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Essay zum Streit in der UnionAbschied von Angela Merkel

Georg Löwisch
Kommentar von Georg Löwisch

Die Kanzlerin sollte aufhören, noch in diesem Jahr. Warum Linke und Ökos keine Angst vor der Zeit nach Merkel haben müssen.

In die Nahostbesuch, Sommerpause, Landtagswahlen, und dann? Foto: dpa

A ngela Merkel sollte gehen. Nicht sofort, nicht als Getriebene von Söder, Gauland und Trump, sie lechzen nach dieser Trophäe, und sie bekommen sie, wenn Merkel in einem Streit nachgibt, den sie neu inszeniert und verstärkt haben. Sie muss bestehen gegen das Anrennen der Nationalisten, die im Kopf nur sich selbst haben. Aber das ist die letzte Aufgabe, dann muss sie es beenden, besser früher als später, lieber dieses als nächstes Jahr. Sie täte etwas Gutes, sich selbst und jenen, die sie stützen.

Angela Merkel sollte gehen: Wenn ich das diese Woche gesagt habe, kam zuverlässig die eine Frage, egal ob mein Gegenüber Redakteurin war oder Jurist oder Architektin. Was ist die Alternative? Die Frage klang mal entsetzt, mal gereizt, mal sehr besorgt.

Und ja, diese Kanzlerin ist ein Bollwerk gegen die rechten Bataillone: die martialisch auftrumpfenden Politiker in den Hauptstädten Ungarns, Polens, Italiens und der USA. Sie – genau wie die AfD in Deutschland – wollen autoritäres Regieren an die Stelle der liberalen Demokratie setzen, Nationalismus an die Stelle internationaler Zusammenarbeit und Grenzzäune an die Stelle eines europäischen Horizonts. Und die CSU hilft mit. Der Begriff von der konservativen Revolution, den der CSU-Politiker Alexander Dobrindt platziert hat, war kein Knallfrosch, sondern Strategie. Und wegen denen muss Merkel um 14 Tage Aufschub betteln!

Aber sie rechnet und schreibt und telefoniert ja schon wieder, Sonntag ist Sondergipfel in Brüssel. Sie ist der wandelnde Europäische Stabilitätsmechanismus, auf den alle hoffen, obwohl ihn niemand versteht. Merkel kann tausend lose Fäden zusammenfummeln, während um sie herum Gebrüll herrscht. Und jetzt, da sie unter Druck steht wie nie, könnte es sogar sein, dass so viele Linke, Linksliberale und Klimaschützer auf ihrer Seite stehen wie nie. Was Merkel ihnen bedeutet, liegt dabei nicht nur in der heutigen Konstellation begründet. Es ist eine gewachsene Beziehung.

Sie ist seit 18 Jahren CDU-Chefin – damals lernten jene, die weit davon weg waren, sie zu wählen, eine doppelte Merkel kennen. Die eine wäre mit George Bush in den Irakkrieg gezogen, anders als Schröder und Fischer. Auf einem Parteitag in Leipzig positionierte sie ihre Partei marktradikal. Für Atomkraft war sie sowieso.

Von der zweiten Merkel wusste man, dass sie in der ostdeutschen Bürgerbewegung mitgemacht hatte. Sie hatte Helmut Kohl endgültig von der Parteispitze vertrieben, danach einen Machtmann nach dem anderen abserviert. Und dass sie schließlich die Machos Schröder und Fischer herausforderte, war ja auch nicht unsympathisch. Als sie 2005 ins Kanzleramt einzog, fiel ihr unprätentiöser Habitus richtig auf: als cooles Understatement, das auch viele Ökos und Linke schätzten.

Ihr Ausgreifen nach der Mitte fand mehr über Symbole statt als über Inhalte. Das Foto von Merkel im roten Anorak vor dem Eis in Grönland machte sie zur Klimakanzlerin. Die Kohlekraftwerke rauchten weiter.

Kantig war sie, wenn in ihrer Partei der Nationalsozialismus verharmlost wurde. Einen Abgeordneten, der von den Juden als Tätervolk sprach, schmiss sie aus der Fraktion. Als Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger den Nationalsozialisten Hans Filbinger zum Nazigegner umettiketierte, zwang sie ihn, umgehend zu widerrufen.

Sonst mied sie Kantigkeit. Man kann sich Merkel inhaltlich als Gemischtwarenladen vorstellen. Es gibt Dinge, über deren Herstellung man lieber nicht so genau Bescheid wissen möchte, selten auch etwas, das einen abstößt. Dann liegt da plötzlich ein Aktionsangebot, von dem man nie dachte, dass es der Laden je bieten würde: Atomausstieg, jetzt neu bei uns! Merkel nahm von der Konkurrenz den Mindestlohn ins Angebot und eine Lightversion der Frauenquote.

In der taz druckten wir Herzchen

„Ist irgendwas an Ihnen links?“, haben wir sie im letzten Sommer im taz-Interview gefragt. Kohl, Stoiber, Koch – sie hätten alle Nein gesagt. Merkel gab eine Merkel-Antwort, in der nur das Wort „Berührungspunkte“ wichtig war, denn die suchte die Strategin immer.

Im Spätsommer 2015 hatte sie die Wehrpflicht abgeschafft, den Atomausstieg beschlossen und den Mindestlohn abgesegnet. Als über Ungarn und Österreich etliche Flüchtlinge kamen, machte sie die Grenze nicht zu. Gegen den Vorwurf, sie habe Abertausende animiert zu kommen, sagte sie: „Wenn wir jetzt anfangen, uns noch entschuldigen zu müssen dafür, dass wir in Notsituationen ein freundliches Gesicht zeigen, dann ist das nicht mein Land.“

Angela Merkel hat links von sich verdruckste Fans. Rechts von sich vermuckte Gegner. Das lähmt die politische Kultur

Der Satz war nicht vorbereitet, ihre Berater kannten ihn nicht. Sie sagte später, er kam aus ihrem Innersten. In diesem Moment war Merkel die Heldin der linken Mitte. In der taz druckten wir Herzchen.

Aber im nächsten Moment arbeitete sie schon daran, es Flüchtlingen schwer zu machen wie nie. Heute ist der Familiennachzug für viele Schutzberechtigte gedeckelt. Sogar nach Kabul wird abgeschoben, und neulich erklärte Merkel, man könne uneingeschränkt nach ganz Afghanistan Menschen zurückschaffen.

