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Club of Rome zur Klimakrise„Die Reichen müssen zahlen“

Was tun, um die Klimakrise zu überwinden? Der Club of Rome sieht den Schlüssel in der Verringerung der sozialen Ungleichheit.

Sierra Leone: Ist die soziale Ungleichheit zu groß, verschärfe diese auch die Umweltprobleme

Berlin taz | Wir können die Kurve kriegen. Das Klima-Problem lässt sich lösen, wenn gleichzeitig die soziale Ungleichheit verringert wird. Das ist, sehr kurz gefasst, die zentrale Botschaft des neuen Berichts des Club of Rome, einer weltweiten Vereinigung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Am Dienstag wurde die Studie unter anderem in Berlin vorgestellt. Sie heißt „Earth for All – ein Survivalguide für unseren Planeten“.

Breit bekannt wurde der Club of Rome vor 50 Jahren, als er 1972 seinen einflussreichen Bericht „Die Grenze des Wachstums“ veröffentlichte. Die schockierende These damals: Wenn sich die globale Wirtschaftsweise nicht ändere, würden Umwelt, Ökonomie und Lebensqualität im 21., also unserem Jahrhundert zusammenbrechen. Das war ein Ausgangspunkt der Öko-Bewegung nicht nur in Deutschland. Nicht alle skeptischen Vorhersagen des damaligen Berichts seien bisher eingetroffen, doch mehr oder weniger habe man richtig gelegen, sagte Johan Rockström am Dienstag. Der Mitautor der aktuellen Studie leitet das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.

Der Survivalguide enthält viele Warnungen und Problembeschreibungen. Jorgen Randers, der schon an den „Grenzen des Wachtums“ mitgearbeitet hatte, sagte: „Innerhalb der nächsten 50 Jahre wird das derzeitige Wirtschaftssystem soziale Spannungen verstärken und den Wohlstand verringern.“ Wenn sich die gegenwärtigen Trends fortsetzten, komme es zu „regionalen Zusammenbrüchen“ – und zwar nicht nur in armen Staaten wie Afghanistan, Pakistan oder Somalia, sondern auch in reichen Ländern. Die Autorinnen und Autoren gingen zwar nicht in die Einzelheiten, als Beispiel könnte man sich aber eine Flutkatastrophe wie an der Ahr 2021 vorstellen, nur viel größer: Die öffentliche Infrastruktur wäre zerstört, die Verwaltung funktionierte und Firmen arbeiteten nicht mehr, die Bewohner flüchteten. Solche Szenarien seien nicht unwahrscheinlich, sagte der Club, und sie könnten zwei Milliarden Menschen weltweit betreffen.

Zentral für die Studie ist eine – auf den ersten Blick nicht unbedingt eingängige – These: Die Klimakrise und soziale Krise hängen zusammen. Und zwar nicht nur, indem Dürren und Überschwemmungen Armut verursachen. Ist die soziale Ungleichheit zu groß, erklärt der Überlebensratgeber, verschärfe diese auch die Umweltprobleme. Ein Wirkungszusammenhang: Armen Staaten und ihren Einwohnern fehlen die finanziellen Mittel, um das Klima zu schützen. In wohlhabenden Ländern wie Deutschland stellt sich die Verbindung eher so dar: Leute mit niedrigen Einkommen lehnen Klimapolitik ab, wenn sie die Kosten dafür tragen müssen.

Auch die hiesige obere Mittelschicht ist gefragt

Das führte Jorgen Randers zu der These: „Die Reichen müssen die Rechnung zahlen.“ Damit meinte er die obersten „zehn Prozent“ der Bevölkerung, die national und global etwa die Hälfte aller Einkommen auf sich vereinen. Die ökonomische Elite müsse ungefähr ein Fünftel ihrer Einkommen und Vermögen abgeben, damit Sozialpolitik und Klimaschutz finanziert werden können. Das ist nicht nur eine Ansage an Staaten wie Deutschland, 20 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung der Rettung der Welt zu widmen, sondern auch an die hiesige obere Mittelschicht: Wer zwei Eigentumswohnungen besitzt, kann schon zum reichsten Zehntel gehören.

