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Freigang der StadtkatzenSperrt die Kittys ein

Auch in Berlin soll eine Kastrationsverordnung für Katzen gelten. Ein nicht ausreichender Schritt. Besser wäre es, den Freigang zu untersagen.

Katzenüberweg in Berlin-Karlshorst? Ein Witz von AnwohnerInnen Foto: Volker Hohlfeld/imago

In Berlin dauert ja alles ein bisschen länger. Nun will aber auch die Hauptstadt endlich eine Katzenschutzverordnung erlassen, wie sie etwa 700 Städte in Deutschland längst haben. „Katzenschutzverordnung“ klingt erheblich schnurriger als Kastrationsverordnung, obwohl dasselbe gemeint ist: Katzen, die älter als fünf Monate sind, sollen kastriert und mit einem Chip gekennzeichnet werden, sonst dürfen sie nicht nach draußen. Tierschützer fordern das schon lange.

Um die zehntausend Katzen streunen nach Schätzungen allein in der Hauptstadt durch Hinterhöfe und Stadtparks, um die zwei bis drei Millionen sollen es bundesweit sein. Hinzu kommt die temporäre Verstärkung aus Wohnungen und Einfamilienhäusern. Die Stadt ist ein einziger Kitkatclub, aber ohne Verhütungsmittel. Die Folgen: schlechter Ernährungszustand, Krankheiten, Stress mit Artgenossen und Autos. Gleichzeitig landen ungewollte Kittys im Tierheim. So gesehen sind Verordnungen, wie die in Berlin geplante, sehr zu begrüßen.

Einzig: Sie gehen längst nicht weit genug. Wer unter Tierschutz mehr versteht als den Schutz von Kuscheltieren, kann über solch gefühlige Maunz-Verordnungen statt sachgerechter Gesetze nur den Kopf schütteln. Denn Katzen wollen draußen nicht nur vögeln, sondern auch Vögel. Zudem Kleinsäuger, Reptilien und Amphibien. Die fangen sie sich, egal ob sie kastriert sind oder nicht. Natürlich gibt es viele Argumente, die die Katzen in Schutz nehmen. Was die Debatte vereinfacht: Sie sind alle Quatsch.

„Fressen und gefressen werden, so ist eben die Natur.“ – Richtig, aber Hauskatzen sind ein Produkt des Menschen wie Synthetikwolle oder Kunstleder. Sie erreichen absurd hohe Populationsdichten, weil sie in ihrer Homebase gefüttert und tiermedizinisch betreut werden.

„Aber früher gab es hier auch Wildkatzen!“ – Allerdings hatten die kein Whiskas und keinen Tierarzt. Die durchschnittliche Populationsdichte liegt bei etwa 0,5 Wildkatzen pro Quadratkilometer, und das auch nur in besonders günstigen Lebensräumen. Das würde bedeuten, dass im gesamten Land Berlin 445 Katzen leben dürften. Darauf könnte man sich vielleicht einigen. Zudem sind Hauskatzen eine Hauptgefährdungsursache für die Wildkatze, da beide Arten untereinander fruchtbar sind und der Genpool der Wildkatzen so nach und nach weggepaart wird.

„Meine Katze hat noch nie einen Vogel getötet! Die tut so was nicht!“– Sicherlich, und Donald Trump hat die Wahl mit großem Abstand gewonnen. Doch es ist nun einmal so: Jeder killt für sich allein. Katzen erst recht. Sie bringen, wenn überhaupt, nur einen Bruchteil der Beute mit nach Hause. Den Rest fressen sie oder lassen ihn irgendwo liegen, wenn das Spielzeug kaputt ist. In Studien haben Katzen mit „Kitty-Cams“ selbst gefilmt, was sie draußen so anstellen.

„Meine Katze hat ein Glöckchen um!“ Schön. Dann hören die Jungvögel, Eidechsen und Ringelnattern noch die Totenglocken läuten, bevor sie erlegt werden. Katzen sind hocheffiziente Räuber. Am Ende werden sie Erfolg haben.

„Jetzt ausgerechnet auf Katzen zu zeigen! Industrielle Landwirtschaft, Naturzerstörung, Umweltgifte – anderes ist viel schlimmer!“ Stimmt. Gäbe es das andere nicht, wären Katzen kein Problem, weil die paar Milliarden Todesopfer dann nicht ins Gewicht fielen. Aber: Es gibt nun mal industrielle Landwirtschaft, Naturzerstörung und Umweltgifte. Bei ohnehin dramatisch geschrumpften Wildtierbeständen fallen die zusätzlichen Opfer doppelt ins Gewicht.

Hinzu kommt, dass Freigängerkatzen unter schlechterer Gesundheit leiden und Toxoplasmose auf Menschen übertragen. Eine echte Katzenschutzverordnung wäre also eine, die den Freigang von Katzen generell untersagt. Freilaufende Hunde werden ja auch nicht geduldet. Denn ist die Katze im Haus, freut sich der Spatz. Um die verbleibenden streunenden Bestände müssen sich am Ende dann eben Tierfänger kümmern. Oder Jäger.

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86 Kommentare

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  • Nur eben zur Gefährdung der (europäischen) Wildkatze durch Vermischung mit Hauskatzen: 1. Durch genetische Untersuchungen wurde belegt, daß viele Wildkatzen eine Hauskatze im Stammbaum haben, was kein großes Problem darzustellen scheint, da solche "Mischlinge", wenn sie von einer Wildkatzenmutter geboren werden, deren Lebensweise übernehmen. Sollten ihre Hauskatzengene ihr dabei im Weg stehen, überleben sie eben nicht und pflanzen sich nicht oder kaum fort. 2. Wildkatzen im Stadtgebiet Berlins? Echt jetzt? Wir reden hier von einer extrem scheuen Art, die mit Menschen nichts zu tun haben möchte. Klar könnten auch sie irgendwann ihre Scheu ablegen, wenn sich ihnen dadurch ein Überlebensvorteil bietet. Ist aber deutlich unwahrscheinlicher als bei Fuchs, Waschbär und Wildschwein. Und derzeit noch nicht der Fall. Und eher in Randbegieten mit Anschluß an größere Waldflächen denkbar, wo die Anzahl an Hauskatzen wieder deutlich geringer wird.



    Die potentielle Gefährdung der Wildkatzenpopulation durch Hauskatzen ist absolut kein Argument dafür, Katzen den Freigang zu nehmen. Kastrationen dagegen sind bei verwilderten Hauskatzen in der Stadt ein ganz anderes Thema und können durchaus sinnvoll sein. Auf dem Land natürlich auch.

  • Oberflächlich betrachtet dürften Eichhörnchen noch viel schlimmer für die städtische Vogelpopulation sein, als Hauskatzen. Die bedienen sich nicht nur hemmungslos an den Futterhäuschen, sondern plündern gern ganze Gelege und/oder verspeisen die Nestlinge.



    Also bitte, Stadthörnchen ins Gehege!



