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Fast vier Jahre Krieg in der UkraineWenigstens Waffenstillstand

Bernhard Clasen

Kommentar von

Bernhard Clasen

Je länger die Ukraine mit Verhandeln wartet, desto schlechter sieht es für sie aus. Es geht um kleine Schritte, weniger um den großen Frieden.

Dem Frieden so fern, dem Krieg so nah, das Dilemma der Ukraine und ihrer Menschen Foto: Kateryna Klochko/AP/dpa

D ie Ukraine kämpfe heldenhaft gegen Putin – das bekommen wir immer wieder zu hören. Diese Aussage ist in doppelter Hinsicht eine Halbwahrheit. Die Ukraine kämpft erfolgreicher gegen Russland, als Putin das erwartet hat. Aus einem Blitzkrieg, wie man sich das in Russland vorgestellt hatte, ist inzwischen ein Stellungskrieg geworden, in dem keine Seite wirklich erfolgreich ist. Wer heute an der Front kämpft, tut das meistens nicht, weil er sich freiwillig gemeldet hat, sondern weil er der Wehrbehörde TZK in die Hände gefallen ist, die ihn auf der Straße aufgegriffen und wenig später in einen Schützengraben gesteckt hat.

156.360 Männer haben nach Angaben der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft zwischen Januar und September 2025 unerlaubt die Truppe verlassen oder sind desertiert. Die Dunkelziffer dürfte noch um einiges darüber liegen, wie ukrainische PolitikerInnen und Militärs mutmaßen. Bei meiner letzten Reise von Kyjiw nach Berlin im September waren von 60 Fahrgästen mehr als ein Dutzend Männer im Alter unter 23 Jahren im Bus. Bei meiner Rückfahrt von Deutschland nach Kyjiw war kein einziger junger Mann unter den Fahrgästen.

Wer wie ich von der Ukraine nach Deutschland reist, wundert sich als Erstes über die vielen ukrainischen Männer auf den öffentlichen Plätzen in Deutschland. In der Ukraine sitzen in den Bussen fast nur Frauen, auch in den Geschäften und in den Cafés sind vorwiegend Frauen zu sehen. Viele Männer haben seit dem Beginn des russischen Überfalls ihre Wohnungen nicht mehr verlassen, aus Angst vor der TZK.

Ungefähr 1,5 Millionen Männer geben gesetzwidrig ihre Daten nicht an die Wehrbehörde weiter, entziehen sich somit der Musterung. Kurz gesagt: Wer von einem heldenhaften Kampf der UkrainerInnen gegen Putin spricht, sollte der Ehrlichkeit halber auch sagen, dass sich ein sehr großer Teil der männlichen Bevölkerung diesem Kampf entzieht. Eine Abstimmung mit den Füßen. In die Entscheidungsfindung sollte diese Meinungsäußerung einbezogen werden.

Ein sehr großer Teil der männlichen Ukrainer entzieht sich dem angeblich heldenhaften Kampf

Ich habe den russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 erlebt. Die russischen Truppen waren von meiner Wohnung gerade mal 20 Autominuten entfernt. Ich bin kein Pazifist. Wenn die Russen vor meinem Haus gestanden hätten, hätte ich auch geschossen, wenn man mir eine Waffe gegeben hätte. Doch Selbstverteidigung war gestern. Heute werden bei den Angriffen auf Russland auch mit „unseren“ Waffen Kinder und andere Zivilisten getötet, Chemiewerke und Anlagen der Petrochemie zerstört, wird der zivile Flugverkehr mit Drohnen behindert, wird ein Staudamm, wie in Belgorod geschehen, angegriffen. Und es gibt Dinge – wie Kinder und andere Zivilisten töten –, die trage ich auch dann nicht mit, wenn sie für einen guten Zweck sind. Und all das passiert unter dem Narrativ „gegen Putin kämpfen“.

Es ist richtig, dass Russland für seinen Angriffskrieg sanktioniert wird, russische Aktiva eingefroren werden. Wir sollten noch aktiver Sand im Getriebe des russischen Angriffskrieges sein. Aber auch Verhandlungen sind im Interesse der Ukraine – und zwar direkt mit Putin, dem Herrn über Leben und Tod. Je länger die Ukraine mit dem Verhandeln wartet, umso schlechter ist ihre Verhandlungsposition.

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Die taz ist eine unabhängige, linke und meinungsstarke Tageszeitung. In unseren Kommentaren, Essays und Debattentexten streiten wir seit der Gründung der taz im Jahr 1979. Oft können und wollen wir uns nicht auf eine Meinung einigen. Deshalb finden sich hier teils komplett gegenläufige Positionen – allesamt Teil des sehr breiten, linken Meinungsspektrums.

Doch ist Putin überhaupt bereit zu Verhandlungen? Aktueller Stand ist: Die Ukraine ist bereit zu einem sofortigen Waffenstillstand ohne Vorbedingungen, was de facto den Verlust von großen Teilen der Gebiete Donezk und Luhansk zementieren würde. Russland will aktuell keinen Waffenstillstand ohne Vorbedingungen. Was Russland wirklich will, ist aber so klar nicht. Während sich Putins Sonderbeauftragter Kirill Dmitriew jüngst zu Verhandlungen in die USA wagte, lehnt Ex-Präsident Dmitri Medwedjew auf Telegram „sinnlose Verhandlungen“ ab. Die Bandbreite von Positionen zu weiteren Verhandlungen in Putins Umfeld ist also groß.

Während lange Zeit die Meinung vorherrschte, mit Putin könne man ja nicht reden, Präsident Selenskyj sogar per Dekret Verhandlungen mit Putin verboten hatte, wirft man nun Putin mangelnde Verhandlungsbereitschaft vor – ein Widerspruch. Die Ukraine und ihre europäischen Verbündeten haben noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, Putin zum Verhandeln zu bewegen. Einseitige Schritte, wie ein von Selenskyj Anfang Oktober ins Spiel gebrachter einseitiger Waffenstillstand in der Luft, wären ein guter Anfang.

Wie ein roter Faden zieht sich Russenhass durch das Narrativ in der Ukraine und anderswo. Auf einer öffentlichen Grünanlage in der Straße Protassiv Jar in Kyjiw findet sich der Spruch: „Je mehr Russen wir heute töten, desto weniger müssen unsere Kinder töten.“ Es wäre friedensfördernd, wenn man in der Ukraine etwas gegen derartigen Hatespeech unternehmen würde. Es wäre friedensfördernd, wenn die Ukraine zumindest in den Gebieten, in denen vorwiegend Russisch gesprochen wird, Russisch auch respektieren würde – wie es in Demokratien eigentlich üblich sein sollte.

Es ist eine Illusion, an einen Frieden zwischen der Ukraine und Russland zu glauben. Das maximal Mögliche ist aktuell ein Waffenstillstand. Und wenn auch dieser nicht erzielt werden kann, gilt es kleine Brötchen zu backen, so etwa mit einem von Selenskyj ins Spiel gebrachten einseitigen Waffenstillstand in der Luft, einem weiteren Gefangenenaustausch oder einer Fortsetzung der russisch-ukrainischen Verhandlungen auf der Ebene der Menschenrechtsbeauftragten.

Immer wieder wird als Gegenargument angeführt, dass ein Waffenstillstand wenig bringe, könne man doch sicher sein, dass es in zwei Jahren wieder zu einem Krieg kommen werde. Gleichwohl: Zwei Jahre Waffenstillstand sind besser als null Jahre Waffenstillstand. In zwei Jahren kann die Welt eine ganz andere sein. Und sicher ist: Auch dieser Winter wird hart in der Ukraine.

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Bernhard Clasen
Journalist
Jahrgang 1957 Ukraine-Korrespondent von taz und nd. 1980-1986 Russisch-Studium an der Universität Heidelberg. Gute Ukrainisch-Kenntnisse. Schreibt seit 1993 für die taz.
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145 Kommentare

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  • Es ist immer wichtig sich mit der Sicht der anderen Seite auseinander-zu-setzen.

    Und das hat nichts damit zu tun ob man diese Sicht gut findet oder auch nur akzeptiert.

    Aber ohne ein Nachvollziehen der Sicht der anderen Seite ist es fast aussichtslos erfolgreich zu verhandeln.

    In diesem Fall: Ohne ein "Nachvollziehen" der Sicht Russlands auf diesen Krieg ist es nicht möglich einen Waffenstillstand zu verhandeln.

    Ein Paar wichtige Punkte:

    1.) Russland sieht diesen Krieg als Stellvertreterkrieg "des Westens" gegen Russland und ist nicht alleine damit, Zitat Boris Johnson im Interview mit dem Daily Telegraph zum Ukraine-Krieg Nov. 2024:

    "Let's face it: we're waging a proxy [Stellvertreterkrieg] war! We're waging a proxy war, but we're not giving our proxies the ability to do the job ..."

    2.) Russland will vor allem eigene Sicherheitsinteressen durchsetzten, vor allem die Nicht-Nato-Mitglidschaft der Ukraine, Zitat focus-online 2025:

    "Russlands Forderungen im Überblick:

    - kein Nato-Beitritt der Ukraine,

    - Völkerrechtlich bindende Sicherheitsgarantien für Russland,



    ...



    - rechtlicher Schutz für russischsprachige Minderheiten, die russische Kultur ... in der Ukraine



    ..."

    • @Jörg Heinrich:

      Sie blenden die imperiale und nationalistischen Ziele komplett aus. Putin hat der Ukraine mehrfach das Existenzrecht abgesprochen, die russische Propaganda und die Besatzungspolitik sprechen ganz offen die Sprache das das Ziel die Vernichtung der Ukraine als Nation und Staat ist.

      Ihre anderen "Argumente" :

      1. Ein Stellvertreterkrieg der enden würde wenn sich Russland zurückzieht. Der Westen verfolgt keine Ziele jenseits der Ukraine, zieht sich Russland zurück, kann es sofort wieder mit dem Westen handeln. Der Westen will das Russland einfach nur Ruhe gibt und seine Nachbarn in Ruhe lässt. Das ist kein wirklicher Stellvertreterkrieg.

      2. Russland hat 1500 aktive Atomwaffen, kein Nachbar will Russland angreifen. Völkerrechtlich bindende Sicherheitsgarantien gibt es bereits.