Deutschland nimmt noch viele Flüchtlinge auf, von denen ein hoher Anteil anerkannt wird. Aber seit 2015 hat Merkel ein Klassensystem eingeführt: Flüchtlinge mit guter Bleibeperspektive haben mehr Rechte, dürfen arbeiten, sind besser untergebracht als Flüchtlinge aus anderen Ländern. Abgeschoben werden dürfen die auch nicht, sie hängen in der Luft. Man muss nicht mal für offene EU-Außengrenzen sein, um diese Flüchtlingspolitik von links zu kritisieren. Auch in anderen Themen ist die Kanzlerin weit weg von Linken, Linksliberalen oder Ökos. Die Mietpreisbremse floppt, in vielen Pflegeheimen leiden die Alten. Die Braunkohle raucht weiter.

Absurd: Ich fiebere mit einer Kanzlerin, die inhaltlich von mir so weit weg ist wie lange nicht. Merkel hat die falschen Fans. Und ich bin einer von ihnen.

Ein selbst gewählter Zeitpunkt

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Dagegen hätten viele in der CDU lieber dichtere Grenzen, sie beherrschen sich nur, weil Disziplinlosigkeit in der Partei schlecht angesehen ist. Merkel hat links von sich verdruckste Fans, rechts von sich vermuckte Gegner.

Das lähmt die politische Kultur. Inhalte müssen sich mit Machtfragen verbinden, sonst sind sie nur Sport oder Show. Selbst die alte Option, dass Merkel Themen übernimmt, wird schwächer. Gestaltungsspielräume hängen an den Zukunftsaussichten einer Person. Auch deshalb bewegt sie sich immer weniger. Alle schauen auf sie. Macht Merkel etwas? Macht Merkel nichts? Macht sie etwas? Oder nichts? Die CDU-Chefin stabilisiert, aber die Politik stagniert. Und die Rechten spüren die Furcht ihrer Unterstützer. Sie riechen sie. Sie leben ja von der Angst anderer.

Die Situation ist würdelos für jene, die mit Merkel sympathisieren, obwohl sie ihre aktuelle Politik eigentlich ablehnen. Und es geht um die Würde dieser Kanzlerin, die in 13 Jahren viel bewegt hat, die Frau mit dem wunderbaren Habitus. Wenn das Land Angela Merkel eines schuldet, dann ist es Anstand am Schluss. Es könnte immer noch ein selbst gewählter Zeitpunkt werden: in die Sommerpause kommen, die Landtagswahlen abhaken, dann, rechtzeitig vor dem Bundesparteitag in Hamburg im Dezember, den Abgang verkünden.

Das Schlachtross ist jetzt sie

Jetzt noch die Alternativen. Sie sind schwer abzuschätzen, da Merkel schon so lange der Magnet ist, nach dem sich die Metallspäne ausrichten. Trotzdem ein paar Möglichkeiten:

1. Über Inhalte würde ohne die Prämisse gestritten, dass am Ende eine Merkel-Variation herauskommt. Inhaltestreit plus Machtfrage, das brächte auch neue Köpfe nach oben.

2. Wenn Jens Spahn übernähme, würden vielleicht wieder mehr Konservative die CDU wählen. Dafür entstünde Raum für SPD, FDP und Grüne. Annegret Kramp-Karrenbauer ließe nicht so viel Platz, sie ist gesellschaftspolitisch konservativ, aber sozialkatholisch.

3. Die CDU würde ihre Balance finden. Nicht nur Merkel ist mittig, sondern auch Konservativ-Liberale wie die Ministerpräsidenten Armin Laschet aus Nordrhein-Westfalen oder Daniel Günther aus Schleswig-Holstein, der Zukunft hat.

4. Die SPD ist programmatisch ausgedörrt und hat sich organisatorisch verlaufen. Aber sie ist zäh, als alte Staatspartei verfügt sie über Reserven. Merkels Abschied könnte auf sie wie ein Defibrillator wirken, der durch Stromstöße die normale Herzaktivität wiederherstellt.

5. FDP-Chef Christian Lindner definiert sich – typisch Marktfetischist – nach der Lücke, die Merkel lässt. Offen, wie er die Partei ohne sie aufstellt.

6. Die Linkspartei versackt vielleicht nicht mehr in Grabenkämpfen, wenn es draußen wieder um mehr geht. Vielleicht.

7. Robert Habeck hat verstanden, dass nur gewinnt, wer wagt. Er sucht grüne Bandbreite. Die zweite Grünen-Chefin und Durchstarterin Annalena Baerbock ist ein Beispiel dafür, dass man heute nicht alle kennen muss, die morgen gut sind.

Immer noch Angst? Nehmen wir doch einen Satz von Merkel, er stammt aus der FAZ, es war der Gastbeitrag, mit dem sie am 22. Dezember 1999 den Abschied Helmut Kohls einleitete: „Die Partei muss also laufen lernen, muss sich zutrauen, in Zukunft auch ohne ihr altes Schlachtross, wie Helmut Kohl sich oft selbst gerne genannt hat, den Kampf mit dem politischen Gegner aufzunehmen.“

Das Schlachtross ist jetzt sie. Und laufen lernen müssen wir. Ohne Angela Merkel.

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Georg Löwisch
Autor
Viele Jahre bei der taz als Volontär, Redakteur, Reporter und Chefredakteur.
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86 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Die schöngeistige Rede von Herrn Löwisch übersieht, dass es den Linken in einem großen Bündnis so ergehen würde, wie den Linken in der Türkei.

    Sie landen alle Stimmen links der FDP bei 30% und die Rechten ändern ihre Verfassung für ihre Privateigentumsrepublik.

     

    Die Grünen könnten etwas mehr Basisorientierung wagen.

     

    Ein Aufruf

    Solidarität statt Heimat: https://solidaritaet-statt-heimat.kritnet.org/

    von kritnet, medico international &

    Institut Solidarische Moderne (ISM)

  • Merkel blockiert nicht den Wandel, sondern die CSU blockiert die Bundesregierung.

    Zuvor war es die FDP, die nicht kooperieren wollte in einer Ampel.

     

    Dass der Durchmarsch der Faschisten blockiert werden muss, werden ihr doch wohl einsehen oder?

  • Diese Kanzlerin bietet immer eine Plattform an, strebt Konsens an, macht Zentrismus und hat die CDU sozialdemokratisiert. Sie hat auch humanistische Überzeugungen.

     

    Aber ein solcher Exzess zum Rechtsradikalismus wie aktuell kann nur durch eine breite Basisbewegung abgewehrt werden.

    Die ist nicht in Sicht.

    Das ist eine Katastrophe.

     

    Die Kriege gehen weltweit weiter und eigentlich sollten nicht nur Geflüchtete aufgenommen werden, sondern die Despoten gestürzt werden, damit nur diese das Land verlassen müssen, und nicht die ganzen Einwohner.

     

    Aber Isolationismus ist eben dumm und egoistisch.

