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Hamburger Polizei erschießt LibanesenTod nach sieben Schüssen

Ein Mann schwenkt ein Messer und ruft „allah u akbar“. Die Polizei weiß sich nicht anders zu helfen, als ihn zu erschießen.

Gefährliche Waffe? Messer ohne Klinge Foto: Jonas Walzberg/dpa

Hamburg taz | Am Freitagnachmittag hat die Polizei in Winterhude einen Mann erschossen. Der 36-Jährige war aus dem Libanon geflüchtet und lebte in einer öffentlichen Wohnunterkunft. Laut Darstellung der Polizei soll er Au­to­fah­re­r*in­nen und Pas­san­t*in­nen mit einem Messer bedroht und mehrere Autos beschädigt haben. Dabei soll er „allah u akbar“ gerufen haben. Verletzt hat er niemanden.

An der Kreuzung Hebebrandstraße/Sengelmannstraße trafen alarmierte Po­li­zei­be­am­t*in­nen auf den Mann. Ihnen gelang es nicht, die Situation zu deeskalieren. Sie hätten daraufhin Pfefferspray gegen den Mann eingesetzt, der nun auch die Polizist*in­nen bedroht habe, heißt es in der Pressemitteilung der Polizei. Trotzdem gelang es ihnen nicht, den einzelnen Mann zu überwältigen.

Den überforderten Be­am­t*in­nen sei schließlich ein Team des Sondereinsatzkommandos (SEK) zur Hilfe geeilt, das sich „zufällig“ ganz in der Nähe befunden habe. Doch auch die gebündelten Kräfte von Polizeistreife und SEK konnten trotz des Einsatzes eines Elektroschockgeräts, eines so genannten Tasers, die Einzelperson nicht unter Kontrolle bringen. Schließlich schoss ein Beamter den Mann nieder.

Nach ersten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wurden sieben Schüsse auf den Mann abgegeben, wie eine Sprecherin nun der taz mitteilte. Trotz Erste-Hilfe-Leistungen einer Ärztin erlag der Mann noch am Tatort seinen Schussverletzungen.

Der Mann hat Menschen bedroht und Autos beschädigt, aber er hat niemanden verletzt

Nach Zeugenangaben soll der Mann vorher zunächst auf einem Trampelpfad zur Hebebrandstraße einen anderen Mann mit einem Messer bedroht haben. Im Anschluss habe er erst im Bereich der Sengelmannstraße/Hebebrandstraße gegen ein parkendes Auto getreten, dann auf der Fahrbahn zwei weitere Autos beschädigt, so die Darstellung der Polizei. Abschließend habe er noch versucht, einen vorbeifahrenden Fahrradfahrer zu treten. Währenddessen soll er ein Messer in die Luft gehalten und mehrfach „allah u akbar“ gerufen haben.

Die mutmaßliche „Tatwaffe“ des Mannes ist auf dem Foto abgebildet: ein handelsübliches Haushaltsmesser. Die Klinge ist offenbar direkt am Schaft abgebrochen. Laut einem Fotografen lag das Messer fast fünfzig Meter von der Stelle entfernt, an der der Mann starb. Wann und unter welchen Umständen das Messer beschädigt wurde, ist unklar. Klar ist jedoch, dass letztlich nur der libanesische Mann selbst verletzt wurde – und das tödlich.

Kurz nach dem Vorfall hatte eine Sprecherin der Polizei Hamburg dem Hamburger Abendblatt mitgeteilt, dass eine religiöse Motivation in Betracht gezogen werden müsse, schließlich habe der Mann „allah u akbar“ gerufen.

„Höchste Alarmstufe“

Laut Rafael Behr, Professor für Polizeiwissenschaften an der Akademie der Polizei Hamburg, führt der Ausruf „allah u akbar“ quasi automatisch zum Terrorismusverdacht: „Dadurch werden solche Fälle auf die höchste Alarmstufe erhoben, von der sie nur schwerlich wieder herunterkommen.“ Tatsächlich müsse in weiteren Ermittlungen geklärt werden, ob den 36-Jährigen ein extremistisches Tatmotiv angetrieben habe. Doch weder seine Identifizierung noch die Durchsuchung seines Zimmers legen dies nahe, wie die Polizei mitteilt.

Behr hinterfragt auch die Legitimation der Gewaltanwendung durch die Einsatzkräfte: „Man fragt sich natürlich, ob es nicht andere taktische Möglichkeiten gegeben hätte.“ Das Problem sei ein systematisches: International gebe es keine seriöse Forschung zu nicht-tödlichen Deeskalationsmethoden. So komme es, dass Gewaltsteigerung schnell mit dem Griff zur Schusswaffe einhergehe. Das sei Teil des „erlernten Algorithmus“, so Behr.

Auf Anfrage der taz gibt die Polizei Hamburg so spärliche Auskünfte, dass sich die Eskalationsstufen des Polizeieinsatzes nicht nachvollziehen lassen. Nicht mal zur Anzahl der Einsatzkräfte vor Ort äußert sich die Polizeipressestelle konkret. Die Zahl der Personen habe im Einsatzverlauf „durchaus Veränderungen unterlegen“, so ein Pressesprecher. Auch der Frage, wohin genau geschossen wurde, weicht der Sprecher aus. Die Frage überschneide sich mit den Überprüfungen des Dezernats Interne Ermittlungen, das den Schusswaffeneinsatz routinemäßig untersucht.

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62 Kommentare

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  • Taser sind oft nicht wirksam, wenn die Drähte in der Kleidung landen.



    Ein Polizist muss sich nicht verletzen lassen. Ein Täter kann auch noch eine zweite Waffe am Mann haben. Es geht auch um die Sicherheit der Beamten. Sowas kann man kaum vom Schreibtisch beurteilen.

