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Rechte Krawalle in Großbritannien„England braucht Einwanderung“

Warum richteten sich die Ausschreitungen in England gegen Flüchtlinge und Muslime? Die Soziologin Aleksandra Lewicki macht die Politik verantwortlich.

3. August in Manchester: Rechte demonstrieren gegen Einwanderung Foto: Manon Cruz/reuters
Daniel Bax
Interview von Daniel Bax

taz: Frau Lewicki, in England sind vorige Woche Tausende Menschen gegen Rassismus auf die Straße gegangen. Sie auch?

Aleksandra Lewicki: Ja, ich wohne in Brighton, das ist ein sehr alternativer und progressiver Ort. Es gibt einige solcher Inseln in Großbritannien. Dort hat die aktuelle rechtsextreme Mobilisierung wenig Chancen, weil der antirassistische Widerstand so groß ist.

Im Interview: Aleksanda Lewicki

ist Soziologin und lehrt an der University of Sussex in Brighton, Südengland. Sie forscht unter anderem zu Einwanderungspolitik in Deutschland und Großbritannien sowie zu antimuslimischem und antiosteuropäischem Rassismus.

taz: Was hat zu den rassistischen Ausschreitungen der vergangenen Woche geführt?

Lewicki: Das hatte mehrere Gründe. Zum einen haben die großen Volksparteien in den vergangenen Jahren zunehmend extrem rechte Positionen zur Einwanderung vertreten – vor allem die Konservative Partei, die 16 Jahre an der Regierung war. Sie glaubte, so die rechtspopulistische Mobilisierung aushebeln und deren Milieus absorbieren zu können. Tatsächlich wurden rassistische Diskurse dadurch legitimiert. Die ehemalige britische Innenministerin, Suella Braverman, sprach etwa von einer „Invasion“ von Flüchtlingen und forderte, dass Großbritannien aus der Europäischen Menschenrechtskonvention austritt.

taz: Aber warum kam es gerade jetzt, nach dem Mord an drei Mädchen in der Stadt Southport, zu einem solchen Ausbruch der Gewalt?

Lewicki: Hinter den Unruhen stehen vernetzte Akteure, die gerade ein Momentum verspüren. Das Gerücht, der Mörder von Southport sei als Flüchtling auf einem aufblasbaren Boot nach Großbritannien gekommen, wurde von rechtsextremen Agitatoren wie Tommy Robinson verbreitet, die in den sozialen Medien über sehr große Reichweite verfügen, und Elon Musk hat das verstärkt. Das sind Leute, die auch finanziell davon profitieren, dass eine polarisierende Debatte eskaliert. Hinzu kommt, dass Großbritannien in einer tiefen Krise steckt. Die Lebenshaltungskosten sind stark gestiegen, und es wird immer deutlicher, dass die Versprechen des Brexits nicht eingelöst werden.

taz: Welche Erwartungen hat der Brexit enttäuscht?

Lewicki: Der Brexit kam mit dem ­Versprechen, dass es möglich und ­wünschenswert wäre, die Einwanderung einzudämmen. Politiker der Konservativen Partei wie Boris Johnson wussten, dass das ein falsches Versprechen war. Aber er konnte damit Karriere machen und sogar Premierminister werden.

taz: Warum war das ein falsches Versprechen?

Lewicki: Großbritannien braucht Einwanderung. Der Bausektor oder die Landwirtschaft sind so stark von prekären Jobs geprägt, dass sie nur funktionieren, wenn sie Arbeiter finden, die bereit sind, sich auf Zeit beengte Unterkünfte zu teilen und dann wieder in ihre Heimatländer zurückkehren. Die britischen Unis sind auf ausländische Studierende angewiesen, die höhere Studiengebühren zahlen. Und nach der russischen Invasion in die Ukraine haben viele Briten aus Solidarität Geflüchtete bei sich zu Hause aufgenommen. Darum sind die Einwanderungszahlen nicht zurückgegangen, sondern sogar gestiegen.

taz: Die Debatte konzentriert sich vor allem auf die wenigen Flüchtlinge, die per Boot über den Ärmelkanal übersetzen. Deren Zahl hat auch zugenommen. Warum?

Lewicki: Eine Ironie des britischen Austritts aus der EU ist, dass Großbritannien die Menschen, die aus einem EU-Land dort ankommen, nun nicht mehr in dieses abschieben kann. Die direkte Einreise über die EU wurde erschwert, was dazu führt, dass Asylsuchende jetzt gefährlichere Routen auf sich nehmen. Statt weniger treten deshalb nun mehr Menschen die Reise über den Ärmelkanal an.

taz: Die Ausschreitungen richteten sich nicht nur gegen Flüchtlinge, sondern auch gegen alteingesessene Muslime. Dabei sind Muslime in Großbritannien etablierter und sichtbarer als anderswo in Europa, sie genießen auch mehr Rechte. Großbritannien schien deshalb lange das am wenigsten islamophobe Land in Europa zu sein. War das ein Trugbild?

