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Pro-palästina Demos an der FU„Free, free, free FU“

Propalästinensische Stu­den­t*in­nen demonstrieren gegen die FU. Sie fühlen sich von der Universität unterdrückt.

„Stoppt die Heuchelei!“, protestieren Stu­den­t*in­nen vor der FU Foto: Monika Skolimowska/dpa

Berlin taz | So viele Einsatzwägen hat das Villenviertel schon lang nicht mehr gesehen. 6 Polizeibusse rollen am Donnerstagmittag auf die Freie Universität (FU) in Berlin-Dahlem zu. Dort protestieren Stu­den­t*in­nen unter dem Motto „Schluss mit den Lügen und der Heuchlerei“ für ein Ende des „genozidalen Kriegs in Gaza“. Aufgerufen zu der Kundgebung hatte das Kollektiv „FU Palästina Komitee“.

Ziel sei es, die „Heuchelei“ der Institutionen, einschließlich der „sogenannten ‚Freien‘ Universität“, hinsichtlich des Kriegs in Gaza offenzulegen, sagt die Sprecherin des Kollektivs. Seit Monaten unterstütze die Bundesregierung die israelischen Militärschläge. „Die Situation in Gaza ist unmenschlich, der Krieg ist genozidal und völkerrechtswidrig, und das wird von Po­li­ti­ke­r*in­nen und von der Universität verschwiegen“, sagt sie.

Immer wieder wird die Parole „Free, free Palestine“ von Ge­gen­de­mons­tran­t*in­nen mit dem Ruf „from Hamas“ ergänzt. Rund 20 Stu­den­t*in­nen haben sich einige Meter entfernt hinter einer israelischen Flagge versammelt. Viele würden nicht mehr in die Universität kommen, weil sie sich unsicher fühlten, erzählt die 19-jährige, jüdische Studentin Daria. Sie findet vor allem nach dem Vorfall vergangene Woche, müsse man sich mit Jü­d*in­nen solidarisieren.

Am Freitagabend war ein jüdischer FU-Student in Mitte von einem 23-jährigen Mitstudenten krankenhausreif geprügelt worden. Den Vorfall verurteilt auch das „FU Palästina Komitee“. Man stehe gegen jede Form von Diskriminierung, ob Islamophobie oder Antisemitismus.

Der Zwischenfall hatte auch eine Debatte um die Haltung der Hochschule entfacht. „Von der Universität gibt es ausschließlich Solidaritätsstatements mit Israel, nicht mit Gaza“, kritisiert die Sprecherin. Seit dem 7. Oktober erlebten Pa­läs­ti­nen­se­r*in­nen an der FU Repressionen, Gewalt und Drohungen, sagt sie. Die Universität versuche propalästinensische Stimmen zu unterdrücken, Zitate und Symbole umzudrehen, sodass diese als antisemitisch dargestellt werden könnten.

Kritik am Umgang der FU mit pro-palästinensischen Stu­den­t*in­nen

Die Sprecherin kritisiert zudem, dass die FU gegen das Recht auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit verstoße. Im November war die Besetzung eines Hörsaals von Po­li­zis­t*in­nen beendet worden. Dass den Stu­den­t*in­nen von der FU Konsequenzen angedroht würden, sei ein „besorgniserregender Versuch der Einschüchterung und der Zensur“. Auch für die Demo am Donnerstag hätte die Uni Strafanzeige angekündigt. „Der FU reicht es wohl nicht, die Polizei auf die eigenen Stu­den­t*in­nen zu hetzen“, sagt eine Rednerin, „jetzt will sie angemeldete Demonstrationen kriminalisieren.“

Das Kollektiv kritisierte, dass die FU propalästinensische Stimmen mit Antisemitismusvorwürfen bezichtige. „Antizionismus ist kein Antisemitismus“, sagt ein Mitglied. Auf die Frage, ob Israel ein Existenzrecht habe, ob die Hamas eine Terrororganisation sei und wie man zum 7. Oktober stehe, wollte sich die Sprecherin nicht klar äußern.