Zur Umsetzung schlägt der Club beispielsweise Umverteilung mittels Steuern vor. Die Abgaben auf Immobilien, Vermögen, Erbschaften, Firmengewinne und hohe Arbeitseinkommen müssten steigen. Etwa zwei bis vier Prozent des globalen Einkommens jährlich dürften reichen, um den Karren aus dem Dreck zu ziehen, heißt es im Survivalguide. Der Markt regele das nicht alleine, ein aktiver Staat sei gefragt. Die Regierungen müssten diese fünf Ziele anpeilen: Überwindung der Armut, Verringerung der Ungleichheit, Stärkung der Stellung der Frauen, Ökologisierung der Nahrungsmittelproduktion und die Umstellung der Energieproduktion auf erneuerbare Quellen.

Dass es in Deutschland vorangehe, sei entscheidend, meinte Rockström. Als viertgrößte Wirtschaftsnation der Erde müsse das Land vormachen, dass die Transformation gelingen könne. Auf die Frage, ob die Welt die Kurve kriege, sagte Randers sinngemäß: „Es wird sehr schwer werden.“

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36 Kommentare

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  • @RUDOLF FISSNER

    Ob betrieblich oder privat? Soll das jetzt eine Fangfrage sein?

    Und wegen der Höhe: man könnte sich ja einfach an der durchschnittlichen Kapitalrendite des letzten Jahres orientieren, mit einem Faktor von z.B. 0.2.

  • taz: "Als viertgrößte Wirtschaftsnation der Erde müsse das Land vormachen, dass die Transformation gelingen könne."

    Deutschland ist viertgrößte Wirtschaftsnation, weil es sich noch nie besonders um Umwelt- und Klimaschutz gekümmert hat - und das Wort "Sozial" wird seit der Agenda-2010 doch nur noch als Schimpfwort benutzt. Mit der "Freiheitspartei" der Reichen und Mächtigen wird sich daran in absehbarer Zeit auch nichts ändern.

    taz: "In wohlhabenden Ländern wie Deutschland stellt sich die Verbindung eher so dar: Leute mit niedrigen Einkommen lehnen Klimapolitik ab, wenn sie die Kosten dafür tragen müssen."

    Warum sollten die Leute mit niedrigen Einkommen auch die Kosten dafür tragen? Wer hat denn die hohen CO2-Werte und den Klimawandel zu verantworten? Ach ja, das waren ja die Wirtschaftsmanager mit ihrem Wirtschaftswachstumswahn; die allerdings immer noch nicht zur Kasse gebeten werden, da ja der naive kleine Bürger die Rechnung für sie übernehmen soll.

    taz: "Das führte Jorgen Randers zu der These: „Die Reichen müssen die Rechnung zahlen.“ Damit meinte er die obersten „zehn Prozent“ der Bevölkerung, die national und global etwa die Hälfte aller Einkommen auf sich vereinen."

    Vielleicht sollten wirklich endlich mal die "Herrschaften" die Zeche zahlen, die für den Klimawandel und auch die soziale Schieflage - nicht nur bei uns, sondern weltweit - verantwortlich sind. Der Club of Rome hat vor 50 Jahren seinen Bericht „Die Grenze des Wachstums“ veröffentlicht, aber in den 50 Jahren hat sich niemand darum gescherrt. Warum sollte es jetzt anders sein? So lange der Klimawandel nicht die wahren Verantwortlichen packt und durchschüttelt, wird sich nichts ändern, denn "Geld verdienen" macht diesen Leuten mehr Spaß, als den Planten für ihre Kinder und Kindeskinder zu retten.

  • LOLROFL. Ein aktiver Staat ist gefragt. Na viel Glück!

    Das glaube ich erst wenn ich es sehe.

  • "Nicht alle skeptischen Vorhersagen des damaligen Berichts seien bisher eingetroffen, doch mehr oder weniger habe man richtig gelegen, sagte Johan Rockström am Dienstag. Der Mitautor der aktuellen Studie leitet das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung."