    Oder sich vielleicht doch einmal eingehend mit biologischer Kybernetik und dem Zusammenspiel von Fressfeinden und Beutetierpopulationen beschäftigen?

  • "Jäger"? Jäger sollen innerhalb von Berlin ihre Flinte auf freilaufende Hauskatzen anlegen? Ernsthaft?

    Und WENN freilaufende Katzen innerhalb von Berlin "Kleinsäuger" erlegen, dann doch vor allem Ratten und Mäuse, was ja wohl erwünscht ist. Und wenn Vögel, dann doch vor allem Tauben, von denen es eher zu viele in den Großstädten gibt. Und dann auch in erster Linie die kranken und schwachen Tiere, die nicht rechtzeitig fliehen können. Aber welche "exotischen" Vögel bzw. Tiere in deutschen Großstädten wären denn durch freilaufende Katzen gefährdet? Ich wüsste jedenfalls nicht, welches Aussterben welches Vogels oder anderen Tieres freilaufenden Katzen zuzurechnen würde. Tatsächlich leidet die Vogelwelt eher unter Versiegelung der Landschaft sowie unter landwirtschaftlichen Monokulturen. Und unter Menschen, etwa auf Zypern, die skrupellos Millionen Zugvögel in Netzen fangen und als "Delikatesse" in Restaurants servieren: www.youtube.com/watch?v=uuCnBOqrKEQ Aber Hauptsache, man hat in der Katze einen "Sündenbock" gefunden, an dem man sich so richtig schön abarbeiten kann.

    • @Rojas:

      Vorallem weil Katzen der Menscheit einst ein Segen waren im Kampf gegen die Pest.

      Ich zitiere:

      "Papst Gregor IX. brachte im Jahr 1233 die Katzen mit Teufelsanbetung in Verbindung. Deshalb ließ er europaweit Katzen ausrotten. Er rief sogar Festlichkeiten ins Leben, bei denen Katzen feierlich verbrannt wurden.

      Der Franziskanermönch Bruder Berthold von Regensburg soll gesagt haben, dass der „Atem der Katze die Pest verbreitet“. Ein fataler, tödlicher Irrtum. Denn genau dieser massive Eingriff in die Natur führte im Lauf der Jahrzehnte dazu, dass sich Ratten, welche Krankheiten und Seuchen in sich trugen und durch Flöhe und Läuse die Menschen infizierten, ungebremst ausbreiteten.

      Die verheerendste dieser Krankheiten war die Beulenpest, die insgesamt 50 Millionen Menschen dahinraffte, was wiederum zu Hexen– und Judenverfolgungen führte."

      ^Soviel mal zu den bösen Katzen.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Wie sang Ernst Jandle einst: "Gehn wir Katzen vergiften im Park.."

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Meinst du diesen kranken Mist eigentlich ernst, oder ist das ein missglückter Witz? Warum dann nicht auch Hunde, die nerven auch und kacken überall hin.



      Dir ist hoffenntlich bewusst das Katzen von ihren Menschen genauso geliebt werden und lieben wie das bei Hunden auch der Fall ist?

      • @Work_Life_Balance:

        Nur die Ruhe!



        Es ist ein der Situation angepasstes Zitat.



        Läuft vermutlich unter Satire.

  • Seit 45 Jahren halte ich Katzen. Insgesamt ca. 10. Manchmal über 18 Jahre ein Trio. Und ausschliesslich in der Wohnung (um die 50 qm2, Stadt).



    Es kann mir also niemand weismachen, das sei a) Tierquälerei oder b) nicht möglich, da Katzen sonst durchdrehen. Nope. :)

    Ich habe mich vor vielen Jahren dazu entschieden, dass ich die Population der eh' bekanntermassen arg gebeutelten Vogelpopulation nicht eigenverantwortlich strapazieren möchte. Den Katzen kann auch in einer Wohnung Bewegung und Unterhaltung geboten werden. Eine Gewöhnung an die Leine erlaubt noch mehr...

    Die 2 Katzen die Freigang bekamen (Garten), waren innerhalb relativ kurzer Zeut verschwunden.

    Was ich auffällig finde ist die Hitze der Diskussion beim Thema Katze. In sie wird augenscheinlich eine Menge an eigenem Freiheitsdrang projiziert. :)

    P.S. Ich mag auch Hunde. Reptilien. Insekten. Fische. Und Menschen.

    • @Anidni :

      Ein männliches Exemplar der Hauskatze hat ein Revier von bis zu 1 km2, ein weibliches 1/4 davon. Kann sich jeder selbst ausrechnen, wie viel Prozent davon eine Wohnung ist. Klar ist aber: Das ist so ähnlich, als würden Sie einen Adler in einer Turnhalle halten.



      Ich gehe davon aus, dass Sie das ebenfalls für völlig in Ordnung halten?

    • @Anidni :

      Wenn man Katzen von klein auf in der Wohnung hält, mag das gehen. Meine beiden sind Findlinge, die im Tierheim abgegeben wurden. Die drehen durch, wenn sie nicht raus dürfen.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Auch ich hielt ausgewachsene Tierheimkatzen, die vorher raus konnten.



        Bei Erdgeschosswohnungen ist es schwieriger, die Tiere drinnen bei Laune zu halten aber auch das ist umsetzbar.

        • @Anidni :

          Na ja. Kommt natürlich auch auf das Tier an. Jede Katze ist anders. Über uns lebte Jahre lang ein Kater, der in der Wohnung zufrieden war.

          Meinen beiden Wilden genügen die 70m² Wohnung nicht. Sie brauchen die Umgebung, um sich auszutoben.

  • 0G
    05989 (Profil gelöscht)

    Die Forderung nach Kastration ist absolut berechtigt, aber den Freigang zu untersagen halte ich für bigott. Der Lebensraum von Vögeln durch Stadt- und Monokulturwüsten ist so brutal minimiert, dass die Diskussion mit den Freigangverbot zum Schutz der Vögel wirklich albern wirkt.



    Dahinter steckt ja dann die Vorstellung, dass ausgerechnet das Stadtlandschaften der einzige verbliebene Rückzugsraum für heimische Vogelarten wäre.



    Und ja, Katzen jagen auch, wenn sie satt sind - aber bei weitem nicht so hartnäckig. Vor allem im Winter, wenn die Populationen sowieso gestresst sind, hängen auch Freigänger lieber zuhause herum und sparen sich den Jagdtrieb für besseres Wetter auf.



    Ich bin Katzenhalter auf dem Land und hier gibt's auch eine Überpopulation von Katzen, die aber auf "halbwilde" Haltung - also anfüttern ohne Kastration und tierärztliche Versorgung - basiert. Hier geht alle paar Jahre spätestens die Katzenseuche durch und räumt die ungeimpften Katzen ab. Dazwischen sorgt der Stress der Revierkämpfe dafür, dass die unachtsamen Kombatanten von Straßenverkehr dezimiert werden.



    Ein Problem kann ich da in der Summe nicht erkennen.



