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Eugenik-Diskussion um Maria MontessoriRichtige Pädagogik, falsche Ideen

Anna Klöpper
Kommentar von Anna Klöpper

Maria Montessori hat das Bildungswesen zum Wohle des Kindes entwickelt. Das entschuldigt aber nicht, dass sie offenbar eine Rassistin war.

Maria Montessori um 1935, wird beschuldigt eine Rassistin gewesen zu sein Foto: Everett Colle/picture alliance

M aria Montessori hatte pädagogisch durchaus revolutionäre Ideen – und war wohl leider zeitlebens eine Rassistin. So könnte man kurz und knapp das Dilemma um die 1952 verstorbene, italienische Ärztin und Biologin Montessori zusammenfassen, das seither immer wieder die Gemüter erhitzt: Kann man etwas gut finden, darf man allein in Deutschland rund 1.000 Montessori-Schulen und -Kitas betreiben, wenn die Urheberin der reformpädagogischen Idee leider auch eugenischen Rassentheorien anhing?

Noch 1951, so steht es jetzt jedenfalls in einem Buch der österreichischen Erziehungswissenschaftlerin Sabine Seichter, soll sie in Italien die Einrichtung eines „Ministeriums für Rasse“ befürwortet haben. Dank breiter Rezensionen sorgt das bereits Mitte Januar erschienene Buch der Salzburger Uni-Professorin, „Der lange Schatten Maria Montessoris“, nun für einige Aufregung.

Die Erkenntnis, dass Montessori am „perfekten Kind“ arbeitete, wie Seichter in einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung sagt – und die „weiße Rasse“ dabei als die auch moralisch überlegene ansah – all das ist keineswegs eine neue Erkenntnis.

Selbst der Vorsitzende der deutschen Montessori-Gesellschaft erklärte nach einem kritischen Beitrag über die Reformpädagogik in einer österreichischen Zeitung im Oktober, dass Montessoris um 1900 entwickelte „pädagogische Anthropologie“ tatsächlich „rassistisch geprägt“ gewesen sei. Und es gibt auch vor Seichters Buch schon pädagogische Forschung, man kann sie leicht im Internet bestellen, die Schriften Montessoris durchforsten auf der Suche nach eugenischen Ansätzen – und fündig werden.

Ihre Pädagogik gilt noch immer als Errungenschaft

Auch nicht neu ist wiederum die Erkenntnis, dass Montessori pädagogisch bemerkenswert vorwärtsgewandte Ideen hatte – jahrgangsübergreifendes Lernen, Projektunterricht, Noten erst in den höheren Klassen: Das sind Errungenschaften einer immer noch als modern geltenden Pädagogik, die inzwischen richtigerweise im Mainstream des öffentlichen Schulwesens angekommen sind.

Nur: Es entschuldigt nichts. Dass Montessori das Bildungswesen zum Wohle des Kindes entwickeln wollte, entschuldigt nicht, dass sie vermutlich – so legen es Seichters Recherchen nahe – nicht nur am Anfang ihrer Karriere eine Rassistin war. Ganz egal, ob nun im Zuge dieses Buchs weitere folgen, die Montessori-Aufarbeitung betreiben: Man muss – ja sollte – das Konzept Reformpädagogik nicht auf den Müllhaufen werfen.

Aber man sollte sich gut überlegen, wie viel ehrenvolles Andenken man ihrer Urheberin noch gewähren will. Straßen, die an kolonialistische Generäle erinnern, werden längst umbenannt. Vielleicht wäre es für die Montessori-Schulen auch an der Zeit.

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Anna Klöpper
Leiterin taz.eins
Seit 2011 bei der taz. Leitet gemeinsam mit Sunny Riedel das Ressort taz.eins. Hier entstehen die ersten fünf Seiten der Tageszeitung, inklusive der Nahaufnahme - der täglichen Reportage-Doppelseite in der taz. Davor Ressortleiterin, CvD und Redakteurin in der Berliner Lokalredaktion. Themenschwerpunkte: Bildungs- und Familienpolitik.
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55 Kommentare

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  • "... war wohl leider zeitlebens eine Rassistin." Statt diese Vermutung zu belegen, wird bereits die Umbenennung der Montessori-Schulen angeregt. Einfach mal so, auf Verdacht. Gegen dieses finstere Gedankenspiel ist die Montessori-Pädagogik ja geradezu luzide!

  • Das Problem fast aller pädagogischen Ideen und Ideologien, das ich schon während des Studiums offensichtlich und trotzdem störend fand: Viel Gedanken, viel hehres Ziel, wenig Selbstreflexion und Menschenfreundlichkeit und nich weniger Empirie und Wissenschaft. Reformpädagogik umfasst ja nun so viele Strömungen und dennoch ist fast allen eine rassistische, misogyne Grundannahme gemein - auch Pädagog:innen sind Kinder ihrer Zeit(en).

    Als Heilige böten sich da bloß noch Henryk Goldszmit an, besser bekannt als Janusz Korczak, und seine Kollegin Stefania Wilczyńska, aber die Verehrung von Pädagog:innen ist sowieso schräg.

