anderen Ländern regionale Gerichte. Wozu verreist man, wenn dann doch das Gleiche wie zu Haus eingeworfen wird?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Ähm, da unterstellst Du mir etwas was nicht ganz stimmt. ;)



        Natürlich wird auch die regionale Küche probiert und gegessen. Und Haggis kommt der "Toten Oma" aus D schon relativ nahe. Von Konsistenz und so, nur geschmacklich ist die Haggis Variante wohl sehr "würziger"...

        Wenn ich also 1 Döner im Urlaub esse, sind da meist immer noch 6-2x Tage wo zu Mittag und/oder Abendbrot genüßlich auch andere Gerichte verspeist werden können. :)

        • @Daniel Drogan:

          Entschuldigung. Da lag ich wohl falsch. Ich musste an die Mitbürger denken, die im Ausland nur Schnitzel (oder eben Döner) essen.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Da haben sie natürlich recht, das die Wahrscheinlichkeit dafür schon sehr hoch gelegen hat ;)

  • Und im letzten Absatz des Artikels steht dann drin, dass Döner wohl doch überteuert ist.

    Für 7 - 10 Euro esse ich jedenfalls lieber ein richtiges Gericht in einem vietnamesischen Imbiss.

    Auf dem Level sind die Preise dort mittlerweile auch angelangt.

    Allerdings bei besserer Qualität.

  • Also vor der Inflation war die Kostenkalkulation für einen Döner 1,30 Euro, wenn ich einen TV-Beitrag noch richtig in Kopf habe...daher waren 5€ auch ein realistischer Preis.

  • Ich empfehle dem Autor einen Trip nach Göttingen, DEM Gyros-Mekka in Deutschland (wo auch die Geräte von Potis hergestellt werden). Wenn er danach noch immer der Meinung ist, Gyros hat was mit Döner zu tun, geht die Reise auf mich. Zwischen Döner und Gyros liegen WELTEN, und nicht nur, dass Gyros aus Schweinefleisch besteht!



    Was den Döner angeht, bitte mal den Preis für 1kg Kalbsdöner recherchieren und dann den von 1kg Kalbsfleisch vom Fachhändler. 5,- zu 20,- und nun finde den Fehler.



    Bis etwa 2010 gab es auf YouTube eine Doku von immerhin Dieter Kronzucker zu sehen, in der genauestens beschrieben wird, wie Dönerfleisch hergestellt wird. Wer das sah, hat sein Essen eher aus dem Gully gefischt, als Döner zu essen. Ich frage mich nur, wieso diese Doku "verschwunden" ist.

    • @HotteHueh:

      Gyros ist aus dem Gericht Döner entstanden. Weil die Griechen so ziemlich alles aus Anatolien, Ägypten oder dem Balkan übernommen haben und dann traditionell leider behaupten das sei griechisch.

      Ebenso wie Shawarma vom Döner / Kebap abstammt. Vielleicht mal selbst recherchieren bevor Sie hier Reisekostenpauschalen anbieten :D

      Und klar ist ein guter Döner teurer als ein Industrie-Geldwäsche-Döner. Das finde ich ja so schade dass hier nicht differenziert wird.

      • @Tobi Chenzhuo:

        Mehr noch: Gyros ist ein haraam-Döner. Ein kulinarisches Schibbolet, entstanden kurz nach der griechischen Unabhängigkeit.

      • @Tobi Chenzhuo:

        Vielleicht mal selber essen, probieren, bevor Du Dich hier mit der Theorie überschlägst und meilenweit vorbeireitest. Ein Auto ist auch deutsch, und trotzdem machen Franzosen, Amis, Japaner jeweils etwas "Anderes" draus.



        Und ein GUTER Döner.... ist ein Widerspruch in sich. Das wäre wie ein guter WasAuchImmer von McDonalds.

    • @HotteHueh:

      Ist es wirklich notwendig Wirken von finsteren Kräften zu implizieren, die uns die Wahrheit über Dönerfleisch unterschlagen wollen?

      Vielleicht täte Ihnen ein Prise Realität ganz gut. Wenn Sachen auf Youtube "verschwinden" 10 Jahre nachdem sie dort etwas gesehen haben, gibt es ein paar mehr Möglichkeiten:

      -Der Account mit dem hochgeladen wurde, wurde gelöscht oder gebannt.

      -Der Rechteinhaber hat beantragt, dass das Video gelöscht wird.

      -In dem Video wurde ein populäres Lied verwendet für das keine Lizenz gab es im Internet zu verwenden. (Aus 1. Hand: Es gibt "Fernsehversionen" und "Internetversionen" von ÖR-Sendungen, wo teilweise auf Grund der Lizensbedindungen die Musikuntermalung aus Lizenzgründen ausgetauscht wird.) Und in Folge wurde das Video provisorisch durch einen automatisierten Vorgang gesperrt.

      - Wenn sie keinen direkten Link gehabt haben sollten... vielleicht ist es einfach im Suchalgorithmus-Nirvana verschwunden.

      Wenn Sie eine Vermutung haben, warum die Doku "verschwunden" ist oder welche finsteren Kräfte dafür gesorgt haben, schreiben sie es doch.

  • Ein guter Döner ist jedes Geld wert. Schade, dass es keinen mehr gibt.

    • @Marc T.:

      Sie sprechen mir aus der Seele. Überall nur noch maschinell geschnittene Hackfleischmasse ohne Konsistenz.



      Und überall bekommt man nur noch dieses unsägliche dreieckige industriefladenbrot das schmeckt wie Pappe und wo der Inhalt aus beiden Seiten rausfällt.



