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+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++Strack-Zimmermann kritisiert Scholz

Die FDP-Politikerin nennt die Kommunikation des Kanzlers in der Leopard-Frage eine „Katastrophe“. Die baltischen Staaten fordern eine sofortige Lieferung.

Gegenstand der Diskussionen: ein Leopard-2-Panzer der Bundeswehr Foto: Michael Kappeler/dpa

„Deutschland hat leider gerade versagt“

Die weiter vertagte Entscheidung über die Lieferung deutscher Kampfpanzer an die Ukraine hat zu harscher Kritik selbst innerhalb der Ampelkoalition geführt. Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), sagte am Freitagabend im ZDF-„heute journal“: „Die Geschichte schaut auf uns, und Deutschland hat leider gerade versagt.“

Die Kommunikation insbesondere von Kanzler Olaf Scholz (SPD) in dieser Frage sei eine „Katastrophe“, denn einerseits unterstütze Deutschland die Ukraine massiv, durch die ausbleibende Entscheidung bei den Kampfpanzern entstehe aber ein anderer Eindruck. Scholz bleibe Erklärungen dafür schuldig. (dpa)

Lindner fordert von Pistorius Prüfung weiterer Ukraine-Hilfe

Angesichts der vertagten Entscheidung über die Lieferung deutscher Kampfpanzer an die Ukraine hat Bundesfinanzminister Christian Lindner Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius zur Prüfung weiterer deutscher Hilfen aufgerufen. Pistorius (SPD) habe seine volle Unterstützung als Finanzminister, sagte der FDP-Politiker am Samstag beim Landesparteitag der NRW-FDP in Bielefeld. „Ein neuer Verteidigungsminister ist aber auch eine neue Gelegenheit Deutschlands, zu prüfen, was wir noch tun können, um der Ukraine in ihrem Kampf um Frieden und Freiheit zur Seite zu stehen.“ Lindner sagte aber nicht konkret, welche Hilfen er meinte.

Die Tapferkeit der Menschen in der Ukraine, die ihre Freiheit verteidigten, aber auch „all die Werte, die uns heilig sind“, sei beeindruckend, sagte Lindner. Diese Tapferkeit müsse der Maßstab sein, „an dem wir uns messen müssen“. (dpa)

Baltische Länder fordern sofortige Leopard-Lieferung

Die Außenminister der baltischen Staaten haben Deutschland zur sofortigen Unterstützung der Ukraine mit Leopard-Kampfpanzern aufgerufen. „Wir, die Außenminister von Lettland, Estland und Litauen, fordern Deutschland auf, sofort Leopard-Panzer an die Ukraine zu liefern“, schrieb der lettische Chef-Diplomat Edgars Rinkevics am Samstag im Onlinedienst Twitter. Dies sei „notwendig, um die russische Aggression zu stoppen, der Ukraine zu helfen und den Frieden in Europa schnell wiederherzustellen“.

„Deutschland als mächtigster Staat Europas hat in dieser Hinsicht eine besondere Verantwortung“, fügte Rinkevics hinzu. (afp)

Soldaten werden an Leopard-Panzern in Polen ausgebildet

Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow hat die Ausbildung ukrainischer Soldaten an deutschen Leopard-Kampfpanzern in Polen angekündigt. „Länder, die bereits über Leopard-Panzer verfügen, können mit Ausbildungseinsätzen für unsere Panzerbesatzungen beginnen“, sagte Resnikow dem staatlichen US-Auslandssender Voice of America (VOA). Die Gespräche über die Lieferung von Leopard-Panzern an die Ukraine gingen indes weiter, auch mit dem neuen deutschen Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD).

Mit Blick auf die Ausbildung ukrainischer Soldaten an Leopard-Panzern sagte Resnikow: „Wir werden damit beginnen und von dort aus weitermachen.“ Er hoffe, dass Deutschland nach „internen Beratungen“ entscheiden werde, die Panzer zu exportieren. Er sei in dieser Hinsicht „optimistisch“, der „erste Schritt“ sei mit der Leopard-Ausbildung ukrainischer Soldaten getan. (afp)

Treibstoffwaggons in Sibirien bei Brand vernichtet

Bei einem Großfeuer in der sibirischen Großstadt Angarsk sind nach offiziellen Angaben drei Eisenbahnwaggons mit Treibstoff und ein Benzinlaster zerstört worden. Der Brand sei vorläufigen Informationen nach während des Betankens ausgebrochen, als wahrscheinlichste Ursache gelte ein Verstoß gegen die Sicherheitsbestimmungen, teilte der regionale Zivilschutz am Samstag auf seinem Telegram-Kanal mit. Über Tote und Verletzte gibt es keine Angaben. Aus der Ukraine hieß es derweil, der Kraftstoff sei für das russische Militär gedacht gewesen.

