piwik no script img

Krieg in der UkraineLügenmärchen aus Moskau

Kommentar von Barbara Oertel

Die Waffenruhe zum orthodoxen Weihnachtsfest blieb wenig überraschend aus. In der Ukraine glaubt die russischen Verlautbarungen ohnehin niemand mehr.

Putin bei einer Weihnachtsmesse im Kreml, 7. Januar Foto: reuters

6 Stunden Waffenruhe, um den Menschen in der Ukraine zumindest zu Weihnachten ein friedliches Fest zu bescheren? Von wegen. Stattdessen Angriffe mit Toten und Verletzen sowie landesweiter Luftalarm. Die Schuld dafür gibt die russische Propaganda, wie nicht anders zu erwarten, eindeutig der ukrainischen Regierung, die die barmherzige Ankündigung von Russlands Präsidenten Wladimir Putin abschlägig beschieden und als Heuchelei bezeichnet hatte.

Aus gutem Grund. Warum sollte Kyjiw ausgerechnet jetzt irgendwelchen Verlautbarungen aus dem Kreml Glauben schenken? Was diese wert sind, zeigen auch die jüngsten Äußerungen des früheren Präsidenten und Vorsitzenden des Nationalen Sicherheitsrates Dmitri Medwedew. Das Enfant terrible der russischen Politik greift bereits seit dem Ausbruch von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 rhetorisch immer wieder in die unterste Schublade und meint offensichtlich, sich damit für eine Nachfolge Putins zu prädestinieren.

Die Führung der Ukraine bezeichnete Medwedew als „Clowns und Schweine“, die keinen Glauben und kein Gefühl der Dankbarkeit hätten, nur rohe Gewalt verstünden und von ihren neuen Herren Futter verlangten. An dieser Dressur westlicher Schweinehirten sei auch die analphabetische deutsche Großmutter Annalena Baerbock beteiligt. Der Moskauer Patriarch Kyrill, der der Waffenruhe zuerst das Wort geredet hatte, ließ bei seiner Weihnachtsansprache erneut die Maske fallen.

Er beschwor ein Ende der „teuflischen Versuchungen“ bei dem Versuch, die kanonische orthodoxe Kirche in der Ukraine zu zerstören. Vielleicht sollte sich der Moskauer Oberhirte, der Putins Waffengang rechtfertigt, einmal die Frage stellen, warum der Krieg längst auch in den Kirchen Einzug gehalten hat und immer mehr ukrainische orthodoxe Chris­t*in­nen der Moskauer Filiale in der Ukraine den Rücken kehren.

Die weihnachtliche Waffenruhe, die keine war, macht erneut eins deutlich: Zerstört sind in der Ukraine nicht nur unzählige Leben Städte und Dörfer, sondern auch jegliches Vertrauen in Russland und das auf unabsehbare Zeit. Das lässt Rückschlüsse auf mögliche Friedensverhandlungen zu. Die sind für Kyjiw derzeit keine Option. Aus gutem Grund.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Ressortleiterin Ausland
Geboren 1964, ist seit 1995 Osteuropa-Redakteurin der taz und seit 2011 eine der beiden Chefs der Auslandsredaktion. Sie hat Slawistik und Politikwissenschaft in Hamburg, Paris und St. Petersburg sowie Medien und interkulturelle Kommunikation in Frankfurt/Oder und Sofia studiert. Sie schreibt hin und wieder für das Journal von amnesty international. Bislang meidet sie Facebook und Twitter und weiß auch warum.
Mehr zum Thema

31 Kommentare

 / 
  • Deutschland scheint immer noch sehr viel Angst oder zu viel Respekt vor dem Kreml zu haben. Nur so kann ich mir das Zaudern erklären. Da wird ein Land überfallen, mit dem Vorwand, russische Sicherheitsinteressen zu verteidigen. Zum Glück war das bis jetzt war das mehr als dilettantisch was die Russen da zeigten. Russland ist keine Weltmacht (abgesehen von den Atomwaffen), es bleibt ein relativ unbedeutendes Land. Ein paar von Wodka zerfressene Hirne und Lautsprecher Putins schwurbeln in ihrer Ohnmacht und Zorn irgendwelchen agressiven Blödsinn. Und glauben vielleicht auch noch allen Ernstes, dass wir nun aber mächtig Angst bekommen, wenn die Kasperl von ernsten Konsequenzen reden. Mir scheint, die verstehen nur die eine Sprache: Gewalt. Entschlossenheit. Konsequenzen. Macht. Diese Sprache beinhaltet nun mal die Lieferung schwerster Waffen um die Russen aus dem letzten Zentimeter ukrainischen Gebietes zu vertreiben. Daher finde ich den Kurs der Ukraine richtig, keinerlei Zusagen und Zugeständnisse machen zu wollen bis der letzte russische Soldat entweder tot oder ausserhalb der alten ukrainischen Grenzen ist. Es liegt nur und ausschliesslich an Putin, stopp zu sagen, seine Mörder und Soldaten zurückzurufen und sich aus der Ukraine zu verziehen. Sonst glaube ich wird das Szenario ein inneres Desaster für Russland. Was wiederum auch nicht erstrebenswert ist im Hinblick auf das umfangreiche Atomwaffen-Arsenal.