    Ichhabe 1972 das Buch gelesen. So gut wie keine Voraussage ist eingetroffen und "man" hat auch nicht "mehr oder weniger" richtig gelegen.



    Die Autoren haben sich für eine ernsthafte Debatte eigentlich disqualifiziert.



    Unabhängig davon ist Wohlstand eine der wichtigsten Voraussetzungen um das ja real existierende Problem des menschlichen Einflusses auf das Klima zu analysieren und möglicherweise günstig zu beeinflussen. Ja, und leider ist gleichzeitig ein gewisser Wohlstand auch mit Auswirkungen auf das Klima behaftet. Daher sollte auch ein Plan B bedacht werden, nämlich : (menschliches) Leben MIT Klimawandel.

    • @Günther Hogrefe:

      Die kapitalistische Gesellschaft wälzt den Planeten um, frisst sich wie ein Bagger durch das Land, vergiftet Land und Trinkwasser ... Massensterben der Tiere, Klimaerhitzung Ressourcenverknappung, Grenzen des Wachstums ... alles nicht (im Begriff) eingetreten(einzutreten)?



      Und jein, die Verteilung von Wohlstand ist wichtig, ebenso ein niedrigerer Level an Wohlstand, der damit einhergehende Verbrauch und dessen Folgen für die Umwelt. Bezüglich Luxus müsste es heißen: weniger ist mehr. Anstatt auf irgendwelchen Fortschritt zu hoffen/glauben, wäre es meiner Ansicht nach vernünftiger Produktion und Lebensweise anzupassen. Erkenntnisse und Lösungsvorschläge und Technologien gibt es bereits - sie werden allerdings nicht umgesetzt.



      Der von Ihnen benannte Plan B hat Grenzen in der Umsetzbarkeit - spätestens bei Temperaturerhöhungen ab 2 ° C, wo ein wachsender Teil der Erde lebensfeindlich wird (breiter Streifen um den Äquator und an vielen der jetzigen Küsten) und da, wo Extremwetterlagen Fehlernten und Trinkwassermangel verursachen und infolge Gesellschaften und Wirtschaft zusammenbrechen.

  • Ingo Bernable



    gestern, 20:57

    Die Grenze zu den reichsten 10% verläuft (für Alleinstehende) übrigens bei einem Netto-Einkommen von ca. 14.500€.

    In diesem Falle glaube ich es nicht, ich weiß, dass ich es nicht bin. Mein Seitenhieb bezog sich auf obigen Post von Ingo Bernable. Verzeihen sie bitte, werter KABOOM; dass ich nicht explizit darauf hinwies.

  • "In wohlhabenden Ländern wie Deutschland stellt sich die Verbindung eher so dar: Leute mit niedrigen Einkommen lehnen Klimapolitik ab, wenn sie die Kosten dafür tragen müssen."



    Naja, und viele die etwas wohlhabender sind, geben doch zumeist nur Lippenbekenntnisse ab. Privat verändern viel zu wenige, zu langsam und zu wenig ihre Lebensweise. Und damit einige zumindest ihr eigenes Potenzial für Teile der Energiewende einsetzen, brauchte es erst die vom Russland-Angriff befeuerte Energiekrise. Zudem ist nicht mal bei Wahlen in großer Zahl für eine soialökologische Politik gestimmt worden. Als ein weiteres Beispiel will ich auf die immer noch vorherrschende Ernährungsweise hinweisen, die im Schnitt aus knapp unter 60 Kilo Fleisch von Landtieren und 14 Kilo Fleisch von Tieren aus Gewässern pro Jahr besteht. Wollte mensch wirklich persönliches Bemühen für eine bessere Zukunft für Kinder, Enkel*innen, Nichten usw. zeigen, so würde mensch u.a. da ansetzen. Zumal vegan ebenso günstig, gesund und schmackhaft wie andere Ernährungsweisen sein kann. Mensch würde nichts verlieren aber einiges für Mitmenschen und andere Tiere hinzugewinnen können.

