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Grenzschließung wegen CoronavirusAls vereintes Europa gegen Corona

Anja Krüger
Kommentar von Anja Krüger

Um sich vor Corona zu schützen, machen EU-Staaten die Grenzen dicht. Die Abschottung kann auf lange Sicht schwere Folgen haben.

Deutschland macht ab Montag die Grenzen dicht. Polen lässt schon niemanden mehr rein Foto: snapshot

E s ist atemraubend, wie die Grenzen in Europa im Zuge der Corona-Krise hochgezogen werden, wie sich ein Staat nach dem anderen abschottet. Die Pandemie zeigt, wie fragil die Europäische Union ist. Ist diese Abschottung wirklich so alternativlos, wie es scheint? Viren scheren sich nicht um Grenzen, das ist eine Binsenweisheit. Die Reaktion, Grenzen zu schließen, folgt in vielen Ländern dem Wunsch, sich durch Isolieren zu schützen. Das funktioniert gebietsweise, aber eben nicht in na­tio­nalen Grenzen.

Es scheint sinnvoller, Kontrollen zwischen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen einzuführen als zwischen Deutschland und der Schweiz. Das derzeitige Abschotten und vor allem das Tempo ist beklemmend. Wird nach Abklingen der Pandemie alles sein wie zuvor, als sei nichts gewesen? Die Frage ist, wie weit die Coronakrise geeignet ist, in langen Jahren langsam gewachsenes europäisches Bewusstsein bei den Menschen in den Mitgliedsländern ad hoc zu zerstören.

Viel wird auch davon abhängen, wie die Krise bewältigt wird. Doch dass die Rückkehr ins Na­tio­nale einmal rasch und rigide vollzogen wurde, wird bei GegnerInnen der europäischen Vereinigung Begehrlichkeiten wecken. Was einmal geht, geht immer wieder. Deshalb müssen die Regierungen in den EU-Staaten und die EU-Kommission jetzt Signale gegen nationale Egoismen senden. Das ist so wichtig wie nie zuvor in der Geschichte der europäischen Gemeinschaft nach dem Zweiten Weltkrieg.

Die deutsche Regierung ist mit ihrem Exportverbot von Corona-Schutzmitteln auch in die europäischen Nachbarstaaten genau gegensätzlich vorgegangen. So etwas darf sich nicht wiederholen. Gerade die Pandemie zeigt, wie wichtig ein vereintes Europa ist, in dem die gleichen Standards gelten und in dem Schutzmaßnahmen grenzüberschreitend und mit Blick auf die Auswirkungen in allen Ländern veranlasst werden.

Es gibt keine europäische Gesundheitspolitik, sie ist allein Sache der Mitgliedstaaten. Das muss sich ändern. Wir brauchen mehr Europa, nicht weniger.

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Anja Krüger
Wirtschaftsredakteurin
Buchveröffentlichungen: „Die verlogene Politik. Macht um jeden Preis“ (Knaur Taschenbuch Verlag, 2010), „Die Angstmacher. Wie uns die Versicherungswirtschaft abzockt“ (Lübbe Ehrenwirth, 2012).
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43 Kommentare

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  • die grenzschliessungen sind zur zeit weltweit notwendig .aber noch notwendiger ist jetzt internationale solidarität.



    die reichen länder sollten den armen ländern dabei helfen die pandemie einzudämmen und den kranken die erforderliche ärztliche hilfe zuteil werden zu lassen.



    dafür sollte es ein budget geben



    dass der aufgabe gerecht wird.



    man könnte vereinbaren das wettrüsten,dass sowieso eine dummheit ist einzustellen bis die pandemie vorrüber ist .

    danach sollte man es nicht fortsetzen sondern zugunsten des klimaschutzes darauf verzichten wieder damit zu beginnen

    denn ein ausser kontrolle geratener klimawandel gefährdet noch viel mehr menschenleben als der corona-virus

  • RS
    Ria Sauter

    Wir wohnen direkt an der bisherigen offenen Grenze zu Frankreich. Die Region Grand -Est in Frankreich ist zum Risikobereich erklärt worden.



    Vor der Schliessung der Grenzen war In der Stadt vorwiegend die französische Sprache zu hören.



    Die Kaufhäuser und die Cafés waren gut besucht, die Lebensmittelläden leergekauft.



    Warum auch immer, dachten die Franzosen wohl, es sei hier sicherer.



    Durch die Schliessung müssen sie jetzt notgedrungen in ihren Wohnungen bleiben und das, denke ich mal, ist für beide Seiten gut.



