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Krieg in der UkraineDer Kaiser ist nackt

Kommentar von Barbara Oertel

Die russischen Angriffe ändern nichts daran, dass Putin schwächelt. Außerdem dürfen Verhandlungen nicht über den Kopf der Ukraine hinweg geführt werden.

Der russische Präsident Putin am Freitag in Astana, Kasachstan Foto: Turar Kazabgapov/reuters

T ote und Verletzte, dazu zerstörte Kraftwerke, Schulen, Wohn- und Krankenhäuser: Mit massiven Luftangriffen auf Dutzende Städte hat Russlands brutaler Angriffskrieg gegen die Ukrai­ne in dieser Woche eine neue Eskalationsstufe erreicht. Leidtragende sind vor allem erneut Zivilist*innen, die jetzt auch an bisher sicher geglaubten Orten im Westen des Landes in Angst und Schrecken versetzt werden.

Doch diese brutale De­mons­tra­tion der Stärke vermag nicht zu verschleiern, was schon länger offensichtlich ist: dass Moskau zusehends auf verlorenem Posten kämpft und Staatschef Wladimir Putin die Hosen immer weiter herunterlassen muss. Nach fast acht Monaten Krieg hat der Kreml militärisch nicht einmal seine Minimalvorgaben erreicht. Anstatt den Dombass komplett zu besetzen, machen die ukrainischen Streitkräfte dort wieder Boden gut.

Russlands Annexion von vier Gebieten der Ukraine, die die UN-Vollversammlung am Mittwoch mit überragender Mehrheit als völkerrechtswidrig verurteilt hat, soll Fakten schaffen. Mit der Realität hat das wenig zu tun. So wurde auch die Stadt Saporischschja in den vergangenen Tagen wiederholt Ziel von Luftangriffen – nach dem Motto: Wenn sich die Menschen nicht freiwillig „befreien“ lassen wollen, muss ihnen der Wunsch nach Anschluss an den großen Bruder eben in die Köpfe gebombt werden.

Die Explosion auf der Krim-Brücke, wer auch immer die Urheberschaft für diese Aktion für sich beanspruchen darf, enthält eine für Moskau bittere Erkenntnis. Sie lautet: Die russische Armee ist nicht einmal in der Lage, „ihr“ Territorium zu schützen. Mit der Teilmobilisierung läuft es ebenfalls nicht rund. Die machen Tausende russische Männer zu einer Abstimmung mit den Füßen über das Regime, indem sie fluchtartig das Land verlassen.

Warum sich in einem sinnlosen Krieg verheizen lassen?

Zu Putins letztem Aufgebot gehören übrigens auch Strafgefangene, die nach einem heroischen Einsatz an der Front auf Freilassung hoffen dürfen – so sie denn überleben. Zu all dem passt das Säbelrasseln von Putins Verbündetem, dem belarussischen Staatspräsidenten Alexander Lukaschenko.

Dessen abstruse Behauptungen, Länder wie Polen oder Litauen planten einen Angriff auf sein Land, verbunden mit der Ankündigung, mit Russland gemeinsame Bodentruppen aufstellen zu wollen, könnten auf Belarus’ baldigen offiziellen Eintritt in den Krieg an der Seite Russlands hindeuten. Dabei ist es ein offenes Geheimnis, dass Lukaschenko genau dies zu verhindern versucht. Die Kampfmoral seiner Truppen ist überschaubar. Warum sich in einem sinnlosen Krieg, der nicht zu gewinnen ist, verheizen lassen?

Auch die Mehrheit der Be­la­rus­s*in­nen steht Moskaus „Spezialoperation“ ablehnend gegenüber. Unruhen und Aufruhr beim Nachbarn jedoch, wie während der wochenlangen Massenproteste nach der gefälschten Präsidentenwahl 2020, kann Putin jetzt am allerwenigsten gebrauchen. Wenn der Kreml glaubt, durch wahllose Angriffe die Ukrai­ne­r*in­nen in die Knie zu zwingen, dürfte sich auch das erneut als krasse Fehleinschätzung erweisen.

