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Bundesministerin fordert mehr WolfsabschüsseLemke bläst mal ins Jagdhorn

Angeblichen „Problem-Wölfen“ mit der Waffe Herr werden: Diese mäßig tierfreundliche Idee vertritt nun auch die grüne Bundesumweltministerin.

Landwirte gegen Wölfe: Wo das Geschäft bedroht ist, da soll das Gewehr her Foto: Lars Penning/dpa

Osnabrück/Hannover/Wien epd/dpa | Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat mehr Abschüsse von „Problem-Wölfen“ gefordert. Abschüsse von Wölfen, die das Überwinden von höheren Zäunen gelernt hätten oder sich Menschen gegenüber zu sehr näherten, könnten rechtskonform von den Ländern ausgeführt werden, sagte die Grünen-Politikerin der Neuen Osnabrücker Zeitung. „Diese Möglichkeit sollte in Zukunft verstärkt genutzt werden“, empfahl sie: „Wir wollen dafür sorgen, dass die Verfahren unbürokratischer und praxisnäher funktionieren.“

Solche Abschüsse seien notwendig, „um die Akzeptanz zum Schutz des Wolfs aufrechtzuerhalten“, betonte die Ministerin. Alle Beteiligten müssten daher Rechtssicherheit haben, wenn eine Abschussgenehmigung erteilt werde. Morddrohungen von Wolfsschützern wie kürzlich gegen den niedersächsischen Umweltminister Christian Meyer (Grüne) bezeichnete Lemke als „völlig inakzeptable Grenzüberschreitung“. Damit werde der Raum des demokratischen Diskurses definitiv verlassen.

Um die „hitzigen Diskussionen“ über den Umgang mit Wölfen zu beruhigen, setzt die Ministerin neben vermehrten Abschüsse aber auch auf mehr Hilfe bei Wolfsrissen: So gebe es in Sachsen-Anhalt Ausgleichszahlungen für Landwirte und Schäfer und Unterstützung für den Weideschutz. „Das hat dazu geführt, dass die Diskussionen dort jetzt viel sachlicher und konstruktiver geführt werden. Ich hoffe, dass wir das überall so gut hinbekommen.“ Es gelte, die Balance zu halten zwischen Naturschutz und Weidetierschutz: „Wir müssen wieder lernen, mit dem Wolf zu leben.“

Jagderleichterungen in Österreich und in der Schweiz

Auch in Österreich und in der Schweiz wird der in der EU streng geschützte Wolf stärker ins Visier von Jägern geraten. Wie schon in Kärnten, Tirol und Niederösterreich dürfen ab 1. Juli auch in Oberösterreich per Verordnung Wölfe abgeschossen werden, die zum Beispiel für Risse von Nutztieren wie Schafen oder Ziegen verantwortlich gemacht werden. Auch in Salzburg gibt es entsprechende Pläne. „Handeln statt zuschauen“, laute das Motto nun, so die Agrarministerin Oberösterreichs, Michaela Langer-Weninger.

Auch in der Schweiz tritt am 1. Juli eine neue Jagdverordnung in Kraft. Sie enthält etwa Änderungen für Gebiete, in denen es bereits Schäden gab: Dort dürfen Einzelwölfe nun ab sechs Nutztier-Rissen erschossen werden, vorher lag die Schwelle bei zehn Rissen. Zudem dürfen Wölfe eher getötet werden, wenn sie in der Nähe von Häusern auftauchen und keine Scheu vor Menschen zeigen.

Die niedrigeren Hürden für den Abschuss von Wölfen in Österreich verstießen gegen EU-Recht, sagte Lucas Ende vom Naturschutzbund Österreich. Das Umstellen der behördlichen Maßnahmen von einem Abschuss-Bescheid hin zu einer regelrechten Verordnung hat die Einspruchsmöglichkeiten zum Beispiel von Naturschutzverbänden abgeschnitten. „Auf nationaler Ebene haben wir keine rechtlichen Möglichkeiten mehr, gegen einen Abschuss vorzugehen“, sagte Ende.

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56 Kommentare

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  • Die Naturschtzverbände spielen in diesem Politschschauspiel die Rolle der grossen Konzerne. Sie setzen ihre eigenen Interessen rücksichtslos gegen die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung durch und haben dafür auch die deutsche Mainstreampresse eingebunden. Machtausübung geht vom Zentrum in die Peripherie. Gegenwehr wird nicht akzeptiert.



    In Niedersachsen haben sich mindestens vier Landkreise eindeutig für eine Bejagung ausgesprochen.

