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Grünen-Chef Felix Banaszak„Ich nenne es radikale Ehrlichkeit“

Die Grünen wollen wieder zur führenden Partei der linken Mitte werden. Felix Banaszak über Empathie, Feigheit und populistischen Unsinn.

Kategorien wie „links“ und „Mitte“ reichen nicht zur Betrachtung der Welt, findet Felix Banaszak Foto: Jens Gyarmaty
Tobias Schulze
Interview von Tobias Schulze

taz: Herr Banaszak, die Bundestagswahl ist ein halbes Jahr her. Seitdem stehen Sie bei den Grünen in der ersten Reihe. Wie anstrengend waren die letzten Monate?

Felix Banaszak: Sie waren schon aufreibend. Eine Partei, die bei der Wahl deutlich hinter ihren Erwartungen bleibt, analysiert ja nicht nur sachlich. Sie muss emotional wieder aufgebaut werden – zum Beispiel dort, wo Abgeordnete aus dem Parlament geflogen sind. Aber bei dieser Rückschrittsregierung ist klar, wofür wir das tun – das motiviert den Laden enorm.

Im Interview: Felix Banaszak

35, führt die Grünen in einer Doppelspitze mit Franziska Brantner. Von 2018 bis 2022 war er grüner Landesvorsitzender in Nordrhein-Westfalen und von 2013 bis 2014 Sprecher der Grünen Jugend.

taz: Wer die Grünen nach der Ära Habeck/Baerbock sein wollen, ist aber weiter offen. Eine neue Strategie gibt es noch nicht. Höchstens einzelne, teils auch widersprüchliche Vorschläge.

Banaszak: Das teile ich nicht. Zwischen Partei- und Fraktions­spitze sind wir uns über die Richtung sehr einig: Wir geben der Partei ein schärferes Profil, vertreten unsere Werte wieder offensiver, machen die Grünen wieder grüner. Es braucht in dieser Zeit eine politische Kraft, die die Dinge offen benennt und nichts beschönigt – die ökologischen Krisen, das Erstarken des Rechtsextremismus, den Zusammenbruch der Weltordnung. Ich nenne es radikale Ehrlichkeit, und wenn man mit der nicht abstoßen will, braucht es dazu ein Zweites: Empathie.

taz: Wie geht das zusammen?

Banaszak: Auf meiner Sommerreise war ich in den ostdeutschen Bundesländern. Ich habe bewusst Orte besucht, wo der Applaus nicht auf uns wartet, wo die Luft brennt. An manchen davon sind Leute und Ini­tia­ti­ven damit beschäftigt klarzukommen, weil sie beispielsweise das letzte soziokulturelle Zentrum in der Region leiten und befürchten, dass ihnen aus politischen Gründen die Gelder gestrichen werden. Immer wieder ist mir die Erwartung begegnet, dass die Grünen einen Gegenentwurf zur allgemeinen Rechtsverschiebung bieten. Das ist auch mein Anspruch. Bei der Bundestagswahl haben das viele nicht mehr wahrgenommen.

taz: Und die anderen Orte?

Banaszak: Dort bleibt der Applaus aus, weil es Vorbehalte gegen grüne Politik gibt. Etwa unter Chemiearbeitern in Leuna, die sich fragen, ob sie demnächst noch Arbeit haben. Dort ist der Wandel eine historische Erfahrung – und zwar keine gute. „Transformation“ ist hier eher das Synonym für Verlust: von Arbeit, Anker oder Identität. Wer Menschen für Veränderungen gewinnen will, muss solche Lebensrealitäten ernst nehmen. Und wer in dieser Zeit der Polarisierung zwischen Demokraten und Antidemokraten die Unentschlossenen nicht verlieren will, muss sich sowieso um Verständnis bemühen. Klarheit und Offenheit gehören zusammen.

taz: Die Chemiearbeiter werden Sie aber nicht mit der Ankündigung gewonnen haben, wieder ein grüneres Profil zu zeigen?

Banaszak: Die Leute sagen: Wenn Europa einen CO2-Preis erhebt und andere nicht, haben wir einen Wettbewerbsnachteil. Die Sorge nehme ich ernst und sage trotzdem nicht: Dann lassen wir es halt. Stattdessen haben wir darüber gesprochen, wie man dem Problem mit einem anderen Handelsschutz begegnen kann. Vermutlich wählen sie uns auch nach dem Gespräch nicht. Aber wir haben respektvoll und auf Augenhöhe unsere Perspektiven ausgetauscht. Polarisierung vermeiden heißt nicht, keine Position zu haben.

taz: Gesprächsfähigkeit ist das eine. Als Partei wollen Sie aber Wäh­le­r*in­nen zurückgewinnen. Zielen Sie auf die 700.000, die Sie bei der Bundestagswahl an die Linke verloren haben – oder die 460.000, die zur Union gegangen sind?