  • Tatsächlich hat sich das ukrainische Verteidigungsministerium drastischer geäußert, der Newsletter der FAZ:

    》Während der von Russland einseitig erklärten Waffenruhe zum orthodoxen Weihnachtsfest haben ukrainische Soldaten im Donezker Gebiet das Feuer auf Stellungen des Feindes eröffnet.„Auf diese Weise gratulieren sie den Besatzern zum bevorstehenden Weihnachten!“, teilte das Verteidigungsministerium in Kiew am Freitag in sozialen Netzwerken mit. In der Kleinstadt Bachmut seien Stellungen der russischen Truppen mit 120-Millimeter-Mörsergranaten als „Geschenk“ beschossen worden. „Der Widerstand geht weiter, bis der letzte russische Eindringling auf ukrainischem Boden getötet ist!“, hieß es in der Mitteilung《 (faz.net)

    Genau zum angekündigten Beginn der Feuerpause.

    Sie schreiben: 》Doch auf der Agenda scheint nur noch Sieg zu stehen, Frieden ist kein Thema《 - diese Erklärung reduziert Siegen auf Töten.

    • @ke1ner:

      Russland kann das Töten sofort beenden. Es muss nur seine Truppen aus der Ukraine nach Hause beordern.

      Die Ukraine ist gezwungen, russische Soldaten zu töten, denn sie muss sich gegen sie verteidigen.

      Aber Russland war und ist nicht gezwungen, Ukrainer zu töten.

    • @ke1ner:

      "diese Erklärung reduziert Siegen auf Töten"

      Das ist falsch. Die Erklärung sagt „Der Widerstand geht weiter, bis der letzte russische Eindringling auf ukrainischem Boden getötet ist!“ und nicht "Bis der letzte Russe getötet ist."

      Das Verlassen der Ukraine durch die russischen Soldaten dort würde das Töten sofort beenden.

      Diese Erkenntnis ist natürlich schwer vermittelbar, wenn man den Kreis der Verantwortlichen für diesen Krieg und dessen Ende über Russland hinaus erweitern will.

  • In der Ukraine wurde Weihnachten diesmal am 25. Dezember "gefeiert", was Putin nicht davon abhielt, weiter Terrorangriffe durchführen zu lassen. Natürlich ist diese Waffenpause nur ein Ablenkungsmanöver oder eine Falle. Und wenn man das russischen Fernsehen verfolgt gibt es nur zwei Optionen: entweder Russland verzieht sich aus der Ukraine (was nicht freiwillig geschieht, sodass nachgeholfen werden muss) oder es droht ein richtiger Völkermord in der Ukraine. Was ein Vertrag mit Russland wert ist, sieht man am Budapester Memorandum und dem russisch-ukrainischem Freundschaftsvertrag. Und das ukrainische Friedensangebot steht: Rückzug Russlands hinter die Grenzen von 1991 und gut ist.

  • @ denkender Bürger: In wwlchen Punkten würde das denn weiterhelfen?

    @Philipo: Der Vorschlag war nicht ernst gemeint, wie man an den anhaltenden Raketenangriffen sehen kann. Die wurden geplant durchgeführt.

  • Ach herrje, es begreifen wieder einmal ein paar Leute nicht, dass die Urkainer selbstverständlich keinem "Frieden" zustimmen, solange noch uniformierte Ausländer mordend und Bomben werfend in ihrem Land herumtoben. Was ist eigentlich so "kriegerisch" daran, sich nicht erobern zu lassen, auch nicht teilweise, sondern einfach ein souveräner Staat innerhalb der eigenen Grenzen bleiben zu wollen?!