Jede Rakete, die auf die Ukraine niedergeht, schweißt die Menschen nur noch enger zusammen. Auch der Plan, den kriegslüsternen „kollektiven Westen“ auseinanderzu­dividieren, geht nicht auf. Aufhorchen lassen die vor allem an die USA adressierten Bemühungen von Außenminister Sergei Lawrow, mit dem Feind doch wieder ins Gespräch zu kommen. Doch sollte sich niemand blenden lassen.

Das Ziel Moskaus ist unverändert: Die Ukraine, die keine Existenzberechtigung hat, als Staat von der Landkarte zu löschen. Genau aus diesem Grund darf es eine Einigung mit Washington über die Köpfe der Ukrai­ne­r*in­nen hinweg nicht geben, genauso wenig wie Verhandlungen zu Russlands Bedingungen. Wie weiter? Gewissheiten, zumal im Krieg, gibt es nicht. Dennoch scheint sich abzuzeichnen, dass sich nicht nur die Ukrai­ne­r*in­nen auf einen langen Kampf einstellen müssen.

Deutlich wird auch, dass der Anfang vom Ende der Putin’schen Herrschaft eingeläutet ist. Ob dieser Machttransfer erfolgt und was er bedeutet – wer weiß das schon. Doch dann würden die Karten vielleicht neu gemischt.

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Ressortleiterin Ausland
Geboren 1964, ist seit 1995 Osteuropa-Redakteurin der taz und seit 2011 eine der beiden Chefs der Auslandsredaktion. Sie hat Slawistik und Politikwissenschaft in Hamburg, Paris und St. Petersburg sowie Medien und interkulturelle Kommunikation in Frankfurt/Oder und Sofia studiert. Sie schreibt hin und wieder für das Journal von amnesty international. Bislang meidet sie Facebook und Twitter und weiß auch warum.
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50 Kommentare

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  • Trotz aller Ratlosigkeit erschreckt es mich, dass in diesem "Krieg gegen Putin" durch westliche Waffen nicht Putin bekriegt wird, sondern Menschen, die für Putins rücksichtslosen Größenwahn missbraucht werden. Es ist unfassbar, wie schnell auch wir wieder die Kommunikations-Logik des Krieges aufgreifen.

    • @Jakob Bauer:

      Demnach wurden die Schlächter die in Butscha und anderswo die Leichen von Zivilist*inenn in Massengräbern verscharrten und all die russischen Soldaten die seit Monaten massenhaft foltern, vergewaltigen, plündern und morden allesamt lediglich "missbraucht"? Das Gerede von "Putins Krieg" ist letztlich nur ein billiger Weg die Schuld bei einer einzigen Person abzuladen und Täter zu Opfern zu machen, so wie es auch nach ´45 plötzlich nirgends mehr Nazis gab die für irgendwas verantwortlich gewesen sein wollten, sondern nur noch verführte Mitläufer die ihre blutigen Hände in Unschuld wuschen.

      • @Ingo Bernable:

        Man kann Opfer und Täter gleichzeitig sein. Der Weg vom Opfer zum Täter ist in der Psychologie ziemlich gut erforscht.

        Das heißt gerade nicht, dass Kriegsverbrecher nicht zur Verantwortung gezogen werden sollte, weil sie selbst "missbraucht" wurden. Ein Mörder, der in seiner Kindheit von gewalttätigen Eltern traumatisiert wurde, bleibt trotzdem ein Mörder.

        • @argie:

          Das mag ja alles sein, ändert aber nichts daran, dass es, wenn die Darstellung aber, so wie hier, ausschließlich als Opfer erfolgt offensichtlich ein reiner Entlastungsdiskurs ist der Schuld abstreiten und verschleiern will.

