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Dem Rasen den Kampf ansagen„Schafft euren Rasen ab!“

Im Mai sollen wir unsere Rasen nicht mähen. Dazu rufen Naturschutzverbände auf. Unsere Autorin versucht das schon lange.

Foto: Jörn Rynio/plainpicture

Der Aufruf ist simpel und nicht von mir: „Mäht eure Rasen im Mai nicht!“ Wäre er von mir, hieße es: „Schafft eure Rasen ab!“ Denn Rasen sind eure Visitenkarten. Wie der Rasen, so der Mensch. Hinter jedem dieser mit grüner Auslegeware bestückten Gärten versteckt sich folglich ein langweiliges, das wilde Leben hassendes Wesen.

Naturschutzverbände rufen dazu auf, im Mai den Rasen nicht zu mähen. Das fördere Biodiversität und Artenvielfalt, denn dann könnten wilde Blumen wachsen. Wo wilde Blumen blühen, hätten Bienen und andere Bestäuber was zu fressen. Laufkäfer, Spinnen, Heuschrecken, Raupen und Larven, alle profitierten davon, wird argumentiert. Und wo viele Insekten seien, fänden auch Vögel und Wildtiere wie Igel Futter. Etwa 5 Prozent der Fläche Deutschlands sind mit Rasen bedeckt. Geschätzt wird, dass ein Drittel der Rasenfläche auf private Gärten entfällt.

Die mähfreie Mai-Bewegung kommt aus Großbritannien, wo der „No Mow May“ im Jahr 2019 zum ersten Mal ausgerufen wurde. Neben all dem Nutzen für Pflanzen, Insekten und Tiere profitiere dabei auch der Mensch. „Wer nicht mäht, spart Zeit und Energie“, heißt es im National Geographic. Und wo weniger Rasen gemäht wird, da wäre auch weniger Lärm.

Das klingt alles super und so easy. Hör auf zu mähen und allen geht es besser! Aber so einfach ist es nicht. Seit 20 Jahren versuche ich aus dem Rasen in meinem Schrebergarten eine wilde Wiese zu machen. Vergeblich. Unendlich viele Stunden verbringe ich damit, das Wilde zu kultivieren. Wildes kultivieren – klar, das ist ein Widerspruch.

Eine Schrebergartennachbarin hat so gut wie nichts in ihrem Garten außer Rasen. Bei Maulwurfhügeln kriegt sie Schnappatmung. Zuletzt hat sie den alten Rasen abgetragen, ein Drahtgeflecht untergelegt und neuen Rasen darauf ausgesät. Das würde den Maulwürfen bestenfalls die Schnauze polieren, ihren Rasen aber schonen. Auf der Visitenkarte ihres Freundes steht: Polier. Die Nachbarn auf der anderen Seite, türkische Migranten, Erdoğan-Fans, Allah-Fans, haben ihren Garten mit Rollrasen bestückt. „Du bist deutscher als deutsch“, sage ich zu ihm. Auch hier ist die Message klar: Er will ankommen.

Bleibe dazwischen ich. Mein Rasen will sich partout nicht in eine Wiese verwandeln. Nelkenwurz, Schöllkraut und Dost, ja die kommen. Das eine absorbiert Schwermetalle, kein Wunder, jahrzehntelang lag der Garten unter startenden und landenden Flugzeugen vom Flughafen Tegel. Schöllkraut wiederum hilft bei Warzen. Dost indes verdichtet die Erde. In jedem Garten wächst das, was der Mensch braucht, das ist alte Gartenweisheit. Ich habe zwar keine Warzen, wofür ich das Schöllkraut bräuchte, scheine aber ungeerdet zu sein – und der Dost soll helfen. Wiesenblumen, ich denke da etwa an Margeriten, Wiesensalbei, Kornblumen, Witwenblumen, kommen nicht, wenn ich sie aussäe. Ich muss sie im Topf kaufen, einpflanzen und betüteln. Dabei kann ich zugucken, wie sie vergehen und im nächsten Jahr nicht wiederkommen.

Ich tue alles, um meiner Wiese Wiesenstruktur zu geben und schaffe nur Chaos. So viel zur Visitenkarte. Jedes Mal bei der Gartenbegehung heißt es, ich solle das Unkraut entfernen.

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63 Kommentare

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  • Also: Wir hatten Jahrzehnte lang eine Wiese, die nur zweimal pro Jahr gemäht wurde. Kein modisch-putziges Schrebergärtchen in Berlin, sondern ernsthafte 4000 qm auf dem Land. Und ich kann versichern: Da wuchsen weder Blumen noch Kräuterchen. Die einzige Vegetation waren Gräser, einen dreiviertel bis einen Meter hoch, die überwucherten alles. Und zeckenverseucht, Kinder könnte man nicht reinlassen in das Naturparadies.

    Warum eine Autorin tausend Ausflüchte sucht und nicht einfach sagt, sie ist für Gartenarbeit einfach zu faul leuchtet nicht ein. Das würde doch jeder akzeptieren. Wenn man schon darüber schreiben muss.

  • Wie auf der Autobahn, ist Rasen altdeutsch wie obsolet.

    Ursprünglich eine angelsächsische Angeber-Nummer des Adels, ist er einfach nur fürs Fußballen gut.



    Weniger Mäh'r!

  • Die Autorin hat offenbar rein gar nichts verstanden.



