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„Friedensdemonstration“ in BerlinWagenknecht vor ihrer Klientel

Tausende demonstrierten gegen Aufrüstung und für Frieden in Berlin. Sorgen, mit wem man sich gemeinmacht, sind anscheinend nicht so groß.

Sahra Wagenknecht während ihrer Rede vor der „Friedensdemonstration“ verschiedener Initiativen auf dem Platz des 18. März Foto: Soeren Stache/dpa

Berlin taz | Trotz Schneeregens und Temperaturen um den Gefrierpunkt sind viele dem Aufruf zur Friedensdemonstration gefolgt. Unter dem Motto „Nein zu Kriegen – Rüstungswahnsinn stoppen – Zukunft friedlich und gerecht gestalten“, versammelten sich am Samstag um 13 Uhr laut Polizeisprecherin über 10.000 Teilnehmende. Die Veranstalter sprachen von 20.000. Die Auftaktkundgebung fand am Platz des 18. März vor dem Brandenburger Tor statt. Dort sprach Sahra Wagenknecht, die gerade ihre eigene Partei aufbaut. Später lief der Aufzug noch durch das Regierungsviertel und hielt eine weitere Kundgebung vor dem Brandenburger Tor ab.

Wagenknecht verurteilt den Vorstoß von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius, der Deutschland wieder „kriegstüchtig“ machen wolle und kritisiert die Politik der Ampelkoalition scharf. Obwohl es im Aufruf vor allem um ein Ende des Ukraine-Kriegs ging, war der Krieg in Gaza ebenfalls zentrales Thema auf der Demo.

Sahra Wagenknecht sagte: „Ich denke, ich kann für alle auf dem Platz sprechen. Wir alle waren am 7. Oktober entsetzt und schockiert über die furchtbaren Massaker der islamistischen Hamas, über die Morde an unschuldigen Zivilisten, an Frauen und an Kindern.“ Nichts, kein Unrecht dieser Welt, rechtfertige solche Verbrechen. Doch sie kritisierte das israelische Vorgehen im Gazastreifen: Ebenso schockiert und entsetzt müsse auf „rücksichtslose Bombardements im Gazastreifen“ geblickt werden, findet sie. Zu glauben, dass Bomben den islamistischen Terror schwächten oder jüdisches Leben schützen würden, sei „absurd“.

Sahra Wagenknecht und die Autorin Gabriele Krone-Schmalz gehören zu den In­itia­to­r*in­nen der Kundgebung, zu der auch die Linken-Politiker Gregor Gysi und Dietmar Bartsch, der frühere SPD- und Linken-Vorsitzende Oskar Lafontaine sowie zahlreiche Gewerkschafter-, Autor- und Künstler*innen, unter anderen Hannes Wader, aufriefen. Das Bündnis hatte deutschlandweit mobilisiert. Mit Bussen und Zügen reisten Demonstrierende aus Dresden, München und Bonn an.

Auch die Linke zeigt Fahne

Besonders für die Linke sei es wichtig, auf der Demo „Fahne zu zeigen“, sagte Felix Ehrenberg, Parteimitglied der Linken zur taz, und machte es gleich vor: An einem langen Holzstab hob er die Parteiflagge über den Demonstrationszug, trotz Bitte der Veranstalter, auf Parteifahnen zu verzichten. Friedenspolitik und Antifaschismus seien beides Säulen der Linken Partei.

Neben den typischen Friedensfahnen – weiße Taube auf blauem Grund – wehten zahlreiche Gewerkschaftsfahnen über der Menschenmenge.

Christine Kohl, Mitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), sagte: „Alles, was jetzt zählt, sind Abrüstung und Friedensverhandlungen“. Die Berliner Lehrerin war am Samstag mit dem „Gewerkschaftlichen Ratschlag gegen Aufrüstung und Krieg“ auf der Kundgebung. „Wir wollen, dass es den Menschen gut geht, und das bedeutet auch weniger Kosten für Rüstung“, sagte Kohl. Stattdessen brauche es zum Beispiel mehr Geld für Bildung und Schulen.

