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E-Bike-Hersteller VanMoof insolventHipster-Märchen am Ende

Der E-Bike-Hersteller VanMoof warb mit Design und grüner Technologie. Jetzt ist die Firma insolvent. Auch für Kun­d*in­nen sind das schlechte Nachrichten.

Abstrakte Rahmen: Die Fahrräder von VanMoof Foto: Annette Riedl/dpa

Amsterdam taz | Lange zeichnete es sich ab, doch am Ende ging es so schnell, wie ein VanMoof-E-Bike im hauptstädtischen Verkehr an anderen Fahrrädern vorbeizischt. Eine Woche, nachdem der Amsterdamer Hersteller vor Gericht einen Zahlungsaufschub erwirkte, verkündete er seinen Konkurs.

Zuvor waren letzte Verhandlungen über eine neue Injektion frischen Kapitals gescheitert. Alle VanMoof-Filialen in Europa sind nun geschlossen. Die 700 Mit­ar­bei­te­r*in­nen erhielten eine E-Mail, in der es heißt: „Wir sind euch allen dankbar und finden es schade, dass wir diese Mission nicht zusammen vollbringen konnten. Wir sind traurig, aber vor allem stolz auf das, was wir erreicht haben.“

Als „Mission“ werden Unternehmungen schnell bezeichnet, wenn sie sich um E-Mobilität drehen und damit das Narrativ von Klimaschutz und einer besseren Welt für sich in Anspruch nehmen können. So auch VanMoof, 2009 von den Brüdern Taco und Ties Carlier in Amsterdam gegründet. Der TV- Sender RTLnieuws sprach auf seiner Website nach Bekanntwerden der Insolvenz schlicht von einem „Märchen“ zweier „urholländischen Jungs, die die Welt erobern wollten“.

VanMoofs Rezept war simpel: ein prägnantes, minimalistisches Design, das in kurzer Zeit einen ikonischen Ruf bekam. Technische Gadgets wie die App, mit denen die Bikes ab- und aufgeschlossen werden, und bis auf Reifen und Nabe eigens produzierte Ersatzteile. Reparieren lassen konnten Kun­d*in­nen nur beim Hersteller selbst. Kombiniert mit häufigen Pannen und Klagen über langwierige Reparaturen, führte das bald zu Zweifeln an der Qualität. Doch das hippe, urbane Image überwog. Investoren und Crowdfunder steckten ihr Geld weiter in die Marke. VanMoof setzte auf Wachstum, eröffnete Filialen in Tokio, Berlin, Paris, London und New York.

Ein 48 Milliarden Dollar schwerer Markt

Bei näherem Hinsehen entpuppt sich das „Märchen“ denn auch als gewöhnlicher Start-up-Traum von der Weltmarktdominanz. Nachhaltig ist daran nur die Green-Capitalism-Welle, auf deren Kamm VanMoof mitsurfte. Auf rund 48 Milliarden Dollar schätzte Taco Carlier 2021 noch das globale Potenzial des E-Bike-Markts. „Die Niederlande sind schon dabei, in den nächsten fünf Jahren werden in Frankreich, Deutschland und Großbritannien auch die Hälfte aller Fahrräder elektrisch sein, dann folgen die USA“, zitierte ihn die Wirtschaftszeitschrift Quote.

Beim Marktanteil von E-Bikes liegen die Niederlande bereits seit 2015 an Europas Spitze. 2021 betrug er 52 Prozent. Der Boom fällt wiederum zusammen mit dem schnellen Aufstieg der VanMoof-Räder zum Kultobjekt einer hippen, urbanen Schicht. Insofern kommt der Marke durchaus indirekt das Verdienst zu, elektrische Fahrräder, die vorher als Fahrzeug für gebrechliche Se­nio­r*in­nen galten, jungen Kon­su­men­t*in­nen zugänglich gemacht zu haben. Speziell in großen Städten gehörten „VanMoofs“, die mühelos an anderen Fahrrädern vorbeischossen, bald zum Alltag auf den Straßen.

Dass die Wachstumsstrategie zu ambitioniert war, zeichnet sich bereits seit Längerem ab. Schon Ende 2022 drohte nach Lieferketten-Problemen die Insolvenz, obwohl man in den Jahren zuvor Investitionen von rund 200 Millionen Euro anziehen konnte. Laut NRC Handelsblad stiegen die Verluste von 6 Millionen Euro 2019 auf 35 Millionen (2020) und knapp 80 Millionen (2021). Für 2022 werden sie im selben Bereich erwartet. In der letzten Zeit nahm VanMoof keine neuen Bestellungen mehr an, offiziell war von einer Computerstörung die Rede.