Proteste gegen Rassismus

Nach den rechtsradikalen Ausschreitungen in Großbritannien haben am Wochenende erneut landesweit Tausende Menschen gegen Rassismus protestiert. Die größte Kundgebung fand am Samstag in der nordirischen Hauptstadt Belfast statt, während in deren Umgebung ein weiterer Anschlag auf eine Moschee verübt wurde. Bisher wurden 927 Menschen festgenommen und davon 466 angeklagt, einige schon zu Haftstrafen verurteilt. Die britischen Behörden kündigten ein weiterhin striktes Durchgreifen an. Der neue Premierminister Keir Starmer sagte Medienberichten zufolge seinen Urlaub ab.

703 Geflüchtete haben allein am Sonntag in kleinen Booten den Ärmelkanal von Frankreich nach Großbritannien überquert – ein neuer Rekord seit dem Amtsantritt von Starmer. Zwei Menschen kamen bei der Überquerung ums Leben.

Hunderte Menschen haben am Sonntag an der Beerdigung eines neunjährigen Opfers des Messerangriffs im englischen Southport teilgenommen. Die Tat Ende Juli, bei der drei Mädchen im Grundschulalter ums Leben kamen, hatte das gesamte Land erschüttert. Hunderte Menschen säumten die Straße und applaudierten, als der Leichenzug vor einer Kirche in Southport eintraf. (afp, dpa)

Lewicki: Mit seiner Kolonialgeschichte hat Großbritannien den antimuslimischen Rassismus eher miterfunden. Einwandernde aus dem britischen Commonwealth hatten zunächst mehr politische Rechte, das stimmt, und die muslimischen Communitys waren daher schon früher politisch sichtbar als in Deutschland. Die antirassistische Bewegung ist deshalb stärker. Aber die Politik der vergangenen Jahre hat den antimuslimischen Rassismus verstärkt.

taz: Inwiefern?

Lewicki: Die britische Migrationspolitik besteht seit etwa zehn Jahren zu einem guten Teil darin, die Gesellschaft einzubinden: Beschäftigte im Gesundheits-, Erziehungs- und Bildungssystem sind beauftragt, die Papiere von Einwanderern zu überprüfen und ihre Augen für frühe Anzeichen einer Radikalisierung offenzuhalten. Die Kriterien, die dafür herangezogen werden, sind teilweise sehr fragwürdig: dass sich ein Mann einen Bart wachsen lässt, oder sich jemand mit Palästina solidarisiert. Das hat eine Kultur des Misstrauens befördert.

taz: Es gab in Großbritannien mehrere islamistische Anschläge. Dennoch ­haben sie keine vergleichbaren Reaktionen hervorgerufen wie jetzt. Warum?

Lewicki: Die Hasskriminalität hat nach jedem islamistischen Anschlag zugenommen. Nach den Bombenanschlägen von 2005 wurden zudem Präventionsprogramme mit großen Budgets aufgelegt. Migrantenorganisationen, Stadtverwaltungen und Kommunen haben viel Geld bekommen, um Radikalisierungsprävention zu betreiben. Das hat den antimuslimischen Rassismus institutionalisiert. Wenn der Bevölkerung offiziell angetragen wird, gegenüber Muslimen wachsam zu sein, prägt das deren Wahrnehmung.

An der Südostküste Großbritanniens, wo ich wohne, hat die letzte Regierung außerdem die Anwohnerinnen aufgefordert, nach verdächtigen Booten Ausschau zu halten. Das Projekt wurde „Kraken“ genannt – nach diesem Seemonster, das aus dem Meer kommt und Seefahrer verschluckt. Einige rechtsextreme Akteure nehmen das sehr ernst und treiben es ein bisschen weiter. Zum Beispiel stellen sie sich an den Ärmelkanal und filmen mit ihren Handys, wenn Boote ankommen, um die vermeintliche Invasion zu dokumentieren. Diese rassistische Eskalation der Gewalt ist nicht vom Himmel gefallen. Ihr geht schon lange eine bestimmte Rhetorik und ein Handeln voraus.

taz: London hat einen muslimischen Bürgermeister. In welcher Hauptstadt in Europa gibt es das sonst?