  • “Deutsche Polizisten schossen in den Jahren von 1998 bis 2012 in 656 Fällen auf Menschen, wobei 109 Personen getötet wurden. Im Jahr 2012 setzten sie in 36 Fällen ihre Dienstwaffe gegen Menschen ein. Dabei wurden acht Personen getötet und 20 verletzt. In 35 Fällen feuerten die Beamten in Notwehr, in einem Fall wurde ein flüchtender Schwerverbrecher verletzt.” [1]

    ‘Joachim Kersten, der bis zum Jahr 2013 an der Hochschule der Polizei in Münster Allgemeine Polizeiwissenschaften lehrte, warnte in einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung vor Verallgemeinerungen und stellte heraus: „Die Fallzahl von polizeilichen Übergriffen ist minimal. Tausende Polizisten machen jeden Tag einen guten Job. Die Auswirkungen solcher Vorfälle sind aber fatal, weil sie das Image der Polizei beschädigen.“ Jedoch kritisierte er einen falsch verstandenen Korpsgeist, der mitunter noch in Polizeiwachen feststellbar sei. Hierdurch würden Täter geschützt, da der Verrat eines Kollegen mitunter noch als das größte Verbrechen gelte. Die Bundespolizei reagierte auf die Vorkommnisse und richtete bereits im Mai 2015 eine Vertrauensstelle ein, in der außerhalb des Dienstweges jeder Bundespolizist Verdächtiges melden kann.’

    ‘396 Polizisten [wurden] in der Zeit von 1945 bis zu Beginn des Jahres 2015 im Dienst getötet.’

    Quelle für Zitate:



    www.veko-online.de...ten-als-opfer.html

    [1] Tödliche Polizeigewalt in den USA ist ungleich häufiger. 2019 wurden 999 Menschen von der Polizei getötet: 404 Weiße, 250 Schwarze, darunter 25 unbewaffnete Weiße und 14 unbewaffnete Schwarze.[2] Im Schnitt der letzten Jahre wurde in den USA rd. 1 Polizist pro Woche im Dienst erschossen. [3] Die US-Bevölkerung ist rd. vier Mal so groß wie die deutsche.



    [2] Washington Post, Fatal Force: www.washingtonpost...ce-shootings-2019/



    [3] Total life of duty deaths:



    www.odmp.org/search/year/2020

  • Wenn solch ein Artikel in der taz auftaucht ist immer en Messer im Spiel.

    Die Fähnlein Fieselschweifs wissen offenbar aus ihren aufregenden Diskussionen im Jugendzeltlager genau wie ein Polizist dann handeln sollte: Ein Schuss ins Bein, Ju-Jutsu oder weglaufen 🤣

    Asmus Finzen, Professor für Sozialpsychiatrie, und Wissenschaftspublizist ( de.wikipedia.org/wiki/Asmus_Finzen ) hat solche Vorfälle wie die im Artikel beschrieben unabhängig von der Hautfarbe untersucht.

    Er kommt in einem lesenswerten Artikel zum Problem zu dem Schluss ( www.finzen.de/pdf-...olizeischuesse.pdf ), dass "Polizisten [...] im Umgang mit „normalen“ Kriminellen, auch Gewaltkriminellen, geschult" sind, nicht aber im Umgang mit gestörten Menschen.



    Sie sind geschult im Verhalten mit nicht psychisch gestörten Menschen. "Wenn sie sich Menschen gegenüber sehen, die sich verhalten wie psychisch gestörte Menschen, ist an der Situation plötzlich nichts mehr normal. [...] Er [der Täter] wird von seiner inneren psychosebedingten Fehlwahrnehmung der Realität getrieben, sich zur Wehr zu setzen; da greift er zu einem „Verteidigungswerkzeug“, das zur Hand ist – fast immer einem Messer, eher selten einem Hammer mit einer Axt. Weil er von seiner Verfolgungsangst, seinem Wahn oder seinen Halluzinationen getrieben ist, kann er bei der Konfrontation mit der Polizei auch nicht reagieren wie ein „gewöhnlicher“ Straftäter. Er ist von Panik gelähmt; und je mehr Einsatzkräfte anrücken, und je näher sie ihn kommen, desto furchtbarer wird die Situation für ihn – und desto gefährlicher für ihn und seine Kontrahenten."



    Finzen fordert daher in solchen Situationen, "weil der psychisch kranke Mensch in dieser Situation nicht besonnen handeln kann" mehr Besonnenheit von Seiten der Einsatzkräfte.

    Es muss eine bessere Schulung von Polizisten für den Umgang mit solchen Situationen erfolgen.

  • Wie auch immer der Konkrete Ereignisablauf war - ohne jetzt die Beamten vorverurteilen zu wollen ist es schon ein wenig seltsam, dass ein SEK nicht in der Lage...*hinreichend kommentiert* -

    treffen in dieser traurigen Meldung mehrere Schieflagen zu Tage:

    - Wir ALLE sind durch den Ausnahmezustand angenervt und belastet ( Also auch alle Beteiligten von Passant*Innen über den Verwirrten zu Beamt*Innen

    Dazu:

    - Überforderung und zermürbende, ungewisse Lebensumstände für Geflüchtete

    - Feindbilder die seit ca 2001 propagiert werden ("War aigainst Terror" und "IS/DASH"), sich gegenseitig triggern

    - Sktruktureller Rassismus, durch die erfolgreiche Diskursverschiebung von Rechts natürlich auch "weniger anstößig"

    Das zusammen führt dann zu solch traurigen Ereignissen, an dem am Ende dann ALLE irgendwie zur Eskalation beitrugen und es stirbt ein Mensch(!).

    -

    • @Horstl Fambacher:

      Woher wissen Sie, was zu diesem traurigen Ereignis beitrug?

      Sie zählen nur allgemeine Spekulationen auf, die möglicherweise keine Rolle spielten.