    Wenn auf ihrer Wiese wirklich Dost wüchse, wäre das das wunderbar für Insekten, der blüht schließlich, genau wie das Schöllkraut.



    An Dost mag ich nicht glauben - dann hätte sie einen Trockenrasen - hochwertiger ginge kaum.



    Als nächstes käme das Knabenkraut und das Frühlingsadonisröschen...



    Es geht doch darum, das eben wächst, was wächst - nicht was man erzwingt.



    Die genannte Wiese mit Margeriten etc. ist genauso ein Kunstprodukt.



    Es gibt sie nicht in freier Natur.



    Ich habe eine "Wiese" auf meinem ehemaligen Weinberg im mitteldeutschen Trockengebiet auf Kalk.



    Da gehen 2x im Jahr die Schafe drüber, das Ergebnis ist natürlich auch Kulturlandschaft: Der Trockenrasen.



    Mit Dost. Und Orchideen. Täte ich rein gar nichts, gäbe es auch keinen Trockenrasen.



    Zuerst kommen die Schlehen, die den Boden mit Stickstoff anreichern.



    Deswegen muss ich auch Hand anlegen - die Schlehenzwerge fressen die Schafe nicht.



    Nach den Schlehen kommen die Vogelbeeren und Birken.



    Und irgendwann der Buchenmischwald.

  • Es ist schon witzig zu versuchen, von Menschenhand die Natur so zu gestalten, dass sie so richtig natürlich ist.



    Den Rasen zu kürzen und die Blümchen abzurasieren, um am Rand hübche Blumen (echte Wildpflanzen) zu Präsentieren.



    Gerade bei Erderwärmung und Trockenheit bieten die rasierten Flächen ein trauriges Bild ab und spenden nebenbei ordentlich Hitze im heißen Garten.



    Traurig, dass Besitzende von solchen Flächen so etwas tun.



    Zweimal im Jahr mähen und die Natur beobachten und genießen. Es ist nicht wichtig wie die Pflanzen heißen oder welche Wehwehchen sie verhiundern.



    Natur ist, wenn wir unsere Finger davon lassen.



    Und ein bisschen, ja nur ein bisschen ist es auch ansteckend.



    Und ein bwenig kühler ist es auch.

  • Die Sache mit dem "no mow May" hat sich leider als Irrtum erwiesen und sollte nicht weiter verbreitet werden.

    Während der ungestörten Zeit legen viele Käfer und Schmetterlinge ihre Eier in den Wiesenpflanzen ab. Der Nachwuchs wird dann Anfang Juni beim Mähen komplett vernichtet, so daß insgesamt mehr Insekten vernichtet werden, als wenn man sie gezwungen hätte, sich ein anderes Domizil zu suchen.

    Gut gemeint braucht oft mehr Informationen, um auch gut gemacht zu sein.

    • @Falanyel:

      Naja, also gleich abwertend von "Unsinn" zu sprechen (vor allem mit einer falschen Begründung) hilft der Sache auch nicht weiter.



      Es geht bei NMM (No mow may) generell darum weniger zu mähen und Wildkräuter einwandern und wachsen zu lassen. Gemünzt ist das eigentlich auf englische Rasen und amerikanische Lawns. Es ist eher ein eingängiges Mittel um der Sache Aufmerksamkeit zu geben. Was sie da von der Reproduktion von Insekten erzählen, nun ja. Wenn sie mähen, schaden sie immer irgendjemand, aber wenn es jetzt eine artenreiche Wiese ist, erhalten sie damit den Lebensraum. Viele Schmetterlinge haben pro Jahr drei Generationen. Besser also zum Beispiel zweischürige Staffelmahd mit Balkenmäher und Abräumen einer Wiese.



      Und den Rasen vor dem Haus eben nicht so oft, sollte etwas Blühen, stehen lassen, gestaffelt mähen etc.



      Es ist schade, dass sich so wenig Leute darüber Gedanken machen, wenn das einprägsame No mow may hilft, und bei ein paar Prozent Menschen Gedanken anregt, dann ist gut.

  • Fussballrasen ist totaler Quatsch. Auch als Kind hätt ich einen Blumen- und insektenreichen Garten viel interessanter gefunden, ich sass dann ersatzweise auf irgendwelchen Brachen im Gestrüpp und hab die kleinen Viecher und Blüten bewundert.

    Vielleicht noch ein paar Durchgänge mähen, aber beim Rest brauchen wir Vielfalt und Natur!

  • Was hat denn die Art und Weise seinen Boden zu gestalten mit ethnischer Zugehörigkeit zu tun? Ist die Autorin keine Deutsche? Ich habe mich ebenfalls dem natur(-nahen) Gärtnern verschrieben, betreibe Arten- und Naturschutz in meiner Freizeit. Und ich bin auch Deutscher. Mein Nachbar mit der Thujahecke und dem Rollrasen aber auch.



    Es besteht auch nicht die angenommene Dichotomie ("Natur kultivieren"). Die "wilde" artenreiche Wiese ist seitdem irgendwann Menschen die heimische Megafauna ausgerottet hat, ein Beiwerk menschlichen Tuns - nämlich als Weide und Mahdwiese für unsere Nutztiere, die die Funktion größer Herden wilder Megafauna übernommen haben. Also anthropogen - Kulturlandschaft.



