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ForscherInnen für Corona-LockerungenFlucht ins Ungefähre

PolitikerInnen fordern, die Corona-Beschränkungen zurückzufahren, bestärkt durch das Leopoldina-Papier. Doch das lässt Fragen offen.

Vor der Ausgabe eines Berliner Restaurants warten Menschen darauf, dass sie an der Reihe sind Foto: Sebastian Wells/Ostkreuz

Berlin taz | Die Botschaft, die Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident nach der Empfehlung der Leopoldina-Wissenschaftler platzierte, war kaum misszuverstehen. Ein wichtiger Bericht für die Entscheidungen dieser Woche sei das, schrieb Armin Laschet (CDU) am Ostermontag auf Twitter. „Nach massiven Verboten muss jetzt differenzierte Eindämmung, Schutz und verantwortungsvolle Normalität folgen.“

Zurück zur Normalität, das wollen alle. Aber wie und wann, das weiß keiner so genau. Die Leopoldina in Halle, eine Versammlung reputierter ProfessorInnen aus Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften, die sich Politikberatung zutrauen, hatte dazu am Sonntag eine Empfehlung vorgelegt. Darin fordern sie eine „möglichst zeitnahe“ Wiederherstellung des öffentlichen Lebens. Bildungseinrichtungen sollten „so bald wie möglich“ wieder geöffnet werden, Einzelhandel und Restaurants könnten unter bestimmten Bedingungen wieder öffnen.

Seither ist die Debatte über eine Lockerung der strengen Kontaktsperren in vollem Gange. Nach Laschets Plädoyer für mehr Normalität meldete sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zu Wort, ebenfalls auf Twitter. „Wir brauchen einen sicheren und besonnenen Weg aus der Corona-Krise“, schrieb er am Dienstag. Die Maßnahmen wirkten, aber man dürfe keinen Rückschlag riskieren. „Vorsichtige Erleichterungen kann es nur mit zusätzlichem Schutz geben.“

Hier der restriktive Hardliner, dort der empathische Liberale – Söders und Laschets Einlassungen ließen sich auch als Profilierungswettstreit im Kampf um die CDU-Kanzlerkandidatur deuten. Sie waren nicht die Einzigen, die sich nicht einig waren.

Dass die „Ad-hoc-Stellungnahme“ der Leopoldina Einfluss hat, ist nicht zu bestreiten: Kanzlerin Angela Merkel hatte vor Tagen selbst auf die zu erwartende Empfehlung hingewiesen. Es geht um viel: Am Mittwoch will die Kanzlerin mit den MinisterpräsidentInnen besprechen, wie es mit den Anti-Corona-Regeln nach dem 19. April weitergehen soll.

Erste Schritte in Schleswig-Holstein

Schleswig-Holsteins Regie­rungs­chef Daniel Günther (CDU) kündigte eine schrittweise Lockerung der Auflagen in seinem Bundesland an. Die BürgerInnen müssten sich in der „Phase des Hochfahrens“ weiter auf Einschränkungen einstellen, sagte er. „Wir werden einen Phasenplan als Landesregierung entwickeln, um eine klare Perspektive zu geben.“ Die Menschen müssten abschätzen können, ab wann was wieder möglich sein werde. „Das wird sich aber an klaren Kriterien orientieren.“

Aber was genau sind klare Kriterien? Viele, die Lockerungen fordern, drücken sich davor, solche zu benennen. Auch die Leopoldina-Wissenschaftler bleiben in ihrer 19-seitigen Stellungnahme erstaunlich vage.

Das zeigt sich etwa bei den Voraussetzungen, die für eine Normalisierung des öffentlichen Lebens genannt werden: „Die Neuinfektionen stabilisieren sich auf niedrigem Niveau“, heißt es da – ohne jeden Hinweis, was darunter zu verstehen ist. Oder: „Es werden notwendige klinische Reservekapazitäten aufgebaut“ – ohne Angabe, wie groß diese sein müssen. Und auch die „zunehmende Identifikation von Infizierten“ wird nicht näher quantifiziert.

