piwik no script img

Homöopathie als KassenleistungWahlfreiheit muss bleiben

Anja Krüger
Kommentar von Anja Krüger

Homöopathische Medikamente sollten nicht nur für Gutverdienende zugänglich sein. Auch Placebo hilft.

Homöopathische Mittel haben zumindest keine herben Nebenwirkungen Foto: imago images/Westend61

A b 2021 werden in Frankreich die Krankenkassen die Kosten für homöopathische Medikamente nicht einmal mehr teilweise erstatten dürfen. Das fordern die Kassenärzte auch für Deutschland. Dabei sind homöopathische Arzneimittel gar kein Bestandteil des Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenkassen, die Kosten werden also nicht automatisch übernommen. Es gibt nur einzelne Kassen, die diese Medikamente freiwillig bezahlen. Sie wollen damit gezielt Menschen gewinnen, die an einer alternativmedizinischen Behandlung interessiert sind. Und das sollte auch so bleiben. Denn wer nicht nur auf die Schulmedizin setzen will, sollte die Möglichkeit haben, die Kosten dafür erstattet zu bekommen.

KritikerInnen der kassenfinanzierten Homöopathie wenden ein, dass die Wirksamkeit dieser Methode naturwissenschaftlich nicht bewiesen ist. Mag sein, dass die Kügelchen als Placebo wirken. Das ist bei vielen konventionellen Medikamenten aber mitunter auch nicht anders. Es ist ja nicht so, dass jede Pille zu 100 Prozent bei allen PatientInnen gleich oder überhaupt wirkt – auch wenn die Marketingmaschinen der Pharmaindustrie anderes glauben machen wollen. Dass der Fortschritt von heute der Irrtum von morgen ist, ist unter WissenschaftlerInnen unstrittig.

Nicht selten müssen ÄrztInnen verschiedene Medikamente ausprobieren, bis eines dem oder der PatientIn hilft. Warum sollen darunter nicht auch homöopathische Mittel sein, vorausgesetzt, dass PatientInnen und ÄrztInnen das richtig finden? Etliche MedizinerInnen verfahren so, allerdings nur, wenn PatientInnen bereit sind, die Kosten für das Alternativpräparat selbst zu tragen, oder sie entsprechend versichert sind.

Skepsis gegenüber den Versprechungen der konventionellen Pharma­industrie ist mehr als berechtigt. Von den herben Nebenwirkungen etlicher Medikamente ganz zu schweigen. Und die zumindest haben homöopathische Mittel nicht. Es kann nicht richtig sein, dass nur Menschen Wahlfreiheit zwischen chemischer Keule und Kügelchen haben, die nicht mit jedem Euro rechnen müssen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Anja Krüger
Wirtschaftsredakteurin
Buchveröffentlichungen: „Die verlogene Politik. Macht um jeden Preis“ (Knaur Taschenbuch Verlag, 2010), „Die Angstmacher. Wie uns die Versicherungswirtschaft abzockt“ (Lübbe Ehrenwirth, 2012).
Mehr zum Thema

144 Kommentare

 / 
  • 9G
    92358 (Profil gelöscht)

    Ich muß hier trotz meiner ablehnenden Haltung noch einmal ergänzen, weil "hilft nicht" stimmt schlicht nicht! Beim homeopatischen Produkt "Meditonsin" ist meine Erfahrung: ist eine Erkältung im Begriff auszubrechen (also noch nicht voll entfaltet, leichte Halsschmerzen, des Fühlens, da ist was im Anmarsch) dann bewirkt dieses Produkt, das es nicht ausbricht. Das muß man auch erwähnen! Es wäre unrecht, etwas in Abrede zu stellen, wenn, wenngleich nicht nachweisbare, eigene Erfahrungen, das Gegenteil aussagen. Dann wäre ich Lobbyist.

    • @92358 (Profil gelöscht):

      Es ist weitgehender Konsens, dass es einen Placeboeffekt gibt und dass homöopathische Produkte so wirken. Ebenso machen Leute die Erfahrung, dass es ihnen geholfen hat, eine Kerze in der Kirche aufzustellen.

    • @92358 (Profil gelöscht):

      Nehmen Sie nur Meditonsin?

      Oder machen Sie sich auch einen Tee, ziehen sich einen Schal um etc.?

      Und haben Sie dann nie Erkältungen, wirkt Meditonsin also 100%? Oder haben Sie trotzdem manchmal Erkältungen?

      Wenn letzteres, wie unterscheiden Sie zwischen Meditonsin-verhinderter Erkältung und einfach so von selbst nicht über ein kurzfristiges Halskratzen hinausgehenden Erkältungsanflügen, wie es wohl jeder mit und ohne Meditonsin hat?

      • 9G
        92358 (Profil gelöscht)
        @sart:

        @SART



        Sehen Sie dazu bitte meinen vorherigen Kommentar (mit diesem der dritte) den Kontext zu verstehen. Daheraus erübrigt sich die Frage um Tee (ich bin Kaffeetrinker, ist der alle, stell ich mich nicht mit Tee hin. Tee hat keinen Nutzen für mich, ist lediglich ein Mehraufwand der Zubereitung so wie Kosten gegenüber Leitungswasser (Rohrperle)



        Zu Ihrer Frage der Wirkung "Meditonsin" war meine bisherige Erfahrung, so wie ich schrieb, ist eine Erkältung in Anmarsch briricht sie nicht aus, ist sie bereits da ist es zu spät, dann wirkt es nicht (also überhaupt nicht, lindert auch nicht, gar nichts!) Hingegen bei Anbahnung einer Erkältung überrascht mich die Wirkung stets aufs neue. Es dürfte eigentlich nichts bewirken, tut es aber. Ich kann nicht erklären, warum das so ist und müßte Sie daher auf den Eigenversuch verweisen, Ihre eigenen Erfahrungen zu sammeln. Ihrer geschätzten Hinterfragung der Unterscheidbarkeit ob mit oder ohne Einnahme ein Ausbruch unterscheidbar wäre, kann ich nur ausführen, das ein ähnlicher Fall ohne Gabe Meditonsin bei Anbahnung einer Erkältung diese niemals nicht ausbrach, sie brach dann immer aus. Ich bin 45 Jahre alt, ich denke, das ist eine angemessene Zeit, einen solchen Erfahrungswert auszusprechen. Hingegen, ich bin kein wissenschaftliches Labor sondern Privatperson. Ich kann als solche keine Beweisführung durchführen, dafür habe ich überhaupt nicht den Sachverstand.



        Diese, meine Erfahrungen, kann ich nicht einfach übergehen oder verschweigen in meiner Argumentation, gegen eine Aufnahme als Kassenleistung zu sein. Dann würde ich mit falschen Gewichten wiegen, völlig entgegen meiner moralischen Werte. Ich muß, wie in diesem Fall, wenn ich fürsprechende Kenntnisse habe, diese auch ansprechen, sonst sähe ich für mich selbst keine Kommentarberechtigung. Ich gehöre keinem "Lager" an, nur mir selbst. Ich lege großen Wert auf Warheit und Gerechtigkeit, das ist meine persönliche Natur, mein persönliches Streben.

        • @92358 (Profil gelöscht):

          Es ist bekannt. Dass Menschen dazu neigen den Bestätigungsfehler zu begehen, also Information die die eigene Meinung bestätigt zu suchen und sich zu merken, während gegenteilige Informationen ignoriert, relativiert und sogar einfach vergessen werden.

          Sie behaupten das Medikament wirke immer, solange Sie es rechtzeitig nehmen. Wenn es also nicht wirkt ist es leicht relativierend zu behaupten man habe es schlicht zu spät eingenommen. Beim nächsten Mal nehmen Sie Meditonsin bei einer kommenden Erkältung ein und sie sind begeistert wie sehr es hilft, obwohl es eigentlich ihr Immunsystem war. An den tollen Erfolg erinnern Sie sich, das eine Mal als Sie es vermeintlich zu spät eingenommen haben vergessen Sie nach einer Zeit und ihre Meinung wurde weiter gefestigt.

          Wissenschaftliche Studien haben genau den Zweck, dass man diesen Bestätigungsfehler möglichst klein hält durch kontrollierte Beobachtung, randomisierte Probanten, Kontrollgruppen, numerische Auswertung und Peer-Reviews. Wenn etwas also in zahlreichen seriösen Studien widerlegt wird, ihre Erfahrung aber gegenteilig ist, dann liegt es nahe, dass sie dem Bestätigungsfehler unterliegen und nicht, dass die Studien die Wirkung irgendwie nicht entdecken konnten.

          Es wäre also nicht Unrecht die Wirkung in Abrede zu stellen auch wenn ihre Erfahrung das Gegenteil zeigt, sondern wäre meines Erachtens nach eine kritische Auseinandersetzung mit dem eigenen Bestätigungsfehler.

  • 0G
    06792 (Profil gelöscht)

    Ich kann die Argumentation in diesem Artikel nicht nachvollziehen.

    Jeder kann doch privat machen was er möchte. Ich kann z.B. bei meiner Tochter fast alle Probleme mit einem "Regenbogen Aufkleber" komplett frei von Nebenwirkungen heilen.

    Aber ich erwarte wirklich nicht das eine solidarische Krankenversicherung "Regenbogen Aufkleber" für alle bezahlt.

  • 9G
    97287 (Profil gelöscht)

    Um hier im Forum mit Fake News etwas aufzuräumen. Homöopathische Mittel sind zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung nicht verordnungsfähig. Was gegenüber einigen Krankenkassen in eingeschränkten Maße abrechnungsfähig ist, ist die homöopathische , meist sehr umfangreiche ,Erst -und Folgeanamnese.Was in Berlin möglich war ist, dass über den Praxisbedarf zeitweilig Globuli von DHU bezogen werden konnte. Eine Verschreibung von Globuli auf Kassenrezept war und ist nicht möglich. In der Schulmedizin ist eine Anamnese nur noch in der Psychotherapie als Kassenleistung abrechenbar, ansonsten gelten nur Fallpauschalen(darunter allerdings könnte auch eine Geistheilung erfolgen mit Erstkontakt und Folgekontakt, sowie telefonischer Beratung und jetzt neu ‚ Telemedizinischer Kontakt)¡

  • > Dass der Fortschritt von heute der Irrtum von morgen ist, ist unter WissenschaftlerInnen unstrittig.

    Eine potentiell und meistens wirksame Behandlung mit richtige Medikamenten durch die definitiv nicht - außer dem Placebo-Effekt - wirksame Homöopathie zu ersetzen erscheint - auch wissenschafglich - doch sehr zweifelhaft.

    > Warum sollen darunter nicht auch homöopathische Mittel sein, vorausgesetzt, dass PatientInnen und ÄrztInnen das richtig finden?

    Wenn man in der Homöopathie zwischen richtigen und falschen Mitteln unterscheiden könnte, wäre erstmal Wirksamkeit (außerhalb des Placebo-Effekts) vorausgesetzt.

  • 9G
    94066 (Profil gelöscht)

    Einige Anmerkungen zu den Anhängern der Homöopathie in diesem Forum: niemand will die Homöopathie verbieten! Jeder kann gerne sich homöopathisch behandeln lassen, aber selbst bezahlen. Genauso, wie jemand der zu einer Geistheilerin geht, zur Shiatsu Behandlung, Eigenblut, etc, etc. , Es geht um die einmalige Sonderstellung der Homöopathie. Genau genommen müssten dann weitere Verfahren in den Leistungskatalog aufgenommen werden und das würde das System sprengen. Hinzu kommen noch hohe Versorgungswünsche. wie ich in meinem Umfeld sehe, wird nämlich beides in Anspruch genommen: Homöopathie und Schulmedizin, insbesondere wenn es ernsthaftere Erkrankungen sind ( das zum Thema angeblicher Kostenersparniss) und nicht entweder oder. Es sollte eher die sprechende Medizin für alle gestärkt werden. Aufgrund der ausführlichenAnamnesegespräche und der intensiven Zuwendung bei der Homöopathie stellen sich Entlastungseffekte ein.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Ich stimme Anja Krügers Votum zur Wahlfreiheit zu.