    Danach wird es so sein, wie vorher, da bin ich mir ganz sicher.

  • Frau Krüger, ich kann Sie beruhigen: Die Schließung der Grenzen ist eine Maßnahme ähnlich wie das Vermeiden von Händeschütteln und Bussi Bussi: es soll die Verbreitung des Virus eindämmen. Weder wird der europäische Gedanke dadurch zerstört werden noch werden Menschen in emotionale Gefühlskälte verfallen.

  • Ohne gemeinsamer Linie - Der verrückte Boris will seine Bevölkerung um der Wirtschaft willen gefährden, was dort zu einem tragischen Ende führen wird - werden Grenzschließungen zu bestimmten Ländern unumgänglich sein.

  • Quatsch.

    Geschlossene Grenzen in dem Ausmaß wie jetzt gab es nicht einmal zur DDR.

    Genauso gut könnte man befürchten, dass aufgrund der Kita Schließung die Frauen wieder an den Herd sollen/müssen.

    Ich bin froh, dass unsere Parteien (soweit ich sehe alle) nicht versuchen, die Krise für ihr politisches Programm zu nutzen. Nur die taz fängt damit an.

  • Anders aufgezäumt: Was eigentlich müssen diejenigen Menschen empfinden, die sich seit langem gegen andere Themen die die Menschheit (oft in größere Außmaß) bedrohen einsetzen: Sei es Klimaschutz, Multiresistente Keime, Sauberes Trinkwasser(global), Vermögensgerechtigkeit, Malaria bekämpfen....alles geht nur in Zeitlupe voran.



    Jetzt kommt ein Virus daher....Geld spielt keine Rolle, Persönlichkeitseinschränkungen, Verbote (!!ach herrje), Wirtschaft wird abgewürgt. Alles für ein großes Ziel und Solidarität, Mitmenschlichkeit, Verantwortung? Nein, Protektionismus, Egoismus, jeder macht die Grenzen zu, egal wie die Infektionszonen verlaufen, Exportbeschränkungen medizinischer Güter.



    Und leider der Beweis, wie egal den Politikern und auch der breiten Öffentlichkeit die eingangs beschriebenen Themen doch sind. Sonst würde auch da längst was gehen, das soll es aber nicht, weil das als nicht wirklich relevant betrachtet wird und das eigene (Luxus)Dasein hier im globalen Norden einschränken würde.



    Nein, die Corona Krise zeigt uns die Grundsatzkrise der Gesellschaften untereinander. Unsolidarisch, egoistisch.. "me first". Sollen die anderen absaufen (was auch immer) solange ich noch Schampus und Klimaanlage habe.



    Es wird Zeit das einzusehen. Dass wir uns den Problemen dieser Welt mit ähnlichem Schwung und auch Akzeptanz auf Verzicht widmen müssen wie derzeit Corona.



    Letztlich beeindruckend was alles so geht wenn es alle wollen.

    • 0G
      0371 (Profil gelöscht)
      @Tom Farmer:

      Danke für Ihr Statement. Sie schreiben mir aus der Seele.



      Ich habe selbst schon den Verdacht, dass die Entscheider beim Thema Klimaschutz auf Zeit spielen. Die Folgen betrifft sie größtenteils nicht mehr.



      Bei Covid 19 sieht das ganz anders aus...

    • @Tom Farmer:

      "Nein, die Corona Krise zeigt uns die Grundsatzkrise der Gesellschaften untereinander. Unsolidarisch, egoistisch.. "me first". Sollen die anderen absaufen (was auch immer) solange ich noch Schampus und Klimaanlage habe."

      Das sehe ich genauso wie sie. Und ich glaube, es wird mit den Menschen allgemein nicht möglich sein, wirklich notwendige Maßnahmen bzgl. der Gesundheit unserer Umwelt zu realisieren. Es kann es sein, dass solche Maßnahmen nur von "oben" diktiert werden können... Kack(-mit-)menschen. -.-

  • Was nutzt ein Gesamteuropa mit klaren Konturen, wenn es einen Vollpfosten an die Spitze setzt wie die knapp 25% der 300mio US.Amerikaner?



    Als vor 9 Jahren der Ehec uns das Fürchten lehrte sind wir mit einem blauen Auge davon gekommen; was jetzt geschieht ist eine Blaupause, aus der erst die nötigen Konsequenzen gezogen werden müssen; und bis dahin gibt es Anlaß aus den teilweise sehr gegensätzlichen Lösungsansätzen von UK bis Skandinavien zu lernen.