    • @Eva Kern:

      Mal mit Ukrainern zu sprechen, würde vielleicht helfen, einen Blick für die Realität zu bekommen:



      Die wollen samt und sonders nur eines - nämlich FRIEDEN.

  • Dieser Argumentation folge ich nicht.



    Natürlich ist es nur ein Grashalm, wenn Russland eine Waffenruhe zu Weihnachten anbietet. Die Ukraine schlug dieses Angebot umgehend aus.



    " Wir werden mit Waffengewalt auf das Angebot antworten" , ließ Kiew verlauten.



    Bei einer solchen " Anwort" auf ein Angebot, verwundert das Ergebnis nicht.



    Es hätte die Ukraine nichts gekostet, es zu versuchen.



    Doch auf der Agenda scheint nur noch Sieg zu stehen, Frieden ist kein Thema.



    Betrachtet man/frau die Opfer und die Not, ist es verantwortungslos von Politikern, keinen Ausweg aus der Situation finden zu wollen.



    Was die UkrainerInnen wollen, oder nicht, ist gerade schwer feststellbar. Im Land herrscht Krieg und Kriegsrecht, auch dieses Land verbreitet entsprechende Propaganda.

    • @Philippo1000:

      "Doch auf der Agenda scheint nur noch Sieg zu stehen, Frieden ist kein Thema."

      Schon ziemlich irritierend, dass Sie dies ausgerechnet dem überfallenen Land zum Vorwurf machen.

      Russland hat erst vor wenigen Tagen seine Vorbedingungen für Verhandlungen genannt: www.tagesspiegel.d...ngung-9132822.html



      Also quasi die Erfüllung all seiner Kriegsziele.

      Vor diesem Hintergrund sind russische "Verhandlungs"angebote eine Farce und die Ukraine tut gut daran, diese Angebote als genau das zu behandeln.

    • @Philippo1000:

      Da bin ich ganz bei Ihnen...danke

    • @Philippo1000:

      So sehe ich das auch.

    • 0G
      06438 (Profil gelöscht)
      @Philippo1000:

      ""Dieser Argumentation folge ich nicht.""



      ==



      Dann bitte aber konsequent - nur wenn sie Ihren Neigungen folgen wird es sie glücklich machen.

      Wer lebt schon gerne in einem Land indem brutale Kriegstreiber die politische Macht in den blutbeschmierten Händen halten und reihenweise Oppositionelle aus den Fenstern geworfen werden welche diesen Kriegstreibern wiedersprechen.

      Im Jahr 2021 wanderten offiziell 2.284 Deutsche in die Russische Föderation aus und 4.870 kamen wieder in ihre Heimat zurück. Innerhalb der 10 Jahre von 2012 bis 2021 emigrierten offiziell 21.359 Deutsche nach Russland und 41.802 zogen nach Deutschland zurück.

      Diese Zahlen sprechen eine deutliche aussagekräftige Sprache wie ich finde.

      Bitte achten sie darauf das ein Visa zwingend vor der Einreise bei der russischen Botschaft beantragt werden muß. Ein Visa On Arrival wird nicht ausgestellt. Ihr Reisepass muss bei Beantragung des Visums noch mindestens 6 Monate gültig sein.

    • @Philippo1000:

      Das Opfer ist also selber wieder mal schuld, so wie in Bosnien und Syrien? Die Propaganda des Aggressors fiel und fällt unter deutschen sog. "Linken" auf fruchtbaren Boden.

    • @Philippo1000:

      "Es hätte die Ukraine nichts gekostet, es zu versuchen."



      Doch: Zeit, in der die russischen Truppen sich reorganisieren und nach der aufoktroyierten 'Waffenruhe' mit neuen Kräften angreifen.



      "Doch auf der Agenda scheint nur noch Sieg zu stehen, Frieden ist kein Thema."



      Das stimmt allerdings. Für Moskau steht nur Sieg und Unterwerfung auf der Agenda. Ein gleichberechtigter Frieden wird bereits als Grundbedingung für Verhandlungen abgelehnt.



      "Was die UkrainerInnen wollen, oder nicht, ist gerade schwer feststellbar."



      Abgesehen von dunklen Behauptungen moskautreuer Kräfte habe ich allerdings auch keine Anzeichen gesehen, die ein Murren der ukrainischen Bevölkerung gegen seinen gewählten Präsidenten andeuten könnten.