    Es gilt: Holt die Pädagogen und -innen von ihren Sockeln und überprüft ihre Pädagogiken/Ideologien, bevor ihr sie euren und anderer Leuts Kindern überstülpt!



    Mehr Erziehungs_wissenschaft_, weniger Glaube in Bildung und Erziehung.

  • Wer sich die Mühe macht, "Maria Montessori - Gesammelte Werke: Durch das Kind zu einer neuen Welt" in die Suchmachine des Vertrauens eintippt, kommt in der Leseprobe auf Seite 297 auf den von Frau S. verwendeten Textabschnitt "Das Ministerium für menschliche Entwicklung." Da kann jeder mal selbst lesen, was M.M. eigentlich zum Thema geschrieben hatte.

  • Amüsant ist die Vorstellung, dass rechte Kreise die Bücher von Montessori lesen werden und ziehmlich enttäscht sein werden. In den 5 Büchern, die ich von Maria Montessoi besitze (und sogar gelesen habe;), steht nicht ansatzweise rassistisches Gedankengut; im Gegenteil. Habe nochmal durchgelesen, ob ich es übersehen hätte.^^ Ob so etwas im Spätwerk "L’Educazione e Pace" (Erziehung und Frieden) steht? Wer den o.g. Vorwurf gelten lässt, hat sicher kein Buch von Maria Montessori in Händen gehalten.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Einer war schon 100 Jahre vorher viel weiter:



    „Indem wir die Einheit des Menschengeschlechts behaupten, widerstreben wir auch jeder unerfreulichen Annahme von höheren und niederen Rassen.“ (Alexander von Humboldt, 1769-1859)

    • @95820 (Profil gelöscht):

      Das ist schön - wieder erinnert und zu lesen.

      Dem allfällig erwartbaren “Oh hängt ihn auf - ihn unsern Fürst…“ möchte ich einfach mal in praxi die Luft ablassen.



      Kritischer Hintergrund: Nazi Napola-Lehrer bis zum Abwinken. “Und wo sind Sie in unserem Bereich tätig?“ Reinhard Kahl ☕️ ☕️ “Um Gottes Willen! Nein.“



      “Und warum wissen Sie das alles?“ “Weils mich interessiert.“ (beie taz-kong)



      In praxi - Wie unten schon zart angedeutet: mein jüngster machte unlängst Abi auf einem Montessori-Gym. Und dazu mal dess!



      Gut zuvor hatte eine meiner Mitmusikerinnen & kritische kölsche Lehrsche gesagt: Montessori? Schule ok.



      Hat mit Montessori nix zu tun. Jeder macht da so seinen Stiefel!“



      & Däh lese ich jetzt => schmunzelnd



      “ Frage man zehn Pädagogen nach ihrem Konzept, bekomme man zehn verschiedene Antworten, so Schuldirektor Saša Lapter. Lokalaugenschein in einer Montessori-Schule.“



      www.furche.at/bild...ori-schule-8340598



      &



      Sehr praktisch konnte seine Mutter - alteingesessen in Aken im Bermudadreieck allgemeines briefing einholen.



      Die fragliche Zeit entsprach grds dem Vorstehenden. Sohnemann und mir war das Lehrpersonal teilweise insbesondere naturwissenschaftlich - suboptimal.



      Ein Deutschpauker - der Kafka auf der harten Max-Brod-Linie uneinsichtig via Note fährt. Ist halt ein Dummkopf - war meiner darin auch. Mein Kommentar s.u.. Respekt haben sojet nicht verdient!



      But.



      Mit dem Duce aber hat das alles nix zu tun! Woll



      Für die üblichen Weißwäscher vom Dienst habe ich allerdings wie bei so vielen sog Reformpädagogen - sorry - nur Verachtung übrig.

  • Frau Klöpper hat ganz klar ihre Quellen benannt: Ein Zitat der deutschen Vorsitzenden des Montessori-Bunds, eine Rezension in der NZZ und last not least die neueste Veröffentlichung einer österreichischen Wissenschaftlerin - mehr als genug, um "fündig zu werden". Und sie hat ausdrücklich die reformpädagogischen Verdienste von M.M. bestätigt. Was verlangen Sie eigentlich noch von einem 'Kommentar' - er ist per definitionem ein Kommentar und kein Ansatz etwa zu einer Dissertation.

  • Die kritische Auseinandersetzung mit der Person Maria Montessori finde ich richtig, die Idee der Umbenennung von Kindergärten und Schulen hingegen absurd. Diese Institutionen zeichnen sich durch die Vermittlung von Fähigkeiten und Wissen auf Grundlage der entsprechenden Pädagogik aus. Diese geht zwar auf Maria Montessori zurück, hat aber erstmal nichts mit ihrer Person an sich zu tun. Es ist ja nicht so, als ob zu Beginn des Tages im Stuhlkreis erstmal ein Hunderterwürfel mit dem Konterfei von ihr angebetet wird…

    Die nach außen hin sichtbare Unterscheidbarkeit gegenüber der „üblichen“ Pädagogik muss ja weiterhin gewahrt werden können. Das man dann mit den Kindern und Jugendlichen das Thema Rassismus, auch verbunden mit der Person Maria Montessori, aufarbeiten kann schließt dies ja nicht aus.