  • Aus meiner Sicht gibt es 2 (grobe) Szenarien:

    1. Die Wolfspopulation wird auf einem niedrigen Niveau gehalten und "Problemwölfe" (Wölfe, die ihre Scheu vor dem Menschen und Weidetieren verlieren) konsequent geschossen. Dies erhält in einer breiten Bevölkerungsschicht die Akzeptanz zum Schutz der verbliebenen Wolfspopulation.

    2. Die Wolfspopulation wächst weiterhin und es kommt zwangsläufig zu einer tödlichen Begegnung mit dem Wolf. Im schlimmsten Fall kommt ein Kind zu Schaden. Dann kippt die Stimmung endgültig.

    Ich würde für das erste Szenario plädieren.

  • Meine erste und bisher einzige Wolfsbegegnung hatte ich vor 3 Monaten. Wir waren etwa 100m von einander entfernt. Wir sahen uns an dann drehte er sich um und sprang in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit einen extrem steilen Abhang mühelos hinauf. Es war faszinierend und erschreckend zugleich. Er hätte weniger als 10sec gebraucht um mich zu überwältigen. Etwa 1km von dem Begegnungsort entfernt hat er ein Jahr zuvor in eine Ziegenherde gewütet, der Riss ist bestätigt. Das war direkt an der Bebauungsgrenze, dort wo meine Kinder früher ihr Baumhaus hatten und mit anderen spielten. Dieser Wolf, er ist wirklich ein schönes Tier, kommt uns doch schon sehr nah und er ist neugierig und daher gefährlich. Wenn meine Hündin läufig ist habe ich immer ein mulmiges Gefühl. Nein ich bin keine Wolfsromantikerin.

    • @ki2023:

      Wölfe meiden Menschen wie die Pest...warum also den Wolf erschrecken...

      • @Alex_der_Wunderer:

        Dieser Wolf hatte keine Angst. Er war nicht aggressiv sondern neugierig. Er sprang den Abhang hoch und wartete oben bis wir den Weg passiert hatten. Man konnte sich gegenseitig genau beobachten, das Unterholz war noch nicht mit Laub begrünt. Und es war wie ich von anderen Hundebesitzer erfuhr, nicht die erste Mensch Hund und Wolfbegegnung. Er sucht Nähe, es ist ein einsamer Rüde und das macht ihn gefährlich.

  • "Der lacht sich kaputt und fordert ebenfalls die Ausrottung des Wolfes."

    Nein, sicherlich nicht. Die Ausrottung des Wolfes ist keine realistische Option und wird außerhalb der populistischen Ecken (Internet, Stammtische) auch nicht ernsthaft diskutiert.

    Der Wolf ist zurück und dessen sind sich die Jagdverbände auch bewußt. Diskutiert wird eine Aufnahme ins Jagdrecht zur Regulierung, nicht zur Ausrottung - Ab welchem Bestand Regulierungsbedarf besteht muss von Leuten diskutiert werden, die mehr Ahnung haben als wir, aber solange nicht reguliert wird, wächst die Population.

    Der Wolf ist intelligent, hat keine ernsthaften natürlichen Feinde und ist hochgradig anpassbar. Ein Teil der Probleme lässt sich über den Umbau unserer Kulturlandschaft begegnen, aber irgendwann wird die Bestandsregulierung auf den Tisch kommen - weil die Kollateralschäden der Alternative zu hoch sind.

    Insgesamt ist die Wolfsdebatte häufig hochemotional und unsachlich - auf beiden Seiten. Die Mär vom menschenfressenden Wolf ist mit wenigen Ausnahmen genau das: Ein Märchen. Aber der unregulierte Wolf hat in unserer Kulturlandschaft das Potential massive Schäden anzurichten. Und das sind nicht bei Landwirten, sondern auch in der Natur. Klar, man kann sagen, dass es keine Weidehaltung braucht und dass z.B. die Wildschafe (Mufflons, Heidschnucken,...),die dem Wolf nichts entgegenzusetzen haben, hier eigentlich gar nicht heimisch sind und deshalb verschwinden können, aber am Ende muss man sich die Frage stellen wie die Natur die wir hier erhalten wollen zukünftig ausschauen soll - denn wir leben bereits in einer regulierten Umwelt: Wir monitoren Flora und Fauna und greifen ein, wenn etwas aus dem Ruder läuft. Bestandsregulierung beim Rehwild ist normal (und wird selbst in der taz gefodert), der Wolf polarisiert und dann wird es emotional

  • Als ich meinen Zivi im Umweltamt abgeleistet habe, hatte das Amt eine Schafherde zur Landschaftspflege. Der Nachbar hatte nachts freilaufende Hunde... Eines nachts war dann fast die ganze Herde tot, nicht gefressen, einfach totgebissen. Der Halter bekannt, die Hunde auch, Eingriffmöglichkeiten , nicht möglich. (Wieso auch immer...) Die Konsequenz war, keine Schafe mehr.