Der Präsident des staatlichen Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, warnte am Dienstag denn auch davor, die Leopoldina-Stellungnahme als Grundlage für Lockerungen zu nutzen. Zwar gebe es bei der Zahl der Neuinfektionen eine Verlangsamung, sagt Wieler – erklärte aber zugleich: „Von einer Eindämmung können wir noch nicht sprechen.“

Auch das von der Leopoldina geforderte „niedrige Niveau“ bei den Neuinfektionen sieht Wieler offenbar noch keineswegs als gegeben – im Gegenteil: „Die Zahlen haben sich auf einem relativ hohen Niveau eingependelt“, sagte der RKI-Chef. Die besonders niedrigen Fallzahlen der letzten Tage seien wenig aussagekräftig, weil aufgrund der Feiertage weniger getestet, diagnostiziert und übermittelt wurde. „Deshalb müssen wir diese Zahlen mit einer gewissen Vorsicht interpretieren“, sagte Wieler.

Studien liegen nicht vor

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach, der in diesen Tagen viele wissenschaftliche Studien liest, bleibt in der Bewertung des Leopoldina-Papiers ebenfalls vorsichtig. Die Empfehlungen seien „als Startpunkt für eine Diskussion wichtig“, sagte Lauterbach – aber nicht genug durch Studien belegt. Lauterbach zweifelt zum Beispiel an dem Rat der Wissenschaftler, Grundschulen zuerst wieder zu öffnen.

Ganz anders als die Leopoldina und jene, die sich auf sie berufen, sieht die Helmholtz-Gemeinschaft als größte deutsche Wissenschaftsorganisation die Lage. In einem überwiegend von Immunologen und Mathematikern verfassten Papier, das ebenfalls am Ostermontag veröffentlicht wurde, warnt sie ausdrücklich vor einer zu schnellen Lockerung der Kontaktbeschränkungen. „In diesem Fall wird die Infektionsaktivität unweigerlich wieder an Fahrt aufnehmen und innerhalb weniger Monate das Gesundheitssystem massiv überlasten“, schreiben die AutorInnen.

Stattdessen empfiehlt die Helmholtz-Gemeinschaft, die Beschränkungen zunächst beizubehalten und eventuell sogar noch zu verstärken. Sie nennt ein klares Kriterium: Ziel müsse sein, die Zahl derjenigen, die jeder Corona-Infizierte im Schnitt ansteckt, „dauerhaft und deutlich unter den Wert von eins“ zu senken. Optimistische Abschätzungen gingen davon aus, dass das in „einigen Wochen“ erreicht werden könnte, heißt es: „Je strikter die Maßnahmen, desto schneller wird der Zielwert erreicht.“ Derzeit liegt dieser sogenannte R-Wert nach Berechnungen der Helmholtz-Wissen­schaft­ler etwa bei 1, was bedeutet, dass die Zahl der aktuell Infizierten etwa konstant bleibt. Das Robert-Koch-Institut nannte am Dienstag einen etwas schlechteren Wert von 1,2.

Als weitere Voraussetzung für eine Lockerung der Beschränkungen nennt das Helmholtz-Papier „eine deutlich ausgeweitete Test-Strategie“, um neu auftretende Fälle schnell zu entdecken und zu isolieren. Auch davon ist Deutschland aber noch weit entfernt: Die vorliegenden Daten zeigen, dass die Zahl der Tests in den letzten beiden Wochen kaum gestiegen ist. Zuletzt wurde die vorhandene Kapazität laut RKI nicht voll ausgeschöpft; die Gründe sind unklar.

Trotzdem steigt der Druck auf die Bundesregierung weiter. FDP-Chef Christian Lindner fordert seit Längerem eine Öffnungsperspektive. „Wir haben inzwischen Mittel und Kenntnisse, um den Gesundheitsschutz nach Ostern mit weniger Freiheits-Einschränkungen zu gewährleisten“, sagte er am Ostermontag. Die Grünen drängen ebenfalls auf Ansagen der Bundesregierung. Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt sagte, es brauche einen „klaren Fahrplan“, wie und wann die Bedingungen für Lockerungen erfüllt werden sollen. Doch wie genau dieser Fahrplan aussehen soll – dazu schweigen auch die Grünen.

