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Ein Jahr Tesla-GigafactoryDurstige Fabrik im Dürregebiet

Nach einem Jahr Fabrikbetrieb ziehen Umweltverbände eine verheerende Bilanz. Tesla gefährde das Grundwasser und verschärft den Wassermangel.

In der Klimakrise ein immer seltener werdendes Phänomen in Brandenburg: Regen Foto: Patrick Pleul

berlin taz | Tesla-Autos vor brennenden Wäldern und ausgedörrten Böden, die Aufschrift „Driving For A Dead Planet“. Das Design der Plakate, die eine kleine Gruppe vermummter Ak­ti­vis­t:in­nen während einer Protestaktion am Dienstagmorgen an die Schaufenster des Tesla-Showrooms in der Mall of Berlin kleben, passt so gar nicht zum nachhaltigen Image des E-Auto-Produzenten. „Tesla klaut Wasser und verstößt gegen sämtliche Umweltauflagen. Kein Liter Wasser mehr für Tesla“: Für die anwesenden Jour­na­lis­t:in­nen wiederholt die Klimaaktivistin Lou Winter immer wieder die gleichen Sätze. Keine zehn Minuten nachdem die Plakate angeklebt wurden, sprintet die Gruppe schon wieder weiter.

Am Mittwoch jährt sich die Inbetriebnahme der Fabrik zum ersten Mal – zynischerweise am selben Datum, an dem auch der Internationale Weltwassertag begangen wird. Mit der kreativen Protestaktion, die von einem Bündnis der Klimagerechtigkeitsbewegung organisiert worden ist, wollen die Ak­ti­vis­t:in­nen die gravierenden Folgen von Teslas umstrittener Gigafactory im brandenburgischen Grünheide für Klima, Natur und Grundwasser anprangern.

Auch die weniger aktionistisch orientierten Klima- und Um­welt­schüt­ze­r:in­nen des Nabu Brandenburg ziehen nach einem Jahr Gigafactory Bilanz. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz am Dienstag mit der Grünen Liga und der Grünheider Bür­ge­r:in­nen­in­itia­ti­ve gehen die Um­welt­schüt­ze­r:in­nen hart mit dem US-Konzern ins Gericht. „Tesla hat enorm viele Versprechen gemacht und sie alle nicht eingehalten“, kritisiert Nabu-Landesgeschäftsführerin Christiane Schröder in Hinblick auf Ankündigungen des Unternehmens, für ausreichenden Sicherheitsmaßnahmen auf dem Fabrikgelände zu sorgen. Das Unternehmen betreibe „im großen Stil Frevel an der Natur.“ Eine Erweiterung des Werks müsse dringend verhindert werden.

Seitdem der amerikanische Milliardär und Tesla-Konzernchef Elon Musk im November 2019 bekannt gab, am südöstlichen Rand Berlins inmitten eines Trinkwasserschutzgebietes eine E-Auto-Fabrik errichten zu wollen, gibt es massive Kritik an dem Vorhaben. Umweltverbände befürchteten vor allem, durch den Fabrikbetrieb und Werksunfälle könnten freiwerdende Schadstoffe das Grundwasser belasten, aus dem sich auch die Trinkwasserversorgung Berlins und der umgebenden Gemeinden speist.

Chemikalien im Schutzgebiet

Dass sich viele Befürchtungen seitdem bewahrheitet haben, hat Manu Hoyer von der Bürgerinitiative Grünheide in einer „Chronik des Grauens“ protokolliert, die sie während der Pressekonferenz vorstellt. Seit der Inbetriebnahme der Fabrik häufen sich die Vorfälle: Ein Großbrand in einer nicht genehmigten Recycling-Anlage im September, immer wieder Austreten flüssigen Aluminiums und giftiger Chemikalien, die teilweise ungeschützt auf den unversiegelten Teil des Betriebsgeländes versickern und somit eine Gefahr für das Grundwasser darstellen könnten.

Hoyer kritisiert vor allem das brandenburgische Landesumweltamt, das trotz der vielen Vorfälle, die sich in nur einem Jahr Betriebszeit ereignet hätten, kaum seiner Kontrollpflicht nachkomme. So darf Tesla die Wasserproben auf dem Gelände selbst entnehmen, und die Landesbehörde hat nur eingeschränkten Zugang zu dem Gelände. „Was muss eigentlich noch in dieser Fabrik passieren?“, fragt Hoyer.