    So etwas ist nicht neu, so etwas ist immer ein Problem. Damals kam`s unvorhergesehen, heute muß man mit dem Wolf rechnen. Das ist ein echtes Problem, bei Nebenberufsschäfern oder bei Naturschützern die Landschaftspflege betreiben. Aber zumindest lässt sich jetzt etwas Vorsorge betreiben, was aber wiederum die Haltung unwirtschaftlicher macht. Eine Entschädigung muß großzügig gewährt werden, sonst gibt es keine Akzeptanz und Tiere, die sich auf Haustiere spezialisieren müssen auch geschossen werden. Ein Miteinander heißt ja nicht alles zu erdulden. Setzt sich erstmal das Narrativ durch, der Wolf wird von oben protegiert, dann ist es aus, dann wird`s Parteipolitik. Normalisieren so gut es geht, viele Bauern verschmerzen den Verlust ihrer Lieblingsfeierabend-schmusekuh ein par Monate vor ihrem Gang zum Schlachthof ganz gut, wenn es wenigstens finanziell und ohne Beweislastumkehr Entschädigung gibt.



    Der Wolf ist da, der Wolf erzeugt Probleme, der Wolf gehört dazu.

  • Ich schätze mal das so 99,... % der Personen, die hier im Forum den Wolf so vehement verteidigen, irgendwo in einer Stadt im 2-3 Stock sitzen und vom Leben auf dem Land so viel Ahnung haben wie ein Fisch vom Bergsteigen. Wie groß die Differenz zwischen Stadt und Land ist sieht man schon daran das man, in einem öffentlichen Forum, einfach schreiben kann lieber Landwirte "abzuknallen" als Raubtiere. Landwirte mit Tierhaltung sind, müssen, 365/24 für ihre Tiere da sein und als Lohn werden sie als brutale Tierschänder hingestellt. Keine Personengruppe darf pauschal vorverurteilt werden, außer man ist Landwirt. Das Thema Wolf beweist das Menschen ( und Tierhaltung ) auf dem Land als entbehrlich angesehen werden.

    • @Günter Witte:

      Das Thema Landwirtschaft und Wölfe sind doch keine Gegensätze, sie erfordern eben nur entsprechendes Management. Wenn Elfenbein-, Tigerfell- oder Nashornhörnerverkäufe weltweit verboten werden, behauptet ja auch keiner, dass Menschen in Afrika und Indien offensichtlich als entbehrlich angesehen werden, die sich ja auch mit diesen Tieren arrangieren müssen. Und auch da trifft es primär die Landbewohner, liegt eben in der Natur der Sache.

    • @Günter Witte:

      Sie haben recht - ich wohne in der Stadt im 1. OG. Bin von Geburt jedoch Landei; daher erlauben sie mir die Anmerkung: Der Wolf gehört hierher und kommt zurück. Der Mensch schafft sich mit Klimawandel und Krieg indes selber ab - Canis lupus als Kollateralschaden…

      • @Rufus:

        "Der Wolf gehört hierher und kommt zurück."

        Obwohl der Mensch seinen Lebensraum weitgehend zerstört hat?

        Versuche, die Zeit zurück zudrehen, gehen meist schief.

      • @Rufus:

        Aber wie viele ??? Wir haben jetzt schon 3-4 x so viele Wölfe in Deutschland wie z.B. Schweden und Finnland miteinander, und die sind bei weiten nicht so dicht besiedelt wie Deutschland. Ohne Regulierung sind wir in ein paar Jahren bei 10000 Wölfen in Deutschland, aber solange sie auf dem Land bleiben ist es ja den Städtern egal.

  • Es wird bei der Diskussion stets nur



    die Auswirkungen auf Weidetiere



    gesehen, aber die Anwesenheit eines



    Wolfes hat Einfluß auf den Wildtier-



    bestand.

    • @Hubertus Behr:

      so weit so normal...



      Die Wildschwein-, Reh- und Hirschbestände sind sehr hoch, da droht keine Ausrottung...

  • Am Wolf hängen vor allem Emotionen und Naturverklärung. Von ihren Fürsprechern werden die Tiere nach Strich und Faden vermenschlicht, am besten noch mit Namen für größtmögliche Emotion.