Lewicki: London ist sehr weltoffen und hat eine große Kulturszene. Sadiq Khan steht für diese diverse Stadt und er spricht Themen wie die Klimakrise und ihre Auswirkungen auf die Stadt offen an. Aber die früheren Industriestädte im Norden haben stark unter der Deindustrialisierung und dem Wandel zur Dienstleistungsgesellschaft gelitten. Viele Betriebe wurden geschlossen oder haben ihre Produktion nach Osteuropa ausgelagert. Die daraus entstandenen Probleme lassen sich kaum durch eine restriktivere Einwanderungspolitik lösen, wie Nigel Farage und andere versuchen uns weiszumachen.

taz: Es gab jetzt Brandanschläge auf Hotels, in denen Asylsuchende untergebracht sind: Das erinnerte an Rostock-Lichtenhagen.

Lewicki: Diese Radikalisierung macht mir große Sorgen. An den Ausschreitungen haben sich auch sehr junge Leute beteiligt. Sie sind unter Tory-­Regierungen aufgewachsen und empfänglich für die Ängste, die da artifiziell geschürt wurden, und haben die Rolle des vermeintlichen Opfers verinnerlicht, die ihnen Agitatoren wie Farage andichten. Die behaupten jetzt, die Polizei würde viel brutaler gegen Rechts­extreme vorgehen als gegen andere Gruppen, etwa damals gegen die Black-Lives-Matter-Bewegung. Das stellt die Tatsachen auf den Kopf, zumal sich die friedlichen Proteste damals explizit gegen Polizeigewalt richteten.

Das Feindbild, das zum Brexit geführt hat, waren die Einwanderer aus Osteuropa?

Das war auf jeden Fall ein großes Thema. Im Zuge der EU-Osterweiterung 2004 hat Großbritannien aus Eigeninteresse seinen Arbeitsmarkt sofort für die neuen EU-Bürger aus den neuen Mitgliedsländern geöffnet, während Deutschland dafür eine siebenjährige Übergangsphase vorsah. Diese Entscheidung der Labour-Regierung hat der Wirtschaft genutzt. Sie wurde aber später von der Konservativen Partei als Dammbruch dargestellt, um an die Macht zu kommen und den Brexit zu fordern. Die rechtspopulistische UKIP war vor allem euroskeptisch, hat aber immer auch dezidiert antimuslimische Töne angeschlagen.

Beim Brexit-Referendum stand 2016 dann die Fluchtmigration aus Syrien im Fokus?

Ja. Der „Sommer der Migration“ und die Menschen, die in großer Zahl auf dem Landweg nach Europa kamen, waren da ein großes Thema – auch wenn die britische Regierung damals eher kleine Kontingente von Asylsuchenden aufnahm. Mit dem Referendum gab es dann aber einen sehr großen Anstieg an Hassverbrechen und Gewalt gegen muslimische, schwarze und teilweise auch osteuropäische oder jüdische Menschen.

taz: Sie sind Rassismusforscherin. Ist es nicht ernüchternd, dass das Bewusstsein für das Problem, zu dem man forscht, wenig verbreitet zu sein scheint?

Lewicki: Nein. Jedenfalls bin ich nicht überrascht, dass sich wenig ändert, auch wenn wir das Problem immer wieder ansprechen. Rassismus erfüllt ja immer eine bestimmte Funktion. Ein Sündenbock lenkt von anderen Problemen ab und hält davon ab, sich zum Beispiel mit sich selbst und seiner gewaltsamen Geschichte des Kolonialismus auseinanderzusetzen. Solange Rassismus diese Funktion erfüllt, wird es ihn geben.

taz: Was macht die neue Labour-Regierung jetzt anders?

Lewicki: Die Labour-Regierung hat die menschenunwürdigsten der Unterbringungsmöglichkeiten für Asylsuchenden abgeschafft und den Ruanda-Plan zurückgenommen, der viele Millionen Pfund gekostet hat und nicht umsetzbar war. Aber an den sehr rigiden Einwanderungsgesetzen der Vorgängerregierung hält sie bislang fest. Die Rhetorik ist immer noch die gleiche: Wir senken die Zahlen und lösen das Problem.

taz: Was sollte die neue Regierung stattdessen tun?

Lewicki: Sie könnte mehr tun, als die Täter zu verhaften und ins Gefängnis zu stecken. Sie könnte ehrlich sagen, dass es nicht im britischen Interesse ist, Einwanderung so stark zu begrenzen, und es auch nicht möglich ist, sich komplett abzuschotten. Die großen Solidaritätsdemonstrationen dieser Woche wie auch die Umfragen der letzten Jahre zeigen: Die Mehrheit der Bevölkerung befürwortet Einwanderung. Das sollte sich auch in Wort und Tat der Regierung abbilden.