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37 Kommentare

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  • Die ‘Expertise’ der Leopoldina, die so großen Einfluß auf die Politik hat, ist fragwürdig. Sie betreibt keine eigene Forschung, und es gibt i. ü. bisher auch “gar keine Forschung zu dem, wovon nun die Professoren dreist behaupten, sie hätten einen Begriff davon: die Wiederinbetriebnahme des öffentlichen Lebens. Tatsächlich versammelt ihr Text fast nur Allgemeinplätze, Wertebeschwörungen und wohlfeile Forderungen, die von Theologen, Werkstofftechnikern, Katalyseforschern und Sozialhistorikern unterschrieben worden sind”, so der FAZ-Herausgeber Jürgen Kaube.

    www.faz.net/aktuel...etze-16723553.html

    Der Spiegel stellt die notwendigen Fragen:

    “Was bedeutet es zum Beispiel genau, die "Neuinfektionen auf einem niedrigen Niveau stabilisieren"? Einen konkreten Wert geben die Wissenschaftler nicht an.”

    “Welche Schule ist so ausgestattet, dass sie erstens funktionierende Seifen- und Papierhandtuchspender auf den Toiletten hat und zweitens ausreichend Klassenräume, damit nur 15 Schülerinnen und Schüler im selben Raum lernen? Wie geht man mit Lehrerinnen und Lehrern um, die zur Risikogruppe gehören? Und wie mit entsprechenden Schülern?”

    “Wo sollen die vielen nötigen Masken herkommen, die eine Maskenpflicht in der Praxis erst ermöglichen würden?”

    “RKI-Chef Lothar Wieler erklärte dagegen bei seinem Pressebriefing am Dienstag, Baumwollmasken seien nicht geeignet, die Ausbreitung einzudämmen.”

    “Bis heute ist nicht klar, wie viele Menschen eigentlich am Coronavirus erkrankt sind. Antikörpertests sollen das Problem lösen. Laut Robert Koch-Institut sind dazu mehrere Studien in Deutschland geplant, die zeitnah starten und im Mai erste Ergebnisse liefern sollen. Und ohne diese Daten kann es eigentlich keine politischen Beschlüsse zur Lockerung geben”

    www.spiegel.de/wis...-97f4-7dc44d3d0a81

  • "Berücksichtigt man dann noch, dass eine Isolation all dieser Menschen nur sinnvoll wäre, wenn auch die im selben Haushalt lebenden, in Pflegeheimen arbeitenden und solche Patienten in Kliniken versorgenden Personen in einer derartigen Sonderquarantäne leben müssten, um die Risikogruppen vor den Viren zu schützen, wäre im Grunde die halbe Bundesrepublik zu isolieren."

    www.tagesspiegel.d...egen/25740726.html

  • Die Bundesregierung, die Medien und WIR getrauen uns einfach nicht das Notwendige auszusprechen und umzusetzen!



    I. „Alte“ Menschen sind deutlich gefährdeter als „junge“ Menschen.



    II. Somit reichen die Beatmungsbetten dann nicht, wenn unter den „alten“ Menschen die Infizierungsrate „zu schnell“ ansteigt.



    III. Der LockDown löst massive Folgeprobleme aus, für Gesellschaft, Wirtschaft, Staat, EU, soziales- und politisches Gefüge, Arbeitslosigkeit, dauerhafte Schwächung des stationären Handels,…, neben dem Gesundheitsthema. Diese Folgen sind umso gravierender umso länger der LockDown fortdauert.



    Neben der Gesundheit müssen wir auch alle anderen relevanten corona-betroffenen Problemfelder in die Abwägung mit einbeziehen, und den LockDown so kurz wir möglich halten.



    IV. Alle gesellschaftliche Gruppen schulden wechselseitige Solidarität in dieser Krise.



    V. Ohne flächendeckende Tests, Masken, Schutzkleidung und eine funktionierende Impfung, ist jede Lockerung der LockDownRegeln zwangsläufig mit einer Erhöhung der Ansteckungsraten verbunden (-> HerdenImmunisierungsrate).