    Die genannten Pflanzen sind alles Stickstoffzeiger, bis auf den Dost - gut er braucht's halt warm und sonnig, sonst nimmt er alles. Das ist in einem urbanen Raum auch völlig normal, weil der Boden irgendwann mal gedüngter Acker war, und durch unsere Abgase aus fossiler Verbrennung massenweise Stickstoffverbindungen in den Boden eingetragen werden.



    Man kann versuchen den Boden abzumagern oder eben Pflanzen für stickstoffreiche Böden (Fettwiese) pflanzen - Tipps gebe ich gerne.

  • Ich habe gut 2000 m2 Naturgarten bei mir, da ist Natur pur mit Wiese, Rasen und Bäumen. Seit 2017 (extreme Hitze und Trockenheit) mache ich das. Ausser gießen und Bäume, Blumen, Sträucher pflanzen, überlasse ich den Rest den Vögeln und Wildtieren also den Profis in Sachen Natur. Es gibt 6 Wasserstellen für die Tiere und hier ist täglich Badeanstalt. Futterstellen für Vögel und Eichhörnchen sind das ganze Jahr über gefüllt und die Tiere freuts. Und kleine Überraschung, ich bin Mieter, wohne mitten in der Stadt. Also jeder kann etwas in seinem Umfeld machen, nicht nur meckern sondern tun. Ps. Hier gibt's Igel, Fledermäuse, 1 Fuchs und mittlerweile wieder seltene Schmetterlinge und Wildbienen usw.

  • Danke für den grünen Artikel mit Wildheitsdrang. :-)







    Eigentlich ist es ganz einfach. Nur so selten wie irgend möglich die Wiese mähen, und dabei Geld sparen, weniger Emissionen, mehr Insekten, Bienen, Blumen, besseres Mikroklima.

    Die "Blühstreifenaktion" am Rand (bei größeren Flächen) ist noch schöner, da Innen der englische Rasen paradiesisch genutzt werden kann, von der "zwanghaft-mäh-Fraktion" gepflegt werden kann (Workoholics voran) und drumherum ist herrliche Natur/bis zu 1 Meter hohe Wiese.

    Ach, wie schön das Paradies ist, wenn Mann/Frau es denn endlich mal erblühen läst. :-)

    OM

  • "Wildes kultivieren"



    Herrlich 😂😂😂👍



    Das ist deutsch sein in Vollendung 🤭



    Regeln, beherrschen, einen Plan verfolgen.



    Planlos ist für 'Deutsche' unerträglich - selbst wenn es um die Natur geht...



    Ging mir auch nie anders, wir haben bei uns zuhause aber einen Kompromiss mit der Natur ausgehandelt.



    Der Rasen ist Rasen, barfußtauglich, also eben, glatt, robotergepflegt, akkurat, blumenfrei und somit kein Minenfeld für Fußsohlen, Stichwort Stachel 🐝



    Dafür haben wir große Flächen als "Beete" abgegrenzt. Eben typisch deutsch eingefasst/umrandet, weil Ordnung muss sein☺️



    Innerhalb dieser Beete lassen wir aber die Natur seit langem machen was sie will, wir haben nur anfangs Blumen wild verteilt und helfen seit Jahren nur mit Wasser und sammeln hin und wieder Schnecken 🐌 raus wenn die völlig überhand nehmen.



    Ansonsten Freibrief für das Chaos.



    Ich dachte anfangs das endet in wildem Nichts. Tatsächlich hat es sich recht bunt eingespielt.



    Die Natur regelt sich tatsächlich selbst - Mensch denkt immer das kann nur er 😮

    • @Farang:

      Ich dachte "Regeln" sind ein Bestandteil organisierter Gesellschaften, "beherrschen" in diesem Kontext der Umgang und Gestaltung mit und von natürlichen Bedingungen (Boden, Pflanzen) im menschlichen Dasein immanent, "einen Plan verfolgen" - intentionales Handeln, welcher Mensch auf dieser Erde tut das nicht - es zeichnet den Menschen aus, dass er das kann. Was daran besonders deutsch sein soll?



      "Bunt eingespielt" und "wildes Nichts" - ich habe noch nie "Nichts" gesehen, physikalisch auch unmöglich. Natur ist überall und wirkt überall, auch wenn sie ihren Garten mit Betonplatten auslegen. Sie hat ihre eigene Qualität. Die ästhetischen Qualitäten "bunt" und "wild" und "nichts", die entspringen ihrer Ästhetik. Natur ist Ästhetik völlig egal.

    • @Farang:

      Geheimtippt - mein absoluter Favorit als Pflanze ist gerade jetzt bei der Trockenheit, der " Storchschnabel " - heißt echt so. Braucht kaum Bewässerung und lässt sich im Rasen, unter Bäumen oder auch super als Bodendecker in Beeten einsetzen und vermehrt sich wie Bolle. 😉

  • Ach, das lässt doch hoffen, wenn sich so Viele für Natur im Garten einsetzen.



    Leider ist unser Boden auch zu "gut" für eine Blumenwiese. So richtig Erfolg beim Einsäen hatten wir nur nach kleineren Baumaßnahmen, als "gewachsener Boden" obenauf lag.



    Ich bin dann zum Bäume pflanzen übergegangen.



    Da verschwindet der Rasen auf natürliche Art.



    Gerade an den heißen letzten Tagen macht sich das Mikroklima in unserem Garten angenehm bemerkbar.



    Blühende Obstbäume bringen ja auch Farbe ins Spiel, doch die allein mach ja noch kein Wäldchen.