  • mal von der atom-frage abgesehen, bleibt das szenario relativ klar: nur eine frage der zeit, und russland wird als verlierer dastehen, mit der ganzen welt gegen sich, und einem grossen teil der eigenen bevoelkerung ebenso. die demilitarisierung russlands wird folgen, wahrscheinlich der zerfall des riesigen staates in unabhaengige nationen ihrer volksgruppen, und das verbleibende kern-russland bzw. sein volk wird alle verdammten schaeden und reparationszahlungen leisten muessen. mindestens eine generation des russischen volkes ist verbrannt, und der gesamte angehaeufte reichtum der eliten und subeliten ueber jahrzehnte ebenso.



    meine frage: wieso sehen das die verblendeten russen nicht, die veritabel von putins politik ueberzeugt sind und diesen verdammten angriffskrieg unterstuetzen?

    • @the real günni:

      Weil Propaganda so funktioniert. Die Kreml-Propaganda wirkt sogar hier in Deutschland, wo man ja freien Zugriff auf alle möglichen Medien hat.

      Viele Menschen in Russland leben in einfachen (armen) Verhältnissen und haben kaum etwas an Bildung genossen. Da wird geglaubt was das Staatsfernsehen sagt. Und sogar wenn nicht, so betrifft es viele noch nicht stark genug, dass sie öffentlich dagegen protestieren würden. Die paar Protestanten in den großen Städten sitzen ja mittlerweile in Gulags oder sind geflohen.

      Übrigens, selbes Muster mit den Republikanern in den USA, wo die US-Landbewohner etc. dem Quatsch und Lügen von Trump & Co. aufsatteln.

      Fehlende Bildung ist und war immer schon ein großes Problem. Und wenn dann auch noch Armut und wirtschaftliche Notlage dazukommt, dann ist es die Stunde der populistischen Rattenfänger.

  • "Und da muss der Westen jetzt einfach mal zur Vernunft zurück[sic!!]finden."

    Sie halten es also für vernünftig, der atomaren Erpressung eines Regimes nachzugeben, das eine revisionistische, völkische, großrussische, also eine imperialistische und kolonialistische Agenda verfolgt? Haben Sie sich eigentlich überlegt, wo das hinführen könnte, wenn Putin sieht, dass er damit Erfolg hat? Es geht ihm ja nach wie vor nicht um die Krim oder "nur" den Donbass, sondern um die gesamte Ukraine und darüber hinaus. Putin sieht sich als Anführer aller Russischsprachigen. Russland ist da, wo man russisch spricht - "so weit die russische Zunge klingt", um Ernst Moritz Arndt zu zitieren. Es sollte doch mittlerweile klar geworden sein, welche geopolitischen Ziele Putin ab initio beharrlich verfolgt hat und welche Mittel er für deren Realisierung bereit ist einzusetzen. Wie ernst könnte man dann einen notorischen Lügner wie Putin bei Friedensverhandlungen nehmen, wenn man davon ausgehen muss, dass er von diesen Zielen nicht absehen wird?

    Mal davon abgesehen, ob es im realpolitischen Sinne klug und verantwortlich ist, Putins atomarer Erpressung nachzugeben, und das Prinzip der Annexion und Verletzung der territorialen Integrität des Schwächeren durch den Stärkeren zu akzeptieren, dürften wir auch global finsteren Zeiten entgegengehen, wenn sich dieses Vorgehen als erfolgreich erweist und etabliert.

    Die Frage, wie man "vernünftig" mit aggressiv agierenden Regimes mit einer imperialistischen Agenda umgehen soll, wenn diese über ein Atomwaffenarsenal in Overkill-Dimensionen verfügen, lässt sich jedenfalls weniger einfach beantworten, als Sie meinen. Den Wunsch "einfach mal zur Vernunft zurück[zu]finden" sollte man derzeit jedenfalls vor allem an den Kreml adressieren.

    • @O sancta simplicitas:

      Das sollte eigentlicheine Replik auf den Kommentar von ZMX52 von heute morgen 09:05 Uhr sein (weiter unten). Habe leider beim Posten gepennt - sorry. 😖

  • Kann ich machen, als Hartz4er in den Showroom bei Daimler Benz gehen, und sagen,:"den nehm ich".



    Bringt nur nix.



    In Washington fängt man an Geld zu zählen, und was man dafür bekommt.