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10 Kommentare

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  • Einwanderung als Muß ? Was für ein Schwachsinn! Braucht die Industrie mehr Leute, damit weiter Profite fliessen ? Ich widerspreche: Es ist alles eine Verteilungsfrage: Im Prinzip ist in allen westlichen Staaten genug für alle da, selbst wenn der Anteil der jungen Schaffenden gegenüber der älter werdenden Bevölkerung zurückgeht. 'Zuwanderer' werden nur für noch mehr Wachstum benötigt, weil sie billiger und williger sein sollen, als die im Produktionsprozess outgecoursten zu teuer, und manchmal auch in der Bildung vernachlässigten Einheimischen (die dann rebellieren).



    Wenn wir eine Bilanz der wirklich lebensnotwendigen und das Leben erleichternden Lebensmittel und Waren, ist wahrlich genug für alle da, wenn es keine Schmarotzer gäbe, die ihr eigenes Süppchen (oft im Ausland) kochen. Es ist so viel da, dass wir Flüchtlinge, deren Lebensbedingungen in ihrer Heimat unerträglich geworden ist, mit versorgen können, mit Allen, was sie brauchen und wir könnten eines von ihnen lernen und aus ihrer Lage: Gemeinsinn, den Anspruch aus der Versorgungsmentalität der Geschäftemacher herauszukommen, mehr selbst zu organisieren, dass alle gut davon haben. (Óhne FDP !)

  • Natürlich ist es möglich, sich völlig abzuschotten, zumal auf einer Insel. Wer das leugnet, macht sich unglaubwürdig. Die Abschottung hat nur einen Preis. Die wirtschaftlichen Kosten auszurechnen und darzustellen, wäre lohnend. Stattdessen kommen Appelle an White Guilt. Da hat dann ein Tommy Robinson leichtes Spiel.



    Rotherham ist übrigens nie aufgearbeitet worden, auch das ist nicht hilfreich.

  • "Zum einen haben die großen Volksparteien in den vergangenen Jahren zunehmend extrem rechte Positionen zur Einwanderung vertreten – vor allem die Konservative Partei, die 16 Jahre an der Regierung war. Sie glaubte, so die rechtspopulistische Mobilisierung aushebeln und deren Milieus absorbieren zu können."- das scheint mit auch die Strategie von CDU/CSU spätestens seit Merkels Abgang zu sein. Ich kann auch nur zustimmen, dass Rassismus auch immer als Sündenböck dient, als Ablenkung für die eigentlichen Probleme aber auch das eigene politische Versagen. Die Flüchtlinge sind nicht Schuld daran, dass der deutsche Staat seit Jahren z.B. beim sozialen Wohnungsbau versagt hat. Und wie gefährlich diese Art der Politik ist, diese Rhetorik, die Aufhetzung und teilweise auch Entmenschlichung der Flüchtlinge/ Einwanderer oder "der anderen" hat sich nicht nur in England gezeigt, sondern bereits mehrfach in der Geschichte. Man sollte eigentlich meinen die Menschen lernen mal daraus. Die Entmenschlichung von anderen führt auch immer dazu, das man seine eigene Menschlichkeit ein Stück weit oder ganz verliert.

  • Was für ein merkwürdiger Diskussionsansatz. Die These, England brauche Einwanderer wird begründet mit "Arbeitern die bitte wieder nach Hause gehen", "Studierenden, die Gebühren bezahlen" und "Irgendwas mit Ukraine" (wobei das Brauchen in diesem Punkt unklar bleibt).

    In jedem Fall fehlen in der Aufzählung junge muslimische Migranten, gegen die sich die Proteste richten. Diese scheinen nicht gebraucht zu werden. Äpfel und Birnen werden gemischt.

  • Ich höre immer jedes Land brauche Einwanderung, um die Wirtschaft zu stabilisieren. Das eigentliche Problem wird aber trotzdem nicht angegangen, in Großbritannien und auch in Deutschland nicht. Die unkontrollierte Einwanderung von Menschen aus dem nahen Osten und muslimisch geprägten Ländern, deren Sozialisation oft eine ganz andere ist und oft, wie wir auch vielfach in Deutschland sehen, nicht mit der westlichen zusammenpasst.



    Den Rechten und Nazis wird man nur das Wasser abgraben können, wenn man ihnen die Grundlage für ihre Hetze wegnimmt. Dazu gehört nunmal auch eine rigorosere Einwanderungspolitik. Das Stadtbild vielerorts verändert sich vor allem Abends und an den Wochenenden sehr zum Negativen. Gewaltverbrechen und sexuelle Übergriffe nehmen auch statistisch zu. Und gewisse Bevölkerungsgruppen sind überproportional vertreten bei den genannten Delikten.