    VI. Die „alten“ Menschen machen einen wahlentscheidenden Wähleranteil aus, weshalb die Politik ihnen gegenüber besonders vorsichtig ist.



    VII. Zusammenfassung: Wir müssen uns darauf konzentrieren,



    1. dass wir zur Reduzierung der massiven Corona-Folgeprobleme den LockDown schnellstmöglich aufheben, und



    2. Parallel die „alten“ Menschen, zu ihrem eigenen Gesundheitsschutz, konsequent „isolieren“, so sozialverträglich wie möglich; aber konsequent!



    Und ja, mir ist klar, dass dies nicht einfach umzusetzen ist. Doch solange wir die unter Ziff. V. genannten Dinge nicht ausreichend vorliegen haben, steht uns keine andere Alt. zur Verfügung.



    😉

    • @tazeline:

      Ich habe sehr große Zweifel daran, dass eine 'konsequente Isolierung' von Risikogruppen grundgesetzkompatibel realisierbar wäre. Ganz abgesehen davon, dass ein solches Unterfangen sollte man es dennoch betreiben wohl an der schieren Größe dieser Gruppen in Relation zur Gesamtbevölkerung scheitern dürfte.

  • Wozu hat man denn Föderalismus? Gegenden mit wenig Fällen und ausreichend indensivmedizinischen Kapazitäten sollten wieder mehr Sachen öffnen dürfen.

  • 8G
    80336 (Profil gelöscht)

    Zu "Studien liegen nicht vor"

    Dem kann abgeholfen werden :

    www.icelandreview....pandemic-response/

    www.icelandreview....9bnysLVk7n1Nj84xUg

  • Der Lockdown wäre gerechtfertigt gewesen, wenn z.B. die Zeit bis zum Impfstoff kurz und damit überbrückbar gewesen wäre. Aber nun haben wir den Schaden des Lockdown und wenig Nutzen. Die Krankenhäuser sind nahezu alle geleert (dank entsprechender Anweisungen aus den Ministerien), die Wirtschaft ist auf den Boden gedrückt und das Dienstleistungswesen wurde in den Tod getrieben. Wofür? Ein paar weniger Tote, die vermutlich auch sonst gestorben wären.

    Die jetzt verhinderten Corona-Kranken hätten gut behandelt werden können, dafür wären moderate Aufwände nötig gewesen.

    Der eigentliche Skandal ist der anhaltende Mangel an Schutzmasken, sodass medizinisches (und anderes dienstleistendes) Personal nur unzureichend geschützt. Wären die Masken in ausreichender Zahl vorhanden ... die Krise wäre kein.

    • @TazTiz:

      Das ist reine Spekulation. Durch die exponentielle Entwicklung kann eine relativ kleine Änderung am Beginn der Kurve an deren Ende sehr massive Auswirkungen haben. Ob die Maßnahmen nur "ein paar weniger Tote" bewirkt haben - wobei es ethisch bereits hier höchst fragwürdig wäre diese aus wirtschaftlichen Gründen hinzunehmen - oder sie Massengräber wie in New York verhindert haben wird man nie mit Sicherheit sagen können.

  • "Wenn derzeit die Zahlen der Neuinfektionen nicht mehr so dramatisch klingen, dann kann dies auch sehr trügerisch sein. Die Spanische Grippe vor 100 Jahren verlief in drei größeren Wellen. Es war nicht die erste, die die meisten Opfer forderte."

    www.tagesspiegel.d...htig/25737632.html

  • „Die Politik muss dafür Sorge tragen, dass Schutzmasken flächendeckend zur Verfügung stehen, bevor Erleichterungen im öffentlichen Leben erfolgen – und der persönliche Schutz eine der Bedingungen für diese Lockerungen ist.“

    Kai Vogel, Gesundheitsexperte des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (VZBV)

  • Laschet wird so nicht Kanzlerkandidat, noch nicht einmal wieder Ministerpräsident. Objektiv lässt er die Schwachen im Stich und treibt die Spaltung der Gesellschaft voran.