  • Jepp, Reformpädagogik des 20.Jahrhunderts und Anbiederung an, gar Übernahme von faschistischer Ansichten schließen sich nicht aus. Haben wir hier in Jena mit Peterson und seiner Jenplanpädagogik auch erlebt (und Konsequenzen gezogen).

  • Immanuel Kant und Martin Luther waren auch Antisemiten. Ähnliches wird man u.U. auch für viele andere Geistesgrössen finden. Zumindest im Christentum gibt es dafür Gnade Gottes, die Vergebung der Sünden, die Opfertheologie des Kreuzestodes Jesu Christi oder die Parole: wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.



    Vielleicht kann ja jeder werte Leser selbst überlegen, für welche Vergehen oder Reden er in 100 Jahren kritisiert werden wird.

    • @Christoph Strebel:

      Was uns das über Maria Montessori zu sagen hat, ist im Artikel, finde ich, gut gesagt:



      »Man muss – ja sollte – das Konzept Reformpädagogik nicht auf den Müllhaufen werfen.



      Aber man sollte sich gut überlegen, wie viel ehrenvolles Andenken man ihrer Urheberin noch gewähren will. Straßen, die an kolonialistische Generäle erinnern, werden längst umbenannt. Vielleicht wäre es für die Montessori-Schulen auch an der Zeit.«

  • Was mich wirklich stört ist, dass sie schreiben "und fündig wird" aber dann keine Quellen angeführt werden. Es ist dem Leser so nicht möglich sich selber ein Bild zu machen.



    Das wäre hier aber doch sehr spannend. Ich bins elber Pädagoge und mich würde das interessieren. Leider liefert ihr Artikel nichts in dieser Richtung. Und das ist nicht das erste mal wo so etwas angeführt wird, es aber nicht belegt wird.

    Zur Causa kann ich somit nicht viel sagen.

    Soll ich ihnen jetzt die ganzen antisemitischen oder rassistischen Zitate von sogenannten Ikonen der Linken vorlegen um aufzuzeigen wie verbreitet gewisse Gedanken damals waren, selbst in progressiven und revolutionären Kreisen? Das spare ich uns. Wissen wir doch alle!



    Wir könnten weite Teile unserer Geschichte zensieren wenn wir sie so betrachten wollen wie sie das hier anbieten. Und wie soll ich dann meinen Kindern die Geschichte erklären wenn da keine sichtbare Geschichte mehr ist? Sondern nurnoch eine glattgebügelte Angelegenheit die sich nach dem momentanen moralischen Dogma richtet?

    Mag ich mir nciht vorstellen ...

    • @Thomas O´Connolly:

      Nun ja, die gute Frau war eine Kunmpeline vom Duce und war der Auffassung „dass meine Methode mit dem Faschismus vereinbar ist“.

      Kumpeline ist wohl untertrieben, Groupie ist wohl zutreffender:

      „Es ist mein Ziel, in den Schulen meines Vaterlandes eine Methode zu verbreiten, die [...] eine Antwort darstellt auf die höchsten Prinzipien und die tiefe Doktrin, die Ihre Eminenz sich als Fahnenträger und mächtiger Verteidiger zu seiner Aufgabe gemacht hat für die Erhebung und Wiederherstellung des Mutes unseres Volkes und die Größe unseres unsterblichen Vaterlandes.“

      Schreibt sie Mussolini.

      Sie haben natürlich recht, faschistisches und rassistisches Gedankengut waren im Faschismus und im Nationalsozialismus weit verbreitet.

      Und jetzt bitte die Zitate von den von ihnen erwähnten Linken.

      www.furche.at/gese...montessori-8339289

      • @Jim Hawkins:

        Sehen sie, es ist gar nicht so schwer Quellen für etwas zu finden und diese auch auszuführen.



        Anhand solcher Daten kann man dann auch eine Debatte führen - alles andere ist schlicht irgendwie fraglich. Ich danke ihnen aber für ihre Quellen Jim.

        Ich bin absolut für eine kritische Auseinandersetzung mit ihrer Pädagogik.



        Aber ist nicht jede pädagogische Forschung eine Form von grenzenloser Kritik? Ohne jedwede Achtung vor bestehender Ordnung? Mit der Maxime "es gibt keine dummen Fragen" als Fahne der Revolution?



        Und diese Kritik sollte niemals irgendwo erstickt werden. Weder wenn es um M. geht nocht um Themen wie Inklusion, Moralität, Sexualität etc.



        Der freie Streit um das Recht auf "dumme Fragen" ist dabei doch das wichtigste aller Grundmotive.







        Was die besagten Zitate angeht; Es gibt sie sowohl von Seiten der schwarzen als auch der roten Front, und dem gesammelten Spektrum dazwischen. Das in Abrede zu stellen ist albern. Da haben wir alle viel zu lange und oft drüber geredet bevor sowas immer in Streit mündete.