    Allerdings mit einer anderen Begründung: jeder sollte sich in diesem Reich der Großen Freiheit das Mittel seiner Wahl (pharmazeutisch oder naturheilkundlich) selbst aussuchen dürfen, das NICHT hilft bzw. zu unerwünschten Nebenwirkungen führt.

    Btw: mal zur Abwechslung über das Thema Gesundheit und gesunde Lebensbedingungen etwas schreiben. Also an die Wurzel gehen.

    Es gibt kein richtiges Leben im falschen (Theodor Wiesengrund Adorno). Die chronisch Kranken grüßen.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Da haben sie einen sehr großen Denkfehler gemacht, nur weil Homöopathie keine Evidenzbasierte Medizin ist, wird es dadurch nicht zur Naturheilkunde!



      (Die im übrigen, seriös ausgeführt, auch Evidenzbasierte Madizin ist)

      Das ist eine Beleidigung für jeden seriösen Naturheilkundler. Die Naturheilkunde arbeitet mit nachweislich wirksamen Wirkstoffen aus der Natur, nicht ohne Wirkstoffe oder mit esoterischem Nonsens.



      Aber ich verstehe wie der Eindruck entstehen kann, versuchen doch Homöopathen immer diesen Eindruck zu erwecken um sich seriöser darzustellen als sie sind.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Hanzo Tanaka:

        Sie haben völlig Recht: Die Kritik an meiner schludrigen und falschen Verwendung des Begriffs 'Naturheilkunde' stecke ich mir ans Revers. Für die mildernden Umstände ein Dankeschön. ;-)

        Meine Kernaussage war eine Andere: die UNwirksamkeit - oder sagen wir (schließlich ist heute Sonntag) an der begrenzten oder an falschen Stelle auftretende Wirksamkeit von Präparaten. Eines meiner Mittel führt zu Brustwachstum. Für einen Mann nur begrenzt erwünscht.

        Btw: Wenn eine Branche wie die Pharmazie Kranke als Kunden braucht wie die Luft zum Atmen, wäre die Gesundung Vieler ein ökonomisches Fiasko.

        Fragen wir erneut Herrn Adorno: siehe oben.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Falls ich das gerade auf die Schnelle richtig verstanden habe: Ein Heilmittel wäre nur für die Firmen die es nicht vertreiben eine Katastrophe. Für die Firma mit den Patenten jedoch der absolute Heilige Gral. Und ich glaube nicht das der gemeinschaftssinn unter Unternehmen den Willen nach Profit übertrifft.

          Das ist wie die Mär von der Freien Energie. Ein Krebsheilmittel, ein Energie lieferndes Perpetuum Mobile und ähnliches würde niemand jemals in einer Schublade verschwinden lassen. Der Rechteinhaber wäre in kurzer Zeit eine wahre weltmacht und wichtigstes, wertvollstes Unternehmen, mit Abstand.

          Und ja, nein, ja, nein, ich verstehe was sie meinen, ich hab auch so meine Erfahrungen mit unschönen Nebenwirkungen machen müssen. Aber wo Wirkung, da Nebenwirkung.



          Und es geht ja nicht um ein Verbot, sondern darum wo die Grenze ist. Und auch um Gerechtigkeit! Wieso kriegt Heinz Müller seine Globuli während ich fürs Handauflegen teuer zahlen muss? Das geht nicht finde ich. Entweder alles zahlen unabhängig eines Wirkungsnachweises über Placebo hinaus oder aber nur erwiesen wirksame Methoden und Medikamente. Und wie ich schon wo anders schrieb, wenn man dem Betrug der Homöopathie Hersteller mal einen Riegel vorschieben würde und Ärzten etwas mehr Zeit für den Patienten ermöglichen würde, dann hätte sich das Thema erledigt. Globuli gäbs für nen Euro und auch alle regulär behandelten Patienten würden etwas davon haben. Und was mir da auch immer wieder aufstößt: soweit ich weiß übernimmt die Kasse eher Globuli als die Behandlung bei einem seriösen Naturheilkundler. Wtf?

          Jeder nach seiner Facon, aber dann bitte mit Sinn und so gerecht wie möglich. Und natürlich, egal wie genau, Wahlfreiheit. Aber wenn dann richtig!

  • Es gibt wesentlich wichtigere Dinge, wie zum Beispiel Einlegesohlen, Brillengläser und Keramikfüllungen, die von den gesetzlichen Krankenkassen in den meisten Fällen nicht übernommen werden, und sich "nur Reiche leisten können" . Deshalb: Keramikfüllungen für Alle! Dann können wir ja gerne über kariesverursachende Zuckerkügelchen auf Rezept diskutieren.

  • Bis gerade eben habe ich die TAZ für ein politisch sehr linke, aber vertrauenswürdige Zeitung gehalten. Aber das hier ist unterste Schublade. 'Es gibt immerhin keine nebenwirkungen' ja weil es überhaupt keine Wirkung gibt. Sollen die Krankenkassen bald auch heilkristalle und Vertreibung krank machende Geister bezahlen? Was stimmt nicht mit euch?

  • Hier mal ein interessantes Video zur Gesetzgebung bezüglich Homöopathie:

    youtu.be/7tEoehixGvk

    Die Dame ist aber wahrscheinlich von der Pharmalobby geschmiert worden. Die Äußerungen allerdings sind nachprüfbar und belegt.

  • Sehr geehrte Frau Krüger

    Bei der Diskussion um Homöopathie geht es nicht nur um die Erstattung eines Placebos. Es geht um eine Ideologie, die Verklärung anstelle von Aufklärung fördert. Eine Ideologie, die einem faktischen Placebo eine Wirksamkeit über den Placeboeffekt hinaus unterstellt. Dieser Glaube ist nicht nur unter Patienten, sondern auch unter praktizierenden Homöopathen fest verankert und sehr gefährlich. Nicht selten wird dabei die Schulmedizin zum Feind auserkoren, was selbst Sie in ihrem Artikel teilweise bestätigen. Mit Schlagworten wie „Chemiekeule“ wird schrittweise das Vertrauen in die Schulmedizin unterminiert, bis wir auch dort in postfaktischen Zeiten angekommen sein werden.



    Sie schreiben „Denn wer nicht nur auf die Schulmedizin setzen will, sollte die Möglichkeit haben, die Kosten dafür erstattet zu bekommen.“



    Eben diese Kosten, die die Allgemeinheit tragen muss, sollten gerechtfertigt sein. Gerechtfertigt bedeutet, für ein Arzneimittel, durch seriöse klinische Studien bestätigt. Das ist bei der Homöopathie seit 200 Jahren nicht gelungen. Die von Ihnen angepriesene Nebenwirkungsfreiheit liegt dann nahe. Aber Placebos gibt es schon in der Schulmedizin. Sie sind sogar günstiger in der Herstellung und haben geringere Umweltbelastungen und Gewinnspannen als Homöopathika. Dass Firmen, die Homöopathika vertreiben, auch gewinnorientierte Pharmafirmen sind, wird bei der Kritik von Homöopathen an der Pharmaindustrie gerne ignoriert. Was mich allerdings am meisten an ihrem Kommentar stört, sind seine fehlenden Argumente. Außer der Nebenwirkungsfreiheit führen Sie kein Argument an. Nebenwirkungsfreie Placebos sind alles, was eigentlich nicht wirkt. Daher plädiere ich für die Erstattung meiner Heilsteine. Völlig unwirksam, aber beliebt! Dazu schlage ich vor, dass einfach via Twitter und Facebook über die zu erstattenden Therapien abgestimmt wird. Dann entscheiden Menschen, die , genau wie Sie, keine Ahnung, aber eine ganz klare Meinung haben.

  • Mein hartnäckiges Ganglion am Handgelenk habe ich mit einem harten Schlag mit einer geweihten Bibel wegbekommen und die Rechnung für das dicke Buch an die DAK geschickt. Was kam raus? Nada! Selbstmedikation/Operation wird im 21. Jahrhundert von den Krankenkassen immer noch nicht honoriert, obwohl es enorme Kosten spart. Warzen kriegt man übrigens weg mit einer toten Katze kurz vor Mitternacht auf einem Friedhof an einem frischen Grab, wo ein böser Mensch (Homöopath, Apotheker, Pharmavertreter etc.) begraben wurde und dann … ach, Tom Sawyer... :-)

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @KOBA:

      :-)

      Bitte um einen wirksamen Tipp gegen 'Hexenschuss".

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Privat versichert oder Kassenpatient?

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @KOBA:

          Für einen Armutsrentner keine Frage. Aber bitte keine Antwort mit einer toten Katze.

          Ich bin zart besaitet. ;-)

  • 9G
    92358 (Profil gelöscht)

    Fairness für alle bitte! Der Allergiker muß sich seine Arzneien selber kaufen (die nachweislich helfen, Histaminblocker ect.) aber Zuckerkügelchen ohne arzneilich wirksame Bestandteile sollen für Wucher ohne Verhältnismäßigkeit gegen, was ein ganzes Kg Zucker im Discount kostet, die Gemeinschaft der Versicherten finanzieren - das geht nicht an! Das ist Unrecht! "Ich hab "aua" und möchte Hipp wirken also nehm ich nur homeopatische Mittel" -> dann kaufe sie Dir auch selber!

  • 9G
    94066 (Profil gelöscht)

    Die Autorin verschweigt, dabei, dass in der Regel ein eingrenzbares Milieu zu den Globuli greift (können sie fast jede homöopathisch arbeitende Ärztin fragen): bürgerliche Mittelschicht, viele Grünen Wähler, gebildet, relativ gut verdienend. Und eben nicht, die die es sich sonst nicht leisten könnten (die sind mit anderen Dingen beschäftigt). Also es liegt hier eher eine Subventionierung der Mittelschicht vor. Wenn schon sozial und sie es ernst meinen mit dem Solidarsystem, dann wie in vielen Beiträgen im Forum: Brillen, Rollatoren (und nicht diese Superbilligmodelle), Krankentransporte für Alte (es ist eine Katastrophe für Hochbetagte, wenn sie keine Verwandten haben und krank werden) etc.. Die Liste könnte man noch ausweiten....Únd die Mittelschicht kann es sich leisten ihre Globuli und homöopathische Anamnesen selbst zu bezahlen.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @94066 (Profil gelöscht):

      Schließe mich Ihren Forderungen an ... auch wenn die Analyse zu kurz greift.

  • Der in diesem Forum immer wieder erhobene Vorwurf, es gebe keine positiven Studien zur Homöopathie, basiert leider auf einer dreisten Lüge. Es gibt sehr wohl positive Studien. Negative Ergebnisse kommen durch Metaanalysen zustande, bei denen gerade die positiven Studien ausgeschlossen wurden und daher nur die negativen übrig bleiben.