    Offensichtlich nicht das, was man erwartet hat.



    Die Zeit vergeht für alle.



    Für Putin, aber auch für Selenskyj.



    Putin hat mit seinem dummen Angriff die Nato eingeladen.



    Für ihn wirds wohl am bittertesten.



    Für uns und Washington nur sehr teuer. Ausser Spesen nix gewesen.



    Also jetzt verhandeln. Siegen fällt aus.

    • @Hans Jürgen Langmann:

      In Washington verdient man auch wieder mit diesem Krieg, am Bittersten ist es für die betroffenen Menschen.

    • @Hans Jürgen Langmann:

      " In Washington fängt man an Geld zu zählen, und was man dafür bekommt."+

      Mindestens:

      - 1337 russische Panzer verloren



      - 642 Transportpanzer



      -1476 Schützenpanzer



      - 508 Raketen und Rohr Artillerie Systeme



      - 62 Flugzeuge



      - 53 Hubschrauber



      - 11 Schiffe

      www.oryxspioenkop....ing-equipment.html

      Es war noch nie so günstig für die USA einen Konkurrenten zu schwächen, die eigene Macht zu demonstrieren und das westliche Bündnis zu stärken. Die USA können das jahrelang weiterführen. Russland nicht.

      • @Machiavelli:

        Hinzukommen die menschlichen Verluste. Braindrain in Russland, in den hundert tausenden. Plus zehn tausende Soldaten die bis jetzt schon gefallen sind, verstümmelt, oder gefangen wurden.



        Und jetzt kommt nochmal ein Schub an paar hundert tausend schlecht-ausgebildeten/-ausgerüsteten Milizen aufs Feld, welche man getrost als Kanonenfutter bezeichnen kann.

        Russland mag diesen Krieg noch hinauszögern durch ständige Infusion von Material und Leben, aber langfristig hat die Föderation fertig, solange die Ukraine und die westlichen Staaten standhaft bleiben.

        Und da sprechen wir noch nicht mal von den Sanktionen, welche die RF um Jahrzehnte zurückwerfen.

        Naja, eventuell kann der Kreml darauf hoffen, dass der jetzt große Bruder aus China die Föderation irgendwann in die Volksrepublik integriert.

  • Ich frage mich ernsthaft warum Putin nicht schon während Trumps Amtszeit angegriffen hat. Mit Trump hätte er bestimmt verhandeln und ein gutes Ergebnis erzielen können.

    • @Daniel Schmitz:

      Hoffen wir, dass der Krieg vorbei ist, bevor Trump wieder zurück ist.

    • @Daniel Schmitz:

      Hätte Putin während Trumps Amtszeit angegriffen wären auch noch Merkel & Gabriel im Amt gewesen.



      Die hätten dann Sanktionen gegen Russland erfolgreich verhindert. Immerhin haben CDU & SPD unter Merkel immer einen russlandfreundlichen Kurs gefahren der dafür gesorgt hat das die BRD abhänig wurde von billigen russischen Gas und sie haben verhindert das die Ukraine in die NATO aufgenommen wurde.



      Ein Jahr nach der Invasion der kleinen grünen Männchen auf der Krim hat Gabriel sogar den Verkauf von deutschen Gasspeichern an Gazprom erlaubt, Gasspeicher die dann vom neuen Besitzer nur halbherzig gefüllt wurden.

  • Die Frage ist hier, was "über die Köpfe der Ukrainer hinweg" bedeuten soll. Natürlich muss die Ukraine in Friedensverhandlungen eingebunden werden, anders wird's kaum gehen. Aber wenn allein die Ukraine darüber bestimmen können soll, wer wann welche Verhandlungen führt und was zu akzeptieren ist und was nicht, dann gibt es schlicht keine Verhandlungen. Dann muss der Kampf bis zur letzten Patrone ausgetragen werden.

    Was leider ein großes Problem aufwirft: Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass sich Russland freiwillig komplett aus der Ukraine zurückzieht, solange noch Karten da sind, die man spielen kann. Letztendlich bleibt das unappetitlich große Arsenal an ABC-Waffen.