Nach der Kunde von der Insolvenz des Unternehmens kamen in Amsterdam vor dessen Sitz wütende Kun­d*in­nen zusammen. Sie bleiben nun auf ihren mehrere tausend Euro teuren Prestigeobjekten sitzen, da niemand diese mehr reparieren kann.

Andere wollten ihr in Reparatur befindliches Fahrrad abholen, vergeblich. Auf der Gebrauchtwaren-Online-Plattform marktplaats.nl finden sich nun zahlreiche VanMoof-Räder zu Dumpingpreisen. Auf Social Media hagelt es Spott über prätentiöse, vermeintlich weltverbessernde Yuppies, die „mit Hafer-Cappuccino zu ihrem Co-Working-Space wollen“ – und dort nicht mehr hingelangen. Ein Twitter-User empfahl, die Welt mit „Fahrrädern ohne Akku“ zu verbessern.

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29 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • Ein elitäres und idiotisches Konzept, das einen gerechten Tod gestorben ist. Hoffe die Mitarbeiter kommen woanders im der Branche unter.

    E-Bikes an sich sind klasse. Ich habe kein Auto und in der hügeligen Rhön komme ich mit einem normalen Fahrrad alters- und gesundheitsbedingt nicht mehr klar.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    So ist das mit der Apphängigkeit. Kürzlich sah ich an einer Fußgängerampel mit Ruftaste einen jungen Mann, der verzweifelt auf sein Smartphone schaute. Er suchte wohl eine App, mit der er die Grünphase anfordern kann.

  • Ein E-Bike, welches nur mit Servern des Herstellers funktioniert und nur beim Hersteller repariert werden kann?! Wer hat denn bitte so einen Unsinn gekauft?? Grüße gehn raus an Elon M....

  • Eine Firma, die ihre Kunden zwingt, ausschließlich in den eigenen Werkstätten und mit speziellen Teilen ihre Räder warten zu lassen, schädigt den ganzen Rest des Fahrradhandels. Wenn das alle Hersteller so handhaben würden, gäbe es überhaupt keinen Fahrradeinzelhandel mit unabhängiger Werkstatt mehr.

  • Ich fahre im Alltags-Stadtverkehr ausschließlich mit einem normalen Fahrrad, am Wochenende auf längeren Mittelgebirgs-Touren aber dafür sehr gerne mit meinem E-Bike, dieses ist allerdings kein VanMoof, denn:

    -Ich möchte und habe eine echte Vollfederung.

    -Ich habe umgebaut auf einen sehr leisen und sparsamen Mittelmotor vom deutschen Automobilzulieferer-Marktführer.

    -Ich kann und muß bei den Steigungen hier alle Gänge meiner hochwertigen und sehr kurz übersetzten 14Gang-Nabenschaltung mit Muskel- plus Motorkraft nutzen.

    -Ich habe zwar über den Bordcomputer mit Navi eine App-Anbindung, brauche diese aber weder für Motorsteuerung, Schloß oder Schaltung, könnte auch jederzeit auf einen einfachen „unsmarten“ Controller umrüsten.

    Kurz: Ich kann mit so hippen Lifestyle-E-Bikes wenig anfangen, da ich mich nicht noch mehr vom Smartphone abhängig machen möchte…und Rahmen über Kreuz aus klobigen Alurohren zusammenzuschweißen ist jetzt auch kein so herausragendes Alleinstellungsmerkmal.

  • Es ist eine gute Nachricht. Meinetwegen können alle Hersteller mit Lock-In-Strategien, sei es über Cloud, proprietäre Ersatzteile oder absichtlich inkompatibel gestaltete Dateiformaten pleite gehen:

    Die Welt wird mit jeder dieser Pleiten ein besserer Ort werden.

    Und konkret in diesem Fall: Vielleicht lernen die Menschen mit Vanmoof-Bikes ja etwas aus den Unannehmlichkeiten.

  • Für uns Münsteraner ist es ein herber Verlust. Wie soll man denn jetzt noch Coolness auf der Promenade demonstrieren? Ein Desaster.

    • @hedele:

      Zum Beispiel mit einem Töttchen-Smoothie!

    • @hedele:

      Aus Fernost gibt es sicher bald ein nachgemachtes echt aussehendes cooles VanMoof-E-Bike.