Die Anzahl der Brände und technischen Katastrophen in Russland ist seit Kriegsbeginn auffallend hoch. In der im Baikalgebiet Irkutsk liegenden Großstadt Angarsk beispielsweise sind Mitte Dezember bei einer Explosion in einer der größten Raffinerien Russlands zwei Menschen ums Leben gekommen und fünf verletzt worden. Immer wieder ist daher auch von Sabotage die Rede. (dpa)

Selenski fordert Nahrungsexporte

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat ein Ende anhaltender Behinderungen von Nahrungsexporten aus seinem Land über den Seeweg gefordert. Mehr als 100 Schiffe mit Lebensmitteln reihten sich gerade in der Nähe des Bosporus aneinander, sagte er in einer Videobotschaft bei einer internationalen Agrarministerkonferenz am Samstag in Berlin. Sie säßen wochenlang fest, weil russische Vertreter vorgesehene Inspektionen blockierten.

Dies bedeute höhere Preise für Europa, machte Selenski in seiner Botschaft für die Konferenz unter Vorsitz von Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) deutlich. Für Asien bedeute es eine wachsende Gefahr sozialer Instabilität und für Länder in Afrika wie Äthiopien oder Sudan leere Esstische für Tausende Familien. Der Präsident unterstrich, dass die Ukraine trotz des russischen Angriffskriegs weiter Lebensmittel für die Welt bereitstellen wolle. Trotz fortgesetzter russischer Raketenangriffe auf die Infrastruktur und brutaler Kämpfe in Regionen, die extrem wichtig für die Landwirtschaft seien, bestellten die Bauern weiter die Felder.

Russland hat derweil dementiert, ukrainische Getreideschiffe zu blockieren. „Derzeit stehen 64 Schiffe auf Reede in den ukrainischen Häfen und den Inspektionszonen. Die Reihenfolge ihrer Überprüfung wird von der ukrainischen Seite festgelegt, russische Vertreter haben darauf gar keinen Einfluss“, teilte das russische Außenministerium am Samstag in einer Pressemitteilung mit. Dass bei Istanbul noch Dutzende Schiffe auf eine Zulassung für eine Einfahrt in die ukrainischen Häfen warten, nennt Moskau einen „künstlichen Stau“. „Es ist offensichtlich, dass sich Kiew allein von selbstsüchtigen Zielen leiten lässt, „mehr und schneller“ zu verkaufen und dabei die festgelegte Reihenfolge der Arbeiten vernachlässigt“, klagte Moskau. (dpa)

Ankara lädt schwedischen Verteidigungsminister aus

Die türkische Regierung hat einen für nächsten Freitag geplanten Besuch des schwedischen Verteidigungsministers Pål Jonson in Ankara abgesagt. Hintergrund sind für diesen Samstag geplante Proteste in Stockholm, bei denen auch ein Koran verbrannt werden sollte. Schweden habe es versäumt, gegen „widerliche“ antitürkische Proteste auf seinem Boden vorzugehen, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu den türkischen Verteidigungsminister Hulusi Akar.

Ankara ist verärgert darüber, dass die schwedische Regierung eine für Samstag geplante Demonstration des aus Dänemark stammenden Rechtsextremisten Rasmus Paludan vor der türkischen Botschaft in Stockholm zugelassen hat. Dieser hatte angekündigt, dass er dabei ein Exemplar des Korans, des heiligen Buchs des Islams, verbrennen wolle. Am Samstag wurden auch mehrere prokurdische und protürkische Demonstrationen in Stockholm erwartet.