    Zum "Ausgleich" füttern wir zwei Meisenschwärme durch den Winter und lassen soviel Verwilderung zu, dass die Brut- und Rückzugsräume finden - und katzensichere Ansitze... ;)

    • @05989 (Profil gelöscht):

      Kürzlich war ein interessanter Film über Stadtkatzen im TV, der ihre Theorie widerlegt und die des Autors stützt.

      • @Senza Parole:

        auch TV Dokus sind keine unparteiischen Institutionen.

  • Katzi geht trotzdem weiter raus 👍

    • @Andi S:

      Könnte man Kommentare liken, dann diesen.

  • "Natürlich gibt es viele Argumente, die die Katzen in Schutz nehmen. Was die Debatte vereinfacht: Sie sind alle Quatsch."

    Jo. Im Gegensatz zur gefährdeten Wildkatzenpopulationen im Berliner Stadtgebiet, der Gefahr von Toxoplasmose Epedemien und der engagierten Erkenntnis "Es gibt nun mal industrielle Landwirtschaft, Naturzerstörung und Umweltgifte", ist jegliches Pro-Katze Argument abweigig und substanzlos.

    • @Deep South:

      "Sie sind alle Quatsch....ist jegliches ... Argument abweigig und substanzlos."

      Super Grundlage für eine sachliche Diskussion :-)

  • Viel Spaß bei der Durchsetzung der absurden Forderung, alle Haustiere zu verbieten oder in Einzelhaft zu nehmen! Ich muss nicht erinnern, dass die Forderung dann eben auch an Hundebesitzer etc. geht. Die Aufteilung der Natur in "wild, natürlich, ursprünglich" und "künstlich" ist unsinnig, der Mensch hat die Natur seit Tausenden von Jahren nach seinen Wünschen umgebaut und daran wird sich nichts ändern, solange die Menschheit existiert.

    • @Dorian Müller:

      Hunde greifen in aller Regel Menschen an. Und das ist hierzulande traditionell unter "Tierschützern" kein Thema zum Aufregen. Anders als der - nicht existierende - Einfluss von Katzen auf die Populationen der heimischen Vogelarten.

    • @Dorian Müller:

      Auch wenn die Hauskatze dem Menschen nahe ist und auch gezüchtet wurde, ist sie doch wesentlich näher am tierischen als am menschlichen. Dazu gehört auch das fressen von Kleintieren. Der Katze das tierische zu verbieten ist vermessen und aber auch typisch Mensch.

  • Das Problem der Hauskatzen mit der kleinen Fauna ist nicht, dass sie Fleischfresser sind oder irgendwie aus Spass töteten, sondern dass ihre Zahl nicht durch Reichtum oder Knappheit der Beutetiere reguliert ist, wie es sonst bei Raubtieren der Fall ist, weil sie sowieso vom Menschen Futter bekommen. Dazu noch, dass die Katzenbevölkerung eine Dichte erreicht, die für keine wilde Raubtiere möglich ist. Dem vergifteten Zustand auf dem Land gegeben sind heutzutage Städte Hauptbiotop mancher wilden Arten.

    • @Eulenspiegel:

      Ein Problem sind tatsächlich die vielen wild lebenden Tiere in den Großstädten. Aber das betrifft ja nicht nur die Katzen...

  • Okay, verstanden. Der Autor mag Vögel lieber als Katzen.



    Oder er mag einfach keine Menschen, die Katzen mögen.



    Er hat bei der Bekämpfung der wirklich schwerwiegenden Probleme resigniert, aber mit zehntausend streunenden Katzen will er es noch aufnehmen.

  • Da ham se aber mal wat richtijet von sich jejehm. Det kommt ja in Berlin nich so häufig vor. Ist doch meen Reden seit die Blockade. Det is alles vom Osten jesteuert. Wissen Se, der Kutte Tucho, der hat ma drei Straßen weiter jewohnt und dit war ooch so een oller Meckerer, der is aber rausjeekelt worden, als der Adolf kam, se wissen schon, wen ick meine. Dieser Volksfeind hat doch jesacht, det wa lieber eenen Kommenisten verbluten lassen vor der Wohnungstür, als so eenen treuen Hundeblick auszehalten. Nun sehnse mal, so'n Hund der brauch ja ooch Auslauf, wa? Und der macht ja hin und wieda mal so'n Häufchen. Ist doch Bio, wat ham se denn dajejen? Det is sogar vejan! Denn dem Hund nimmt man ja den Haufen nich weg, weil der den ja nich mehr zum Leben braucht. Und wenn mal so een Blag aus Ihre Produktion in nen Haufen tritt, meine Jüte, soll et doch hinkieken, wo et lang looft. Aber dit mit die Katzen finde ick prima. Die verschrecken immer so meenen Hasso. Aber, det sind ja jerade Sie, welche die Stubentiger in ihre schwäbisch besetzte Zone Berlins brachten. Bevor die Invasion war, nich vom Iwan, sondern von die Westdeutschen, die hier die Wohnungen unbezahlbar machten, da hatten wa kaum Katzen und die Kinder hatten uff'm Hof, wo se heute ihre Rote-Beete Koteletts jrillen, die Ratten als Spielkameraden. Uff sie ham ja jerade noch jewartet. Wissen Se wat - haun Se doch ab aus Berlin, jehn doch zurück nach Saulgau und vajessen Se de Katzen nich mitzenehm, der Hasso wird et ihnen danken. Denn können unsere Hunde ooch wieder wie früher uff die Straße scheißen, und wir uff Ihnen und Ihre unjefrachten Vabote.

    Baun se doch ihr jrün anjestrichenes Kräuterparadies woanders - Vorschriften machen wa vill besser ohne Ihnen. Da ham wa Erfahrungen drinne, da übatreffen wir uns sojar noch in der Sinnlosichkeit.

    mit vorzüüchlicher Hochachtung



    Baldur Zander, Hasso und meene Hertha

  • Wenn die Katzen keinen Freigang mehr haben, sollen sie aber wenigstens alle Tablets bekommen!