    Ziel der "Wolfspolitik" sollte weder der Schutz einzelner Wölfe sein, noch eine Maximierung der Population. Wie man mit möglichst wenig Reibereien eine gesunde Population managed und wie groß diese sein darf sollte möglichst ohne Romantik und Verklärung ausgehandelt werden.

  • 1G
    14231 (Profil gelöscht)

    Mäßig tierfreundlich? Stellt sich nun die Frage, wie tierfreundlich es ist, beispielsweise Pferde oder Schafe der Situation auszusetzen, auf einer eingezäunten Weide in der Falle zu sitzen, wenn mancher Wolf früher oder später herausfindet, wie er die Umzäunungen überwindet.

    Im dicht besiedelten Deutschland ist der Wolf ein wildes Raubtier, das sich nicht mühselig von anderen Wildtieren ernähren muss, deren natürliche Instinkte ihm die Nahrungssuche schwer machen. Stattdessen verfügt er über ein großzügiges Büffet an Zuchttieren, die selbst dann nicht flüchten könnten, wenn ihre Fluchtinstinkte noch voll ausgebildet wären. Unter diesen Bedingungen stirbt ein Wolf wohl eher an Fettleibigkeit als an schwindenden Kräften.

    Solche Konstellationen führen üblicherweise zu Überpopulationen und der Entwicklung abnormer Verhaltensweisen. Nun kann man das Halten von Weidetieren natürlich auch in Frage stellen. Aber was tierfreundlicher daran sein soll, Rinder, Pferde oder Schafe in Europa praktisch auszurotten, erschließt sich mir auch nicht.

    • @14231 (Profil gelöscht):

      Rinder ausrotten? Ernsthaft? Es gab vermutlich noch keinen einzigen Wolfsriss bei (ausgewachsenen) Rindern. Jäger schießen aber über 1 Million Rehe im Jahr. Das würden die Wölfe gerne für sie erledigen, dann bräuchten sie keine Schafe mehr.



      Und trotzdem wäre tatsächlich selbst dann die Ausrottung von Rindern tierfreundlicher. Die werden nämlich einzig zur letztendlichen Schlachtung gehalten. 3 Millionen jährlich. Meistens vorher lebenslänglich im Stall, also sicher vor dem Wolf...

      • @NoMeansNo:

        "Jäger schießen aber über 1 Million Rehe im Jahr. Das würden die Wölfe gerne für sie erledigen..."

        Die Wölfe verhalten sich aber nicht, wie gewünscht. Statt mühsam Rehe zu jagen, gehen sie zum Selbstbedienungsladen Weide. Sind halt Tiere, die sich nicht für die klugen Ideen der Menschen interessieren.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Müssen sie ja auch nicht, tun sie im Regelfall aber. Der Beuteanteil an Nutztieren beträgt bei "deutschen" Wölfen keine 2%. Es gibt auch Möglichkeiten, Schafherden ausreichend zu schützen, dann können sie ja ansonsten reißen, was sie wollen (allerdings wollen die Jäger das natürlich nicht, weil sie die Rehe lieber selbst abballern).



          Das Beispiel sollte auch nur mal die Dimensionen illustrieren, von denen wir hier reden (1 Million geschossene Rehe im Vergleich zu nicht einmal 3500 Wolfsrissen bei Nutztieren). Und auch diese (meist) Schafe sind ja keine Kuscheltiere, sondern werden früher oder später aus wirtschaftlichen Gründen sowieso von Menschen getötet.



          Also bevor wie behauptet Rinder und Schafe von Wölfen ausgerottet werden, müsste der Mensch diesen Planeten wohl zuerst verlassen haben...

          • @NoMeansNo:

            "...allerdings wollen die Jäger das natürlich nicht, weil sie die Rehe lieber selbst abballern"

            Das klingt arg nach Verschwörungstheorie. Es sind genug Rehe für alle da.

            "Der Beuteanteil an Nutztieren beträgt bei "deutschen" Wölfen keine 2%."

            Die 2% kommen woher? Wenn 3500 2% entsprechen, dann müssten die ca. 500 Wölfe in D im Jahr ca. 175.000 Tiere reißen. Oder anders gesagt. Jeder Wolf reißt täglich ein Tier. Das gibt ziemlich dicke Wölfe.

            Es geht übrigens nicht darum, die Wölfe in D wieder auszurotten. Nur darum, sie dahin zu verdrängen, wo sie dem Mensch nicht zu nah auf die Pelle rücken. Wir können nun mal nicht die Zeit komplett zurückdrehen.