    Für dieses Aggressionsorgie unter Deutschen gibt es keine sachliche Begründung.

  • Seit Wagenknecht und Lafontaine weiß man dass auch in der Linkspartei starke Strömungen existieren, die die Grenzen dicht haben wollen, auch wenn die konkrete Katze nicht aus dem Sack gelassen wird. Mit Lafontaine als maßgeblicher Gestalter des abweisenden sogenannten Asylkompromisses kann man sich da aber so einiges ausmalen.

    • @Rudolf Fissner:

      Was die „konkrete Katze“ angeht, so ist die doch seit Jahrzehnten stark genug, gegen eine allgemeine Strömung des zunehmenden Schwachmatismus anzukämpfen.

      Würden Sie sonst hier etwa bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit „diese Frau wir schaffen das nicht - Wagenbach“ (R. Fissner) auspacken?

      • @Rainer B.:

        Löwisch hat treffend im Kommentar beschrieben, dass sich die Linkspartei in Grabenkämpfe verbuddelt. Wagenknecht taucht daraus kaum noch auf. Die Linkspartei hat sich bei dem Thema in Oppositionswohlfühlheim verabschiedet.

        • @Rudolf Fissner:

          Wer nur die deutsche Presselandschaftstapete, die taz und da hauptsächlich Ihre Leserkommentare liest, wird Ihnen sofort zustimmen. Ja - Sie konnten sich selbst mal wieder überzeugen. Immerhin! War sicher nicht so ganz einfach «(º¿º)»

    • @Rudolf Fissner:

      Offene Grenzen und schwache Staaten sind Herzensprojekt von Neoliberalen, von sonst keinem

      • @El-ahrairah:

        Merkel will offene Grenzen? Ich dachte immer die Fakenews ist die Posoition populistischer Rechtshansels. Und klar, Migranten sind eine neoliberale Gefahr. Wie schön sich doch manche Positionen asymtotisch annähern, wenn es um nationale Besitzstände geht.

  • Der Journalismus hat seine Hauptaufgabe verlernt, nämlich die Mächtigen zu kritisieren.

    • @Nikolai Nikitin:

      Der Mob kann sehr mächtig werden und viele JournalistInnen beziehen sich in ihrer Kritik am Mob auf Hannah Arendt.

      und Merkel ist nicht die einzige Mächtige.

       

      Journalisten greifen auf was passiert- und sie recherchieren sogar: über die Typen in den Panama-Papers.

    • @Nikolai Nikitin:

      Was sollte die Regierung ihrer Meinung nach besseres für Flüchtlinge tun, insbesondere wenn es um akut anstehende Soforthilfe geht?

    • @Nikolai Nikitin:

      Könnte (rein theoretisch) ja auch sein, dass der Journalismus nur den Mächtigen die Macht absprechen möchte.

  • Ja, schon. Alles richtig soweit. Merkel lähmt den politischen Diskurs. Inhalte müssten her und neue Köpfe.

     

    " 3. Die CDU würde ihre Balance finden. ... "

     

    Ganz ehrlich: mein Vertrauen in die Balance von CDU und SPD ist z.Zt. sehr schwach ausgeprägt. Die Populisten in der CDU scharren schon mit den Hufen, und können es gar nicht erwarten, richtig loszulegen. Die CSU macht's vor. Nichts gegen Armin Laschet oder AKK. Aber haben die den Mut (und die Autorität), sich dem Wahnsinn entschlossen entgegenzustellen?

     

    Über die SPD brauchen wir gar nicht reden. Die ist ein hoffnungsloser Fall.

     

    " 6. Die Linkspartei versackt vielleicht nicht mehr in Grabenkämpfen ... "

     

    Da muss ich herzlich lachen. Die Linke hat noch nie etwas anderes gemacht als Grabenkämpfe. Und grade entdeckt sie den Linksnationalismus für sich. Nein danke, diese Linke ist kaum weniger gefährlich als die AfD.

     

    Vielleicht --ja ganz vielleicht-- kommen die Grünen in die Puschen. Aber wetten möchte ich darauf nicht.

     

    Kling blöd, aber: keine Merkel ist auch keine Lösung.

  • Autsch.. ein "harter" Kommentar, irgendwie etwas BILD Stil ? Oder?

    .. es ist wohl OK festzustellen, das die Frau Dr. Merkel durch ihre Treue als Transatlantikerin, durch den Trump´schen Rechtsruck , der die ganze EU erschüttert , geschwächt wurde .. und somit dem gefährlichen Nationalismus von AfD und CSU etwas wackelig gegenübersteht ! Wodurch auch ihr "Weltbürgerlicher Humanismus", als selbst von der SPD etc akzeptierte moralische Kompetenz angreifbar wird! Hier nun zu fordern, das sie ihr Amt aufgibt (wie im Text von Georg Löwisch) , das ist bekloppt und nutzt nur der hässlichen Ideologie von AfD und CDU, und FDP ! Es gilt m.E. mehr, der Frau Dr. Merkel den Rücken zu stärken, das sie in Anbetracht der globalpolitischen Veränderungen und deren Dialektik ihren humanen BRD und EU Kurs im Sinne friedlicher Weltbürgerlichkeit verbessern kann.. anstatt im Morast der hochmütigen Arroganz der Dummheiten des Nationalismus und des provinziellen ökonomischen Denkens von Trump, CSU , AfD und FDP zu versinken!

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @vergessene Liebe:

      Interessiert Sie eigentlich neben lauter 'Weltbürgerlichkeit' und imaginierter Größe auch das Schicksal derer, die diese Politik im Innern ausbaden? Vor lauter Weltschwadronierens die Alten, Kranken, Sozial Aufgegrenzten 'übersehen'? Ist da Humanismus überflüssig?

      • @76530 (Profil gelöscht):

        klar @W.L. .. Sie haben nicht Unrecht mit ihrer Interpretation von der Wirklichkeit.. HARTZ IV, all die sonstwie vom Wohlstand`Ausgegrenzten´ in der BRD .. das ist grauenhaft !

        Jedoch ? Ich empfinde das Soziale Chaos im Mittleren Osten, in Afghanistan, in Teilen Afrikas und den Amerika´s.. wie auch in Griechenland.. Als auch das Leiden Millioner von Flüchtlingen in der Welt (ob es nun Armutsflüchtlinge, oder Kriegsflüchtlinge sind) als schlimmer als das `deutsche Sozialdisaster´!

        Mir geht die Schrittweise Entkräftung/Entwertung der U.N.O., der Allgemeinen Menschenrechte, die da global geschieht, sehr auf den Keks!