  • Öhm - auch auf die Gefahr hin jetzt geteert und gefedert zu werden: Wenn mich jemand mit einem Messer bedroht erwarte ich schon irgendwie von der Polizei, dass sie zeitnah eine effektive Lösung herbeigeführt - und es nicht erst mit einer Einladung zum Kaffee versucht. Natürlich schießen die. Und ganz offensichtlich hatte man sogar vorher einiges anderes versucht. Sorry, aber der Herr mit dem Messer hatte es im wahrsten Sinne des Wortes selbst in der Hand.

    Merke: Der Idealismus wächst mit dem Abstand zum Problem.

  • Eines kann man spätestens jetzt schon mal mit Sicherheit festhalten - Taser bei der Hamburger Polizei sind komplett für'n Arsch.

    • @Rainer B.:

      Kann ich mir vorstellen - Batterie vergessen?

  • Danke an @schnetzelschwester und karl kraus.



    ich finde es ungeheuerlich, dass keine anderen mittel gesucht werden für solche immer wieder auftretenden situationen.



    ich habe vor jahren irgendwo gelesen, dass die damals unbewaffnete britische polizei solche leute mit netzen überwältigte - klingt nicht so cool, aber der mann hätte eine chance auf weiterleben gehabt und die polizisten hätten nicht töten müssen

    • @Elsa F.:

      Wieso damals unbewaffnet - die sind immer noch unbewaffnet. Waffen hat nur ein kleiner Teil, die Authorised Firearms Officers - die deswegen auch immer "Armed Police" schreien, um sich als waffentragend zu identifizieren.

  • In psychische Ausnahmesituationen zu kommen, wird hierzulande immer gefährlicher. Psychotische Schübe scheinen vor allem für MigrantInnen lebensgefährlich zu sein. Ich weiß ja nicht, wie gut die Polizei für so was ausgebildet ist. Wenn ich mir das Verhalten durchschnittlicher Cops oder Sondereinsatzcops bei Demos oder so anschaue, wird mir da auf jeden Fall Angst und Bange. Kann man da nicht erst mal Fachleute ran lassen, die Erfahrung mit psychotischen Menschen haben? Ich finde neben dem strukturellen Rassismus und Sozialchauvenismus der Polizei würde es sich aufgrund immer mehr Vorfällen (zumindest gefühlt) lohnen, sich mal das Phänomen Polizei und psychisch Erkrankte näher zu betrachten. Und irgendwann stellt man dann vielleicht fest, dass das so eben gar keinen Sinn macht und ballernde SEKler gefährlicher für die Mehrheit der Menschen sind als ein irrer mit nem Buttermesser - beide halte ich für schwer einschätzbar und gefährlich.

    • 9G
      97760 (Profil gelöscht)
      @RosaLux:

      In psyschiche Ausnahmesituationen kommen aber auch Verbrecher, die beim Einbruch gerade erwischt wurden, nach einem Bankraub von einer Radfahrerin, welche komplett aus der Reihe ist, auf dem Radweg angebrüllt werden, weil die mit ihrer fetten Beute ihr für 3 Sekunden im Weg stehen und, und.

  • Bitter.



    Die Schilderung des Verhaltens klingt nach Frust und innerem Kochen aufgrund der eigenen Lebenslage.



    Der Ruf „allah u akbar“ ist in islamischen Ländern weit verbreitet bei einigen Gelegenheiten. Das ist nicht so eindeutig, wie das hier wahrgenommen wird.



    Wieder diese Situation: Fremdheit trifft auf Befremden. Die inneren Bilder in den Köpfen der Polizisten, ausgelöst durch das was sie sehen.

    • @nzuli sana:

      "Der Ruf „allah u akbar“ ist in islamischen Ländern weit verbreitet bei einigen Gelegenheiten. Das ist nicht so eindeutig, wie das hier wahrgenommen wird."

      Genau. Bei Gebeten, Geburtstagsfeiern oder spontanen Freudensausbrüchen werden aber eher selten Menschen mit dem Messer bedroht.

      Und ich könnt mir auch auch kaum eine Situation vorstellen, wo die Kombination aus Beidem bei mir kein "Befremden" auslösen würde.

  • Bei uns in der Firma ist auch mal so ein Psychotiker ausgetickt und hat mit einem Cuttermesser rumgefuchtelt. Was ins Gesicht schmeißen zur Ablenkung (war ein Karton voller Styroporflocken), eins schräg von vorn mit einem Besenstiel auf die Pfoten, eine Decke von hinten über Kopf und Schultern und Ruhe wars. Der arme Kerl hat dann nur noch geheult, bis der Krankenwagen kam. Und wir waren keine ausgebildeten SEK-Polizisten, sondern normale Arbeitnehmer/innen kurz vor der Rente.



    Bei einer Schusswaffe kann ich verstehen, wenn geschossen wird. Aber bei einem Messer muss man sich doch nur außer Reichweite halten. Ein Autofeuerlöscher oder ein Regenschirm hätte den doch auch nichttödlich "ruhigstellen" können. Ziemlich schwache Nervenkostüme bei unseren Gesetzeshüter/innen.

    Krieg und Flucht, das ständige Auf-der-Hut-sein-müssen, der ständige Kampf (im Wortsinn) ums Überleben, Angst vor dem fremden Land, Unkenntnis der Abläufe hier, vielleicht noch Drogen oder Alk - das macht Menschen kaputt, und manchmal gefährlich. Die psychische Gesundheit der Geflüchteten sollte stärker im Fokus sein, unter Berücksichtigung kultureller Hemmschwellen, also z.B. durch arabischstämmige Ärtze.

    Ich finds traurig für alle Beteiligten. Die Polizisten haben sicher auch keinen Spaß daran, jemanden zu töten.