      Wissen Sie mehr? Aus welcher Quelle?

      • @Encantado:

        Kleine Anmerkung: Die Russen haben 300.000 Man mobilisiert. Davon sind 150.000 an der Front.



        Heißt: Die Russen haben unabhängig von der Feiertagsruhe eine ganze WEITERE Armee, die sie in Ruhe organisieren und einsetzen können.



        Von daher gehe ich eher von reiner PR aus.

      • @Encantado:

        Was man weiß, das ist:



        - Die stärkste Oppositionspartei wurde als russlandfreundlich für die Dauer des Krieges verboten



        taz.de/Gesetz-gege...Parteien/!5853976/



        - Sender der Opposition wurden bereits 2021 verboten (taz.de/Pressefreih...Ukraine/!5824760/)



        - Laut "stern" hat EIN DRITTEL aller Einwohner in Cherson mit Russland kolaboriert: www.stern.de/gesel...ehle-32920074.html



        - Auch gibt es junge Ukrainer, die sich dem Wehrdienst entziehen wollen (www.deutschlandfun...3cf19407-100.html).

        Von daher schätze ich, dass es eine signifikante Minderheit geben KÖNNTE, die mit Russland sympathisiert. Genaueres kann aber kein Mensch wissen.

        • @Kartöfellchen:

          "Von daher schätze ich, dass es eine signifikante Minderheit geben KÖNNTE, die mit Russland sympathisiert. Genaueres kann aber kein Mensch wissen."



          Ich würde sogar ohne weitere Belege ganz frisch davon ausgehen, dass es eine solche Minderheit gibt. Angesichts der Geschichte sogar ganz sicher.



          Allerdings ist aus einem Widerstreben gegen die Regierung nicht sofort eine Sympathie für Russland abzuleiten.



          Das ist eben (nach meinem Dafürhalten) eine Minderheit, die sich nicht durch "Die Ukrainer"-Munkeln abbilden ließe.

  • Wie wäre es denn, die Sache einfach mal realistisch zu betrachten und sich der Tatsache zu stellen, daß Putin entschlossen ist, die Ukraine so lange beschießen zu lassen, bis er entweder bekommt was er will oder es in der Ukraine nichts mehr gibt, was man beschießen könnte. Das würde in vielen Punkten weiter helfen.

    • @Denkender_Buerger:

      Dann betrachten wir es doch realistisch.



      Russische Flugzeuge befliegen den ukrainischen Luftraum nicht, der Abwurf von Schwerkraftbomben auf ukrainische Städte fällt also aus.



      Abseits des Frontgebiets, wo russische Artillerie mit kurzer Reichweite zum Einsatz kommt, können deshalb Zerstörungen nur durch Beschuss mit Raketen mit hoher Reichweite angerichtet werden.



      Mal ganz davon abgesehen, dass der Vorrat dieser Raketen endlich ist, weil Russland solche Raketen nicht in ausreichender Zahl nachproduzieren kann, fängt die ukrainische Luftabwehr mittlerweile die meisten dieser Raketen ab. Bei den massierten Angriffen der letzten Monate, mit an die 100 Raketen innerhalb ein- bis zwei Stunden, lag die Abfangquote bei 80-90%. Bei den 10-20 Raketen, die nicht abgefangen wurden, gab es außerdem eine Fehlerquote, d.h. die Sprengsätze der Raketen explodierten nicht, oder die Raketen gingen irgendwo in der Botanik nieder, wo sie einen Trichter im Boden hinterließen.



      Die Abfangquote wird sich mit den zukünftig noch gelieferten zusätzlichen westlichen Flugabwehrsystemen weiter verbessern.



      Bei ihrer Prognose, die Russen seien in der Lage, den kompletten riesigen Flächenstaat Ukraine in Schutt und Asche zu legen, handelt es sich also um eine eklatante Überschätzung der militärischen Möglichkeiten der russischen Seite.



      Sie übersehen außerem, dass die Bombardierungen von Zivilgebäuden und Infrastruktur die Aktivitäten der ukrainische Armee nicht beeinträchtigt, die Bombardierungen also das größte Problem der Russischen Armee nicht lösen.

    • 0G
      06438 (Profil gelöscht)
      @Denkender_Buerger:

      ""........oder es in der Ukraine nichts mehr gibt, was man beschießen könnte.""