  • Der Erfolg der E-Bikes zeigt, daß ein gutes Produkt keine Subventionen braucht. E-Bikes haben die knatternden Mofas und Kleinkrafträder komplett vom Markt verdrängt, dazu noch neue Kunden gewonnen, denen ein konventionelles Fahrrad einfach zu anstrengend war für Strecken mit mehr als 3 km.



    Wenn dann ein Hersteller vom Markt verschwindet, weil seine Produkte überteuert und qualitativ schlecht sind, zeigt das nur, daß die Marktwirtschaft funktioniert.

  • 6G
    676595 (Profil gelöscht)

    Wer kann sich noch erinnern: 2007 wurde das Strike-Bike verkauft. Solidarität für eine Fahrradfirma in Thüringen (siehe TAZ Archiv). ROT, EINFACH, DAMENRAHMEN AUS STAHL, 3-GANG NABE usw., alles einfach, nicht teuer. Steht vor der Tür. Mehrfach selber repariert. Herrlich!! Und dann der Schriftzug: "Strike Bike". Habe in den Jahren nur einmal ein zweites gesehen: schöne Frau, schönes Fahrrad.

    Bisher habe ich nicht eine Sekunde daran gedacht eines meiner Fahrräder gegen einen Akkuschrauber auszutauschen. Bis auf einen Rahmenbruch kann ich alles selbst reparieren, Ersatzteile sind immer vorrätig. Pflege und Reparatur machen Spaß und ich kenne jedes Teil persönlich!

  • Ich selbst habe kein Interesse an elektrisch unterstützten Fahrrädern, da mein über 20 Jahre altes Fahrrad immer noch hervorragend funktioniert.

    Persönlich sehe ich Chancen bei Elektromotorrädern, da ich mit meinem Motorrad längere Strecken überwinden möchte, die mir mit dem Fahrrad nun wirklich zu lange dauern (mehr als 50 oder 100 km). Das ist auch viel sparsamer als mit dem Auto, das mit einem 10 mal so hohem Eigengewicht gleich viel transportiert (150 kg vs 1500 kg - eine Person).

    Ein spannendes Gegenmodell zum "alles selbst und neu und schick"-Bau-Ansatz von VanMoof bieten da z.B. Black Tea Motorbikes.

    Die haben ein Motorrad komplett auf dem Gerüst vorhandener Motorräder aufgebaut, viele typische Verbrennerteile entfernt und einen Motor in das Hinterrad montiert.

    Die Technik ist dadurch überschaubar und jedes Einzelteil (fast alles aus Metall) ließe sich gut ersetzen (im Gegensatz zu elektrisierten Fahrrädern ist die Wartung also im Vergleich zum gewöhnlichen Motorrad unkomplizierter geworden).

    Für Start-Ups ist das mit Sicherheit ein großer Vorteil. Das Risiko bei zu viel Eigenbau scheint finanziell einfach zu groß zu sein, außer, es wird immer wieder Geld nachgepumpt, was bei einer wachsenden Konkurrenz nicht garantiert ist.

  • "Fahrrad mit App" - das ist schon ein runnig gag für sich.

  • "...aber vor allem stolz auf das, was wir erreicht haben.“

    Stolz auf eine Insolvenz? Das ist neu.

    "...Kultobjekt einer hippen, urbanen Schicht."

    Genau da liegt das Problem. Diese Schicht ist nu mal sehr dünn.

    "Reparieren lassen konnten Kun­d*in­nen nur vom Hersteller selbst."

    Für die meisten Menschen, die ein Fahrrad brauchen und kein "Marke" zum prahlen, ein absolutes Ausschlusskriterium.

    "Sie bleiben nun auf ihren mehrere tausend Euro teuren Prestigeobjekten sitzen, da niemand diese mehr reparieren kann."

    Pech gehabt. Aber vielleicht bringt es Einige zum Nachdenken.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      "Für die meisten Menschen, die ein Fahrrad brauchen und kein "Marke" zum prahlen, ein absolutes Ausschlusskriterium."

      Das muss man beim Kauf aber auch erst Mal erkennen... Daher ist das Folgende etwas hart:

      "Pech gehabt."

      Ich habe bei meinem Fahrrad, dass ich mir gekauft habe, einfach unterstellt, dass man es reparieren kann und mir darum keine Gedanken gemacht. Allerdings war es auch kein E-Bike, da ist das vielleicht etwas einfacher.

      • @Strolch:

        Wer sich ein Rad von VanMoof leisten kann, ist nicht arm. Mein Mitleid hält sich also in Grenzen.

