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Finale in der Fußball-BundesligaSch… FC Bayern!

Der FC Bayern wird deutscher Meister und schmeißt sein Management raus. Grund genug über alles andere zu reden als diesen Hort der Niedertracht.

Letzter Gruß an die Südtribüne: Vizemeister Borussia Dortmund verabschiedet sich aus der Saison Foto: Norbert Schmidt/imago

R eden wir über Jamal Musiala, diesen jungen Burschen, der die deutsche Meisterschaft mit seinem Tor für den FC Bayern kurz vor Schluss entschieden hat. Dieser junge Kerl, der so viel kann, möge die schönste Party seines Lebens feiern. Er möge all die Last abwerfen, die er als Hoffnungsträger des deutschen Fußballs bei der WM in Katar inmitten von überforderten und überschätzten Kollegen und in Begleitung von hochnäsigen Funktionären beinahe alleine zu tragen hatte.

Er möge die Lust am Zaubern mit dem Ball wiederfinden, die ihm abhandengekommen schien in den vergangenen Wochen, wo beim FC Bayern München viel über die Zukunft des Klubs und wenig über Fußball gesprochen wurde. Reden wir nicht über den FC Bayern, diesen Hort der Niedertracht, der am Samstag, den 11. Meistertitel in Serie gewonnen hat.

Reden wir über den Fußball, der immer noch die Macht hat, ein ganzes Land zu emotionalisieren. Was war das für ein irrer 34. Spieltag, an dem Borussia Dortmund plötzlich nicht mehr geschafft hat, was in elf Heimspielen zuvor so selbstverständlich schien. Plötzlich konnte der BVB nicht mehr gewinnen, konnte nicht mehr, wie er wollte.

Es ging ja nicht nur um die Meisterschaft im deutschen Männerfußball, es ging darum, einen ganzen Wettbewerb zu retten. Ihm die Illusion zurückzugeben, dass zu Saisonbeginn eben noch nicht feststeht, dass Bayern München Meister, so wie es immer war in den vergangenen Jahren. Und dann waren da die Erwartungen der Anhänger der schwarz-gelben Religion im Ruhrgebiet, die das Feiern vielleicht viel zu früh begonnen haben.

Die Kraft des Fußballs

Dortmund ist als Tabellenführer in den letzten Spieltag gegangen und ist zerbrochen. Das 2:2 gegen Mainz hat nicht gereicht. Es war ein trauriger Kampf, der tränenreich endete, der auch deshalb so aufregend war, weil mit dem 1. FC Köln eine Mannschaft, für die es um nichts mehr ging, einfach mitgespielt hat mit dem FC Bayern, zwischenzeitlich den Ausgleich geschossen hat, Dortmund für ein paar Minuten zum Meister gemacht hat.

Der Fußball hat es nicht verdient, dass nun nur über den FC Bayern gesprochen wird, der am Tag der Meisterschaft seine zwei Spitzenmanager Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic rausgeschmissen hat, um der Welt zu zeigen, dass man im Klub mehr erwartet von den Bayern als nur den Titel. Dass es nicht passieren darf, dass eine Meisterschaft spannend ist bis zur letzten Minute.

Reden wir über die Tränen von Edin Terzic, den Trainer von Borussia Dortmund. Über die Größe dieses jungen Fußballfachmanns, den Bayern zum Titel zu gratulieren und dabei festzustellen, dass die Meisterschaft verdient hat, wer nach 34 Tagen ganz oben steht. Als er sagte, er habe es schier nicht ausgehalten mitanzusehen, wie seine Spieler in der Kabine geweint haben, als er meinte, das alles fühle sich irgendwie unfair an, man hätte ihn am liebsten in den Arm genommen.

Vergessen wir Thomas Tuchel für einen Moment. Den Mann, der sich jetzt Meistertrainer nennen darf und dessen Installierung so mindestens ebenso mies war wie der Rauswurf des Managements am Tag des Titelgewinns, mochte niemand so recht drücken am Tag seines größten Erfolgs im deutschen Fußball.

Tränen auf der Tribüne

Reden wir von den Fans des BVB, die ihr gescheitertes Team mit Tränen des Entsetzens in den Augen noch einmal gefeiert haben. Mögen die traurigen Spieler Trost finden bei ihren Anhängern, die noch lange brauchen werden, um zu verdauen, was der Fußball an diesem Tag mit ihnen gemacht hat. Verneigen wir uns vor der Südtribüne, weinen wir ein wenig mit!