  • In einer Wohnung, wo mehrere Leute leben, aber einige ansteckend krank sind, wird der Kontakt untereinander möglichst eingedämmt, die Türen zu den Zimmern (Grenzen) möglichst geschlossen. Und die Leute in der Nachbarswohnung werden nicht fröhlich sagen: "hah, wir würden euch alle so gerne einlassen, weil wir sind sooo liberal und sooo gut drauf". Sollte eigentlich normal sein, ohne großes Aufheben darum zu machen.

    • @Motz Christian:

      sorry, aber der Vergleich hinkt... in jedem Zimmer sitzen nämlich einige Gesunde und einige ansteckend Kranke. Was bringt es da, die Türen zuzumachen?

      • @Rowena Ravenclaw:

        Da hinkt nichts. Wie kam das Virus vom chinesischen Haus, bis zum Nachbarshaus in Deutschland, bis zur Nachbarswohnung, bis zum Mitbewohner in die Wohnung? Mhm? Diese Phase ist nun vorbei. Okay. Daraus lernen heißt nicht mehr so töricht zu sein, sonst wäre es auch unverantwortlich gegenüber der Gesellschaft. Oder wollen Sie, zwecks Aufrechterhaltung einer Ideologie, mehr Kranke und Tote in Kauf nehmen? Das Virus verbreitete sich rasant von China weltweit, wohlgemerkt...

        Ich bin sonst genauso für offene Grenzen. Aber nicht in diesem Fall. Und wenn es irgendwann vorbei ist, werden sich die Menschen wieder nach offenen Grenzen sehnen. Auf Dauer kommt es dieser Einstellung also nur entgegen.

        • @Motz Christian:

          Da das Virus weder an offenen noch geschlossenen Grenzen Halt macht ist eben das genau sinnlos!



          Sie müssen Gebiete absperren die Krankheitsschwerpunkt sind, egal ob das eine Nationengrenze verläuft oder nicht. Nationalismus ist eben wieder mal gar keine Lösung. Aktionismus für die Massen und als Rechterfertigung für die Medien allenfalls.

  • So ein Quark. Die geschlossenen Grenzen werden nicht dazu führen, dass ein europäisches Bewusstsein zerstört wird. Dafür brauchten schon vor Jahrzehnten viele Menschen keine offenen Grenzen und keine EU. Wer sich für die Menschen und Kulturen in anderen Ländern interessiert, für den sind Grenzen ein bisschen lästig und ein neoliberaler Verwaltungsapparat wie die EU schädlich bis egal. Innerhalb der EU, klar, für Flüchtlinge sieht das anders aus.

    Was die Kritik am Föderalismus angeht, egal ob auf EU- oder Landesebene: Militärisch - könnte man argumentieren - sorgt eine strikte Hierarchie am effektivsten für die Durchsetzung nötiger Aktionen. In China wird das wohl so gewesen sein. Das heißt aber nicht, dass dezentrale Ansätze nicht mindestens so leistungsfähig sind. Denn hier hat man viel höhere Parallelisierung, es muss nicht alles über die Zentrale laufen bzw wesentlich weniger. Vermutlich war das der Grund, warum USA den Vietnamkrieg verloren hat - gegen einen eigentlich klar unterlegenen Gegner.

    Wenn allerdings persönliche Defizite dafür sorgen, dass Provinzfürsten sich erst noch ein bisschen profilieren müssen, bevor sie mal in die Puschen kommen, ist das eher ein Argument gegen Fehlbesetzungen als gegen die Organisationsform. Denn Fehlbesetzungen in einer zentralisierten Hierarchie richten viel mehr Schaden an - siehe Trump oder Erdogan.

    Auf der einen Seite hat unser "Freund" DT von der anderen Atlantikseite gerade versucht, *exklusiv* für USA ein deutsche Firma zu kaufen, die bei Corona-Impfstoffen ziemlich weit sein soll, zum Glück erstmal vom Tisch, der Irrsinn. Als hätten wir keine anderen Probleme. Derweil spenden chinesische Firmen Notfallequipment nach Italien und USA. Das nenne ich souverän, vor allem nach dem Handelskrieg und der Hexenjagd gegen Huawei. China hat sicher dunkle Ecken, aber in Krisenzeiten merkt man, auf wen man zählen kann und wer nur sein Ego füttert.

