Atom- statt Windkraft: Neue AKW in Schweden geplant
Schwedens Rechtskoalition stellt die Weichen für neue Atomkraftwerke. So sollen Stromengpässe und hohe Preise verhindert werden.
Versprochen hatten die Parteien der neuen Rechtskoalition eine entsprechende Initiative bereits im Wahlkampf. Begründung: Die Stromproduktion des Landes müsse bis 2045 verdoppelt werden – wegen der geplanten Elektrifizierung des Verkehrssektors und neuer Industrieprojekte wie der Herstellung von wasserstoffbasiertem, „grünem“ Stahl.
Derzeit produzieren die AKW rund ein Drittel des schwedischen Stroms. Von ehemals zwölf sind sechs Reaktoren an drei Standorten übrig: Forsmark, Oskarshamn und Ringhals. Seit 2017 waren je zwei Reaktoren der südschwedischen AKWs Ringhals und Oskarshamn stillgelegt worden.
Über das Jahr gerechnet ist Schweden zwar Europas größter Strom-Nettoexporteur. Allerdings haben die Stilllegungen zeitweise zu Engpässen im südlichen Landesteil und zu kräftig steigenden Preisen in den südlichen Strompreiszonen beigetragen.
Schwedens Grüne: Windkraft statt AKW
2016 war parteiübergreifend festgelegt worden, dass AKW-Neubauten nur an den gegenwärtigen Standorten errichtet werden können und nie mehr als zehn Reaktoren erlaubt sein sollen. Diese Beschränkungen will die Regierung aufheben. Nun soll nicht nur an bestehenden Standorten gebaut werden können, auch sogenannte Kleinreaktoren (SMR) sollen möglich sein.
Schwedens Grüne kritisierten die Regierung: Die Fixierung auf die Atomkraft erschwere den Bau von Offshore-Windkraftanlagen, die mehr Strom erzeugten und viel schneller gebaut werden könnten als die AKW.
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