Die Veranstalter hätten klar ihr Zeichen setzen können für ihre Anliegen von Waffenstillstand, Diplomatie und dem „Sozialkrieg“, sagte der Veranstaltungsleiter Reiner Braun der taz. Von der hohen Teilnehmerzahl und der guten Stimmung seien sie positiv überrascht. Für ihre Verhältnisse seien die Demonstrierenden erstaunlich jung, sagte Veranstalter Braun. Im insgesamt älteren Publikum tragen die jüngeren Teilnehmenden auffällig oft Plakate, die sich für die Freiheit Palästinas solidarisieren. Obwohl Landesflaggen zu Hause bleiben sollten, waren einige Palästina-Flaggen und mehrfach Deutsch-russische-Freundschaft-Flaggen sichtbar.

Sorgen, mit wem man sich gemein macht, sind auf der Friedensdemonstration anscheinend nicht so groß. Ebenfalls wehten viele Flaggen der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) und der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschland (MLPD).

Sicherlich stimme die Journalistin Gabriele Krone-Schmalz nicht mit der politischen Meinung aller Teilnehmenden überein, aber deshalb nicht auf der Kundgebung zu reden, halte sie für dumm, sagt sie. Bereits im Februar, zum Jahrestag des Überfalls auf die Ukraine, sind 10.000 Demonstrierende Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzers Aufruf zum sogenannten „Aufstand für den Frieden“ zum Brandenburger Tor gefolgt. Damals versammelten sich zahlreiche Gruppen aus dem Querdenkerspektrum.

Auch rechte und rechtsextreme Akteure, wie Jürgen Elsässer, Chefredakteur des Compact-Magazins, nahmen teil. Anders als damals grenzt sich die Bewegung vorab stärker von rechten Akteuren ab. Die Veranstalter schrieben in ihren Aufruf, alle Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit hätten auf der Demo keinen Platz und deshalb gebe es „keine Zusammenarbeit mit der AfD und anderen rechtsextremen Kräften“. Insgesamt verlief die Demo friedlich, vergleichsweise gering war die Polizeipräsenz. Laut Polizeisprecherin waren etwa 230 Kräfte im Einsatz.

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45 Kommentare

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  • „Nein zu Kriegen – Rüstungswahnsinn stoppen – Zukunft friedlich und gerecht gestalten“

    Alles nur Sprüche ohne zu sagen wie es funktionieren soll. Es gibt keine Weltregierung (wie bei der Raumpatrouille Orion) die das umsetzen könnte.

  • Ich habe das "Friedensbewegtsein" schon damals in der DDR der SED nicht abgenommen, ihre Nachfolgepartei (aus der Wagenknecht entwachsen ist), hat dies seitdem ausschließlich als antiwestlich verstanden. Was sich auf ihrer Demo versammelt eint alles mögliche, wirkliche Friedenssehnsucht ist es nicht.

  • Die etwas älteren in der Comunity werden es wohl verstehen, wenn ich mich hier in die 70er Jahre zurück versetzt fühle.



    Die Gegner der sich neu formierenden Friedensbewegung werden mit Vorwürfen attackiert die sich kaum oder gar nicht von den Tiraden eines Franz Josef Strauß und Konsorten unterscheiden. Zumindest aber waren einst jene Konservativen, Reaktionäre und Rechtsaußen nicht so arg verwirrt dass sie sich für Links gehalten hätten.

  • Ich kann diese Friedensbewegten in der Form nicht mehr ernst nehmen.



    Der größte Aggressor ist zu Zeit Russland und China möchte gerne.



    Aber protestiert wird gegen den Westen.



    Ich frage mich manchmal was die machen würden wenn Russland mit Panzern an der Grenze steht?



    Den Frieden hat ganz alleine Russland aufgekündigt, begreift das endlich mal. Und wenn man sich die Umtriebe in Teilen der russischen Gesellschaft so anguckt sind die auch in Zukunft auf Krawall gebürstet.

    • @Garum:

      Die "Friedensbewegung" war schon immer eher ein Deckmantel für Antiamerikanismus. Den größten Zulauf gab es, wenn die USA involviert waren, für Russlands und Afrikas Kriege hatte man sich nicht interessiert.

  • Es ist absurd zu glauben, dass die Hamas sich durch irgendeine Tat Israels vom Morden und dem Ziel der Vernichtung Israels und jüdischem Leben distanzieren wird. Wagenknecht ist völlig verblendet und realitätsfremd.