        Und es ist eben ein Problem, wenn man bei Anschaffungen (auch bei teuren) hauptsächlich auf die Marke schaut, statt sich richtig zu informieren.

  • Ich empfinde es als großen Vorteil meines ganz normalen Rennrads, dass es herstellerunabhängig ist. Ich kann Ersatzteile dafür im freien Fachhandel kaufen, kann sie idR selbst einbauen, und kann die Mäntel draufziehen, die ich für richtig halte. Ich kann mir Lampen und Navis ranklemmen, die ich mir selbst aussuche. Es ist alles kompatibel.

    Und auf- und zuschließen kann ich es mit einem physischen Schlüssel, für den ich keine App mit Serveranbindung und keinen Akku brauche. Ich brauche auch keine Netzabdeckung dafür, es funktioniert noch in der hinterallerletzten Provinz.

    Der große Vorteil des Fahrrads ist, dass es einfach ist. Man muss keine Ahnung von Computern haben, um es zu fahren und zu warten. Man braucht auch keine Steckdosen und letztlich Ahnung von Elektrik, um es startklar zu machen. (Ich selbst habe sowohl Computer als auch Elektrik studiert, und bin aber froh, dass mein Fahrrad auch ohne sowas funktioniert.)

    VanMoof ist ein Beispiel dafür, dass keineswegs alles besser wird, wenn man nur genug Elektronik reinstopft; insbesondere solche Sachen nicht, die auch ohne jede Elektronik seit Jahrzehnten durchoptimiert und ausentwickelt sind, wie zB Fahrräder. Man tut sich damit keinen Gefallen.

    • @Carcano:

      Genau das. Und nicht-frisierte und damit illegale E-Bikes sind auf 25km/h gedrosselt. Das ist mir zu langsam. Da bin ich mit Muskelkraft schneller in der Ebene, was im Norden und in den Niederlanden die übliche Landschaftsform ist. Klar, man kann auch auf 45km/h gehen, aber dann darf man nicht auf den Radweg, braucht ein Kennzeichen, etc.



      Man darf vor allem nicht vergessen, dass Pendeln mit dem Rad auch ein Workout ist. Meine 60km am Tag ersetzen das Fitnessstudio, für das ich keine Zeit habe. Warum sollte ich sonst Radfahren? Mit dem ÖPNV bin ich schneller und bequemer am Ziel. Ohne Sportaspekt bringt Pendeln mit dem Rad ja nix.

      • @Hefra1957:

        Sie haben sich noch nicht so richtig mit E-Bikes beschäftigt, oder? Ein E-Bike ist nicht gedrosselt, es unterstützt Sie antriebseitig bis 25 km/h. Sie können aber auch locker schneller fahren - mit Muskelkraft oder Freilauf, z. B. bergab. Das E-Bike ist also ein E-Motor-Muskelkraft-Hybrid. Ich bin mit meinem regelmäßig mit über 25 km/h unterwegs - allein schon, weil es die Topografie hier hergibt. Das sieht bei einem E-Scooter anders aus: der bremst Sie tatsächlich ein. Analog gilt das Ganze für S-Pedelecs, die bis 40 km/h unterstützen.

    • @Carcano:

      Sehe ich auch so.Bin 70 und fahre ein ganz normales Mountainbike. Ich brauche keinen Strom als Antrieb weil ich denke dass ich meinen Körper duch eigene Muskelkraft fortbewegen sollte.Daher muss ich innerlich immer schmunzeln wenn ich junge Leute mit E-Bikes sehe.

      • @Wackeldackel:

        "Daher muss ich innerlich immer schmunzeln wenn ich junge Leute mit E-Bikes sehe."



        Dito. Bei mir kommt noch ein dezentes Kopfschütteln dazu.



        Ich bin 64 und fahre ein MTB und ein Gravel-Bike - beide natürlich unelektrisch 6K KM im Jahr.

    • @Carcano:

      Leider entwickelt sich die ganze Fahrradindustrie weg von Kompatibilität und reparierbarkeit. Vor ein paar Jahren konnte man noch ein SRAM Kassette durch ein Shimano Kassette ersetzen, dies ist nun, weil jeder seine eigene Freilauf hat nicht mehr möglich. Außerdem ist vieles genietet was früher noch geschraubt war sodas man bei ein kleines defekt an zum Beispiel den Umwerfer einfach ein neues kaufen muss. Bei e-räder ist es noch schlimmer. Bei einem defekt am Motor muss man den Motor einschicken. Lagerschalen kann man in der Regel auch nicht mehr warten. Wartbare Lager sind ersetzt worden durch gepresste Industrielager usw.