        • @Thomas O´Connolly:

          Eine Antwort, die eines Pädagogen würdig ist.

      • @Jim Hawkins:

        Danke für den link: da legst die nieder.



        Wer Scuratti M & M durchtankt und packend Canale Mussolini im Beifang hat - dem ziehts schlicht die Schuhe aus - wenn da naturellement auch noch Quasselwasser die Weser runterfließt!



        In praxi: der jüngste in High Chapparal:



        Die Snobbie-Gym hatte seine Mutter öde durchfitzt - kath. Kaderschmiede zu Lasset und Kemmerich 🛑 und das Abi a Montessori geht ihm in Ordnung („das werd ich dir nie vergessen - daß du gesagt hast “Scheiß auf die Zensuren! Mach Abi! Der Rest findet sich!“



        => rauchender Kopp und Hintern für Master! Paschd scho •

      • @Jim Hawkins:

        Da ist schnell was zu finden. Das fängt bereits bei Kalle Marx an: www.n-tv.de/politi...ticle21848678.html mit übelste Sätzen zu Juden oder Schwarze.

        • @Rudolf Fissner:

          Das ist nicht falsch, aber aus einem anderen Jahrhundert als der Müll von Montessori.

      • @Jim Hawkins:

        "Und jetzt bitte die Zitate von den von ihnen erwähnten Linken"

        Ich werfe mal Beispielhaft ein Zitat von Pierre-Joseph Proudhon in den Ring:

        „Man muß diese Rasse nach Asien verweisen oder vernichten. Durch das Eisen oder durch das Feuer oder durch die Ausweisung ist es notwendig, dass der Jude verschwindet.“

        Ich finde es als Anarchist schon wichtig auch über sowas zu reden...

        • @Zecke:

          Proudhon hat im 19. Jahrhundert gelebt, Montessoris Äußerungen sind aus dem 20. Jahrhundert, das ist ein Unterschied ums Ganze.

          • @Jim Hawkins:

            Nein, nein.



            Es geht weniger darum wann die Leute gelebt haben, sondern ob sich heute noch auf sie bezogen wird.

            Wie eben bei Montessori als Reformpädagogin oder eben bei Proudhon als gerne zitiertem Posterboy einiger Anarchist*innen.

            Oder halt Marx. Oder Luther. Oder Gandhi.

            • @Zecke:

              Ach und nicht dass das missverstanden wird.



              Das war kein Kommentar nach dem Motto



              "hab dich nicht so, Dreck findet man überall"

              Ich finde es wichtig, den Scheiß den Montessori offensichtlich von sich gab aufzuarbeiten.

              Und (nicht aber!): Wie viele Rudolph-Steiner -Schulen gibt es eigentlich?



              Dem sein verschwurbelter Dreck steht da immerhin zum Teil sogar heute noch im Lehrplan...

          • @Jim Hawkins:

            Weil eine andere Rasse"verschwinden lassen" zu wollen, im 19. Jhd noch ganz okay war?



            Na dann kann man ja zum Beispiel Luther komplett rehabilitieren. Der hat seinen Unfug im 16. Jahrhundert verzapft. Das wär ja dann sogar ein Unterschied um vier Ganze.

  • Man sollte überhaupt immer nur die Idee ehren, wenn sie es denn verdient und nie den Menschen. Das geht immer schief und jeder Lichtgestalt kann früher oder später die innere Birne abgeschraubt werden.

  • Weisse Rasse moralisch überlegen und Pädagogik... Diese Schlagwörter der Einbildung und Ausrede für rachsüchtige Gewalt am Kind sind wohl heute immer noch oder schon wieder Treibstoff zur Aufrechterhaltung von Herrschaft und Ausbeutung. Nichts Neues im Bereich Produktion von Missständen also.

    • @aujau:

      Sie scherzen wohl.



      In vielen unserer Schulen herrscht eine bedrohliche Laissez-fairec Haltung in der es an der Tagesordnung ist, dass sich Schüler gewaltsam an ihren Lehrerinnen und Erzihern vergreifen. Ohne das dieses Verhalten igendeine greifbare Konseqzenz nach sich zöge.

      Sie reden so wie man spricht, wenn man unter "antiautoritärer Erziehen" so etwas versteht wie eben Laissez-faire.

      In Summerhill zb. (Siehe: A.S. Neill - Thoerie und Praxis der anti-autoritären Erziehung", Rowohlt) gab es durchaus Strafen und Konseqzenzen. Im Vergleich sogar relativ harter Natur. Diese wurden aber demokratisch vom Schülerrat beschlossen. Gewalt war Teil des Konzepts, wie sie Teil des Lebens ist, nur wurde hier nicht naiv an dieser Tatsache vorbei erzogen. Oder einfach die Augen davor verschlossen.



      In der Welt da draußen funktionert der Schweigefuchs halt nicht.

      Solange wir in den Schulen Laissez-faire, Überforderung, Gewalt seitens der Schülerschaft und immer mehr Kinder haben die nicht lesen und schreiben können nach der 4ten Klasse, so lange kann man nicht von einem progressiven Modell sprechen sondern muss eher von einer verwarlosung der Pädagogik reden.