    • @Thinkagain:

      Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn. Will heißen: Sie hat in dem einen Punkt recht, dass Bomben auf Gaza das Problem mit der Hamas nicht lösen werden.



      Aber wie so oft liefert sie keine Alternative, die besser funktionieren könnte.

  • Da dort so viele "wichtige" Persönlichkeiten wie immer betont haben, man müsse jetzt Friedensverhandlungen aufnehmen, warum spricht denn von diesen Schlaubergern nicht mal jemand mit Putin? Kann sein, dass die immer noch nicht die russische Kriegsrethorik durchschut haben und mitbekommen haben, dass der Autokrat das ja nicht als Krieg sieht und deshalb auch nicht über Frieden verhandeln will.



    Ist ja eigentlich alles bekannt, aber scheinbar wächst das Paralleluniversum in den sog. sozialen Medien weier.

  • Anhand der MLPD hab ich gelernt, wie schnell so eine Demo in Verruf geraten kann. Dann ist auch schon mal ein einzelner Mensch mit einer übertrieben großen Fahne dabei, der sich dann genau zum richtigen Zeitpunkt an den richtigen Stellen positioniert und schon sind sie in der Wahrnehmung insb. der, der Kritik, ein bedeutender Teil der Demo. Auch wenn dieser Mensch sogar zeitweise unsanft aus dem jeweiligen Teil der Demo begleitet wurde.

    • @Luebke:

      Na ja, wenn ein einzelner Mensch sich schon mit übergroßer Fahne in den Vordergrund drängeln bzw. ins rechte Licht rücken muss, sagt das schon sehr viel aus über die gesellschaftspolitische Relevanz und Gefährlichkeit der MLPD aus.



      Hören wir endlich auf, mit große Geste - wie es einst Wolf Biermann formulierte - die am Boden liegenden Reste der Brut eines Drachen zu erschlagen, der schon lange getötet wurde. Und widmen wir uns den „Drachen“ unserer Zeit. Da gibt es genug zu erschlagen.

  • Hat denn auch die Alice S. wieder teilgenommen?



    Und weiß Sie jetzt, wie ein Funk-Mikrofon zu halten ist?

  • Es ist gut, dass sich die Organisatoren deutlich gegen Rechts positioniert haben.



    Ich teile nicht Alles, was hier erwähnt wird, aber für Frieden stehe ich auch.



    Es ist schon interessant, mit welcher Vehemenz von Israel Friedensbemühungen gefordert werden, von der Ukraine allerdings gar nicht.

    • @Philippo1000:

      👍👍

    • @Philippo1000:

      Ich denke, indirekt durch die Forderung nach Stopp der Waffenlieferungen (und damit nach Selbstaufgabe seiner Existenz).

  • Der Friedensbegriff wird hier missbraucht, als Unterstützung für Russland. Für eine imperialistische Diktatur. Toller Frieden für Russlands Nachbarn, wenn es nach diesen Leuten ginge.

  • "„Alles, was jetzt zählt, sind Abrüstung und Friedensverhandlungen“, sagt Christine Kohl."



    eigentlich eine klassische Friedensdemo, so wie sie immer waren. Um Realpolitik ging es da noch nie, interessant, ist eher dass die Taz jetzt eher auf der "das ist doch alles Traumtänzerei-seite" steht.



    Wenn sich gegen rechts abgegrenzt wird, ist es gut und richtig, dass es solche Demos gibt.

    • @nutzer:

      Eher eine "klassische Friedensdemo" als der Ringelpiez mit Nazis im Februar, ja.

      Dezidiert links wars trotzdem nicht. Eher gefühlig-bürgerlich. Bei einer LINKEN Demo wäre Folgendes nicht passiert:

      "trotz Bitte der Veranstalter, auf Parteifahnen zu verzichten"

      Hier hatten die Parteikader das Sagen, nicht das Fußvolk.

    • @nutzer:

      Sich gegen rechts abzugrenzen, ist aber das Mindeste, was ich von diesem Spektrum der Friedensbewegung erwarte. Ob ich dann aber auch mitlaufen würde, steht wiederum auf einem ganz anderen Blatt.