    • @Schnetzelschwester:

      Dass es bei Euch in der Firma einmal geklappt haben mag, einen Typen der mit einem Cuttermesser herumgefuchtelt hat ruhigzustellen, ist Euer pures Glück. Ich vermute auch, dass Euer Typ eher drohen als töten wollte. Zudem ist sowas gegen ein Cuttermesser wesentlich ungefährlicher als gegen ein Messer mit längerer Klinge, da ein Cutter zwar hässlich blutende Wunden macht, aber nicht beim Stich tief in lebenswichtige Organe eindringen kann.



      Ich mache inzwischen seit über 2 Jahrzehnten Kampfsport und habe Selbstverteidigung gegen Messer intensiv trainiert. Ich kann Dir Folgendes sagen: Angriffe mit Messern gehören zu den gefährlichsten und tödlichsten Sachen, denen man auf der Straße begegnen kann. Da gibt es nichts herunterzuspielen.

      Zudem hat dieser Typ ja auch nicht auf Pfefferspray und einen Taser angesprochen, von daher ist Deine Einschätzung, man hätte ihn mit einem Autofeuerlöscher ruhigstellen können mehr als gewagt.

      Wir haben solche Situationen bei uns im Training hunderte Male (natürlich mit Gummimessern) durchgespielt. Fazit dieser Experimente: Bei einem Messerangreifer der es halbwegs ernst meint, schafft man es selbst in Überzahl als trainierte Kampfsportler kaum den zu entwaffnen, ohne Verletzte und sogar Tote auf eigener Seite in Kauf zu nehmen. Alle Möchtegern-Selbstverteidigungslehrer die etwas anderes suggerieren wollen sind Scharlatane und gefährden ihre Schüler.



      Schon mal was von der „7-Meter-Regel“ bei Messerangriffen gehört? So einfach ist es nicht, außer Reichweite zu bleiben.

    • @Schnetzelschwester:

      Sie haben die Lage und die Optionen perfekt zusammengefasst. Jeder normale Mensch denkt so... außer man trägt blau

  • Was natürlich wieder nicht angesprochen wird, ist der unterschwellige strukturelle Rassismus, der das Verhalten der Polizist:innen in solchen Situationen beeinflusst. Anstatt das Gespräch zu suchen, wird Gewalt angewendet.

    Dieser Vorfall zeigt wieder, wie weit wir von einer polizeifreien Gesellschaft entfernt sind.

    • @C.O.Zwei:

      ne polizeifreie gesellschaft kann es in diesem dunklen zeitalter leider nicht geben-

  • 2G
    21659 (Profil gelöscht)

    "Der Mann hat Menschen bedroht und Autos beschädigt, aber er hat niemanden verletzt."

    Ich stelle mir vor, die Polizei hätte auf verschiedene Weise versucht zu deeskalieren und wäre nicht erfolgreich gewesen. Es soll ja schon gelegentlich vorgekommen sein, dass jemand seinen muslimischen Gott preist und sich sicher ist, auf dem richtigen Weg zu sein und danach Ungläubige umbringt. Wir waren mal Charlie Hebdo. Wie viel Schaden soll denn passieren, wie viele Verletzte oder Tote?

  • Wichtig ist doch einzig und allein, ob der Mann in dem Moment, in dem die Schüsse fielen, jemand anderes angegriffen hat und ob damit einer Notwehrlage bestand oder halt nicht.

    Hierzu wird man die Ermittlungen abwarten dürfen.

  • "International gebe es [auch 2021 noch] keine seriöse Forschung zu nicht-tödlichen Deeskalationsmethoden." Noch Fragen?

  • Was ich nicht so ganz verstehe, so ein SEK ist in der Lage einen halben Schwarzen Block in kürzester Zeit auf den Boden zu prügeln.

    Die Typen sind ja richtig gut ausgebildet. Aber nicht in der Lage einen mit einem Messer bewaffneten Angreifer zu stoppen.

    So geht das:

    "Nach dem bestandenen Test erfolgt eine mehrmonatige Spezialausbildung, in der vor allem körperliche und psychische Belastbarkeit, aber auch das Eindringen in Gebäude, Fahr- und Klettertraining, Kampfsport (Ju-Jutsu) sowie umfassende Schießfertigkeiten trainiert werden. Hierbei werden die SEK-Anwärter gezielt an die Grenzen ihrer körperlichen und psychischen Leistungsfähigkeit gebracht."

    de.wikipedia.org/w...ialeinsatzkommando

    • @Jim Hawkins:

      Ich mache seit über 2 Jahrzehnten Kampfsport und habe auch schon zusammen mit Leuten aus Spezialkräften trainiert. Messerkampf haben wir dabei in zahlreichen Sparrings sowohl Messer gegen Messer, als auch Messer gegen Unbewaffnet, als auch Messerangreifer gegen Personengruppe live ausprobiert (natürlich mit Gummimessern). Ich kann Dir sagen: In den allermeisten Fällen wirst Du ernsthaft getroffen.

      Jeder erfahrene und seriöse Kampfsportlehrer/ Nahkampftrainer wird Dir bestätigen, dass Messerangriffe zu den gefährlichsten und unberechenbarsten Dingen gehören, die einem auf der Straße begegnen können.

      Kein Training der Welt kann wirklich sicherstellen, dass Du beim Versuch einen Messerangreifer zu entwaffnen nicht selbst lebensgefährlich verletzt wirst. Es kann allerhöchstens Deine Überlebenschancen gegen einen Messerangriff etwas (!) erhöhen. Jeder Kampfsporttrainer der etwas anderes suggeriert, vermittelt gefährlichen Unsinn an seine Schüler.

      • @Florian K.:

        OK, das war mir so nicht klar.

        In den Filmen sieht das immer so einfach aus.

  • die polizist*innen hätten auch auf die beine dieses mannes schiessen können:um die von ihm ausgehende gefahr auszuschalten.dann wäre er jetzt nicht tot sondern nur verletzt

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @satgurupseudologos:

      Einen mit Adrenalin oder Drogen vollgepumpten Menschen halten sie nicht mit einem Schuss auf die Beine auf, außerdem werden Polizisten ausgebildet auf den Torso zu feuern weil sie in so einer Stresssituation nicht ruhig zielen können. Außerdem wenn man auf die Beine schießt hat man auch eine gute Chance eine Oberschenkel Arterie zu treffen.