      " - rechtlicher Schutz für russischsprachige Minderheiten, die russische Kultur ... in der Ukraine" Putin sind die Rechte von Russen scheißegal. Er hat die Donbas "Russen" als Kanonenfutter verheizt, teilweise mit Gewehren aus dem 1. Weltkrieg bewaffnet. Wenn es Putin um die Rechte von Russen geht soll er in Russland anfangen.

    • @Jörg Heinrich:

      Sie sind es, der die Motivation der russischen Führung nicht wahrhaben will und stattdessen eigene Wunschvorstellungen auf Russland überträgt.

      Eine außenpolitisch neutrale Ukraine ist für Putin gar nicht hinnehmbar weil diese Teil des historischen Russlands sei und die Zeiten in denen der Westen und nicht Russland über Europas Grenzen bestimmt vorbei seien - so jedenfalls er vor Kriegsbeginn.

      Russlands hat seine "Sicherheitsinteressen" bereits Ende 2021offiziell dargestellt: Die osteuropäischen Staaten sollen nur eingeschränkte Souveränität besitzen und gegenüber russischen Aggressionen wehrlos sein. Russland hat demgegenüber nie irgendwelche reziproken Garantien angeboten sondern sogar auf sein Recht verwiesen, nach Belieben andere Staaten anzugreifen zu dürfen (Staaten mit russischsprachigen Minderheit würden Souveränität an Russland abtreten).

      Eine Situation in der ein NATO-Angriff auf Russland politisch oder militärisch möglich war, gab es vor 2022 gar nicht.



      Stattdessen empfindet es Moskau als skandalös, dass mögliche Eroberungsziele durch NATO-Mitgliedschaften verbaut wurden oder (bei der Ukraine) vielleicht verbaut würden.

    • @Jörg Heinrich:

      Sie haben aber schon noch in Erinnerung, dass es Russland war, das die Ukraine überfallen hat, und nicht umgekehrt?



      Die Behauptung, dass sich Russland in einem Stellvertreterkrieg mit dem Westen befinde, ist Teil der russischen Propaganda und dient der Mobilisierung der eigenen Bevölkerung. Dieser kann man ja schlecht erklären, dass es allein darum gehe, das vermeintliche Brudervolk, dessen Recht auf einen eigenen Staat Putin bis heute konsequent leugnet, zu unterwerfen. Ihre selektive Auswahl angebl. russ. Wünsche (wobei die "völkerrechtlich bindenden Sicherheitsgarantien" für eine Atommacht, die sich um das Völkerrecht keinen Deut schert, natürlich besonders absurd sind), ist der hinlänglich bekannte Versuch, die russische Aggression als reinen Devensivakt umzudeuten, indem man einfach alle deutlich weitergehenden, auf die Beseitigung der Souveränität der Ukraine zielenden Forderungen systematisch ausblendet.



      Und ihre Interpretation des Johnson-Zitates stellt dessen Intention auf den Kopf. Es ging ihm erkennbar um ein Plädoyer für die Unterstützung der Ukraine, deren Sicherheit eben auch im Interesse des Westens liegt.

    • @Jörg Heinrich:

      Es bleibt die üblichen Frage: Hat die Ukraine auch das Recht ihre Sicherheitsinteressen durchzusetzen?

    • @Jörg Heinrich:

      Hat es sich zu Ihnen noch nicht rumgesprochen, dass Punkt 2 nicht mehr aktuell ist?

      Dass die Ukraine nicht der NATO beitritt, wurde ihm bereits vor dem Krieg versprochen, als die westlichen Politiker sich in Moskau die Klinke in die Hand gaben.

      Was Putin so unter Sicherheitsgarantien versteht, sagen er selbst und Lawrow deutlich.

      Auch Focus-online kann mal daneben liegen.

      Bei der Kriegspropaganda innerhalb Russlands könnte Putin den Krieg nicht beenden, wenn ihm diese drei Punkte auf dem silbernen Tablette serviert werden würden.

      Aus russischer Perspektive hätte er den Krieg dann immer noch nicht gewonnen.

      • @rero:

        "Dass die Ukraine nicht der NATO beitritt, wurde ihm bereits vor dem Krieg versprochen, als die westlichen Politiker sich in Moskau die Klinke in die Hand gaben."



        Macron und Scholz konnten alleine in Moskau keine weitreichenden Nato-Entscheidungen aushandeln, dies konnten nur Biden oder die Nato insgesamt. Und diese verweigerten jede Gespräche mit Putin über die Nato-Osterweiterung und über Putins Vorschlag eines Sicherheitsabkommens zwischen Russland und der NATO.

  • Mal kurz eine Erinnerung an einige Fakten:



    Selensky ist vor einigen Monaten in die Türkei gereist, und hat dort auf Putin gewartet, für vereinbarte Verhandlungen. Nur kam dieser nicht, stattdessen irgendeine irrelevante Delgation, u.a. mit einem patriotischen Schriftsteller als "Verhandlungsführer".



    Auch wäre interessant zu erfahren, welche Motive der Autor der Ukraine eigentlich unterstellt, da er laufend von ukrainischen "Narrativen" spricht.

    • @T-Rom:

      Verhandlungen muss man vereinbaren. Oder glauben Sie ernsthaft, Putin kommt, wenn Selensky pfeift?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Russland hat zuerst Verhandlungen in Istanbul vorgeschlagen. Dann kneift Putin und schickt niemande die wieder nur die Kapitulation fordern.

  • Dieser Text bringt die Position der Verhandler gut auf den Punkt:



    " Die Ukraine und ihre europäischen Verbündeten haben noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, Putin zum Verhandeln zu bewegen. Einseitige Schritte, wie ein von Selenskyj Anfang Oktober ins Spiel gebrachter einseitiger Waffenstillstand in der Luft, wären ein guter Anfang"



    Widersprüche überall, einfach ignorieren.



    Dazu ein paar Unterstellungen:



    "Selbstverteidigung war gestern. Heute werden bei den Angriffen auf Russland auch mit „unseren“ Waffen Kinder und andere Zivilisten getötet"



    Denn im Gegensatz zu Russland (z.B.: Angriff auf Kinderkrebsklinik) gibt es meines Wissens nach keine Beispiele, dass die Ukraine gezielt Zivilisten oder gar Kinder getötet hat. Hier darf der Autor gerne nachliefern, falls ihm welche bekannt sind.



    "Immer wieder wird als Gegenargument angeführt, dass ein Waffenstillstand wenig bringe, könne man doch sicher sein, dass es in zwei Jahren wieder zu einem Krieg kommen werde. Gleichwohl: Zwei Jahre Waffenstillstand sind besser als null Jahre Waffenstillstand."



    Stimmt - von 2014 bis 2022 konnte man den Krieg in der Ukraine wirklich viel besser ignorieren.

  • >Immer wieder wird als Gegenargument angeführt, dass ein Waffenstillstand wenig bringe.<

    Wer will denn keinen Waffenstillstand - außer Putin?

  • Hatespeech in einem laufenden Krieg gegen den Aggressor unterbinden? Ja wo leben wir denn, auf dem Mars?

    Kompletter wird der Artikel auch erst wenn die russischen Verweigerer,Flüchtlinge und Deserteure beziffert werden für einen möglichen Vergleich. Die man in Deutschland allerdings nicht findet. Vor lauter Spionageangst verliert man Verbündete.

    • @TV:

      "Hatespeech in einem laufenden Krieg gegen den Aggressor unterbinden?"

      Was Herr Clasen über die Russen als Volk (nicht über die Clique um Putin) stellenweise in der Ukraine lesen muss, wird ihn wahrscheinlich an dunkelste Zeiten in Deutschland erinnern. Ich gehe davon auf, dass er sich darauf bezieht.

      "Kompletter wird der Artikel auch erst wenn die russischen Verweigerer,Flüchtlinge und Deserteure beziffert werden..."

      Z.Z. füllt Putin seine Truppen mit Freiwilligen auf. Und er konnte es sich sogar leisten, die Werbeprämien zu verringern. Die russischen Probleme scheinen also überschaubar zu sein.

  • “Wenigstens Waffenstillstand“



    Ich erinnere noch, wie Sarah Wagenknecht und vor gut einem Jahr Ralf Mützenich im Bundestag vorschlugen, über einen Waffenstillstand und ein Einfrieren des Konfliktes in der Ukraine nachzudenken. Sie wurden von schwarz-grün und den Medien übelst niedergemacht, als “Russenfreunde“ etc. bezeichnet.



    Nun fordern seit Wochen alle (inkl. Merz und Selenskyj genau diesen Waffenstillstand...

    • @drafi:

      Und was meint Putin dazu, vor gut einem Jahr und heute wieder?

  • "...Kinder und Zivilisten töten.."



    Wo ist ihr Beleg.



    Mit Absicht macht das täglich die russische Seite.



    Die ukrainische Armee bekämpft gezielt militärische Ziele bzw. Nachschubinfrastruktur.



    Keine Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten, Wohnblocks, zivile Stromversorgung, macht keine double attacks auf Sanitäter...



    Ihr Kommentar ist daher sehr einseitig.

    • @So,so:

      Ein paar Beispiele:

      Zivile Stromversorgung:

      www.n-tv.de/politi...ticle26132760.html

      Zivile Infrastruktur:



      www.focus.de/polit...-d935e6efe7bb.html

      • @Alexander Schulz:

        "Nach dem ukrainischen Angriff auf einen Staudamm in der russischen Region Belgorod sind russische Frontstellungen, Ausrüstungen und Lager überflutet worden – ganze Dienstposten versinken im Wasser." aus dem Focus-Artikel.

      • @Alexander Schulz:

        Da das auch militärisch genutzt wird sind das legitime Ziele.

        • @Machiavelli:

          Der Strom von Kraftwerken wird auch für militärische Zwecke genutzt. Und die Sprengung vom Kachowka (wer auch immer das war) hatte auch für beide Seiten militärische Vorteile.

          • @Alexander Schulz:

            Deswegen sind die ukrainischen Angriffe keine auf zivile Ziele und legitim.

    • @So,so:

      Dafür hätte ich auch sehr gerne einen Beleg. Wenn die Taz die Aussage verbreitet, dass die Ukraine gezielt Kinder und Zivilisten angreift, so sollte sie auch Belege dafür haben.

  • "...ein Einseitiger Waffenstillstand..."