Banaszak: Die Kategorien sind falsch. Die Union entfernt sich zu immer größeren Teilen von dem, was man „Mitte“ nennen kann. Im Osten ist Kooperation mit der AfD an der Tagesordnung, Julia Klöckner kann ein rechtsextremes Hetzportal nicht von diesem Qualitätsblatt linker Bürgerlichkeit unterscheiden. Die Frage ist doch: Wer formuliert den glaubwürdigen Gegenentwurf zu dieser Enthemmung? Mein Ziel ist, die Grünen zur führenden Kraft der linken Mitte zu machen – und das progressive Spektrum insgesamt wieder wachsen zu lassen.

taz: Manche in Ihrem Parteiflügel sagen, in der Mitte sei für die Grünen nichts mehr zu holen. Dort seien alle mit der Union nach rechts gerückt.

Banaszak: Im Bundestagswahlkampf war das so. Es wäre aber ambitionslos, sich damit abzufinden. Es ist eine Frage der Reihenfolge: Ich muss erst das Fundament festigen – Menschen zurückholen, die uns nahestehen, aber enttäuscht sind – und dann in die Höhe bauen. Es reicht nicht, wenn unsere Politik bei Fridays for Future, Nabu oder Pro Asyl Anklang findet. Aber wenn es nicht mal da klappt, erreichen wir auch keine breiteren Mehrheiten.

Das Bemühen um mehr Gleichheit und Gerechtigkeit ist ein Anliegen der Mitte. Und wir sind eine Partei der linken Mitte, nicht der linken Hälfte des Golfplatzes

Felix Banaszak, Bundesvorsitzender der Grünen

taz: Auch wenn Sie solche Schlagworte nicht mögen: Sie wollen linker werden und in der Mitte punkten?

Banaszak: Sie haben recht, ich mag diese Schlagworte nicht.

taz: Weil andere in der Partei Schnappatmung bekommen, wenn Sie „links“ sagen?

Banaszak: Diese Kategorien reichen einfach nicht zur Betrachtung der Welt. Ein Beispiel: Ich kenne Menschen in Berlin-Moabit, die Grüne oder Linke wählen, aber ihr Kind nicht an der Grundschule um die Ecke anmelden wollen. Dort wird nämlich ein schwuler Lehrer von Schülern gemobbt, die sagen: „Hier ist der Islam Chef.“ Mit so etwas müssen sich progressive Kräfte auseinandersetzen. Es muss möglich sein, angstfrei und offen schwul zu leben, ohne von Rechtsextremen oder Islamisten bedroht zu werden. Ist es nicht mehr links, wenn ich das ausspreche? Oder mache ich damit erst mal die Realität zur Ausgangslage? Man kann in den Kategorien „links“ und „Mitte“ denken oder in den Kategorien „Ehrlichkeit“ und „Feigheit“.

taz: Will man wegen solcher Fälle „irreguläre Migration“ stoppen, wie auch einige Grüne, ist das sehr wohl mittig bis rechts. Die linke Antwort könnte sein: Wir beschäftigen uns mit autoritären und islamistischen Strukturen.

Banaszak: Das wäre auch meine. In Duisburg haben wir ein großartiges Präventionsprogramm, das mit jungen Muslimen an deren Vorstellung von Ehre und Männlichkeit arbeitet. Davon braucht es mehr. Aber damit ich zu rationalen Lösungen in der Migrationsdebatte komme, muss ich auch benennen, dass es Herausforderungen gibt. Und ja, mit Migration und Vielfalt gehen neue Konflikte einher. Einwanderungsgesellschaft heißt Arbeit, aber die lohnt sich.

taz: Sie würden sagen, Ihre Partei ignoriert das?

Banaszak: Einigen fällt es schwer, es auszusprechen. Aus Sorge, dass das den Diskurs nach rechts verschiebt und falsche Konsequenzen gezogen werden. Das passiert leider auch schnell. Aber wenn progressive Kräfte keine überzeugenden Antworten geben, füllen andere das Vakuum. Und so zwingt Deutschland jetzt wieder Frauen und Kinder auf Schleuserboote, weil Union und SPD glauben, den Familiennachzug einschränken zu müssen. Das ist populistischer Unsinn.

taz: In der Ampel haben die Grünen viele Asylrechtsverschärfungen mitgetragen, aber jedes Mal mühsame Debatten geführt. Winfried Kretschmann nennt als zentrales Pro­blem der Bundespartei, dass in der Migrationspolitik eine klare Linie fehle. Da hat er wohl recht?

Banaszak: Ja. Nur denken die meisten, die eine Unklarheit bemängeln, dass genau ihre Position von allen geteilt werden müsse.

taz: Und wie wollen Sie Klarheit schaffen? Durch eine Abstimmung auf dem Parteitag im Herbst?

Banaszak: Nein, wir hatten schon genug Parteitagsbeschlüsse, die das Thema am Ende doch nicht geklärt haben. Die verschiedenen Akteure in der Debatte müssen häufiger und strukturiert miteinander sprechen und eine Linie finden, mit der die große Mehrheit mitgehen kann. Das sehe ich auch als meine Verantwortung. Der nächste Parteitag wird zur Abwechslung mal einen anderen Schwerpunkt haben – sozial gerechten Klimaschutz, die zen­tra­le Aufgabe unserer Zeit.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

taz: Auch da gibt es genug zu diskutieren. Sie fordern, dass die Reichen für den Klimaschutz zahlen. Cem Özdemir warnt: „Weg von Umverteilungsdebatten.“

Banaszak: Der Konsens ist größer, als man denkt. Die Leute wissen, dass Klimaschutz viel kostet. Und wenn man Menschen nicht ehrlich sagt, an wen die Rechnung geht, denken sie, dass sie die Zeche zahlen sollen. Deswegen wäre es an der Zeit, den Menschen ab nächstem Jahr mit einem Klimabonus – oder nennen Sie’s Klimageld – das Geld zurückzuzahlen, das durch den CO2-Preis reinkommt. Das hatte vor der Wahl auch die Union versprochen.

taz: Sie haben auch einen Klimasoli für Reiche vorgeschlagen. Konsens ist das bei den Grünen nicht.