    • 0G
      05989 (Profil gelöscht)
      @otto:

      Großartig... mit Katzenpornos... also Vögeln... ;)

  • katzen oder kater haben gern viele menschliche diener*innen .wenn katzen und kater mit einem chip ausgestattet sind könnte sich ihr dienstpersonal im hinblick auf die den tierischen frauchen und herrchen zu leistenden dienste koordinieren.das würde die katzen und kater vor überfütterung schützen und es auch möglich machen ihren bewegungsbedarf mit einem dank der leinentechnologie nur sehr geringen risiko für die vogelwelt gerecht zu werden.



    ausserdem würde die zahl der katzen und kater im lauf der zeit sinken,



    wenn diese sich mehr persönliche diener*innen halten.



    die zahl der katzen und kater durch jagd zu reduzieren und durch jäger reduzieren zu lassen wäre der falsche weg.dadurch läd der mensch nur noch mehr schlechtes karma auf sich und dass sollte man doch vernünftigerweise vermeiden.



    wie bedeutende philosophen glaubwürdig behauptet haben werden die klagen der tiere gegen den menschen vor der göttlichen justiz angehört.es ist daher am besten und vernünftigsten die katzen und kater zu schonen.daran dass die natur sie als raubtiere erschaffen hat sind sie vollkommen unschuldig.und dafür dass sich ihre zahl so vermehrt hat ist der mensch verantwortlich.



    darum soll der mensch versuchen den katzwen und katern so zu dienen dass sowohl der von ihnen verursachte als auch der ihnen zugefügte schaden minimiert und am besten ganz vermieden wird.



    für das sichere einfangen von allzufrei herumlaufenden katzen und katern sollten prämien bezahlt werden.dass wird zur folge haben dass weniger vögel,reptilien und amphibien getötet werden



    da diese vermeidbaren opfer dem menschen als schlechtes karma angerechnet werden frommt dies dem menschen



    im übrigen sollten die diener*innen von katzen und katern sich vegetarisch ernähren und ihren herrchen und frauchen nur fleisch aus artgerechter tierhaltung servieren



    das allgemeine verbot mit tieren handel zu treiben gilt auch für katzen und kater.



    es ist aber verdienstvoll eine katze oder einen kater aus dem tierheim aufzunehmen

    • @satgurupseudologos:

      heißt es nicht auch korrekterweise Vogel und Vögelin, Reptil und Reptilin und Amphibie und Amphibierin?



      Es gibt doch nicht nur bei Katzen und Menschen 2 Geschlechter....

  • Haustiere sollten generell verboten werden. Die Haltung von Hunden und Katzen und Kleintieren ist eines der größten Klimasünden überhaupt. Die Industrienationen könnten wahnsinnig viel CO2-Ausstoß durch ein allgemeines Haustierverbot und Zwangseinschläferung bestehender Haustiere unterbinden. Wer den Planeten liebt, sollte sich von seinem überzüchteten Vierbeiner auf ewig trennen.

    • @John Farson:

      Der Mensch ist ein deutlich größerer Klimasünder als jedes Haustier - der größte überhaupt. Was das für Ihre Schlussfolgerung bedeutet, können Sie sich selbst denken.

  • Ein mutiger aber durchaus zutreffender Artikel; danke dafür!

    Ich wohne eher ländlich, die Problematik ist jedoch ähnlich.



    Als Tierzüchter (siehe mein Profilbild) habe ich Angst vor "Freigängern"; meine Bestien werden nämlich in Außengehegen gehalten.

    Andererseits stellt sich jedoch die Frage, ob Wohnungshaltung von Raubtieren, genau das sind Katzen nämlich, Tierquälerei ist.



    Sollte man dann nicht eher den Halter verurteilen?

    • @Hugo Rune:

      Weshalb wollen Sie den gleich jemanden verurteilen?

      • @rero:

        Sehr kluge Antwort von Ihnen, Respekt!



        Ich denke dass der Kontext meines Kommentars wenig Spielraum für Interpretationen bietet.



        Wenn man jedoch, wie ich das bei Ihnen wahrnehme derart auf Krawall gebürstet ist würde ich mir überlegen, ob ich nicht besser in den Foren bei Läufer (die andere Schachfigur) aufgehoben wäre.

    • @Hugo Rune:

      Stimmt. Meine Katzen fressen Schildkröten :-)

      Und die Marder und Füchse in der Umgebung sind alle Vegetarier...

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Das sind sie gewiss nicht, aber Schildkröten passen dicht in deren Beuteschema.



        Das sind erst mal bewegte Steine.



        Dass Ihre Katzen (ohne Zahnverlust) Landschildkröten fressen wage ich ernsthaft zu bezweifeln.



        Katzen halten bewegte Objekte zunächst einmal für Spielzeug und können Schildis ernsthaft verletzen oder töten.

        • @Hugo Rune:

          So langsame Spielzeuge sind für Katzen langweilig. Da verlieren sie schnell die Lust.

    • @Hugo Rune:

      Nein, das Verurteilen sollte "man" einfach mal lassen und sich fundiert mit dem Thema auseinander setzen, wie in diversen Kommentaren schon angeregt.



      Danach schaut die Chose schon ganz anders aus, wie ebenfalls diversen früheren Kommentaren zu entnehmen.



      Aber einfach mal hemmungslos Milchmädchenrechnen und dem Katzenhass freien Lauf lassen ist zur Psychohygiene in den schwierigen Zeiten wohl eine schöne Abwechslung?!

      • @Fezi:

        Ich bin gewiss kein Katzenhasser, was erlauben Sie sich?

        • @Hugo Rune:

          Sorry, mein letzter Absatz war nicht auf Sie, sondern auf den Verfasser des Artikels gemünzt.



          Mein Fehler!



          Katzenfeindlichkeit würde es auch eher treffen. Aber auch die will ich Ihnen nicht unterstellen.

  • "Hinzu kommt, dass Freigängerkatzen unter schlechterer Gesundheit leiden und Toxoplasmose auf Menschen übertragen. Eine echte Katzenschutzverordnung wäre also eine, die den Freigang von Katzen generell untersagt."

    Warum schreibt der Autor eigentlich über ein Thema, von dem er offensichtlich keine Ahnung hat? Freigang ist für eine artgerechte Haltung bei Katzen erforderlich. Nur in Ausnahmefällen ist eine reine Wohnungshaltung zu vertreten.

    Die Verordnung in Berlin ist also völlig richtig. Kastrieren, um die Vermehrung zu beschränken.

    PS: Es fehlt nicht mehr viel und wir sind wieder bei der mittelalterlichen Sicht auf Katzen :-)

  • Gerade der Vogelschutzexperte des NABU hat sich hier wesentlich differenzierter geäußert:



    www.nabu.de/tiere-.../katzen/15537.html



    Der Ruf nach dem Jäger am Schluss dieses Artikels hingegen ist endgültig demaskierend; in zwei Bundesländern ist der Abschuss von Katzen bereits verboten.

    • @BUBU:

      Danke für den Link, das klingt in der Tat deutlich differenzierter:



      "Wenn man überlegt, was zu tun ist, muss man sich als erstes klar machen, wie sich die 14,8 Millionen Hauskatzen in Deutschland aufteilen: Die „Stubentiger“ sind für die Vogelwelt harmlos. Freigänger, die dennoch ein zu Hause haben, jagen nur zum Zeitvertreib. Das größte Problem für die Vögel stellen verwilderte Hauskatzen dar. Sie sind gezwungen, ihren Nahrungsbedarf außer über menschliche Abfälle praktisch komplett durch die Jagd auf Kleintiere zu decken. Wenn es gelänge, die Bestände verwilderter Hauskatzen zu reduzieren, hätte man das Problem sicherlich auf ein erträgliches Maß verringert." (Lars Lachmann, Vogelexperte beim NABU)

  • Ich würde die ganzen Katzenhasser (hier und anderswo) wirklich gerne erleben, wenn sich die Population von Mäusen und Ratten innerhalb weniger Jahre verzwanzigfacht (oder mehr) 2000 Nachkommen pro Mäusepaar, und die Nachkommen sind nach 6-8 Wochen geschlechtsreif.