Schweden will erreichen, dass die Türkei den Nato-Beitritt des Landes nicht länger blockiert. Schweden und das benachbarte Finnland hatten die Mitgliedschaft im Mai 2022 nach dem russischen Angriff auf die Ukraine beantragt. Alle 30 Nato-Mitglieder müssen die Anträge ratifizieren. Die Türkei wirft Schweden unter anderem Unterstützung von „Terrororganisationen“ vor und fordert die Auslieferung etlicher Personen, die Ankara als Terroristen betrachtet. (dpa)

London: Derzeit herrscht Patt bei Krieg in der Ukraine

Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine herrscht nach britischer Einschätzung derzeit ein militärisches Patt. „Der Konflikt befindet sich insgesamt in einer Sackgasse, teilte das britische Verteidigungsministerium am Samstag mit. „Es besteht jedoch eine realistische Möglichkeit lokaler russischer Vorstöße um Bachmut.“ Die Stadt im ostukrainischen Gebiet Donezk steht seit Monaten im Mittelpunkt der Gefechte.

Vor allem an drei Frontabschnitten werde heftig gekämpft, hieß es in London unter Berufung auf Geheimdienstinformationen. Russische Einheiten, sowohl des regulären Militärs als auch der Privatarmee Wagner, würden sich in der kürzlich eroberten Kleinstadt Soledar nördlich von Bachmut neu aufstellen. Ebenfalls im Osten hätten ukrainische Truppen nahe der Stadt Kreminna im Gebiet Luhansk kleinere Gewinne gemacht. Im Süden hätten beide Seiten im Gebiet Saporischschja erhebliche Kräfte zusammengezogen. Es komme zu Artilleriegefechten und kleineren Zusammenstößen, bisher gebe es aber keine größere Offensive. (dpa)

Früherer US Navy Seal in der Ukraine getötet

Bei den Kämpfen in der Ukraine ist ein weiterer US-Bürger ums Leben gekommen. Das frühere Mitglied der Spezialeinheit Navy Seals sei Verletzungen erlegen, die er in Dnipro erlitten habe, teilten US-Regierungsvertreter am Freitag mit. Er habe nicht in einer offiziellen Funktion gekämpft. Weitere Einzelheiten wurden nicht mitgeteilt. Das US-Außenministerium erklärte, es könne nur den kürzlichen Tod eines US-Bürgers in der Ukraine bestätigen und stehe in Kontakt zur Familie des Mannes.

Nach Angaben der Navy war der Mann Unteroffizier und entfernte sich 2019 unerlaubt von der Truppe. Laut einem Eintrag auf der Amazon-Webseite war er Vater von vier Kindern, schrieb er ein Buch und wurde als Angehöriger der Navy Seals unter anderem im Irak, Afghanistan und im Jemen eingesetzt. Die Navy erklärte, sie könne nicht sagen, warum er in die Ukraine ging. Nach Angaben des US-Außenministeriums und laut Berichten von Angehörigen ist er der sechste US-Bürger, der bei Kämpfen in der Ukraine getötet wurde. (ap)

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43 Kommentare

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  • Die FDP sollte sich langsam entscheiden, ob sie in der Regierung ist, oder Opposition sein möchte.



    Es nervt, dass die den gleichen Unsinn treiben wie zuvor die CSU: die Regierungslinie bestimmen, und gleichzeitig dagegen sein.

  • @ D-H.Beckmann



    Ich kann Ihren Schlüssen folgen. Dieser Dame geht es um nichts Anderes, als nur um sich selbst. Und der Anton H. ist ein ähnliches Kaliber.



    Man muß/darf nicht mit allem einverstanden sein, was die eigene Regierung so verzapft. Aber so ?!

  • Wir erleben ein Waterloo. Dire SPD ist seit Monaten in Panikstimmung, weil sie (unter Scholz) immer mehr Stimmen verliert und nicht weiter weiss und Angst hat, bei einer weiteren Eskalation (die ja sowieso unter Putin nicht aufzuhalten ist) weiter unter die Räder kommt. Es ist ein besonderes SChicksal für Europa und die Welt, in dieser Lage eine handlungsunfähige SPD in der Regierungskoalition zu haben. Wir brauchen in puncto Krieg und Klimakatastrophe eine überparteiliche, durch einen Volksentscheid bestätigte Regierung mit Vertretern der Wissenschaft. In dieser Lage haben die meisten Parteien (europaweit) aus Angst vor ihren Wählern abgewirtschaftet einschließlich der 'Grünen' !

  • Es ist ja bekannt, dass die FDP an Rückhalt verliert.