      • @Thomas O´Connolly:

        Ich bezog mich auf die Erzeihungsratgeber, welche un neurechten Kreisen wieder kursieren. Die Kinder und Jugendlichen, die sich in der Schule nicht benehmen können und gewalttätig verhalten, kommen zumeist aus Familien, in denen ein autoritäres Klima mit Gewalt vorherrschend ist. Hinzu kommt dann noch ein problematischer Begriff von Respekt. Dazu fehlt tatsächlich oft eine Grenzsetzung und Klarstellung.

        • @aujau:

          Danke für ihre Antwort.

          1. Der Wunsch der Kollegen vor Gewalt geschützt zu werden und vor Übergriffen aller Art ist kein rechter Standpunkt. Ich kann ihnen aus meiner Gewerkschaftstätigkeit versichern, dieser Wunsch ist ein alle ideologischen Lager überspannender Wunsch.



          1.2. Leider ist es auch hier zutreffend zu sagen: Wir überlassen hier ganz ohne Widerstand den Rechten ein weiteres Betätigungsfeld und Agitationsmittel. Eines, das eigentlich immer unseres war. Sogar eines unser wichtigsten. Und eines in dem wir ihnen hundert Jahre vorraus sind. Was rede ich.. 200, 300.

          2. In Teilen stimmt es selbstverständlich nach wie vor das, "dass Sein das Bewusstsein" bestimmt oder halt die Sozialraumanalyse die Chancen und das Verhalten.



          Aber ich sehe leider durch das Internet eine zunehmende Auflösung gewisser als gegeben angesehenen Fakten. Besondern wenn es um Gewalt und Sexualverhalten geht. Da hängen wir grade massiv in der Forschung hinterher und viele Pädagogen wirken überfordert mit den Veränderungen durch die Technokratie (besonders in der Erziehung).

          3. Das ist mit dem Respekt ist ein Thema für Abendfüllende Debatten. Aber ich möchte sie auf den Unterschied zwischen natürlicher und künstlicher (bzw. erzwungener) Autorität aufmerksam machen.



          Eine Uniform ist eine künstliche Autorität, wie ein Titel oder Rang es ist. Wenn jemand allerdings begnadet Klavier spielt oder es lehrt, dann ist dies eine natürliche Autorität. Vor dieser hat auch der Anarchist einen gehörigen Respekt. Ist meistens der Fall.



          (Hier gäbe es noch viel mehr zu schreiben, aber ich wollte einfach nur noch auf ihren letzten Punkt kurz eingehen. Zudem ist das sehr streitbar, und streiten möchte ich mich nicht.)

  • Der große Held meiner Jugend, über den ich in der Schule ein Referat verfasst habe war Gandhi. Später musste ich lesen, er war ein Rassist und ein frauenfeindlicher Chauvinist, wenn nicht gar Vergewaltiger... Ich bewundere ihn heute wohl nicht mehr so sehr. Dennoch war er eine leuchtende Gestalt in der Zeitgeschichte mit dunklen Seiten... Es zeigt eben Mal wieder, dass die Welt nicht in schwarz und weiß in hell und dunkel einzuordnen ist. Ich denke nicht, das man jede Montessori Einrichtung umbenennen sollte. Viel wichtiger ist doch sie Diskussion und die Aufklärung und damit das akzeptieren, dass es eben wichtige Vordenker gibt, die aber fast nie perfekt sind!

  • Dank breiter Rezensionen sorgt das bereits Mitte Januar erschienene Buch der Salzburger Uni-Professorin, „Der lange Schatten Maria Montessoris“, nun für einige Aufregung.



    ---



    Tja, vielleicht habe ich einen zu weiten Blick, aber neben der o.a. gibt es noch VIELE Andere "paedagogische Ansätze", gerade in der Reformpaedagogik, Walldorf uvam. aus der Zeit zw. Jahrhundertwende & den 30ger Jahren des letzten Jahrhunderts, in denen einiges Kritik würdiges, wei im o.a. wenn auch, mehr oder weniger verdeckt, zu finden ist!



    Das Problem dabei ist mMn:



    Teilen wir jetzt Werk, Gedanke & AutorIn?



    Stellen wir das o.a. in den "geschichtlichen Kontext" & nutzen nur die Teile, die "einwandfrei", nach unserer HEUTIGEN Einschätzung sind?



    ...uvam.



    Mein Fazit: Ist wohl deshalb ein Problem heute, weil wir nur "halbherzig" versucht haben, unsere Geschichte vor 1945 aufzuarbeiten,



    UND uns dabei zu sehr auf die Zeit nach 33 konzentrierten, denn...



    .



    ... AH & Nazismus, Faschissmus, Rassismus, usw. kam nicht aus dem luftleeren Raum, ist auch nicht als Idee aus dem "Ausland" eingewandert, sonder das alles hatte eine lange auch deutsche Vorgeschichte bis weit nach 1850 hin!