    Wie skandalös unwissenschaftlich in dieser Hinsicht gearbeitet wird, zeigt die berühmte australische Homöopathiestudie. Hier wurden nicht, wie behauptet, 1800 Studien, sondern nur 176 Studien begutachtet und von diesen am Ende nur 5 (!) Studien ausgewertet. Die anderen nicht berücksichtigten Studien, unter denen auch Studien mit für die Homöopathie positive Ergebnissen waren, wurden vor der Auswertung ausgeschlossen und zwar, wie mittlerweile offiziell eingeräumt wurde, aufgrund von Kriterien, die üblichen wissenschaftlichen Verfahrensweisen nicht entsprechen. Aus der selektiven Auswertung von 5 (!) Studien wird dann postuliert, dass alle (!) Studien negativ seien. Ein solches Vorgehen erinnert mehr an Verleumdung und bewusste Verfälschung zum Zwecke der Diskreditierung der Homöopathie als an objektive Wissenschaft.

    Es gehört schon eine gewisse Dreistigkeit dazu mit derart unwissenschaftlichen und unredlichen Argumenten die Homöopathie zu bekämpfen und sich dabei noch als Verfechter der Wissenschaftlichkeit zu gebärden.

    www.informationen-...hie.de/?page_id=41

    www.dzvhae.de/wp-c...e-2016-WissHom.pdf

    www.dzvhae.de/aust...r-oeffentlichkeit/

    • @Goetheanist:

      wie gewohnt, der übliche nixnutzige Quark von Ihnen.

  • Ja, das Homöopathie-Bashing hat ein neues Level erreicht. Haben wir jetzt wieder einen Feind ausgemacht, auf den wir eindreschen können?

    Wirksamkeit, Wirksamkeit. Wenn ich Wirksamkeit dadurch definiere, dass ein Symptom medikamentös überdeckt wird, dann ist doch völlig klar dass ich zu einem solchen Ergebnis komme, und die Homöopathie völlig unbrauchbar erscheint.

    Der Denke nach wäre aber auch nur absoluter Einwanderungstopp DIE Lösung für das Flüchtlingsproblematik.

    Wer die Wissenschaften allein auf die Chemie reduziert, und alles andere (wie zum Beispiel die Bio-Physik) ausklammert, der hat natürlich auch recht mit seiner Argumentation bezüglich den fehlenden Inhaltsstoffen. Offensichtlich wollen wir nicht mehr unterscheiden zwischen Information und Informationsträger. Aber das wird ja gerne als esoterisch abgetan.

    Was klar sein sollte: Ein Symptom kann mehrere Ursachen haben - wer das nicht glaubt, der hat von körperlichen Vorgängen noch nicht viel verstanden.

    Bei solchen Studien können ursachenorientierte Behandlungsmethoden nur verlieren.

    Wir versuchen doch nur noch Symptome zu bekämpfen. In diesem Fall hier ist das Symptom die Homöopathie, auf die eingetreten wird. Die Ursache für sog. alternativmedizinische Methoden ist aber wiederrum auch die Schulmedizin(Stärken im akutmedizinischen, chirurgischen und diagnostischen Bereich). Bei allen chronischen Krankheiten schaut die in die Röhre und bietet keine echte Lösungen. Aber hier kann doch niemand ernsthaft der Meinung sein, wenn bspw. über Jahrzehnte hinweg Blutdruckmittel eingenommen werden, dass das auch nur annähernd irgendwas mit dem Begriff Heilung zu hat.

    Ich will keine Lanze für die Homöopathie brechen, aber mit der gleichen Denkart ein Problem lösen zu wollen, mit der es auch entstanden ist: das kann nicht funktionieren.

    Wie wäre es, wenn wir Mediziner und Pharmakonzerne nach Erfolg entlohnen würden? Da wäre dann seitens der Schulmedizin auch ein deutliches Kassen-Budget frei.

    • @JMO:

      Sie scheinen da etwas nicht verstanden zu haben.

      1.) Es fehlt nicht nur eine nachweisbare Wirksamkeit eines Wirkstoffes auf den Körper, sondern es konnte überhaupt keine Wirksamkeit über den Placeboeffekt hinaus nachgewiesen werden. Auch keine bio-physische oder sonst irgendeine.

      2.) Die Story vom Informationsträger ist himmelschreiender Unsinn. Sie wurde anno dazumal erfnden und war Unsinn und heute wird sie mit Quantenphysik gerechtfertigt und entlarvt dabei nur Unwissenheit.

      3.) Niemand behauptet, dass ein Symptom nicht mehrere Ursachen haben könnte.

      4.) Nochmal: Es würde überhaupt KEINE Wirksamkeit festgestellt, die über den Placeboeffekt hinausgeht. Nix. Nada.

      5.) Die Story, in der Medizin würden nur Symptome bekämpft werden, ist genauso alt wie unsinnig und verlogen.

      6.) Dass die evidenzbasierte Medizin bei chronischen Krankheiten in die Röhre schaut, ist eine dreiste Lüge. Auch in der evidenzbasierten Medizin wird anerkannt, dass nicht alles mit Medikamenten zu behandeln ist.

  • Natürlich wirken Globuli. Genau wie Placebos. Aber dann sollte auch nur der Preis eines Placebos gezahlt werden.

    Ich bin übrigens Anhänger Hildegard von Bingens und möchte daher, daß meine Lepra mit Salbe aus Schwalbenscheiße behandelt wird. Das ist viel preiswerter als Homöopathie und wirkt genauso.

  • Für all die, die die Belege und Pro-Homöopathie-Studien immer nicht finden (geht mir bei meiner Steuererklärung auch immer so ;-) ).

    Hier ein guter Link zur renommierten (ich weiß, natürlich Pro-Homöopathie ,-) ) Carstens-Stiftung:







    www.naturundmedizin.de/faktencheck.html

  • Wenn Globuli mal nicht helfen, kann es ja auch sein, dass es sich hier um Fälschungen aus Indien,China oder sonstwo handelt, oder dass einige Fläschchen vom Hersteller versehentlich falsch etikettiert wurden.



    Was? Das kann kein Mensch auf der ganzen Welt feststellen? Nicht auszudenken, dann können ja jede Menge falscher, d.h. völlig wirkungsloser, Homoöpathika im Handel sein. Und kein Verfahren weltweit kann diese von den echten unterscheiden. Da können die Hersteller doch immense Kosten sparen, wenn sie auf die aufwendige Herstellung verzichten und gleich die Roh-Globuli verpacken, kann doch keiner feststellen. Womöglich geschieht das schon? Auweia, niemand kann uns davor schützen.

  • Prima Frau Krüger, schöner Artikel. Gebe Ihnen zu 100 Prozent recht. Weiter so!!

  • wahr wäre. Wäre dem so, würden sich alternative Methoden gar nicht halten können, da sie niemand beanspruchen würde)

  • Endlich mal ein vernünftiger Kommentar, der sich nicht von der Skeptikermeute, die die Homöopathie offensichtlich am liebsten dem Scheiterhaufen zuführen will, vor sich hertreiben lässt. Bravo!

    Fakten über Skeptiker:

    www.carstens-stift...agendasetting.html

  • Ich finde die Kolumne immer besser.

    Schon der Tugendfuror auf der Arbeit als ich, "Scheinheilig und voller Doppelmoral" in der Teeküche an den Kühlschrank mit den veganen Produkten gehängt habe, ja wir haben zwei getrennte Kühlschrank pro Stockwerk, war einfach köstlich.

    Mal schauen, Morgen dürften nicht viele da sein...

  • Was ist das denn für ein Kommentar? Keine Argumente, nur heiße Luft.

    Wenn Homöopathie übernommen wird, wo ist dann die Grenze? Ich möchte dann bitte Handauflegen von der Allgemeinheit bezahlt bekommen und meine Warzen besprechen lassen, beides selbstverständlich zu absurd überzogenen Preisen! Alles andere ist ja ein Unding, Esoterik dürfen sich nicht nur die Reichen leisten können!

    Wenn man endlich mal einschreiten würde und die Hersteller für ihren Betrug belangen würde, dann könnte sich auch jeder Homöopathie leisten! Da stecken sich schließlich Pharma Unternehmen abertausende Euro in die Tasche für Präparate die jeder in rauen Mengen, nach allen Regeln der Kunst, in seiner Küche produzieren könnte.

    Zu guter letzt: Wenn die Autorin behauptet es wären ja nur vereinzelte Krankenkassen hat sie scheinbar noch nie versucht eine Homöopathie freie KK zu finden. Alle größeren erstatten Homöopathie, ich habe noch keine H. Freie KK finden können...

    • @Hanzo Tanaka:

      Besser hätte ich das auch nicht sagen können. Die TAZ fordert hier das Recht auf Patientenbetrug mit wirkungslosem Vodoo auf Rezept - das ist nicht progressiv, sondern nur lächerlich.



      Fake News statt Fakten, „gefühlte Wahrheit“ statt Wissenschaft.



      Wenn die Eso-Medizin privat zu teuer ist, ist es nicht die Sache der Beitragszahler das auszugleichen und inkompetenten Scharlatanen damit ihr Einkommen sozialisiert zu sichern.



      Jeder Kassenpatient benötigt und hat hier ein Anrecht auf wirksame medizinische Behandlung - und damit muss es gut sein. Wer darüber hinaus irgendwelchem Aberglauben frönen will, der kann das tun, das ist ein freies Land - aber nicht auf Kosten anderer, sondern aus eigener Tasche.

    • @Hanzo Tanaka:

      „Esoterik dürfen sich nicht nur die Reichen leisten können!“



      Ich möchte bitte Freibier als Kassenleistung. Alkohol dürfen sich nicht nur die Reichen leisten können!“

      • @Zwieblinger:

        Alkohol hat zumindest eine nachweisbare Wirkung und ist wissenschaftlich erforscht.

    • @Hanzo Tanaka:

      Volle Zustimmung. Was da die Homöopathie-Unternehmen gemeinsam mit Homöopathen und mitwirkenden Ärzten veranstalten, ist m.E. nichts anderes als gewerblicher und bandenmäßiger Betrug, § 263 I, III 2 Nr. 1 StGB.

  • Die Wahlfreiheit ist ja da, wer will kann sich homöopathische "Medikamente" kaufen, verboten sind sie ja nicht. Aber die Kosten für etwas das genauso viele positive Wirkeigenschaften hat wie gerösteter Pferdekot sollte auf keinen Fall eine Krankenkasse aufkommen, die Teil des Sozialstaates ist.

    Wer will das seine Zähne ordentlich behandelt werden muss entweder Zuzahlungen leisten oder aber sich eine Zusatzversicherung anschaffen. Das ist eine Stelle wo zusätzliche Zahlungen durch die Staatliche Krankenkasse Sinn ergeben würden, vermutlich gibt es weitere, sinnvolle Gelegenheiten aber bitte nicht die Kohle für diesen Hokuspokus rauswerfen!

    • @Januß:

      "In Heilanwendungen werden Pferdeäpfel wegen ihres hohen Gehalts an Terpen verwendet. " Quelle: Wikipedia. Gerösteter Pferdekot enthält also durchaus Wirkstoffe, insofern hinkt der Vergleich. Ansonsten stimme ich zu.

      • @Rolf Schröter:

        So ein Mist aber auch.^^

        Das nächste mal werde ich dann wohl lieber Vogelscheiße als Vergleichsgegenstand heranziehen.

        • @Januß:

          Auch Vogelscheiße ist ziemlich wertvoll: siehe Guano - von Gärtnern als Dünger sehr geschätzt!