    Diesen krankhaften Katzenhass hatten wir übrigens schon mal. War ein relevanter Faktor bei der Verbreitung der Pest in Europa.

    • @Kaboom:

      wie sein sprichwort sagt" lässt die katze das mausen nicht"schon



      schon im alten ägypten dienten katzen auf von allzuvielen mäusen bedrohten kornfeldern oder in kornspeichern dem schutz der ernte.



      so wie enten sich bei der bekämpfung von heuschreckenschwärmen nützlich machen und daher dorthingeflogen werden wo es zu viele heuschrecken gibt

      www.express.co.uk/...ack-ducks-Xinjiang

      könnten vielleicht auch katzen die sich in der stadt langweilen und gern mal einen ausflug auf das land machen würden in verbindung mit mobilen zäunen dem schutz der felder vor zu vielen mäusen dienen.fleisch fressen müssen sie ja als raubtiere sowieso-



      und so hätte dies für den menschen einen nutzen

      die katzen würden vom menschen gezielt dahin gebracht wo sie ihrem natürlichen jagdtrieb zum nutzen der landwirtschaft frönen können

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Kaboom:

      Trotz vieler freilaufender Katzen im Dorf hatten wir eine Rattenplage. Die meistenKatzen trauen sich nicht an Ratten ran. Aber Spitzmäuse, Eidechsen, Schlangen, Vögel werden im großen Stil erlegt und den Dorfbewohnern präsentiert.

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Katzen sind verschieden, genau wie Menschen. "Ganz normale" Hauskatzen jagen auch Ratten. Aber wenn es Beute gibt, die einfacher zu erlegen ist, wird die bevorzugt.



        Wenn bei Ihnen im Dorf die Raten von den Katzen nicht bejagt werden, haben die Katzen genug mit den Mäusen bei Ihnen zu tun.



        Spitzmäuse sind - genau wie Eidechsen, Schlagen und Vögel - NICHT die bevorzugte Beute von Katzen. Spitzmäuse sind allerdings bevorzugte Geschenke für die menschlichen Halter.

        • 4G
          4813 (Profil gelöscht)
          @Kaboom:

          jaja, tot ist tot, ob gefressen, Spitzmäuse schmecken nicht oder als blutiges Geschenk verpackt.



          Bloß weil sie keine Eidechsen und Schlangen haben, die Katzen sehr wohl erlegen und fressen, gibts das nicht?

    • @Kaboom:

      Wie soll das funktionieren? Die Vögel futtern den Ratten doch dann das Essen weg.

  • Wie wäre es damit, die Unsitte, Haustiere zum Spass zu halten, zu verurteilen.

    Meine Familie hatte früher auch mal einen Kater, ein gerettetes Streuner-Baby, welches von der Mutter zurückgelassen wurde. War schon süß - bis er im stolzen Alter von 17 an Hautkrebs zugrunde ging.



    Aber ich käme nicht auf die Idee, mir heute ein Haustier zuzulegen, höchstens eine Aquarium. Aber auch das ist eigentlich nicht zu rechtfertigen.

    Meine Vermutung: 99% aller Hunde-, Katzen-, Papagien-, Meerschweinbesitzer haben das süße Geschöpf nur zum eigenen Genuss.



    Ausgenommen sind natürlich Nutztiere wie Blinden- oder Jagdhunde.

    Und diese Leute schreiben dann hier ins Forum aus ihrer beschränkten unreflektierten Sichtweise. "KATZENHASSER" ROFLLLLL

  • Meine - heute überalterte Katze - hat schon viele Mäuse und Vögel getötet. Nur sind die gefressen Vögel und Mäuse halt ebenfalls ausschliesslich ein Produkt unserer städtischen voll durchgeformten Lebensweise.

    Ein Stadtbewohner killt halt einen anderen Stadtbewohner. So what?

    • @DiMa:

      "Ein Stadtbewohner killt halt einen anderen Stadtbewohner. So what?"

      Gilt aber nur für das Verhältnis von Katzen zu Vögeln. Beim Verhältnis von Hund zu Katze sind die Katzenbesitzer da durchweg anderer Meinung.

    • @DiMa:

      Wenn man mal eine Katze bei der Jagd auf Vögel beobachtet, stellt man zusätzlich fest, dass sie kaum eine Chance hat, einen gesunden Vogel zu erwischen. Die sind nämlich dran gewöhnt, auf Bedrohungen zu achten.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Die Katzen erwischen kaum gesunde erwachsene Vögel, dafür jede Menge Jungvögel und Nestlinge von Bodenbrütern.



        Ich verstehe das Dilemma zwischen Artenschutz und artgerechter Haltung, in dem sich Katzenhalter*innen befinden. Ein möglicher Kompromiss wäre, Katzen während der Brutzeit der Vögel (April bis Juli) nicht unbeaufsichtigt ins Freie zu lassen.

  • So weit zur Theorie eines Menschen, der offenbar mit Katzen wenig am Hut hat.

    Leider lassen sich nur relativ wenige Katzen als reine Wohungskatzen halten. Die meisten haben einen größeren Bewegungsdrang und wollen unbedingt raus. Sperrt man die ein, zerlegen sie einem am Ende die Bude vor lauter Frust und Langeweile.

    Und außerdem lassen sich Katzenpopulationen nicht durch Abschuss oder einfaches fangen nachhaltig reduzieren. Die Zauberformel im Tierschutz lautet TNR. Trap, Neuter, Return. Also einfangen, kastrieren und wieder zurückbringen. Und weiter versorgen und betreuen. Dann besetzen die Katzen weiter ihre Reviere - und die Population stirbt innerhalb von einer Generation aus. Ein einfaches Nachfragen bei einem Tierschutzverein hätte die Peinlichkeit der letzten beiden Sätze erspart.

    Falls das als Satire gemeint war - die ist gründlich daneben gegangen. Das kann die taz besser.

  • Wie wäre es mit Sterilisations- und Glöckchenpflicht?

  • Das Problem dieser Argumentation ist, dass sie Ihren Standpunkt nicht hinreichend durch Zahlen belegen kann. Erhobene Schätzungen und Statistiken lassen keinen klaren Schluss zu. Es gibt diese Studien, manche wurden unter Befangenheit angestellt, die anderen widersprechen sich in ihrer Aussage.

    So lange es keine überzeugende Beweislast gibt, die die Behauptung belegt, Katzen würden relevanten und nachhaltigen Schaden an den Tierpopulationen herbeiführen, so lange bleibt diese Behauptung immer dem Verdacht ausgesetzt, kein objektives Urteil, sondern subjektive Meinungsmache zu sein.

    Unsere Katzen bleiben indes in der Wohnung, da ich es unverantwortlich finde, sie den Gefahren einer Großstadt auszusetzen.

  • Eine wirklich gelungene Satire.