    ...ist kein Waffenstillstand. Ein Waffenstillstand macht nur Sinn, wenn ihn beide Seiten einhalten. Und dazu muss man sich auf Bedingungen einigen. Und bis jetzt gehen die Vorstellung dazu sehr weit auseinander...

  • Muss wohl nicht so dolle laufen für die Russen an der Front, wenn hierorts man mal wieder mit der bekannten Melodei aufwartet... "Je länger die Ukraine mit Verhandeln wartet..." ? Ernsthaft? Die Ukraine verhindert die Verhandlungen?Und dann noch diese Sorge um zivile Opfer in Russland... Nochmal: ernsthaft? Nach vier Jahren übelsten vorsätzlichen Terrors gegen die Zivilisten in der Ukraine kommt man nun des Weges mit Sorge um zivile Opfer in Russland? Verkehrte Welt...

    • @DemianBronsky:

      Insbesondere da die russischen Zivilisten in Kursk -Videos gibt es zuhauf- anscheinend keine Angst vor den Soldaten der UK hatten/ haben mussten.

  • Irgendwie ziemlich wirr.



    So ein Einseitiger Waffenstillstand nützt letzlich doch nur der anderen Seite.

    Und die russichen Ziele sind och eigentlich klar: Die Einverleibung der Ukraine. Derzeit über Zwischenziele.

    Aber den Wunsch, dass der Krieg möglichst bald aufhört teile ich. Aber er soll ja auch nicht direkt wieder anfangen. So bleibt dann nur Russland aus der Ukraine rauszuwerfen und dauerhaft draußen zu halten.

  • Linker Moralismus in privilegierter Position, der weiß was gut für die Ukraine ist...

    • @Christian Buchmann:

      WAS ist daran " links"??

  • Die Ukraine war zwischenzeitlich beriet für einen Waffenstillstand an der Frontlinie. Russland allerdings nicht.



    Wie naiv muss man denn sein, um immer wieder diese Geschichten zu wiederholen? Russland unter Putin will und braucht Krieg. Kompromisse gibt es für dieses Regime nicht.

  • Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

    Die Moderation

  • Auf der einen Seite wird eine Bedrohung durch Russland fuer die NATO aufgefuehrt, um Billionen in die Ruestung zu rechtfertigen und das Land kriegsfaehig zu machen. Die Gefahr fuer die NATO waere besonders gross, sobald der Krieg in der Ukraine beendet ist, denn dann haette Russland Kapazitaeten frei um die baltischen Staaten anzugreifen. Soweit bekannt weil unentwegt behauptet.

    Nun hat der russische Außenminister Lawrow diese Woche in Minsk erklaert, Moskau sei bereit, den Laendern der EU und der NATO voelkerrechtlich verankerte Sicherheitsgarantien zu geben, diese Laender nicht anzugreifen.



    Die deutsche Regierung lehnt diesen faktischen Nichtangriffspakt ab, zuerst muss der Ukrainekrieg beendet werden.

    Verstehe ich nicht. Warum will man mit einem Nichtangriffspakt bis zu dem Zeitpunkt warten, an dem Russland, wie behauptet, die NATO angreifen will? Ist es dafuer dann nicht zu spaet? Und warum sollte Russland sich nicht auf einen Krieg mit der NATO vorbereiten, wenn diese nicht an einem Nichtangriffspakt interessiert ist?

    • @elektrozwerg:

      Weil die NATO keinerlei Absicht hegt, Russland anzugreifen, Russland aber Tag für Tag vorführt, zu welchen Schandtaten es bereit und in der Lage ist.

    • @elektrozwerg:

      "Nun hat der russische Außenminister Lawrow diese Woche in Minsk erklaert, Moskau sei bereit, den Laendern der EU und der NATO voelkerrechtlich verankerte Sicherheitsgarantien zu geben, diese Laender nicht anzugreifen." Diese Länder brauchen keine "Sicherheitsgarantien" von verlogenen Aggressoren und Imperialisten. Da verlassen wir uns doch besser auf die NATO. Wer Sicherheitsgarantien allerdings braucht, ist die Ukraine. Also bitte keine Nebelkerzen werfen oder die von Putin-Propaganda verbreiteten weiterwerfen.

    • @elektrozwerg:

      Russland hat auch schon mal vertraglich garantiert, die Ukraine nicht anzugreifen. Nur so ein Gefühl: So richtig viel sind Garantien der russischen Regierenden mit Zugriff auf die meisten Atomwaffen der Welt nicht wert.

    • @elektrozwerg:

      Warum sollten man auf russische Versprechen dieser Art etwas geben? Russland hat der Ukraine 1997 ihre territoriale Integrität zugesichert.



      Es ist eher davon auszugehen, das Russland solche Abkommen als diplomatische Strategie nutzt und sich nur an das Abkommen hält, sofern es aktuell als nützlich angesehen wird.

    • @elektrozwerg:

      Was Russlands Versprechen wert sind haben wir gesehen...

      • @Machiavelli:

        Wenn Staaten sich immer an Versprechen bzw an das Völkerrecht halten würden, gäbe es keinen Krieg. Das hat aber leider nichts mit der Realität zu tun.

        • @Alexander Schulz:

          Deswegen sollten wir in Europa soviel Feuerkraft haben das jeder Krieg für Russland eine absolute Katastrophe wird. Das Ziel sollte es sein im Kriegsfall jeden Monat einen Jahrgang an russischen Männern töten und verwunden zu können und das auch ganz klar zu kommunizieren. Wenn das russische Volk weis es wird abgeschlachtet zieht es in den Krieg wird Putin aus Angst keinen Krieg anfangen.

          Aber wer einen Nicht angrifspakt von Russland ernstnimmt den kann man nicht ernst nehmen., Nur Gewalt hält Russland auf.

          • @Machiavelli:

            Es reicht völlig, wenn Russland klargemacht wird, dass eine Fortführung des Krieges gegen die Ukraine oder gar ein Ausweitung gegen NATO-Staaten für Russland seeehr teuer werden wird.

  • Ein erfrischend realistischer Beitrag!



    Die Menschen in der Ukraine wurden bei den bisher verbreiteten Narrativen eher wenig betrachtet.



    Die gefährdeten Besitzverhältnisse dort, lassen vermuten warum.

    • @Mark Menke:

      Meinst du mit "gefährdete Besitzverhältnisse", dass sich russische Oligarchen die Ukraine aufteilen? Bzw. den "Besitz" über die entführten Kinder aus der Ukraine übernehmen?

      • @Genosse Luzifer:

        Nein, ich spreche von den ausländischen Investoren, die die Ukraine zu einem großen Teil aufgekauft haben, nachdem die passenden Gesetze dafür geschaffen wurden.



        Nicht von denen, die es einfach erobern.



        Abgesehen davon gibt es für die Ukrainer, in beiden Fällen wenig wofür es sich zu sterben lohnt.



        Ich verstehe jeden einzelnen der 160.000 Fahnenflüchtigen aus diesem Jahr und jeden einzelnen, der es schon zuvor geschafft hat sich ins Ausland zu begeben.



        Vielleicht versuchst Du Dich mit einigen zu unterhalten und erfährst dabei den Grund für ihre Entscheidung.



        Oder Du verschaffst Dir doch einmal einen Überblick darüber, wem in der Ukraine was gehört, sprich wessen Besitz eben auch verteidigt werden muss.

        • @Mark Menke:

          Ja, solch einen Überblick würde ich sehr begrüßen, wenn Sie diesen der geneigten Leserin wohl verschaffen könnten, da Sie ja offensichtlich bestens informiert sind in dieser Hinsicht!?

          • @mwanamke:

            Das würde mich auch freuen, dieses pseudoinformierte Geraune von "den Besitzverhältnissen" welche eine ungenannte, elitäre Gruppe zum Kriegstreiben bewegen ist doch sehr platt.



            Das es in der Ukraine, wie überall, auch Superreiche gibt ist schon klar. Dennoch scheint es abseits davon genug Leute zu geben, die einen Sinn im Kampf gegen Russland sehen. Bin gespannt.

  • Die militärische Lage der Ukraine ist zweifellos nicht einfach. Aber was ist eigentlich so schwierig daran zu begreifen, dass Putin erst verhandeln wird, wenn er keine Chancen mehr sieht, seine Ziele militärisch durchzusetzen? Mit einem pazifistischen Mindset mag das schwer nachvollziehbar sein, aber für Leute seines Kalibers ist Frieden kein Wert an sich. Momentan setzt er ganz offensichtl. darauf, dass die Unterstützung für die Ukraine im Westen nachlasssen wird.



    Hinzu kommt, dass Putin erklärtermaßen darauf abzielt, die europ. Sicherheitsordnung zugunsten Russlands zu verändern. Bereits seine ultimativ vorgetragenen Forderungen vom Dez. 2021 haben dies mehr als deutlich gemacht. Unabhängig von der Ukraine haben die übrigen europ. Staaten ein massives Sicherheitsinteresse genau dies nicht zuzulassen.



    Schlicht abwegig ist die Annahme, es gäbe in der russ. Führung gewissermaßen ein breites Meinungsspektrum hinsichtl. der künftigen Politik. Den Hofclown Medwedjew kann man mal außer acht lassen, aber ein Kirill Dmitriew verhandelt natürlich im Auftrage seines Herrchens, der auf Trumps Wankelmütigkeit spekuliert. Keiner der beiden hat aber eine eigen Machtbasis.

    • @Schalamow:

      "wenn er keine Chancen mehr sieht, seine Ziele militärisch durchzusetzen?" und was wenn dieses Ziel eben unerreichbar ist? Der Sieg der Seite mit mehr Kanonenfutter äh Truppennachschub nur eine Frage der Zeit ist, es sei denn wir schicken nicht nur Waffen sondern direkt auch Truppen und Söldner an die Front gegen Russland. Aber möchten Sie bei einer Atommacht wirklich bis aufs äußerste gehen?

      • @sociajizzm:

        Diesen Automatismus sehe ich nicht. Ich räume allerdings ein, dass die Lage bei einem drohenden militärischen Zusammenbruch der Ukraine äußerst schwierig werden würde. Aber v. a., weil man mit der USA unter Trump nicht rechnen kann (Der im übrigen aber Putin gerade erst mal daran erinnert hat, dass auch die USA über Atomwaffen verfügen).