    • @nutzer:

      ...es geht auch um die Art und Weise wie die Volksvertreter und Machthaber der Staaten, in Friedenszeiten ihre verschiedenen Interessen kommunizieren und diplomatisch, friedlich und einigermaßen fair und mit Respekt aushandeln. Nur wenn Fachleute als Volksvertreter fungieren, oder zumindest involviert sind, haben die Völker der Nationen eine Chance auf weiterhin, hoffentlich friedliche Zeiten. Der Klimawandel sollte als eine gemeinschaftliche, übergeordnete Aufgabe gesehen und angegangen werden.

  • Leider grenzt sich die westliche Politik nicht immer gegen Autokraten und Diktaturen ab,



    Sondern nur gegen einige ausgewählte.

    Die Behauptung sich nach werten zu orientieren, ist in keinster Weise glaubwürdig.

    Leider sind die Opfer bei allen kriegen auf allen Seiten die Schwachen und die Armen.

    Der Versuch von Diplomatie zeichnete deutsche Außenpolitik in der Vergangenheit einmal aus.

    Wir sollten versuchen wieder ein Volk guter Nachbarn sein (Kanzler Brandt 1969)

    Und Wandel durch Annäherung ist besser, als durch Aufrüsten und die Vorstellung, dass Krieg die Fortsetzung von Politik, bloß mit anderen Mitteln sei.

    Auch ohne das nur ein Schuss fällt, kostet diese Politik viel.

    Das schadet der Sozialen Infrastruktur unseres Landes.

    Jeder erlebt, dass diese Infrastruktur wie auch die Materielle dringende Investitionen benötigt.

    Die einst in der Welt vorbildliche Funktionalität dieses Landes ist leider nicht mehr gegeben.

    Der in ganz Europa aufkommende Rechte Geist wird so zusätzlich verstärkt.

    Leider bewegen sich die Menschen heute immer stärker nur noch in ihren eigenen Echo Kammern.



    So findet zu vielen Themen keine Diskussion mehr statt, zuweilen nicht mal mehr ein Meinungsaustausch.

    Die Zustimmung zu AFD und auch zu BSW hat nicht allein mit deren Positionen zu tun, sondern mit dem Eindruck, dass es spätestens mit der Ampel überhaupt keine erkennbare politische Strategie und Orientierung für eine Zukunft mehr gibt

  • 0G
    06438 (Profil gelöscht)

    „keine Zusammenarbeit mit der AfD und anderen rechtsextremen Kräften“



    ===



    ""Einige Teilnehmende spielten unter anderem das russische Kampflied „Varchavianka“ ab und forderten die Aufhebung der Sanktionen gegen Russland und China.""Quelle Tagesspiegel & X , Berichterstattung Wagenknecht Demo.

    „Varchavianka“ siehe wiki

    Feindliche Stürme durchtoben die Lüfte,



    drohende Wolken verdunkeln das Licht.



    Mag uns auch Schmerz und Tod nun erwarten,



    gegen die Feinde ruft auf uns die Pflicht.



    Wir haben der Freiheit leuchtende Flamme



    hoch über unseren Häuptern entfacht:



    die Fahne des Sieges, der Völkerbefreiung,



    die sicher uns führt in die letzte Schlacht.

    Refrain:

    Auf, auf nun zum blutigen, heiligen Kampfe.



    Bezwinge die Feinde, du Arbeitervolk.



    Auf die Barrikaden, auf die Barrikaden,



    erstürme die Welt, du Arbeitervolk!



    ===



    Nach dem ersten Refrain habe ich aufgehört zu lesen.



    Kriegslieder auf einer Friedensdemo? Wagenknecht kann das bestimmt erklären.

    • @06438 (Profil gelöscht):

      Nun ist „Varchavianka“ weder russisch, noch ein Kriegslied, sondern eine Hymne der polnischen Arbeiterbewegung. Das wäre übrigens leicht herauszufinden (sogar mit Wikipedia). Ich bin mir hier nicht sicher, ob der Tagesspiegel nicht recherchiert oder bewusst diffamiert, beides wirft aber kein gutes Licht auf ihn und ist leider allzu bezeichnent unsere Zeit, der sachliche Argumente offenkundig lästig geworden sind. Ich finde das traurig.