    Den Vögeln und Igeln gefällt's auch und ich muss zum "Waldbaden" nur kurz hinters Haus😉

  • Unkraut ist diskriminierend, es heißt jetzt Beikraut.



    Meine Versuche die wilde Blumenwiese zu bekommen die ich gerne hätte sind kläglich gescheitert totz diverser Bemühungen.



    Erst nachdem ich aufgegeben und gar nichts mehr gemacht habe bekam ich eine sehr schöne wilde Wiese, einfach die Natur mal machen lassen.

  • Hätte ich einen Garten es gäbe mit Sicherheit Wildblumen, Kräuter, altmodische Kletterrosen, Obstbäume, Totholz, Pilze und einiges an Nutzpflanzen .... Den Rasen aber würde ich immer schön kurz halten damit er kräftig und dicht wächst. Erinnere mich an ein Turnfest auf super dichtem Stadionrasen - herrlich wo keine Matte lag war der Rasen schon dicht genug zum Handstand abrollen. Sehe den Rasen eher als Spielwiese, die dauerhaft in Stand gehalten werden muss. Würde da eine Outdoor Poledance Stange in den Grund bohren und meiner Nichte Purzelbäume beibringen ... Es wundert mich a Bisserl, dass hier scheinbar sonst niemand über den Boden rollen will ... Zu viel biologische Diversität zerkratzt da nur das Gesäß, schätze ich.

    Heutige Mähroboter arbeiten soweit ich weiss täglich und schaffen ohnehin nur einen Millimeter weg, angeblich sehr energiesparend... Dabei sind sie akustisch kaum wahrnehmbar - toll.

    Leider alles nicht meine Preisklasse ... Wollte hier nur einfach auch Mal nem anderen Blick auf Rasenflächen Raum geben.

    • @LuckyLulu :

      Einen Flecken Rasen, den man dann tatsächlich nutzt, kann man ja durchaus zu schätzen wissen. So ein Stadionrasen darf allerdings auch nicht täglich betreten werden, denn das Gras braucht locker eine Woche Erholung, wenn da mal einen Abend lang drauf gespielt wurde. (Oder Flicken aus Rollrasen) Daher sieht man nur wenige Rasenflächen, die ausschließlich als Mittel zum Zweck dienen, statt um ihrer selbst willen gepflegt zu werden, wohl auch nur recht selten.

  • Ich mähe normalerweise, wenn hohe Grassorten zu dominant werden, also auch keine Vögel mehr Platz zum Jagen haben. Hab so ne echte Wiese. Jetzt, wo der Klimawandel wirklich da ist, habe ich mutig erst im März anstatt im Vorherbst gemulcht. Dabei kamen kaum Pflanzen oder Insekten zu Tode, die Wiese hatte im Winter eine klassische Wärmehaube und diese ließ sich leicht kleinschreddern.

  • Hallo, probiere mal Folgendes. Boden mit Bodenfräse, Kreiselegge oder per Hand umgraben. Grasdecke abtragen. Wiederholen nach 2 Wochen. Regionales Saatgut kaufen (nach Ursprungsgebiet). Keine Baumarktmischung. Deutschland ist in 22 Gebiete aufgeteilt, je nachdem wo man lebt, gibt es spezielle Mischungen einheimischer Pflanzen, die genau an die Bedingungen vor Ort angepasst sind. Nach der 2. Bodenvorbereitungen, folgt Einsaat. Am besten im Herbst. Saatgut mit Maisschrott vermischen. Menge entsprechend den Herstellerangaben verteilen. Anwalzen. Nicht gießen. Warten. Ein Schröpfschnitt wird



    ca. 8 bis 10 Wochen nach Ansaat durchgeführt, bevor die Bestände „überkniehoch“



    werden und die einjährigen Kulturarten noch so klein sind, dass sie beim Mähen



    nicht erfasst werden). Bei Ansaat im Herbst, dann erst im Frühling.

    • @Sebabru69:

      👍👍☘️🦋🪳🐞

    • @Sebabru69:

      Besser Maisspindellschrot nehmen, Maisschrot lockt die Vögel an, dann ist das Saatgut ganz schnell weg... :)



      Alternativ geht auch Bromus secalinus / Roggentrespe, die gibt im ersten Jahr Schutz vor Austrocknung und verschwindet im 2ten Jahr wenn die gewollten Pflänzchen groß genug sind.

  • Lustig - & wenn der Bauer seine Wiese gemäht hat, erzählt er abends in der Kneipe stolz er hat jetzt überall Rasen auf seinen Feldern...😂🤣😂😅

  • Wunderbar, der Artikel, die Kommentare! Mir wird warm ums Herz! Diese Atmosphäre ist gemeint, wenn es darum geht, von unten solidarische Gemeinschaften aufzubauen.



    🌷🌱🌳🌺🌻🍎🌶️🍅🥕



    Reiche Ernte, bunte Blümchen und fröhliches gemeinsames Gärtnern Ihnen allen!

  • Wilde Wiese wünschen, aber dann doch bei manchen Kräutern sagen: die will ich nicht. Das passt nur halb zusammen.



    Ich meine ich kann es verstehen, geht es mir ja ähnlich mit den Disteln, die ich gerne nicht mehr auf der ehemaligen Rasenfläche hätte.



    Aber jedes Kraut hat seinen Wert in der Natur. Sogar das Gras, das manche Rasenverteufler gerne ganz eliminieren würden. Lässt man es allerdings richtig wachsen, sodass es auch reifen kann, kann es ebenso viele Insekten erfreuen wie die Blütenpflanzen, die wir uns für unsere Augen so sehr wünschen.