      ==



      Bachmut sieht jetzt schon aus wie Verdun nach WWI - und trotzdem Berichten zufolge bauen die russischen Streitkräfte ihr Raketenarsenal weiter ab, werden aber wahrscheinlich in naher Zukunft weiterhin in der Lage sein, die ukrainische kritische Infrastruktur und die Zivilbevölkerung in großem Umfang bedrohen.

      Der ukrainische Verteidigungsminister Reznikov veröffentlichte am 6. Januar eine Infografik, in der detailliert beschrieben wird, dass die russischen Streitkräfte etwa 81 Prozent ihrer strategischen Raketenbestände und 19 Prozent ihrer taktischen Raketenbestände verbraucht haben.

      Reznikov berichtete, dass die russischen Streitkräfte Berichten zufolge über Restbestände ihrer Vorkriegs- und Nachinvasion-Produktionsbestände verfügen.

      Klartext:



      Zerstörung und Vernichtung ist für Putin völlig egal und für Ihn kein Kriterium - sonst würde er nicht seine eigenen Leute sinnlos verheizen. Russische Opferzahlen liegen bei 100.000 -- rechnet man Tote, Verkrüppelte und Verletzte zusammen.

      Der Krieg endet erst dann, wenn Putin beginnt mit Papierkugeln, Stöckchen und Steinchen zu werfen.

    • @Denkender_Buerger:

      Aha. Und was soll diese realistische Sichtweise zur Konsequenz haben? Putin geben, was er will? Vielleicht hilft ja auch die Erkenntnis, dass die Ukraine dankenswerter Weise die russischen Hegemonieansprüche in Osteuropa in die Schranken weist. Und dass es für die Ukrainer keine wirkliche Alternative ist, Belarus oder Tschetschenien 2.0 zu werden.

    • @Denkender_Buerger:

      Nun dann gibt es zwei Möglichkeiten man gibt ihm was er will und auch beim nächsten mal und beim nächsten mal etc. etc. oder man liefert der Ukraine die Waffen Putins Armee solche Verluste zuzufügen das er sich einfach verzieht.

      • @Machiavelli:

        Machen Sie sich nicht zum Propaganda-Opfer!

        Die russische Armee verfügt nach Schätzungen allein über mehr als 12.000 Panzer, mehr als 10.000 Raketen und über 15 Millionen Artillerie-Granaten.



        Und kann monatlich tausende Granaten und hunteret Panzer und Raketen nachproduzieren.

        • @Denkender_Buerger:

          Die haben niemals 12.000 funktionierende Panzer und vorallem nicht genügend Besatzungen. 3000 aktive Panzer davon ist die Hälfte weg, dann vllt. nochmal 4000 auf Lager die aktiviert werden können. Ein seit 30 Jahren vor sich hinrostender T-72 ohne Turm bringt Russland nichts. Auch hat Russland Millionen Granaten verfeuert. Und monatlich produziert Russland keine hunderten Panzer oder Raketen. Propaganda vorwerfen und dann selber mit den absoluten Propaganda Zahlen kommen.

  • Russland wird bis auf Weiteres ein Pariastaat bleiben. Die Ukraine wird mit Hilfe des kollektiven Westens siegen (trotz Obstruktion durch den Scholzomaten). Danach fällt ein neuer eiserner Vorhang (auch wenn es der deutschen Exportwirtschaft nicht gefällt). Diese Demokratie-Demarkationslinie wird Russland von Europa isolieren solange das faschistische Regime (mit oder ohne Putin) an der Macht bleibt. Aber vermutlich wird es kein glückliches demokratisches Ende für Russland geben, sondern einsetzendes Chaos und Staatszerfall. Dieses Szenario wird von vielen Fachleuten mittlerweile als das realistischste betrachtet.

    • @Michael Myers:

      Bitte, erlauben Sie, dass ich Ihre Fakten ein wenig gerade rücke?



      Pariastaat?



      Nur im Westen (definiert als USA + deren Verbündete in Europa und Asien), wenn man TATEN anschaut (z.B. Sanktionen, Waffenlieferungen).



      Indien und China halten an der langen Partnerschaft mit Russland fest. Dazu Nordkorea, Syrien, Venezuela und der Iran als feste Partner.



      Zusammen fast 3 Mrd. Menschen von den 8 Mrd. Menschen auf der Welt.



      Dazu die ambivalente Haltung Afrikas und Zentralasiens.



      Wer diesen Krieg gewinnt und wie er ausgeht, kann kein Mensch wirklich sagen.