Für Freitag ruft die Initiative „Fridays for Israel“, die sich für die Sicherheit jüdischer Studierender einsetzt, zu einem stillen Protest vor der Mensa der FU auf.

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35 Kommentare

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  • Warum hört man eigentlich auf den propalästinensischen Kundgebungen nie die Parole "Free Gaza from Hamas?"

    Die Hamas ist eine terroristische, klerikal-faschistische Bewegung, die die Juden und queere Menschen vernichten will.

  • Keinen Antisemitismus.



    ! Nie wieder ist jetzt. Hier muss sich die Mehrheit klarer positionieren.

  • Von den protestierenden Studierenden der FU Berlin wird ja der Vorwurf erhoben, Israel betreibe einen genozidalen Krieg in Gaza. Wegen der Schwere des Vorwurfs müsste das allerdings auch argumentativ belegt werden. Das kann ich hier nicht sehen.



    Zutreffend wäre die Behauptung, wenn Israel nachgewiesen werden könnte, dass mit diesem Krieg eine Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung aus Gaza angestrebt würde, um das Territorium selbst in Besitz zu nehmen bzw. jüdische Siedlungen dort gegen den Willen der autochthonen Bevölkerung zu errichten. Das ist zwar erklärtes Ziel des rechten politischen Spektrums in Israel, offizielle Regierungspolitik ist es allerdings nicht. Wobei wohl niemand derzeit so genau sagen kann, worin denn - über die Zerschlagung der Hamas hinausgehend - die eigentlichen Kriegsziele Israels überhaupt bestehen.



    Aber ob sich am Ende des Tages nicht die extrem Rechten in der Regierungskoalition durchsetzen, wer möchte die Hand dafür ins Feuer legen, dass das nicht passiert? Netanyahu bleibt erpressbar und er wirkt auch nicht so - trotz heftiger innenpolitischer Kritik -, dass er alsbald abzutreten gedenkt.



    Nach dem Grundsatz der freien Meinungsäußerung muss es also möglich sein, Israel in Gaza Völkermord vorzuwerfen - auch wenn es nicht stimmt, ist es nicht strafbar. Es ist es auch deshalb nicht, weil es NICHT per se antisemitisch ist. Der antisemitische Kontext muss nämlich auch in so einem Fall erst nachgewiesen werden.



    Das Fehlen von Argumenten, Gesprächsverweigerung, Randale am Campus, andere an ihrer freien Meinungsäußerung zu hindern etc. sind möglicherweise dumm, borniert und ideologisch verbrettert, Nachwuchs-Akademikern unwürdig und möglicherweise Anlass für eine Uni-Leitung, strafrechtliche Schritte einzuleiten, was auch immer - Antisemitismus ist das nicht. Es sei denn, es handelt sich dabei um tatsächliche Antisemiten.

    • @Abdurchdiemitte:

      Gegenüber den israelischen und jüdischen Opfern eines beispiellosen Terroranschlags Schuldumkehr zu betreiben, obwohl hier eine nachvollziehbare Begründung nicht ersichtlich ist, ist antisemitisch.

      • @Eugen-Emilio :

        Das müssen Sie mir erklären.



        Ich jedenfalls habe keine Schuldimkehr betrieben - im Gegenteil halte ich die militärische Antwort Israels auf diesen Terrorakt GRUNDSÄTZLICH für legitim - ich sehe mich da eher auf einer Linie mit der Position der Bundesregierung.



        Aber Sie werden mir sicher die Frage beantworten können, warum eine Kritik am konkreten Vorgehen der israelischen Streitkräfte in Gaza - z.B. hinsichtlich der Verhältnismäßigkeit - antisemitisch sein soll.

  • die nähe zum rechtsradikalismus ist offensichtlich.



    alles eine frage des labels.

    • @peanuts:

      Man kann nicht einfach etwas umlabeln was einem nicht passt um ein offensichtlich existierendes Problem zu negieren.