    Bei den sogenannten Wissenschaftlern bin ich immer noch fassungslos. Die kippen einfach einen Kübel liberaler Ideologie über der Gesellschaft aus, es wird auch darüber gestritten, es sagt aber kaum jemand, dass das mit Wissenschaft einfach nichts zu tun hat. Da wird befürchtet, da wird gehofft, da werden Möglichkeiten gesehen, aber bitte schön nur falls und wenn. Aber der Soli soll weg und die Wirtschaft muss zwar gerettet darf aber keineswegs bevormundet werden. Sorry, das ist nicht nur unwissenschaftliches Politisieren, das ist einfach komplett lächerlich.

  • Man nennt auch "Sekundär Interessen" die hier am wirken sind.



    Es sind die Banken die Jetzt fleißig Kredite vergeben,es geht hier ums Geld.

    Die romantische Vorstellung das die Obrigkeit sich um Gesundheit der Bürger sorgt,ist ein Wunschdenken.

  • Der Helmholtz-Vorschlag ist einer von Virologen. Dort geht es nur um die Maßnahmen, die Pandemie einzuschränken - komplett ohne die gesellschaftlichen Folgen. Gut als Anhaltspunkt, aber völlig ungeeignet um nur auf Grund dessen zu unterscheiden.

    Das Problem mit den Lockerungsvorschlägen ist, dass sie meist das tatsächliche Leben außer acht lassen. Wenn Schulen, Geschäfte etc. wieder geöffnet werden sollen - egal in welchem Maße - dann müssen die Leute sich sowohl dort aufhalten als auch dorthin kommen. Wenn ich mit ÖPNV irgendwohin fahre, dann ist es schlicht unmöglich, 2m Abstand zu halten. Diese Regel muss dann auf jeden Fall auch fallen, evtl. mit der Auflage, Maske zu tragen. Öffnungen + 2m Abstandsregel sind meiner Meinung nach Unsinn.

    Wer schon jetzt mit den Beschränkungen in einem Supermarkt einkauft weiß, dass auch dort ein Einkauf bei halbwegs normaler Anzahl von Kunden unmöglich ist mit 2m Abstand.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Jalella:

      Die Lösung ist doch eine andere. Die 1,5m Abstand sind sinnvoll im Freien. In geschlossenen Räumen reicht das nicht.



      Deshalb werden die Menschen mit dem Auto oder Fahrrad zum Einkaufen fahren.



      Wer fährt jetzt schon freiwillig Bus?

      Ach, ja, die Schüler, wenn die Schulen wieder aufmachen - in großen Trauben mit Haut- und Haarkontakt.

  • Der einzige Staat, der Corona-Politik gesamtverantwortlich betreibt, ist meiner Meinung nach China. Denn dieser Staat hat anscheinend Corona besiegt und wird nicht durch finanzielle Interessen einzelner Gruppen gesteuert. Korrupte Parteifunktionäre dürften es in China schwer haben, sich mit der Pharmazieindustrie und Virologie zusammenzutun, um sich zu bereichern. Das ist bei uns nicht nur viel einfacher, sondern sozusagen naturgegeben. Selbst das renommierte Robert Koch Institut wird es finanziell spüren, wenn es es fertig bringt, die Corona-Epidemie schnell zu beenden. Habt Ihr schon bemerkt, dass auch an Kriegen Geld verdient wird? Was treiben denn da die USA samt ihrer von den Saudis gesteuerten sunnitischen al Qaida? Ich habe längst erkannt, was diese Politik bewegt.



    Werden wir lieber vernünftig und schauen nach China.



    Keine Verschwörungstheorien mehr und Angela Merkel ist auch keine Tyrannin!



    Chinas Sperren dauerten ca 2 Monate. Bei uns ist es demnach für eine Aufhebung noch zu früh! Misstrauen wir UNSEREN Politikern und Besserwissern! Sie handeln offensichtlich impulsiv, nicht objektiv!