      Ein Beispiel: Der Westen kann Russland produktionsmäßig todrüsten. ABER: Wir haben weder die Reserven an Munition noch die entsprechenden Fabriken.



      VOR ALLEM: Russland hat mehr Soldaten. Die Ukraine mobilisiert bereits 45-60jährige.



      Sie sehen, genau sagen kann man es nicht.

      • 0G
        06438 (Profil gelöscht)
        @Kartöfellchen:

        ""Indien und China halten an der langen Partnerschaft mit Russland fest. Dazu Nordkorea, Syrien, Venezuela und der Iran als feste Partner.

        Zusammen fast 3 Mrd. Menschen von den 8 Mrd. Menschen auf der Welt. ""

        ==

        Russland berichtet von Angriffen auf ukrainische Stellungen in der zu Donezk gehörenden Stadt Kramatorsk, bei denen mehr als 600 ukrainische Soldaten getötet worden sein sollen. Nach Angaben des russischen Verteidigungs-ministeriums handelt es sich dabei um eine Vergeltungsoperation. Damit habe man sich für den ukrainischen Raketenangriff in Makijiwka rächen wollen, durch den am Neujahrstag mindestens 63 russische Soldaten getötet worden sein sollen; die Ukraine hatte von bis zu 400 getöteten und von 300 verletzten Soldaten gesprochen.

        Indes: Den russischen Vergeltungsschlag hat es so nie gegeben. Dies berichtete ein finnischer Reporter, der die Stelle des Angriffs nach eigenen Angaben besuchte und eine leere Schule vorgefunden hat.

        Demnach waren zwar Krater zu sehen, allerdings keine Einschlagstellen an der Schule, in der sich zum Zeitpunkt des Angriffs ukrainische Soldaten befunden haben sollen.

        Klartext:



        Russische Angaben zum brutalen russischen Vernichtungskrieg gegen die ukrainische Bevölkerung sind mittlerweile eine reine fake-news - Propagandashow die Macht vorspiegeln soll - wo keine ist.

        Werden die russischen Angaben überprüft klappen sie zusammen wie ein Kartenhaus.



        SIEHE



        Indien ist »zutiefst besorgt« --



        Indien hat sich im Ukrainekrieg bislang neutral verhalten. In den letzten Wochen ist das Land aber zunehmend auf Distanz zum Kreml gegangen. Die Reaktion auf die jüngsten Angriffe fällt nun klarer aus.

        www.spiegel.de/aus...-8f92-cd564c02cfa4

        Die Luftnummern mit denen sie im Stil russischer Propaganda argumentieren haben einen Nachteil:



        Auf der Suche nach Substanz bleibt lediglich heiße Luft übrig.

      • @Kartöfellchen:

        "Indien und China halten an der langen Partnerschaft mit Russland fest. Dazu Nordkorea, Syrien, Venezuela und der Iran als feste Partner. Zusammen fast 3 Mrd. Menschen von den 8 Mrd. Menschen auf der Welt."

        1. Diese "Argumentation" stammt eindeutig aus der russischen Propaganda.

        2.Sie passt logisch hinten und vorne nicht. Bis auf Indien, das mittlerweile auch immer autoritärer wird, ist keines der genannten Länder demokratisch. Aber in der Außenpolitik sollen die Regierungen plötzlich das Volk repräsentieren?

        3. Wenn Du auf Deine Unterstützung durch Syrien, Iran und Nordkorea verweisen musst, musst Du verzweifelt sein.

        4. China und Indien sehen Russland als Lieferanten für billige Rohstoffe und Waffen, signalisieren mittlerweile aber durchaus, dass ihnen der Krieg immer weniger in den Kram passt. Chinesische Konzerne (z.B. Lenovo) haben sich bereits aus Russland zurückgezogen, weil sie befürchten, dass sie sonst auch von Sanktionen betroffen werden und Russland dafür als Markt einfach nicht wichtig genug ist.

        4. Gerade in Zentralasien führt der Krieg zu einer nicht zu übersehenden Abkehr von Russland. Kasachstan unterstützt die Ukraine mit Hilfslieferungen und wurde natürlich sofort hellhörig, als Medwedew es als "künstliches Gebilde" schmähte.