        ..die Entsolidarisierung mit "Menschen in Not" (Lybia, Mittelmeer, Syrien ..)

        und dann die militärische Aufrüstung überall..! Frau Dr. Merkel hat emotional 2015 durch die angeordnete Grenzöffnung für all die Flüchtlinge "Weltbürgerliche, humane Moral" gezeigt.. und wurde Opfer der Innenpolitischen, sozial inhumanen Verfehlungen ihrer Selbst und der Groko, dem "Volke" gegenüber..

        Und nun? Es mag wohl zum "Fortress Europa" mit der BRD als Kernland kommen! Abgeschottet und isoliert.. und obendrein "demokratisch legitimiert" .. ist es das

        was Sie gerne anstreben ??

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Die Alten, Kranken, sozial Ausgegrenzten, RentnerInnen in Armut, Pflegebedürftigen, Wohnungssuchenden usw. spielen momentan keine Rolle mehr für die selbst ernannten Weltbürger.

        Das ist für mich ein unglaublicher Skandal, den m.E. auch die AfD nicht politisch ausschlachten kann, weil deren neoliberaler Kurs sich ja kaum unterscheidet von dem der "Weltbürger-Parteien".

        Und Die Linke um Wagenknecht ist medial kaltgestellt, weil genau sie das natürlich erkannt hat.

      • 9G
        98589 (Profil gelöscht)
        @76530 (Profil gelöscht):

        Sehr gute und wahre Antwort!

  • Richtig, zuerst muss sie Seehofer in die Wüste schicken. Danach sehen wir weiter. Den ersten Schritt vor dem zweiten. Sonst macht sie einen Abgang à la Brüning. Ansonsten wirkt Deutschland so behäbig und reaktionsunfähig wie la Mannschaft gegen Mexiko, was Ihre Redakteurin Malene Gürgen gerade beim Thema Misshandlung von Flüchtlingen feststellt - auf Trump zeigen, aber hier auf sie einprügeln.

    • @Ataraxia:

      Gut gesehen ! Danke !

  • So weit kriegt man mich noch Angela Merkel zu mögen. Nein. Lieber ein SPD Kanzler oder mittelfristig eine Grüne.

    • @Ansgar Reb:

      Not macht halt bescheiden.

    • @Ansgar Reb:

      Und was nehmen die sich?

  • Die "Konservative Revolution" Dobrindts

     

    Die Vermutungen der Medien -auch der taz- über die entschlossen angesteuerten Ziele der CSU-Führung greifen doch viel zu kurz. Längst geht es Söder nicht mehr nur um die Landtagswahl in Bayern. Die absolute Mehrheit für die CSU dürfte nämlich - ob mit oder ohne Seehofers Grenzkontrollen - nicht zu erreichen sein.

     

    Das weiß man auch in der CSU-Führung. Deshalb satteln man in München bundespolitisch drauf und zielen auf eine neue, von ihrer Ideologie geprägten Bundesregierung.

     

    Schon jetzt ist erkennbar, dass mit aller Macht versucht wird, das zu verwirklichen, was Dobrindt mit dem vielbelächelten Schlagwort "Konservative Revolution" bezeichnet hat.

     

    Die Schritte der rechten Strategen, die sich eine Regierung wie in Österreich vorstellen, sind jetzt schon voraussehbar. Nach dem allerseits erwarteten Ende der Koalition wird die CSU keineswegs in den 15 anderen Ländern auftreten, aber bundesweit weiter all die nationalistischen Parolen verbreiten, die die AfD auch im Repertoire hat.

     

    Als Folge darf die AfD außerhalb Bayerns mit manchen Stimmen von konservativen Unionswählern rechnen, die ja keine CSU wählen können. Ergebnis : CDU wird sicherlich geschwächt, die AfD legt zu.

     

    Ein Jens Spahn hätte nach der Wahl zusammen mit Söder und Dobrindt nicht die geringsten Hemmungen, eine Regierung zu bilden aus Rest-CDU, immer noch bundespolitisch agierender CSU und -ähnlich wie im sädlichen Alpenland - mit der rechtsnationalen AfD. Wenn es rechnerisch nicht reichen sollte, wäre auch Herr Lindner wieder gern dabei, denn dann kann er ja endlich "gut" regieren.

     

    Alle anderen Parteien, die sich nicht rechtzeitig auf dieses sich andeutende Szenario einstellen, sollten einen Blick nach Ungarn werfen, wo Orban, kreativer Freund und Vorbild der christsozialen Konservativen, längst die bekannten innenpolitischen Fakten geschaffen hat.

    :

    • @unSinn:

      Sie haben leider von A is Z recht.

    • 6G
      64662 (Profil gelöscht)
      @unSinn:

      "Eine wichtige geistige Grundlage für die neurechten Bewegungen bildet das Denken und Wirken mehrerer rechter Intellektueller aus der Weimarer Zeit, die unter dem Begriff "Konservative Revolution" subsumiert werden und in den 1920er Jahren gegen die junge Demokratie agitierten. [...] Zu ihren Stärken gehörte die Fähigkeit, in der Regel radikales Denken und bürgerliche Erscheinung zusammenzubringen."

       

      //http://www.bpb.de/apuz/212358/keine-nazis-und-trotzdem-brandgefaehrlich?p=all

       

      Ob Herr Dobrindt weiß wovon er redet?

  • Ich bin zweigeteilt bei diesem Artikel.

    Lob für einige Entscheidungen der ewigen KanzlerIN schön und gut. Aber gar kein Wort der Kritik?

    Ja ich bin gegen Merkel. Aber nicht so sehr, dass ich AfD oder Schulz gewählt habe.

    Merkel ist vielleicht wirtschaftsliberal.

    Wirtschaftsliberalismus kann gut und gerne den Feind der Sozialdemokratie und des Sozialismus nennen.

    Aber Nationalsozialismus ist nicht nur der Feind der Linken, Nationalsozialismus ist der Feind der Menschheit an sich!

    Deswegen würde ich, bei einer fiktiven Direktwahl irgendeines AfD-Politikers gegen Merkel, immer letztere wählen.

    Bestenfalls ist Merkel Gegner bestenfalls auch wirtschaftsliberal, schlimmstenfalls ist er ein Nazi.

     

    Generell zum Thema Merkel.

    Die meisten Wähler haben vielleicht keine Lust mehr auf Mutti, aber sie haben noch weniger Lust auf das Unbekannte.

    Stellen wir uns mal einen solchen Wähler bei der Wahl eines Restaurants vor. Wo geht er hin? Zum Griechen, Italiener, Japaner? Oder gar zu diesem komischen afghanischen Grill wo man auf dem Boden sitzen muss?!

    Nee, dann lieber in die Kneipe die man kennt. Um dann nachher wieder einmal fest zu stellen, dass einem Schnitzel und Pommes zum Hals raushängen.