    • @uvw:

      "China hat sicher dunkle Ecken, aber in Krisenzeiten merkt man, auf wen man zählen kann und wer nur sein Ego füttert." -- ähm, ja. Von zehn Millionen Uiguren eine Million im Umerziehungslager? Klar, wenn man nicht gut hinschaut, ist man als Europäer sicherlich weit genug weg, um da nur eine 'dunkle Ecke' zu sehen. Nur so als Beispiel.

    • RS
      Ria Sauter
      @uvw:

      Auf den Punkt gebracht!

    • @uvw:

      Ist denn "so ein Quark" eine Antwort auf meinen Kommentar? Dann bitte ich um Aufklärung, wieso. Kann Ihrem Kommentar großteil nur zustimmen.

  • Vielen Dank Frau Krüger für diesen beherzten Artikel!

    Und schon wieder hat sich der Nazi-Sprech durchgesetzt: 2015 hat Kanzlerin Merkel "die Grenze geöffnet" - obwohl die doch offen war, und alle Fernseh- und Radiosender wie auch fast die gesamte Presselandschaft übernehmen dieses Fake-Wording über Jahre.

    Dann "öffnet Erdogan die Grenze zu Griechenland" - keiner fragt sich, ob er überhaupt einen Schlüssel hat, die Schlagzeile klingt einfach zu gut.

    Und jetzt dann endlich: Hurra! Alle Grenzen sind dicht, egal ob links und rechts ähnlich viele infiziert sind.

    Vor lauter Angst vor Rechtspopulisten und kriminellen Nazis machen wir nur noch, was die wollen.

    Irre oder System

  • Nicht nur die Grenzschließungen zwischen einzelnen EU-Staaten können zum Problem werden. Auch das seit längerem praktizierte rigorose Verwehren des Grenzübertrittes gegenüber Flüchtlingen kann sich bald rächen.

    Was passiert wohl, wenn Corona im Flüchtlingslager Moria auf Lesbos ausbricht? Oder in den libyschen Lagern, wo ja auch katastrophale Zustände herrschen sollen?

    Dieser Bedrohung sollten sich Journalisten widmen. Auch bei Nicht-Europäern geht es um Menschenleben und ein europäischer Egoismus ist nicht besser als ein nationaler.

  • 0G
    05158 (Profil gelöscht)

    ....." der Wissenschaftliche Chefberater des Premiers, Patrick Vallance ,hat in der vergangenen Woche erklärt: Massenveranstaltungen wie Fußballspiele sollten nicht abgesagt werden, weil es vorteilhaft für einen Teil der Bevölkerung sei, das Virus zu bekommen und dadurch Antikörper, mithin Immunität zu entwickeln....."

    Dieser Ansatz mit dem schönen Namen Herdenimmunität löst bei mir als Laien verstärktes grübeln aus.

    Was nützt der EU eine einheitliche Linie, wenn das(Nichtmitglied) UK solche Ansätze verfolgt.

  • "Es gibt keine europäische Gesundheitspolitik, sie ist allein Sache der Mitgliedstaaten. Das muss sich ändern. Wir brauchen mehr Europa, nicht weniger."

    Es fehlt an einer Begründung für diese steile These. Die EU ist vorrangig eine Wirtschaftsvereinigung und dann est mal lange gar nichts.

    Und nur falls es die Autorin noch nicht mitbekommen haben sollte, die Schweiz ist kein Mitgleid der EU.

    • @DiMa:

      Ich gebe Dima recht. Wie wäre es denn, erst mal eine einheitliche deutsche Gesundheitspolitik zu etablieren? Aber halt: Es gibt keine deutsche Gesundheitspolitik, sie ist allein Sache der Bundesländer. Wie sollen bitte die anderen EU-Länder mit Deutschland auf einen Nenner kommen, wenn Deutschland 16 verschiedene Herangehensweisen hat??



      Bin momentan sehr froh, in Tschechien zu leben. Da werden Entscheidungen schneller getroffen und es wird nicht so rumgeeiert.

    • @DiMa:

      Europa ist schon seit Jahrzehnten keine reine Wirtschaftsvereinigung mehr und war von Anfang an auch nie als solche gedacht, der wirtschaftliche Zusammenschluss war lediglich der einfachste.

      • @sart:

        Ich habe nicht behauptet, dass die EU eine reine Wirtschaftsvereinigung wäre. Die EU ist ein wenig mehr als das.

        Nur sind die EU halt keine (oder zum Glück keine) Vereinigten Staaten von Europa und die EU hat nur sehr beschränkte Zuständigkeiten. Sie löst ihre Mitglieder als Nationalstaaten nicht ab.