          Sie werden sich wohl noch etwas nutzloseres einfallen lassen müssen ;-)

  • Liebe Frau Krüger,



    leider hat das was Sie schreiben nichts mit der Realität in der Medizin und in unserem Gesundheitssystem zu tun: Es gibt natürlich keine Wahlfreiheit, was die Behandlung angeht - und das ist gut so, zumindest für diejenigen, die ernsthaft krank sind und nicht Medizin studiert haben. Dass ein Medikament im Einzelfalls wirkt oder nicht hat natürlich nichts damit zu tun, ob es prinzipiell wirken kann. Homöopathika können nicht über den Placeboeffekt hinaus wirken. Echte Medikamente können das - trotzdem müssen diese nicht im jedem Falle helfen. Ich möchte nicht, dass meine Kassenbeiträge für Dinge verschendet werden, die aus prinzipiellen Gründen nicht helfen können. Sicher wissen Sie, dass auch andere Dinge, die zumindest wirken könnten, wie etwa Schallwellenbehandlungen nicht gezahlt werden weil der Nutzennachweis nicht erbracht werden konnte - das sind nun IGEL-Leistungen. Und dann gibt es noch zahlreiche Behandlungen, die hervorragend funktionieren, aber aus politischem Konsens heraus nicht gezahlt werden, wie etwa Brillen.



    Es ist gut, dass es den teuren, inhaltlosen Präparaten an den Kragen geht!



    VG; Martin Gerken

  • Homöopathie ist aber angeblich eben nicht nur Placebo, sonder hat enorme - leider nicht nachweisbare - Wirkungen und beschert ihren Herstellern damit einen riesigen Reibach.



    Und wenn man "Medikamente" ohne Wirkung über den Placeboeffekt hinaus als effektive Medizin verkauft, werden wirksame Behandlungen verschleppt oder gar nicht angetreten. Homöopathie ist gefährlich.



    Und nicht jenseits des Placeboeffekts wirksam!



    Und solange meine Mutter für ihre Herzmedikamente Zuzahlungen leisten muss, ist jeder Cent aus der Solidargemeinschaft für sauteure Zuckerkügelchen, die nicht über den Placeoboeffekt hinaus wirken (also nicht mehr als TikTaks, wenn man behaupten würde es wären Medikamente) verdammt dekadent.

  • Es sind keine Medikamente!

  • EBEN WEIL ich kein Gutverdiener bin erwarte ich, dass die Krankenkassen mit meinen Beiträgen verantwortungsvoll umgehen und sie nicht für wirkungslose Lifestyleprodukte wie Homöopathika verplempern.



    By the Way: Skepsis an der Medizin (es gibt nur DIE EINE, auch wenn manche scheinbar glauben zwischen Schul-, Alternativ-, Etc.-Medizin unterscheiden zu können) und Konsum von Homöophatika steigen in Deutschland übrigens proportional zum Einkommen. Also soll die Autorin doch bitte nicht so tun, als ob sie hier eine Lanze für die armen Leute bricht, wenn sie eigentlich nur die skurrilen Auswüchse unserer Wohlstandsgesellschaft verteidigt

  • Skepsis allgemein ist immer gut, am ende muss aber jeder eine Entscheidung treffen, und bei dieser halte ich es für wichtig, dass nach Wissen und nicht nach Glauben entschieden wird. Natürlich wirken klassische Medikamente nicht bei jedem gleich, bei Homöopathie wirkt nur der Placeboeffekt, der i.ü. jedoch bei den klassischen Medikamenten auch greift.



    Es könnten doch homöopathische Mittel mit den Kosten eines Placebomedikamentes vergütet werden....



    Die Frage ist aber, ob das der alternativen Pharmaindustrie genügt.

    Ich meine als Grundlage für wichtige Entscheidungen muss Wissen und nicht der Glaube dienen, insbesondere in Zeiten in denen "alternative facts" salonfähig werden.

  • Angesichts der etwa 0,003 Prozent der Gesamtausgaben der gesetzlichen Krankenversicherungen die für homöopathische Behandlungen inklusive Arzneimittel aufgewendet werden fragt man sich doch wer die Bedeutung der Homöopathie übe bewertet

    www.zeit.de/wirtsc...wettbewerb/seite-2

    • @Rudolf Fissner:

      JEDE noch so kleine Verschwendung IST Verschwendung ...



      Und Kassen-Erstattung von Homöopathie oder ähnlichem Beschiss IST Verschwendung, da seit 200+ Jahren pure Quacksalberei. Punkt.

  • eine sehhilfe ist zB kein placebo.



    wird aber von keiner gesetzlichen krankenkasse bezahlt.



    der gesetzgeber muss dafür sorgen, daß das geld der versicherten für WIRKSAMES ausgegeben wird.



    wenn DANN noch was über ist, kann man ja gern über sowas wie globuli nachdenken.



    my 2 cents

    • @entschie:

      "wenn DANN noch was über ist, kann man ja gern über sowas wie globuli nachdenken."

      Nein. Nicht mal dann.



      Es sollte nur evident nachgewiesene Mittel und Verfahren ersetzt werden. EbM eben.



      Aber nicht phantasie-Mittel.

      Und dringendst statt Homöo-quatsch wieder Sehhilfen (Brillen) und Zahnersatz finanzieren!



      Denn die helfen erwiesenermassen!

  • Um Ihnen HUGO auf Ihre Frage nach dem französischen Zusatzversicherungsmodell antworten zu können müsste ich zunächst von Ihnen erfahren, welchen Vorteil Sie darin sehen?!

    Stattdessen halte ich es für umfassend interessengerecht, wenn PKVs abgeschafft, bzw. auf eine Art "Zusatzversicherung" reduziert werden, UND die Beitragsbemessungsgrenze ERSATZLOS gestrichen wird, UND auch VERMÖGENsgesichtspunkte in die Beitragsbemessung erhöhend mit einfließen, UND Beamte in die GKV überführt werden.

    Würden wir dies endlich machen, dann würden die Beiträge für den/die Einzelne/n deutlich geringer ausfallen; auch für diejenigen, welche durch Wegfall der Beitragsbemessungsgrenze eigentlich theoretisch zunächst mehr zahlen müssten.

    Wenn sich dann noch jemand zusatzversichern will, steht dies jedem offen.

    Zudem ist es doch ein Skandal, dass ca. grob 150.000 Menschen in Deutschland keine Krankenversicherung haben, weil sie sich die PKV nicht mehr leisten können und in die GKV nicht mehr reinkommen. Natürlich liegt da nicht selten auch ein Eigenverschulden der Leute vor. Doch 1.500 EUR und mehr pro Monat nur für die PKV können dann im Rentenalter eben doch nicht so viele mehr stämmen. Und da gehört eben mehr Transparenz geschaffen, sodass die nicht wechselwilligen PKVler dann wenigstens sehenden Auges in die Krankenkassenlosigkeit wandern können.

    • @tazeline:

      Danke für die Antwort!



      Die Geschichte um das Verbot der Zuzahlung bei Homöopahie-Mittelchen ging von Frankreich aus, ich hab da nur mal kurz überflogen,wie das da so geregelt ist und hab nur auf den Aspekt "EINE Krankenkasse" verwiesen ;) .



      Die miesen Details, mit denen sich dabei die Franzosen rumschlagen müssen, kenn ich nu auch ned, nur die meiner Mitbürger*innen.



      Könnte da auch nen halben Roman schreiben und denke, daß es auch mit einer Krankenkasse für alle ned getan ist, dafür ist das Gesundheitswesen im Laufe der Zeit durch "Marktoptimierung" und damit erzwungenen (t.w. auch surrealen) Renditen zu verlumpert.



      Und mal noch paar Fakten:



      1. Kann jede*r hier die öffentliche Krankenkasse wechseln; d.h. theoretisch muß keine*r für Globuli und geschütteltes Wasser bezahlen.



      2. Wird (@Homöopathie-Fans) nie erwähnt, daß die BEHANDLUNG durch einen Homöopathen (erstmal) ned zur Disposition steht.



      3. Kann mensch ned genug wiederholen; Zielgruppe sind eher Leute, die auch das Geld für, hm, einnehmbare Glaubensutensilien haben und das Gequassel über "allemüssensichsleistenkönnen" seitens der Hahnemann-Lobby diplomatisch ausgedrückt unredlich ist.



      4. Auch alle Leute, die in dem "Quacksalberbereich" (ist ja ned nur Homöopathie) arbeiten, wollen damit ihre Brötchen verdienen und die Versuchung, eine gläubige Zielgruppe auszunehmen wie ein Vogelnest, ist (diplomatisch usw.) zumindest ned von der Hand zu weisen.

    • @tazeline:

      Zum Thema Ausgaben der Krankenkasse ohne medizinischen Nutzen: Kieferorthopädische Behandlungen kosten Milliarden und haben keinen bzw. im Verhältnis zu den Kosten nur einen verschwindend geringen Nutzen.



      www.spiegel.de/ges...cht-a-1037018.html

      • @useless:

        Die Zahnspange ist oft überflüssig, die Kieferorthopädie ist es nicht. Das merkt man, wenn der Kieferorthopäde am Kiefer operieren muß.

    • @tazeline:

      Ja, so ist es. Die ganze Diskussion ist in Anbetracht der eigentlich notwendigen Reformen völlig lächerlich.

  • Medizinisch sinnvolle Behandlungen wie Massagen oder Zahnimplantate muss ich selber zahlen, aber bei hokus-pokus, bei dem nicht einmal Wirksamkeitsstudien gemacht werden müssen (warum wohl...) Fördert die Tag "Wahlfreiheit".



    Liebe Tag, bitte im 21. Jahrhundert ankommen. Mit eurer Unterstützung wirkstoffreier "Medikamente" macht ihr euch extrem lächerlich.

  • 9G
    97287 (Profil gelöscht)

    Detectable level? Nach diesem Kriterium wurden Patienten vor 40 Jahren für Hirntod erklärt, die mit der



    jetzigen Messmethodik noch zu den Lebenden gehörten.(Entwicklung der Messtechnik). Most modern medical experts? Gibt es auch konservative Experts?

  • Wow. Einfach nur wow.

    Hint: "keine Wirkung nachgewiesen" ist nur die höfliche wissenschaftliche Umschreibung für "Wirkt absolut nicht." "Wirkt nicht zu 100%" ist was völlig anderes als "wirkt absolut nicht".

    Ja, ich bin dafür, dass Brillen, Zahnersatz etc.pp. von den Kassen übernommen worden sollen. Leider stecken diese Gelder in der Pseudo-Pharma-Industrie "Homöopathie". Hier zu kolportieren, diese Firmen wären kleine, niedliche Familienbetriebe auf irgendeiner Alm ist unfassbar dreist. Das sind die gleichen verf* geldgierigen Firmen wie es Pharmafirmen sind, mitunter sogar direkt verbandelt.

    Ja, es wäre eine Überlegung, Alternativen zu haben, die von den KKs bezahlt werden. Zum beispiel Naturheilmittel auf Kräuterbasis etc.pp. Aber nicht völlig wirkungsloser Unsinn. Jede Cola erzeugt den gleichen positiven Effekt.

    einfacher: wenn ich mal krank bin geht es mir nach einer Woche netflix im Bett erheblich besser. Heisst das jetzt, Netflix heilt mich? Bekomme ich jetzt Netflix von der KK bezahlt?

    Homöopathie ist definitiv eine üblere Abzocke von alles andere als kleinen Firmen als es Big Pharma je war. Es ist auch keine Alternativmedizin. Es schlichtweg KEINE Medizin. Auch Gesundbeten hat auf einige Menschen einen positiven Effekt. Bekommen die jetzt ihre Kirchensteuer von der Krankenkasse erstattet?