  • Hab ich die letzten Tage da was verpasst? Hat Merkel etwa irgendwem ein Rücktrittsangebot gemacht?

    Gut, die SPD bereitet sich auf Neuwahlen vor - aber tut sie das nicht schon seit fast 150 Jahren? War was?

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Rainer B.:

      Wishful thinking turns into self-fulfilling prophecy

       

      You don't believe in that?

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Wenn der Wunsch der Vater des Gedankens war, wer wurde denn dann eigentlich von wem gefickt?

        • 6G
          61321 (Profil gelöscht)
          @Rainer B.:

          Da Sie nun schon mit unserem Allergeschätzesten kommen, noch'n Zitat von ihm, passend zum Löwischen Artikel....

           

          “I love you with so much of my heart that none is left to protest.”

           

          William Shakespeare, Much Ado About Nothing

  • „Die Kanzlerin sollte aufhören, noch in diesem Jahr“

     

    Könnte man das nicht auch kürzer und prägnanter fassen: „Merkel muss weg!“? – Aber nein, diese Parole hat bereits eine andere Partei für sich gepachtet, wie hieß die doch gleich . . .?

    Egal. Jedenfalls behauptet ein Sprichwort: „Totgesagte leben länger!“

  • „Wenn wir jetzt anfangen, uns noch entschuldigen zu müssen dafür, dass wir in Notsituationen ein freundliches Gesicht zeigen, dann ist das nicht mein Land.“

    Der Satz war nicht vorbereitet, ihre Berater kannten ihn nicht. Sie sagte später, er kam aus ihrem Innersten."

     

    Genau das ist ja der Horror:

    MEIN Land?! Leben wir noch in einer Demokratie oder in einer absolutistischen Monarchie, dass diese Frau dieses Land als ihr Eigentum ansieht?

     

    "...er kam aus ihrem Innersten"

    • @Jens Frisch:

      aus meinem auch!

  • Ist die TAZ das Parteiblatt der CDU? Personen sind weniger wichtig, als die Programme dahinter. Dass ein Pharmalobbyist als Gesundheitsminister Lösungen für die Mehrheit der Wähler schaffen könnte, ist wohl ein Witz. Der Erfolg der CSU ist Ergebnis der gescheiterten Politik von CDU und SPD: Innereuropäisch in der Wirtschaftspolitik und Flüchtlingsfrage, die man zusammen sehen muss, denn die Ablehnung der Verteilungsquote ist Ergebnis der Verarmung aufgrund deutscher Export- und Lohnpolitik - wie das Verhältnis zu den USA. Die Migration ist zumindest von Deutschland mit verursacht, das sich nicht gegen die US-Intervention in Nahost gewehrt hat, Argument von Karin Kneissl bei Maybrit Illner 20.6. Die politisch verquickte deutsche Wirtschaft scheitert: Deutsche Bank, Volkswagen, Daimler, SAP, T-Systems, Deutsche Bahn/Stuttgart21, Bayer/Monsanto. Was wäre zu tun: Eine Wirtschaftspolitik, die einen Aufschwung in Europa erzeugt und Partner nicht verprellt, gute Löhne schafft und von Sozialleistungen unabhängig macht, eine humanitäre Lösung der Migration, gute Integration, eine Lösung der Energie- und Klimafrage (Solar/Wind/EEG ist gescheitert), Sicherheitsarchitektur und sinnvolle Rüstung, Pflege, Bildung, Infrastruktur ppp. Welche Personen haben dazu in der jüngsten Vergangenheit auch nur Vorschläge vorgelegt? AKK? Spahn? Söder? Wagenknecht? Lindner? Göring-Eckardt? Gauland? In den meisten Fällen geht es darum, öffentliche Gelder in private Services zu transferieren, die nicht funktionieren; Gewinne zu scheffeln. Über eine neue Finanzpolitik spricht Oskar Lafontaine. Ansonsten fürchte ich, hat niemand in der Bundesrepublik Antworten auf unsere Problemzonen.

    • 9G
      98589 (Profil gelöscht)
      @EricB:

      Wahre Worte, sehr gut auf den Punkt gebracht!

    • @EricB:

      Eine kluge Analyse.

  • "Als sie 2005 ins Kanzleramt einzog, fiel ihr unprätentiöser Habitus richtig auf: als cooles Understatement, das auch viele Ökos und Linke schätzten."

     

    das auch viele subkulturell versiffte Millieuopfer schätzten, die zu politischer Analyse jenseits von Popkultureller Navigation unfähig sind

  • Irgendwie hatte ich gerade das Gefühl in der BILD zu lesen.

    • 9G
      98589 (Profil gelöscht)
      @Nikolai Nikitin:

      Hatte ich auch, zusammen mit der "Bunte!"

      Wenn das so weitergeht ist dies nicht mehr meine Zeitung, und das kommt auch aus meinem Innersten!

    • @Nikolai Nikitin:

      Das wird die taz mit Abscheu und Klassenhass der aufgestiegenen Bildungsbürger zurückweisen. Der gleiche Inhalt macht nicht das gleiche Gefäß!

  • Erschreckend....da sind viele Opfer einer Legende,die sie selbst mitgeschaffen haben.Merkel hat schwersten Schaden in Gesellschaft und EU angerichtet...das "Bollwerk" gegen Nationalismus,den sie selbst wieder zum Leben erweckt hat.

  • 6G
    64662 (Profil gelöscht)

    Ich kann mich nur wundern. Frau Merkel ist eine kalte Neoliberale, die große Schäden angerichtet hat.Wir leben heute in einem Land, in dem trotz großen Reichtums Kinderarmut existiert! Ihre Sozial- und Wirtschaftspolitik hat den braunen Demagogen den Boden bereitet und wird wahrscheinlich die Eurozone zerstören.

     

    Bei einer Stichwahl zwischen der Kanzlerin der Banken und Konzerne und diesem Herrn Höckels würde ich mich enthalten, weil ich beide Personen ausgesprochen abstoßend finde!

    • @64662 (Profil gelöscht):

      Ein großer Teil des arrivierten post-68er Millieus vertritt neolibwrale Überzeugungen.

    • @64662 (Profil gelöscht):

      wer faschismus und neoliberalismus gleichsetzt disqualifiziert sich für die politische diskussion. Zwischen Höcke und Merkel keinen Unterschied zu sehen und sich wahrscheinlich auch noch links zu nennen ist schon ziemlich grotesk

      • @relation:

        Immer wieder witzig: Während von linker Seite aus Neoliberalismus und Faschismus gerne gleichgesetzt wird, machen die Rechten zwischen Neoliberalen und Linken keine Unterschiede, das sind für sie alle nur liberale Internationalisten ohne Volk und Vaterland...