  • "Richtig, aber Hauskatzen sind ein Produkt des Menschen wie Synthetikwolle oder Kunstleder. Sie erreichen absurd hohe Populationsdichten, "

    Singvögel in der Stadt sind auch die direkte Folge menschlicher Lebensweise.



    Singvögel haben in der Stadt viel höhere Populationsdichten als auf dem Land. Die Stadt ist ein artifizieller Lebensraum, Singvögel, wie Katzen sind dort nicht ursprünglich heimisch.



    Gäbe es keine Stadt gäbe es auch diese Vögel nicht.



    Bisher ist auch noch keine Vogelart in der Stadt an den Rand des Aussterbens durch Katzen gebracht worden.



    Schön ist es nicht, wenn Katzen schöne Tiere wie Vögel töten, aber Amsel und Con werden nicht wegen der Katzen aussterben, sondern eher wegen Lebensraummangel, der NUR durch den Menschen verursacht wird.



    z.B. gibt es kaum noch Spatzen, weil die Häuser heutzutage zu dicht gebaut werden, es gibt viel weniger Spalten und Öffnungen in Häusern, wo sie brüten könnten. Dasselbe gilt für Stadttauben, da findet es nur niemand schade...



    Zu fordern Katzen sollen in Wohnungen eingesperrt werden, passt auch nicht wenn andererseits gefordert wird, Stalltiere sollen Auslauf haben...

    • @nutzer:

      Und weil Katzen wie teilweise Vögel in der Stadt eine höhere Pupulationsdichte aufweisen, dürfen die einen die anderen aus Spaß killen?

      Außerdem kommt niemand auf die Idee, Schweine morgens in den Wald zu lassen, damit sie dort mal richtig die Sau rauslassen können, und sie abends wieder einzusammeln.

      Gegen einen vergleichbaren Auslauf in einem Garten, z. B. in Form eines geräumigen Geheges, hat niemand was.

      Insofern passt es durchaus, jemand einen Auslauf für Stalltiere und das Einsperren von Hauskatzen fordert.

      • @rero:

        der Punkt ist: für Vögel ist die Stadt ein zusätzlicher Lebensraum, nicht das Areal das die Art schon immer besetzt hat. Vögel sind in der Stadt genauso Gast und teilweise sogar neu (Amseln leben z.B. erst seit rund 100 Jahren in der Stadt), wie Katzen.



        Nun zu behaupten Katzen würden Wildtiere ausrotten, ist etwas konstruiert.



        Sicher ist es ein Problem, wenn zu viele Katze die Vogelpopulation bejagen, aber die Relationen sollten gewahrt bleiben.



        Die seltenen Vogelarten leben nicht in der Stadt und sind nicht durch Katzen bedroht. Vogelarten (nicht alle) sind vielmehr durch den Menschen direkt im Bestand bedroht, Nistplatzmangel, Lebensraumzerstörung Nahrungsmangel durch ausgeräumte Ladschaften etc.

  • Ich finde auch, der Artikel zeigt gute Argumente gegen Katzen als Haustiere auf. Wobei noch einige wichtige Argumente hinzuzufügen sind:



    # Züchtung - "Design" von Tieren nach menschlichen Vorstellungen sind durchaus zum Nachteil der Tiere - siehe Qualzüchtungen. Wie im Artikel bereits erwähnt ist eine Vermehrung auch angesichts der bereits sehr hohen Populationsdichte problematisch. Zumal es Katzen in Tierheimen gibt, denen durch eine Aufnahme ein besseres Leben geboten werden könnte, jedoch weiterhin das Ernährungsdilemma besteht (siehe unten).



    # Sie werden als Ware gehandelt (verdinglicht) und unterliegen der Willkür der Besitzer*innen.



    # Ernährungsdilemma bei Katzenhaltung: da sie schwerlich gesund vegan ernährt werden können, lassen die Besitzer*innen durch Futterkauf andere Tiere für sie töten. Das ist zum einen ethisch problematisch und zum anderen auch ökologisch (CO2-Emissionen durch Fleischproduktion).



    # Als Hauskatze haben sie eingesperrt einen sehr kleinen, künstlichen Lebensraum, leben teils alleine.



    # ...

    • @Uranus:

      Nur ging es Herrn Werning ja nicht darum, pro Haltungsverbot zu argumentieren, sondern gegen Freigang.

      -Qualzuchten sind bei Katzen kein großes Thema. Brachzyphalie spielt eine Rolle, z. B. Persern und Exotic Shorthair. Allerdings sind Perser aus der Mode. Und Exotic Shorthair nur eine Niesche. Die Qualzuchtrassen hat kaum jemand. Den Löwenanteil machen stinknormale Hauskatzen aus.

      -Es gibt Tierschutzgesetze, die der Willkür Einhalt gebieten. Sicherlich gibt es Menschen, die diese Gesetze übertreten. Das ist jedoch etwa bei Kindern nicht grundsätzlich anders.



      Als Ware gehandelt zu werden, ist der Katze erst mal schnurz. Wenn Sie sich für 800 € bei einer Züchterin eine junge Katze beschaffen, ist der Kaufvertrag eine rein theoretische Konstruktion. Man könnte es auch als Arbeitslohn für die Aufzucht konstruieren.

      - Das Ernährungsdilemma ist für Sie als Veganer sicher ein wichtiger Punkt. Wer diese ethische Position nicht teilt, sieht auch kein Problem. Man könnte dieses Dilemma lösen, indem Katzen sich grundsätzlich von den Mäusen und Vögeln, die sie killen, auch ernähren müssen. Dann fällt dieser Punkt weg.

      Alleine zu leben, ist für ein Haustier, das mal Solitärjäger war bzw. ist, oft nicht das größte Problem. Die Langeweile schon eher. Deshalb lassen die Leute ihre Katzen ja raus.

      Es gibt jedoch auch ein gutes Argument pro Katze als Haustier. Sie ist für Menschen artübergreifender Sozialpartner. Kleine Streicheltiere, die das auch mögen und die Symbiose ihrerseits suchen, da gibt es eigentlich nur Hunde und Katzen. Gerade für psychisch nicht stabile Menschen und jene, die ihre Wohnung schlecht verlassen können, sind Katzen die geeignetere Wahl.

      • @rero:

        Stimmt, insofern formulierte ich nicht genau genug. Das Argument gegen Freigang, zumal in der Masse, finde ich diskussionswürdig. Die Folge, kein Freigang, verschärft die Haltungsbedingungen von Katzen.



        'Kein Freigang' hat also durchaus zwei verstärkende Faktoren, die Katzenhaltung problematisch machen.



        - Nicht nur Qualzüchtungen sind problematisch sondern die Zucht an sich. Zumal diese im Kapitalismus profitorientiert ist und somit tierliche Interessen noch tiefer rangieren. Das Erschaffen von Tieren nach den Vorstellungen der Menschen ist problematisch, drückt starken Anthropozentrismus aus.