    Und da muss der Westen jetzt einfach mal zur Vernunft zurückfinden. Und sich klamachen, dass er maßgeblich mitbestimmt, was die Ukraine zu akzeptieren bereit ist - denn die Ukraine ist ganz und gar von westlicher Militärhilfe abhängig.

    So langsam sollte Schluss mit Selensky-Videozuschaltungen in den Bundestag oder in EU-Gremien sein. Die Interessen der Ukraine, so verständlich und unhinterfragbar sie auch sind, sind nicht automatisch unsere Interessen. Wir tragen auch für Europa Verantwortung.

    • @zmx52:

      Ich kann Ihrem Kommentar nur zustimmen, Verhandlungen zu schnellen beidseitigen Kampfstop, zu Frieden und einem guten gegenseitigen Miteinander für die Zukunft sind das Beste was jetzt gemacht werden kann.

      Von den bisherigen Totes Opfern steht keiner mehr auf, die fehlen für immer in ihren Familien - aber neue Opfer sollten wenigstens verhindert werden.

    • @zmx52:

      da kann man nur kotzen, wenn man so etwas menschenverachtendes liest. von der politischen kutzsichtigkeit mal abgesehen. europa 1938 war nichts anderes.

    • @zmx52:

      Stimme ihnen voll und ganz zu.



      Natürlich trägt auch "Der Westen" in vielfacher Weise Verantwortung dafür, wie sich der von Putin angezettelte Krieg in der Ukraine weiterentwickelt, bzw. wann Verantwortliche wieder an den Verhandlungstisch zurückfinden.

    • @zmx52:

      Gegen die ABC Waffen von Russland gibt es ein einfaches Mittel:



      Der Westen liefert ABC Waffen an die Ukraine.



      Statt im Donbas und Cherson zu kämpfen wo Russland verteidigungsstellungen aufgebaut hat könnte die Ukraine auch in schwach verteidigte Gebiete von Russland einmarschieren, diese besetzen und als Tauschmittel in Friedensverhandlungen einsetzen.



      Belgorod liegt z.B. nicht weit von Charkiv entfernt und ist ein legitimer Ziel da von dort aus Angriffe auch Charkiv durchgeführt werden.

      • @Alreech:

        Soll das ein Witz sein? B- und C-Waffen sind nicht ohne Grund geächtet und für Deutschland gilt sowieso, dass es sich verpflichtet hat, ABC-Waffen "weder herzustellen noch zu erwerben oder zu verbreiten". Man muss ja nicht gleich alle völkerrechtlichen Prinzipien über Bord werfen.

        • @NoMeansNo:

          ABC Waffen würden es der Ukraine erlauben die Drohungen Russlands mit den gleichen Mitteln zu kontern und damit eine grundlage für diplomatische Friedensverhandlungen schaffen.



          Sind Sie denn gegen Diplomatie?

    • @zmx52:

      Natürlich bestimmen die Ukrainer über alles. Es ist ihr Land. Oder wie fänden Sie es, wenn man Ihnen ihr Haus/Wohnung wegnimmt, und dann andere darüber reden ob sie diese wiederbekommen, und wenn ja, ob das Bad auch noch dabei sei?

      Die Faschisten im Kreml haben diesen Krieg in dem Moment verloren als die Ukraine zurückschoss und die G7-Staaten und andere Demokratien diese geschlossen dabei unterstützte.

      Der zeitliche Rahmen ist natürlich immer unklar, aber man befriedet kein Gebiet, das gewaltsam genommen wurde.

      Und das ist genauso der Fall mit der Krim, wie auch mit Luhansk, Donetzk, oder Kherson. Es gab in den östl. Gebieten zwar immer schon eine größere russ. Minderheit, aber die grünen Männchen, welche angeblich Separatisten sein wollten, kamen weitestgehend aus Moskau. Dieselbe Nummer hat der Diktator im Kreml auch in Moldawien abgezogen und in Georgien offen angedroht.