Trotz der Bedenken wurde das Großprojekt von Tesla und der Landesregierung in einem Rekordtempo von nicht einmal drei Jahren durchgepeitscht. Möglich machten es zahlreiche Sondergenehmigungen, die es Tesla ermöglichten zu bauen, bevor überhaupt eine reguläre Baugenehmigung vorlag. „Etwas Vergleichbares gab es in Deutschland noch nicht“, sagt Nabu-Anwalt Thorsten Deppner. Vorschriften seien in fast allen Fällen auf bestmögliche Weise für Tesla ausgelegt worden.

Allein der Bau der Fabrik an dem Standort war nur möglich, da schon ein Bebauungsplan für das Gelände vorlag, der der Ausweisung der Fläche als Trinkwasserschutzgebiet vorausging. Gegen die zahlreichen Besonderheiten beim Genehmigungsverfahren hat der Nabu Widerspruch beim Landesamt eingelegt. Für den Fall, dass dieser abgelehnt wird, kündigte der Umweltverband bereits eine Klage an. „Wir stehen erst am Anfang des Rechtsweges“, sagt Deppner. Die wahrscheinlichste Folge beim Erfolg einer solchen Klage wäre, dass Tesla massiv bei der Betriebssicherheit nachbessern müsse, erklärt Deppner.

Erweiterung trotz Wassermangel

Welche konkrete Gefahren von Fabrik­unfällen auf die Trinkwasserversorgung ausgehen, ist noch unklar. Bis Schadstoffe ins Grundwasser gelangen, brauche es mehrere Jahre, erklärt Steffen Schorcht von der Grünen Liga Brandenburg. Sollten aber die nahegelegenen Tiefbrunnen betroffen sein, wäre das „ein Super-GAU“ für die Region, sagt Schorch.

Neben einer Gefährdung des Grundwassers steht die Gigafactory in der Kritik, zu viel Wasser in einer Region zu verbrauchen, die ohnehin schon seit Jahren von Dürre betroffen ist. Im vergangen Sommer wurde bereits der Wasserverbrauch für Privatverbraucher rationiert. Der zuständige Wasserverband Strausberg-Erkner konnte weiteren Unternehmen, die sich in der Region ansiedeln wollten, keine Genehmigung erteilen, weil eine ausreichende Wasserversorgung nicht sichergestellt werden konnte.

Trotzdem will Tesla das Werk noch weiter vergrößern. Erst vergangenen Mittwoch stellte das Unternehmen einen weiteren Antrag auf Ausbau des Werkes, mit der die Produktionskapazitäten von 500.000 auf eine Million Fahrzeuge im Jahr verdoppelt werden sollen. Daran, dass mit der Erweiterung keine Erhöhung des Wasserverbrauchs einhergeht, wie Tesla es verspricht, glaubt in der Pressekonferenz niemand. „Tesla wird weiterhin gegen Vorschriften verstoßen“, vermutet Tesla-Gegnerin Manu Hoyer.

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36 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • viel wasser verbraucht der braunkohleabbau in brandenburg und die ölraffinerie in schwedt alles in der nähe.brandenburg ist bald ne wüste wegen dem klimawandel also dem co2 ausstoß von verbrennern und eautos haben nach 30 000 km ihren co2 abdruck ausgegliechen vor allem in regionen im norden und brandenburg weil dort viel windstrom erzeugt wird.ladesäulen kaufen nur regenerativen strom ein

  • Tesla ist aber leider Habecks Maßstab für alles, hier z.B. im März 2022

    www.stern.de/panor...auen-31686574.html

    》Habeck will Energie-Infrastruktur in "Tesla-Geschwindigkeit" ausbauen《 (und nicht 'schlafmützig'!)

    Und zwar Stromleitungen, LNG-Terminals, erneuerbare Energien, "zusammen mit den Energieversorgern" (RWE z.B., Lützerath)

    Da kündigte er auch an, das russische Regime 'falls erforderlich, weiter in die Enge zu treiben'.

    Das ist besonders in Bezug auf Erneuerbare und E-Mobilität, also auch Tesla, wichtig. Merkur.de:



    》 „Kritische Rohstoffe“ als Putins wahres Interesse im Krieg?