            PS: Schafsfestungen sind keine Lösung.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Die unter 2 % kommen aus Erhebungen im Rahmen des Wolfsmonitorings, kann jeder beim DBBW nachlesen. Es sind ja auch bereits über 1000 Wölfe und die dürfen die gerissenen Schafe wohl auch kaum in Ruhe auffressen, wie sie es mit ihren anderen Beutetieren tun. So gesehen werden sie davon nicht dick, nur unbeliebt. Gerade auch bei Jägern. Dass die die Bejagung fordern, kann man auch auf deren Webseiten nachlesen.

              • @NoMeansNo:

                "...und die dürfen die gerissenen Schafe wohl auch kaum in Ruhe auffressen, wie sie es mit ihren anderen Beutetieren tun."

                Und da sind wir beim Problem. Die Wölf müssen merken, dass es gefährlich ist, Weidetiere zu reißen...

  • Ich bin für den Wolf 🐺.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Gerhard Krause:

      Ich auch.

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Für ein "Mondschaf" finde ich diese Einstellung nicht nachvollziehbar. Es sei denn, auf dem Mond gibt es keine Wölfe, aber dann müssten Sie wenigstens gegen die Wiederansiedlung sein, also doch nicht hundertprozentig pro Wolf.

    • @Gerhard Krause:

      ...watt soll datt sein ... ?



      Schaut aus wie ne'n Mäuserich...

  • Jeden Tag sterben zig Arten aus, verschwinden, der Wolf nicht. Aber hier beißen sich alle fest. Der Wolf ist kein Robbenbaby!

  • "So gebe es in Sachsen-Anhalt Ausgleichszahlungen für Landwirte und Schäfer und Unterstützung für den Weideschutz. „Das hat dazu geführt, dass die Diskussionen dort jetzt viel sachlicher und konstruktiver geführt werden."

    Gute Arbeit. Weiter so. Mit Brechstangen kann man keinen erfolgreichen Wolfsschutz betreiben.

  • Dazu fällt mir ein bekannter Aphorismus von Ruth Pagenstecher ein. "Wir stehen nicht auf dem Schlauch, wir stehen auf der Leitung", sagte der Feuerwehrhauptmann.

  • 4G
    48798 (Profil gelöscht)

    Man könnte jetzt meinen, hier würde nun die letzte inhaltliche Bastion der „Grünen“ geräumt, der Naturschutz.

    Leider gab es zB. Gestalt von Hrn Albrecht, dem ehemaligen Umwelt-, Landwirtschafts- und Klimaminister von SH, bereits unrühmliche Vorgänger.



    Auch er ließ die wenigen Wölfe in SH verfolgen, weil Teile der Bauernschaft es so wollten.



    Natur darf sie bei der Ausübung ihres Berufs schließlich nicht behindern.

    Im Gegensatz zu allen anderen gesellschaftlichen Gruppen wird ihnen das Töten und Vernichten der übrig gebliebenen Flora und Fauna nicht nur nicht verboten, sondern sie werden großzügig durch hohe Subventionen und politischen Beistand darin unterstützt.

    Frau Lembke betreibt eine Politik, die die Verursacher der Umweltzerstörung in Deutschland schont und stattdessen Fingerpointing zB in Richtung Polen betreibt.



    Die erlaubte Versalzung der Werra und die unsagbar hochbelasteten Nähstoffrachten von Weser, Ems, Elbe und Trave ist für sie dagegen kein Thema.

    Nein, die „Grünen“ sind wahrhaftig keine Umweltschutzpartei (mehr).

    Es gilt das Motto „ist der Ruf erst ruiniert, regiert es sich ganz ungeniert“.

  • Dieses Statement ist für eine Umweltministerin skandalös!



    Dass dies in der NOZ veröffentlicht wird, läßt tief blicken, das Blättchen ist zum Fische einpacken gerade noch gut genug.



    Bei einer CDU/ CSU Ministerin wäre eine solche Meinung wenig überraschend, man/frau erinnere sich an die letzte Landwirtschaftsministerin und ihren Einsatz gegen die Natur.



    Diese Einlassung fördert nicht die Akzeptanz der Wölfe, sondern die Akzeptanz der Abschüsse.



    Es ist ja nicht so, als seien die Wölfe nicht vorher schon reihenweise illegal abgeschlossen worden.



    Eine Initiative für Herdenschutz wäre die Antwort auf die Situation gewesen. Hier in erster Linie Hunde.



    Neben den zunehmend beliebter werdenden "Herdenschutzhunden", die angemessene Beschäftigung erhielten, könnte auch der deutsche Schäferhund back to the roots.



    Peinlicher für die Grünen geht es wohl kaum.