Banaszak: Ich freue mich über jeden Gegenvorschlag, wie man in der Breite der Bevölkerung neue Akzeptanz für ambitionierte ökologische Politik schafft. Bisher habe ich keinen gehört.

taz: Solange es abstrakt bleibt, ist in Umfragen die Mehrheit dafür, die Reichen stärker in die Verantwortung zu nehmen.

Banaszak: Bis zu 80 Prozent sind der Auffassung, dass die Ungleichheit bei Vermögen und Einkommen zu groß geworden ist. Das Bemühen um mehr Gleichheit und Gerechtigkeit ist ein Anliegen der Mitte. Und wir sind eine Partei der linken Mitte, nicht der linken Hälfte des Golfplatzes.

taz: Sobald es konkret wird, verfangen aber stets die Gegenkampagnen der Lobbygruppen. Diese Erfahrung haben auch die Grünen mehrfach gemacht.

Banaszak: Was ist die größere Gefahr? Dass uns das wieder passiert? Oder dass der gesellschaftliche Zusammenhalt verloren geht, weil die Wahrnehmung von Ungerechtigkeit den Menschen auch noch das Restvertrauen in Politik und Staat nimmt? Mit Mutlosigkeit gewinnt man jedenfalls niemanden.

taz: Fehlte es den Grünen bisher am Können oder nicht doch eher am Wollen?

Banaszak: Wir haben uns in den letzten Jahren aus guten Gründen um breite Bündnisse bemüht, auch und gerade mit der Wirtschaft. Aber Teile der Industrie sind bereit und in der Lage, hart gegen jede Veränderung vorzugehen. Natürlich haben Gasversorger kein In­te­res­se daran, dass in Zukunft mit Wärmepumpen statt mit Gas geheizt wird – weil sie Gas verkaufen. Die Kampagne gegen das Gebäudeenergiegesetz war ein Paradebeispiel für erfolgreichen fossilen Lobbyismus. Dagegen müssen wir standhafter werden.

taz: Wie ehrlich waren Sie in diesem Gespräch denn wirklich? Nichts beschönigt, nie ausgewichen?

Banaszak: Nein. Aber wissen Sie, warum in der politischen Kommunikation viele vor Ehrlichkeit zurückschrecken? Man hat im Hinterkopf, wie Aussagen verdreht und aus dem Kontext gerissen werden. Diese Angst lähmt und vergrößert die Entfremdung zwischen politischem Betrieb und Bevölkerung. Ich habe mir vorgenommen, das nicht zu verstärken. Lieber nehme ich auch mal Widerspruch in Kauf.

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51 Kommentare

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  • Im Rechts-Links-Spektrum ordne ich die Grünen als eindeutig linke Partei ein, trotz einiger mittiger Sprenkel. Links-Mitte ist eher die SPD, Mitte (mit Anteilen aus dem Links-, sowie dem Rechts-Bereich) die CDU.

  • Zum einen ist das Gerede von linken und Realo Flügel bei den Grünen ja auch so ein Ding aus der Mottenkiste, das eigentlich real kaum noch existiert. Ansonsten freut es mich, aus einem Politikermund mal wieder Tacheles statt nur Floskeln und Phrasen zu hören, der Felix hat's echt gut drauf!

  • Seine radikale Ehrlichkeit kann er aünenber in Inkterviews seht gut verbergen. Er kommt, meiner bescheidenen Meinung nach, nicht so rüber sondern eher als ob er und seine Co-Vorsitzende da weitermachen, wo das Grüne Desaster begonnen hat. Ich sehe mit ihm wenig Hoffnung auf eine Besserung bei den Grünen.

  • Die Frage ist doch: wie links sind die Grünen tatsächlich? Nicht nur aus wahltaktischen Gründen, sondern in ihren tatsächlichen Meinungen?



    Und das Problem der Grünen - falls sie doch irgendwie noch ein bisschen links (aka sozial) sind - wie kann man den Menschen diese Absichten als real vermitteln, die nun seit Jahren auch grüne Regierungen kennengelernt haben, in denen wieder nur die Reichen gepempert werden, Klimaschutz nur noch toleriert wird, man von "grünem Wachstum" schwafelt und man im Zweifelsfall trotz allem menschenverachtende Asylpolitik durchwinkt. Mir würde das schwer fallen zu glauben.

  • In vielen Beiträgen zeigt sich eine eigentümliche Schieflage: Die Linke wird für ihre Reinheit bewundert, während die Grünen für ihre Kompromisse gescholten werden. Doch das ist ein offensichtlicher Doppelstandard. Wer regiert, muss Kompromisse eingehen – das gilt für die Grünen ebenso wie für die Linke, sobald sie Verantwortung übernimmt. Alles andere ist politische Romantik.