        Aber eben weil dieses Szenario noch nie gänzlich von der Hand zu weisen war, habe ich seit dem Tag des russischen Überfalls für eine massive Unterstützung der Ukraine durch Waffenlieferungen plädiert. Wer die immer abgelehnt hat (ich erinnere mich jetzt nicht, ob Sie dazugehörten), sollte mir jetzt nicht mit einer militärischen Zwangslage der Ukraine kommen.

    • @Schalamow:

      Wir haben dazu ja gewohnheitsmäßig sehr divergente Ansichten. Will gar nicht polemisieren, sondern auf einen m.E. zentralen Punkt hinweisen. Sie sehen Russland sozusagen als vollendeten Absolutismus, in dem alles von den privaten Kalkülen einer einzelnen Person abhängt. Ich gehe dagegen schon davon aus, dass es innerhalb der Machteliten und speziell der ökonomischen Eliten ein größeres Meinungsspektrum gibt. Auch was Russlands Rolle nach Kriegsende betrifft. Die Anhänger einer "multivektoralen" Außenpolitik (die den Westen einschließt) sind ja nicht plötzlich weg. Und dass Russland bei einer dauerhaften Abkehr vom Westen zu einem wenig handlungsfähigen Rohstoffanhängsel des chinesischen Staatskapitals werden wird, dürfte doch vielen klar sein.

      • @Kohlrabi:

        Den von Ihnen erwähnten Aspekt will ich gar nicht bestreiten bzw. sehe ich sogar ähnlich. Gerade die ökonomischen Eliten haben eigene Interessen, die mit denen Putins nicht identisch sein dürften. Siehe auch taz.de/Oligarchen-in-Russland/!5923667/ Die Frage ist allerdings, inwieweit sie Einfluss auf Putins Politik haben. So weit ich das von mir dazu Gelesene ad hoc rekapitulieren kann, reden wir dabei allerdings nicht von der ökonomischen Elite insgesamt, sondern bestenfalls von einer Handvoll Putin nahestehender Oligarchen. Eine auch nur irgendwie geartete konsensuale Führung kann ich allerdings nicht erkennen. Und Medwedjew und Dmitriew, die Clasen genannt hatte, gehören mit Sicherheit nicht in diesen Zirkel. In jedem Fall lebt gefährlich, wer Putin herausfordert, die quasi öffentl. Liquidierung Prigoschins war ja auch sichtbare Warnung an alle, die Ähnliches im Schilde führen sollten.



        Die Idee, mit individ. Sanktionen gewissermaßen einen Spaltkeil in die russ. Oligarchie zu treiben, ist ja durchaus ein Element westl. Politik. Bislang aber ergebnislos.

  • Und nach dem Waffenstillstand greift Putin wieder an? Die Ukraine wird sich nicht Russland unterwerfen, nicht in den russischen Einflussbereich zurückkehren das ist aber das Ziel Putins. Daher brächte ein Waffenstillstand nur etwas wenn man die Ukraine in der Zeit massiv aufrüsten, in die NATO holt oder nuklear bewaffnet. Und weil Russland das auch weiß wird es keinen Waffenstillstand geben. Dazu kommt ein Ende der Kämpfe ist eine massive Gefahr für Putins Regime.

    • @Machiavelli:

      Es muss nicht zwangsweise so sein, dass Moskau (und natürlich auch die Ukraine) sich wieder nicht an ein Abkommen a la Minsk halten. Die Alternative ist ein "weiter so" wie bisher. Ja, wenn die Ukraine Männer bis 17 Jahre mobilisiert kann sie bei den jetzigen Verlustzahlen noch ein bis zwei Jahre durchhalten. Und dann?

      • @Alexander Schulz:

        An Minsk haben sich meines Wissens beide Seiten nicht gehalten.

  • Es geht Russland in erster Linie um eine drohende offizielle oder auch inoffizielle/faktische NATO-Mitgliedschaft der Ukraine. Darum ging es auch in den Gesprächen zwischen Putin und Trump. Die Führung der NATO weiß natürlich das auch.

    Das heißt, in Friedensgesprächen muss es um dieses zentrale Thema gehen, sofern ein Frieden angestrebt wird.

    Um Gebiete Russland geht es eigentlich nicht, abgesehen von der Krim. Russland hat die Krim zwar faktisch zurück erobert, hat aber nun das Problem, eine Landbrücke zur Krim herzustellen. Das ist einer der Hauptgründe für den Krieg im Donbass.

    Aber wie gesagt - auch eine zusätzliche Eroberung des Donbass würde Russland nicht viel bringen, wenn gleichzeitig, die West- und Rest-Ukraine faktisch und/oder offiziell NATO-Mitglied wäre.

    Insgesamt befindet sich Russland in einer extrem prekären und defensiven militärischen Lage, welche die USA- und NATO-Führungen mit Befriedigung zur Kenntnis nehmen.

    Es ist klar, dass diese den Krieg gegen Russland gewinnen wollen und auch gewinnen werden. Deshalb lehnen sie Friedensverhandlungen inklusive des NATO-Themas ab und rüsten auf wie nie zuvor.

    • @Uns Uwe:

      "Es geht Russland in erster Linie um eine drohende offizielle oder auch inoffizielle/faktische NATO-Mitgliedschaft der Ukraine."



      Diese Behauptung ist nachweislich falsch. Ginge es allein darum, hätte Trump sofort zugestimmt. Denn eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine hatte er schon Anfang des Jahres definitiv ausgeschlossen www.spiegel.de/aus...-bdd4-74cd90ee9518 Im übrigen, und das weiß man selbstverständlich auch in Moskau, reicht schon das Veto Orbans aus, um den Beitritt zu verhindern. Wer aber glaubt, Putin würde sich an unterschriebene Vereinbarungen halten, lebt auf dem Mond.



      Insofern gehört diese Behauptung zur klassischen Wagenknecht-Propaganda. Systematische Schuldumkehr, um Putin zu entlasten und die Verantwortung für seinen Raubkrieg dem Westen in die Schuhe zu schieben. Ihr einfühsames Verständnis für die Notwendigkeit einer russischen Landbrücke zur Krim zeigt nur, dass Sie in die gleiche Richtung denken. Aber das ist ja nichts Neues.

      • @Schalamow:

        Die Theorie der Bedeutung der Landbrücke zwischen Russland und der Krim als einer der Hauptgründe für den Krieg um den Donbass habe ich vom Kriegsreporter Christoph Wanner von der Zeitung "Die Welt". Derzeit ist Russland dabei, zusätzlich zur Kertsch-Brücke eine Eisenbahnlinie durch den Donbass zur Krim aufzubauen:

        "Die Strecke soll Russlands Hafenstadt Rostow am Don und die Krim verbinden. Die Bahnstrecke verläuft laut dem „Telegraph“ durch Schlüsselregionen der besetzten Ukraine, darunter Donezk, Mariupol und Berdjansk."

        www.focus.de/polit..._id_259815063.html

        Grundsätzlich sollte man weder Putins Propaganda noch westlicher Propaganda trauen, sondern eine neutrale, wissenschaftliche Position einnehmen.

    • @Uns Uwe:

      Die NATO Mitgliedschaft der Ukraine ist Russland absolut egal. Wer diesem russischen Narrativ glaubt, geht Putin auf den Leim.

      Putin verfolgt (und das wird aus seinen Reden und Statements klar) die Wiederherstellung der UDSSR, deren Zusammenbruch für Putin das Schlimmste war, was jemals passiert ist.

      Ich empfehle immer, direkt der Quelle (Putin/Dugin) zuzuhören, zum Glück sagt Putin genau das, was er auch macht.

      Man kann sich jegliche Diskussion sparen, man muss ihm einfach nur glauben was er sagt bezüglich dessen, was er vor hat.

      • @Gnutellabrot Merz:

        Der damalige NATO-Generalsekretär Stoltenberg hat selbst in einer Rede im September 2023 vor einem EU-Ausschuss gesagt, "dass das unnachgiebige Drängen der USA auf eine Ausweitung der NATO auf die Ukraine die eigentliche Ursache des Krieges sei – und der Grund dafür, dass dieser Krieg bis heute andauert."

        www.infosperber.ch...n-war-kriegsgrund/

        Das ist also weder Putin-Propaganda noch Spekulation.

        Und das ist das zentrale Problem für Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine, zumal Selenski im November 2024 für einen NATO-Beitritt der Ukraine sogar zu (vorübergehenden) Gebietsabtretungen bereit war:

        rp-online.de/polit...chen_aid-121641695

        Das heißt also: Gebiete sind beiden Seiten wichtig, aber - erstaunlicherweise - nachrangig.

        • @Uns Uwe:

          Warum verlinken Sie hier erneut auf einen Artikel, bei dem ich Sie schon vor knapp drei Monaten darauf hingewiesen hatte, dass es sich um Fake-News handelt? taz.de/Gebietsabtr...bb_message_5072736

          • @Schalamow:

            "Die Kommunikationswissenschaftlerin Lisa Schwaiger rechnet in ihrer Dissertation über Alternativmedien im deutschsprachigen Raum den Infosperber dem Typus der «seriösen Alternative» zu ..."

            de.wikipedia.org/wiki/Infosperber

            Im Infosperber-Artikel wird auf die Originalquelle von Stoltenbergs Rede verlinkt, aus der zitiert wurde:

            www.nato.int/cps/e...?selectedLocale=en

            Wo sehen Sie da Fake News?

            • @Uns Uwe:

              Den Nachweis, dass es sich um Fake-News handelt, hatte ich bereits in meiner Entgegnung vom 15.8.25 beigebracht. Darauf sind Sie allerdings schon damals nicht eingegangen.



              Und beim Wiki-Artikel übergehen Sie sämtliche deutlich kritischeren Einordnungen von Info-Sperber als Verschwörungstheoretiker-Medium.

              • @Schalamow:

                Wie gesagt, man sollte weder russischer, noch deutscher noch ukrainischer Propaganda glauben.

                Sie hatten am 15.08. das Portal stopfake.orge zitiert:

                www.stopfake.org/d...einmarschiert-ist/

                Jedoch ist dieses Portal der ukrainische Propaganda zuzuordnen:

                "The StopFake website is a project of Ukrainian media NGO Media Reforms Center. It was founded in March 2014 by Ukrainian professors and students with the stated purpose of refuting Russian propaganda and fake news."

                en.wikipedia.org/wiki/StopFake

                Man entlarvt Fake News nicht, indem man einfach eigene Behauptungen entgegen stellt, sondern indem man zunächst mal die Argumente und Quellen des Kontrahenten prüft.