  • Nur mal ein interessantes Detail (besonders für die naiven, die meinen es ginge ohne Wohlstandsverluste):

    Tatsächlich haben verschiedene Studien aufgezeigt, dass mit jedem verdienten Euro auch der Klimaschaden einer Person steigt. Laut Oxfam stößt das eine Prozent der Superreichen rund 30-mal so viele Treibhausgase aus wie ein durchschnittlicher Erdenbürger (Quelle: ZON).

    ...so get real - come down...

    • @Wunderwelt:

      Jeder 100'ste Erdenbürger ist also bereits ein Superreicher.

      Mhm ...

      Ich glaube mit diesem "1% Superreiche"-Gedöns wird mächtig viel Schindluder betrieben.

      Konkret heißt es bei Oxfam: "Die reichsten 10 Prozent (630 Millionen Menschen) sind für über die Hälfte (52 Prozent) der CO2-Emissionen zwischen 1990 und 2015 verantwortlich. Das reichste 1 Prozent alleine für 15 Prozent, die ärmere Hälfte der Menschheit nur für 7 Prozent." ( www.oxfam.de/ueber...a-doppelt-so-stark )

  • Wie gut dass 90% der Deutschen nicht zu den Reichen gehören und keine Verantwortung tragen für den Klimawandel.

    Gott, es ist wieder kalt geworden. Zeit die Heizung wieder anzustellen ... Und könnte das Geld dafür bitte ein wenig schneller kommen!

  • Dankeschön für den guten Artikel. Das geht wirklich in die richtige Richtung.

    Ich möchte noch einwerfen, dass wir, für eine vollständige Transformation, meiner Meinung nach zusätzlich unbedingt unser negatives Schuldgeldsystem mit ändern müssen.

    Die Probleme der "negativen Geldschöpfung" hat der Club of Rome völlig außer vor gelassen. Dabei ist der Wachstums- und Arbeitszwang der in unserem Schuldgeldsystem (und in den Köpfen vieler Politiker immer noch) eingebaut ist, ursächlich für die Zerstörung dieses Planeten.

    Es gibt da bereits sehr viele Lösungsansätze wie z.B. Bedingungsfreies Grundeinkommen, usw... .

    Einen Überblick über mögliche, zukünftige Geldsysteme gibt es z.B. hier:

    www.moneytransformation.org/

  • Also die Reichen tun ja sowieso schon soviel für die Allgemenheit. Da kann man nicht noch mehr verlangen.

    Die Reichen machen Urlaub im Weltraum - für Mrd Dollar

    Die Reichen machen sich auf zum Mars - für Mrd Dollar

    Die Reichen lassen den Meeresgrund erforschen - für Mrd Dollar

    Die Reichen bauen Elektroautofabriken - für Mrd Dollar

    Aber fördern die Reichen auch die Forschung an Speichertechnologie für Solaranlagen ?

    Fördern die Reichen auch die Forschung an der Kernfusion ?

    Fördern die Reichen auch die Forschung alternativer Verkehrskonzepte ?

    • @Bolzkopf:

      "Fördern die Reichen auch die Forschung an der Kernfusion"

      ja

      "Fördern die Reichen auch die Forschung alternativer Verkehrskonzepte ?"

      ja

      Die reichen fördern durchaus jede Menge. Nur ist vieles Steuervermeidung und bestenfalls wird am Ende immer noch so die Welt gestaltet wie es ein paar einzelne weiße Menschen sich vorstellen. Da passieren halt auch grobe Fehler. Siehe Gen manipulierte Malaria Mücken Desaster.

      Auch so finde ich die Vorstellung ein paar baldige Billionäre kontrollieren weltweit die Forschung und Entwicklung ein wenig gruselig.

  • Die reichsten 10% national sind sicher nicht auch die reichsten 10% global. Es sollte jedem klar sein, dass hier in DE sehr viele Familien von Abgaben betroffen sein werden, wenn global die reichsten 10% eine Vermögensanlage zu bezahlen haben.