    Frau Strack Zimmermann versucht diese Tatsache mit viel Redebedarf zu bekämpfen. Dass Sie der Ampel damit schadet, ist Ihr offenbar egal, oder ist ist sogar Ihr Konzept. In der überwiegend konservativ geprägten Presse fallen solche Ausfälle naturgemäß auf fruchtbaren Boden.



    Hervorgehoben wird hier stets die Tatsache, dass



    Frau Z. " Vorsitzende des Verteidigungsausschusses " ist.



    Es gibt keine Grundvoraussetzung für Bundestagsmitglieder für eine derartige



    " Leitungsfunktion". Wie die Elternvertreterin in einer Krabbelgruppe besteht die Aufgabe darin, eine Gruppe zu moderieren und die Ergebnisse zu präsentieren.



    Eine besondere Qualifikationen bzgl. Militär hat Frau Z. nicht. Sie ist Germanistin.



    Ihre Mikofonverliebtheit steht sogar im Widerspruch zu Ihrer Aufgabe. Frau Z. spricht, wie Ihr der Schnabel gewachsen ist, mit der Präsentation von Ergebnissen des Ausschusses hat das aber Nichts zu tun.



    Eigentlich müsste, bei jeder Ihrer Einlassungen der Zusatz stehen: Frau Z . äußere sich, OBWOHL sie Vorsitzende des Verteidigungsausschusses sei. Frau Z. äußere sich privat, bzw. als einfache Abgeordnete des Bundestages.



    Vor Kurzem ist eine viel kritisierte Bundesministerin zurück getreten. Hier wurde zuletzt insbesondere der Unterschied zwischen Amt und privat Stolperstein. Für Frau Z. scheinen andere Regeln zu gelten.



    Frau Lamprecht hat in Ihrem Jahr mit der Neuausrüstung der Bundeswehr begonnen. Eine Mammutaufgabe, die sämtlichen VorgängerInnen nicht erledigt haben. Zusätzlich wurden die Waffenlieferungen an die Ukraine und die Ringtausch Lieferungen über befreundete Länder organisiert. Zudem gab es direkte Waffenlieferungen der deutschen Industrie an die Ukraine. Ein ziemliches Arbeitspensum in einem Jahr. Da scheint es doch eher irrelevant, ob die Frau " gedient" hat.



    Frau Z. hingegen hat in diesem Jahr einen Ausschuss geleitet. Sie wird als "Expertin" gehandelt.



    Klar, sie ist ja auch Germanistin.

  • Wenn Belarus in den Krieg eintritt, werden die Panzer geliefert. Da bin ich mir ziemlich sicher.

    Leider sterben in diesem Spiel viele, viele Menschen. Aber momentan ist das kaum zu ändern.

    Die Russen haben 143 Mio Einwohner, Europa mehr als 400. Die Russen haben eine desolate Wirtschaft, die auf Dauer nicht bestehen kann.



    Ihre einzige Trumpfkarte sind die Atomwaffen.

  • Anstatt eine Angstdebatte zu führen sollte man diskutieren was braucht die Ukraine um siegen? Wieviele Waffen etc. das sollte man liefern. Die Botschaft an Russland sollte klar sein, Russland wird den Krieg verlieren es kann dies mit 100.000 Toten tun oder 200.000. Gleichzeitig sollte man Putin klarmachen das man noch massives Eskalationspotenzial hat. So kämpfen in der Ukraine tausende Belarussen und Tschetschen die kann man ausrüsten und bewaffnen und dann darf Russland noch 2x Guerilla Kriege führen. Moldawien hochrüsten für eine Rückeroberung Transnistriens etc. Putin hat nicht 20 Jahre sein Land ausgeplündert um eingedampft zu werden. Sobald die Schmerzen zu groß werden wird er zurückweichen. Den Russen wird es egal sein - die sind ja in der Masse unpolitisch.

    • @Machiavelli:

      "...kann dies mit 100.000 Toten tun oder 200.000..."

      Es ist immer wieder schlimm zu lesen, wie wenig Menschenleben für einige Mitbürger zählen. Dabei schein auch nicht zu stören, dass viele Tote Russen auch viele Tote Ukrainer bedeutet.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Es ist Krieg. Menschen sterben. Nette Worte helfen da nicht weiter. Will man den Sieg der Ukraine muss man den Tod vieler in Kauf nehmen. Schnell beenden kann diesen Krieg nur die NATO mit dem Risiko Atomkrieg oder ein russischer Stauffenberg.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Wieso unterstellen Sie dem Kommentator eine geringe Wertschätzung dieser Leben?