                Es wäre gut, wenn Sie z.B. auf die Stoltenberg-Aussagen eingehen würden, also auf die, welche er tatsächlich getätigt hat. An denen kommt man nicht einfach so vorbei - es sei denn, man will sie einfach ignorieren, um besser schlafen zu können.

          • @Schalamow:

            Haben Sie sich schon Mal Stoltenbergs Rede angehört oder durchgelesen? Eine gute Quelle wäre hier für z.B. die Homepage der Nato

            Sie liegen ja leider oft falsch mit Ihren Aussagen und versuchen regelmäßig unangenehme Fakten als Fake News zu betiteln.



            In diesem Fall lege ich Ihnen ans Herz sich die Originalrede durchzulesen.

            www.nato.int/cps/e...pinions_218172.htm:

            "The background was that President Putin declared in the autumn of 2021, and actually sent a draft treaty that they wanted NATO to sign, to promise no more NATO enlargement. That was what he sent us. And was a pre-condition for not invade Ukraine. Of course we didn't sign that."

            • @Alexander Schulz:

              Ich benenne Fake-News also solche, wo Sie vorliegen. Z. B. Ihre monatelang wiederholten Hinweise auf die Instanbuler Verhandlungen und den dort angeblich erzielten Durchbruch. Das ist nun nachweislich falsch. Aber jedes Mal, wenn man Sie darauf hingewiesen hat, haben Sie die Diskussion abgebrochen oder auf ein anderes Thema gelenkt.



              Und das Stoltenberg-Zitat entspricht nun ganz offensichtlich nicht dem, was @Uns Uwe oben behauptet. Das ein angeblich "unnachgiebiges Drängen der USA auf eine Ausweitung der NATO auf die Ukraine die eigentliche Ursache des Krieges" (so unter Verweis auf eine dubiose Quelle) gewesen sei, sagt Stoltenberg eindeutig nicht.

              • @Schalamow:

                Ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, aber wenn ich Sie auf eine falsche Aussage hinweise, wäre vielleicht etwas mehr Demut angebracht. Bzgl Istanbuler Verhandlungen: Ich habe Ihnen mehrere Male den Unterschied zwischen erfolgversprechenden Verhandlungen und einem fertigen Abkommen erklärt und Ihnen für das Erstere auch viele Quellen gegeben.

                • @Alexander Schulz:

                  Nur hat der Forist Schalamow keine falsche Aussage getroffen und die Quellen als das benannt was sie sind, Fake News.

                  Sie beziehen sich hingegen auf einen Auszug einer Rede Stoltenbergs und deuten diese dann anscheinend genauso wie es der Kreml getan und in seiner Propaganda verbreitet hat.

                  Die Hintergründe bezgl. des russischen Ultimatums vom 17. Dezember 2021 an die Nato blenden sie lieber aus. Auf diese hat sich Stoltenberg in seiner Rede aber bezogen. Das sollte man schon berücksichtigen, wenn man ihn zitiert.

                  Was sie hier machen ist die klassische Art Fakten zu Gunsten Russlands zu verdrehen um russische Narrative zu verbreiten.

                  Nur zu ihrem Leidwesen stoßen sie hier im Forum damit auf taube Ohren, da sich die meisten Foristen doch aus anderen Quellen als infosperber, telepolis oder anderen Sprachrohren Russlands bedienen.

                  Sie sollten lieber die Forderungen die mit Russlands Ultimatum verbunden waren noch einmal genau studieren und eine seriöse Quelle nutzen. Als Link empfehle ich dazu Reuters, ist allerdings auf Englisch.

                  Reuters Meldung v 17.12.2021



                  www.reuters.com/wo...raging-2021-12-17/

                  • @Sam Spade:

                    "Nur hat der Forist Schalamow keine falsche Aussage getroffen und die Quellen als das benannt was sie sind, Fake News."

                    Man muss die Meinung nicht teilen, dass die Istanbuler Verhandlungen ein Erfolg werden hätten können. Trotzdem ist es ein Unding andere Meinungen als Fake News versuchen zu diffamieren, wenn es dafür seriöse Quellen gibt. Wer so etwas macht tätigt am Ende falsche Aussagen.

                    Gerne gebe ich Ihnen dafür auch nochmal ein paar Quellen:

                    www.welt.de/politi...enden-koennen.html

                    www.reuters.com/wo...-talks-2025-05-12/



                    "WHY DID THE TALKS BREAK DOWN?



                    By April 2022, the situation on the battlefield appeared to be turning in Ukraine's favour. It had beaten back Russian forces from around Kyiv and shown evidence toWHY DID THE TALKS BREAK DOWN?



                    By April 2022, the situation on the battlefield appeared to be turning in Ukraine's favour. It had beaten back Russian forces from around Kyiv and shown evidence to the world of alleged Russian war crimes that provoked international condemnation, although Moscow denied them."

                    • @Alexander Schulz:

                      Ich habe mich bei meinem Kommentar auf die Post zwischen Schalamow und Uns Uwe bezogen, letzterer hat seine Behauptungen auf die Quelle infosperber gestützt.

                      Zudem behandelte mein Kommentar ausschließlich das Thema Stoltenberg und nicht die Istanbuler Verhandlungen.

                      Im übrigen haben sie davon gesprochen, dass Schalamow eine falsche Aussage getätigt hat. Dem habe ich widersprochen. That's all!

                    • @Alexander Schulz:

                      Bzgl Stoltenbergs Rede:



                      Mir zu unterstellen, dass ich Quellen wie Telepolis anführe ist unangebracht. Wann soll ich solche Quellen angeführt haben?



                      Solche Vorwürfe sind doch unseriös und lenken von der Thematik ab.



                      Davon abgesehen behaupte ich KEINESWEGS, dass man auf Moskaus Forderungen 1:1 hätte eingehen sollen. Ich weise lediglich darauf hin, dass auch Stoltenberg erwähnt, dass es einen Zusammenhang zwischen potentieller Nato-Erweiterung und dem jetzigen Krieg gibt.

        • @Uns Uwe:

          Lesen sie mal, was sie verlinkt haben. Stoltenberg hat das nie gesagt, das interpretiert nur der Verfasser des Artikels.

          Übrigens, selbst wenn, ist es kein Grund für einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Für solche Kriege gibt es keine Gründe. Die sind völkerrechtswidrig.

          • @Gnutellabrot Merz:

            Stoltenberg hat beschrieben, was vor dem Einmarsch Russlands an Korrespondenz zwischen Russland und der NATO bezüglich der NATO-Expansion stattgefunden hat.

            Wie interpretieren Sie das denn?

            Für Putin und seine Leute war die drohende NATO-Erweiterung in die Ukraine das nun mal der Grund, die Ukraine anzugreifen.

            Das muss man nicht bewerten. Es reicht, das erst mal zur Kenntnis zu nehmen.

            Aber wenn ich das bewerten würde, so würde ich sagen, dass Putin damals in eine Falle getappt ist, aus der er jetzt nicht mehr heraus kommt. Denn wie oben schon geschrieben, hat Russland mittelfristig keine Chance.

            Erst kürzlich sagte der neue NATO-Generalsekretär Rutte sinngemäß, dass die NATO 100-mal stärker wäre als Russland. Und er hat Recht.

            Die NATO ist auch heute schon und selbst ohne die USA den Russen weit überlegen.

            • @Uns Uwe:

              Nein Putin wollte das die NATO Osteuropa faktisch Russland überlässt.

  • Die Intention des Autors hinsichtlich der Verweigerung junger Männer für den Kriegsdienst ist mir nicht ganz klar.

    Grundsätzlich ist kein Mensch der seinen Verstand noch beisammen hat erpicht darauf in den Krieg zu ziehen. Es ist auch eine ganz normale Abwehrreaktion unangenehmen Tatsachen lieber aus dem Weg zu gehen und zu hoffen, dass der Kelch an einem vorübergeht.

    Aus einem derartigen Verhalten kann man aber keine Rückschlüsse ziehen, wie es der Autor offensichtlich getan hat. Und das ein Staat der sich im Krieg befindet in dieser Hinsicht Gegenmaßnahmen ergreift ist auch nichts neues.

    Das zudem ein Waffenstillstand dem sinnlosen rumgeballer vorzuziehen ist, gilt für alle kriegerischen Konflikte.

    Irgendwie fehlt es dem Artikel an Aussagekraft, schließt auch die Bemerkung zu dem "Russenhass" ein, der sich in der Ukraine auch auf die russische Sprache auswirkt. Finde ich weder befremdlich noch verwerflich. Das sind halt die Begleiterscheinungen in einem solchen Konflikt.

    • @Sam Spade:

      "Die Intention des Autors hinsichtlich der Verweigerung junger Männer für den Kriegsdienst ist mir nicht ganz klar."

      Im Kern würde ich sagen ist die Aussage " Ich halte den Anblick des aktuellen Leids in der Ukraine nicht aus, deswegen lieber kapitulieren und auf Putins Gnädigkeit hoffen, dann hört wenigstens das sterben auf".

      Dass (angeblich) verhandlungstechnisch nicht alles versucht wurde, klingt für mich vorallem nach Rechtfertigung, des sonst müsste der Autor ja klar sagen, dass aus der bewaffente Wiederstand nichts anderes bleibt um Russlands Aggressionen einzudämmen. Vielleicht möchte sich der Autor auch noch ein wenig die Hoffnung bewahren, dass eine "friedliche Lösung" immer möglich werde.

      In Bezug auf die russische Sprache und Russenhass, lässt sich festhalten dass diese durchaus älter sind als der aktuelle Ukrainekonflikt und sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Ukraine ziehen.

  • Was gibt es denn zu "verhandeln" mit einem Gegner, der die vollständige Zerstörung und Aneignung will und auch in dem Glauben gelassen wir, er könne das schaffen? Das ist Kapitulation und vollständige Selbstaufgabe - nennen Sie das Kind doch beim Namen.

    • @PeterArt:

      Woraus schließen Sie, dass Russlamd die vollständuge Zerstörung will?