    Der offensichtlichen Fehlbesetzung an der Spitze des Umweltministeriums empfehle ich eine Bewerbung beim Bauernverband.

  • Mögt ihr Schafe?



    Ich habe letzten Herbst 12 zerbissene und zerrissene Schafe im Schwarzwald liegen sehen, teilweise haben sie im Todeskampf noch gezappelt.



    Ja, man sollte den Wolf schützen, aber nicht um jeden Preis. Da wo er zum echten Problem wird, da soll er nicht sein. Aber einfach nur abschießen weil er "unbequem" ist, ist auch keine Lösung.

    • @Rudi Hamm:

      Die Erfahrungen der Behörden verschiedener Bundesländer könnten hier zu guten Kompromissen führen, es ist auch in Sachsen ein Lernprozess gewesen. Ich rate zu einer Exkursion im Biosphärenreservat mit entsprechender Expertise, denn es gibt begründete Gegenmeinungen zum 'Abknallen als Lösung'. Frau Lemke ist sicher auch nicht ganz unabhängig in ihren Entscheidungen, aber hoffentlich dialogfähig. Die Schrecken eines Gemetzels sind nachvollziehbar, aber dazu soll es auch trotz Prädatorenbestand gar nicht erst oder mehr kommen.

  • Das alles ist viel zu kurz gedacht. Nicht nur der Wolf stört gewaltig unser Leben. Da sind z.B. die Vögel, die es wagen unsere Nachtruhe zu stören oder -noch viel schlimmer- auf unsere kostbaren SUV zu kacken. Oder Insekten, die riskieren es doch tatsächlich immer wieder uns anzugreifen und beim Grillen unseres preiswerten Schweinesteaks zu attakieren. Dieses gesamte Gekreuch und Gefleuch gehört abgeschafft. Wozu haben wir denn Glyphosat und andere Wundermittel? Es ist an der Zeit, dass der Mensch nun endlich das vollendet, was in der Bibel steht, nämlich sich eben diese Erde untertan zu machen. Ohne uns Menschen hätte die Natur es niemals geschafft sich zu entwickeln. Wir sind die Herrscher über die Natur und nicht etwa ein popliger Teil davon. Begreift das doch endlich!

    • 4G
      48798 (Profil gelöscht)
      @Perkele:

      Um die Insekten und Vögel, die sie ja berechtiger- und dankenswerter Weise als Störenfriede ausgemacht haben, muß sich die grüne "Umweltministerin" zum "Glück" kaum noch kümmern.



      Die wurden überwiegend bereits in den letzten Jahrzehnten von den Landwirten ausgerottet. Ein Glück für uns und unsere Autos.



      Da wären höchstens noch Arten, die als Kulturfolger von der Landwirtschaft profitieren: Graugänse, Nonnengänsen, Kraniche.

      Auch hier wünschen die Damen und Herren der Agrarlobby ja Abschußgenehmigungen , die Fr. Lemke sicherlich in Bälde erteilen wird.



      Bestimmt mit dem bei den Grünen beliebten Zusatz versehen, wie schwer ihr das gefallen sein wird.

      Ironie aus ...

  • Ich rate zu statusgerechtem und zu renommiertem Rechtsbeistand in der Causa 🐺 und somit auf dem Rechtsweg zur Überprüfung der Angemessenheit sowie normenkonformen Kompatibilität national und international.



    Es könnten sich gewiss Allianzen ergeben, denn das Thema ist brisant. Der Luchs, der Wolf, der Bär, es geht irgendwie um Grundsätzliches.



    //



    "Zu den Geehrten gehören im weiteren (...) Antoine F. Goetschel als «kreativer Vordenker und aktivem Wegbereiter des Tierrechts in der Schweiz».



    Goetschel ist ein Schweizer Rechtsanwalt und Berater für internationales Tierrecht und -ethik, Gründer und Präsident des Global Animal Law GAL Vereins in Zürich. Er hat sich mit der Stiftung für das Tier im Recht für die Lösung der Tiere vom Sachstatus im Schweizer Recht, die Ergänzung der Schweizer Bundesverfassung um die Würde der Kreatur, das Verbot sexueller Handlungen mit Tieren oder die Einführung des Amtes des Rechtsanwalts für Tierschutz in Strafsachen (Tieranwalt) im Kanton Zürich eingesetzt."



    //



    Dieser engagierte Anwalt scheut sich nicht vor schweren Geschützen der Gegenseite oder negativer Publicity.