        5. Die Absurdität der Argumentation offenbart sich vollends, wenn man die dahinterstehende Logik auf sie selbst anwendet. Die Bundesregierung steht hinter den Sanktionen gegen Russland und unterstützt die Ukraine. Ergo dürfte es Ihren Kommentar gar nicht geben, denn die Position der Bundesregierung wäre dann ja die Position aller in Deutschland lebender 84 Millionen Menschen.

        • @Suryo:

          Erlauben Sie mir bitte, dass ich Sie hier korrigiere und zunächst eine kleine Anmerkung bringe. Vorwürfe, etwas entstamme der "Propaganda" bringen keine Debatte weiter. Oder können Sie beweisen, dass sie nicht von der NATO oder Ukraine für Ihre Propaganda bezahlt werden? Sie sehen, sinnlos.



          Zu Ihren Punkten:



          2. Nun, Sie verwechseln demokratische Legitimation mit völkerrechtlicher Anerkennung.



          Ein Xi ist sicher ein Diktator, aber er spricht für China, auch in der Außenpolitik und im militärischen. In der UNO stimmt China auch so ab, wie es Xi will. Bedauerlich, aber Fakt.



          Fakt ist: Diese Länder bieten einen Markt mit 3 Milliarden Menschen. Sie können politische Rückendeckung geben, russische Exporte aufnehmen und nach Russland Dinge schicken (z.B. Dual Use-Güter, die man dann in Militärtechnik verbauen kann).



          3. Nun, Nordkorea kann tatsächlich massenhaft Artilleriemunition liefern. Der Iran liefert Drohnen und Raketen. Letztere zerstören gerade das ukrainische Stromnetz.



          4. Ja, Russland liefert billige Rohstoffe, das ist tatsächlich sein Geschäft. Und die Sanktionen beziehen sich darauf. Es bringt Russland massiv Geld ein, selbst nach Abschlägen.



          5. Indien und China signalisieren bedeutet....gar nichts. Ich empfehle mal das Interview mit Hr. Jaischankar im ORF. Sie handeln so, wie es in ihrem nationalen Interesse ist.



          China kann sich freuen, weil der Westen ihm Russland in die Arme treibt und in der Ukraine massiv Militärgüter und Geld verbraucht.



          5. Kasachstan liefert aber keine Waffen. Und Kasachstan ist neutral, d.h. man kann nach Kasachstan importieren und nach Russland weiter verkaufen. Auch das ist keine "Isolation".



          6. Dass Menschen anderer Meinung sind als die Regierung bedeutet nicht, dass die Regierung nicht Deutschland vertritt. Und dass die Waffen geliefert werden. Und Sanktionen passieren.

          Kurz: Wichtig ist nicht "Gelabere", sondern "Was tut das Land?"

          • @Kartöfellchen:

            1. Sie müssen nicht bezahlt werden, um russische Propaganda zu verbreiten. Auf den Versuch, russische Propaganda mit einer angeblich existierenden der NATO gleichzusetzen, gehe ich hier nicht ein.

            2. Welche "völkerrechtliche Anerkennung"? Wovon?

            Europa, Nordamerika, Australien, Japan und Südkorea sind als Märkte immer noch erheblich bedeutender als China und vor allem Indien.

            3. Moralisch ist es eine absolute Bankrotterklärung, auf den Iran und Nordkorea, unzweifelhaft zwei der widerlichsten Systeme der Welt, angewiesen zu sein.

            4. Die Einnahmen Russlands aus dem Rohstoffgeschäft sinken. Und sie werden auch nicht wieder steigen, weil Russland die Rohstoffe jetzt verramschen muss. China und Indien wären ja schön blöd, wenn sie viel mehr zahlen als den von der EU-gedeckelten Preis.

            5. Das nationale Interesse Chinas und insbesondere Indiens ist es nicht, sich an einen vom Westen geächteten, untergehenden Schurkenstaat zu ketten. Am Ende entscheiden das wahrscheinlich wieder die Marktkräfte. Und Russland ist nun mal kein attraktiver Markt, schon gar nicht verglichen mit EU, Nordamerika, Japan, Südkorea, Australien usw.

            5. Kasachstan mag offiziell neutral sein, aber die Zeiten, in der Russland in Zentralasien als imperialer Herrenstaat sagen konnte, wo es langgeht, sind vorbei.

            6. Mir ist, wie schon vielen hier, schon oft aufgefallen, dass Sie wieder und wieder implizit und explizit Russland verteidigen. Was treibt Sie eigentlich dazu?

             

            Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

            Die Moderation