    Bei seinem Krieg in der Ukraine könnte es dem russischen Präsidenten in Wirklichkeit um etwas ganz anderes gehen: wertvolle Bodenschätze. Diese Vermutung hat die Politikwissenschaftlerin Olivia Lazard im Gespräch mitZeit Onlinegeäußert. Die Ukraine sei eines der rohstoffreichsten Länder der Welt, erklärte Lazard. Kohle- und Gas-Vorkommen seien zwar allgemein bekannt. „Aber oft wird übersehen, dass die Ukraine auch über viele verschiedene Arten der sogenannten kritischen Rohstoffe verfügt: Lithium, Kobalt, Titan, Beryllium und eine Reihe von Seltenen Erden“, sagte die Politikwissenschaftlerin. Deren kombinierter Wert werde auf 6,7 Billionen Euro geschätzt. [...] Im Juli 2021 hatte die EU eine Partnerschaft mit der Ukraine über eben diese kritischen Rohstoffe geschlossen. Ein wichtiges Zeichen, denn eine vergleichbare Zusammenarbeit betreibt die EU nur noch mit Kanada. „Im Herbst folgte eine erste Auktion, um Unternehmen die Möglichkeit zur Erkundung der Vorkommen zu geben. Im Februar 2022 folgte der russische Angriff“, führte Lazard weiter aus. „Viele der besagten Reserven, etwa die größten Lithiumvorkommen, befinden sich übrigensin den jetzt annektierten Gebieten“, sagte die Expertin《

    is.gd/VK64HT

    Und LG mit ihrer Forderung nach Tempo 100 + 9€-Ticket wandern in den Knast...

    • @ke1ner:

      Danke für deinem Kommmentar, es ist meiner Meinung immer gut denfinger in Habecks Wunde zu legen. Auch danke für den link, es ist i?mehr sinnvilm aufzuzeigen das hinter den meisten kriegerischen Konflikten der handfeste Streit um die ausbeutung von Rohstoffen mindestens ein wesentlicher Grund für die Auseinandersetzung ist .

  • 8G
    80410 (Profil gelöscht)

    > Elon Musk lachte: "Das ist komplett falsch. Es gibt hier überall Wasser. Sieht es hier für dich etwa aus wie eine Wüste? Das ist lächerlich. Es regnet so viel." <

    Der Elon weiß sowas doch sicher, immerhin will der Elon zum Mars fliegen.

  • Nanu? Ne Fabrik in einem Wasserschutzgebiet verursacht ökologische und gesundheitliche Probleme? Und einem (kapitalistischen) Konzern ist Umweltschutz nicht ganz so wichtig? Das ist ja verwunderlich! Aber, wer braucht schon Trinkwasser? Wasser kommt doch aus dem Wasserhahn. Wer braucht schon gesunde Nahrungsmittel? Lebensmittel kriegt mensch doch im Supermarkt. Ach, und die Tiere, die können das schon ab ... /Sarkasmus/



    Die obige Berichterstattung ist ein weiteres Mosaiksteinchen für das Greenwashing E-Auto=sauberes Auto. Wie gut, dass wir in einer Demokratie leben, in der Umweltschutz ganz doll wichtig ist. Da gibt es sowas ja nicht. Und wenn doch werden die bösen Jungs ganz doll ausgeschimpft.

  • War doch vorher bekannt.



    Hat die Verantwortlichen nicht interessiert.



    Fortschrittsverweigerer war noch eine harmlose Beschimpfung für die Gegner/innen.

  • Wäre die Kritik auch so heftig wenn Mercedes oder BMW dort ein Werk gebaut hätte?



    Ich denke eher nicht.

  • www.musenblaetter....id%20SUV%20500.jpg

    ...immer wieder aktuell.

  • Ach, plötzlich. Wie wurden denn die Gegner:innen dieses Fabrikbaus, die genau darauf hingewiesen haben, jahrelang als hinterwäldlerisch und gegen den "Fortschritt sein" beschimpft. Schon traurig, wie das gelaufen ist.

  • "Tesla gefährde das Grundwasser und verschärft den Wassermangel."



    Na, was ne Überraschung! Das hat man ja im Vorhinein nicht ahnen können!



    Ach, hat man? Na sowas...

  • Und das alles, um Elektroautos in Privatpanzer Größe zu produzieren, die kein Mensch braucht. Aber ein paar reiche Angeber kaufen die und EM macht Kohle? Ein paar reiche Spielkinder haben kurz ihren Spaß , die Allgemeinheit den Schaden. Ein paar Menschen werden für ihre Beihilfe entlohnt. Die Politik feiert das als Schaffung von Arbeitsplätzen! In der modernen Gesellschaft sind die Menschenzu Dumm zum Überleben als Art. Künstliche Intelligenz verstärkt die natürliche Blödheit leider nur.