    An dieser Stelle die Armutskarte ausspielen zu wollen ist einfach nur dreist. Wie gesagt. Es gibt vieles, wass KKs bezahlen sollte. Gerade für Menschen ohne Kohle. Wo es auch nicht um "chemische Keulen" geht.

    Aber nicht esoterisches Geschwurbel von priviligierten weissen reichen Mittelständlern.

    • @Godmodule:

      Ich finde Ihren wütenden Kommentar super. Danke für die Vergleiche und den Hinweis auf diesen Satz

      das sind die gleichen verf* geldgierigen Firmen wie es Pharmafirmen sind

      Besser kann man es nicht ausdrücken...

  • Homöopahtie hilft - Weihwasser auch. Man muss nur feste daran glauben, aber wieso zahlt die Kasse dann nicht die Fahrtkosten zum Weihwasserbecken?



    Es gibt viele Dinge, die die Krankenkasse zahlen sollte (Brillen, Inlays, Akkupunktur zur Schmerztherapie), aber nicht tut resp. nur sehr eingeschränkt. Homöopathie sollte nicht dazu gehören. Homöopathie beleidigt den naturwissenschaftlichen Intellekt.

  • Ärzte lieben Homöopathie.

    Warum?



    Unklare Symptome, aber es fehlt nichts objektiv feststellbares (Auf Deutsch: Der Patient nervt wegen nichts): Einfach Globuli verschreiben.

    - Der Patient ist froh das er was bekommt.



    - Es ist nichts "chemisches von der bösen Pharmaindustrie"



    - Und der Doc ist aus dem legalen Schneider da "wo kein Wirkstoff, da keine Nebenwirkungen"

    • @FermentierterFisch:

      Die Aussage, der Patient nervt wegen nichts kann richtig sein, muss sie aber nicht. Parkinson, MS, Fibromyalgie und etliche andere Krankheiten werden meist erst nach demütigenden Ärtemarathons diagnostiziert, weil der Herr Dr. Allgemeinmediziner die Patienten, deren Symptome er nicht deuten kann, entweder zum Hypochonder abstemmelt oder den Hokuspokus der Psychosomatik bemüht. Danach folgen noch einige Fachärzte, die das gleiche Spiel treiben und erst wenn die Krankheit schon soweit fortgeschritten ist, dass ein Medizinstudent im Erstsemester sie diagnostizieren könnte, bekommt man auch die zur Behandlung notwendige Diagnose. In diese Bresche der Eitelkeit, Berufsblindheit und Gleichgültigkeit springen Homöopathen, Osteopathen und all die anderen Quacksalber.

  • Warum die Aufregung?



    Niemand wird gezwungen, homöopathische Mittel zu nehmen.



    Homöpathische Mittel werden von den Kassen eh nur in Ausnahmefällen bezuschusst.



    Und:



    Homöopathische Mittel kosten so gut wie nix.



    Die Kassen würden also viel weniger Geld ausgeben für Homöopathika als für andere Medizin. Würden also - wenn - dann sparen. Wenn..



    Also mal locker, niemand wird gezwungen auf die Schulmedizin zu verzichten...

    • @amai:

      "kosten so gut wie nix?" Hä? Selbst die 10 €, die ein Gläschen Globuli im Schnitt kostet, sind rausgeworfenes Geld und damit zu teuer. Die Marge von Homöo-Pharma-Industrie und Apotheken ist erheblich höher als bei allopathischen Medikamenten, von den Gewinnen der homöopathischen "Ärzte", die ja eigentlich ihren Eid verletzen, indem sie unwirksamen Blödsinn vrschreiben, ganz zu schweigen. Ich will, dass die KK endlich meinen mongolischen Schamanen bezahlt!

    • @amai:

      Sie belieben zu scherzen?



      "ein homöopathisches Arzneimittel in Apotheken kostet durchschnittlich 10,86 Euro. Der Durchschnittspreis von echter Medizin beläuft sich auf 7,75 EUR."



      Und das bei praktisch NULL KOSTEN Kosten für Ausgangsstoffen in Zuckerkügelchen ohne Wirkstoffe.



      www.netzwerk-homoe...ahlen-daten-fakten

      • 9G
        94066 (Profil gelöscht)
        @Frank N. Stein:

        Das entscheidende ist nicht unbedingt das Mittel, sondern für die ausführliche Anamnese bekommt die Ärztin ihr Geld...

  • Wahlfreiheit ein "Medikament" auf Kosten der Kassen zu kaufen (in die alle einzahlen), das nachweislich keine Wirkung hat und das so wenigstens in den USA auf der Verpackung stehen muss?

    Ich bin ziemlich enttäuscht von der TAZ, was hier für ein teils gefährlicher Unfug verbreitet wird.

    • @Hans Dampf in allen Gassen:

      Die FTC bringt es in der Begründung für den von Ihnen erwähnten US-Warnhinweis auf den Punkt:

      Homeopathy, which dates back to the 1700s, is based on the theory that disease symptoms can be treated by minute doses of substances that produce similar symptoms when provided in larger doses to healthy people. Many homeopathic products are diluted to such an extent that they no longer contain detectable levels of the initial substance. According to the policy statement, homeopathic theories are not accepted by most modern medical experts.

      For the vast majority of OTC homeopathic drugs, the policy statement notes, “the case for efficacy is based solely on traditional homeopathic theories and there are no valid studies using current scientific methods showing the product’s efficacy.” As such, the marketing claims for these products are likely misleading, in violation of the FTC Act.

      Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.

      • @Nachtvogel:

        Danke. Da lerne ich noch was - wenn auch nicht aus dem taz-Kommentar...

  • Dieser Kommentar ist beschämend und enttäuschend. Was für ein wissenschaftsfeindlicher, antiaufklärerischer Quatsch. Das fängt mit den Begrifflichkeiten an. Homöopathie soll eine "alternativmedizinische Behandlung" sein?! Sind auch Pendeln und Handauflegen so zu bezeichnen und die Kosten dafür zu übernehmen, nur weil sie einigen Leuten vermeintlich oder tatsächlich (wg. Placebo-Effekt) helfen? Soll mit dem Geraune, der Fortschritt von heute könne der Irrtum von morgen sein, suggeriert werden, an Globuli sei möglicherweise doch mehr dran?



    Wie bitteschön kann man Homöopathie in irgendeiner Form ernst nehmen und sie als Alternative zur Schulmedizin (pardon: der "chemischen Keule"...) bezeichnen? Und: Ist es ernsthaft ein Argument für die Übernahme der Kosten, dass Zuckerkügelchen keine Nebenwirkungen haben haben?! (Wenn Leute auf homöopathische Methoden vertrauen statt zum Arzt zu gehen, kann das übrigens durchaus eine fürchterliche Wirkung haben.)



    Ich fasse das alles nicht...

    • @Theo Riemann:

      FULL ACK:

      Im übrigen halte ich es sogar für gefährlich und extrem unverantwortlich die unwiderlegbare Wirkungslosigkeit von Zuckerkugeln so zu verharmlosen.

      Gesundheitlicher Schaden entsteht ja oft auch einfach durch Nichtstun (im Vertrauen auf irgendwelchen Krampf wie Globuli).

      Ich habe in der eigenen Verwandschaft fast ein halbes Jahr lange zu sehen dürfen wie ein Lungenkrebskranker auf tonnenweise Globulis aller Arten und Germanische Medizin (esotherische BullShit"Lehre" die Krebs mit hochgiftigen Pfirsichkernen o.ä. will...) fest vertrauend, elendig und unter Höllenschmerzen krepiert ist.

      Die Erleuchtung eine konventionelle Chemotherapie hätte wenigstens ein paar Jahre Leben noch schenken können, kam buchstäblich am letzten Tag, mich frierts noch heute wenn ich an diesen Moment denke.

      Die Kluft zwischen Homöopathie und noch gefährlicher Scharlatanerie wie "alternative Krebsheilung" ist verdammt klein und manchmal eher eine Schnittmenge.

      Man könnte Homöopathie auch als Einstiegsdroge sehen, wenn man so will. Ich bleib dabei, ein schulmedizinischer Arzt, der auch Homöopathie anbietet ist untragbar.

      Unsäglich, daß eine Kasse auch nur ein einziges Globuli zahlt!

      • @Nachtvogel:

        [++] ^ 666

  • Oh Gott, was soll diese hirnrissige Diskussion? Es gibt ganz andere Fässer in der Gesundheit, die niemand aufzumachen wagt. Oh, schaut her, wir tun was, wir diskutieren!!! Wir diskutieren über 0,003 Prozent der Gesamtausgaben. Wir sind die Macher, wir retten dieses Land. Obwohl ich selbst diese Mittel nie benutzt habe, sage ich als Mitglied der GKV, lasst sie doch weiter im Katalog. Denn: Sie scheinen ja einigen Menschen wirklich zu helfen! Wenigstens fügen sie keinen Schaden zu!

  • Der Kilopreis für Zucker liegt bei unter 1 Euro. Also hat jeder Zugang zu Globuli.

    Warum Krankenkassen das nicht bezahlen sollten - und Ärzten, die sich daran beteiligen, ihr Approbation entzogen werden sollte?

    Weil Menschen, die an Globuli glauben, einen an der Waffel haben und es sich aus ethischen Gründen verbietet, das zu fördern.

  • ist es nicht besser Zahnersatz und Brillen zu erstatten. auch das benötigen nicht nur die Gutverdiener und es wirkt nachweislich....

  • Die taz verbreitet hier Hahnemannbüchenen Unfug. Ich fasse es nicht.

    • @Zwieblinger:

      Wahrscheinlich sind 90% der taz-Leserschaft von dieser Form des Schamanismus durchaus begeistert. Schließlich ist es auch eine Art Statussymbol der Gutverdienenden.



      (Man lese mal Thorstein Veblens 'Theorie der feinen Leute' und das 'Buch der Snobs' von W.M. Thackeray.

    • @Zwieblinger:

      Dito .... fassungslos.

  • Hier ein prima Beitrag. Richtig gut wird es, wenn die Autorin die entsprechende Gesetzgebung beleuchtet...



    -wissenschaftlich unwirksam, rechtlich wirksam-



    Lex akutem non erst scientia 🤥

    m.youtube.com/watch?v=7tEoehixGvk

    • @Günter:

      Den wollte ich auch schon verlinken. Wirklich gut!

  • Neben der Tatsache das die Wirkungslosigkeit von Homöopathie in dem Artikel verharmlost wird - es ist eben nicht nur eine Wirkung nicht beweisen, sondern die Wirkungslosigkeit erwiesen - ist auch die Argumentation - egal ob es wirkt oder nicht, es dürften sich nicht nur Reiche leisten können, ärgerlich. Dieser Argumentation folgend müßten Krankenkassen auch Exorzismen, Kerzenspenden oder andere Opfergaben finanzieren dürfen, da diese Methoden bei entsprechendem Glauben ja auch Placebo-Effekte auslösen und also auch nicht nur reichen Gläubigen vorbehalten sein dürfen.

  • Nur damit man die Verhältnisse mal klarstellt. Die TK als eine der größten Krankenkassen in Deutschland gibt zur Zeit freiwillig 0,1% nämlich 26 Mio. EUR für homöophatische Behandlungen aus. Die Diskussion ist angesichts der wirklichen Probleme mit zuviel verabreichten Antibiotika, nutzlosen Operationen, die nur die Kasse der Krankenhäuser füllen sollen, der Macht der Pharmalobby, etc. völlig am Thema vorbei. Ich begreife diese Aufregung nicht. Ich bin persönlich sehr froh, das unsere Ärztin diese Behandlungsmethode beherrscht. Wir müssen diese Leistungen selbst bezahlen und haben den gesetzlichen Kassen, wie andere wohl auch, erhebliche Kosten gespart.