        • @Mustardman:

          Weniger witzig: Den letzten Wahlprogrammen nach ist die AfD die am stärksten neoliberal ausgerichtete Partei, die aktuell im Bundestag sitzt.

    • @64662 (Profil gelöscht):

      Vielen Dank für Ihre zutreffende Analyse. Ich möchte bekräftigen, dass Merkels propagierte 'Alternativlosigkeit' in vielen politischen Fragen ein rechte Partei hat entstehen lassen und groß gemacht hat.

      • 9G
        98589 (Profil gelöscht)
        @Nikolai Nikitin:

        Zustimmung!

        Das begreifen sie nur nicht und das ist fatal.

        Im Saarland liegt die Fad, die mit 6,2 % in den Landtag eingezogen ist, in Umfragen nun bei 15 %.

        Das ist beängstigend!

  • 8G
    83379 (Profil gelöscht)

    die hässliche Wahrheit der sich hier die meisten nicht stellen wollen ist doch die, die meisten Deutschen mögen Angela Merkel als Kanzlerin, ihnen ist nur ihre Politik in der Migrationspolitik zu liberal. viel wahrscheinlicher als ein Showdon mit der CSU ist ein 180° Schwenk von Madame Teflon und dann Neuwahlen bei denen die SPD sich auflöst zwischem linken Anspruch und rechter Wählerschaft. Die Union kriegt ihre Mehrheit und regiert mit dem Selbstdarsteller von der FDP.

  • Vielleicht war das der Fehler, auf die SPD zu setzen. Dabei geht es nicht nur um Europa, sondern um die sozial-ökologische Transformation.

    Eine Perspektive über die nächste Handvoll verfressen, vergessener Jahre hinaus.

    Solidarisches Miteinander und Selbstverständnis, statt Survival of the Fittest.

    • @Paule :

      Der ökologische Umbau der Industriegesellschaft war in den 1980 er Jahren in der SPD Thema. Wäre das konsequent auch gegen die Industrie und Unionsparteien durchzusetzen gewesen, wäre die Situation heute besser.

      • @aujau:

        Jaja, der gute alte kalte Krieg.

  • "gegen das Anrennen der Nationalisten, die im Kopf nur sich selbst haben"

     

    Ich finde die Analyse des Artikels im Wesentlichen zutreffend. Aber mit Übertreibungen wie die oben rennt das linke Lager in eine schlimme Ecke. Die "Nationalisten" (ein breites Lager) repräsentieren im Moment viel mehr Menschen als eine dezidierte Linke wie etwa die TAZ. Man kann daher argumentieren, dass man menschlicher, moralischer, nachhaltiger, wie auch immer denkt - alles ok. Aber man kann doch kaum sagen, dass man "DIE Allgemeinheit", "DAS gemeinsame Europa" etc. repräsentiert, wenn es offensichtlich anders herum ist. Man kann die Masse als verführt erklären - aber auch das ist ein sehr dünner Grat.

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Naja, Merkel hat auch dazu beigetragen, dass das griechische Volk ausgehungert wurde, die Autoindustrie trotz Dieselgate immer noch mächtig bleibt und Fortschrittshemmend agiert und ein soziales menschefreundliches Europa auf der Strecke bleibt. Die von ihr betriebene Finanz-und Wirtschaftspolitik, die als Folge eine zunehmende Verarmung der Bevölkerung hat, wovon die linke bürgerliche Mitte, die sie so anhimmelt nichts mitbekommt, ruft existentielle Ängste hervor, die sich nicht gegen Banker, korrupte Politiker, skrupellose Unternehmer entladen, sondern gegen noch Schwächerer, vor allem Flüchtlinge. Sie hat die Probleme, die sie vorgibt zu bekämpfen, weitestgehend mit hervorgerufen und die Koalition von besorgten Bürgern aller Couleur erst mitgeschaffen.

    Das sind alles bekannte Fakten, aber man sollte sie nicht vergessen bei aller verfrühter Laudatio.

    • @82236 (Profil gelöscht):

      Oh, die Probleme gehen an der, wie Sie sagen, „linken bürgerlichen Mitte“ durchaus nicht vorbei. Die kriegen das großteils nur nicht richtig zugeordnet. Bis jetzt.

  • Mein Kurzzeitgedächtnis ist noch intakt, so dass ich mich gut erinnere an den unsäglichen Türkei Deal dieser Frau Merkel. Hier ging es doch letztendlich auch nur darum, uns Flüchtlinge vom Halse zu schaffen. Egal wie.

    Und wenn ich sozialdemokratischer Koalitionspartner wäre, würde ich den Kontrollverlust von Frau Merkel nicht akzeptieren. Denn immerhin stehen im Koalitionspapier neben der Asylpolitik mindestens ebenso wichtige Themen, die jetzt komplett ausgeblendet sind. Das derzeitige Desaster zwischen CDU und CSU spiegelt aber auch den desolaten Zustand der SPD wider, die seit Wochen bei dem ganzen Unionsgedöns völlig abgetaucht ist bzw. in den Medien kaum noch erwähnt wird. Und die Reaktion der Grünen ist geradezu charakterlos, sich jetzt schon wieder Frau Merkel anzubiedern.

     

    Als Linker wünsche ich mir, dass Merkel, als Symbol des Marktradikalismus verschwindet. Schlimmer kann es nicht werden. Die konservative Revolution, die von einem der CSU-Hirsche ausgerufen wurde, wird dann endlich die Gegenwehr stärken, die unter Merkel quasi sediert wurde.

    Im Übrigen kenne ich kein(n) Linke(n), der ein Anhänger von Frau Merkel wäre. Offensichtlich hat sich nicht nur bei Autor das politische Koordinatensystem so weit nach rechts verschoben, dass nun schon die grüne Spitze als links erscheint.

    • @Rolf B.:

      „Als Linker wünsche ich mir, dass Merkel, als Symbol des Marktradikalismus verschwindet. Schlimmer kann es nicht werden. Die konservative Revolution, die von einem der CSU-Hirsche ausgerufen wurde, wird dann endlich die Gegenwehr stärken, die unter Merkel quasi sediert wurde.“

       

      Sehe ich ganz genauso.

  • Danke.

    Ein notwendiger Kommentar.

    Auch wenn ich nicht in allen Details folgen will.

  • Ein Nachruf? Jedenfalls mit viel zu viel Lob. Merkel hat die Wirtschaft gefördert und dem Bürger geschadet. Und hat damit Deutschland und Europa an den Rand des Ruins gebracht. Ich glaube, sie stand nie ernsthaft für Deutschland oder für Europa. Sie stand nur für sich! Und sie ist schon lange kein Schlachtross mehr, sie ist schon lange nur noch ein lahmer Gaul!