      Übrigens mit den Faschisten in Russland zu verhandeln macht keinen Sinn. Das hat schon damals mit Großbritannien und Nazi-Deutschland nicht gut geklappt, und hier wird es das auch nicht. Der Traum, dass der Kreml sich mit der Ukraine zufrieden gibt, wenn er bekommt was er will, den träumen hier nur noch Mitglieder der 5. Kolonne aus Moskau wie die AfD.

      • @Shasu:

        Sehr richtig. Aber ich denke, von letzteren träumen nicht wenige vielmehr, dass er sich nicht mit der Ukraine zufrieden gibt und auch sie "befreit".

        • @dites-mois:

          Haha, stimmt. Logischer Lapsus am morgen. ;-)

  • Wir stehen ohne Zweifel an der Schwelle einer neuen Epoche, an der Schwelle einer historischen Zäsur. Das Ende Nazideutschlands war ein zivilisatorischer Fortschritt, das Ende der Sowjetunion war ein zivilisatorischer Fortschritt, das Ende des Putinismus / des russischen Imperiums wird ein solcher Fortschritt sein. Russlands destruktive Macht verbreitet Leid und Unheil in vielen Ländern rund um den Globus. Die Welt kann aufatmen, wenn Russland keine expansiv-nazistische Diktatur mehr ist. Es gibt ernstzunehmende Stimmen, die behaupten, das Ende der Diktatur in Russland sei nur möglich mit dem Ende des Imperiums, d.h. mit mit dem Ende Russlands in seinen heutigne Grenzen. Mit dem Zerfall der Sowjetunion hatten fünf Jahre vorher auch nur Wenige gerechnet.

    • 9G
      93851 (Profil gelöscht)
      @Michael Myers:

      "...das Ende des Putinismus / des russischen Imperiums wird ein solcher Fortschritt sein."

      Ich lach mich kaputt, denn bis die BRICS-Staaten samt z.B. auch Mr. Erdogan sind auf dem Vormarsch. Putin hat Verbündete: Europas Zukunft — mit Sicherheit so gar nicht weltbewegend. Wir werden uns noch umschauen (...zu den Amis, lol.).

  • Aus westlicher Sicht mag der geschilderte Eindruck einleuchten, nur wird die russische Bevökerung hiervon wenig erfahren. Für wen oder weshalb schreibt die Aurtorin sowas?

    • @DiMa:

      für sie, damit sie sinnlose kommentare schreiben können! ich fand den bericht sehr gut.

  • Putin ist doch nur die Spitze des Eisberges. Der wird durch nichts besseres ersetzt.

  • Die Blase der westlichen veröffentlichten Meinung könnte schneller platzen als gedacht. Die Annexionen haben Tatsachen geschaffen, an die man sich wohl zu gewöhnen haben wird, genauso wie an die US-amerikanische Annexionen mexikanischer Gebiete 1846 bis 1848 und 1853.

    • @Christoph Meyer:

      mir wird schlecht, wenn ich so etwas lese! platzen tut russland bald, spätestens, wenn der öl/gaspreis wieder ein normales maß erreicht hat ist russland pleite. vom demographischen, zukunftstechnologien, der isolation usw. abgesehen. werden sie vom kreml bezahlt?

    • @Christoph Meyer:

      Die Russen werden gerade aus den annektierten Gebieten rausgeschmissen,wenn das so weiterläuft ist eher die Frage ob wir im Sommer nächstes Jahr eine ukrainische Annektion des Kubans anerkennen sollen.

    • @Christoph Meyer:

      Ein Stück Papier ist ne Tatsache? Und wenn die Ukraine jetzt ein Papier aufsetzt, dass halb Russland ihr gehört, ist das auch ne Tatsache? -- Zu einer echten Annexion gehört mehr: wirkliche Beherrschung des Geländes, die Fähigkeit zur dauerhaften Sicherung des Besitzstandes und ebenso eine unterstützende Bevölkerung.

    • @Christoph Meyer:

      Könnte es sein, dass sich die Welt und das was in den internationalen Beziehungen als akzeptabel gilt in den letzten 170 Jahren ein wenig verändert hat?