    Ja, Blumenwiesen sind hübscher als Rasenflächen.



    Aber wer seine eigene Fläche nur nach Ästhetik umgestaltet fällt allzuhäufig vom einen Extrem ins andere. Ohne sich dabei von den häufigmähern zu unterscheiden.

    • @Herma Huhn:

      Grasarten sind sogar wesentlicher Bestandteil einer natürlichen Wiese, mindestens 50%, das andere nennt sich Blumenbeet.... :)

    • @Herma Huhn:

      "Jahrelang habe ich gegen das Unkraut gekaempft im Garten, dann habe ich aufgegeben und esse sie nun einfach."



      .



      Zitat aus einem Permakulturchannel, frei uebersetzt aus dem Englischen.



      .



      Auch die gemeine Kratzdistel ist essbar. Die Blaetter, die Stengel, die Blueten. Super gesund und lecker.



      .



      Und die Bienen freuen sich ja auch ganz besonders ueber die Pflanze.

  • Ihre "Wiesenblumen" sind eher Ackerrandblumen. Wenn die nicht wachsen wollen, dann weil der Boden nicht passt. Passende Mischungen für den Standort kaufen. Google hilft da.

    • @Karlheinz:

      Ackerrandblumen, brauchen auch eher jährliche oder 2jährige Bodenverletzung, sprich Pflug. Diese Arten verschwinden ganz schnell wieder aus der Wiese, weil sie eben keine Wiesenpflanzen sind. Das typische Phänomen mit den Saatgutmischungen aus dem Baumarkt.

  • Finde ich super! Und vielen Dank für die vielen Tipps in den Kommentaren!

  • Mein Herzblutautor zu dem Thema ist Reinhard Witt, veröffentlicht Bücher im Eigenverlag und über die Seite naturgarten.org.



    Einfach mal stöbern - aber Vorsicht, vielleicht kommen Sie am Ende in noch größeren Konflikt mit der Kleingärtneranlage, weil "nicht Mähen im Mai" Ihnen nicht mehr reichen wird :)

  • Ich habe auch eine Schrebergarten. Ich selbst habe eine Blumen-Kräuter-Rasen. Eine Blumenwiese geben die örtlichen Bedingungen (starker Lehmboden, Wald als direkter Nachbar) einfach nicht her und der Kräuterrasen ist ein Kompromiss. Ich mähe 6-8 mal im Jahr, meist weniger und nutze die Mahd als Mulch.

    naturgarten.org/wi...umenkraeuterrasen/

  • Danke, dass ihr das schreibt. Auf euch hört meine Frau vielleicht. Ich predige das schon seit Jahren. Aber auf mich hört ja keiner.

  • Schwermetalle findet man in Form des Bleis aus verbleitem Autobenzin. Bei Kleinflugzeugen mit Kolbenmotor ist es wohl bis heute erlaubt.



    Von Blei im Kerosin der Düsenjets, wie sie in Tegel abgehoben sind, ist mir nichts bekannt.

  • Wir haben auch einen Schrebergarten unter dem Himmel der Flugschneise Tegel-Moabit. Und versuchen, den Garten einigermassen "wild" zu halten, und haben jetzt sogar die Berechtigung ein "Drei-Zonen-Garten"-Schild aufzustellen (mal sehen, wann es geklaut wird). Wild wird eine Wiese erst dann, wenn sie mager ist. Dann wachsen wilde Blumen darauf. "Verwildert" geht leichter, führt aber oft zu erheblichem Stress mit den Vorsitzenden der Kolonien. Dennoch hatten wir dieses Jahr ein Meer an Löwenzahn - der deutsche Kleingärtner rechts hat nur Rasen, der türkisch-deutsche Nachbar links hat vor allem viel Gartendeko (Statuen, Zwerge und was nicht alles) und Lichtverschmutzung in Form von 1000 kleinen Lämpchen, die nachts fliegende Insekten verwirren. Berlins Kleingartenlandschaft ist wie Berlins "Senatsverwaltung für Bildung" - immer hintendran! Der Rasen ist das liebste Stück, und entgegen der "Kleingartenordnung" werden Tujahecken neu gepflanzt und swimming pools der Größe "maxi" aufgestellt - alles o.k., Nachbar! Wasserknappheit? Bei uns doch nicht! Lässt aber einer seinen Garten verwildern, gibt es sehr schnell eine Abmahnung. Soll ja ordentlich aussehen, wo kämen wir dahin!

  • Netter Artikel, gute Tipps von Foristen. In der Tat vermute(te) ich bei allzu pflegewütigen Gartenverwaltern (es ist sowieso alles geliehen auf der Welt) ein etwas verarmtes Innenleben bzw. eine leichte Abneigung gegen die wild-usprünglicheren Aspekte des eigenen Lebens. Sei‘s drum, schade popade, trotzdem eine Einladung zu mehr Natürlichkeit (ein weites Feld, gewiss) „wild“ muss ja keinen Exzess bedeuten, einfach mal wachsen lassen und schauen.

    Lieber nach Hesse (Voll Blüten):

    „Wie Blüten gehn Gedanken auf,



    Hundert an jedem Tag.



    Lass blühen, lass dem Ding den Lauf



    Frag nicht nach dem Ertrag!“

    • @Earl Offa:

      In vielen Hausgärten erledigt sich manches von allein.