  • Ein gutes Beispiel dafür, weshalb app-abhängige Exklusivprodukte totaler Mist sind.

  • "Investitionen von rund 200 Millionen Euro anziehen"



    ... meint Einlagen von Investoren zur Deckung der laufenden Kosten und Verluste.



    Sachanlageninvestitionen waren das sicherlich nicht.

  • nicht mal die sattelstütze, so die gerüchte, ließ sich individuellen wünschen anpassen, sprich ggfls. austauschen. darauf einen hafer-capuccino aus angeblich fairem anbau. hauptsache, das etikett stimmt. yep. back to the roots wär auch in andern bereichen des fahrradelnden marktes durchaus zu überlegen: beleuchtung ohne elektronik bspw., hinten unabhängig von tageslichtsensor vorn und ähnlichem unsinn - beleuchtung, bei der mensch den fehler noch selbst finden, birnchen austauschen oder kabel isolieren kann (wer den hightech-kampf nicht längst aufgegeben hat und auf akkulampen umgestiegen ist..). und weniger hell sollte sie sein. das blendet alle wehrlosen mit-verkehrler höllisch, am tag fast mehr als nachts. wer gründet da mal n anfangsauf, äh, startup ? räder nachhaltig, weil auch von laien selber reparierbar ? keine angst, die kunden kommen trotzdem wegen jedem schräubchen in die werkstatt. gäbe auch denjenigen fahrradläden ne zukunft, die im elektroboom sonst untergehen werden. bei'n autos isses ja schon so: kleinere vertragshändler geben auf, weil sie werkstätte, personal und eigenes fachwissen nicht auf die braunkohleautos umstellen können, den sprung in eine völlig andere welt nich gewuppt kriegen.

    • @lesnmachtdumm:

      Braunkohleautos bei 68% regenerativem Stromanteil im letzten Monat…also sachlich geht doch irgendwie anders…

      • @Saile:

        Nö. Wir lagen, übers Jahr, 2021 und 2022 bei 40 bzw. 50 Prozent Erneuerbaren Jeder ZUSÄTZLICHE Sektor, der bislang anders betrieben wurde und jetzt/künftig auf Netzstrom umgestellt wird (PKWs jetz, Heizung demnächst, LKWs künftig - womöglich per E-Fuels, H2-Stahlerzeugung?, Chemische Industrie ...) VERLÄNGERT den Einsatz fossiler Brennstoffe* (und der französischen AKWs) für die deutsche Stromversorgung. Der Gesamt-Strombedarf kann sich gemäß der Konversions-Pläne verdrei-, vervierfachen. Der Zuwachs an Erneuerbaren kommt dem nicht hinterher - die Lücke wird größer, oder optimistischstenfalls schließt sich um Jahrzehnte langsamer. Sinvoller statt zu verstromen auf Habeck-komm-raus wäre, auch vom Wirkungsgrad her gesehen, mindestens in der Industrie bei der direkten Verwendung von Gas zu bleiben, solange noch nicht riesige Überschüsse erneuerbaren Stroms mittelfristig in Aussicht stehen. Und die Verspargelung der gesamten Nordsee mit entsprechendem Walsterben ist für die Aufholjagd auch schon fest eingebucht. taz.de/Artenschutz...gszeiten/!5849150/ taz.de/Schweinswal...-Nordsee/!5061312/ duckduckgo.com/?q=...raft&t=ffsb&ia=web

        * Statt heimischer Braun- und kolumbianischer (Ibbenbühren und Co ham die Bürgersteige ja hochgelappt) Steinkohle kann mensch natürlich auch gleich US-Fracking-Gas verwenden ....



        www.scientificamer...te-drinking-water/ duckduckgo.com/?q=...alth&t=ffsb&ia=web duckduckgo.com/?q=...king&t=ffsb&ia=web

        • @lesnmachtdumm:

          Aber es werden doch ständig neue Kapazitäten für die erneuerbare Stromerzeugung hinzugebaut (etwas zu langsam, ich weiß…) sowie oft auch schon bei günstigem Wetter Windkraftanlagen abgestellt wegen mangelndem Bedarf. Und ich bin ja auch dafür das klapprige alte Benzin- bzw. Dieselauto weiterzufahren bis es auseinanderfällt. Doch _wenn_ ich _jetzt_ unbedingt einen Neuwagen _bräuchte_, würde ich natürlich einen E-PKW nehmen, da dieser mit dem zukünftigen Strommix immer klimafreundlicher zu betreiben ist.