  • Maria Montessori war ein Kind ihrer Zeit. Die meisten Anthropologen, Archäologen, Pädagogen, Historiker, Mediziner, Biologen, Philosophen, Anatomen, .... und mit ihnen ein grosser Teil der gebildeten Gesellschaft, samt ihrer Minderheiten, waren seit der 2. H. des 19. Jhs. Anhänger der Rassentheorie/n, überzeugt davon, dass es Rassen gab, die Rasse die kulturelle Kompetenz, Charakter, Verhalten bestimmte. Da jede Rasse, außer die eigene, minderwertig war, war der Schritt zur Eugenik klein. Das beginnt sich erst nach dem Schock der Nazizeit langsam zu ändern. Mit Betonung auf langsam. Viele Abwertungen etwa gegen Juden, Sinti/Roma, Muslime, dunkelhäutige, arabische, asiatische, aber auch gegen ost- oder südeuropäische Menschen sind nicht nur weiterhin in unserer Gesellschaft vorhanden, sondern z. T. wieder normal geworden. Das ist ein dringenderes Problem als Maria Montessori als Kind ihrer Zeit zu entlarven.

  • sorry, aber diese Theorie ist an den Haaren herbei gezogen! ich darf hierzu seriöse Quellen angeben, die das widerlegen:

    In Anbetracht der jüngsten Diskussionen um Maria Montessoris historische Ansichten und den Vorwürfen, wie sie in Sabine Seichters Buch und manchen Debatten aufgegriffen werden, bekräftigt die Österreichische Montessori-Gesellschaft die Notwendigkeit, Montessoris Lebenswerk umfassend zu würdigen.



    Es ist unerlässlich, sowohl Montessoris pädagogische Beiträge als auch die kontroversen Elemente ihres Denkens im Kontext ihrer Zeit zu betrachten. Die von der Autorin Sabine Seichter vertretenen Interpretationen beruhen stark auf dem Werk „Antropologia Pedagogica“ Maria Montessoris und führen uns vor Augen, dass ein tiefgehendes Verständnis von Montessoris Philosophie nur durch eine kritische und differenzierte Betrachtung ihres gesamten Werkes und Wirkens erreicht werden kann.



    Wir, die Österreichische Montessori-Gesellschaft, setzen uns dafür ein, das komplexe Erbe Maria Montessoris zu erforschen und zu verstehen. Unser Ziel ist es, eine Pädagogik zu fördern, die auf den Werten der Inklusion, des gegenseitigen Respekts und der Förderung individueller Potenziale basiert. Wir legen großen Wert darauf, Lernumgebungen zu schaffen, die alle Kinder willkommen heißen und sie in ihrer Entwicklung unterstützen, unabhängig von ihrer Herkunft oder ihren Fähigkeiten.

    Für eine tiefergehende Auseinandersetzung mit Montessoris Wirken und der Weiterentwicklung ihrer Pädagogik möchten wir euch auf folgende Links hinweisen:

    Beitrag von Univ.-Prof. Dr. Heiner Barz (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) zu der aktuellen Veröffentlichung



    www.news4teachers....et-ein-gastbeitrag



    Interview mit Jörg Boysen (Bundesvorsitzender von Montessori Deutschland)



    www.montessori-deu...iew-zu-montessori-

    • @Christian Bauer:

      Schade - der 2. Link funzt nicht!



      Falls Sie so nett wären …Dank im Voraus

  • Die eigentliche Frage ist, wie umfassend und ehrlich die Montessori-Pädagogik und -Einrichtungen sich nach 1945 mit dem Denken ihrer Gründerin auseinandergesetzt haben. Dass es nicht überraschend ist, dass es vor 1945 verbreitet rassistisches Denken gab, wurde ja schon gesagt. Aber dass es auch nach 1945 für so viele keine relevante Frage war, was ihre Vorfahren und -Denker so machten und dachten, ist ein Problem. Das uns gerade auf die Füße fällt, kann man in den Mitte-Studien z. B. nachlesen. Straßen umzubenennen ist da nicht hilfreich, fürchte ich.

  • "Kann man etwas gut finden, darf man allein in Deutschland rund 1.000 Montessori-Schulen und -Kitas betreiben, wenn die Urheberin der reformpädagogischen Idee leider auch eugenischen Rassentheorien anhing?"

    Ich würde sagen: ja.

    In der Vergangenheit waren die meisten Menschen, was man nach heutigen Maßstäben rassistisch ansieht. Oder auch antisemitisch. Z.B. waren die Juden im Preussen des Alten Fritz den anderen gegenüber Preussen gegenüber benachteiligt. Aber relativ zu allen anderen Staaten Europas ging es ihnen dort ungleich besser. Darum konnte Preussen dort viel bekannte Köpfe versammeln. War der Alte Fritz nun Antisemit?

    Und vor allem ist es nun einmal so, dass es objektive Wahrheiten gibt. Hätte Hitler das Penicilin entdeckt, dürften wir es dann deswegen nicht benutzen? Penicilin ist aber ein wirksames Antibiotikum, egal wer es gefunden hat.