    • @useless:

      Nur ein kleiner Einwurf:

      Die Macht der Pharmalobby sieht man nirgends deutlicher als am Beispiel Homöopathie, schon mal darüber nachgedacht?

    • 9G
      93559 (Profil gelöscht)
      @useless:

      Zustimmung.Der Kostentreiber für die Krankenkassen sind vielmehr die Mondpreise für angeblich neue Wundermedikamente, unnütze Operationen und die herab gesetzten Normen und Grenzwerte, die dann auf einmal Zigtausende Menschen zu Kranken erklären, die medikamentöser Hilfe bedürften.

    • @useless:

      Die Zahlung von reinen Betrugsmitteln ist indiskutabel.

      Dass die Kassen auch noch anderen Mumpiz zahlen mag durchaus sein, da darf man gerne auch mal ordentlich aufräumen. Den Homöopathienonsens zu kicken ist da ein guter erster Schritt.

      Übrigens: Die dominanten Konzerne für Kugeln aus 100% Zucker, Verzeihung ich meine natürlich Homöopathische Medikamente, sind Schwabe und Delton. Da hängt die Quandt-Familie dran und indirekt sogar diverse Pharmakonzerne. Ich finde es immer spaßig wenn die Freunde der Zuckerkugeln meinen, sie würden die Pharmalobby austricksen, derweil sich selbige totlacht.

      Ich würde sogar meine Forderung von unten sogar noch erweitern. Ein Konzern der mit Homöopathie sein Geld verdient kann keine Medikamentenzulassung mehr beantragen!

      • @Nachtvogel:

        Weil das Einkaufen bei Boehringer Ingelheim mit 17,5 Milliarden EUR Umsatz Unterstützung der bösen Pharmariesen ist und Einkaufen bei Weleda die Unterstützung eines kleinen charmanten Süßwarenherstellers mit 350 Millionen EUR Umsatz ist...

  • „Die Ausgaben für homöopathische Behandlungen inklusive Arzneimittel machen etwa 0,003 Prozent der Gesamtausgaben der gesetzlichen Krankenversicherungen aus“ www.zeit.de/wirtsc...wettbewerb/seite-2

    Kurz: Die Diskussion um Sinn und Zweck von Homöopathie ist eine gigantische Resourcenverschwendung.

    • @Rudolf Fissner:

      Das ist ein Grundsatzproblem: Es geht nicht nur um Honöopathie an sich, sondern grundsätzlich um die Frage, ob Krankenkassen für etwas zahlen sollen, dessen Wirkung nicht erwiesen ist.

      • @Elmar Witting:

        Wenn der Hauptteil der Kosten aus dem Artzgespräch besteht, also der guten alten Schulmedizn, dass und dann noch mal 0,003% für ein Placebopillchen obendrauf kommen, dann macht das das wirkende medizinische Arztgespräch nicht unwirksam.

    • @Rudolf Fissner:

      Selbst das wären bereits viele Tausend Augenindruckuntersuchungen, eine absolut sinnvolle Früherkennungsmethode für ältere Patienten, die aber viele Kassen nicht übernehmen.

      Ich sehe das nicht als Resourcenverschwendung sondern als nötigen ersten Schritt mal dafür zu Sorgen, daß Kassen das zahlen worauf es ankommt.

      • @Nachtvogel:

        Die Anamese/Diagnostik stand hier aber nicht zur Debatte. Oder soll die vor der Verschreibung homöopathischer Medikamente auch entfallen?

        • @Rudolf Fissner:

          Es geht doch nicht primär um die Kosten sondern um die Wissenschaftsfeindliche Haltung die dahinter steht. Homöopathie einen seriösen Anschein zu geben macht es für viele Menschen erst möglich gläubige zu werden und schadet nunmal der Allgemeinheit. Und Homöopathie, so melodramatisch sich das auch anhört, kostet und verkürzt Leben. Auch bei intelligenten Menschen, siehe das prominente Beispiel Steve Jobs. In Fällen in denen Menschen mit Homöopathie beginnen und bei anderem esoterischen Unsinn landen kann man das auch sehr gut sehen.

          Und zu guter letzt ist es vollkommen willkürlich. Wieso nicht neue germanische Medizin bezahlen? Oder Handauflegen? Würde vermutlich auch nur 0,00x% kosten. Wo soll die Grenze gezogen werden?

          • @Hanzo Tanaka:

            Was haben Sie an der wissenschaftlichen medizinischen Ausbildung von zugelassen Ärzten auszusetzen?

  • Und wieder kann ich mir vor Frustration den Kopf nur noch auf die Tischplatte hauen!

    Es ist aus den Köpfen der Leute wohl nicht mehr rauszukriegen, was die blümeranten Werbeaussagen, diverser Homöopatievertreter suggerieren wollen.

    1. Homöopathie ist KEINE Alternativmedizin



    2. Homöopathie ist KEINE Naturheilkunde

    Das was man gemeinhin als homöopathisches "Medikament" durch die sogenannte "Potenzierung" erhält ist nichts anderes als ein unendlich verdünnter Hauch von Nichts.

    Man kann aber Stoffe nicht einfach unendlich Verdünnen, irgendwann ist es nur noch Zufall ob so ein Globulifläschchen noch 1 (als ausgeschriebenes Wort: EIN) Molekül des Wirkstoffs enthält!

    Der Berliner Physiker Lamberg hat es mal ausgerechnet. Die zuweilen angebotene Potenz D60 heißt nichts anderes, als, daß ein einziger Tropfen Wirkstoff auf die Masse aller gesamten bekannten Galaxien käme!

    Es gibt kein Verfahren auf dem ganzen Planeten, das bei einem derartigen Globoli noch einen Wirkstoff zeigt - weil es keinen gIbt.

    Es ist völlig irrelevant ob der Ausgangsstoff nun Kamille oder Botulinumtoxin (das stärkste bekannte Gift!) war, es ist eh nichts mehr davon im Globuli. Soviel zum Thema natürliche Zutaten!

    Bei den etwas niedrigeren Potenzen ist das nicht anders!

    Leute wacht endlich auf, Homöopathie ist ein 100%iger Betrug!

    Ich würde im übrigen noch weiter gehen. Einem schulmedizinischem Arzt (m/w/d), der meint auch Homöopathie anbieten zu wollen (wie mein EX-Hausarzt) muß sofort die Approbation etzogen werden.

    Im übrigen es es ja nachwievor freigestellt dass Leute den Mumpitz (selbstzahlend) konsumieren, aber jedes auf Kasse bezahlte Globuli ist eine Beleidigung für den gesunden Menschenverstand.

    • 9G
      97287 (Profil gelöscht)
      @Nachtvogel:

      Ja wo isses dann, das Molekül? Irgendwo muss es ja sein. Soviel zur Physik. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die Welt voller Einzelmoleküle ist, warum nicht auch in einem Globuli. Die Welt der Medizin ist voller Rätsel, es soll sogar Spontanheilungen geben. Jetzt wollen sie mir auch noch die Approbation entziehen? Ich würde eher der Bahn die Betriebserlaubnis entziehen, die funktioniert nämlich auch nach 150 Jahren nicht so richtig.

      • @97287 (Profil gelöscht):

        Das man als Mensch der vermeintlich studiert hat solchen Kram schreibt, das kann einem schon etwas Angst machen.

        Ich weiß schon wieso ich mittlerweile Ärzte ohne Promotion ablehne und mir Ärzte gesucht habe, die neben dem Dr. med auch noch einen Dr. rer. nat. haben. Interessanterweise verstehen die drei die ich finden konnte auch ganz genau wieso ich sie nach ihren Promotionen befragt habe und waren darüber sogar sehr erfreut!

        Leider sind naturwissenschaftlich gebildete Ärzte eine sehr rare Spezies. Man mag es kaum glauben, aber es stimmt leider. Viele verstehen, trotz Promotion, nicht mehr von wissenschaftlicher Arbeit als ein Bäcker. Eigentlich kein großes Wunder, wenn Wissenschaftsfeindlicher Kram wie Homöopathie mittlerweile zum Studium gehört während das nötige Handwerkszeug nicht ausreichend gelehrt wird.



        Was kommt wohl als nächstes, sollen angehende Ärzte lernen Warzen zu besprechen?

      • @97287 (Profil gelöscht):

        Das Molekül ist längst im Abfluss, denn es wird ja nicht das Ganze weiter verdünnt - das ginge rein praktisch gar nicht -, sondern immer nur wenige Tropfen. Die entsorgten Moleküle wirken dann sonstwo.



        Allerdings hat der homöopathische Arzt einen großen Vorteil: Er kann lange Gespräche abrechnen, davon können seine Kollegen nur träumen.

      • @97287 (Profil gelöscht):

        // Die Welt der Medizin ist voller Rätsel

        Nur dass Globuli halt nicht zu diesen Rätsel dazugehören.



        Es ist einfach nur Zucker, aber eben unglaublich teuer. Es gibt schlicht keine reale Wirkung ohne Wirkstof!

        // Soviel zur Physik.

        Würden nicht so viele "aufgeklärte" Menschen der Neuzeit offensichtlich die Bildung mit Füssen treten, gäbe es nicht so viele Opfertiere.



        Kein Mensch der halbwegs passable Grundkenntnisse in Physik/Chemie und Co. hat und bei klarem Verstand ist, braucht länger als ein paar 100 ms Denkleistung um die Homöopathie als das zu entlarven, was sie ist: 100 % Humbug!

  • Die ganze Diskussion erscheint mir extrem aus den Fugen zu geraten: Wissen Sie überhaupt, wieviel homöopathische Kügelchen kosten? So gut wie nichts. Kann man sich zurnot sogar von Hartz 4 leisten. Was soll also die Aufregung ? Niemand wird gezwungen, homöopathische Mittel zu nehmen. Informieren Sie sich einfach.

    • @amai:

      Ähm von Zwang redet doch niemand. Es geht darum ob Kassen diesen groben Unfug zahlen sollen.

  • Vorurteile gegenüber homöopathischen Medikamenten halten sich hartnäckig und werden gebetsmühlenartig wiederholt. Dadurch werden sie nicht wahrer. Anja Krüger macht sich erst garnicht die Mühe zu überprüfen, ob die Wirkung der Mittel tatsächlich ausschließlich auf Placeboeffekte zurückzuführen ist. Zahlreiche Experimente und Erfahrungen haben gezeigt, dass dem nicht so sein kann und dass eben doch mehr dahinter steckt. Wenn es reiner Placeboeffekt wäre, wieso wirken die Globuli häufig nicht??? Wo bleibt denn dann der Placeboeffekt? Dass "Menschen sterben wegen diesem antiaufklärerischen Quatsch" wie der Leser Relation meint, ist völliger Quatsch. Menschen sterben, wenn sie nicht auch andere Behandlungen eingehen, falls die Homöopathie nicht wirkt. Homöopathen sind übrigens ausgebildete Ärzte und wenn sie verantwortungsvoll sind, überweisen sie selbstredend Patienen auch an andere Fachärzte oder Kliniken.

    Dass auch Naturheilkundler und alle möglichen Esotheriker Hompöopathie anwenden, ist das Problem.