    Demokratie lebt nicht von Wunschträumen, sondern von Aushandlung und Abstrichen. Wer das verweigert, verlässt den Boden ernsthafter Politik.

    Besonders krass zeigt sich diese Realitätsflucht in der Debatte über Waffenlieferungen. Wer sie ablehnt, rückt nicht auf die Seite des Friedens, sondern objektiv auf die Seite des Aggressors. Pazifismus, der Putins Kriegsmaschinerie ungebremst gewähren ließe, ist kein moralisches Ideal, sondern moralischer Bankrott.

  • Herr Banaszak hat es ja gleich in seiner ersten Antwort gesagt (ich interpretiere mal frei); die Grünen können in der Opposition nur strahlen, wenn die Regierung nicht liefert.



    Und wie schlecht es um den Zustand der Regierung bestellt ist, wissen wir ja schon nach den ersten 100 Tagen ihrer Amtszeit.



    Dass da angesichts dieses Zustandes so wenig von den Grünen zu hören ist, dass sie neben der Linkspartei fast blass erscheinen, wo ihnen als eigentlich führende Oppositionskraft (die AfD bezeichne ich nicht als Oppositions-, sondern als Destruktionskraft) die Themen nur so zufliegen müssten, beunruhigt mich schon einigermaßen.

  • Die Grünen haben meineserachtens völlig den Pfad der diplomatischen internationalen Krisenlösung verlassen.



    Liegt wohl an der starken Ukraine-Vertretung in der Partei (durch das Ehepaar Fücks-Beck und Marina Weisband)



    Unter Baerbock und Habeck waren sie viel zu USA-unkritisch.



    Gerade die Amerikaner nutzen seit 1950 regionale Konflikte überall auf der Welt für eigene Interessen.



    Da waren/sind die Grünen viel zu blauäugig.

    • @drafi:

      Verstehe ich sie richtig, meinen sie die Grünen sind nicht genug Russlandfreundlich?

  • Mit dem „Qualitätsblatt linker Bürgerlichkeit“, da triff Herr Banaszak den Nagel auf Kopf. Wenn man alternative linke und/oder grüne Politik (oder Medienarbeit) machen will, muss man (i) auch andere Analysen machen, als die liberale Mitte und (ii) den Mut haben, echte Alternativen zu entwickeln und anzubieten, statt ein neues Schwindeletikett „linker Bürgerlichkeit“ zu erfinden. Der lange Weg durch die Instanzen, so hat es die SPD in über 100 Jahren vorgemacht, führt in den Opportunismus der Macht, also dem Konformismus mit elitärer Herrschaft in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Da die Grünen (und die Linke) sich aber zu 100-Prozent der verfassungsgemäßen elitären Wahlrepublik verschrieben haben, ist auch von diesen Partei kein demokratischer Fortschritt zu erwarten. Damit sich überhaupt mal irgendetwas ändern kann, muss man am politischen System ansetzen und dieses endlich mal demokratisieren. Demokratisierung kann immer nur von „Unten“ kommen, nie von „Oben“.

  • Es fehlt den Grünen an Kampfgeist. Sie glaube, sie kriegen es intellektuell hin und nun entdecken sie sogar die Empathie, aber es geht um taktische Kriegsführung, das reale Ziel im Blick zu halten trotz aller Widrigkeiten und Tricks der anderen Seite/n, keine Traumziele. Wie handelt man den Feind? Dazu sollten sie mal die umfangreiche passende Literatur rauf und runter lesen oder meinetwegen Managementkurse machen: verstehen, wirken lassen, anwenden. So wie jetzt werden sie folgerichtig wieder scheitern. Dann sei es ihnen auch gegönnt. Selbst schuld.

  • Diese Grünen müssen die Naivität eines Robert Habeck überwinden, der einmal in eine Jamaica-Koalition eintrat. 'um die Funktionsfähigkeit des Parlamentarismus' zu erhalten und dabei krachend gescheitert ist trotz der vielen Privilegien, die sich für die wit von den Menschen abgehobenen Parteien so boten. Insbesondere die CDU mit Typen wie Barschel, Kohl oder in Baden Württemberg waren reise Machterhaltungsgruppen und Funktionäre aus SPD oder dem DGB wollten auch ALLES für die Gesellschaft regeln, ohne die eigentlichen Machtinhaber der Wirtschaft , die letztlich für Klimakrisen und Arbeitsplätze verantwortlich sind, dabei zu stören. Diese Grünen sind eigentlich nicht die Nachfolger der 68er Generation, die zwar die Gefahren und Probleme der Globalisierung auf dem Schirm hatte, aber in ihrer Kritik am Kapitalismus von oben nicht durchdringen konnten. Spätestens jetzt -am Ende der globalisierten Weltwirtschaft- müsste doch die Erkenntnis reifen, dass dieser 'Wettbewerb' am Ende nur zu undemokratischen Machtkonzentrationen führt, der Raubtierkapitalismus in seiner Macht die Lebensgrundlagen zerstört und Kriege hervorruft.

    • @Dietmar Rauter:

      Habeck ist in eine Jameika-Koalition eingetreten?