    • @06438 (Profil gelöscht):

      Die Aussage "Einige Teilnehmende spielten unter anderem böses Lied XY ab" ist meine Lieblingsform von Berichterstattung. Folgt man dieser Logik, könnte ich nächste Woche mit zwei Freunden zu Pegida gehen, dort leise die Internationale abspielen, und dann dem Tagesspiegel mitteilen, dass "einige Teilnehmer bei Pegida unter anderem die Internationale abspielten". Das würde aber Pegida ebensowenig zu einer internationalistischen Veranstaltung machen, wie das Vorhandensein einiger Bekloppter unter mindestens 10.000 Teilnehmer*innen eine Demonstration schlecht macht.

    • @06438 (Profil gelöscht):

      Das ist das Hauptproblem der Linken im Moment, daß für sie alles was irgendwie antikapitalistisch oder antiamerikanisch rüberkommt nicht rechts sein kann oder darf. So gelingt es einigen die Hamas als links zu betrachten obwohl das Massaker vom 7.Oktober in meinen Augen ein eindeutig rechtextremistischer Anschlag war. Und auch Russland wird irgendwie links eingeordnet obwohl es protofaschistische Züge zeigt.

    • @06438 (Profil gelöscht):

      Das ist kein Kriegslied, sondern ein Lied der (revolutionären) Arbeiterbewegung. Wenn schon schlau machen, dann richtig.

      de.m.wikipedia.org/wiki/Warschawjanka

    • @06438 (Profil gelöscht):

      Varchavianka ist weder russisch, noch ein Kriegslied, sondern stammt aus der polnischen Arbeiterbewegung.

    • @06438 (Profil gelöscht):

      Erschreckend, aber nicht überraschend. Ist ja keine Friedensdemo, denn von Russland wird kein Frieden verlangt.

      • @Ciro:

        Laut Wagenknecht ist ja auch die Ukraine - gemeinsam mit der NATO - der Aggressor...

        • @Thinkagain:

          Ja, die schon gewohnte Täterumkehr.

  • Ja und wie überzeugt man jetzt Putin oder all die anderen Diktatoren und Autokraten davon, abzurüsten und nicht einfach andere Länder anzugreifen und Menschen zu ermorden?

    Ich frage für einen Freund.

    • @Gnutellabrot Merz:

      Richten Sie Ihrem Freund herzliche Grüße von mir aus.



      Wahrscheinlich wird man Autokraten wie Putin weder im Guten noch mit Gewalt von irgendwas überzeugen. Und sie werden immer Nachahmer finden, um so mehr, als die bellizistische Logik - sprich das Recht des Stärkeren - überall auf der Erde um sich greift.



      Mein Vorschlag wären zwei Gegenstrategien: 1. muss der Westen durch eine konsequente, glaubhafte und ausgleichende Politik gegenüber dem globalen Süden auftreten. Das gilt in allen Politikbereichen, sei es Klimapolitik, Verteilung von globalen Ressourcen, ökonomische und soziale Gerechtigkeit etc.



      2. ist es unabdingbar, sich für die Stärkung und Durchsetzungsfähigkeit internationaler Gremien wie den UN wieder einzusetzen, um den Forderungen aus Punkt 1 Nachdruck zu verleihen. So wie es nach der Zäsur von 1945 auch der Gründungsgedanke der UNO war.



      Für beides sehe ich im Moment keine Grundlage und keinen Willen, auch bei uns im Westen nicht. Also wird es auch nichts damit, die Diktatoren und Autokraten in die Schranken zu weisen. Letztlich können das nur die Bevölkerungen dieser Länder selbst tun, dafür müssten sie allerdings eine erstrebenswerte Alternative haben.

    • @Gnutellabrot Merz:

      ...ein Freund von uns, rät ihrem Freund - sich doch einmal mit unserer Regierung in Verbindung zu nehmen und Nachzufragen wie man denn mit einem Monarchen aus Katar, dem Emir Scheich Tamim bin Hamad Al Thani - gute , friedliche Gasgeschäfte verhandelt....

    • @Gnutellabrot Merz:

      Putin und co waren denke ich nicht die Adressaten der Demo. Es ging um Abrüstung in Deutschland und darum eine friedliche Zukunft zu organisieren.



      Würde Ihnen eine Demo für Krieg besser gefallen?