  • Egal wer vom Westen nach einem beiderseitigen Kampf-Stop mit Putin verhandeln würde, solange Frieden und beiderseitiges Miteinander für die Zukunft das Ziel ist ! der Krieg und das Töden sollten auf jeden Fall schnellstens beendet werden - wer sich nicht deutlich dafür einsetzt kann kein guter Mensch sein. Schon bisher ist jedes menschliche Opfer eines zu viel, wir dürfen keine Weiteren zulassen.

    Das ist aus meiner Sicht die aktuelle Kernaufgabe der Politik !

    • @felix :

      nur leider herrscht für die menschen in den besetzten gebieten bei einem waffenstillstand eben kein frieden, mord, vergewaltigung, deportierung, zwangsrekrutierung, diebstahl....

      • @Helge Schneider:

        deswegen steht auch mehr in meinem Kommentar

  • Die allgemeine Einigkeit, dass Putin am Ende ist, ist mir, so schön wie es wäre doch etwas verfrüht... es steckt zwar etwas dahinter, läuft es in RUS offensichtlich nicht optimal, aber irgendwie muß ich jedesmal bei solchen Prognosen an Autosuggestion denken. Ich hoffe ich irre mich gewaltig!

    • @nutzer:

      Möge die Macht der Suggestion mit uns sein!

      • @Marc T.:

        Wenn Russlands Regierung, samt Oligarchen, solche Schwierigkeiten hat, ihr großes Land zum Wohlstand seiner Bürger zu regieren, sollten Konzepte mit anderen Ländern erarbeitet werden. Was von Inkompetenz und Überforderung spricht, ist mit Gewalt seine seine politischen und wirtschaftlichen Probleme, lösen zu wollen. VOLLVERSAGEN !

    • @nutzer:

      Wir haben uns schon in den militärischen Fähigkeiten Russlands geirrt. 8 Monate für die noch nicht gelungene Eroberung eines schmalen Streifen Land trotz all der Tricks die sie angeblich drauf haben. Von einer russischen Luftwaffe hört man nichts, die müsste bei einem angeblich so potenten Gegner effektiv im Einsatz sein.

    • @nutzer:

      Mir geht es mit diesem Kommentar genauso.

      Einige der angeführten Fakten sind nicht ganz interpretationsfrei und ob sich das so entwickelt, wie Frau Oertel denkt und wir alle uns wünschen, wird man sehen.

      In Autokratien ist die Meinung der Leute halt nicht immer relevant.

      Auch das Ende von Erdogan wurde in der taz übrigens schon öfters angekündigt.

    • @nutzer:

      Auf jeden Fall ist es ein Spin, der ihn mächtig ärgern wird. Und das ist ja auch ganz nett 😃

  • Ich habe schon einen guten Tropfen kaltgestellt.

    Der Tag ist nicht mehr weit, an dem der Despot aus dem Moskau einsehen muss, dass er das Volk der Ukraine nicht bezwingen kann. Das ist dann auch ein Sieg für die Länder, die entschlossen und verlässlich auf der Seite der Ukraine standen. Dazu zählt definitiv nicht Deutschland, mit seiner Regierung der Zauderer und Angsthasen.

  • Ich gestehe,dass ich diese Abgesänge auf Putin zusehends schwerer „ertragen“ kann.



    Denn wer sich etwas stärker den wirtschaftlichen Entwicklungen in der EU, GB & den USA einerseits, & denen von Russland andererseits beschäftigt,kommt NICHT umhin festzustellen,dass Russland trotz aller Sanktionen wirtschaftlich kaum relevante Einschnitte zu verkraften hat.UND sich mit dem Verkauf seiner fossilen Rohstoffe weiter dumm und dämlich verdient.



    Natürlich ist jedem klar,dass sich hier eine gut zwanzig Jahre lang in Kauf genommene Gas- & Öl-Abhängigkeit der EU und besonders in BRD von Russland manifestiert, welche,dies wird sie nicht leugnen können,wesentlich auch Merkel zu verantworten hat.