        Er stellt Optionen vor, aber entscheidet nicht darüber.



        Ich lese daraus sogar, dass er die geringere Opferzahl durchaus begrüßen würde...

        • @mensch meier:

          "Wieso unterstellen Sie dem Kommentator eine geringe Wertschätzung dieser Leben?"

          Weil es nicht das erste Mal ist, dass er schreibt, dass es egal ist, wie viele in diesem Krieg umkommen.

          "100.000 oder 200.000 Tote" kommen oft vor.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Weil es Fakt ist. Die Realität wird nicht besser wird wenn wir nette Worte verwenden. Es ist mir nicht egal wieviele Menschen in diesem Krieg sterben, es geht mir sogar ziemlich nahe. Aber das ändert nichts an den Tatsachen.

  • Dabei ist das von Ramstein ausgegangene Signal an die Ukraine und namentlich an Selenskyj doch eindeutig:



    Fangt endlich Verhandlungen an, denn der Westen hat weder ewig Geduld noch unbegrenzte Mittel !



    Viele können oder wollen diesen Wink mit dem Zaunspfahl bloß nicht verstehen, weil er im Widerspruch zu ihrem Weltbild steht.

    • @Denkender_Buerger:

      Ganz am Anfang, Hatte Selenskyj doch auch die Bereitschaft für Verhandlungen - wenn ich mich da nicht täusche.

      Die ist ihm abhanden gekommen. Warum wohl?

    • @Denkender_Buerger:

      Sie spamen diese Behauptung konstant ohne auch nur den Hauch von Belegen. Die Waffen die der Westen liefert sind für die Befreiung von ukrainischen Gebieten gedacht, der Westen will das die Ukraine siegt, das ist das Signal.

      • @Machiavelli:

        Wie wollen Sie einen Sieg der Ukraine definieren? Ich garantiere Ihnen, dass in der Ukraine strategische Atombomben eingesetzt werden, sobald es für Russland gefährlich wird.



        Die Ukraine kann es sich nur auf Grund der Unterstützung durch den Westen überhaupt erlauben, sämtliche Verhandlungen abzulehnen.



        Ich halte es für sehr unangebracht, angesichts dieser Einstellung der Ukraine, diese so weiter zu unterstützen.

      • @Machiavelli:

        wer ist denn genau der westen, wenn wir schonmal beim spamen (ist das ein wort) sind...



        jedes land das waffen an die ukraine liefert hat andere interessen.



        das die wenigsten friedlich sind, gebe ich ihnen recht.

        • @beck jürgen:

          Das einende Interesse ist den russischen Imperialismus aufzuhalten. Das geht nicht mit friedlichen Mitteln, Imperien wachsen bis sie auf jemanden treffen der sie militärisch aufhält.

  • Nicht die Angst, sondern die Bedenken sind größer , der Wille ist vorhanden. Scholz trägt eine große Verantwortung für die deutsche Bevölkerung, nicht aber Polen u.s.. man muss annehmen, dass eine Ausweitung des Krieges auf Deutschland/NATO der Ukraine gerade recht wäre. Solange die Rückeroberung der Krim u a mit Leopardpanzern Ziel der Ukraine bleibt, ist diese Lieferung ein großes Risiko.

    • @Dr.med. Heinz de Moll:

      genau,



      unser kanzler (auch wenn ich Ihn nicht sonderlich mag) darf sich auf kein lotteriespiel einlassen, bei denen millionen deutsch umkommen können..



      wer sich die geschichte des 1. wk mal anschaut weiß was ich meine.

  • ".... durch die ausbleibende Entscheidung bei den Kampfpanzern entstehe aber ein anderer Eindruck. Scholz bleibe Erklärungen dafür schuldig."

    Hat der gute Mann bei seinen Telefonaten mit Putin etwas erfahren, was ihn zögerlich - oder angreifbar - macht? Mir fehlen derzeit andere Erkllärungen....

    • @Levi Athan:

      Haben denn die Amerikaner Kampfpanzer geliefert? NEIN.



      Also, was soll das Gejammer über Scholz?