Vergessen wir dagegen die Nachrichten aus Köln von den Minuten nach dem Abpfiff, in der der Mannschaft verkündet wurde, dass ihre Chefs entlassen wurden und dass sie gefälligst nicht mit der Presse darüber reden sollen. Vergessen wir die Lügenshow des FC Bayern, der in die Welt gestreut hat, dass Vorstandschef Oliver Kahn wegen einer Sommergrippe nicht zum Meisterschaftsfinale nach Köln gereist ist, dabei hatte man ihm einfach gesagt, dass er nicht kommen darf.

Reden wird auch über die Fans des FC Schalke 04, die ihre Mannschaft mit Applaus in die zweite Liga geschickt haben. Feiern wir mit denen aus dem Osten, mit Union Berlin die Qualifikation für die Champions League und reden wir ruhig mit schwülstigen Worten vom Wunder von der Alten Försterei.

Freuen wir uns, dass der korrekte SC Freiburg auch in der kommenden Saison in der Europa League spielen darf. Und darüber, dass in der Bundesliga mehr Leben steckt, als es die vielen Plastik- und Werksklubs, die sich da tummeln, vermuten lassen. Danken wir dem Fußball und vergessen wir dieses kaputte Gebilde FC Bayern München. Diesen Klub hat der Fußball nicht verdient.

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Andreas Rüttenauer
Sport, dies und das
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24 Kommentare

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  • 6G
    678409 (Profil gelöscht)

    Brot und Spiele füs Volk. Wie früher bei den 'ömern. Je dramatischer desto mehr abgelenkt ist man. Wenigstens sans alle abgelenkt und kommen auf keine dümmere Ideen.

    Ob Bayern gewinnt, verliert ist mir wurst.

    Wenn das Management gefeuert wird, ist mir das auch wurst, weil die Ollis und Brazzos hoffentlich genug Kohle auf der hohen Kante haben. Was die Art und Weise angeht, schaut euch den steuerhinterziehenden Wurstmacher mal an. Erwartet ihr von dem Typen einen ordentlichen Umgang mit Personal?







    Ob Brazzo und Kahn jetzt Arbeitslosengeld beantragen?

    • @678409 (Profil gelöscht):

      Aber sicher dat,

  • Wenn man etwas Positives an dem Gewinn der BY sucht, dann findet man heraus, dass die sich im Moment eines Titelgewinnes intern bis aufs Blut bekämpfen. Hätte Dortmund den Titel geholt, dann würde man es denen zwar von Herzen gönnen, aber würde den interne Kleinkrieg als das Ergebnis des Titelverlustes verstehen.

    Man sieht eben, das ist der Verein der Steuerhinterzieher, Uhrenschmuggler, Goldfresser, eines superkorrupten Kaisers usw. Eben der Club von Kriminellen, die im Moment des Entdeckt-Werdens vom Rest der Vereinsführung nicht verurteilt werden, sondern sie werden unterstützt.

    Solche Leute sollen Vorbild für die fußballbegeisterte Jugend sein?! Sicher herrscht in anderen Vereinen nicht unbedingt eine Mutter-Theresa-Moral vor, aber so etwas wie bei den BY ist doch eigentlich nicht mehr zu rechtfertigen.

  • @ Wunderwelt



    "..mit BM gewinnt ja leider nicht der sportliche Wettbewerb"

    Das am Samstag war klassischer sportlicher Wettbewerb.

  • Karlsson , Moderator
    vor 2 Stunden schrieb Juan Vaho:

    Macht nix, im Text steht ja auch "Meisterhschasfinale".

    Vielen Dank für die Hinweise, die Fehler sind korrigiert!

  • Wie hiess das früher bei der Hitparade: "Dieser Titel ist 10mal dabei, der darf nicht wiedergewählt werden"



    Also, nach 10mal Meister zurück in die Regionalliga!!!

  • Was für ein trauriger Kommentar.



    Natürlich ist Bayern verdienter Meister geworden, denn wie es Terzic schon sagte, wer nach 34 Spieltagen Erster ist, hat es verdient.

    • @haukehain:

      Richtig lesen: da steht nicht dass der FCB die Meisterschaft nicht verdient hätte. Eine eher philosophisch anmutende Aussage erstens wörtlich zu nehmen und aber auch falsch, ist schon eine Leistung..

  • Geben wir den Bayern die Meisterschale doch einfach im Abo und machen es für die anderen Mannschaften zum Ehrenkodex BM einfach immer gewinnen zu lassen..

    Für die anderen 17 Mannschaften vergeben wir dann die wahre Meisterschale..nämlich die des sportlichen Wettstreits..

    Weil..mit BM gewinnt ja leider nicht der sportliche Wettbewerb den eine Liga darstellen sollte...sondern der Monopolaspekt des Geldes..

    Diese Liga ist nur noch ein Armutszeugnis...