    Doch wenn wir aktuell gegenüberstellen,welche Klimmzüge der Westen infolge des Angriffskrieges von Russland zu stemmen haben, & welche umgekehrt Russland offenbar zu stemmen hat,dann finde ich es dringend an der Zeit,dass sich unsere Regierenden in Berlin & in Brüssel Sanktionen gegen Russland einfallen lassen,die wirklich wirken UND nicht umgangen werden können.UND ich halte es für einen symbolisch notwendigen Schachzug,dass wir schlichtweg ALLES Vermögen von bela-/russischen Oligarchen ersatzlos einziehen; also auch alle Immobilien und sonstigen Vermögenswerte, welche diese im Westen haben. Also alle Villen in London bis zum Ammersee einfach ersatzlos einkassieren.Ebenso alle Unternehmensbeteiligung, etc. einfach ersatzlos einkassieren.So können wir wenigstens auf diesem Wege den Druck auf die Oligarchen, & von denen ausgehend auf Putin erhöhen.



    Denn wenn wir diesen Druck NICHT erhöhen,so wird der Zusammenhalt der westlichen Allianz lange NICHT so fest und sicher sein,wie im Beitrag „beschwörend“ ausgeführt.



    UND: Die EU soll „Ungarn“ vor die Alternative stellen: „Orban“ ist entweder in 4 Wochen politische Geschichte,oder die EU-Mitgliedschaft Ungarns ist GESCHICHTE!



    Die demokratischen Kräfte müssen doch mehr aufzubieten haben,als das aktuell Vorgeführte!!!



    😉







    😉

    • @tazeline:

      Oh mann, da fährt aber einer immer noch im RT-Zug durch den tiefen tiefen Wald. Ein paar Fakten für Sie: Der Rubel stürzt nur durch massive Stützungskäufe nicht ab, wobei die Inflationsrate bei 22% liegt. IWF, Weltbank und diverse Ratingagenturen gehen von einem Rückgang des BSP von bis zu 12% aus. Die Exportrate sinkt um über 30%. Rüstungs-, Auto- und Luftfahrtindustrie sind nahezu zum erliegen gekommen. Bereits im August konnten 15% der Flotte von Aeroflott nicht mehr eingesetzt werden. Der MOEX hat über 1/3 seines Werte verloren. Nahezu alle großen westlichen Konzerne und Industrieunternehmen haben das Land verlassen. Die Arbeitslosenquote steigt von 4,8% (2021) auf 9,3% (2022). Die Armutsquote steigt von 11% auf 16% ... und jetzt sagen Sie noch einmal das die Sanktionen nicht wirken

    • @tazeline:

      da meinen sie doch nicht ersnt, oder? selbst die gefakten zahlen der russischen zentralbank sprechen eine deutlich andere sprache. und da sind die 300.000 zwnagseingezogegen noch nicht dabie und auch nicht, die geflohen. auch der gasund-ölpreisdekcel ist darin noch nicht enthalten.



      bei uns wird es nach dem winter aufwärtsgehen. die preise für öl und gas sinken bereits.



      in russland wird es jahrelang abwärtsgehen. selbst mit den mini sanktionen von 2014 ist die russische wirtschaft seit dem nicht gewachsen.



      mit den jetztzigen sanktionen wird russland ganz böse zeiten erleben. und wer bitte kauft noch den militärischen kram der russen? wie hoch ist die aktuelle autoproduktion in russland?



      orban zeigt was er ist....ein autokrat. wenn ich allein die absolut suggerierenden fraken aus seiner aktuellen: "bürgerbefragung" lese, bekomme ich das würgen. aber mit orban ist das visegrad in seiner jetztigen form geschichte. orban isoliert sich immer mehr.

      • @Helge Schneider:

        Der Überfall von 2014 wurde veranstaltet als gerade dir Preise für Putlers Schmiermittel, das Öl, in den Keller rutschten und ihm innenpolitisch massive Probleme drohten.

        Er ist diesen Problemen mit Nationalismus nach außen und Unterdrückung nach innen begegnet.