    Hier Klarheit zu schaffen fände ich hilfreich. Bleibt auch im hier vorliegenden Artikel wage. Verzicht, zumindest Vermögensverzicht scheint unvermeidbar.

    • @Tom Farmer:

      Ok, habe gerade bei Statista, bzw. SUISSE wealth report eine ca.-Angabe gefunden. 55%, also die Armen, besitzen global jeweils weniger als 10.000 Dollar.



      Vermögen oberhalb 100.000 Dollar ca. 12% der Bevölkerung global. 33% liegen zwischen 10.000 und 100.000 Dollar Vermögen.



      Also, dann scheinen über 40 % der Deutschen zu den 10% vermögendsten Menschen der Welt zu gehören und wären dann aufgerufen ihren Anteil zu tragen. Bitte Kampanie starten, bin dabei!

      • @Tom Farmer:

        100.000 $ in X sind aber nur 10.000$ in Y.

        Ich finde die Vergleiche zwischen Ländern problematisch.



        Auch würde mich interessieren, wie valide die Daten sind. In vielen Ländern, Indien z.B. hortet man sein Vermögen u.a. in Gold.

  • @HUMUSAUFBAU

    Wo? Auf den Caymans, natürlich.

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @tomás zerolo:

      Klar ist: Anlegen heißt nun nicht, dass das Geld da rumliegt ... Das Geld richtet doch irgendwas an.



      Wie und wo wird denn nun damit Rendite erwirtschaftet?

      >>In wohlhabenden Ländern wie Deutschland stellt sich die Verbindung eher so dar: Leute mit niedrigen Einkommen lehnen Klimapolitik ab, wenn sie die Kosten dafür tragen müssen.

      • @31841 (Profil gelöscht):

        Momentan geht das Geld ja kaum in die Klimapolitik. DE hat weltweit auch mit die höchste Sozialquote.

        Die Leute mit niedrigen Einkommen sollten also zufrieden sein. Und das bisschen mehr wird die auch nicht stören. Die wollen ja auch nicht, dass anderswo die Menschen wg. steigender Meeresspiegel untergehen. Oder?

  • Die Grenze zu den reichsten 10% verläuft (für Alleinstehende) übrigens bei einem Netto-Einkommen von ca. 14.500€.



    howrichami.givingw...ld%5Bchildren%5D=0

    • @Ingo Bernable:

      Jahr oder Monat?

      • @Rudolf Fissner:

        Der Wert bezieht sich auf das Jahres-Haushaltsnettoeinkommen.

  • 3G
    31841 (Profil gelöscht)

    Naive wirtschaftswissenschaftliche Frage:



    Die 10% Reichsten sollen höher besteuert werden, um entsprechend zur Transformation beizutragen. Wo haben diese Leute ihr Geld jetzt angelegt, und was geschieht, wenn sie es dort nicht mehr anlegen können, weil der Staat es als Steuren beansprucht - und wieder investiert?

    • @31841 (Profil gelöscht):

      So naiv ist die Frage garnicht.

      Nehmen wir an, die Leute haben ihr Geld bei Vonovia angelegt.

      Dann arbeitet es nicht sondern es wird einfach immer mehr und mehr.

      Und wenn die Leute ihr Geld nicht mehr dort anlegen, könnte der Staat seine Steuern dort investieren.

      Dann würden die Wohnungen wieder uns, dem Volk, gehören. Zumindest ein bisschen.

      Aber ich verrate ihnen was: Eher friert die Hölle ein !

    • @31841 (Profil gelöscht):

      Na ja z.B. in Windenergie-Aktien.

    • @31841 (Profil gelöscht):

      In Sierra Leone oder anderen Entwicklungsländern legen sie ihr Geld schon mal nicht an. Eher in Unternehmen die von den Rohstoffen und dem gesellschaftlichen Zuständen dieser Länder profitieren.

  • Vermögenssteuer. Jetzt.

    • @tomás zerolo:

      Stop, stop. Nicht so schnell mit den Pferden

      Meinen Sie privates oder betriebliches Vermögen oder beides?

      Fall Sie auch betriebliches Vermögen meinen: Wieviel Prozent des Vermögens wollen Sie jährlich abziehen?