  • Die Bayern-Führungsriege ist wirklich das Letzte. Kahn und Salihamidzic sind extrem verdient um den Verein (schon als Spieler), und so, wie es der FC Bayern tut, geht man nicht mit Menschen um.

    Dennoch muss ich zugeben, dass ich mich ein bisschen über die Dortmunder ärgere. Es gab in den letzten Wochen einige Gelegenheiten, "den Sack zuzumachen", und man hat sie nicht genutzt, nur, um dann in allerletzter Minute dumm dazustehen. Man könnte sagen: Wenn man ums Verrecken nicht Meister werden will, dann wird es halt doch der FC Bayern.

    (Kleines Addendum: In der Überschrift des Artikels steht (Stand jetzt) noch "Bundelsiga")

    • @Agarack:

      "Die Bayern-Führungsriege ist wirklich das Letzte. Kahn und Salihamidzic sind extrem verdient um den Verein (schon als Spieler), und so, wie es der FC Bayern tut, geht man nicht mit Menschen um."

      Na eben nicht. Deswegen müssen sie ja jetzt auch gehen. Gerade bei einem Verein wie Bayern München, wo Erfolge gebracht werden müssen. umso mehr. Kahn hatte seine Chance, die konnte er nicht nutzen. Und Salihamidzic`s Personalentscheidungen haben dem Verein zu viel Geld ohne nachweisbare Erfolge gekostet. Das ist eben das Business.

    • @Agarack:

      Macht nix, im Text steht ja auch "Meisterhschasfinale".

  • und reden wir darüber ...

    wie es nur sein kann, daß schalke in die zweite liga abfällt.

  • Ich kahns kaum glauben, aber der Autor ist ganz offensichtlich nicht Bayern-Fan. :-)



    Dass Freiburg mit relativ geringem Budget trotzdem so weit vorne steht, freut mich sehr.

  • "Danken wir dem Fußball und vergessen wir dieses kaputte Gebilde FC Bayern München. Diesen Klub hat der Fußball nicht verdient."



    Größe zeigt sich in der Niederlage - und dem Autor scheint sie gänzlich zu fehlen. Bayern München ist gestern nicht Meister geworden weil eine unsichtbare Macht oder der Kölner Keller ihre Finger im Spiel hatten, Bayern wurde Meister weil der BVB auf kompletter Linie versagte. Dreimal eroberte der BVB diese Saison die Tabellenspitze und dreimal wurde das direkte Spiel darauf verloren... 🤷‍♂️



    Und mit der "Lügenshow des FC Bayern, der in die Welt gestreut hat, dass Vorstandschef Oliver Kahn wegen einer Sommergrippe nicht zum Meisterhschasfinale (sic!) nach Köln gereist ist" sollte eben jener Kahn geschützt werden, da er mal wieder ein Vulkan wurde und eine körperliche Auseinandersetzung mit seinem Nachfolger nicht auszuschließen war...



    Aber Fakten stören halt nur wenn man sein Feindbild aufrechterhalten will - schöne Pfingsten Herr Rüttenauer.

  • Alles gesagt.

  • Ich verstehe den Subtext der Kolumne so: Ehrlichkeit, Haltung, Stil und alles sonst noch, was mensch als Tugend bezeichnet, sind gefragt. Der Erfolg der Bayern gibt ihnen in den Augen vieler Sportfreund:innen und Zeitgenoss:innen recht. Das ist wieder der Triumph des Kapitals. Der größte Etat war erfolgreich an der Tabellenspitze, der zweitgrößte wurde Vize. Geld schießt eben doch Tore.

    • @Martin Rees:

      Ja, richtig. Meistens klappt das. Aber nicht immer. Im Fußball spielt der Zufall immer eine gewisse Rolle. Jedenfalls, solange ihn Menschen spielen.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Martin Rees:

      Jetzt doch Charlie Brown die BVB-Ehrenmitgliedschaft verleihen?



      (Ich werde nicht mehr unken.)

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Der Wortwechsel "Gewaltschuß" war amüsant, das Spiel selbst dann höchst interessant, nicht jeder Elfer war auch (an)erkannt, am Ende haben wir uns aber verrannt.



        (Hier wurde wohl dann auch viel "Kohle" verbrannt)

  • Danke.

  • Da hatte der Söder doch tatsächlich Recht: Dortmund war zu doof für die Meisterschaft. Glückwunsch Musiala!

  • Da unterschreibe ich jedes Wort und jeden Satz noch mal extra - obwohl ich viele Jahre Bayern Fan war und ganz nicht davon loskomme. Die Mannschaft kann man noch immer mögen, den Verein immer weniger.

  • Ohne die Bayern waere die Bundesliga langweilig!!!