        - Dadurch, dass Tiere Eigentum sein dürfen, wird das Tier zum Objekt. Als Folge steht das Tor für Willkür offen. Durch das Zugeständnis an Tieren von eigenen Interessen, auch das nach Freiheit, würde das vorherrschende dominante Verhalten der Menschen gegenüber Tieren verändert und Willkür stärker verringert.



        - Dass Tiere Interessen und Fähigkeiten haben, was sie zu berücksichtigenden Subjekten macht bzw. dass menschliche Handlungen zu vermeiden sind, so sie vermeidbares Tierleid verursachten, ist ein politisches Anliegen des Veganismus. Insofern ist Tierhaltung nicht unbedingt eine persönliche Sache.



        - ich würde meinen, dass es besser wäre, die menschlichen sozialen Verhältnisse zu verbessern, anstatt Menschen anhand Tieren einen Ersatz zu schaffen, wodurch Nachteile für Tiere entstehen (können).

        • @Uranus:

          Der Freigang, gerade in größerer Zahl, ist definitiv diskussionswürdig.

          Haustierzuchten waren auch im Sozialismus profitorientiert. Tierschützer argumentieren, dass das, was nichts kostet, auch nichts wert ist. Ich bin aber voll bei Ihnen, dass eine Züchterin wegen des Verdienstes ggf. auf Kosten der Tiere Fünfe gerade sein lässt. Ich glaube z. B. nicht, dass auch nur eine Katze Katzenausstellungen spaßig findet.



          Ich würde Zucht nicht als Erschaffen von Tieren bezeichnen, eher als kontrollierte Fortplanzung.

          Ich habe mit Anthropozentrismus auch kein Problem, so lange niemand deshalb leiden muss. Ob Katzen nun getigert oder schwarz oder blau sind, dürfte ihnen ziemlich egal sein. Wo Anthropozentrismus Leid versucht, gebe ich Ihnen recht, ist es problematisch und muss diskutiert werden.

          Domestizierung bewirkt, dass sich Haustiere den Bedingunen anpassen. Es gibt Biologen, die sagen, dass sich auch der Mensch selbst in den vergangenen Jahrtausenden domestiziert hat und es immer noch tut, z. B. im Hinblick auf gewaltfreie Konfliktlösung und Resistenz gegen sozialen Streß.

          Ich denke nicht, dass Haustierhaltung eine Frage der menschlichen sozialen Verhältnisse ist. Homo sapiens ist einfach eine der wenigen Spezies, die zu artübergreifenden Sozialbeziehungen fähig und diese auch selbst sucht. Manche mehr, manche weniger. Diversität in sozialen Beziehungen ist für Menschen per se nichts Schlechtes. Deshalb gibt es vermutlich diese Symbiosen.

          Übrigens würde ich mir selbst keine Katze anschaffen, weil nach meinem Eindruck Katzen oft rauswollen und ich es nicht möchte, dass sie tote Vögel und Mäuse nach Hause bringen. Oder halbtot. So'ne Maus ist ja auch nur ein Mensch.

  • Genau,



    Hauskatzen gehören ins Haus!

    Es ist nicht nachvollziehbar, warum erhebliche Eingriffe in die 'freie' Natur durch ein Haustier zulässig sind, während heute Eltern rasch heftige Probleme mit den Behörden bekommen, wenn ihre 'streunenden' Kinder Frösche töten, Vogelnester ausräumen und Eidechsen fangen. (Anm.: Das war auf dem Land noch vor gut 40 Jahren eine nicht so seltene und oftmals sogar geduldete Freizeitbeschäftigung von Kindern).



    Ein erster Ansatz, was zu ändern wäre:



    Das schädliche Treiben von freilaufenden Hauskatzen auch rechtlich klar ihrem Besitzer (Verursacher) zuzurechnen. Damit würde es zumindest mal ein finanzielles Risiko, die Katze unkontrolliert aus der Wohnung rauszulassen.



    (Anm.: Bußgelder sind bei Naturschutzverstößen meist höher als bei Verkehrsdelikten. Ach ja, Tierquälerei ist sogar eine Straftat und der Halter ist hier klar der Täter, denn er gibt der Katze ja quasi den Auftrag, ihren Trieben nachzugehen und mit der Beute zu 'spielen'.)

    Ach ja:



    Derzeit würde es eigentlich der Infektionsschutz erfordern, Katzen nicht aus der Wohnung zu lassen bzw. das Rauslassen zu verbieten.



    Katzen können nämlich an Covid19 erkranken. Und es ist sehr wahrscheinlich, dass die das Virus auch übertragen können.

    • @DHM:

      Nicht alles , was nicht lustig ist, ist auch Satire.

  • Ja nur sind die meisten Wohnungskatzen jetzt nicht wirklich als geistig gesung anzusehen ... also auch wieder Tierquälerei ...

  • Welch ein totalitärer, nur in schwarz-weiss Kategorien denkender Kommentar. Als ob es aktuell nicht genügt das es für Menschen eine Ausghangssperre gibt.



    Ich freu mich über jede Wühlmaus die in unserem berliner Garten durch die streunden Nachbarskatzen erlegt wird. Trotz der zahlreichen , scheinbar blutrünstigen Vierbeiner gibt es Jahr für Jahr im selben Garten bruterfolg von Amsel Meisen Rot -schwanz und kehlchen. Auch am und unter demFutterhäuschen ist reger Betrieb . Naturnahe Stadt- und Gartengestaltung verkraftet auch den hohen Jagddruck der streunenden Vierbeiner. Reptilien sind in erster linie nicht durch ihre Fressfeinde , sondern durch schwindende Lebensräume bedroht.

  • Die Diskrepanz zwischen Stadt- und Landmenschen wird immer größer.

  • Nun, die Katzen sind ein so wahnsinniges Problem, dass die Populationen von Vögeln in urbanen Gebieten stabil sind.

    www.nabu.de/tiere-...rdungen/24661.html

    Es geht in diesem Kontext also nicht um die reale, sondern um die gefühlte Bedrohung der Vögel durch Katzen

    Case closed

    • @Kaboom:

      So einfach ist das nicht. Auf der Seite Ihrer Quelle heißt es auch:



      "Hauskatzen fressen Vögel, so viel steht fest. Eine gesicherte Schätzung der Anzahl von Vögeln, die im Laufe eines Jahres Opfer von Hauskatzen werden, existiert derzeit für Deutschland aber nicht. Bei etwa 12,9 Millionen gefütterten Hauskatzen und zusätzlich vielleicht eine bis zwei Millionen gänzlich unabhängigen verwilderten Hauskatzen, hält der NABU eine Zahl von 20 bis 100 Millionen toten Vögeln pro Jahr für realistisch, wobei der obere Bereich dieses Spektrums wahrscheinlicher erscheint.