      Es war die Ampel

    • @Dietmar Rauter:

      Sie meinen mit Jamaica-Koalition ja vermutlich die Schleswig-Holsteiner Landesregierung von 2017, oder? Wie kommen Sie darauf, dass Habeck damit krachend gescheitert sei, wenn die Grünen bei der folgenden Wahl 5,4%-Punkte mehr erhalten haben, und mit 18,3% das historisch beste Ergebnis in diesem Bundesland errangen? Für mich klingt das eher nach einem sehr überzeugendem Erfolg!

  • Den Grünen fehlt seit Fischer die Brandmauer zur CDU/CSU. Ich halte ihren Rechtsruck für irre und für irreversibel.

  • Mich hat der Rüstungswahnsinn von den Grünen entfernt. In beiden Kriegen. Ukraine und Gaza. Mehr Waffen bedeutet immer eine Verlängerung des Krieges und mehr Opfer.



    Kürzlich erzälte mir eine Nachbarin, dass Bundeskanzler Merz gefragt wurde, ob er seinen eigenen Sohn auch in den Krieg schicken würde. Ich fragte sie, von welcher Partei diese Frage kam. Sie sagte, von der AFD. Peinlich! Diese Frage hätte ich von der Linkspartei oder den Grünen erwartet!



    Auch dass sich Grüne extrem spät mit den Menschen in Gaza solidarisiert haben.



    Abgesehenndavon, dass selbst beim Umweltschutz, für den die Partei ja steht, viel zu viele Zugeständnisse gemacht wurden.

  • Mal ne Frage wegen dem Handelsschutz und co2 Preis durchziehen.

    Unsere Produkte werden teurer und daher weniger im Ausland gekauft. Dadurch sollten doch die Löhne weniger stark steigen. Dann führt man einen höheren Zoll ein, für Produkte die nicht unserem Standard entsprechen. Diesbezüglich werden diese dann teurer.



    Dann würden ja die Gehälter weniger stark steigen, aber die Preise der Produkte würden daraus noch mehr steigen.

    Falls das so wäre, wäre das für den sozialen Frieden ja nicht der beste Nährboden.

    • @Hitchhiker:

      CO2-Preis Deutschland: 45 Euro / Tonne



      CO2-Preis Frankreich: 45 Euro / Tonne



      CO2-Preis Spanien: 70 Euro / Tonne



      CO2-Preis Schweiz: 127 Euro / Tonne



      CO2-Preis Schweden: 134 Euro / Tonne

      Der soziale Frieden wird hier und dort nicht durch den CO2-Preis gefährdet, sondern auf lange Sicht durch das ständige Arbeiten von Interessengruppen gegen notwendige Änderungen und Schuldzuweisungen für jeden Missstand an Gruppen, die sich kaum wehren können.







      Wenn der Bevölkerung ständig weisgemacht wird, ein "Weiter so" und am besten noch ein "Zurück zu den besseren Alten Zeiten" sei möglich und der bessere Weg, sind Enttäuschungen vorprogrammiert.







      Im Augenblick leben wir in der Gesamtheit in totalem Überkonsum, der eigentlich, wenn man mal ehrlich ist, nicht wirklich notwendig ist. Und gegen Verarmung der unteren Einkommensschichten und Erwerbslosen sollte einem immer noch sehr reichen Land doch wirklich etwas besseres einfallen, als weiter auf CO2-Schleudern (Verbrennerautos, Öl-/Gasheizungen, fossile Energiegewinnung) zu setzen, die langfristig sowieso teurer sind (auch ohne CO2-Bepreisung).

    • @Hitchhiker:

      Im Gegenzug gibt es ja Klimageld.

    • @Hitchhiker:

      Vor allem CO₂-intensive Produkte würden teurer, was aber den realen Umweltschaden dadurch auch nur zum Teil abbildet. Und Banaszak fordert ja einmal mehr, dass die Einnahmen durch diese Klimaabgaben als Klimageld wieder an alle ausgeschüttet werden.



      Wer also klimaschonend unterwegs ist, bekommt mehr Klimageld zurück, als zuvor an Abgaben gezahlt, wer besonders klimaschädlich konsumiert, muss, ja, tatsächlich mehr bezahlen.

      • @o_aus_h:

        Hätten die Grünen in der Ampel ähnlich auf ihre Vorhaben ( Klimageld etc) bestanden wie Lindner auf seine, wäre der vielleicht zur Vernunft gekommen.

  • Die Grünen haben sich unter Kretschmann und Habeck zu sehr in die sog. „Mitte“ orientiert, die inzwischen selbst weit nach rechts gewandert ist.



    Dabei haben sie sich immer mehr von ihrer einstigen Wählerschaft entfernt.

    Anders als hier behauptet haben sie selbst ihre Kernkompetenz, eine engagierte Umwelt- und Klimapolitik, ua mit der Räumung von Lützerath und der Enthaltung beim Glyphosat-Verbot zugunsten einer Anbiederung an die rechte Union aufgegeben. FFF hat sich hier distanziert.

    Es ist mittlerweile ein sehr weiter Weg zurück zu den alten Wählerschichten, die sich berechtigterweise den Linken zugewandt haben.



    Solange sich grüne Umweltminister wie in SH zum Büttel der Agrarlobby machen, Hamburg Werbung für CCS macht, rassistische Sprüche des grünen Spitzenpersonals unerwidert bleiben und die Bellizisten weiterhin die politische „Marschrichtung“ bestimmen werden die linken Wähler nicht mehr zurückkommen.