  • Ich bin ein echter Fan von ihr. Ich liebe sie.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Für Deutschland ohne Deutsche:

      Werden Sie auch mit ihr ins Exil gehen?

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Es bedarf einer dringlichen Konsequenz, denn Unkraut vergeht nicht (so schnell). Eine Unachtsamkeit... Von daher wird es kein Exil geben.

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Vorsicht Vorsicht

         

        Ha noi! Drehtüreffekt!

        Totgeglaubte leben länger!;))(

        Normal - wa!

  • Mann soll sich fragen, ob Merkel nicht irgendwie auch ein Grund für die "rechten Bastione" in Europa ist.

     

    Ihre gesellschaftliche Liberalität ist nichts mehr als ein Tülltuch über einer knallharten neoliberalen Wirtschaft- und Sozialpolitik. Macht es besser, nur weil sie dabei die Raute macht?

  • 9G
    97088 (Profil gelöscht)

    Was denn jetzt. Ein Essay oder ein Kommentar. Das Essay - also die Geschichte ist nett geschrieben. So. Was wurde kommentiert? Weiß´ nicht genau! TAZ-like von Löwisch. Bitte mehr Inhalte.

    • @97088 (Profil gelöscht):

      Jau. Die Spätzle inne taz sann scho so

      Geschwätzle! Gellewelle.

      Ha noi. Normal.

  • Merkel ist die beste Kanzlerin, die R2G je hatte.

  • Egal ob man hinter der Politik von Frau Merkel steht, sie ist die einzige Person, die ihre eigene Partei und die CSU in Schauch halten kann, dass nicht vermehrt Nationalisten die Bundespolitik bestimmen! Sie ist ein Bollwerk nach innen wie nach außen und das ist gut so, da muss man jetzt nicht totaler Merkelfan sein!

    Ihre Politik wird als links von nicht wenigen in der Union betrachtet besonders von der CSU. Mit Die Linke will und hat sie nichts zutun. Ist auch egal ob an Frau Merkel irgendetwas links ist, ich möchte dass sie in der jetzigen Zeit Kanzlerin bleibt und hoffentlich diese Nationalisten ob bei EU-Staaten und in der Union Paroli bietet!

  • Ich vermute der Kommentar trifft die Gedanken vieler Linksliberaler, Grüner und sogar einiger überzeugter Linker, die sich ungeachtet aller massiven Kritik an ihrem Konzept der 'marktgerechten Demokratie' trotzdem einen Sinn fur menschlichen Anstand bewahrt haben.

     

    Frau Merkel, tun Sie bitte nicht nur uns sondern sich selbst und dem ganzen Land den Gefallen und verhindern Sie, dass gnadenlose Opportunisten, Selbstvermarkter, Kleingeister vom Schlage Jens Spahns Ihr Nachfolger werden können.

     

    Der Kontrast Obama - Trump ist schon schlimm genug. Verhindern Sie die Münsterländer Version in Deutschland!

    • @esgehtauchanders:

      Ohne auf die soziale Frage eine Antwort zu suchen fehlt immer der menschliche Anstand.

       

      Gerade die marktliberale Ausbeutung produziert die Probleme und treibt die Menschen in die Migration.

       

      Wer die Ursache antreibt, weiterhin tausende im Mittelmeer ersaufen lässt und nicht die notwendigen Ressourcen für eine menschlich anständige Politik bereit ist zu erbringen, handelt heuchlerisch.

       

      Frau Merkel handelt wie ein Brandstifter, der Feuer ruft und sich dafür eheren lässt.

    • @esgehtauchanders:

      So ist es!

      Ich kann und möchte mich dem vollumfänglich anschließen.

       

      Gleichzeitig frage ich mich, wann alle diejenigen, die sich ihren menschlichen Anstand bewahrt haben, endlich aufstehen und klarmachen, dass "wir das Volk sind", und wie das gehen kann.

  • Die unausgesprochene Hoffnung ist ja wohl die, dass es ohne Merkel halbwegs zeitnah wieder eine Mehrheit links der CDU geben könnte. Das ist aber Illusion. Die politische Debatte mag auch wieder lebendiger werden, nur wird sie viel weiter rechts stattfinden. Natürlich ist Merkel eher das Problem als die Lösung, aber so panisch wie die Deutschen gerade sind ist ein würdevoller Abgang gerade echt nicht gefragt. Es steht gersde auch kaum weniger als die Zukunft der EU auf dem Spiel. Von Merkel erwarte ich, dass sie jetzt mal endlich blank zieht, dass sie sagt wo sie hin will und nicht macht was ihr möglich erscheint, dass sie gegen die Mächte des Bösen reitet oder aber mindestens jeden fragt wo er steht. Sobald Merkel geht gibt es ein schweigendes Einverständnis für einen Rechtsrutsch, jedenfalls bei großen Teilen der Mitte. Dieses Stillschweigende aber ist das größte Problem. Man muss über den Sehoferschen Unsinn diskutieren und nicht über Personen. Nein, Merkel muss entweder gewinnen oder verlieren, nicht abtreten. In den Geschichtsbüchern sollte stehen, dass sie zwar lange halbherzig am Ende aber doch bis zum letzen Atemzug für die europäische Idee gekämpft habe. Denn darum geht es letztendlich, nicht darum, nicht um ein paar Tausend Flüchtlinge mehr oder weniger. Und keiner soll sagen können das habe er nicht gewusst.

  • Würde Merkel zu jetzigen Zeitpunkt, oder auch einige Monate später Platz machen,

    wäre das für Deutschland und vor allem für die EU eine echte Misere!

     

    Das was an Politikern nachrückt, kann Merkel und ihre Art Politik zu machen, momentan nicht ersetzen. Ob man nun Spahn, AKK oder wen auch immer nehmen würde, wäre die Politik der EU am Ende, denn Merkel ist z.Z. die Einzige, welche es schafft wenigstens ein bisschen Zusammenhalt in der Institution zu gewährleisten!

     

    Auch wenn man sich noch so sehr bemüht, der SPD einen Wahlerfolg herbei zu Reden, es würde nicht funktionieren, die SPD hat mit diesen Politikern keine Chance über 25% zu kommen! Ihr fehlen jene Politiker, die nicht mit dem entstehen von Hartz IV assoziiert werden können. Die Menschen in der Republik nehmen es der SPD sehr Übel, dass sie sich nicht mit den Fehlern von Hartz IV auseinander setzt und weder darüber diskutiert, noch für Abhilfe sorgen will!