    Und wenn Frau Montessori eine hervorragende Lehrmethode entwickelt hat, bleibt es eine hervorragende Lehrmethode, egal wer sie als Person sonst war.

  • 6G
    698967 (Profil gelöscht)

    Die Kommentare hier erstaunen mich doch sehr., ist doch der Artikel sehr moderat geschrieben. Mein Artikel wäre wohl noch deutlicher gewesen. Montessori ist 7 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges gestorben, Ihre eugenische und rassistische Einstellung ist menschenverachtend und menschenfeindlich. Natürlich hat sie große Verdienste in der Pädagogik erreicht. Aber gerade in der Pädagogik kann man das "Werk" nicht vom Schöpfer getrennt betrachten. In der Pädagogik steht der Mensch im Mittelpunkt. Wie kann da so eine menschenfeindliche Einstellung nicht relevant sein, dass man Schulen die ja eigentlich für alle offen sind, weiterhin nach einer Person benennt, die menschenverachtende, rassistische Einstellungen hatte? Eine kritische Auseinandersetzung und ein genaues Hinsehen sind nötig.

  • Ich dachte die Montessori Vorwürfe seien schon debunked: Sehr guter Artikel, der viel mehr in die Tiefe geht: www.news4teachers....t-ein-gastbeitrag/

  • Vielleicht nennen wir demnächst alle Schulen "Niemand ist perfekt - Schule", aber siehe da, unsere Bildungspolitiker würden das sicher nicht gut finden. Das würde doch den Leistungsgedanken unterminierten, den Wettbewerb schwächen, den Erfolg unserer ganzen Gesellschaft gefährden. Wobei sich aber dann die Frage stellt, wie weit wir eigentlich weg sind von Gedanken einer Auslese der Einzelnen und Optimierung des großen Ganzen. Klar, wir sind keine Rassisten, kaum jemand glaubt, dass Migrantenkinder grundsätzlich in der Schule schlechter sein müssen, wir wollen unsere Kinder aber auch nicht von ihnen aufgehalten wissen. Da sorgt man sich schon ums Niveau.

  • Die Eugenik als Ziel und der Rassismus als Selbstverständlichkeit dürfte für sehr viele Wissenschaftler dieser Zeit maßgeblich gewesen sein. Das war normale Grundüberzeugung, das wurde an den Universitäten gelehrt. Nicht nur den Nazis galten Gesundheit und Erfolg des "Volkskörpers" als eigentliche Aufgabe von Medizin, Forschung und auch Pädagogik. Wenn Montessori dagegen das individuelle Wohl des einzelnen Kindes in den Mittelpunkt ihrer Reformideen stellte, dann war das schon eine sehr bemerkenswerte Veränderung. Sie war ja auch nicht zufällig lange Zeit so umstritten. Dass Montessori dann doch nicht ganz brechen konnte mit dem alten Denken, ist einfach eine geschichtliche Tatsache.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Montessori stellte aber nicht "dagegen das individuelle Wohl des einzelnen Kindes in den Mittelpunkt ihrer Reformideen".

      Genau darin liegt das heutige Missverständnis.

      Es lohnt sich, sich in ihre Welt reinzulesen.

  • Während ich die Idee, die Kinder am Selberlernen nicht zu hindern, vollkommen richtig finde, fällt mir auf, daß Privatschulen vor allem ein Ort der sozialen Segregation sind. Als solche sind sie von ihrer pädagogisch/ideologischen Ausrichtung unabhängig gesellschaftlich höchst fragwürdig. Die staatliche Förderung dieser Segregation ist ein Skandal.

    • @Deutschfranzose:

      Da haben Sie Recht. allerdings hat der Wechsel meiner Tochter die notwendige Unterstützung seitens der Lehrer gebracht, die sie in der Grundschule benötigt hat. Der bayerische Beamtin war es egal.



      Mit Kindern kann man nicht warten, bis irgendetwas besser geworden ist.



      Auf unsere Monte lass ich deshalb nichts kommen und wir sind froh, dass wir uns das leisten könnten (ca. 300€/Monat mit allem drum und dran, wie Essen, Klassenfahrt...)

  • Marie Montessori war keine Rassistin, auch wenn das die Buchautorin Frau Seichter behauptet und hier verbreitet wird. Es gibt bereits qualifizierte Reaktionen zu ihrem Buch:

    www.news4teachers....et-ein-gastbeitrag

    Leute, setzt Euch bitte etwas mehr mit den Hintergründen auseinander und verbreitet nicht die unsäglichen, konstruierten Beiträge dieser Buchautorin.

  • Um 1900 dürfte so ziemlich jeder Europäer nach heutigen Maßstäben rassistisch gewesen sein. Und in 124 Jahren werden die Leute dann vermutlich auch auf uns zurück blicken und sich fragen, wie man so rückständig dein könnte.