    Empirisch gesehen sterben übrigens millionen Menschen weltweit an den Auswirkungen wissenschaftlich geprüfter Medikamente. Erstaunlich auch, wie Naiv hierzulande Wissenschaft als objektiv betrachtet wird und Erfahrung geradezu verachtet wird. Wissenschaft ist meistens ideologisch und Interessensgeleitet und Forschung nicht neutral. Das spricht nichts gegen Wissenschaftler*innen, die möglichst objektiv zu forschen suchen, aber gegen einen Wissenschaftsglauben, der nicht anders zu bewerten ist als der Homöopathieglaube.

    • @Andreas Baumgart:

      Schön, das ihrer bisher der einzige Kommentar eines gläubigen ist den ich hier gesehen habe. Das macht Hoffnung!

      Also, mit Erfahrung meinen sie Anekdoten denen jedwede Beweiskraft fehlt, richtig?



      Und mit Experimente meinen sie irgendwelchen wissenschaftlich wertlosen, weder doppelt blinden noch seriös peer reviewten und ohne Kontrolle auskommemden mehr als zweifelhaften Pfusch, der zudem schon x mal seriös widerlegt wurde, oder?

      Bevor sie solch vollmundig Behauptungen aufstellen, befassen sie sich doch mal damit wie die wissenschaftliche Methode funktioniert und warum das so ist. Wieso zB. ihre Erfahrungen keinerlei Beweiskraft haben, für gar nichts. Genau so wie die Erfahrung tausender keinerlei Beweiskraft hat. Ist eigentlich nicht so kompliziert und überaus logisch, obwohl es der Intuition total widerspricht. Das ist nichts was man einfach von selbst erkennt, das müssen die meisten Menschen schon lernen. Aber das lohnt sich! Und macht den Blick auf die Welt klarer!

      Wäre der Mensch von sich aus ein wissenschaftlich rationales Wesen, dann hätten wir die Moderne schon vor Jahrhunderten erreicht.



      Das sind klassische Trugschlüsse, überaus menschlich, aber durch Bildung einfach zu beheben. Packen sie es an!

    • @Andreas Baumgart:

      „Vorurteile gegenüber homöopathischen Medikamenten“ sind so irrelevant wie Vorurteile gegenüber Einhörnern, weil es weder Einhörner noch homöopathische Medikamente gibt.

      „Naturheilkundler“ arbeiten mithilfe von Empirie, Versuch und Irrtum und vor allem mit nachweisbaren Wirkstoffen. Jedes Kräuterweiblein ist eine ernster zu nehmende Ärztin und Wissenschaftlerin als ein Homöopath.

      „Empirisch gesehen sterben übrigens millionen Menschen weltweit an den Auswirkungen wissenschaftlich geprüfter Medikamente.“

      Es sterben auch immer wieder Menschen bei Flugzeugabstürzen. Das ist kein Beweis dafür, dass fliegende Teppiche funktionieren.

      Das Einzige, was bei der Homöopathie über den Plazebo-Effekt hinaus wirkt, ist die Zeit und Aufmerksamkeit, die die Homöopathen ihren Patienten widmen. Wenn richtige Ärzte im selben Umfang für sorgfältige und intensive Beratungsgespräche bezahlt würden, dann wäre das ein Riesenfortschritt. Hier wäre das Geld, das für den Zuckerhokuspokus hinausgeschmissen wird, sehr gut investiert.

    • @Andreas Baumgart:

      Ihre Argumentation ist jetzt aber bitte nicht allen Ernstes, dass die Tatsache, dass auch Globuli nicht immer wirken, dafür spricht, dass kein Placeboeffekt vorliegen kann, oder?

    • @Andreas Baumgart:

      Was meinen sie denn mit "Erfahrung"? Warum stellen Sie Erfahrung in Gegensatz zur Wissenschaft, für mich wäre beides eng miteinander verwoben...

      "Wenn es reiner Placeboeffekt wäre, wieso wirken die Globuli häufig nicht???"



      Sie wirken häufig nicht, weil kein oder nur sehr wenig Wirkstoff vorhanden ist. Sollte dennoch eine Wirkung eintreten ist dies häufig auf den Placeboeffekt zurückzuführen.

    • @Andreas Baumgart:

      Der Knackpunkt ist, daß sowohl die Hersteller der homöopathischen Mittelchen (ich sträube mich gegen "Medikamente") als auch dem zugeneigte Ärzte und meinetwegen auch Heilkundler profitorientiert arbeiten (müssen); also genauso agieren wie "Big Pharma". Von lauter Menschenfreundlichkeit können die sich auch alle keine Brötchen kaufen...

  • Unfassbar, dass die taz eine Verteidigung der Homöopathie druckt. Ich bin enttäuscht und etwas angewidert. Zum Glück lese ich hier wie erwartet einige schlaue Kommentare.

    Ich wusste bis vor Kurzem nicht, dass Krankenkassen, darunter auch meine, Homöopathie bezahlen. Ich war entsetzt. Schon mal gefragt, warum ein winziges Fläschchen Kügelchen so viel Geld kostet? Wer daran wohl verdient?? (Zu den Inhaltsstoffen: größtenteils, das heißt gerundet zu 100%, Zucker)

    Meine Meinung war bis dahin: Sollen die Leute doch ihre Placebos kaufen. Aber dass das Gesundheitssystem belastet wird, geht gar nicht. An anderen Stellen wird gespart, was das Zeug hält, das macht mich wirklich wütend.

    Mittlerweile bin ich der Meinung, man sollte Homöopathie noch weiter eindämmen, z.B. studierten Ärzten nicht erlauben gleichzeitig Homöopathen zu sein. Auch das erweckt den Eindruck es handele sich um eine irgendwie mit Wissenschaft kompatible Heilmethode.



    Und das ist gefährlich. Es soll ja tatsächlich Leute geben, die keine Medikamente nehmen, weil sie Angst vor Nebenwirkungen haben.

    Aber klar: Etwas, das nicht wirkt, kann auch keine Nebenwirkung haben.

  • Ich habe den Artikel nur bis zu den Worten "Homöopathische Medikamente" gelesen. Mehr ist dann auch nicht mehr nötig. Medikamente sind Mittel die Aufgrund ihres Wirkstoff's einen positiven Einfluss auf den Verlauf einer Krankheit haben. Placebos sind eben keine Medikamente, weil sie genau was nicht enthalten? Einen Wirkstoff.



    Ich bin sehr froh darüber, dass es endlich eine Diskussion darüber gibt, diesen gefährlichen Hokus-Pokus nicht mehr von meinen Beiträgen zu finanzieren. Bezahlt lieber Brillen und Hörgeräte. Die helfen nämlich tätsächlich und das kann sogar jede selbst überprüfen.

    • @BakuninsBart:

      Mein Reden...

  • "Mag sein, dass die Kügelchen als Placebo wirken. Das ist bei vielen konventionellen Medikamenten aber mitunter auch nicht anders. Es ist ja nicht so, dass jede Pille zu 100 Prozent bei allen PatientInnen gleich oder überhaupt wirkt "

    Das sind zwei völlig verschiedene Dinge. Das eine ist ein Placebo - darauf werden herkömmliche Arzneimittel in der Tat getestet. Das andere ist individuelle Variabilität.

  • Herr Sonneborn, sind Sie das?

    Mal ehrlich: Natürlich ist die konventionelle Medizin oft auch eine Frage von Trial and Error, und dass nicht alle Medikamente bei allen wirken, ist eine Binsenweisheit. Aber deswegen Zuckerkugeln auf eine Stufe mit Krebsmedikamenten und erwiesen wirksamen Arzeneien zu stellen, geht dann doch zu weit. Was Menschen mit geringen Einkommen wirklich bräuchten, wären von den Kassen übernommene Kosten für Brillen und Zahnersatz. Wenn die Kassen und die Allgemeinheit für Placebomaßnahmen aufkommen soll, dann können Kassen gleich auch die Kirchensteuer übernehmen und die Wallfahrt nach Lourdes. Gebete können schließlich auch Placebowirkung haben, und in Lourdes gab es dokumentierte und bewiesene Spontanheilungen. Dazu möchte ich anmerken, dass ich mich oft besser fühle, wenn ich mir Schuhe, Handtaschen oder Schmuck kaufe. Na, wie wäre es damit? Schlechter als Zuckerkügelchen wirkt das schließlich auch nicht.

    • @Anne Pipenbrinck:

      die Gagalogik schön weiter gedacht! Danke

    • @Anne Pipenbrinck:

      „Trial und Error“ ist das grundlegende Handwerkszeug von ernstzunehmender Wissenschaft.



      Abgesehen davon stimme ich Ihnen zu.

  • Alleine, dass hier wieder der Eindruck erweckt wird, als sei Homöopathie irgendwie eine gleichberechtigte und sanftere Alternative zur klassischen Medizin ist unfassbar.



    "Skepsis gegenüber den Versprechungen der Pharmaindustrie" und "Wahlfreiheit zwischen chemischer Keule und Kügelchen"



    Mal ganz im Ernst, seid ihr noch bei Trost? Menschen sterben wegen diesem antiaufklärerischen Quatsch! Die Taz könnte auch Beten probagieren, als Mittel gegen Hunger und Elend.



    Widerlich

    • @relation:

      Danke für diese klaren Worte!

  • Sorry, Frau Krüger, aber sie stellen die Dinge ganz anders dar, als sie in Wirklichkeit sind.

    Sie schreiben:



    "Etliche MedizinerInnen verfahren so, allerdings nur, wenn PatientInnen bereit sind, die Kosten für das Alternativpräparat selbst zu tragen, oder sie entsprechend versichert sind."



    Genau das stimmt nun einmal nicht, und genau das ist es, wogegen viele zu Recht protestieren.

    Diese Leute sind NICHT entsprechend versichert, sondern die solidarischen gesetzlichen Krankenkassen stehlen Geld von den Zwangsbeiträgen, die für tatsächliche Behandlungen gedacht sind, um damit Blödsinn zu finanzieren.

    Wer mit Blödsinn behandelt werden möchte, der soll sich halt entsprechend versichern. Einfach eine Zusatzversicherung abschließen (und bezahlen), die die Homöopathie-Kosten deckt, und schon ist alles in Ordnung.

    Aber nicht in Ordnung ist, sich den eigenen Wahn von den Krankenkassenbeiträgen vor allem auch der Armen finanzieren zu lassen.

    (Und dabei sehen wir noch großzügig darüber hinweg, dass bei den Kassen an dringend benötigten Dingen gnadenlos gespart wird. Beispielsweise um das Recht, Psychotherapie zu bekommen, muss man sich mit den gesetzlichen Kassen streiten, aber für Scheiße wird Geld rausgehauen. Schaut man sich die Selbstmordraten an, dann behaupte ich ganz frech: Dass die Kassen Geld für Blödsinn wie Homöopathie verschleudern, statt für sinnvolle Dinge, tötet in Deutschland ganz konkret jedes Jahr hunderte Menschen.)

  • m.youtube.com/watch?v=LE1_6Bv_xqk

    Einfach mal Profis zuhören. Wer absichtlich kranken Menschen eine wirksame Behandlung vorenthält, sollte nicht auch noch von der Allgemeinheit bezahlt werden.

  • HAHAHA! taz mal wieder super kritisch (leider wissenschaftskritisch), hart am sektieren vorbeigeschrammt. Peinlich.

    zur Einordnung nochmal: www.youtube.com/watch?v=pU3sAYRl4-k

    www.deutsche-apoth...ausgaben-verbunden

    Brillen und Zahnersatz werden nicht erstattet aber Zucker und mehrfach teurere Abrechnungen. Aber klar, jetzt versteh ich die Autorin, auch die Armen brauchen Zugang zu Zucker. Nein der macht nicht dick, der heilt. Je dümmer desto besser.