     

    Die zerrissene Linke und die allzu opportunistische FDP haben keine Chance wirklich gut Wahlergebnisse zu erreichen, denn keiner will eine Partei, die nicht weiß was sie will, bzw. eine, die ihre Fahne je nach Windrichtung neu ausrichtet.

     

    Einzig die Grünen haben nach ihrer Neuausrichtung durch Baerbock und Habeck vielleicht eine geringe Chance mit einem guten Wahlergebnis etwas zu bewirken, in wie weit, bleibt abzuwarten!

     

    Was aber zwingend notwendig ist, ist die 6% Partei CSU wieder auf Normalmaß zu recht zu stutzen, denn was die gerade abzieht, ist schwerstens Staatsgefährdend und gehört unterbunden. Dieses Zurechtstutzen sollte Merkel sofort wagen, in dem sie Seehofer umgehend entlässt und die Koalition mit der CSU aufkündigt. Alternativ sollte sie die Grünen mit ins Boot holen, denn es scheint wohl möglich, dass eine Koalition aus CDU, SPD und Grüne eine viel bessere Lösung für unser Land und für die EU wäre.

     

    Wenn sich diese Koalition bewährt, könnte Merkel sich verabschieden.

    Was bleibt ist die Frage nach dem Nachfolger, denn hier wird es schwierig!

  • Über Anstand am Schluss entscheidet im Endeffekt Frau Merkel selbst. Wenn sie solange bleibt, dass sie verjagdt werden muss, gibt sie selbst ihre Würde auf. Wenn sie ihren Abschied selbst bestimmt, wenn sie das Feld ihrer Nachvolger*innen ordentlich bestellt und nicht wie bislang niederbrennt, kann sie in Ruhe übergeben.

    • @Velofisch:

      Schonn.

       

      Aber. “Man soll das Fell auch der Bärin nicht verteilen, bevor sie erlegt ist.“

      &

      unterm——->

      Le chefle & Co. ins Stammbuch!

      “Die eine wäre mit George Bush in den Irakkrieg gezogen, anders als Schröder und Fischer.“ mit Doubleju & Quatsch!

       

      Wollten nicht Mitmarschieren - Aber!

      Verfassungs-&völkerechtswidrig!

      Kriegspartei ‘schland - durch die betrügerischen Machos! Das ja!

       

      have a look at ~> https://www.bverwg.de/210605U2WD12.04.0

      //http://www.spiegel.de/politik/deutschland/verstoss-gegen-voelkerrecht-bundesrichter-werfen-schroeder-unterstuetzung-des-irak-krieges-vor-a-373592.html

       

      kurz - Der Schritt vom Journalisten zum Journaillie‘isten - nur ein kleiner.

      • @Lowandorder:

        btw -

         

        So wieses - Schröder/Fischer - mit

        VM Rudolf Scharping zur Kosovo-Bombardierung/Nato - u.a. via Lüge Hufeisenplan ja auch - Betrogen haben!

        &

        Wie passend grad! ~> Serben/Kosovo/WM ~> http://www.taz.de/!5515286/

        • @Lowandorder:

          schtzngrmm

           

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          t-tt

           

          (Nein - nicht OutOfOrder

          but Ernst Jandl)

          • @Nikolai Nikitin:

            Mailtütenfrisch

             

            “Niki zitiert Jandl. Das ich das erleben darf.“

             

            -;) anschließe mich!;))

          • @Nikolai Nikitin:

            ;)) Mailtütenfrisch übersetzt ~>

             

            Na, wie sie damals in`s weiße Haus ist,

            das war doch eine andere Kategorie

            von Arschkriecherballade...

             

            Es ist anscheinend Naturgesetz, dass in die

            größten Arschlöcherdie meisten "Follower"

            hineinkriechen. Da ist es kuschlig warm und

            gegen das bisschen Peristaltik kann frauman anarbeiten.

             

            Aber, wenn wie aktuell, der Herscher des Darms

            ein Trump(ist) ist, ist damit zu rechnen, dass der mal

            einen gewaltigen Furz lässt. Dann gibt es kein Halten mehr.

            Dann fliegt uns die ganze Scheiße um die Ohren.

             

            Dann fliegen Röttgen, Merkel, Merz.

            Es heißt, ein Pups befreit das Herz.

             

            Den Duft der großen weiten Welt

            hab ich mir anders vorgestellt.“

             

            (klar - kritische Ausgabe!;)

            Aber - Danke für die Blumen*!*

  • 6G
    60440 (Profil gelöscht)

    Angela Merkel muss nicht weg, sie sollte aber schon längst weg sein. Warum es keine Amtszeitsbeschränkung für deutsche Bundeskanzer gibt, ist mir unerfindlich. Warum Kohl und Merkel - offenbar ihre eigene Person grotesk überschätzend, meinen, ohne sie ginge es nicht, ist der blanke Hochmut, bzw. Machtversessenheit. Und Merkel scheint wie Kohl unfähig zu einer irgendwie geordneten Machtübergabe.

    Mindestens die letzten vier, acht Jahre Kohl waren bleiern, das was Merkel ablieferte und abliefert, ist stümperhaft, erratisch und ihre "Politik" mündet nun in eine unsagbar triste Kanzlerdämmerung.

    Als würde Abwechslung der Politik nicht gut tun.

    Man kann und musste sich im Septermber 2015 der Flüchtlinge annehmen. Nur muss man eine solche Politik erklären (und nicht nur schwafeln: "Wir schaffen das"). Es hätte eine Regierunsgerklärung der Bundeskanzlerin im Deutschen Bundestag geben und Merkel hätte sich diesen Schritt parlamentarisch absegnen kassen müssen. Und entweder die CSU hätte zugestimmt, dann wäre sie mitgehangen und späterer Kritik beraubt, oder sie hätte schon im Oktober 2015 dagegen gestimmt, dann wäre die Koaltion aufgekündigt und neue Machtperspektiven denkbar gewesen. Merkel hätte sich in jedem Fall nicht ständig Rechtsbruch und Volksverrat vorwerfen und vom Hotte Seehofer coram publico vorführen und demütigen lassen müssen.

    Der AfD wäre so eher Einhalt geboten und die Millionen von Menschen, die sich für Flüchtlinge engagieren und die in ihnen eine Bereicherung für uns alle sehen, wären deutlich gestärkt worden.

    Merkel (und ihre Politik) ist nicht gut für unser Land. Ewig regierendeoder zaudernde Bundeskanzler sind es auch nicht.

    Und nicht zu vergessen: Merkel hat Griechenland und Italien im Regen stehen lassen, als an deren (EU_Aussen-) Grenzen die Flüchtlinge ankamen, VOR September 2015. Nun fordfert sie jene EU-Solidarität ein, die zu geben sie sich weigerte. Und genau das ist ganz schlechte Politik.