    • @satgurupseudologos:

      Hätte nicht gedacht, dass sich unter den taz-Lesern so viele erfahrene und begabte Pistolenschützen befinden. Warum sind die nicht zur Polizei gegangen?

      • @Tragedy:

        Hallo. Erfahrung? Bei einem Thema, in



        dem es um ausgelöschte Menschenleben und auch den Selbstschutz des eigenen Lebens geht, sollte man vielleicht auf Ironie verzichten, war denken Sie? Ich denke so.

        Jeder, der ein wenig logisch nachdenkt, wird mit großer Wahrscheinlichkeit zu folgendem Ergebnis kommen: Der Oberkörper einen Menschen hat deutlich mehr Fläche als ein Bein! Folglich kann man den Oberkörper deutlich besser treffen, oder was denken Sie? Jede Kugel, die ihr Ziel verfehlt, kann unbeteiligte Treffen, direkt oder als Querschläger. Um eine Distanz von 7, 10 oder 15 m zu überwinden, braucht man wenige Sekunden, richtig? Rennt der Bewaffnete los, sind innnerhalb von wenigen Sekunden Menschen in Gefahr! Ein bewegtes Ziel zu treffen ist deutlich schwerer als ein stehendes! Schlussfolgerung: Wenn jemand seine Waffe nicht niederlegt nach Aufforderung, sind Polizisten und andere Menschen in großer Gefahr! Also, schießen Polizist*Innen auf den Oberkörper, um die Gefahrensituation zu klären.

        Braucht dafür jemand eine Ausbildung, um diese Schlussfolgerungen zu ziehen?

        Zumal jeder, der sich mit Waffen befasst, das mit dem Oberkörper kennt: Grundausbildung Bundeswehr!

      • RS
        Ria Sauter
        @Tragedy:

        👍👍passt!

  • Mal ehrlich - hätte der Mann jemanden ernsthaft verletzt, würden hier jetzt massive Vorwürfe laut, warum die Polizei tatenlos zugesehen hat!



    Jemand der messerschwingend und islamistische Parolen rufend durch die Gegend läuft, stellt offensichtlich eine Gefahr dar. Daher lieber er als ein unschuldiger Passant!

    • @Sandra Becker:

      Sie halten also Töten für das Gegenteil von Nichtstun und "Allahu akbar" für eine islamistische Parole, bei der man sicherheitshalber draufschießen sollte? Erstaunliche Einstellung.

      • @Karl Kraus:

        Hallo?! Es wurden laut Bericht vorher alle nicht bis weniger tödlichen Mittel ausprobiert/angewendet.

      • 8G
        83191 (Profil gelöscht)
        @Karl Kraus:

        Die Polizei hat doch nach Lehrbuch die Nicht-Letalen Wirkmittel versucht einzusetzen. Leider erfolglos. Was wäre Ihnen lieber, zwei schwer verletzte oder getötete Beamte oder sollten die Beamten anstatt etwas zu tun einfach zuschauen ? Ohne Leibesvisitation ist übrigens auch nicht ausgeschlossen das der Täter noch weitere Waffen (oder Sprengsätze) bei sich führt.

        Je länger man zögert, desto größer ist das Risiko für die Umgebung.

  • Untätige Polizei sieht zu wie 7 Menschen sterben !

    Hätte so die Headline der TAZ gelautet wenn die Polizei nicht reagiert hätte? Ein wenig mehr Objektivität und weniger reißerische Titel würden dem Blatt gut tun.



    Ich unterstütze die TAZ trotzdem weiter, weil ich bei aller Kritik unabhängigen Journalismus für notwendig halte.

  • Upsi, lese ich jetzt in der BILD oder auf deren Rückseite in der taz. Eine solche Form von einseitiger journalistischer Suggestion macht die taz unglaubwürdig!

  • 8G
    83191 (Profil gelöscht)

    Auch die Polizei hat ein Recht auf Selbstschutz. Einem Mann mit einem Scharfen Messer nähere ich mich freiwillig höchstens in dafür geeigneter Ausrüstung. Und da weder eine SEK-Ausrüstung, noch die CRC Ausrüstung oder gar die Alltagskleidung der Polizei umfassend stichsicher sind (insbesondere an Oberschenkel, Hals und Gesicht), ist jemand mit einem langen Küchen Messer durchaus gefährlich. Deswegen ist es auch schwer mit einem Taser an jmd. mit einem Messer sicher ran zu gehen. Und wenn derjenige geeignete Schutzkleidung trägt, wirkt das Ding auch nicht. Oder es geht halt daneben wenn sich jemand chaotisch oder schnell bewegt.

    Wenn die Angaben der Polizei stimmen (d.h. in der Reihenfolge Reizgas, Taser und dann erst die Pistole), dann haben die Einsatzkräfte hier vorbildlich gehandelt. Sie haben alle vorhandenen, nicht letalen Wirkmittel probiert und ausgeschöpft. Ein Zugriff mit der Hand ist immer mit einem Risiko verbunden, was in diesem Fall nicht verhältnismäßig ist.

    Nur am Rande: bei "7 Schüssen" ist nicht unbedingt von 7 Schussverletzungen auszugehen. Wahrscheinlicher sind mehrere abgegebene Warnschüsse oder halt Fehlschüsse. Oder Versuche die Tatwaffe (also das Messer) zu treffen. Bei einem Keramik-Messer geht das dann auch kaputt, keine Frage.

    Mir fehlen hier leider sehr viele Informationen um einen Anfangsverdacht für ein Fehlverhalten der Polizei zu sehen. Möglich ist es, aber der Artikel bietet dafür keine ausreichenden Belege, sondern bestenfalls Vermutungen.