    Der Rassismus wird leider noch mehr zunehmen allen Aufmärschen gegen Rechts zum Trotz.

  • Natürlich ist das rassistischer Blödsinn, was da in GB passiert - abet die Schlagzeile: England braucht einwanderung - ist doch wohl ein Scherz!? Das ist genauso blöde Stimmungsmache wie die hetzerischen Schlagzeilen in der rechten Presse. Ja, es ist nicht so reißerisch - aber so polarisierend, so links-besserwisserisch. Und auch hier wird das hauptproblem, das psychisch-schwer-kranke und traumatisierte Menschen in unseren Gesellschaften nicht versorgt werden, null aufgegriffen. Die Attentate, die Kriminalität die den Grundstock für die, von rechten Instrumentalisierten Demonstrationen und Ausschreitungen liefern, müssen beleuchtet werden. Wie Milieus und Kulturkreise unterversorgt sind in Jeder form.



    Ihr macht mit beim Journalistischen Kindergarten von "Die Rechten sind dumm - Nein die Linken sind dumm - Nein die Rechten sind dumm."

  • "Eine Ironie des britischen Austritts aus der EU ist, dass Großbritannien die Menschen, die aus einem EU-Land dort ankommen, nun nicht mehr in dieses abschieben kann."

    Der ganze Brexit ist ein Eigentor. Interessant ist allerdings, dass es einer Seite gelungen ist, die ganze Debatte mit Information einseitig zu prägen. Das Thema Einwanderung ist nach meiner Sichtweise hervorragend von rechts genutzt worden, um aus der EU auszutreten. Die echten Konsequenzen, was Außenhandel und langfristige Investitionen betrifft, spielte keine Rolle - ben auch für die illegale Migration.

    Nach meinem Wissen sind viele Menschen im Bereich Medizin und Krankenhäuser/Gesundheit aus dem Ausland und die könnten sich entscheiden, nach Kanada, USA, Australien zu gehen, wenn das so weitergeht, wenn also immer offener sonderbare quasi-rassistische Ideen verbreitet werden und die Realität immer anders aussieht.

    Seit Wilhelm der Eroberer ist so mancher per Boot und miesen Absichten in UK gelandet und hat Schaden anrichten können, ob die armen Migranten mit den Schlauchbooten das auch vermögen? Ich glaube, dass wollen die gar nicht, die würden gerne arbeiten und dauerhaft sich in UK intergrieren.

  • Warum richteten sich die Ausschreitungen in England gegen Flüchtlinge und Muslime?

    Die Ausschreitungen in England, die sich gegen Flüchtlinge und zu 97% gegen Muslime richteten, können teilweise auf politische und mediale Einflussnahmen zurückgeführt werden. Gerade die die Teils einseitige Berichterstattung im Kontext von Friedensprotesten gegen den Krieg in Palästina (Gaza) hat das Bild von Muslimen in der Öffentlichkeit negativ geprägt.

    Besonders wurde der Fokus darauf gelegt, dass Muslime angeblich aggressiv und antisemitisch seien. Diese Darstellung hat Vorurteile geschürt und dazu beigetragen, dass sich die Spannungen in England entladen haben. Es besteht die Gefahr, dass ähnliche Entwicklungen auch in anderen europäischen Ländern auftreten könnten, wenn diese Stigmatisierung und der soziale Unfrieden nicht aktiv bekämpft werden.

    Politische Entscheidungsträger und Medien müssen verantwortungsvoller handeln, um einer weiteren Eskalation vorzubeugen und den sozialen Zusammenhalt zu stärken. Aber da haben wir eine ganze Menge noch zu lernen!

  • Im ganzen Interview kein Wort davon, dass Gewaltverbrechen, Messerattacken und Verbrechen gegen die sexuelle Selbstbestimmung seit Jahren steigen, und dafür wesentlich Zugewanderte verantwortlich sind.



    Zu einer ehrlichen Betrachtung gehört das genau so, wie die sozioökonomischen Umstände zu beleuchten.

    commonslibrary.par...briefings/sn04304/

  • Wenn man den einfachen Leuten nur das richtige Märchen auftischt, handeln die glatt gegen ihre eigenen Interessen. - Überall das gleiche mit der Fascho-Agitation ...



    Da helfen nur Bildung für alle, gerechte Verteilung des Wohlstands und transparente, demokratische Politik. Das war doch schon immer so, oder? Aktuell kommen vielleicht noch die Begrenzung von Reichtum und Macht über Kommunikationsmedien hinzu ...