  • Folgt man der Forschung von Jürgen Oelkers ist die deutsche Reformpädagogik im Wesentlichen völkisch, anti-demokratisch und transgressiv gegenüber Kindern. Das heisst nicht, dass man nicht ihre progressiven Elemente heutzutage fruchtbar machen könnte, aber die kultische Verehrung und "Utopisierung" von Figuren wie Steiner, Lietz, Hentig hat eine kritische Auseinandersetzung zu oft verhindert bzw. abgewürgt - die jahrzehntelange institutionalisierte sexuelle Gewalt an der Odenwaldschule war eine Folge genau dieses reformpädagogischen Kultes. Dann doch lieber mal John Dewey lesen.

  • Gleichzeitig käme niemand auf die Idee, den Namen Oetker von den Verkaufsverpackungen des Unternehmens zu tilgen, obwohl Rudolf-August Oetker nachweislich ein Nationalsozialist war.

  • Am Besten benennt man nichts mehr nach Menschen. Irgendwann findet sich bestimmt ein Fehler in jedem Vorbild.

    • @vieldenker:

      Wie wahr, wie wahr und wie schlicht... Das ist nicht eben trivial, wenn eine Gründerin einer ganzen Pädagogikschule eine Rassistin ist. Wir können gnädig darüber hinwegsehen, wenn Vorbilder miese Eltern sind (Thomas Mann etwa) oder den Müll nicht im Sinne deutschen Ernstes trennen (mein Mathelehrer, der darin - unterrichten - echt begnadet, zog mal diese zornigr Kritik auf sich). Wenn aber Kasernen nach Shoah-Mittätern und Schulen nach Rassetheoretikern bensnnt sind, sollten wir ggf. mürrischer sein, als Ihr Hinweis "... dann können wir gar niemanden mehr ehren".

      • @Chris Demian:

        Ich schrieb nicht, wir könnten nicht, sondern wir sollten eher nicht.

  • In 100 Jahren werden dann alle Merkel, Kohl, und Scholz Straßen umbenannt weil es den Menschen unbegreiflich sein wird, wie die Menschen im 20./21. Jahrhundert so halbherzig gegen Klimawandel, Ausbeutung etc vorangegangen sind.

  • " – und die „weiße Rasse“ dabei als die auch moralisch überlegene ansah – all das ist keineswegs eine neue Erkenntnis"

    Für mich persönlich leider schon.



    Schade, dabei hatte ich sie immer als Gegenmodell gegenüber der Waldorfschule (Stichwort Wurzelrassenlehre) angesehen.

  • Es ist keine Überraschung, dass auch bei Montessori rassistische Gedanken auftauchen. Man muss daher die Frage stellen, welche Pädagogik, Psychologie, Psychiatrie denn nicht rassistisch, eugenisch usw. geprägt war. Da wird es schwierig überhaupt eine zu finden. In der Psychiatrie sogar hielten sich Rassismen unreflektiert bis in die 80er, in der Pädagogischen Lehre wurden diese unheilvollen Schlagseiten viel zu selten kritisch wahrgenommen und reflektiert. Ein unendliches Kapitel, das einem auch in anderen Ländern begegnet… vgl. Dänemark, Kanada, Frankreich usw.

    • @denkmalmeckermalmensch:

      Ihre Pädagogik ist ja nicht rassistisch geprägt - meines Wissens. So wenig wie Einsteins Relativitätstheorie "jüdische Wissenschaft" war, wie die Nazi sie diskreditieren wollten. Erkenntnisse sind Erkenntnisse, egal wer sie macht.

      Oder wird in den Montessori-Methoden irgendwas gelehrt, das Menschen bestimmter Rasse bevorzugen soll? Dann weg damit in den Müll, aber soweit ich weiß, ist das nicht der Fall.

    • @denkmalmeckermalmensch:

      Bei Montessori taucht Rassismus nicht nur als Gedanke einfach mal auf.

      Bei ihr findet man mehr als Rassismus und Xenophobie als menschliche Grundkonstante.

      Sie war Biologin, keine Pädagogin.

      In ihren ganzen pädagogischen Konzepte sind auf rassische Perfektionierung ausgerichtet.

      Ihre Forderung nach einem "Ministerium für Rasse" formulierte sie noch 1951.

      Die Wahrnehmung, Montessoris Konzepte seien besonders inklusiv, ist absurd. Kinder mit Behinderung sind das, was Montessori eliminieren wollte.

      Es hat seinen Grund, dasssie die Nähe von Hitler und Mussolini suchte und beide sie bewunderten.

      Wenn die Pädagogik einer Zeit rassistisch und eugenisch durchwirkt ist, muss man keine Straßen und Schulen nach deren Theoretikerinnen benennen.

    • @denkmalmeckermalmensch:

      Wie wäre es mit Janusz Korczak, Theodor W. Adorno, John Dewey, Mechthild Gomolla und Louise Derman-Sparks? Oder noch besser auf Personenkulte zu verzichten und stattdessen pädagogisches Handeln auf theoretisch-wissenschaftliche Basis zu stellen und empirisch abzusichern? Gilt in anderen Bereichen als Qualitätsmerkmale (Personenkulte eher nicht). neben den Menschen mit den eugenischen, rassistischen usw. Ideen Gabe es auch immer solche die dem Widersprochen haben,