  • "Polizei kann gefährlichen Täter erschießen, bevor jemand verletzt oder getötet wird."

    So hätte die Überschrift auch lauten können. Der Autor nimmt scheinbar den Umstand, dass niemand verletzt wird, als Indiz, dass keine Gefahr da war. Soll die Polizei nicht Straftaten verhindern, bevor sie passieren?

    Dass der Tod eines Menschen aufgeklärt werden muss, ist klar. Dass Polizisten bestraft gehören, wenn sie jemanden unberechtigt getötet haben, ist es auch. Dass die taz hinsieht, ist ihre Aufgabe. Nur sollte sie objektiv bleiben.

  • RS
    Ria Sauter

    Wie wäre der Artikel ausgefallen, wenn der Täter fliehen konnte und einen anderen Menschen erstochen hätte?



    Ich hege keine besonderen Sympathien der Polizei gegenüber, dafür war ich auf zu vielen Demos. Aber immer gleich die Keule zu schwingen gegenüber den Genannten, halte ich für falsch.



    angesichts dessen, was im Umfeld einen solchen "Gottesrufes" schon alles geschehen ist, muss mit einem solchen rigorosen Ausgang gerechnet werden.

  • Es ist doch offensichtlich, dass die Gewalt vom Messer schwingenden Libanesen ausging. Oder hab ich da was flasch verstanden? So wie im Artikel geschrieben hat er den Aufforderungen der Polizei nicht Folge geleistet, Taser half auch nicht. Leider ist der Aufruf "Allah etc." belegt mit religiös fanatischem Hintergrund. Wem ist da der Vorwurf zu machem? Der Mensch (wenn er halbwegs rational denkt) lernt aus Erfahrung. Unsere Erfahrung ist eben, dass mit diesem Ausruf fanatisch terroristische Absichten in Verbndung zu bringen sind. Es läge an denen die diesen Zusammenhang geschaffen haben das wieder zu korrigieren. Gehen wir mal davon aus, dass man den Islam als friedliche Religion bezeichnen darf, dann dürfte das ja auch nicht so schwer sein. Leider sieht die Realität anders aus.



    Die Attribuierung „zufällig“ (in quotes) im Zusammenhang mit der Anwesenheit des SEK's ist hochgradig suggestiv. Hier wir unterschwellig eine Behauptung aufgestellt, die journalistisch absolut grenzwertig ist.

    • @maxwaldo:

      Volle Zustimmung. Möglicherweise hat der Autor die Anführungszeichen auch gewählt, weil es ein Zitat aus einer offiziellen Quelle war (keine Ahnung ob es so war oder nicht). Wenn dies der Fall war, wäre es natürlich besser gewesen, den ganzen Satz zu übernehmen und in Anführungszeichen zu setzen.

    • @maxwaldo:

      Das SEK war wahrscheinlich deshalb "zufällig" anwesend, weil Polizeipräsidium und Akademie der Polizei in Fussreichweite ca. 1.100 Meter entfern sind - übrigens genau so weit, wie das Askepios-Klinikum Barmbek.

    • @maxwaldo:

      Die Anführungszeichen an der Stelle hab ich auch so interpretiert, als wüsste der Autor, dass das SEK nicht zufällig so schnell da war. Müsste er schon noch belegen seinen Verdacht.

      • @Fabian Wetzel:

        Was wäre an den Ereignissen denn anderes zu bewerten, wenn das SEK nicht zufällig, sondern absichtlich dorthin gerufen worden wäre? Gar nichts, spielt nämlich überhaupt keine Rolle, warum die dort waren. Daher gibt es auch über keinen Grund für die Polizei irgendwas falsch darzustellen. Hier war offenbar der Aluhut der Vater des Gedankens.

  • "Hamburger Polizei erschießt Libanesen: Tod nach sieben Schüssen."

    Es ist richtig, über diese Fälle zu berichten - die Frage ist jedoch WIE.

    Die TAZ sollte sich zurückhalten mit solchen Überschriften - das ist die Spezialität einer anderen Zeitung.

    Was geschah, sollte weiter untersucht werden, aber wie es scheint, geschah es nicht grundlos.

    Daß es in der Polizei schwarze Schafe gibt, ist selbstverständlich: es gibt sie überall -, aber Journalismus, der das öffentliche Bild einer 'strukturell' gewalttätigen oder 'rassistischen' Polizei konstruiert, sollte sich bewußt sein, daß 'dieser Schuß nach hinten losgehen kann'.

    Menschen, die (nur) das Bild einer gewalttätigen und rassistischen Polizei im Kopf haben, könnten bei ihrer ersten Begegnung mit der Polizei übernervös bis aggressiv reagieren, und so eine Gewalteskalation in Gang setzen, bis hin zum Schußwaffengebrauch.

    Es ist bekannt, daß vor allem, sich (körperlich) zu wehren, sehr schnell zur Gewalteskalation führen kann.

    Journalisten haben also hier eine große Verantwortung, ANGEMESSEN zu berichten, sachlich, fakten- und nicht narrativorientiert.

    Zur These der 'strukturellen Gewalt' oder des 'strukturellen Rassismus' haben Jörg Scheller und Marcel Schütz:

    “Auffallend aber ist die selektive Verwendung des Strukturbegriffs in Debatten. Wenn etwa Fälle illegaler Gewaltanwendung durch Polizisten – die es zweifellos gibt – von einem «strukturellen Problem» zeugen, was ist dann mit all den Fällen legaler Gewaltanwendung, die es auch gibt?