      • @Jesus:

        Eine sinnlose Demo für Frieden, die in Umsetzung der genannten Ziele letztendlich mehr Tote produzieren würde, ust wie eine Demo für den Krieg.

      • @Jesus:

        Auf Friedhöfen herrscht auch Frieden, genauso wie in Diktaturen/Autokratien.



        Ich bin da mehr für Frieden in einer Demokratie.



        Das Sprichwort, dass man nicht in Frieden leben kann, wenn der böse Nachbar es nicht will kommt nicht von ungefähr.



        ... und wie solche Spielchen weitergehen, wenn man auf Appeasement setzt wissen wir ja seitem II.Weltkrieg. Ich male mir dann immer mal aus, wie es hier jetzt aussähe, wenn die Alliierten von damals auch angesichts Hitlers auf Abrüstung gesetzt hätten.

      • @Jesus:

        Es war ja praktisch eine Demo für den Krieg der #russischen Arbeiterklasse"gegen die "Faschisten" in der Ukraine. Vielleicht können die Friedensengel Wegenknecht und Krone-Schmalz mal den Wladimir bitten, sich mit dem anderen Wlodmir zu vertragen und ihre Völker in Ruhe leben zu lassen?

      • @Jesus:

        Diese Forderung sollte an die gehen, die Waffen zum Angriff nutzen, nicht zur Verteidigung vorhalten.

        Nur vom Westen Abrüstung zu fordern, nicht von den tatsächlichen Agressoren, ist Unterstützung für diese, dann haben die freie Bahn. Das verstehe, wer will.

        • @Ciro:

          Wie kommen Sie darauf, Friedensbewegte würden nur vom Westen Abrüstung fordern? Die Friedensbewegten, die ich kenne, fordern allgemeine Abrüstung inklusive entsprechender Abkommen. Das können Sie naiv finden, aber richtig wiedergeben sollten Sie es schon.

          • @Agarack:

            Hier: "Es ging um Abrüstung in Deutschland"

            • @Ciro:

              Auch in diesem Falle: Es geht primär um Abrüstung in Deutschland, weil man hier protestiert, und weil Demos in anderen Ländern Diktatoren in der Regel wenig interessieren. Das heißt ja aber nicht, dass z.B. Abkommen zur Abrüstung auch mit Diktatoren nicht auch eine Kernforderung von Friedensbewegten wären. Mal abgesehen davon: Ich erinnere mich noch gut an eine Zeit, in der es hieß, das ganze Konzept der "Verteidigungsarmee" sei obsolet und man bräuchte jetzt eine Armee für "humanitäre Interventionen" auf der ganzen Welt. Damals (so lange ist es nicht her) wurde gespottet, dass das Standardgewehr der Bundeswehr nicht wüstentauglich sei und die mangelnde Wüstentauglichkeit der Ausrüstung generell ein großes Problem sei. Jetzt auf einmal heißt es, "wir" hätten "unsere" Verteidigung vor lauter Abrüstung (!) vernachlässigt und seien nicht mehr verteidigungsfähig - obwohl mir immer noch nicht klar ist, was eine konventionelle Armee im Falle eines direkten Krieges zwischen NATO und Russland oder China überhaupt nützen soll, weil in einem solchen Falle nach wenigen Minuten dank Nuklearwaffen sowieso keine Armee mehr übrig ist. Die Aufrüstungsnarrative fehlen nie, aber der Mut zur Abrüstung eben schon.

      • @Jesus:

        Warum sind eigentlich Putin und co nie die Adressaten der Friedensbewegten? Wäre doch mal ein wirkungsvolles Zeichen, solch eine Demo in Moskau zu veranstalten, oder?

        • @Bussard:

          Friedensbewegte aufzufordern, doch in Moskau zu demonstrieren, ist ähnlich produktiv, wie Befürworter von Waffenlieferungen dazu aufzufordern, doch selbst an die Front zu gehen, nämlich überhaupt nicht. Beide Seiten haben gleichermaßen das Recht, ihre Auffassung kundzutun, ob Ihnen das gefällt, oder nicht.

      • @Jesus:

        Und wie trägt Abrüstung in Deutschland dazu bei, dass Putin oder all die anderen Diktatoren und Autokraten anfangen abzurüsten und nicht einfach andere Länder anzugreifen und Menschen zu ermorden?