    //



    Quelle:



    www.schweizerbauer...er-des-tierrechts/

  • Schutzbemühungen von nur noch wenigen hundert Mendesantilopen, Amurtigern, Pandabären, Vaquita, Java-Nashörner außerhalb Europas: Sehr hoch, mehrere Millionen Euro werden investiert, Naturparks entstehen.

    Schutzbemühungen von nur noch wenigen hundert Braunbären, Wölfen, Luchse in Europa: Sehr niedrig, werden als invasiv betrachtet, Abschusslisten.

    Und nun wurden auch noch Grüne davon überzeugt. Unfassbar.

    • @Troll Eulenspiegel:

      "Schutzbemühungen von nur noch wenigen hundert Braunbären, Wölfen, Luchse in Europa"

      Meinten Sie in Deutschland? Europaweit scheinen die Zahlen die ein oder andere Null mehr zu haben.

  • Kommentar entfernt. Bitte beachten Sie unsere Netiquette.

    Die Moderation

  • Bären und Wölfe brauche ich nicht in meiner Umgebung.



    Ausgleichszahlungen für gerissene Tiere haftet etwas zynisches an, da Tierhalter oft eine emotionale Bindung zu ihren Tieren haben, selbst wenn diese irgendwann geschlachtet oder verkauft werden müssen.

    • @Elf:

      Emotionale Bindung? Wohl eher nicht. Der Bauer wird wohl Schwein Nr. 655143 nicht arg nachtrauern. Der Bauer wird auch keine Liebesbeziehung mit einer Milchkuh eingehen, und der Bauer wird den Alpha-Hahn mit seinen 10 Hennen nicht wie seinen Sohn behandeln.

      Er wird die Tiere nur als Geldquelle ansehen.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Massentierhaltung und Weidehaltung sind zwei komplett verschiedene Dinge. Die Bauern auf die Du anspielst, haben die Tiere nicht auf der Weide. Wer Vieh auf der Weide hält, hat meist ein enges Verhältnis zu seinen Tieren und betreibt wichtige Landschaftspflege und Naturschutz... Von daher sind Wölfe echte Schädlinge wenn sie Weidetiere reisen. Im Wald dagegen sehr nützlich zur Regulierung von Reihen und Hirschen als üblen Waldschädlingen. Willkommen in der Welt der Fakten...

        • @Egil:

          Na, erkläre das mal dem Jäger, dass der Wolf Reh und Hirsch regulieren kann. Der lacht sich kaputt und fordert ebenfalls die Ausrottung des Wolfes.

          Und in Sachen Tiere der Verwertungslogik zu opfern ist es egal, um welche Art von Haltung es sich handelt. Weidehaltung kann halt auch zur Verharmlosung oder als Euphemismus verwendet werden. Das Tier wird dabei immer artungerecht behandelt.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Schafe in Weidehaltung und Kleinbestände von Rindern, Pferden und Schaf / Ziege hat gar nichts mit Massentierhaltung zu tun! Insofern haben diese Leute sowohl Bezug zu ihren Tieren, wie auch meistens wenig Geld. Von daher Einwand komplett verfehlt.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Kennen Sie alle Bauern persönlich?

        Was Sie schreiben, triff vielleicht auch die Bauern zu, die Massentierhaltung betreiben. Das tut aber nur ein Teil.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Ich kenne viele Bauern. Weil ich mitten auf dem Land wohne.



          Und genug, um die über SOKO Tierschutz auch anzuschwärzen. Regelmäßig.

          • @Troll Eulenspiegel:

            Viele, aber eben nicht alle. Ich wohne auch auf dem Land und in einer Gegend, in der Massentierhaltung kaum vorkommt.

            Also bitte nicht alle in einen Topf werfen.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Die "Bauern", die Sie vor Augen haben, werden keine Probleme mit Wölfen haben. Betroffen sind kleine Betriebe, deren Tiere den Sommer über auf Alpen oder an Waldrändern weiden.

  • "Wir müssen wieder lernen, mit dem Wolf zu leben.“



    Eine interessante Verwendung des Wörtchens "Wir".



    Es wird den Landwirten und Schäfern übel aufstoßen, da sie die Leidtragenden dieser Politik sind.



    Ein Opfer ist natürlich auch die Kulturlandschaft, wenn sie, kleinteilig eingezäunt, viel ihrer Vorzüge verlieren wird, ja ohne Beweidung einfach verloren gehen kann.



    Von den gern verlangten Herdenschutzhunden, die nichts weniger als kollossale, kaum zu bändigende Viehcher sind, ganz zu schweigen.

    • @naichweissnicht:

      Die berühmte Kulturlandschaft der Landwirte ... ähnlich hochwertig wie die Berliner Clubkultur, wenn ich recht irre ...