      Das klingt erst einmal viel. Diese Zahl muss aber in Relation zu den insgesamt jedes Jahr sterbenden Vögeln gesehen werden. Dann verursachen Hauskatzen lediglich 4 bis 20 Prozent aller Vogeltodesfälle. Das ist immer noch viel, aber unter anderem die Ergebnisse der NABU-Zählaktion „Stunde der Gartenvögel“ seit 2005 zeigen, dass die generellen Artenbestände im Siedlungsraum, also dort wo Hauskatzen jagen, stabil sind. Zudem gibt es bei der „Stunde der Gartenvögel“ keinerlei Unterschiede in der Vogelhäufigkeit zwischen Gärten mit oder ohne Katzen. Es nehmen also eher andere Arten in Lebensräumen ab, die von Katzen weniger besucht werden. Das entscheidende Argument gegen die Katze als Hauptverursacher des Vogelsterbens ist jedoch, dass die Ursache ein Faktor sein muss, der aktuell neu hinzugekommen ist oder in deutlich verstärktem Maße wirkt. Die Zahl der Katzen steigt aber seit Jahren nur sehr leicht an und scheidet daher als Ursache des beobachteten deutlichen Bestandsknicks nach 1998 aus. Dies heißt natürlich nicht im Umkehrschluss, dass Katzen keine negativen Auswirkungen auf Vogelbestände haben. Es ist gut denkbar, dass Vogelbestände in unseren Siedlungsräumen ohne den Einfluss von Katzen deutlich höher sein könnten."

      • @Uranus:

        Natürlich fressen Katzen Vögel, niemand bestreitet das. Nur ist das für den Bestand irrelevant, so einfach ist das.



        Und dann wäre da noch eine andere "Kleinigkeit". Katzen töten - vor allem - Mäuse und Ratten. Verhältnis zu Vögeln sicherlich mindestens 10:1, vermutlich wesentlich höher. Die Populationen ALLER dieser Nagetiere würden geradezu explodieren ohne freilaufende Katzen. jeder kann sich überschlägig ausrechnen, was passieren würde. Ein Mäusepaar produziert pro Jahr bis zu 2000 Nachkommen, und die Nachkommen sind dann nach 6-8 Wochen wieder geschlechtsreif.

  • Katzen fressen in Deutschland jährlich mehr als 30 Millionen Vögel.

    Deren Bestand in den letzten 40 Jahren um mehr als 80 Prozent zurückgegangen ist. Was allerdings vorwiegend an der Landwirtschaft liegt, die den Insekten den Garaus macht, die ebenfalls mehr als 80 Prozent verloren haben.

    Katzen sind süß. Doch braucht man wirklich eine? Wenn man eine Katze hat, möchte man ihr auch ein wenig Freiheit gönnen. Was gleichbedeutend ist mit dem Tod vieler Vögel. Jeder sollte sich überlegen, ob er nicht sehr gut auf eine Katze verzichten kann. Zuliebe der Katzen selbst und der Vögel.

    Es gibt seit vielen Jahren Zufriedenheitsumfragen (aus Ecological Economis) in Europa. Alle vier Jahre werden 26.000 EU-Bürger befragt wie zufrieden sie mit ihrem Leben sind.

    Zufall, dass die zufriedensten Bürger Europas genau in den Gegenden leben, in denen die Artenvielfalt und Menge an Vögeln am höchsten ist? Vögel steigern das Wohlbefinden.

    Auch in Berlin.

  • Sehr guter Artikel!

    Über Windräder regen sich die Bremser auf, die töten ja bekanntlich 1-2 Vögel in ihrer Lebenszeit, aber der Stubentiger darf mordend durch die Gegend streifen.

    Eine artgerechte, sprich soziale Haltung, ohne Freigang ist absolut möglich.



    Wer eine Katze so nicht halten möchte, der sollte ganz drauf verzichten, der Tiere willen.

  • Abkehr vom Modell des Haustiers geht aus dem Artikel nicht hervor, sondern tausende Hauskatzen ohne Freigang. Auch die Haltung ausschließlich in der Wohnung oder zumindest in kleinen Wohnungen müsste dann, konsequenter Weise, auch verboten werden. Oder Freigang an der Leine erlaubt, wenn schon der Vergleich mit dem Hund herangezogen wird.

  • katzen sind ...

    perfekte jagdmaschinen.

    ihnen fallen jedes jahr hohe populationen an jungvögeln zum opfer.

    ein absolutes no-go der freilauf.

    an die leine und ... go after your cat !

  • Ich finde gut, dass wir in Zeiten der Parlamentsstürmungen, Todesstrafen an geistig Behinderten, Pandemien und wirtschaftlicher Schieflagen und Notsituationen, nicht die wirklichen Probleme aus den Augen verlieren. Katzen. Und das Jäger diese in der Großstadt schießen sollten, um die Berliner Großstadt-Ringelnatter zu schützen.

    Achso, lieber Herr Werning, da Sie Angst vor Toxoplasmose haben: weniger Wurst und Mett essen (häufigste Übertragungsart beim Menschen) und Katzen nicht den After küssen, dann kriegen sie das auch nicht. Und selbst wenn doch - 90% der Fälle verlaufen beschwerdefrei und symptomlos. Danach sind Sie dann Immun.

  • Super Artikel, gut dass ihr das zum Thema macht, auch wenn es einige vermutlich wieder nicht wahr haben wollen. Richtiger Tierschutz bedeutet die Abkehr vom Model des Haustieres.

    • @Eva Mendereze:

      Das hieße dann ja überspitzt, Schutz durch Ausrottung?



      Nur wer nicht existiert, kann nicht gequält werden?

      • @nutzer:

        Was heißt Ausrottung? Diese Katzen existieren aufgrund aktiven Vermehrens durch den Menschen. Dieser kann sich also auch für einen Stopp der Vermehrung entscheiden. Gute Argumente dafür werden im Artikel sowie in den Kommentarspalten ja auch genannt. In Ihren Worten klingt das dann so an, als wäre Tierrechtler*innen eher ein Vorwurf zu machen als Züchter*innen und Haustierkäufer*innen. Das würde doch die Dinge auf den Kopf stellen.

        • @Uranus:

          Ich bezweifle, dass es sich bei den fraglichen Tieren um extra gezüchtete, womöglich noch Rassekatzen handelt.



          Wahrscheinlicher dürfte sein, dass deren Vermehrung bisher einfach nicht unterbunden wurde. Da ist ein Kastrationsgebot durchaus sinnvoll, wird aber die Existenz von planmäßiger Zucht kaum gefährden.

    • @Eva Mendereze:

      mir entgegnete doch tatsächlich ...

      eine hundebesitzerin, daß sich ihr haustier auf dem teppich im wohnzimmer 'sehr wohl fühle'.

      ich habe gefragt, wie genau das tier ihr dies mitgeteilt habe.

      • @adagiobarber:

        Auch wenn ich nicht weiß, was Ihr Kommentar mit dem Artikel zu tun hat, aber wer sich eingehend mit Tieren beschäftigt, kann aus deren Körpersprache und Verhalten manches lesen.



        Bei Laien führt das allerdings auch gerne zu Mißverständnissen.



        Dass Tiere sich aber nicht mitteilen können sollen, ist ein Trugschluß.

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