    • @Bernd Schlüter:

      Misstrauen wir vor allem aber auch China.



      ich befinde mich seit dem 22.1.2020 in Bangkok. Am 23.1. China seine Maßnahmen gestartet.



      Seitdem füllten sich hier die umliegenden Hotels mit chinesischen Corona-Flüchtlingen.



      Bis Mitte März wurde es hier immer chinesischer, seitdem Thailand die Grenzen dicht gemacht hat, werden es weniger.



      Wer Geld und/oder Beziehungen hatte, konnte die Beschränkungen in China scheinbar sehr leicht umgehen. Was an Chinas offiziellen Verlautbarungen wahr ist, vermag ich nicht zu sagen, mein Bekannter aus Shanghai ebenfalls nicht. jedenfalls traut er den chinesischen Zahlen nicht einen Meter weit

  • Um den Kapitalismus muss es sehr schlecht stehen, dass ihn diese "Leopoldina" jetzt in ihrem Papier so dümmlich-ideologisch verteidigen muss.

    Und überhaupt "Leopoldina"? Schon früher mal davon gehört?

    Tatsächlich geht der Name nicht auf König Leopold von Belgien (aus dem Haus Sachsen-Coburg), sondern auf einen Habsburger Kaiser in Wien zurück (geboren 1640).

    Für die erlauchten Häupter damals wie heute soll es der "freiheitliche Markt" richten.

    • @Rosmarin:

      Richtig.

  • Die Helmholtzgesellschaft "hat ein Team renommierter Epidemiologen durchrechnen lassen, was passiert, wenn die Politik die seit drei Wochen geltenden Kontaktsperren in naher Zukunft lockert.

    Das Ergebnis ist – trotz der begrenzten Datenlage – so eindeutig wie ernüchternd. Eine deutliche Lockerung führt in wenigen Monaten in die Katastrophe(...)"

    Die Gegenvorschläge der Epidemiologen sind hier nachzulesen:

    www.tagesspiegel.d...kern/25740726.html

    "

  • Haha, Funfakt. Die waren 2016 auch schon für die schließung von Krankenhäusern xD



    www.leopoldina.org...Oekonomie_2016.pdf

    • @Upgrade:

      Und was spricht nun dagegen, dass dadurch die Behandlungen und Pflege besser werden? Ein Krankenhaus in jedem Kuhkaff führt nur dazu das die behandelnden Ärzte aus Mangel an Patienten nur noch an Kühen üben und lernen können. Aber nicht mal das passiert.

    • @Upgrade:

      Finde ich eh faszinierend, ich interessiere mich doch ziemlich für Wissenschaft und habe auch etwas Naturwissenschaftliches studiert aber von denen habe ich am Wochenende das erste mal gehört.

      Nichtsdestotrotz, ich finde das etwas reflektierter als den Helmholtz-Vorschlag. Die Verbreitungsrate krass abzusenken hieße darauf hinzuarbeiten, dass das Virus einfach verschwindet, ohne dass sich eine Herdenimmunität entwickelt. Juchuu, dann können wir die nächsten 5 Jahre im Lockdown verbringen...

      • @hey87654676:

        Ziel ist es, soweit ich das verstanden habe den Virus zurückzudrängen bis ein Impfstoff gefunden wurde.



        Solange kein Impfstoff da ist wollen sie die Infektionsketten zurückverfolgen.



        Jede andere Form der Ausbreitung überschreitet in kürzester Zeit die Gesundheitssysteme.



        Maximale ausbreitungsrate die unser Gesundheitssystem packt ist schätzungsweise bei 1,2.



        www.dgepi.de/asset...pi-21032020-v2.pdf

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Erstklässler mit Maske und 1,5m Abstand zueinander beschulen?



    Kann man das bitte filmen?



    Die Herrschaften haben keine Kinder.



    Das die Schüler in den höheren Klassen mit E-leArning klar kommen ist auch Quatsch. Ich hab so ein Kind zu Hause..

    • @4813 (Profil gelöscht):

      glaube ich Ihnen, wobei es sicher an den Kinder liegt - manche kommen damit sicher besser klar als andere, aber noch wichtiger ist wohl der Inhalt und die Präsentation des E-Lernings.