      • @Francesco:

        Präzise: Die vollständige Zerstörung als souveräner Staat. Einfach mal Putin, Lawrow und Medwedew zuhören. Die Ukrainer haben sich mehrheitlich dafür entschieden, als souveräner Statt zu existieren, selbst in den mehrheitlich von ethnischen Russen bewohnten Gebieten und sogar auf der Krim.

      • @Francesco:

        Aus der russischen Propaganda, es gäbe kein ukrainisches Volk, und aus der Politik in den bereits besetzten Gebieten im Osten der Ukraine.

        • @rero:

          Mit Zerstörung meinen Sie die Abschaffung des ukrainischen Staats? Ich hatte Sie so verstanden, dass Sie die Zerstörung des Landes (Häuser, Betriebe, Infrastruktur) meinen.

          • @Francesco:

            Zerstörung des Staates, der Kultur, Sprache, Identität, der Zivilgesellschaft.

  • Danke für diesen Artikel.



    Die Diskussion hierzulande läuft zwar schon lange, ist aber aus weiter Ferne.



    Über die große Zahl an Deserteuren lese ich hier zum ersten Mal.



    Das passt aber ins Bild, beide Kriegsparteien haben bisher ja auch noch nie realistische Zahlen ihrer Gefallenen präsentiert.



    Ich hoffe auch, dass es zu einem Waffenstillstand kommt.



    Hier reden ja Viele von dem ganzen Stress, den Sie dauernd haben, oder burn out.



    Wie geht es wohl Menschen, die jahrelang in Todesangst leben müssen?



    Den UkrainerInnen wäre eine Atempause zu gönnen. Die Hoffnung stirbt zuletzt und vielleicht folgt aus einem Waffenstillstand ja mehr.

    • @Philippo1000:

      Die Mehrheit der Ukrainer*innen will allerdings diesen von Ihnen beschriebenen Weg nicht gehen.

  • „Gleichwohl: Zwei Jahre Waffenstillstand sind besser als null Jahre Waffenstillstand. In zwei Jahren kann die Welt eine ganz andere sein.“

    Dieser Satz fasst es ganz gut zusammen. In zwei, drei Jahren könnten die aktuellen Protagonisten des Weltwahnsinns (Putin, Xi, Trump) den Weg alles Irdischen gegangen sein.

    Danach könnten noch beklopptere Epigonen noch schlimmer sein. Es könnte aber auch anders kommen. Man weiss es nicht. Mit den alten Betonköpfen wird sich aber nichts ändern. Der krampfhafte Wunsche des „Namens in der Geschichte“ als Ausdruck der Angst vor dem Tode, -können die nicht einfach anständig ableben wie andere Menschen auch?

    Leider wohl nicht. Gegen diese Krankheit hat die Menschheit in Jahrtausenden noch kein Mittel gefunden. Eher besiegt man den Krebs.

  • ""Russland will aktuell keinen Waffenstillstand ohne Vorbedingungen. Was Russland wirklich will, ist aber so klar nicht.""



    ===



    Der Kindermörder und sein Assistent Lawrow fordern laut ""Financial Times"" das was zwangsweise aufgrund der russischen Forderungen auf kurz oder lang zur Zerstörung und Vernichtung der gesamten Ukraine führen würde:

    In einem zugeschickten Memorandum während der Vorbereitungen für das geplatzte Ungarn-Treffen hat Moskau auf seinen wiederholt vorgetragenen Maximalforderungen beharrt schreiben die „FT“-Journalisten:



    1.. territoriale Zugeständnisse



    2.. drastische Reduzierung der ukrainischen Streitkräfte



    3.. eine Garantie, dass die Ukraine niemals Nato-Mitglied wird – also die bekannten russische Forderungen die lediglich dazu führen würden die Vernichtung der Ukraine nicht zu stoppen sondern in die Länge zu ziehen.

    • @zartbitter:

      Das Ziel von territoriale Zugeständnissen und eine Nicht-Aufnahme der Ukraine in der NATO wird Russland sowieso erreichen. Punkt 2 ist der Wichtigste, aber um so länger der Krieg dauert, um so ungünstiger werden die Konditionen am Ende. Man hätte spätestens nach der erfolgreichen Charkiwoffensive im herbst 22 Verhandlungen mit großen Zugeständnissen anstreben müssen anstatt sich unrealistischen Träumereien hinzugeben



      Im Nachhinein war es ein großer Fehler 3 Jahre lange strikt Verhandlungen abzulehnen und sich jetzt über sehr ungünstige Konditionen zu wundern.



      Was versprechen Sie sich von einem "weiter so" wie bisher?

      • @Alexander Schulz:

        Ich habe nur eine einzige Frage:

        Wie wollen sie Verhandlungen erreichen?

        Jeder Versuch ist bisher daran gescheitert, dass Russland nicht verhandeln will. Selbst als der von Russland explizit als Verhandlungspartner geforderte US Präsident Verhandlungen anfangen wollte, hat Russland weitergebombt und es nie zu Verhandlungen kommen lassen.

        Wie wollen sie Verhandlungen erreichen, wenn eine Seite offensichtlich nicht verhandeln will?

        Ich gebe ihnen einen Tipp: Wenn eine Seite nicht verhandeln will, dann gibt es keine Verhandlungen. Es ist ziemlich einfach wenn man mal ehrlich drüber nachdenkt.

        • @Gnutellabrot Merz:

          Dass während Verhandlungen weiter gekämpft wird, ist nicht so ungewöhnlich. War beim Waffenstillstand zwischen Israel und Hamas auch so. Oder beim Dayton-Abkommen.

        • @Gnutellabrot Merz:

          Zum jetzigen Zeitpunkt wird man Russland sehr weit entgegenkommen müssen um eine Art Abkommen überhaupt attraktiv zu machen. Es war doch immer klar, dass um so länger der Krieg dauert, um so ungünstiger werden die Konditionen.

          • @Alexander Schulz:

            Aber die Angebote liegen doch auf dem Tisch. Hat Trump doch Putin alles unterbreitet. Keine NATO Mitgliedschaft, Einfrieren an der Kontaktlinie, Gebietsabtretungen usw. Putin will aber keine Verhandlungen und auch keinen Waffenstillstand. Nach jedem Vorschlag fordert Putin wieder was anderes und noch mehr. Er findet immer was neues, was nicht passt. Sie sollten sich das Spiel mal genau anschauen, das Putin spielt. Vielleicht fällt ihnen dann auf, warum es keine Verhandlungen gibt.

            Übrigens, man sollte Verbrechern nicht nachgeben, wenn sie Erfolg haben mit Krieg und Vernichtung, dann hören sie nicht mehr auf.

            Ein Blick in die Geschichtsbücher ist da hilfreich, das gabs alles schon mal…

  • Danke für diesen nüchternen sachlichen Artikel, der nicht in das klassische "schwarz-weiß" Denken verfällt und die allgemeine Hysterie weiter anheizt.



    Auch wenn Putin ein Verbrecher ist, hilft es nicht die Ukraine unpassenderweise zu heroisieren. Es handelt sich schließlich nicht um einen Krieg zwischen Gut und Böse.



    Es ist wichtig die russischen Verbrechen klar zu benennen, jedoch trotzdem sich mit der Realität zu beschäftigen und Realismus walten zu lassen und sich nicht mit irgendwelchen Träumereien zu beschäftigen, die die schlimme Situation noch weiter verschlimmern.

    • @Alexander Schulz:

      ""Es handelt sich schließlich nicht um einen Krieg zwischen Gut und Böse.""



      ===



      In der Region Kiew setzte ein russischer Angriff ein Wohnhaus im Dorf Pohreby in Brand, wie Gouverneur Mykola Kalaschnyk mitteilte. Rettungskräfte hätten die Leichen von drei Menschen gefunden, unter ihnen zwei Kinder. Dem Gouverneur zufolge handelte es sich bei den Opfern um eine Frau und ihre beiden Töchter - ein sechs Monate altes Baby und ein zwölfjähriges Mädchen.

      In Charkiw wurde ein Kindergarten getroffen. Mindestens ein Mensch sei getötet worden und 7 wurtden verletzt schrieb Bürgermeister Ihor Terechow auf Telegram. Durch den Einschlag ist in dem Kindergarten ein Feuer ausgebrochen.

      ===

      Das Böse wird in der Religion, Religionswissenschaft, Kulturwissenschaft und in der Religionsphilosophie als Inbegriff des moralisch Falschen verstanden, oder als Kraft, die moralisch falsches Handeln antreibt.

      Frederik Pleitgen und Carlo Masala gehen nach dem Ungarn Desaster davon aus, das sich Putin innenpolitisch ohne



      Plan B allein auf das Weiterführen des Krieges mit anschliessender Vernichtung der Ukraine festgelegt hat.

      • @zartbitter:

        Und weil Russland viele böse Taten begeht muss die Ukraine zwangsläufig gut sein?

        • @Alexander Schulz:

          Sind für sie z.B. Korruption, Einschränkung der Pressefreiheit, Justizeinschränkung und starke Demokratiedefizite gut?



          Ich behaupte nicht, dass die Ukraine böse, aber ich habe da eine andere Vorstellung als Sie was gut ist.

      • @zartbitter:

        Welches aungarn-Desaster? Und bei Ihren Kriterien: Wie ist das beim Krieg Israels gegen die Hamas?

      • @zartbitter:

        Andererseits scheint Trump das Interesse an der Ukraine bzw. an einer diplomatischen Lösung des Krieges mehr und mehr zu verlieren oder schon gänzlich aufgegeben zu haben. Das Verschieben des Treffens mit Putin in Budapest hat das deutlich gezeigt, es ist jetzt fraglich, ob ein solcher Gipfel überhaupt noch zustande kommt.



        Für die Ukraine kann das indes nichts Gutes bedeuten, obwohl bei den amerikanischen Bemühungen in den Vormonaten in der hiesigen Öffentlichkeit immer davon die Rede war, Trump würde die Interessen der Ukraine ausverkaufen, indem er zu einem Deal mit Putin bereit wäre.



        Mit einem vollständigen Rückzug der USA aus diesem Konflikt hat Putin jedoch erneut alle (militärischen) Karten in der Hand (deshalb auch Selenskyis verzweifelten Versuche, Trump weiter im Spiel zu halten).



        Für Putin entfällt nun der Zeitdruck, die Eroberungen im Donbass schnell zu forcieren, wenn ihm jetzt nicht mehr der POTUS im Nacken sitzt, um auf einen Waffenstillstand zu drängen.