      Dieser Hass der verbreitet wird, der kann leider nicht auf die Rechten abgewälzt werden. Diese Problem innerhalb des Linken Spektrums müssen wir uns schon eingestehen. Ähnlich der teilweise krassen Russlandtreue

      • @Walterismus:

        Ich gebe Ihnen insofern recht, dass es so etwas wie linken Antisemitismus gibt - wiederum hinter anderen Labels wie Antikolonialismus etc. versteckt - , dass wir uns kritisch damit auseinandersetzen müssen.



        Es ist jedoch wenig hilfreich, jede Facette von Israel-Kritik - wie hier am Vorgehen der israelischen Armee in Gaza - zu Antisemitismus umzulabeln. Denn das klingt eher nach Relativierung von Kriegsverbrechen.

        • @Abdurchdiemitte:

          Der Hintergrund war allerdings ein Vortrag einer israelischen Verfassungsrichterin.

          Gerade hier hätte Team Gaza-Solidarität die Klappe halten und die Ohren spitzen müssen, denn es hätte Interessantes zu hören gegeben.

          Aber da ist eben der springende Punkt: Deutsche lieben gerade im Nahostkonflikt diese "Solidarität" - ob mit der einen Seite oder der anderen.



          Weil es reines Maulheldentum ist, das nichts an der Sache ändert.



          Denn weder die muslimischen noch die jüdischen Fanatiker (man kann sich das Gendern hier sparen, es ist im Großen und Ganzen eine Wurstparty, bei der die Frauen im Bus hinten sitzen müssen) haben irgendein Interesse oder sind auch nur in der Lage, auf irgendwelche Menschlein in Mitteleuropa zu hören: die Stimmen in ihren Köpfen sind zu laut.

          Wichtig ist nicht, wie vehement wir Rechtsbeugung fordern, um die Körperverletzung (ich würde da knallhart auf versuchten Mord plädieren, denn eine biligende Inkaufnahme tödlicher Verletzungen sowie ein niederes Motiv sind klar gegeben) an Herrn Shapira zu "sühnen".

          Sondern ob wir in so einer Situation dazwischengehen.

          Es ist nicht Aufgabe der Deutschen, den Nahostkonflikt zu lösen. Es ist auch nicht Aufgabe der nichtjüdischen Deutschen, in dem innerjüdischen Streit, *was genau* Israel nun sein solle, Position zu beziehen.



          Aufgabe der Deutschen ist doch vielmehr - so scheint mir -, dafür zu sorgen, dass sich jüdische Menschen - zumal jüdische Deutsche - so wie alle anderen in diesem Land nicht fürchten müssen, sondern ihr Leben nach ihrem Ermessen im freiheitlichen und demokratischen Rahmen gestalten, und somit integraler Teil unserer Gesellschaft sein können.

          • @Ajuga:

            Niemand sollte hierzulande um seine Sicherheit und sein Leben fürchten müssen, nicht als jüdischer Deutscher, nicht als Zuwanderer muslimischen Glaubens, auch nicht als Geflüchteter mit ungewissem Aufenthaltsstatus.



            Daran ist bei vielen gerade in den letzten Jahren Zweifel aufgekommen - Gottseidank zeigt die Zivilgesellschaft jetzt, dass sie sich dem Treiben der Menschenverächter entgegenstellt. Und das ist gut so.



            Teilweise stimme ich Ihnen zu - aber die lange Reihe von Leserkommentaren auch hier in taz, wenn es um den Krieg in Gaza geht - auch Ihre und meine Posts - , zeigt doch, dass wir als Deutsche nicht ganz unbeteiligt an dem Geschehen in Nahost sind. Und wie könnte es anders sein? Sonst könnte sich auch Frau Baerbock als unserer Außenministerin sämtliche Ermahnungen an die israelische Seite ersparen, was deren Vorgehen in Gaza betrifft.



            Dass die Konfliktparteien an unseren mehr oder weniger konstruktiven Lösungsvorschlägen weniger Interesse zeigen, steht dabei auf einem ganz anderen Blatt. Deshalb ist es ja nicht falsch, auf bi- und internationaler Ebene mäßigend auf die Konfliktparteien einzuwirken oder hier sogar Druck aufzubauen (wie es die USA gegenüber Israel versuchen).