      Würde mich freuen mal ein Freedback zu lesen, was da so gemacht wird, welche Inhalte und wie diese aufbereitet sind

  • Ganz so unscharf ist das Leopoldina-Papier aber auch nicht. Z.B wird als Voraussetzung für umfangreiche Lockerungen an vielen Stellen eine Maskenpflicht gefordert. Und es wird darauf hingewiesen, dass diese auch vorhanden sein müssen.

    Kurz gesagt. Ohne eine ausreichende Maskenproduktion keine Lockerung. Also dauert es noch ein Weilchen.

    PS: Ist schon gruselig, dass Söder die Stimme der Vernunft in diesem Land zu sein scheint.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Söder die Stimme der Vernunft?

      Nein, er hört und verstärkt nur Volkes Meinung, die getriggert ist, durch getriggerte Wissenschaftler, Medien und Halbwahrheiten.

      Das Volk will den starken Führer und harte, härtere, die härtesten Maßnahmen um "Leben zu schützen".

      Leben, die dem Volk ansonsten am Arsch vorbeigehen (s. Tempolimit), Leben, die dem Volk 2,45 € Tagessatz an Verpflegung in den Heimen wert ist oder Leben, die zu zigtausenden gerettet werden könnten, durch verbesserte Hygienemaßnamen in den Krankenhäusern (einfacher zu bewerkstelligen, als eine Pandemie zu bekämpfen).

      Die Stimme der Vernunft wäre gewesen, neben einer allgemeinen Maskenpflicht eine massive Aufklärung zu betreiben und mit konzentrierten Mitteln die gefährdeten Menschen zu schützen und die Infrastruktur auszubauen.

      Vernünftig wäre es auch gewesen, eine enquete-Kommision einzusetzen und die Opposition Oppositionsarbeit machen zu lassen, anstatt den Chor der Virologen zu singen und das Volk Jagd auf Volksschädlinge machen zu lassen und die Stunde der Hausmeister auszurufen und den volkssturm besser zu bezahlen, anstatt ihm orden anzuhängen und zu beklatschen...

      Söder = Stimme der Vernunft? Das ich nicht lache....

      • @Thomas Elias:

        "... das Volk Jagd auf Volksschädlinge machen zu lassen..."

        Übertreiben Sie da nicht maßlos?

  • Eine ausgesprochen gute Analyse der momentanen Situation. Danke dafür.

  • ja, das ist das interessante, allenthalben wird nach einem angemessenen Handeln und einer verantwortungsvollen Öffnung nur niemand nennt die nötigen Eckdaten, was das eigentlich heißen soll.



    Mir scheint es geht lediglich darum auf jeden Fall "hochzufahren", das aber zu sagen wäre nicht öffentlichkeitskompatibel, deshalb wohl diese vielen verschwurbelten Aussagen.



    Niemand in der Politik bemüht sich auch um eine Steigerung der Testkapazitäten, es werden auch keine "Masterpläne" vorgelegt, wie der Maskenmangel angegangen werden kann, ergo keine aktive handelnde Politik.



    Nur Absichtserklärungen, Hoffnungen ausdrücken und den Rest erledigt vermutlich der sich selbstregulierende Markt. (Ist ja klar, bei der aktuellen Nachfrage nach Masken wird der Markt doch sofort reagieren, aber leider darf er momentan nicht, des halb unbedingt hochfahren. So oder so ähnlich stelle ich mir die Gedankengebäude diverser Politiker und Wirtschaftsvertreter vor)



    Aktives Handeln, gar staatlicher Aufbau von Strukturen und möglicherweise sogar Anordnungen von Maskenproduktionen wäre ja schon Sozialismus. So schlimm ist das Virus dann doch nicht... aber wenigstens könnte dann über Exitstrategien gesprochen werden.

    • @nutzer:

      Es entsteht tatsächlich der Eindruck, dass die Ausstiegsdebatte primär emotional getrieben ist. Nach drei Wochen hat die Bevölkerung eben keine Lust mehr, Faktenlage egal.