        Sie ist halt nur ein wenig mehr als eine Wirtschaftsvereinigung. Nicht mehr, nicht weniger.

  • Es gibt kein "vereintes Europa gegen Corona". Im Gegenteil. Die EU erweist sich auch bei dieser Krise wieder einmal als völlig überfordert. Es gibt keine Solidarität. Beispiel Deutschland mit der Exportsperre für Hilfsmittel. Stattdessen landete in Italien ein Riesenfrachtflugzeug mit sage und schreibe 31.000.000. kg Hilfsmittel. Und zwar aus China. Mit 9 Experten, die Italien helfen, die Krise zu bewältigen. In Italien herrscht Frust über die EU und Dankbarkeit gegenüber China. Insgesamt hoffen die Menschen in der EU auf den Nationalstaat, der alle Maßnahmen einleitet, um die (eigene) Bevölkerung zu schützen. Ich wage zu behaupten, dass die Pandemie nicht beherrschbar wäre, wenn Brüssel für alle Länder in der EU die Koordination im Kampf gegen das Corona Virus übernehmen würde.

    Wenn -wie hier von Frau Krüger behauptet- die Pandemie zeigt, dass ein vereintes Europa wichtig ist, so scheint doch die Realität genau das Gegenteil zu beweisen. Ein vereintes Europa, das für die Menschen da ist, gibt es nicht. Siehe auch Flüchtlingskrise, wo diese EU sich quasi als eine Gemeinschaft der Unmenschlichkeit darstellt. Bezüglich der Corona Krise waren aus der EU seit Anfang Januar bis ca. Ende Februar größtenteils nur Sorgenmeldungen über den reibungslosen Güter- und Kapitalverkehr zu hören.

    • @Rolf B.:

      "Wenn -wie hier von Frau Krüger behauptet- die Pandemie zeigt, dass ein vereintes Europa wichtig ist, so scheint doch die Realität genau das Gegenteil zu beweisen."

      Es ist nach meiner Überzeugung gerade das Fehlen von Schlagkraft und Entscheidungsgewalt der EU als zentrales Organ, das nun zu zeitversetzten und unkoordinierten Alleingängen der Mitgliedstaaten führt, die allesamt fast hilflos wirken.



      Aber nun ist nicht die Zeit für Analysen, die wird kommen, wenn das alles (hoffentlich bald) überstanden ist. Und die werden Europa verändern. Und die Mitgliedstatten vielleicht dazu bringen, mehr als Mannschaft, als Schwarm zu agieren, wenn die nächste Katastrophe droht.

    • @Rolf B.:

      Da sind drei Nullen zu viel drin. Das waren 31 Tonnen, nicht 31000. Und da ist viel Politik dahinter

      • @FermentierterFisch:

        Danke für die Korrektur.

        Natürlich ist das eine politische Entscheidung Chinas. Aber das soll die Hilfe nicht klein reden.

        • @Rolf B.:

          Joa, man muss die chinesische Hilfe aber auch nicht aufblasen und die europäische mies machen.

          • @Alexander Stein:

            Mir wäre lieber, Sie könnten eine Liste von Maßnahmen aufführen, wie die EU in dieser Krise hilfreich ist.



            Bisher kämpft jedes Land alleine gegen die Krise. Notfalls nach dem "first-Prinzip".

            • @Rolf B.:

              Sie meinen eine Liste mit einfachen Maßnahmen/Lösungen für komplizierte Probleme?



              Kenne ich nicht. Ich muss auch keine aufführen.



              Ich muss aber auch nicht alles schlecht reden. Positive Energie ist gefragt, Rolf.

              Und das Ding mit dem "Riesenfrachtflugzeug mit sage und schreibe 31.000.000. kg Hilfsmittel" gehört nun mal in das Reich der Fake-News.

              Ich finde den im Bericht erwähnten "Exportverbot von Corona-Schutzmitteln" auch etwas dünn dargestellt. Auslöser war Frankreich in der Sache. Die Bundesregierung hat daraufhin reagiert. Momentan können wir davon ausgehen, dass der Exportstopp Produkte betrifft, die wir selber nicht in ausreichender Anzahl gelagert haben.



              Konkreter: www.welt.de/wirtsc...on-Atemmasken.html

              Abschließend: Die "EU" ist keine imaginäre Einrichtung. Ich warte insofern nicht darauf bis "es" zu mir spricht. Die "EU" besteht aus einer riesigen Anzahl von Einwohnern mit ihren jeweiligen gewählten Vertretern der Regierungen.