      Lasst uns sich keinen Gärtner leisten können und die Jahrzehnte ins Land gehen.

  • Hallo Frau Schwab,



    nur mal im Mai nicht mähen macht aus Ihrem Rasen noch keine artenreiche Wiese, die Ihnen anscheinend vorschwebt.



    Begriffsklärung vorab wäre hilfreich:



    Sie reden offenbar vom Scherrasen, d.h. dem Rasen der durch Mahd kurzgehalten wird und eine dichte (gefördert v. a. mit Stickstoffdüngung) grasreiche, artenarme Struktur erhält. Daneben niedrig- bis rosettigwachsende "Allerweltskräuter" wie Gänseblümchen, Löwenzahn, Kriechender Hahnenfuß. In den Baumarktrasenmischungen sind fast nur noch Weidelgrassorten (schnellwüchsig) enthalten, außer in "Schattenrasen" (auch noch Straußgras, Schwingel,...).



    Artenreiche, meist sonnenexponierte Naturrasen ("Halbtrockenrasen", Kalk-, Sandmagerrasen) wachsen auf nährstoffarmen, wasserdurchlässigen, skelettreichen Substraten, werden durch extensive Trifftweide (Schafe, Ziegen) kurzgehalten. Das können Sie natürlich durch "Abmagern" des Bodens und seltenes Mähen imitieren.



    Eine artenreiche hochwüchsige Wiese, die Sie offenbar im Kopf haben, ist aber nicht beliebig betretbar und wird nicht nur im Mai nicht, sondern im Jahr überhaupt nur 1 bis max. 2x mit Sense gemäht.



    Sich informieren wäre hilfreich vor dem Veröffentlichen.

    • @Lichtenhofer:

      Sehr gut, so deutlich aber wollte ich es dann doch nicht schreiben. Das Stück glänzt von Ahnungslosigkeit, dabei bräuchten wir bei dem Thema deutlich mehr Aufklärung, für all die, die in der Schule was besseres vor hatten.

    • @Lichtenhofer:

      "Weidelgrassorten (schnellwüchsig)" ? Hört sich eklig an - es gibt dann wohl braunen statt grünen Rasen...

    • @Lichtenhofer:

      ganz so schlimm ist es nicht.

      Hier kann man Tipps bekommen:

      www.rieger-hofmann...chlose-ansaat.html

      • @nutzer:

        Ja, bei dem von Ihnen genannten alteingesessenen Saatgutbetrieb und Fachhändler erhält man umfangreiche Information und kann online bedarfsgerecht bestellen. Ich plädiere trotzdem dafür, die Saatgut-, Gartenbedarfs- Fachgeschäfte, Staudengärtnereien und Baumschulen (z.T. mit Gartenzubehör) vorrangig aufzusuchen, solange es sie vor Ort noch hier und da gibt, statt online zu bestellen oder gar die unspezifischen Schwemmen der Discounter einzusacken.

        • @Lichtenhofer:

          "die lokalen Saatgut-, Gartenbedarfs- Fachgeschäfte, Staudengärtnereien und Baumschulen" verkaufen fast durch die Bank weg Pflanzen aus Holland und Saatgut von Monsanto, heißt dann bloß Kiepenkerl.



          Wenn man wirklich züchterisch nicht bearbeitetes Saatgut haben will und das ist ja Sinn und Zweck einer "Naturwiese" kommt um solche Spezialisten nicht drum herum.



          Ich habe schon 1ha so verwandelt, mit Pflanzen, die kennt kein Gärtner nur die lokalen Botaniker.



          Zum Glück gibts diese Spezialisten, damit auch nicht-Botaniker so etwas anlegen können.

  • Rasen ist letztendlich Nutzfläche, um im Garten oder im Park Fläche belastbar zu machen. Die Alternative zu Rasen ist eben kein Blumenwiese oder heimische Stauden, sondern festgestampfte Erde, Schotter oder Pflasterung. Nicht umsonst wird Fußball auf Rasen gespielt.



    Wer fordert, seinen Rasen nicht mehr zu mähen, fordert gleichzeitig 'Betreten der Wiese verboten', denn wenn man es nicht tut, ist sie nach dem ersten Ballspiel, dem ersten Grillen oder Picknick keine mehr. Die Naturschutzverbände fordern also: Rasenflächen zu Beeten umzugestalten. Denn eine Blumenwiese ist ein Beet.



    D.h., Stadtbewohner sollen die raren ihnen zur Verfügung stehenden Grünflächen nicht mehr betreten, sondern nur noch anschauen dürfen. Wie früher: Rasen betreten verboten.

    • @fleischsalat:

      Die Naturschutzverbände fordern nicht, gar nicht zu mähen, sondern ein paar Wochen im Frühling auf das Mähen zu verzichten.

  • Der Autorin und den anderen Foristen ist der eigentliche Sinn und Zweck eines Schrebergartens abhanden gekommen, nämlich dem Anbau von gesundem Obst und Gemüse für den heimischen Haushalt. Da stellt sich die Frage nach Rasen mähen erst gar nicht. Für die Schaffung von Biotopen sollten sie ihre Kommunen dazu ermuntern, die oft öden Parkanlagen in Städten aufzuwerten.