      Tatsächlich gab es zu Beginn der Ausgangsbeschränkung etwa 20.000 aktive Infektionen, aktuell sind es drei Mal so viele. Die Zahl der Neuinfektionen lag seinerzeit bei etwa 2000 täglich, stieg zwischenzeitlich bis auf 7000 und steht inzwischen wieder bei etwa 2000. Die Zahl der Gesamtinfektionen sinkt noch nicht einmal, sondern stagniert und auch das erst seit ein paar Tagen. Die Befürchtungen der Helmholtz-Gesellschaft, dass die Zahlen sehr schnell wieder explodieren und zu einer dann unkontrollierbaren Lage führen können sind absolut berechtigt und in den Statistiken eigentlich auch recht leicht nachvollziehbar. Bleibt zu hoffen, dass diese Stimmen der Vernunft Gehör finden werden.

      • @Ingo Bernable:

        "Die Zahl der Gesamtinfektionen sinkt noch nicht einmal, sondern stagniert"

        Sie beschreiben die Fakten doch selber: "Die Zahl der Neuinfektionen lag seinerzeit bei etwa 2000 täglich, ...wieder bei 2000... "

        Es kann keine Stagnation der Gesamtinfektionen bei Neuinfektionen geben :-)

        • @Rudolf Fissner:

          Das bezog sich schon auf die Gesamtzahl der sog. aktiven Infektionen und die kann sehr wohl sinken. Tut sie aber nicht. Aktuell sind es ~60000 zu Beginn der Ausgangsbeschränkungen waren es nur ~20000.



          Für terminologische Haarspaltereien und Polemik ist die Lage mE zu ernst. Ein zu früher Ausstieg und ein damit u.U. verbundener weiterer Anstieg der Infektionen kostet Menschenleben.

          • @Ingo Bernable:

            Dann meinen Sie auch nicht Gesamtinfektionen sondern einen Teil. Eben jenen der nicht Genesenden. Hatte ich mir schon gedacht :-)



            Und Haarspalterei? Na ja. Es geht bei den noch viral Infizierten vs. Genesenden ja nicht um 1% vs 99%

        • @Rudolf Fissner:

          Bei all den Berechnungen ist der Ausganspunkt die sozial aktive Gruppe X, welche sich rasch infiziert und die Infektion rasch weitergibt.

          Alle Berechnungen und Prognosen, sowie Interventionen beruhen auf der Verhaltensweise dieser Gruppe ,- logisch, da sie ja auch die ersten Daten lieferte.

          Nun sind aber nicht alle Menschen gleichermaßen sozial aktiv. Auch die Reichweite ist unterschiedlich. Das ist sogar ganz praktisch in der täglichen Kriegsberichterstattung des RKI zu sehen. Die Grafik schlüsselt auf, welche Altersgruppen, wie betroffen sind.



          Unter 14 Jahre und über 59 Jahre sind demnach weit unterepräsentiert in der Gruppe der Infizierten. Ist auch logisch: Deren soziale Reichweite und interaktionsrate ist i.d.R. geringer. So infizieren sie sich langsamer bis kaum - und geben die Infektion auch langsamer bis kaum weiter.

          Die Menschen sind eben keine Reagenzgläser.

          Darüber hinaus gibt es ca. 30% von Menschen, die sich niemals infizieren, egal, wie sie sich verhalten.

          Das unterschiedliche Verhalten der Menschen sollte auch Niederschlag in den Prognosen finden, die ja schließlich handlungsleitend für die Politik und Trigger für die Bevölkerung sind.

  • Hier ein interessanter Kommentar, der m.E. den Nagel auf den Kopf trifft:



    www.faz.net/aktuel...etze-16723553.html

    • @Alex59:

      Sie sagen es! In dem FAZ-Artikel steht alles, was auch ich nach einem ersten Lesen des Leopoldina-Papiers im Kopf und von anderer Seite schon mehrfach gehört hatte.



      Aber ein warmes akademisch verbrämtes Pölsterchen für die Bundeskanzlerin ist es schon.