    Viel Spaß dann im Osten, Hr Banaszak.

    • @hsqmyp:

      Sie meinen die alten Wählerschichten von z.B. 1994? Da hatten die Grünen 7,3% bei der Bundestagswahl, in den aktuellen Umfragen liegen sie aber bei 11 bis 13 Prozent. Was brächte es, wieder auf 7,3% zurückzufallen?

  • Die Grünen sind krachend gescheitert, weil sie zu sehr an der politischen Macht hingen. Sie haben alles verraten, für das sie einmal standen, nur um geschmeidig Einfluss zu erhalten. Jetzt mit Ehrlichkeit und Realität zu kommen ist einfach unglaubhaft. Die Jugendorganisationen der Grünen und damit der politische Nachwuchs haben sich längst von ihrer Partei abgewandt.

    • @Zven:

      Haben sich „die Jugendorganisationen der Grünen“ (wieso eigentlich an der Stelle Mehrzahl?) abgewandt, oder haben sich nur eine handvoll Leute des ehemaligen Jugendvorstandes abgewandt, die von B'90/G vor allem Linkssozialismus durchgesetzt sehen wollten, obwohl das nie das Hauptthema der Grünen war?



      Und ja, solange man nicht >50% der Sitze hat, muss man für politische Mitgestaltung Kompromisse eingehen. Dass das einige dann gleich als „Verrat an allem“ ansehen, macht es vor allem den eigenen Ideen schwierig, jemals umgesetzt zu werden.

      • @o_aus_h:

        Achja die Mär von der Unwählbarkeit aller tatsächlich linken Ideen. Es haben sich eon paar mehr junge Grüne abgewandt als nur eine Handvoll, auch wegen einem Banaszak. Wer links redet aber rechts handelt, ist durchaus mittig, aber weder glaubwürdig, noch auf der Seite des neuen Klassenkampfs auf der man sich vermutet. Das kann auch das Interview nicht ausräumen. Das einzig Gute ist, dass in der Opposition die Phrasen weniger schwammig klingen.

  • Felix Banaszak (Bundesvorsitzender der Grünen): *Mein Ziel ist, die Grünen zur führenden Kraft der linken Mitte zu machen – und das progressive Spektrum insgesamt wieder wachsen zu lassen.*

    Was ist denn jetzt die 'linke Mitte'? Will man mit solchem Köder jetzt in der 'Mitte' aber gleichzeitig auch 'links der Mitte' neue Wähler fischen? Die Mitte wählt seit Jahrzehnten CDU/CSU bzw. SPD oder FDP, und jetzt wohl auch immer mehr die AfD.

    Wer einigermaßen 'sozial und links' denken kann, der wählt 'Die Linke', denn 'Die Linke' macht auch für die Mitte Politik, ohne das sie dafür mit einem Reklameschild rumläuft.

    Das Gesetz zur Einführung von Hartz IV (Arbeitslosengeld II) wurde 2005 von der rot-grünen Bundesregierung beschlossen und die Grünen haben in all den Jahren danach auch nichts 'linkes und soziales' gemacht - und auch keine grüne Umwelt- und Klimapolitik.

    Vielleicht sollten die Grünen erst mal lernen was 'linke Politik, soziale Politik und Umweltpolitik' überhaupt ist, bevor sie solche Schlagworte in den Raum werfen.

    Nicht so viel sabbeln, sondern machen. Weniger Gerede, mehr Tatkraft.

    „Der Worte sind genug gewechselt, laßt mich auch endlich Taten sehen!“ [Faust 1, Goethe]

    • @Ricky-13:

      "Wer einigermaßen 'sozial und links' denken kann, der wählt 'Die Linke', denn 'Die Linke' macht auch für die Mitte Politik, ..."



      Die Linkspartei macht außer in MeckPom und Bremen nirgendwo Politik, denn in vielen Bundesländern ist sie nicht einmal im Landtag und sonst in der Opposition.



      Und überall dort, wo RRG möglich wäre, ist sie für Wähler der Mitte ein guter Grund, sich zweimal zu überlegen, ob sie SPD oder Grüne wählen soll.

      • @Schalamow:

        **Die Linkspartei macht außer in MeckPom und Bremen nirgendwo Politik, ...**

        'Die Linke' macht überall Politik, denn mit den Bürgern reden und ihnen sogar helfen ist 'echte Politik'. Aber so etwas haben die anderen Parteien schon lange vergessen, denn die CDU/CSU, SPD, FDP und auch die Grünen sitzen nur noch auf dem Schoß der Wirtschaftsbosse und haben die kleinen Leute nicht mehr im Blick.

        Die SPD hatte in der Ampel ihre Chance wieder eine soziale Partei zu werden, aber sie hat sich nur von einem neoliberalen Blondschopf an der Nase herumführen lassen; und will jetzt sogar mit einem ehemaligen BlackRock-Lobbyisten den Sozialstaat komplett in die Tonne treten.