  • " Jedes Mal bei der Gartenbegehung heißt es, ich solle das Unkraut entfernen."



    ja, leider ist das die Realität. Eine Blumenwiese auch wenn sie natürlich ist, muß schon offiziell nach Baustelle aussehen, damit der Vorstand die Naturhaftigkeit des Anliegens erkennen kann, einfach nur peu a peu umwandeln, das wird als Unkrautkultur deklariert....



    Meine praktische Erfahrung, aus einem geschlossenen Rasen wird keine Wildwiese, mäht man nicht wird es einfach ein hoher Rasen, ohne Blumen und Kräuter...



    Was hilft, ist Klakstreuen, das schwemmt die Nährstoffe aus, im ersten Jahr wuchert der Rasen aber extrem, dann mähen mähen mähen, um dem Gras die Kraft zu nehmen, dann bin ich mit einer Fräse drüber, nur leicht, um die Oberfläche zu verletzen, das sieht schlimm aus, gibt auch garantiert Kommentare der Nachbarn. und dann das wichtigste, Wildpflanzen einsäen, von alleine kommen die nicht. Woher auch, hat dort doch seit Jahren nichts wildes geblüht und Samen gebildet....



    Dann so langsam wird`s was...

    • @nutzer:

      "von alleine kommen die nicht"



      Diese Aussage ist falsch, Saatgut verteilt sich durch Wind, durch Tiere, durch Vögel und auch durch den Mensch, viele Wildpflanzen kommen sehr wohl von alleine und gerade bei einer Wildwiese sollte man sie sogar von alleine kommen lassen.

      • @PartyChampignons:

        Das stimmt so nicht mehr, die Samenbanken im Boden sind nach Jahrzehnten oft erschöpft, in der Umgebung wachsen oft auch keine wirklichen Spezialistenarten mehr.



        Sicher, mit der Zeit kommt doch etwas zusammen, aber da reden wir von Jahrzehnten, nicht von Jahren und manches kommt gar nicht wieder, weil durch Bestandsverringerung, Zerschneidung der Landschaft die möglichkeiten der Ausbreitung massiv gestört sind. Es geht ja nicht nur um ein paar blühende Blumen, Margeriten z.B. in der Wiese sind keine Schwierigkeit, für Insekten sind aber ganz andere Arten interessant. Und damit die noch eine Chance haben, brauchen sie Nahrung von den richtigen Arten und nicht nur Blüten, die schön aussehen.

    • @nutzer:

      es soll natürlich "Kalk streuen " heißen...



      die restlichen Rechtsschreibfehler gibt`s umsonst dazu :)

  • Falls es auch abseits von Rasen/Wiese sein darf: NaturaDB ist ein spannendes Projekt zur Beurteilung und Auswahl passender Pflanzen.

    Meine "Wildwiese" habe ich nach Unterpflügen von Grund auf gesäht. Einen Rasen verwildern lassen ist vielleicht schwieriger, da stören eventuell die dominanten, alten Graspflanzen.

    Grundsätzlich: Wo möglich sicher eine sinnvolle Aktion. Bei Beanspruchung (kleine Kinder toben 5x die Woche durch) hat der geschorene, bienenfreie Rasen dennoch seinen Platz. Gibt kein one size fits all, das wurde aber ja auch von niemandem behauptet.

  • Die Mähwut deutscher Gartenbesitzer und Stadtwerke ist mir schon lange ein Dorn im Auge. Beinahe jede Woche wird da teils gemäht und alles dem Erdboden gleich gemacht - im wahrsten Sinne des Wortes - herunter auf 1cm, wenn überhaupt.

    Und das an so vielen Stellen, wo eine blühende Wiese niemanden beeinträchtigen würde...

  • Für einen Linken wie mir ist es schon eine verzwickte Situation, da fühle ich schon mit. Auch ich will Wildwuchs und Verwahrlosung zulassen, denn wer von Artenschutz und Biodiversität spricht, braucht Natur vor dem Haus wie vor tausenden von Jahren: Ungezügelt, wild, höchstens von Tieren gepflegt. Aber der Vermieter will das nicht, der Nachbar findet sowas hässlich, ich würde das Grundstück ja nicht besitzen und viele weitere Ausreden.

    Kaufe ich mir aber ein Grundstück, dann besitze ich etwas. Was ist aber mit den Menschen, die nichts besitzen? In Krisengebieten oder weil Verzicht zum Standard gehört? Besitztum ist für Linke moralisch falsch. Und selbst dann klingelt es an der Haustür und der Nachbar beschwert sich über den Zustand. Schließlich arbeitet er fleißig und will keine Verwahrlosung anderer sehen.

    Ich plädiere nicht für einen mählosen Mai sondern ein mähloses 21. Jahrhundert! Einzig Bahntrassen und Landstraßen für Buslinien freihalten, der Rest kann zu Trampelpfaden aus Gras werden und Autos können von der Natur zugewachsen werden.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Wenn eine Wiese gar nicht gemäht oder bewaidet wird, ist sie bald keine Wiese mehr

      • @Francesco:

        ...sondern eine Wiese oder maximal eine Graslandschaft. Denn mit der Rückkehr vieler Pflanzen und Tiere kehren auch Pflanzenfresser zurück, die das hohe Gras als Futter benötigen. Wie z.B. Hasen oder wie einst Hirsche und Rehe, bevor wir sie in den Wald verbannt haben vor vielen tausenden von Jahren, die wir nur noch sporadisch auf ihrem Habitat sehen, bevor sie wieder verscheuchen mit unserer Präsenz. Aber dann wundern wir uns, warum denen nichts anderes übrig bleibt, als junge Triebe zu fressen und fangen dann auch noch das Jagen an.