      • @Kartöfellchen:

        Das war erst einmal gar keine Kritik an Scholz, ich verstehe sein Zögern nur nicht (bei den Amerikanern liegen die Gründe dafür auf dem Tisch - ganz gleich, ob sie nun überzeugend sind oder nicht).

      • @Kartöfellchen:

        Das sind einfach zwei verschiedene Produkte...

      • @Kartöfellchen:

        Die Nichtlieferung von Abrams wurde durch die USA absolut plausibel begründet und taugt nicht zum Politikum.

  • Schon der anmaßende und demagogische Spruch dieser Waffenlobbyistin, dass DEUTSCHLAND versagt hat, ist eine Unverschämtheit. Das wäre genau so dämlich wie der Spruch, dass in Deutschland die Vernunft siegt.

    • @Rolf B.:

      Meine Gegenfrage wäre, warum es nachvollziehbar ist, dass die USA keine Kampfpanzer liefern, aber bei Deutschland ist das ein Versagen.

      • @Kartöfellchen:

        Weil die logistische Kette für den Abrams sehr viel aufwändiger wäre als für den Leopard. Warum: Weil der Abrams eine Gasturbine hat, der Leopard einen Dieselmotor. Darüber hinaus besteht die Logistik für den Leopard bereis in vielen europäischen Ländern. Laien reden über Waffensyteme, Profis über Logistik (nicht disrespektierlich gemeint). Zum Glück zählt die Bw jetzt erstmal in Ruhe wieviele Panzer sie denn hat....

        • @Nachtsonne:

          ein techniker weiß das eine turbine wesentlich einfacher aufgebaut ist als ein moderner diesel, zudem ist sie weniger kälteempfindlich...

          • @beck jürgen:

            ich glaube, darum geht es nicht, im Kern.

  • „Die Geschichte schaut auf uns, und Deutschland hat leider gerade versagt.“

    Das Problem bei Generalisierungen ist: Wer ist "Deutschland"? Wer hat gerade "versagt"? Wer ist "die Geschichte".

    Frau Strack-Zimmermann: Keine Person ist im Besitzt der absoluten Wahrheit. Deswegen sollte mensch auch andere Lösungszusätze zulassen.

    Es gibt mehr als Schwarz und Weiß.



    Es gibt mehr als Blau und Gelb.

    Es gibt auch andere Weltsichten, als die der FDP. Gut so.

  • Taz, du zitierst nur Leute, die pro mehr und mehr Waffen sind. Wie kommts? Es gibt nämlich auch ganz andere Meinungen.

  • Es wäre sehr aufschlussreich, einmal zu recherchieren, in welchen transatlantischen Gremien die gute Frau Strack-Zimmerman so alles sitzt.



    Hier wird knallharter Lobbyismus durchgezogen.

    Wenn man sich betrachtet, wie schnell die USA in zwei Weltkriegen vom Waffenlieferer zum Kriegsteilnehmer wurden, wäre ich ein wenig vorsichtiger.

    Natürlich dienen als Begründung immer Freiheit, Demokratie und Menschenleben. Bemerkenswert nur, wenn solche Werte wie Menschenleben bei gewissen anderen verbrecherischen Angriffskriegen der eigenen Seite dann vergessen werden.



    Und mir scheint, dass da die linke Friedensbewegung incl ihrer schreibenden Vertreter zunehmend ein hinterfragendes, kritisches Denken vermissen lassen. Das war schon einmal viel besser. Man vergleiche die sehr kritischen Bewertungen des Vietnamkriegs mit den späteren des dritten Irakkrieges. Da kriegt es schon einen ziemlich bitteren Nachgeschmack, wenn man sich nun wieder bei einem verbrecherischen Angriffskrieg der Gegen-Weltmacht so richtig ins Zeugs legt.

    • @Werner2:

      Fast wie mit dem Fußball. Alle wollen mitreden. Schaut man sich die Vita von Frau Strack-Zimmermann an, so kann man keinerlei Qualifikation in Sachen Militär erkennen.Auch sonst hat sie ja nicht so viel vorzuweisen.

      Ähnliches gilt für den Grünen Hofreiter.

      • @Herry Kane:

        Der Sachverhalt ist so offensichtlich, dass man dafür weder ein Studium, eine Studie oder praktische Kenntnisse zur Kriegsführung im Verbund der Waffensysteme benötigt. Daher ist es völlig OK was Hofreiter und SZ machen - Politik.