        Die Russen können sich beim Vorrücken in der Ostukraine trotz enormer Verluste an Soldaten und Material Zeit lassen, wohingegen die hohe Zahl an Desertationen für die Ukraine zu einem immer größeren Problem wird.

        • @Abdurchdiemitte:

          ""......Putin hat jedoch erneut alle (militärischen) Karten in der Hand...."



          ===



          Putin widerholt lediglich was zum Niedergang und zum Ende der Sowjetuion geführt hat.

          Er hat den Zerfall der Sowjetunion 2004 als „gesamtnationale Tragödie von gewaltigen Ausmaßen“ und ein Jahr später als „die größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts“ bezeichnet.

          Warum Putin nun die russische Tragödie des Zerfalls der Sowjetunion durch Hochrüstung, Krieg, Stalinismus, brutalst mögliche Ausbeutung der Jugend als Kanonenfutter,, Ausbeutung des Staates durch Oligarchen -- was momentan insgesamt zu einem dramatischen Rückgang der russischen Gesellschaft neben anderen Ursachen führt --- unbedingt wiederholen möchte bleibt sein Geheimnis.

          Der größten Feinde der russischen Gesellschaft neben Putin sind die ihn stützenden Oligarchen neben Faschisten wie Alexander Dugin.

    • @Alexander Schulz:

      Es ist aber auch nicht realistisch anzunehmen das sich Putin an irgendwelche waffenstillstände oder friedensverträge hält. Das ist doch die Höhe der Träumerei.

      • @Machiavelli:

        Warum sollte Putin einen Friedensvertrag brechen, wenn er nach seinen Vorstellungen gestaltet ist?

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Das was Putin momentan unterzeichnen würde ist von einem Friedensvertrag 10 hoch 15 Lichtjahre entfernt und ob ein Waffenstillstand halten würde kann nur unter den gemachten negativen Erfahrungen aus Minsk 1 und Minsk 2 beurteilt werden. Alles andere ist Traumtänzerei.

          Erstaunlich ist das es niemandem auffällt das Putins Vorab - Bedingungen für vertragliche Regelungen derart ausgestalltet sind das er wie in den Jahren nach 2014 jederzeit wieder zuschlagen kann - ohne große Konsequenzen befürchten zu müssen.

          • @zartbitter:

            Ich habe nicht gesagt, dass so ein Vertrag in Aussicht ist. Nur dass Putin natürlich einen Vertag, der seinen Vorstellungen entspricht, wahrscheinlich einhalten wird.

            PS: Minsk hat keine Seite eingehalten.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Wahrscheinlich??



              Wurde von keiner Seite eingehalten??



              ==



              Das was sie meinen - eine schriftliche Bestätigung Russlands welche die Zerstörung der Ukraine entgegen dem Völkerrecht beinhaltet - ist kein Vertrag.

              • @zartbitter:

                Lesen Sie sich bitte die Minsker Verträge durch. Sie werden feststellen, dass sie von beiden Seiten nicht eingehalten wurden.

                Und die Einschränkung, dass er wahrscheinlich eingehalten wird, gilt für jeden Vertrag. Wir leben schließlich nicht in einer idealen Welt...

                • @warum_denkt_keiner_nach?:

                  Steile These.



                  Wahrscheinlich haben Sie noch nicht bemerkt das internationales Recht momentan durch das vermeinliche Recht des Stärkeren ersetzt wird.

                  Das gilded im wirtschaftlichen Bereich genauso wie für die rechtsradikale russische Ideologie als Grundlage für den verbrecherischen imperialistischen Überfall gegen die Ukraine.

                  Russlands Verstöße gegen die Minsker Verträge umfassen die Anerkennung der ostukrainischen Separatistenregionen als unabhängige Staaten, die fortlaufende militärische Unterstützung der Separatisten sowie die Untergrabung der ukrainischen Souveränität und territorialen Integrität.



                  Weiterhin wird Russland vorgeworfen, Minsk durch die Verteilung von Pässen an die Bevölkerung in den von Separatisten kontrollierten Gebieten und durch die Durchführung inszenierter Wahlen verletzt zu haben. Auch militärische Handlungen, wie die Eroberung von Debalzewe nach der Verkündung der Waffenruhe in Minsk II, werden als Bruch gewertet.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Ein solcher Vertrag verdient den Namen nicht.

          • @Machiavelli:

            Vertrag ist Vertrag. Es gibt ja nun wirklich viele Verträge in der Geschichte, die erzwungen wurden.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Russland hat sämtliche Verträge gebrochen die jahrzehntelang Frieden in Europa garantiert haben.

              Selbst UN Konventionen werden von Putin und seinen Helfershelfern als Müll betrachtet, ausgehölt und gnadenlos missachtet.

    • @Alexander Schulz:

      Es mag tatsächlich kein Krieg zwischen Gut und Böse sein. Aber es ist unzweifelhaft ein Krieg zwischen einem Agressor und einem Opfer, einem Angreifer und einem Angegriffenen. Zumindest in dieser Hinsicht sollte es nicht so schwer sein, zu ermitteln, wem sowohl die Sympathien als auch der Support gelten müssten. Niemand verlangt von Ihnen die Ukraine zu heroisieren... Die sowieso nicht, aber vielleicht ein bisschen die Ukrainer, die sowohl aus einer sehr sehr schlechten Position heraus sich verteidigen als auch uns die Russofaschisten um Putin & Medwedew vom Pelz halten. Fragen Sie mal in Polen herum, wie froh man ist, keine Grenze zu Russland zu haben und wie froh man ist, dass die Ukrainer es bis heute verhindert haben. Ich weiß nicht, was Sie mit Träumereien meinen. Mir sind bisher nur deutsche Träumereien untergekommen. Träumereien all der hiesigen Vebündeten Putins, die von der Wiederaufnahme der deutsch-russischen Druschba schwadronieren. Unter den Ukrainern und ihren Supportern herrscht der von Ihnen eingeforderte Realismus spätesten seit 2014, mit blutigen Fakten unterlegt seit 2022.

      • @DemianBronsky:

        Ähm, hat Polen nicht zur Oblast Kaliningrad sehr wohl eine direkte Grenze?

    • @Alexander Schulz:

      Was heißt hier schwarz - weiß Denken?



      Hier hat ein Land völkerrechtswidrig Territorium eines souveränen Staates erst besetzt, dann annketiert und schließlich gegen das Land einen Angriffskrieg geführt unter Missachtung sämtlicher Regeln des Völkerrechts.

      Klarer geht es wohl kaum. Da gibt es weder ein schwarz - weiß noch eine Grauzone und erst recht kein "auch wenn Putin.." Die Rollen zwischen "Gut und Böse" sind klar verteilt.

      Daher verstehe ich nicht ganz, was sie mit ihren Kommentar eigentlich bezwecken wollen, wenn sie von Realismus schreiben. Die Realität ist, das die Ukraine sich auch nach über drei Jahren erfolgreich verteidigt, dabei in allen Bereichen große Opfer bringt und dafür Unterstützung und Respekt verdient hat. Den sprechen sie der Ukraine mit Aussagen wie "hilft es nicht die Ukraine unpassenderweise zu heroisieren" ab.

      Den von ihnen geforderten Realismus lässt besonders die russische Seite vermissen, die ja immer noch davon träumt die Ukraine als Staat zu liquidieren.

      Von daher ist die Intention ihres Kommentars an den falschen Adressaten gerichtet. Der richtige Empfänger wäre Putin.

      • @Sam Spade:

        @ Sam Spade, DemianBronsk und Machiavelli: Ich stimme natürlich zu, dass es sich hier um einen Krieg zwischen Agressor und Opfer handelt. Um "gut" und "böse" kann es sich nicht handeln, da dafür einfach die Defizite auf der ukrainischen Seite viel zu groß sind. Natürlich sind auch die Sympathien klar verteilt, aber das ändert nichts an der realen Lage vor Ort.



        Fakt ist nun einmal, dass kein Weg daran vorbei führem wird riesige Zugeständnisse an Russland zu machen, damit Russland überhaupt Interesse an irgendeiner Art von Vereinbarung hat.



        Und eine Vereinbarung muss natürlich attraktiv genug sein, dass Russland sich daran hält.



        Es dürfte doch niemanden überraschen, dass die Konditionen ungünstiger werden mit Dauer des Krieges. Wir tun uns leider sehr schwer mit Anerkennung der Realität. Z.B. erst vor zwei (!) Wochen haben die Ukraine und die EU ihre Position revidiert, dass Ausgangspunkt für Verhandlungen nicht mehr die territorialen Grenzen der Ukraine sein müssen. Dabei war das doch schon seit Jahren offensichtlich. So ist das leider in vielen anderen Punkten auch. Man hilft niemanden damit sich eine alternative Realität zu schaffen.

        • @Alexander Schulz:

          Russland wird keinerlei Zugeständnisse machen solange nicht deutlich mehr russische Soldaten fallen und in Russland die Infrastruktur massiv zerstört wird.

          Ich wage sogar zu behaupten, dass Putin die nukleare Vernichtung der Ukraine bereits plant, unabhängig von allen Bemühungen vieler Menschen, Verhandlungen zu erreichen.

          • @Gnutellabrot Merz:

            "nukleare Vernichtung der Ukraine bereits plant"

            Das sind doch alles sehr weit geholte Spekulationen.

        • @Alexander Schulz:

          Wenn in der Welt Macht das Recht ersetzt, dann ist keine Nation mehr sicher.

          Zurückweichen und sei es nur in der Form von Zugeständnissen hat die Verhältnisse eigentlich nie verbessert, sondern meist nur noch verschlechtert.

          Die europäische Geschichte hat dafür viele Beispiele geliefert, von Napoleon bis Hitler. Auch bei diesen beiden Despoten hat die Anerkennung von vermeintlichen Realitäten letztendlich in die Katastrophe geführt.

          Der Realismus den sie vorzugsweise von der Ukraine einfordern scheint ihnen in dieser Angelegenheit abzugehen.

          • @Sam Spade:

            "Wenn in der Welt Macht das Recht ersetzt, dann ist keine Nation mehr sicher."

            Für mächtige Nationen war das Völkerrecht leider schon immer weniger bindend. Es wird hier also kein Präzedenzfall geschaffen.