      Dann lieber Leberkäswecken vom Metzger meines Vertrauens

  • "In Deutschland werden täglich bis zu 550 Tonnen Dönerfleisch konsumiert, also rund 200.000 Tonnen im Jahr. Jede/r Deutscher/r isst im statistischen Mittel damit 16 Döner im Jahr. "



    WTF?! Da ist noch viel Luft nach oben für Saitandöner oder Falafel. Letzterer ist meist günstiger, aber ersterer sollte es auch sein. Wie so oft wird aber leider mit dem Label vegan ein Preisaufschlag erhoben. Da pflanzlich sollte er wesentlich günstiger sein. Wenn es günstigen Saitandöner gäbe, wäre die Verteuerung der Fleischvariante nicht so schlimm bzw. ist sie angesichts Massenaussterben und Klimakrise ja richtig so.



    Wie auch immer, schön, dass im Artikel die Arbeit und Menschen dahinter gewürdigt werden aber auch die schiefen Sozial-Verhältnisse einen kritischen Wink erhalten!

    • @Uranus:

      *ersterer

  • Ich weiß noch wie wir damals in der Schule alle Kosten in Döner umgerechnet haben. Das waren damals noch 3 Euro...

  • Kapitalakkumulation durch Selbstausbeutung...klar doch und klingt dazu noch hippster als die G'schichten von Tellerwäschermillionärs.



    Auweja...

  • döner populare , ...

    sprich irgendetwas vom tier mit soße und salat, zwiebeln und tomate im fladenbrot.

  • Döner in Frankfurt - gibt es das überhaupt noch, wo seit Jahrzehnten die Falafel alternative Münder füllt? Als Rarität gibt's da Döner noch an mancher Ecke, und die Inflation bringt die Gelegenheit, den Raritätsstatus preislich zu unterstreichen.

    Dennoch ist zu beklagen, dass die Lebensmittelpreisentwicklung aus ihrem gemäßigten Trott je nach Produktart ins Traben, im einen oder anderen Fall gar ins Galoppieren geraten ist. Es bräuchte eine staatliche Kontrollinstanz, die überwacht, dass hier nicht im einen oder anderen Falle Preiswucher zur Gewinnhypermaximierung vorliegt, und sichert, dass genug bei den Lebensmittelproduzenten un deren Helfern ankommt von dem, was wir mehr zahlen.

    Gerade die unteren Einkommensgruppen bis hinauf zum 40-Stundenwochen-Mindestlohn erleiden durch den hohen Anteil der Lebensmittel an ihren Ausgaben ein Vielfaches der offiziellen Inflationsrate! Wer da noch abstreitet, dass nur der Spitzensteuersatz steigen darf, gehört aus der Politik verbannt.

  • Gepresster Fleischabfall, der zuerst stundenlang im eigenen Fett erwärmt wird, bevor er im Fladenbrot landet, schmeckt auch mit 10 Euro-Preisschild nicht besser.



    Der Umgang mit dem "berühmten langen Dönermesser" ist gar nicht mehr nötig, es gibt clevere Maschinen, die das Säbeln automatisieren.

    • @Kabelbrand Höllenfeuer:

      Das betrifft die vielen billigen Industriedöner.

      Man muss eben Suchen bis man authentische Dönerläden findet. Kenne einen der ist aktuell bei 6,50€ und nutzt ausschließlich regionale Zutaten, backt das eigene Brot frisch, bietet kostenlos Cay an.

      Das ist die Ironie dabei. Diese authentischen Döner bleiben relativ günstig obwohl genau diese ihre 10€ wert wären, während die billigen Industrieabfall-Döner in den Stadtzentren jetzt den tatsächlichen Materialwert von 5€ für 10€ anbieten.

    • @Kabelbrand Höllenfeuer:

      Clevere Maschinen wie "der Gerät"?



      Braucht zum schneiden ca zehn mal so lange wie ein Mensch(Live gesehen, das Resultat waren lange Warteschlangen), raubt Menschen die Arbeitsplätze, kostet unsummen an Beschaffungskosten, verbraucht unnötig Strom, muss regelmäßig gewartet und gereinigt werden......also der Vorteil dieser "Cleveren Maschinen" erschließt sich mir nullkommanicht

      • @PartyChampignons:

        Nope. Bei mir um die Ecke hat ein Verkäufer so ein Teil, das an einer Schiene den Spieß rauf und runter läuft. das Teil ist schneller als der durchschnittliche menschliche Fleischsäbler.

  • Informativ, aber auch wow.



    Der Döner als "...relevanter Beitrag der türkischen Community zur Aufrechterhaltung des sozialen Friedens hierzulande." Aber sicher nicht von der Grundintention.

    16 Döner pro Person/Jahr. Kleinkinder, Veganerinnen und Rentner herausgerechnet, ca jede Woche ein Döner. Wow.

    Das wird mit 10 Euro nicht mehr klappen. Also, Schluss mit dem Beitrag zum sozialen Frieden. Nun befeuert ausgerechnet die Dönerfrage Pegida und andere Montagsdemostrationen.

  • Nicht alternativ sondern ergänzend mag ich aus meiner Erfahrung beisteuern:



    Zumindest die Döner, die ich früher gegessen habe, waren so günstig, weil das Fleisch billigste Qualität war und selbst dieses noch zu über 50 % aus Hack besteht. Rückblickend überkommt mich da geradezu Ekel.

    • @BluesBrothers:

      Was meinen Sie denn was heute anderes im Döner drin ist??!