        Und die Grünen vergessen sofort ihre grüne Politik, wenn sie an den 'Fleischtöpfen der Macht' sitzen, und kommen dann mit der Ausrede 'Zwänge der Realpolitik', weshalb sie dann doch keine Umwelt- und Klimapolitik machen können, und weshalb man lieber bei den Armen die Schere ansetzen sollte als bei den Reichen.

        'Die Linke' ist momentan die einzige Partei die man noch wählen kann, denn alle anderen Parteien sind unsozial, kümmern sich nicht um Klimaschutz und machen auch nichts gegen den immer größer werdenden Rechtsruck.

      • @Schalamow:

        SPD ??? Am 8. Juni 1999 wurde von Gerhard Schröder und Tony Blair das Schröder-Blair Papier unterzeichnet.



        In dem Dokument wurde unter dem Schlagwort " Neue Mitte " vor dem Hintergrund des Thatcherismus und der Ära Kohl und unter Bezugnahme auf die Strukturationstheorie von Anthony Giddens neue sozialdemokratische Positionen und Leitbilder ein " Weg " zwischen dem neoliberalen beziehungsweise wirtschaftsliberalen Kapitalismus und der klassischen Sozialdemokratie formuliert.



        In der Folge kam in Deutschland die Agenda 2010 mit ihrem Sozialabbau, unteranderen mit HARZ 4



        Wer dem brutalem, zunehmend schärfer werdenen kapitalistischen Neoliberalismus etwas, - zumindest entgegensetzen möchte, dem bleibt nur noch DIE LINKE

    • @Ricky-13:

      Dem kann ich mich anschließen. Gut gesprochen!

  • Wer braucht die Grünen noch ? Wer linke Politik will, der wählt gleich die Linken.



    Die Grünen haben sich zur Kleinpartei zurückentwickelt, da helfen auch schöne Reden nicht mehr.

    • @Filou:

      Was soll dieses ewige aufeinander Herumhacken? Natürlich brauchen wir die Grünen. Auch die Linke braucht die Grünen. Es ist überhaupt kein Gewinn für niemanden (außer Rechtsaußen), wenn die Grünen schwächeln.



      .



      Von daher, Glück auf Herr Banaszak, von der Kritik von links bitte nicht unterkriegen lassen. Auch wenn es sicherlich viel valide Kritik gibt.

  • Ach komm Banaszak trägt Mitschuld daran, dass Herbert Reul in NRW Innenminister ist schließlich gilt er ja als Architekt der Schwarz-Grünen Koalition.

    Da braucht man dann auch nicht mehr mit Ehrlichkeit ankommen.

    • @Schatten:

      Was wäre Ihnen lieber gewesen als schwarz-grün? Sollen die Grünen immer in der Opposition bleiben, aus Prinzip?

  • Danke für das Interview mit einem ehemaligen Studenten des Institut Solidarische Moderne e. V. finanziert von der Open Society Foundations GmbH die zu den Stftungen des Millardärs George Solos gehört. Kritiker Nicolas Guilhot sieht in den Soros Stifftungen eine Fortführung der Geschichte kapitalistischer philanthropischer Stifftungen wie der Ford Fundation und der Rockefeller Foundation. Guilhot zufolge hat die durch solche Stifftungen ausgeübte Kontrolle über die Sozialwissenschaften diese entpolitisiert und eine kapitalistische Sicht von Modernisierung bestärkt. Trotz seiner Kritik an schlecht funktionierenden freien Märkten sei Soros eigentlich ein Neoliberaler, der daran glaubt, dass konkurrierende Märkte die beste Möglichkeit sind, eine Gesellschaft zu ordnen. Wenn ich dieses Interview mit Felix Banaszak also richtig interpretiere, möchten sich die Grünen als weiterhin neoliberale Mitte aufstellen ?

    • @Alex_der_Wunderer:

      … und falls Sie falsch interpretieren, sollten Sie dann vielleicht lieber mal einen Entschwörungskurs belegen?

      • @o_aus_h:

        Entschworen haben wir den Grünen, nach über 30 Jahren Wählerschaft, nicht nur aufgrund des misslungenen und plumpen Heitzungsgesetz, unsere Wärmepumpenanlage läuft schon 16 Jahre, nein - der Kurs der Grünen hat massiv an Solidarität eingebüßt.



        Zudem gefällt uns die Lobbyarbeit der Grünen nicht. Es ist wohl wichtig und richtig, dass Parteien sich mit Unternehmen austauschen, das gilt für die Grünen wie für alle anderen Parteien. Aber mit der Gründung der " Wirtschaftsvereinigung der Grünen e. V. " und www.gruener-wirtschaftsdialog.de werden ohnehin finanzstarken Gruppen privilegierte Zugänge ermöglicht. Diese stehen anderen gesellschaftlichen Gruppen so nicht gleichermaßen offen. Hier müssen klare Trennlinien zwischen Parteien und Vorfeldorganisationen gegeben sein.



        www.lobbycontrol.de



        " Witschaftsvereinigung der Grünen "



        Zudem, wenn Politiker das Wort " Ehrlich " verwenden - immer ganz wach und besonders Achtsam sein.

        • @Alex_der_Wunderer:

          Ergänzung zu meinem Kommentar gestern 22.08. - 17.53 h - Felix Banaszak hat an der Uni Berlin studiert und war von 2014 - 2016 im Vorstand vom [ ISM ] Institut Solidarische Moderne.