    • @Werner2:

      In Strack-Zimmermans Wahlkreis ist die Rüstungsschmiede Rheinmetall beheimatet. Insofern vertritt sie ihren Wahlkreis - jedenfalls die großen Kapitalisten dort; natürlich nicht die Mehrheit der Menschen dort.

      • @Tiene Wiecherts:

        Wenn man der NZZ folgt, dann würde Frau Strack- Zimmermann deutschen Panzerherdtellern mit dem Lobbyismus, den Sie ihr unterstellen, wohl eher einen Bärendienst erweisen:



        „Vertreter von Rüstungsfirmen, die anonym bleiben wollen, berichten, die Amerikaner böten Ländern, die Leopard 2 an die Ukraine liefern könnten, gebrauchte Panzer als Ersatz aus dem eigenen Bestand und eine langfristige Industriepartnerschaft an. Jedes Land, das auf das amerikanische Angebot eingehe, sei für die deutsche Panzerindustrie kaum zurückzugewinnen. Darüber hinaus sinke auch der rüstungspolitische Einfluss Berlins.“



        www.nzz.ch/interna...zoegern-ld.1722377



        Mal ganz davon abgesehen, wird der Leopard von Krauss-Maffei gebaut (Sitz München).

        • @Barbara Falk:

          Die Glattrohrkanone des Leo kommt aber von Rheinmetall.

      • @Tiene Wiecherts:

        Danke für diese Information. Das erklärt einiges! Das sollte mal in breiteren Kreisen bekannt gemacht werden. Kein Wunder, daß manche sie gern als Nachfolgerin von Lambrecht als Verteidigungsministerin sahen. Politik und Lobbyismus - eigentlich reichen doch die Erfahrungen aus der vergangenen Legislaturperiode mit dem Verkehrs- und dem Gesundheitsministerium.

      • @Tiene Wiecherts:

        Ich dachte zuerst, es sei eine Ente, da es nicht explizit im WiKi -Artikel steht, aber es lässt sich doch relativ schnell über die weiterführenden Links und Google-Suche auch für Nicht-Düsseldorfer verifizieren.

        Also es stimmt es: Düsseldorf Wahlkreis 1, also D.-Nord, ist auch der Stadtteil Derendorf in dem Rheinmetall seinen Hauptsitz hat.

        Ich neige zwar einigen Ansichten Frau Strack -Zimmermanns im Grundsatz zu, allerdings ist die o.g. Tatsache schon bemerkenswert, und ich werde diese im Hinterkopf behalten.

  • Also Kritik ist das schon kaum mehr zu nennen.



    Ist die FDP nicht mit in der Regierung, oder habe ich da was missverstanden?



    Solche Vorwürfe und die gewählte Ausdrucksweise wäre meines Erachtens nicht Mal in der Opposition angebracht.



    Liebe Frau Strack-Zimmermann, nachdem Sie eigentlich keine Kompetenzen besitzen, was das Thema Verteidigung betrifft, sondern mir wie eine aus der Zeit gefallene kalte Kriegerin mit Publizistikhintergrund vorkommen, könnten Sie gut und gerne zurücktreten.

    • @KritikderreiunenVernunft:

      Ich stimme Ihnen zu, Frau Strak Zimmermann sollte man empfehlen, Schuster bleibe bei deinen Leisten. Sie wurde vor einigen Tagen von Markus Lanz gefragt, ob sie die neue Verteidigungsministerin werden würde und sie antwortete Sinngemäß mit einem breiten lächeln, diese Entscheidung würde sie ja nicht treffen, sondern der Kanzler. Ihr letzter Beitrag: „Die FDP-Politikerin nennt die Kommunikation des Kanzlers in der Leopard-Frage eine „Katastrophe“. Ihre letzten Kommentare erscheinen mit fast, wie von einer beleidigten Leberwurst… sie wäre vermutlich so gerne Verteidigungsministerin geworden.

      • @D-h. Beckmann:

        Lauterbach ist auch durch ständiges Rummeckern Minister geworden. Das hat im in der.Öffentlichkeit den Ruf von Kompetenz beschert. Wenn auch mit viel mehr Basis als bei Frau s-Z...