    Müssten diese nicht auch strukturell bedingt sein? Als Polizisten bei Corona-Demos Verquerdenker in die Grenzen wiesen oder nominell christlichen Maskenverweigerern eine Einführung in die biblische Nächstenliebe gaben wie im April dieses Jahres im deutschen Worms, da las man nichts vom «Verdacht auf liberaldemokratische und christliche Strukturen in der Polizei». Und hat man schon einmal von «liebevollen Strukturen in Ehen»

    (NZZ, 27.5.21)

    • 1G
      164 (Profil gelöscht)
      @Weber:

      "Die TAZ sollte sich zurückhalten mit solchen Überschriften [...] Journalisten haben also hier eine große Verantwortung, ANGEMESSEN zu berichten, sachlich, fakten- und nicht narrativorientiert."



      Ok. Aber: was an der Überschrift ist nicht faktenorientiert, und was daran ist bloßes Narrativ?

  • Aha, die Polizei ist wieder mal schuld?



    Können wir mal bei der Ursache des Einsatzes bleiben?

    Wenn jemand mit einem Messer auf andere Leute losgeht, offenbar so entschlossen, dass nicht mal ein Elektroschocker hilft, was soll der dann anderes erwarten? Niemand wird gezwungen, mit islamischen Parolen und gezücktem Messer durch die Straßen zu ziehen und Leute zu bedrohen. Dass es so ausgeht, signalisiert auch nach außen, dass wir nicht tatenlos danebenstehen, denn religiöser Extremismus ist genauso intolerabel wie Rechts- oder Linksradikalismus. Bei jeder anderen Nationalität hätte die Polizei es am Ende genau so machen müssen. Es ist nun mal deren Job, für Recht und Ordnung zu sorgen. Und hier waren sie doch mal zur richtigen Zeit am richtigen Ort! Die Polizei hat andere Menschen vor einem offenbar Wahnsinnigen geschützt, den Gut-Zureden und Bewerfen mit Wattebäuschchen sicher nicht gestoppt hätte. Dass man in der Hektik der Situation nicht noch stundenlang die schonendsten Optionen für den Täter austüfteln kann, sollte eigentlich klar sein. In solchen Situationen haben Einsatzkräfte wenige Sekunden, in denen die Entscheidungen zu treffen sind, damit nichts Schlimmeres passiert.



    Zum Glück sind solche Situationen hierzulande kein Alltag und werden es hoffentlich auch nicht. Deshalb vielleicht auch nicht das vorrangigste Thema bei der Ausbildung von Polizisten. Eigentlich hoffen doch alle, dass es dabei bleiben kann. Das geht aber nur, wenn auf solche Provokationen entsprechend hart reagiert wird.



    Dass die Polizei jetzt mit Fragen überhäuft wird, die alle unterstellen, dass überreagiert und unangemessen gehandelt wurde, dürfte die Moral nicht gerade verbessern.

    Und nochmal: wer hat angefangen? Das alles hätte nur einer vermeiden können, und der hat sich bewusst anders entschieden.

  • Nur weil das Opfer „allah u akbar“ gerufen hat wird jetzt ein Terrorismusverdacht konstruiert?



    Das ist ein ganz normaler Ausruf in vielen Kulturen.



    Im Libanon ist es z.B. üblich einer jungen Frau die auf der Promenade spazieren geht „allah u akbar, bist Du schön" hinterher zu rufen.

    • @Alreech:

      Ein libanesischer Christ hätte vielleicht sogar gerufen "Mein Gott, bist Du schön." Wenn er sich getraut hätte.

      Denn libanesische Christen werden spätestens seit 1958 verfolgt, es seien nur beispielhaft das Massaker von Karantina und das Massaker von Damur genannt. Das gehört zur Wahrheit eben auch dazu.

      • @Dr. I.R. Gendeiner:

        Und christliche Milizen haben sich im Libanon-Krieg mit Massakern in palästinensischen Flüchtlingslagern revanchiert. Was tut das nun zur Sache?

    • 8G
      83191 (Profil gelöscht)
      @Alreech:

      Wenn ich mit einem Roten Kreuz auf der Brust und einem Schwert in der Hand "Deus Vult!" rufe, erwarte ich ehrlich gesagt kein anderes Schicksal.

    • @Alreech:

      Er bedrohte Menschen mit seinem Messer! Wenn einer mit Messer durch die Gegend rennt, hat das wohl nicht mit Allah zu tun!

    • @Alreech:

      Es ist zuallererst Sache der Imame in Deutschland, den Missbrauch des A*****-Wortes durch ihre Predigten zu bekämpfen. Messerstechern aus den eigenen Reihen sollten sie es komplett verbieten, damit deren Taten nicht mit der friedlichen Religion des Islam in Verbindung gebracht werden können.

      In der jüdisch-christlichen Religion heißt das 2. der 10 Gebote "Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes nicht unnützlich führen." Ich bin mir ziemlich sicher, dass es im Islam eine Entsprechung gibt.

    • @Alreech:

      Sicher, sicher. Und im Libanon fuchtelt man dabei mit einem Messer herum, wenn man eine junge Frau belästigt?

  • 0G
    06364 (Profil gelöscht)

    Die Polizei in Deutschland hat kein Rassismusproblem? - fraglich



    Die Polizei in Deutschland hat kein Transparenzproblem? fraglich



    Die Polizei in Deutschland hat kein Kompetenzproblem? - fraglich



    Die Polizei in Deutschland erfährt Kritik und Skepsis? - logisch



    Die Polizei in Deutschland kann wenig solide Beamte ausbilden? - logisch



    Die Polizei in Deutschland muss Strukturen grundlegend ändern? - logisch

  • Hallo zusammen,

    wenn jemand mit einer Waffe rumfuchtelt, diese auch nach vielen Aufforderungen nicht niederlegt, und damit vorher Menschen bedrohte, was soll denn die Polizei machen? Ganz klar scheint nicht zu sein, was vorfiel.

    Wenn selbst ein Teaser nicht passt, Pfefferspray nicht wirkt, dann sind doch Schüsse die einzige Lösung, die mir einfällt. Leider. Vorausgesetzt, es ging zum Zeitpunkt der Schüsse noch Gefahr aus von ihm!