          • @Ajuga:

            auf den punkt gebracht!

  • Das war zu erwarten.



    Die Hamas- und Terrorfreunde haben die Technik, Tatsachen zu verdrehen und stets das Opfer zu sein, schließlich seit Jahrzehnten trainiert.



    Und natürlich darf auch nicht die Klage darüber vergessen werden, dass man "mundtot gemacht", "eingeschüchtert werden soll" oder "nicht gehört wird". - Und das dauern, könnte man hinzufügen...

  • Na ja ich finde es richtig den Hörsaal durch die Polizei räumen zu lassen wenn es anders nicht geht. Allerdings waren die Störer schon weg als die Polizei eintraf. Gibt es nicht so etwas wie ein Hausrecht? Wer nur stören will und sich nicht an Diskussionen beteiligen will gehört aus dem Hörsaal entfernt. Schlimmer noch finde ich was diese anscheinend vollkommen schlecht Informierten äußern, die Bundesregierung würde sich voll hinter Isreal stellen. Bärbock wird nicht müde Israel immer wieder zur Mäßigung aufzurufen. Ich begreife dieses schwarz-weiß Denken nicht. Leider ist das weit verbreitet und viel weigern sich ein Thema von allen Seiten her zu betrachten. Sie suchen sich nur Artikel aus von denen sie von vorneherein wissen, das er ihrer Meinung entspricht und sie somit noch bestärkt. Ich sehe schwarz für die Menschheit

    • @Frau Schlaumeier:

      "Ich begreife dieses schwarz-weiß Denken nicht."

      Die Antwort liegt hier:

      "Auf die Frage, ob Israel ein Existenzrecht habe, ob die Hamas eine Terrororganisation sei und wie man zum 7. Oktober stehe, wollte sich die Sprecherin nicht klar äußern."

      Rückschluss: Wer auch immer sich zu diesen drei Punkten klar - und im Sinne Israels - äußert, steht bereits in einem Maße "hinter Israel", das für diese Leute zu bedingungslos ist. In deren Augen - sofern sie nicht von vornherein Israel alle Rechte absprechen - sollte man wohl Israel zumindest mit dem Entzug der internationalen Unterstützung seiner Existenz und seines Selbstverteidgungsrechts glaubhaft DROHEN, um es zum Einlenken in Gaza zu bewegen. Das ist eine mögliche Position, nur halt nicht die der Bundesregierung - und DAS ist auch gut so...

      Zu Ihrem Pessimismus: Wenn die Menschheit jedes Mal untergehen würde, wenn sich Jungakademiker mit etwas ZU stringent gedachten Flausen im Kopf an den Unis zusammenfinden und dort Normalbüger erschreckenden Rabbatz machen, wären wahrscheinlich schon Ihre und meine Urururur...urgroßeltern nicht mehr geboren worden. ;-)

      • @Normalo:

        nun ich habe nicht vom Untergang der Menschheit geredet sondern allgemein davon wie schlecht sich Leute informieren, nicht nur diese Blödels an der Uni

  • Es gab bis vor kurzem in Deutschland den Konsens, israelbezogenen Antisemitismus - wie anderen Antisemitismus auch - zu ächten.

    Hier ist ein weiterer Fall, an dem deutlich wird, dass dieser Konsens aufgekündigt ist.

    Von Künstlern und Akademikern, die sich selbst nicht als rechts betrachten.

    Der gesellschaftlichen Elite dieses Landes.

    Es sind offensichtlich nicht nur Rechte, die einen Schritt nach rechts gemacht haben.

    Bei der Frage, wo dieses Land in 10 oder 20 Jahren steht, wird mir angst und bange.

  • Ooooh, diese schreckliche Unterdrückung!

    Haben diese Studenten Angst, ihre propalästinensische Haltung öffentlich zu zeigen? Müssen ihre Einrichtungen, vom Kindergarten bis zum Friedhof, polizeilich bewacht werden? Wurde einer von ihnen letztens in einer Bar in Mitte verprügelt und zusammengetreten?