    • @Matt Gekachelt:

      Die strombetriebenen Privatpanzer werden eher von den "etablierten" Autohersteller gebaut.



      Davon mal ab weiß ich ned, warum TESLAs Fabrik so ewig viel Wasser verbrauchen soll; das was dort im Prozeß gebraucht wird, kann aufbereitet werden und das, was die Arbeiter*innen für Hygiene brauchen eigentlich auch, wenn das Wasser dort soo knapp ist.



      Die paar Liter, die zum Putzen gebraucht werden und dabei verdunsten werden ja nu auch den Kohl ned fettmachen...

      • @Hugo:

        "...kann aufbereitet werden..."

        Kann. Aber das kostet Geld. Und Musk will Gewinn machen. Die Behörden schauen weg...

  • Wie ernst BMW Nachhaltigkeit im Design nimmt, ist gerade in den Showräumen von BMW zu besichtigen. Dort steht ein neuer monströser SUV. Laut Spiegel ein Auto wie ein "Mttelfinger", das aufgrund seiner Größe in der Produktion viel zu viele Ressourcen verschlingt. Deutsche Autohersteller setzten auf diese viel zu großen Autos, deren Kauf sie mit riesigen Werbekampagnen anfachen, weil damit der meiste Gewinn zu machen ist.



    Das superagressiv designte SUV (Foto unten) ist ein Beispiel dafür, dass BMW es wagt, trotz aller Kritik an SUV wieder ein neues Riesengefährt auf den Markt zu bringen, dass in seinem Design nichts anderes als eine einzige Kampfansage an all das ist, wofür Klimabewegung und Umweltschützer stehen.

    Nicht nur Tesla ist ein lohnendes Ziel für Umweltschützer, sondern auch all die Konzerne, die SUV verkaufen und meinen, sich mit einem reinen Elektroantrieb in der Nachhaltigkeit reinzuwaschen.

    www.spiegel.de/aut...6?dicbo=v2-obb8ob1

    • @Lindenberg:

      Das Ding ist wirklich grässlich. Ich hoffe, Konzerndesigner, -manager, -vertriebler wie Käufer werden irgendwann - vielleicht von ihren eigenen Kindern - eine Rückmeldung dazu bekommen. Widerlich.

    • @Lindenberg:

      Es ist immer etwas schwierig, von Wirtschaftsunternehmen zu erwarten, dass sie bei der Umerziehung ihrer Kunden mithelfen. BMW gibt an, die Auftragsbücher für dieses Ungetüm seien voll, und der Satz "Ich bin nicht der Feind meines Geldes." ist bei allem herausklingenden Zynismus für Jemanden, der Produkte zu verkaufen hat und das nur tun kann, wenn es dafür auch eine Nachfrage gibt, sowas wie ein kategorischer Imperativ.

      Und ja, es ist ungünstig, dass solche Autos weiter - zumindest als prolliges Statussymbol - positiv konnottiert sind. Schöner wäre es, wenn eine Solaranalage auf dem Dach oder eine Wärmepunmpe diese Funktion übernehmen könnten. Aber leider reden wir nunmal von Menschen, also Wesen, die "vernünftig" und "attraktiv" gerne mal gegenseitig ausschließend definieren.

      Pragmatisch betrachtet ist allerdings der Schaden für's Klima eher begrenzt: Die Stückzahlen werden sich in Grenzen halten, und wann immer die betuchten Eigentümer der Fahrzeuge mit diesen CO2-blasend durch die Gegend fahren, tun sie es zwangsläufig nicht mit einem ihrer anderen - im Zweifel ähnlich opulent fossilbeheizten - Transportmittel.

      Auch was die Symbolik betrifft, ist so ein rollender Anti-FFF-Stinkefinger letztlich ein Erfolg: Er zeigt, dass der Mentalitätswandel funktioniert - denn wem, wenn nicht einer immer klimabewussteren Mehrheitsgeselschaft, lohnt es sich, einen so aufwändigen Stinkefinger zu zeigen?

      • @Normalo:

        Stichwort Umerziehung, die sollte es vor allem für die Marketing-Abteilungen (also alle großen deutschen Werbeagenturen) von BMW, Mercedes, Volvo und Audi geben, die durch cleveres, zynisches Greenwashing erst das Bedürfnis schaffen, dass es cool ist, ein mehrere Tonnen schweres Ungetüm zu fahren. Gerne mit TV-Bildern, bei denen Frau und Kinder glücklich in den Sonnenuntergang fahren, aber in Wahrheit die Welt schrotten

        Da SUV oft Dienstwagen sind, zeigt sich, dass deutsche Unternehmen keinerlei Verantwortung der Umwelt gegenüber haben.