      Wer so kümmerlich an Gefühl ist, seinen eigenen Hund nicht freundschaftlich an sich bzw. auch an dessen Arbeit zu binden ... wer zu sehr Pfennigfuchser ist, als daß er "seine" Tiere mit Anstand schützt, der hat das Recht verwirkt, mit Herdenvieh zu arbeiten. Wenn immer nur das billigste Tierprodukt Messlatte ist für den Umgang mit dem Tier, dann ist das komplett falsch. Wenn denkende und fühlende Wesen schon sterben müssen für Menschen, dann ist es doch bitteschön das Allermindeste, daß die Aufzucht und Pflege bestmöglich erfolgt. Fleisch muß nicht für alle erschwinglich bleiben, wenn beispielsweise die Politik einen anständigen Mindestlohn verhindert. Jeder, der es wissen will, weiß, daß die tatsächliche "Fleischproduktion" unmoralisch, tierquälerisch und mit riesigem ökologischem Fußabdruck erfolgt und deshalb konsequent gegen Null geführt werden muß. Andernfalls haben wir - und zwar alle, arm wie reich - bald die Rechnung ...



      Unsere Regierung ist erstaunlich ineffektiv - auch hier. Alles nur Spielkinder, die sich von den diversen Lobbys am Nasenring führen lassen, die ja in Form der FDP als Zukunftsverweigerer selbst am Kabinettstisch sitzt.

  • Ist doch nur logisch: Ohne Akzeptanz wird es nie funktionieren. Es ist auch richtig, wir brauchen die Landwirtschaft.

    • @uffbasse:

      Ne - die da nicht !

      • @Zebulon:

        Doch, genau die. Mir sind Schafe auf der Weide, Kühe ebenso, tausendmal lieber, als in Mastbetrieben. Und genau um Weidevieh geht es hier. Die brauchen wir, die wollen wir. Und wenn ein Abschuss eines Wolfes dazu beiträgt, dann unterstütze ich das zu 100%.

  • Ministerin Lemke macht mich völlig fassungslos. Dachte ich doch bisher, sie sei die einzige Minister*in der Grünen, die noch gute Arbeit macht. Jetzt macht sie die auch nicht mehr. Wer eine sachliche Debatte will, benutzt Ausdrücke wie "Problem-Wolf" einfach nicht, denn dafür gibt es schlicht keine Definition. Weder das Überwinden von höheren Zäunen noch das sich Menschen gegenüber zu sehr Nähern sind an sich schon ein Problem, das eine Tötung rechtfertigt. Was ist überhaupt "zu sehr nähern"? Um wie viel Abstand geht es hier denn? Es dürfte extrem schwierig sein mit Gewissheit zu entscheiden welches Individuum als "problematisch" einzustufen ist und somit werden mit Sicherheit Tiere getötet werden, die gar keinen Schaden angerichtet haben. Das Argument, mehr Akzeptanz für Wolfschutz durch Abschuss halte ich für vollkommen verfehlt. Wenn Abschüsse jetzt vermehrt legalisiert werden, wird es schlicht mehr tote Wölfe geben und sonst nichts.

    Unterstützung für Weidetierhalter beim Anlegen sicherer Weideflächen und Entschädigungen bei Wolfsrissen verstehe ich voll und ganz, "wir müssen lernen mit dem Wolf zu leben und deshalb schießen wir mehr davon ab" verstehe ich nicht.

    Das Argument einiger Mitmenschen es gäbe in Deutschland schlicht keinen Platz für Tiere wie Wölfe und Bären lasse ich nicht gelten. Platz ist genug da, der Mensch muss nur lernen ihn zu teilen und mit dem normalen Verhalten von Wildtieren umzugehen, ohne dass alle Tiere, die finanziellen Schaden verursachen oder den Menschen Unbehagen bereiten, getötet werden.

    Die Grünen haben sich komplett vom Umweltschutz verabschiedet und stärken mit jedem solcher Aktionen ihre politischen Gegner. Denn wer Wolfabschüsse will, konnte ja bisher jede Partei außer den Grünen wählen. Wer keine Abschüsse will, ist jetzt aufgeschmissen.

    Es ist traurig, wie wenig Verständnis für die Umwelt und alles, was dazu gehört, in Deutschland noch existiert.

    • @Frau Sperling:

      Vollkommen richtig.

  • Grüne Naturschutzpolitik besteht aus einen unendlichen Eiertanz, der ob der Bemühung, nicht anzuecken eines vergisst: Der Weg des geringsten Widerstandes führt oft in den Abgrund.