    Die Heuchelei dieser Leute ist atemberaubend.

    SIE sind es, die den "Safe Space" Uni für andere zerstören.

  • Warum kämpt keiner von denen gegen die Hamas? Wer will die Hamas an der Macht behalten? Warum positioniert sich die deutsche Linke hier nicht entschiedener?

  • Die "propalästinensischen" Unterstützer der Diktatur in Gaza stören die Vorlesungen und Abläufe an der FU, schüchtern Kommilitoninnen und Kommilitonen ein und beschweren sich dann noch, dass sie unterdrückt würden. Wer die Freiheit an der Universität nur für sich selbst gelten lassen will, hat an der Universität nichts verloren.

  • > Auf die Frage, ob Israel ein Existenzrecht habe, ob die Hamas eine Terrororganisation sei und wie man zum 7. Oktober stehe, wollte sich die Sprecherin nicht klar äußern.

    Danke für diese Rückfragen!

    Damit sollte klar sein, dass die FU hier Haltung gegen Antisemitismus zeigt.

  • Bei Haniyeh, Sinwar, Meshaal, Zahar, Deif und Co. dürften neben den Kassam-Raketen gerade die Sektkorken knallen.



    Da ermordet, vergewaltigt und verschleppt man über 1.000 Juden und prompt kommen die absurdesten Unterstützer auf den Plan und verklären dies als Freiheitskampf á la Kevin Costner und Avatar.



    Täter-Opferumkehr vom Feinsten und ausgerechnet die privilegierten Freigeister dieser Welt klatschen im Takt einer radikal-islamischen Terrorgruppe, die alles ablehnt, was mit Individualität und Freiheit gemein ist.

  • "Propalästinensische Stu­den­t*in­nen demonstrieren gegen die FU. Sie fühlen sich von der Universität unterdrückt."



    Dieselbe Uni, der vorgeworfen wird, einen antisemitischen Schläger nicht zu exmatrikulieren.



    Schon seltsam manchmal.

  • Die »BDS/Free Palestine«-Bewegung ist die MAGA-Bewegung der Linken: Postfaktisch und irrational, dafür aber hoch emotional und vom Hass getrieben, verschwörungstheoretisch und im Kern zutiefst antisemitisch.

    • @Tim Klabim:

      Danke, ja. Es wird hier sehr offensichtlich, dass es nicht um Diskurs und nicht um realistische Perspektiven für Israel und Palästina geht, sondern um Antisemitismus, den die Aktivistis passend Antizionismus getauft (öhöm) haben. Das ganze garniert mit Selbtgerechtigkeit und, zumindest bei nichtpalästinensischen "Linken", mit einem Pater-/Maternalismus für die einseitig gesehenen Opfer, der auch den tatsächlich Betroffenen gar keine eigene Position oder gar abweichende Meinung lässt. Diese Inbrunst des Gut-Böse-Schemas in einem extrem komplizierten und komplexen Konflikt zeigt mehr Nähe mit rechtsradikalen Studierenden als ihnen lieb sein sollte.



      In eigenen Studizeiten waren mir diese "abgrundtief überzeugten" Kommiliton:innen suspekt bis zuwider, und immer auch ein bisschen den Anspruch an einen intellektuellen, dialektischen, vorantreibenden Diskurs beleidigend, den mensch als Student:in haben sollte/darf/kann.

  • Und nicht vergessen: Heute, 13 Uhr vor der Mensa 2, Rost- und Silberlaube.

    Auch bei schlechtem Wetter muss man sich solidarisch mit jüdischen Studierenden zeigen.

  • Währenddessen stören Pro-Palästina Aktivisten eine Veranstaltung, an der eine israelische Richterin teilnimmt.

    www.tagesschau.de/...versitaet-100.html

    Politische Aktivisten schlagen Juden zusammen.



    Politische Aktivisten stören Veranstaltungen, an denen Juden teilnehmen.