  • Gutes Vorhaben. Noch ein Schritt weiter: direkt Blühpflanzen anlegen (wurde im Artikel ja auch miterwähnt).



    -



    "Eine Schrebergartennachbarin hat so gut wie nichts in ihrem Garten außer Rasen" - gibt es für Schrebergärten nicht genaue Vorgaben, dass x% für den Anbau von (Nutz)-Pflanzen genutzt werden müssen?

    • @Ciro:

      Gibt es, wird so häufig eingehalten wie das Schritttempo in verkehrsberuhigten Bereichen.

  • "Hinter jedem dieser mit grüner Auslegeware bestückten Gärten versteckt sich folglich ein langweiliges, das wilde Leben hassendes Wesen." - "Auf der Visitenkarte ihres Freundes steht: Polier." - "Die Nachbarn auf der anderen Seite, türkische Migranten, Erdoğanfans, Allah-Fans, haben ihren Garten mit Rollrasen bestückt. "

    Bei dieser Klischeelast halte ich das hier mal für Satire.

    [...]



     

    Die Moderation: Kommentar gekürzt, bitte halten Sie sich an die Netiquette.

  • Wie wäre es mal mit einer Standortanalyse und einer dementsprechend angepassten Sortenwahl? Einheimische Sträucher und Stauden sind auch Gold wert für Flora und Fauna nicht nur Wildwiesen. ChatGPT spuckt beispielsweise folgendes aus:



    "Für die Begrünung von Stadtböden in Berlin-Tegel eignen sich verschiedene einheimische Pflanzen, die an urbane Bedingungen wie verdichteten Boden, Luftverschmutzung und wechselnde Feuchtigkeit angepasst sind. Hier sind einige robuste und ökologisch wertvolle Arten, die gut gedeihen können: Jetzt folgt eine lange Liste von Pflanzen die Sinn machen könnten (je nach genauem Standort). Der Text/die Liste ist zu lang für diesen Kommentar. Ein paar Beispiele: Schwarze Königskerze, Schwarznessel, Rot-Klee, dornige Hauhechel, Eberesche, gewöhnlicher Efeu.... und viele mehr. Ich hoffe ich konnte helfen. LG

    • @QuantumRider:

      Was Sie auflisten (Stauden, Sträucher, Bäume) hat nichts mit Wiese oder Rasen - auch an die räumliche Nutzbarkeit im Garten denken, um die es im Artikelk geht! - sondern mit "Ruderalflächen" hin zur "Stadtverwaldung" zu tun.



      Efeu z.B. kommt überall ganz von selbst und es ist Vorsicht angebracht: Er schädigt Mauerwerk, indem er den Kalk aus dem Mörtel zieht, die Fugen leert und durchwächst, den Verbund destabilisiert.

    • @QuantumRider:

      Eberesche in der Wiese....? ChatGPT kann vieles, aber auch manches nicht.

      Das wichtigste ist den alten Rasen auszudünnen oder gar entfernen und dann einzusäen. Einfach Saatgut auf den Rasen hat keine Chance, da ist jede Lücke schon besetzt und die Keimlinge werden sofort überwuchert.

      Rieger Hoffman ist das Stichwort. Da gibts standortgerechte Saatgutmischungen.

      • @nutzer:

        Es geht den Naturschutzverbänden doch primär darum Biodiversität und Artenvielfalt zu erhalten/fördern und nicht zwanghaft darum einen Rasen zu einer Wildblumenwiese zu machen. Wenn man damit auf verdichtetem Stadtboden nicht weiter kommt , kann man doch auch seinen Geist für andere Möglichkeiten, wie beispielsweise Stauden, Hecken oder (kleine) Bäume, öffnen. "Aufgrund der dekorativen Frucht- und Blütenstände sowie ihrer relativ großen Resistenz gegen Immissionen ist die Eberesche in Städten häufig an Straßen als Allee- oder Einzelbaum und in Gärten sowie Parks als Zier- und Vogelschutzgehölz zu finden." (wikipedia) Spricht also im Schrebergarten nicht zwingend was dagegen (die Eberesche kann man auch klein halten). Aber wie gesagt, bei den chatbots findet lange Listen von sinnvollen Pflanzen. (von mir aus auch bei Rieger Hoffmann;)

        • @QuantumRider:

          Ebereschen haben nun mal wenig mit Wiesen zu tun, eher ist es mit der Wiese vorbei, wenn die Ebereschen wachsen.



          Ich liste einmal ein paar Arten auf, noch nichts Besonderes, aber schon mal natürlicher als so manches andere, (von ChatGPT :) )



          Anthriscus sylvestris Wiesen-Kerbel



          Campanula rotundifolia Rundblättrige Glockenblume



          Centaurea jacea Wiesen-Flockenblume



          Crepis biennis Wiesen-Pippau



          Heracleum sphondylium Wiesen-Bärenklau



          Hypericum perforatum Echtes Johanniskraut



          Hypochaeris radicata Gewöhnliches Ferkelkraut



          Jasione montana Berg- Sandglöckchen



          Knautia arvensis Acker-Witwenblume



          Lotus corniculatus Hornschotenklee



          Lychnis flos-cuculi Kuckucks-Lichtnelke



          Medicago lupulina Gelbklee

    • @QuantumRider:

      ChatGPT und helfen? Danke für den Lacher.