  • Die Grünen scheinen einen würdigen neuen Phrasomaten als Nachfolger von Herrn Habeck gefunden zu haben. Dazu herzlichen Glückwunsch aber bei den Wahlergebnissen muss die Partei jetzt das Ende der Rezession abwarten. Im nächsten Aufschwung finden sich dann bestimmt auch wieder Wähler ohne echte eigene Probleme.

    • @Šarru-kīnu:

      Ein schöner und erheiternder Beitrag. Ihr letzter Satz gefällt mir besonders gut.....alles versagt, was es so zu versägen gab, AFD von 15 auf 26%, aber das Selbstbewusstsein ungebrochen. Wo kommt denn diese Selbüberschätzung her?

  • Wenn in Anführungszeichen Linkes noch mal einen Fuß auf den Boden bekommen soll, muss es (leider) ebenso kampagnenfähig und schamlos werden, wie die Großkapitalisten-PR. Dort bereitet man Kampagnen über Monate vor, arbeitet mit entgegengesetzten Teams und antizipiert den erwarteten Widerspruch.

    Was machen eigentlich die Partei-Stiftungen so? Studien zum Zustand und Vernetzung. Beides schön, reicht aber nicht, (zumal Fakten zu ignorieren rechts inzwischen zum gegenseitigen virtue signaling gehört.)

    Gegen das Zynische und Hämische und dagegen, die Unverständigen kontinuierlich zu demütigen wie mit identitärem Unfug zu bauchpinseln und ihre Wut auf "die Anderen" auszurichten ist wohl kein mildes Kraut mehr gewachsen. Dafür ist die Verrohung und das Abschalten der Empathie mittels Lagerdenke-PR schon viel zu fortgeschritten.

  • M.E. hat DUH erfolgreich die Lücke geschlossen, die die einstmalige Umweltschutzpartei hinterlassen hat

  • Was ist eigentlich an den Grünen noch "grün"?



    Sie sind für Waffenexporte, haben der Laufzeitverlängerung von Kohle und Gas zugestimmt, haben Fördergelder im Wohnungsbau und der Photovoltaik gekürzt, haben Förderungen für E-Autos mit gestrichen. Unter ihnen wurde das Leben für den kleinen Mann noch unbezahlbarer, ob Mieten, Energie oder Lebensmittel.



    Wer grün wählt, wählt irgend etwas, aber nicht das, wofür die Grünen früher mal standen.



    Früher habe ich die mal gewählt, heute undenkbar.

    • @Hans Dampf:

      Schließe mich an.

    • @Hans Dampf:

      Ihren letzten Satz unterschreibe ich. Irgendwie bin ich auf die Grünen mittlerweile auch richtig sauer.

    • @Hans Dampf:

      Grüne "für Waffenexporte":



      Die Grünen mit sind in aller Regel gegen Waffenexporte, sind beispielsweise mit Anträgen gegen Exporte in die Türkei und Algerien gescheitert. Die Haltung zu Waffenhilfe für die Ukraine ist allerdings eine andere und für Israel gespalten, zuletzt kontra. Aussage also ziemlich pauschal.







      Fördergelder gestrichen:



      Wäre ganz sicher nicht passiert, wenn die CDU nicht gegen die Umwidmung der Coronahilfegelder geklagt hätte. Schon gar nicht, wenn irgendwo noch finanzieller Spielraum für die Ampel gewesen wäre und Schuldenbremsen-Lindner plus CDU nicht jede Investition in irgendetwas sinnvolles verhindert hätten.



      Unter den Grünen nahm die Energiewende, der Ausbau der Photovoltaik, der E-Mobilität richtig Fahrt auf, trotz FDP. Der überstürzte Rückzug aus der E-Förderung hat (insb. Elektroauto) lag nicht an den Grünen, sondern an fehlender Weiterfinanzierbarkeit (Schuldenbremse usw.).



      Nicht alles, was in der Ampelzeit schlecht lief, ist den Grünen anzulasten.



      Mit den Finanzmitteln, die sich die Merz-Regierung erschlichen hat, würde grüne Politik ganz anders aussehen.

      Welche Partei wählen Sie denn jetzt, die für Werte steht, wofür die Grünen früher mal standen?

      • @Sisone:

        "Die Grünen mit sind in aller Regel gegen Waffenexporte,.. "



        Aha. Wie war das nochmals mit Israel und dem Gaza-Krieg?

        • @Hans Dampf:

          Einfach noch mal meine Antwort lesen...

          Und ja, was die anfangs konsequente Israel-Unterstützung angeht, bin ich enttäuscht.

      • @Sisone:

        Danke!

  • Oh Mann: Mitte, Mitte, Mitte, Mitte.



    Die Grünen haben immer noch nicht verstanden dass die angebliche "Mitte" der sie hinterherjagen nichts mit ihnen zu tun haben will. Und gleichzeitig vergraul(t)en sie mit ihrer Mitte-Anbiederung die Wähler*innen, die ihnen mal nahe standen.

  • Wenn ich an die Grünen denke dann unter anderem an die Blockiererei an der das CanG fast gescheitert wäre. Für mich keine Partei auf die ich mich im Zweifel verlassen würde. Links blinken können sie, aber liefern müssen sie noch lernen.