    So etwas hat es schon mal gegeben – nur dass sich die Aktivisten damals nicht als „links“ bezeichnet haben.

    • @JC Kay:

      Wobei das wirklich nur eine Selbstbezeichnung ist. Wer eine Terrororganisation feiert, die Frauen unterdrückt und autokratisch herrscht, kann aus meiner Sicht nicht für sich in Anspruch nehmen, links zu sein.

    • @JC Kay:

      Sie hatten damals ein "Sozialistisch" in ihrer Gruppenbezeichnung

  • Ach die armen, verfolgten Terroristenunterstützer. Haben die eine schlagende Verbindung zu dem Vorfall vor ein paar Tagen?

  • monde-diplomatique.de/artikel/!5974592

    In den USA sind die jüdischen propalistinensischen Stimmen sehr viel stärker vertreten, auch weil es mehr von ihnen gibt.

  • Einfach schäbig, dass Deutsche Studenten sich nicht gegen die pal. Demonstranten und Aggressoren stellen!



    Gott schütze Israel!

  • "Am Freitagabend war ein jüdischer FU-Student in Mitte von einem 23-jährigen Mitstudenten krankenhausreif geprügelt worden. Den Vorfall verurteilt auch das „FU Palästina Komitee“. Man stehe gegen jede Form von Diskriminierung, ob Islamophobie oder Antisemitismus."

    Selbst das musste der Sprecherin des "FU Palästina Komitee" quasi aus der Nase herausgezogen werden. Ihr Statement fiel dann auch so windelweich aus, dass von einer "Verurteilugn" nicht die Rede sein kann:

    "Zu dem Angriff auf den Studenten Shapira will sich eine Pressesprecherin des „Palästinakomitees“ am Donnerstag zunächst nicht so recht äußern. „Der Vorfall ist nicht auf Unigelände passiert. Es finden Ermittlungen statt, ob der Angreifer Studierender an der FU sein sollte. Und wir warten auf weitere Ermittlungen“, sagt sie. Erst als ein Journalist noch einmal explizit nachfragt, was sie dazu sage, dass ein jüdischer Student zusammengeschlagen wurde, erklärt sie, das sei natürlich zu verurteilen – „wie jede andere Form der Diskriminierung.“"www.rnd.de/politik...KVUXNUN5P326A.html

    Aber Antisemit ist man natürlich nicht. Man möchte halt nur Israel vernichten.

    • @Schalamow:

      "Erst als ein Journalist noch einmal explizit nachfragt, was sie dazu sage, dass ein jüdischer Student zusammengeschlagen wurde, erklärt sie, das sei natürlich zu verurteilen – 'wie jede andere Form der Diskriminierung.'"

      OT, aber scnr: Erinnert mich stark an die "Verurteilung" des russischen Überfalls auf die Ukraine durch Wagenknecht.

  • Die verfolgende Unschuld.

    Diese propalästinensischen Demonstranten haben die Hegemonie an einigen Universitäten, von der Ivy-League bis nach Dahlem. Und jüdische Studierende trauen sich nicht mehr auf den Campus.

    Trotzdem wird gejammert. Wie die das eben so machen. Ob Deborah Feldman in jeder Talkshow und in allen "Qualitätsmedien" sagen darf, dass sie nichts sagen darf, oder ob die zukünftige Elite Angst an den Unis verbreitet und behauptet, sie hätten Angst vor der Repression und ihre Meinungsfreiheit wäre eingeschränkt.

    Das gehört einfach zu dieser Agenda.

    • @Jim Hawkins:

      An eine pro-palästinensischen Haltung ist ja nichts berwerfliches. Auch Sie haben ja eine propalästnensische Haltung, weil Sie die illegalen Siedlungen m Westjordanland ablehnen und auf der Seite jener palästinensischen Mehrheit stehen, die die Hamas ablehnen, den Staat Israel anerkennen und friedliche Zusammenarbeit freier Staaten zum Ziel haben.



      Das deckt sich doch auch mit Ihrer "Agenda". Oder?