        Bei 35,6 Millionen SUV weltweit 2021 ergibt sich ein Marktanteil von 46 Prozent. Jedes fünfte davon (20 Prozent) wurde in Europa zugelassen.

        Das ist ein Tsunami an Unvernunft, für den die Automobilindustrie verantwortlich ist.

        Zitat Deutsche Umwelthilfe

        SUV sind im Schnitt schwerer als andere Fahrzeuge, sie sind höher motorisiert und verbrauchen mehr Kraftstoff. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß neuzugelassener SUV und Geländewagen lag 2018 in Deutschland mit 144 g/km deutlich über dem Gesamtdurchschnitt von 130 g/km. Für die EU gilt seit 2020 ein Flottengrenzwert von 95g/km für Pkw – davon sind vor allem SUV meilenweit entfernt. Dass der CO2-Ausstoß von Pkw derzeit trotz aller Klimaschutzbemühungen wieder ansteigt, liegt ganz wesentlich am SUV-Rüstungswettlauf der Hersteller.

        SUV sind aufgrund ihrer Bauweise mit erhöhtem Kühlergrill und hohem Gewicht der Studie „Ein dickes Problem“ von Greenpeace zufolge ein besonders großes Risiko für andere Verkehrsteilnehmer*innen. Dies gilt insbesondere für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen, und speziell die Kinder unter ihnen, aber auch die Insassen von Kleinwagen.

        www.duh.de/projekt...en-unsere-staedte/

        Naürlich kann jeder solch einen "Stinkefinger" fahren, sollte sich aber nicht wundern, wenn ihm irgendwann mehr als Missmut entgegenschlägt.

    • @Lindenberg:

      "Das superagressiv designte SUV (Foto unten) ist ein Beispiel dafür, dass BMW es wagt, trotz aller Kritik an SUV wieder ein neues Riesengefährt auf den Markt zu bringen, dass in seinem Design nichts anderes als eine einzige Kampfansage an all das ist, wofür Klimabewegung und Umweltschützer stehen."

      Mir gefällt er. Aber ich würde mir ja auch einen Ford F150 (gerne auch die Lightning-Variante) in den Carport stellen...

      • @SeppW:

        Nach Jahren in den USA, wo solche F150, auch F250, Gang und Gäbe sind - der F250 würde Ihnen wahrscheinlich noch besser gefallen, bin ich nach der Rückkehr erschrocken, dass solche Monstren hier jetzt auch zu sehen sind. Wenn ich Herrscherin wäre, würde ich solche Fahrzeuge inklusive SUVs und hochgepuschte Boliden verbieten (obwohl ich sonst sehr liberal bin).

        • @resto:

          Gewicht und Größe der Autos steuerlich zu berücksichtigen wäre sinnvoll, dann wär ich mehr Platz für Räder.

  • Vor Inbetriebnahme der Fabrik Gehirn einschalten.



    Wieso macht man jetzt eigentlich Tesla für den Wasserverbrauch verantwortlich und nicht das Land Brandenburg. Tesla hat seinen Wasserverbrauch im Vorfeld angegeben, dem Land war es scheinbar egal, sie hat das Werk genehmigt.



    Aber es ist eh davon auszugehen, dass Tesla wegen der besseren wirtschaftlichen Bedingungen in den USA hier bald weniger produzieren wird.

  • wenn man dies liest, dann noch unseren Kohledominierten Strommix anschaut, verstehe ich die FDP , die den Verbrenner mit efuels nicht aufgeben will!

    • @Thomas Zwarkat:

      Sorry, aber das stimmt nicht ganz. Kohlestrom macht in Dtl. rund 30% aus, die Erneuerbaren dagegen über 45%.

      Abgesehen davon sollten wir mMn weg von der Diskussion um Antriebe und hin zu einer echten Verkehrswende.

      Denn selbst E-Autos erzeugen immer noch Mikroplastik, Lärm und nehmen den Menschen den öffentlichen Raum...

      • @Marc Aber:

        Und vor allem fallen die größten Schweinereien bei der Gewinnung der "Zutaten" für E-Autos in anderen Ländern an; wir sind da fein raus.

      • @Marc Aber:

        "Sorry, aber das stimmt nicht ganz. Kohlestrom macht in Dtl. rund 30% aus, die Erneuerbaren dagegen über 45%."