              Ich bin ein Teil der EU. Meine Hilfe fängt bei der Familie, meinen Nachbarn, der Straße und meiner Stadt an. Hier kann ich unmittelbar und sofort aktiv werden.

        • @Rolf B.:

          Sie wissen schon das Italien (wie auch Deutschland) Hilfe nach China geschickt hat und sich China damit auch bei Italien bedankt hat.

    • @Rolf B.:

      Wir kriegen es ja nichtmal hin, unsere Bundesländer auf eine Linie zu kriegen...

  • Genau! Lieber Veranstaltungen mit vielen Menschen absagen als Grenzen dichtmachen. Welcher Gesundheitsexperte behauptet, es würde helfen, Grenzen zu schließen? Wir haben das Virus doch bereits im Land! Was soll das dann bringen?

    • @Smaragd:

      Gegenfrage: Was soll es denn bringen derzeit die Grenzen für den Nicht-Güterverkehr offen zu halten? Es soll doch das Signal vermittelt werden: Leute bleibt zuhause.

    • @Smaragd:

      1. Hamsterkäufe unterbinden



      2. Corona-Frei-Urlauber zuhause halten



      3. Generell Mobilität verringern und damit die Verbreitung des Virus verlangsamen

      Es geht längst nicht mehr um Eindämmung. Es geht um Verlangsamung der Ausbreitung, damit unsere Gesundheitssysteme nicht kollabieren. Italien hat ja leider schon erfahren müssen, wie das aussieht. Dann sterben Menschen an allem möglichen. Keiner will das.

      • @Frida Gold:

        Wo liegt der Unterschied, ob Menschen vo Heinsberg nach Düsseldorf oder nach Maastricht fahren?

        Eben, die Landesgrenze ist nicht wirklich entscheiden.

  • "Die Pandemie zeigt, wie fragil die Europäische Union ist."

    Nein,sie zeigt, dass die EU nur eine Wirtschsftsgemeinschaft wie früher die EWG ist und es in wichtigen Dingen keine einheitliche Linie gibt. Ich bin ohnehin erschüttert, wie wenig vorbereitet die westliche Welt auf eine Pandemie war. Nach SARS und vielen anderen kleineren Pandemien hätte ein EU-Pandemie-Notfallplan in der Schublade liegen müssen.

    • @Jossi Blum:

      Das darf man so sagen und ich würde sogar behaupten, dass wenn die ganze Misere mit gesteigerten Erlösen für die üblichen Verdächtigen verbunden wäre, dass sich Brüssel sofort in die Bresche werfen würde.

  • Vereintes Europa? Europa hat 50 Staaten, die EU ist nur ein Teil davon. In Spanien, Italien, Österreich werden ganze Städte unter Quarantäne gestellt. In Heinsheim/NRW/Laschet passiert nichts. Da kommen Sch ülerklassen aus einer Klassenfahrt in Tirol zürück, 1000 Schüler werden isoliert. Solche Lehrer/innen und Schulleiter müsssten sofort aus dem Schuldienst entfernt werden. Viele EU Staaten haben den Nationalen Notstand ausgerufen und in Deutschland gibt es nur Videobotschaften von Merkel

    • @Vordenker112:

      Hauptsache es wird was gemacht, egal was oder ob es sinnvoll ist...

  • Ok, die nationalen Egoismen dürfen sich nicht wiederholen. Aber wer setzt das durch? Bräuchte es dazu nicht eine europäische Regierung mit vollen Durchgriffsrechten, wenn es nicht nur Worte bleiben sollen? Und wenn wir diese Regierung haben, welchen Werten folgt sie dann?

    An der Grenze in GR hat sich die deutsche Regierung die letzten Wochen hinter der Formel verschanzt, dass man diesmal nur eine europäische Lösung haben will. Das klingt elegant, zeigt aber einen der vielen Widersprüche: eine europäische Lösung heißt nunmal Abschottung, weil das praktisch alle europäischen Regierungen wollen (bis auf Kosmetik und vielleicht Luxemburg und Deutschland). Wer gibt uns dann die Garantie, dass eine zukünftige europäische Regierung unsere Werte vertritt?

    Das scheint mir doch die schwierige Frage, die niemand beantworten kann.

  • In Zeiten, wo Veranstaltungen abgesagt werden, Bars schließen müssen usw. müssen Maßnahmen wie Grenzschließungen nicht hysterisch politisch ideologisch aufgeladen werden...



    Sinnvoll wären diese Maßnahmen bereits vor einem Monat gewesen.