        • @Alexander Schulz:

          Für Russland ist nur die Vernichtung der Ukraine attraktiv, daher wäre kein Frieden für Russland attraktiv bei dem eine freie Ukraine weiterhin existiert. Die einzige Situation in der russland einem frieden mit freier Ukraine zustimmt ist wenn der Schmerz des Krieges zu hoch ist. D.h. mehr waffen und Angriffe im russischen Hinterland.

          • @Machiavelli:

            Eine neutrale Restukraine könnte für Putin als Puffer auch interessant sein. Was er genau denkt, weiß ich nicht. Ich habe jedenfalls die Webseite noch nicht gefunden, auf der er seine geheimen Pläne und Gedanken veröffentlicht.

            Falls Sie einen Link haben...

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Schauen sie 2h russisches Fernsehen, oder lesen Reden russische Offizieller. Die Ukraine würde höchstens als Vasallenstaat exisiteren.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              👍

          • @Machiavelli:

            Ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, aber die letzten Jahre lagen sie oft falsch mit Ihren Einschätzungen. Warum sollte das dieses Mal anders sein?

            • @Alexander Schulz:

              Sie lagen auch oft falsch, was ich da sage übe Russlands Ziele ist durch die Propaganda und Aussagen russischer gedeckt. Woran machen sie ihre Aussage fest außer Wunsch denken?

              • @Machiavelli:

                Wenn ich mir die jetzige Situation anschaue in der Ukraine, dann lag ich leider nicht falsch mit meinen Einschätzungen. Gerne lasse ich mich jedoch korregieren.



                Ich mache meine Aussage fest an den offiziellen Forderungen der russischen Regierung. In diversen offiziellen Schreiben z.B. an die Ukraine, aber auch an die USA fordert Moskau völkerrechtswidrig die Herausgabe von 4 (nicht 6 oder 8) zusätzlichen Provinzen.

                • @Alexander Schulz:

                  "Wenn ich mir die jetzige Situation anschaue in der Ukraine, dann lag ich leider nicht falsch mit meinen Einschätzungen. Gerne lasse ich mich jedoch korregieren. " Sie haben damals so gewarnt vor der Kharkiv offensive und am Ende hat Russland 40.000 Soldaten verbrannt für ein paar Kilometer. Sie erzählen jetzt seit zwei Jahren das der Ukraine die Soldaten ausgehen und die Front zusammenbricht. etc etc.

                  Und Entnazifierung, und Entmilitarisierung. Offiziell ist Russland auch eine Demokratie und offiziell hat Russland versprochen die Grenzen der Ukraine zu garantieren. Bischen selber denken muss schon dazu gehören. Wenn sie glauben das Russland wenn es keine Ukraine in der NATO und 4 Oblaste kriegt frieden gibt dann sind sie extrem naiv. Man hat das jetzt 2x versucht Land gegen Frieden, es wird nicht funktionieren.

  • „Heute werden bei den Angriffen auf Russland auch mit „unseren“ Waffen Kinder und andere Zivilisten getötet,.... "

    Im Gegensatz zu Russland aber nicht gezielt.



    Es ist Krieg, was erwarten Sie?

    • @Thomas Böttcher:

      Heftig und respektlos. Der soll sich da mal nicht so haben. Es ist eben Krieg. Da passiert so etwas. Muss jeder einsehen. Vom Sofa aus lässt sich das gut konstatieren.

    • @Thomas Böttcher:

      ...und im Krieg ist Alles erlaubt?



      In der Ablehnung des unrechtmäßigen Angriffskriegs Putins auf die Ukraine beziehen wir uns auf das Völkerrecht.



      Zivile Opfer, keine Angriffe auf zivile Ziele, verbietet das Völkerrecht genauso.



      Entweder man will die Durchsetzung dieser moralischen Ordnung oder nicht.



      Wer sich für das Völkerrecht ausspricht, sollte dies auch konsequent tun.

    • @Thomas Böttcher:

      Herr Clasen wohnt in Kiew. Ihn muss man bestimmt nicht belehren, was Krieg ist.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Keine Belehrung.



        N' bisschen Differenzierung wäre schon von nöten. Wenn Russland diesen Angriffskrieg nicht durchziehen würde, würden auch keine Zivilisten sterben, ganz einfach.

        • @Thomas Böttcher:

          "Wenn Russland diesen Angriffskrieg nicht durchziehen würde, würden auch keine Zivilisten sterben, ganz einfach."

          Stimmt. Aber trägt dieser oft wiederholte Satz irgendwie zur Lösung bei?



          Ich finde es wichtig, dass auch mal ein Journalist seine Meinung äußert, der mitten unter den Menschen in der Ukraine lebt. Er bekommt schließlich auch Dinge mit, die nicht über die offiziellen Kanäle laufen.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Naja, wenn ich da so nach Deutschland schaue, sehe ich schon, dass die Dinge durchaus konträr je nach ideologischer Ausrichtung, gewertet werden können, oder nicht?

  • Danke für die realistische Einschätzung des Istzustandes.

    Leider ist aber ein Waffenstillstand ohne weitreichende Absprachen mit Russland nicht machbar. Die Vorstellungen, die auch viele westliche "Unterstützer" der Ukraine zum Besten gegeben haben, sind mit Russland nicht machbar. Die Idee ist ja, dass die Ukraine bis zu 800000 Mann unter Waffen hält und diese vom Westen mit allem, was er zu bieten hat in großen Mengen ausgerüstet werden. Man muss kein Genie sein, um zu sehen, dass eine solche Streitmacht antreten wird, um (mindestens) die verlorenen Gebiete zurückzuerobern. Darauf lässt sich niemand in Moskau ein, ohne dazu gezwungen zu sein.



    Die russische Seite wird also weiter so lange kämpfen, bis die Ukraine entweder die russischen Bedingungen akzeptiert (oder wenigstens einen großen Teil) oder der Ukraine die Soldaten ausgehen.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      👍

  • Die Ukraine wartet nicht mit dem Verhandeln. Putin verhandelt nicht minder Ukraine. Er verhandelt mit niemandem.

    Was ist daran so schwer zu verstehen? Putin besteht darauf, dass die Ukraine aufhört als Staat zu existieren. Das ist kein Verhandlungsangebot.

    Warum hört eigentlich niemand Putin zu? Einfach zuhören und ihm glauben was er sagt. Dann kann man sich solche Artikel sparen.

    Entweder die Ukraine ergibt sich und lässt zu, dass die ukrainische Kultur ausgelöscht wird, oder sie kämpft weiter.

    • @Gnutellabrot Merz:

      Netanyahu und seinen Ministern hört ja auch keiner zu.

    • @Gnutellabrot Merz:

      Es ist mir inzwischen auch schleierhaft, wie verdreht die Weltwahrnehmung inzwischen ist. Warum wird Putin nicht beim Wort genommen?

      • @DieLottoFee:

        Putin hat auch gesagt, dass er die Ukraine nicht angreifen wird. Man sollte nun wirklich nicht jede Aussage aus dem Kreml ernst nehmen.

        • @Alexander Schulz:

          Man sollte Diktatoren bei ihren Vernichtungsfantasien beim Wort nehmen... so aus gesundheitlichen Gründen.

      • @DieLottoFee:

        Die Antwort ist relativ einfach: Wenn man Putin beim Wort nimmt, muss man sein eigenes schönes Weltbild hinterfragen. Und bei aller Liebe – das geht zu weit.

  • Guter Artikel!

    Aber bei aller Liebe: Ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Land wie die Ukraine, nach all dem was zuletzt Putin und zuvor Stalin mit dem Holodomor an Greueltaten an ihr angerichtet hat, keine Russophobie entwickelt. Das von den Ukrainern, auch der Regierung zu erwarten, erinnert mich an die nicht nachvolllziehbare andere Wange die man als wahrer Christ hinhalten soll. Diese Empfehlung hat noch nie Sinn gemacht und ist m.E. auch nicht christlich sondern selbstverletztend.

    Ich bin bis Heute völlig fasziniert davon dass die Ukraine, als ich etwa ein Jahr vor dem Krieg als Tontechniker für eine Recherchedoku meine Partnerin dort war, den Holodomor scheinbar vergessen zu haben schien.

    • @AugenhöheStattTribalismus:

      Der Holodomor war meines Wissens nicht gezieltcgegen die Ukraine gerichtet. Er traf genauso auch Russen und andere Völker.

    • @AugenhöheStattTribalismus:

      Jesus sagte Dinge, die nicht christlich sind? Interessant. Oder halten Sie den Satz für nachträglich erfunden?

    • @AugenhöheStattTribalismus:

      Zum einen war Stalin Georgier, also Feind als Kommunist und nicht Russe. Zum anderen betraf sein bewusstes Aushungern nicht nur Ukrainer sondern auch Kasachen und eben Russen.



      Für Nationalisten ein gefundenes Fressen.



      Wieviele russischstämmige Menschen auf ukrainischem Boden dem zum Opfer fielen, scheint auch nicht geklärt.



      Sie lebten dort wie heute mit Ukrainern zusammen.



      Dies zu thematisieren wäre wohl wenig zuträglich, wenn man sich ein Alleinstellungsmerkmal als Opfer des Stalinismus zuschreiben will.

    • @AugenhöheStattTribalismus:

      Noch in den nuller Jahren, als ich häufiger dort war, gab es in der Ukraine in der Bevölkerung keine Ablehnung Russlands, sondern vielfach ein Gefühl der Verbundenheit und einen Wunsch nach engen Beziehungen. Man fieberte an einem Tag mit einem ukrainischen Klub im Europopokal mit, am nächsten Tag genauso selbstverständlich mit einem russischen. In Kiew wurde auf den Straßen ausschließlich Russisch gesprochen. Nur einen gemeinsamen Staat wollten viele nicht mehr; der Grund war damals v.a. der Tschetschenienkrieg, in den man die eigenen Söhne nicht schicken wollte. - Ein kollektives Gedächtnis an den Holodomor (Hungertod) gab es m.E. in den ländlichen Gebieten durchaus, allerdings überhaupt nicht national aufgeladen. Er wurde eher gesehen als wirtschaftspolitische Katastrophe oder als Ergebnis eines ökonomisches Kriegs des Staates gegen das freie Bauerntum. (Zum ersten Mal was davon gehört habe ich im Süden Russlands, der ja auch betroffen war.) Die nationale Interpretation erfolgte dann erst später "von oben".