        Diese Rechnung ist aber so auch falsch. Wenn sie Kohle vergleichen wollen, dann mit Wind oder PV oder Wasserkraft, nicht mit der Summe "Erneuerbaren".



        Wenn, dann müssten sie Summe fossile Erzeugung mit Summe Erneuerbare vergleichen.

  • Die wahren Verbrecher dieses unsäglichen Umweltfrevels sitzen in den verantwortlichen Genehmigungsbehörden. Wann werden die Menschen endlich wach?

    • 6G
      675146 (Profil gelöscht)
      @Wetterleuchten 22:

      ...die Genehmigungsbehörden tun nur das was der Chef sagt. Wer war gleich noch der Chef, der immer weitere Versprechungen macht?



      Wer was anderes glaubt, der denkt auch das Zitronenfalter Zitronen falten. Die Menschen sind schon wach, nur funktioniert das Kap-System Sche**e gut.

    • @Wetterleuchten 22:

      Tesla ist mittlerweile der größte Arbeitgeber Brandenburgs.

      Die Leute dafür kommen auch aus Gegenden, in denen die Dörfer eher sterben, weil alle Jungen wegziehen.

      Die Menschen sind dort verdammt wach.

      Von einer Was-auch-immer-für-eine-Wende habe ich nämlich nichts, wenn ich in einem Kaff mit Hartz IV sitze, wo zwei Mal am Tag der Bus kommt.

      Sie kennen diese Dörfer nicht, sonst würden Sie verstehen, warum man Tesla den roten Teppich nicht nur ausgebreitet, sondern entgegengetragen hat.

      • @rero:

        Oder ist es Kim-El-On?

      • @rero:

        So ist es. Kein Kommunalpolitiker hätte sich im aktuellen Umfeld so eine Chance nehmen lassen können. Sei er von welcher Partei auch immer. Arbeitsplätze, Aufschwung, Zuliefererfilz, Fortschritt, Elektroautos, Energiewende, yay! Für jeden was dabei, wenn Musk kommt und eine große Fabrik in die Pampa pflanzt.

        Dass der Gönner aus den Staaten dann auch bei Nebenthemen wie lokalem Naturschutz großzügiges und unbürokratisches Entgegenkommen erwartet, ist doch klar. Wasser? Gibts doch überall dort genug, wie Kim-Il-Musk bei einem Vor-Ort-Termin im schwarzen Mantel höchstselbst beobachtet hat. :D



        Im Übrigen deckt sich dieses Benehmen mit Musk's Unternehmungen anderswo. Im Namen des Großenganzen (und des Profits btw) kann die Umwelt schließlich lokal ruiniert werden.

        • @Fabian Wetzel:

          Dort geht das Berlin-Warschauer Urstromtal lang.

          Bis vor kurzem hatte man dort reichlich Grundwasser.

          Sonst hätte Tesla dort auch nicht gebaut.

          Kam halt die Klimaerwärmung dazwischen.

      • @rero:

        Alte Diskussion, aber der Standort ist ja eher Berlin als Brandenburg. Ich gehe auch davon aus das ein großteil der Arbeiter aus Berlin kommt, allein in meiner Nachbarschaft sind einige. So bekloppt und unnötig ich das Teslawerk in Grünheide finde, was man denen lassen muss ist das sie scheinbar auch Randgruppen unserer Gesellschaft eine Chance auf Arbeit geben. Ändert allerdings auch nichts daran das die Jobs Bullshitjobs sind, die den Mitarbeitern viel zu viel Zeitliche flexibilität abverlangen.

        • @niko:

          Genau.

          Auch Randgruppen und Leute ohne 100%ig passende Berufsausbildung kriegen einen ab.

          Das läuft eigentlich besser, als ich erwartet habe.

          Brandenburg hat ja schon mehrfach mit Fördermaßnahmen für Industrieansiedlungen danebengegriffen.

  • Das Image von Tesla in Deutschland könnte durch legale Aktionen so sehr gestört werden, dass sich sich der Konzern ehrlich im Umweltschutz und bei Arbeitnehmerrechten macht. Nicht zu vergessen die Ignoranz des Konzerns gegenüber der Presse. Sobald es nicht mehr cool ist, Tesla zu fahren, wird der Konzern ganz schnell aus reinen Profitinteresse zum Positiven handeln.

    • @Lindenberg:

      Nee, Tesla würde bei Schwierigkeiten einfach in ein anderes Land umziehen.