    • @tomás zerolo:

      Ok, also Vermögenssteuer für mich. Bin Rentner, p. a. 18294,84€ Rente, damit gelte ich als reich, empfinde es aber nicht so. Rund 2200€ Einkommenssteuer zahle ich p. a. Reicht nicht, noch Vermögenssteuer oben drauf.



      Also: Vermögenssteuer. Jetzt.



      (Allerdings - meine bescheidene Meinung - ich kann mir gut vorstellen, wohin die "Transformationen" gehen. Und bei einer ständig wachsenden Weltbevölkerung verpuffen jegliche "Transformationen". Aber wenn lange und hoch genug "transformiert" wird", dann gibt es bei mir nichts mehr zu holen.

      • @wyatt:

        Sie glauben ernsthaft, dass Sie mit 1500 Euronen monatlich als reich gelten? Facepalm ...

  • Von der webseite Earth4All:

    Can we lift all out of poverty and feed 10 billion people a healthy diet? Will societies cooperate more to solve global challenges?

    Klare pessimistische Antwort: Nein.



    Niemals werden alle großen (erfolgreiche, reiche, bevölkerungsreiche) Nationen oder Gesellschaften freiwillig zugunsten von Anderen zurückstecken.



    Alles andere wäre einmalig in der Geschichte der Menschheit.



    Aber ok, einiges ist gerade einmalig, die Globalisierung, der Informationsfluss, der CO2 Gehalt der Atmosphäre. Nur Verzicht ist das nicht.

  • Das sind doch mal wirklich fundamentale Aussagen..vielen Dank für diese umfassende Analyse..!!

    Eigentlich braucht man das nicht wirklich kommentieren... aber ich möchte nochmal den folgenden Satz unterstreichen:

    Dass es in Deutschland vorangehe, sei entscheidend /../ Als viertgrößte Wirtschaftsnation der Erde müsse das Land vormachen, dass die Transformation gelingen könne.

    (nur mal so als Botschaft an alle die meinen, sie als Einzelperson oder D-Land als einzelnes Land könne ja eh nichts ändern)..

    !!!!

    • @Wunderwelt:

      Und wenn es nicht gelingt, können wir immer noch als schlechtes Beispiel dienen. Ob die Mehrheit der Deutschen auf diesen Versuch scharf ist ....

      • @Günter Witte:

        "Ob die Mehrheit der Deutschen auf diesen Versuch scharf ist ...."



        Die Alternative besteht in dem Versuch einfach mal auszuporbieren wie das wohl wird wenn wir den Klimawandel einfach mal ungebremst weiterlaufen lassen. Rational betrachtet dürfte darauf auch niemand scharf sein, aber statt sich der Realität zu stellen flüchtet man sich lieber in den Glauben einfach immer so weitermachen zu können.

    • @Wunderwelt:

      Lustig! Kein Land hat uns den Atomausstieg nachgemacht. Wir sind wg. gleichzeitigem Kohleausstieg in der Bredullie. "No growth" ist wirklich keine Verheissung für Entwicklungsländer. Glauben Sie wirklich, daß irgendjemand irgendetwas nachmachen möchte? Get real!

      • @GregTheCrack:

        "Kein Land hat uns den Atomausstieg nachgemacht."



        Das stimmt nicht!



        Den Ausstieg mit Abschaltung bestehender Reaktoren haben vor DE bereits Litauen und Italien vollzogen, den Ausstieg aus dem geplanten Einstieg in Atomenergie uA Irland, Österreicht, Griechenland. Politisch beschlossene Ausstiege aus der Atomenergie gibt es eben falls in einer ganzen Reihe von Ländern etwa der Schweiz oder Spanien und selbst viele Länder die den Ausstieg nicht explizit beschlossen haben werden de-facto absehbar aussteigen weil sie die alten Reaktoren eben irgendwann doch mal aus Sicherheitsgründen vom Netz nehmen müssen und der Bau neuer allein schon aus ökonomischen Gründen nicht attraktiv ist.