    [...]

    Kommentar gekürzt. Bitte schreiben Sie keine Beleidigungen. Die Moderation

  • Wie bei so vielen Dingen geht es auch hier um Wahrscheinlichkeiten.



    Natürlich ist es möglich, dass homöopathische "Medikamente" Patienten helfen, auch wenn sie das nach naturwissenschaftlicher Ansicht nicht über den Placeboeffekt (bzw. ggf. noch einen zugehörigen Proxyeffekt) hinaus tun. Es ist auch möglich, dass es mir hilft in meiner Sekte einen Ablass zu kaufen, meinen Schamanen zu konsultieren, oder in den Himalaya zu reisen um dort super extra gesundes H2O zu beziehen, dass meiner Überzeugung nach heilende Kräfte besitzt.



    Vieles ist möglich, aber es ist eben nicht alles gleich wahrscheinlich.



    Wenn dann in einem umlagenfinzanzierten Versicherungssystem extreme Unwahrscheinlichkeiten mit finanziert werden, hat das wenig mit Fairness oder Freiheit in der Wahl der Behandlung zu tun, sondern eher mit dem Ausnutzen eines anfälligen Systems.



    Übrigens ist das Verfahren zur Herstellung dieser Mittelchen kein großes Geheimnis und in Heimarbeit sehr leicht zu rekonstruieren. Wenn also Geringverdiener sich ohne die Krankenkasse Homöopathie nicht mehr leisten können, schaffen Youtube und Zutaten im Wert weniger Cents Abhilfe.

  • Wir sollten trennen zwischen den Fragen:

    1. haben homöopathische Medikamente einen Nutzen? und



    2. sollen die GKVs dafür bezahlen?

    Zu 1. Selbst "schulmedizinische" Medikamente wirken bis zu 50% vielfach "nur" auf Basis des Placebo-Effektes. Und homöopathische Medikamente haben häufig weniger Nebenwirkungen. Also wem es hilft, der soll es nehmen.

    Zu 2. Nein; bzw. die GKVs sollen grds. nur für Medikamente zahlen, die nachweisbar eine medizinische Wirkung haben.

    Zudem ist vielfach nicht einzusehen, warum homöopathische Medikamente, z.B. Globulie so (relativ) teuer sein müssen!?! Wasser mit ein paar Atomen Wirkstoffanteil muss einfach nicht so viel kosten, weil die Herstellung vergleichsweise billig ist.

    Doch wenn die GKVs dafür bezahlen, die homöopathischen Medikamente also nicht dem Preisdruck des Marktes mehr unterliegen, kosten diese homöopathischen Medikamente plötzlich ein Vielfaches.

    Diese "Nehmermentalität" auf Herstellerseite der homöopathischen Medikamente sollten die GKVs nicht unterstützen und bezahlen. Stattdessen sollten die mit ihren Preisen auf Normalmaß gehen.

    • @tazeline:

      Dem stimme ich 100pro zu!

      Und nun widmen wir uns wieder wichtigen Sachen, wie z.B. warum es in D. GKVen gibt und ned nur eine (+Zusatzversicherungen) wie in Franzonesien.

  • Krankenkassenbeiträge sind Einkommensabhängig. Aktuell zahlen die besser Verdienenden alle Behandlungen - auch alternativmedizinische - für schlechter Verdienende mit.

    • @Rudolf Fissner:

      Ich zahle den niedrigsten Beitragssatz für selbstständige, meine Mutter den höchsten. Das ist ungefähr das fünffache.



      Bei mir sind das im Moment ~17% meines Einkommens, bei ihr wenn es hoch kommt vielleicht 2-3%. Tatsächlich dürfte es eher bei 0,25-1% liegen wenn man das gesamte Einkommen betrachtet.

      Sie wollen nun ernsthaft behaupten das Verhältnis armer Menschen zu reichen Menschen wäre irgendwo in der Gegend 1:5? Und implizieren das die Last für die wohlhabenden ungerecht und zu hoch wäre?



      Das ist doch an den Haaren herbeigezogen! Tatsächlich zahlen die ärmeren den gut betuchten ihre teuren Behandlungen eher als andersherum!

      Gäbe es keine Deckelung der Beitragshöhe, dann hätten sie vielleicht recht.

    • @Rudolf Fissner:

      Was für einen Unsinn verbreiten Sie denn mit dieser Aussage schon wieder?

      Die GKVs sind nach dem Solidargemeinschaftprinzip aufgebaut.

      Daraus folgt, die Solidargemeinschaft bezahlt die Behandlung der Kranken.

      Das kann aber genauso bedeuten, dass die vielen Kleinverdiener mit ihren GKV-Beiträgen die Behandlungskosten eines nicht unwesentlichen Teils an Gutverdienern in der GKV bezahlen.

      Aber ich wollte mich eigentlich mit Ihren Beiträgen sowieso nicht mehr beschäftigen, da die Mühe nicht lohnt, bzw. Sie sich einer sachgerecht-konstruktiven Auseinandersetzung stets entziehen.

    • @Rudolf Fissner:

      Leider nur die halbe Wahrheit: Ab einem bestimmten Einkommen steigen die Beiträge nicht mehr. Das heißt, dass Menschen mit hohem Einkommen prozentual weniger zahlen als die mit Durchschnittseinkommen. Je höher das Einkommen - oberhalb der Deckelung - umso geringer der Beitrag. Seltsame Gerechtigkeitsauffassung, aber so ist es.

  • So wie die "Alternative für Deutschland" keine Alternative für Deutschland darstellt, so ist auch die homöophatische "Alternativ"medizin keine gleichwertige alternative Medizin sondern größtenteils Humbug.

    Und alternative Fakten sind eben auch keine Fakten.

    Sorry, der musste noch raus... :-)

  • Medizin ist nicht Wellness!

    Es gibt Leute die sind wirklich krank.

    Ich kenne Leute (Psychos), die sich von von Alternativmedizinern die schulmedizinischen Medikamente abstellen ließen und die danach endgültig abgestürzt sind.

    Das mal als Hinweis, das Placebos auch tödlich enden können.

  • Man sollte ehrlicherweise das Kind auch beim Namen nennen und sich nicht selbst belügen.

    Problem ist nicht die Schulmedizin als Wissenschaft, sondern die Strukturen des Gesundheitswesens.

    Dazu gehören 3-Minuten Visiten, gepaart mit überflüssigen Behandlungen, die der Arzt oder die Klinik gleich bei sich selber bestellen und die moralfreie Pharmaindustrie, die sich auch bedenkenlos als Dealer anbietet.

    Dafür Alternativen zu suchen ist o.k., aber deshalb wirkungslosen Humbug anzuwenden ist wohl kaum der richtige Weg.

  • Vielleicht wäre noch erwähnenswert, dass jeder Euro, den Krankenkassen für Alternativmedizin ausgeben, an anderer Stelle fehlt.



    Es gibt in D einen geradezu beispiellos großen Markt dafür. Der wird bisher vorwiegend aus den Beiträgen von Leuten, die sich einfach nur normale Medizin wünschen finanziert.



    Warum sollten die das weiter bezahlen?

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    "Es gibt nur einzelne Kassen, die diese Medikamente freiwillig bezahlen. Sie wollen damit gezielt Menschen gewinnen, die an einer alternativmedizinischen Behandlung interessiert sind."

    Und das sind eben die Gutverdienenden. Hätten die einen Hang zur Heilung durch Handauflegen, würde die Kassen das wohl auch bezahlen.

  • 0G
    05354 (Profil gelöscht)

    Wie wäre es mit Ursachenbeseitigung? Ständig Hömöpathische Globuli zu nehmen kostet Zeit und Geld.. Dann lieber heilen :)

    • @05354 (Profil gelöscht):

      Ihr auf tabletten reduzierter Heilungsbegriff ist mir zu eindimensional.

      Warum sollte die Behandlungsmethode gespräch + Placebo wegfallen? Warum MUSS ein (teures) Medikament mit Nebenwirkungen verschrieben werden, wo ein Placebo für 5 Cent schon helfen würde?

      • 0G
        05354 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Ich hab das so gemeint: Einfach die Krankheit/Ursache beseitigen. Fertig.

        Da brauch ich nicht ständig was zu nehmen...

      • @Rudolf Fissner:

        1.) Kosten Globuli nicht nur 5 Cent.



        2.) Sollten die Krankenkassen dann den Ärzten einfach so mehr für die Sprechstunde bezahlen, dann könnten sie sich auch die Zeit nehmen, ein gespräch zu führen. Da braucht es keine Zuckerkügelchen.

    • @05354 (Profil gelöscht):

      Na ja, bei Antidepressiva wirken Placebos (fast) so gut wie Medikamente. Ohne deren Abhängigkeitspotential.

      • @Lapa:

        Na da würde ich doch gerne mal ihre Quellen sehen. Diese Behauptung habe ich schon oft gehört, Aussagekräftige Quellen konnte allerdings noch keiner beibringen...

        Diese Ergebnisse kenne ich lediglich aus großen Übersichtsstudien. Tatsächlich ist für die Zulassung allerdings ein ziemlich strenger Wirkungsnachweis zu erbringen, genau das was bei Homöopathie völlig fehlt.

        Und was auch noch zu bedenken ist, extrem vereinfacht: Um solche Studien beurteilen zu können sollte man schon etwas vom Fach und von Statistik verstehen. Durchaus sehr wirkungsvolle Psychopharmaka können im Schnitt nicht besser als Placebo abschneiden. ZB. weil bei 50% die Wirkung nicht besser als Placebo ist, bei 25% die Wirkung negativ und damit wesentlich schlechter als Placebo ausfällt, bei den übrigen 25% die Wirkung allerdings durchschlagend ist und den betroffenen zum ersten Mal ein halbwegs normales Leben ermöglicht.



        Im Schnitt wäre die Wirkung dann nicht besser als Placebo. Aber so einfach funktioniert das zum Glück bei Studien nicht.

        Als Fachfremder sollte man sich bei solch komplexen Dingen etwas zurückhalten, auch wenn man glaubt aus den Studien die man nicht versteht trotzdem Schlüsse ziehen zu können. Das ist wie wenn ein Klempner die Konstruktion des Spaceshuttles kritisiert, weil sind ja Röhre drin...

      • @Lapa:

        Sorry, wo hast du den Unsinn bitte her? Alle Antidepressiva sind dem Placebo überlegen.

      • @Lapa:

        Dann sind es aber Placebos, die vom Arzt als Placebo gegeben werden.

        Homöopathiische Mittel dagegen werden als tatsächliche Medikamente mit behaupteter Wirkung ausgegeben.

        Ich sehe durchaus einen Unterschied, ob Placebos als Placebos behandelt werden oder als echte Wirkstoffe.

  • 8G
    87203 (Profil gelöscht)

    Wenn es keine Kostenuebernahme der gesetzlichen Kassen gibt,



    ist das einer der seltenen Faelle, bei dem Armut das Leben verlaengern kann.

    Beruehmtes Beispiel: Steve Jobs.

    www.telegraph.co.u...e-for-so-long.html

    • @87203 (Profil gelöscht):

      Sie sind ein kluger Mensch. Macht Spaß, Ihr Zeug zu lesen!

  • Wow! Wissenschafts- und wissensfeindlich.



    Wer Zucker gegen Krankheiten essen will kann in den Supermarkt gehen. Das Kollektiv zu schröpfen, damit mafiöse Fabrikanten von Fake-Medzin ihr Geschäftsmodell nicht verlieren ist unsozial und riecht nach viel Schlimmeremm