    Ich bin der Meinung, wir sollten als Gesellschaft die Rettung von Menschenleben auch mit Waffengewalt akzeptieren. Einen Täter mit Waffe, der nach allem was im Artikel steht, offenbar bereit ist, andere zu attackieren und damit töten kann, muss an seiner Tat gehindert werden. Sonst könnten viele Menschen schwer verletzt und damit traumatisiert werden, oder sogar ermordet werden! Ob nun jemand Allah ruft oder nicht, spielt keine Rolle. Das war offenbar eine Gefährdungssituation, in der viele Menschen vor dem Mann gerettet wurden. Hätte die Polizei nicht geschossen, und er wäre dann Amok gelaufen, hätte es böse Kritik gegeben gegen die Polizei.

    Die Ursachen liegen oft auch in gesellschaftlichen Strukturen, eine von vielen ist schwerer Zugang zu psychologischer Hilfe! Wer nicht privat aus eigener Tasche einen Therapeuten finanzieren kann, sucht oft ewig, bis er jemanden findet, der passt, Jahre kann das dauern. Das ist eine Ursache.

    • @menschbin:

      Ich stimme im Wesentlich zu. Ich frage mich nach solchen Vorfällen jedoch regelmäßig, warum es nicht möglich ist, eine solche Person nicht zu töten, sondern durch Schüsse maximal so zu verletzen, dass sie keinen Schaden mehr anrichten kann. Ist es wirklich so schwierig, keine lebenswichtigen Organe zu treffen? Bei einem Abstand von nur wenigen Metern ist man als Polizist vor dem Messer sicher und kann trotzdem zielgenau schießen.

      • @Winnetaz:

        " Ist es wirklich so schwierig, keine lebenswichtigen Organe zu treffen?"

        Ja, wenn man in der Öffentlichkeit schießt, sollte man die größtmögliche Trefferchance wählen, die liegt leider im Oberkörper! Schießt man vorbei, riskiert man Querschläger oder die Kugel trifft andere! Bitte genau durchdenken, das macht Sinn, so grausam es ist. Das andere wäre noch grausamer.

      • @Winnetaz:

        Schön dass Sie als Gleichstellungsbeauftragter auch in anderen Bereichen solide ausgebildet sind. In diesem Fall irren Sie aber: vor einem Messer sind Sie wenige Meter entfernt nur sicher, wenn es in der Schublade liegt oder von einem Rollstuhlfaher geschwungen wird. Ansonsten ist ein Griff ins Holster langsamer als wenige Sätze eines gesunden Erwachsenen. Außerdem zerfallen von Schusswaffen Getroffene ja nicht augenblicklich zu Staub, sondern können auch mit Löchern drin noch Schaden anrichten, auch wenn es der letzte ist.

        • @Tragedy:

          Erwischt. Als Kriegsdienstverweigere bin ich da leider gar nicht ausgebildet. Aber sollte es nicht unser Ziel sein, unserer Polizei die besten Mittel und die beste Ausbildung für derartige Situationen zu geben? Gewaltmonopol und Verhältnismäßigkeit gehen Hand in Hand. Einem Mann mit einem Messer ist anders zu begegnen als einem Täter, der seinerseits eine Schusswaffe trägt.

          Ich mag mich aber einfach nicht mit der Aussage zufrieden geben, dass es angeblich keine nicht-tödlichen Methoden gibt, einen einzelnen Mann, der nur mit einem Messer bewaffnet ist, unschädlich zu machen. Bei den römischen Gladiatoren hätte man den "Retiarius" vorgeschickt, der ein Netz über den Gegner wirft. Vielleicht könnte unsere Polizei das mal so einüben? John Wayne hätte wahrscheinlich sein Lasso geschwungen. Selbst ein Gummigeschoss kann doch einen Mann derart umhauen, so dass er dann von ein paar Polizisten überwältigt werden kann? Mir scheint, dass da noch nicht wirklich alle Optionen ausgelotet wurden. Taser scheinen ja nicht gerade zuverlässig zu wirken.

    • @menschbin:

      @menschbin

      "Was soll denn die Polizei machen?"

      Ein entschiedener Widerspruch, denn in Ihrem Kommentar sind Ursache-Wirkung und Konsequenzgedanken verzerrt:

      Ich finde eine Situation, in der ein evtl. psychotischer Mann mit einem abgebrochenen Messer was auch immer macht, und in der schon mehrere Polizeibeamte am Start sind, ist kaum eine, die sieben (!), darunter TÖDLICHE Schüsse legitimiert. Ihre Entweder-Oder-Rhetorik riecht stark nach der Polemik, die Staatsanwaltschaften und v.a. Polizei in sozialen Netzwerken und PresseBeiträgen häufig für ihr inkompetentes Verhalten anführt.

      Ursachen dafür, dass die Polizei überhaupt in Situationen gerufen wird, für die sie nicht kompetent oder sensibel oder anti-rassistisch genug ist, liegen ausreichend bei den mächtigen Innenministerien, auf der schützenden Hand der Justiz über Polizist:innen und in den viel zu braunen und selbstgerechten Polizei-Strukturen.

      Natürlich gibt es viel zu hohe Hemmnisse für psychisch instabile Menschen, an angemessene Unterstützung zu kommen. Sie machen hier aber im Nachhinein die Gesellschaft für 7 Schüsse von einer Gruppe vermutlich weißer Uniformierter auf eine migrantifizierte Person verantwortlich, die noch die Terror-Parole schlechthin gerufen haben soll. Wers glaubt..und selbst wenn? Die Gesellschaft ist dann verantwortlich, wenn so etwas weiterhin passiert ohne die verantwortlichen Schützen, Gesetze, Strukturen und Schreibtischtäter:innen zu benennen. in Beziehung zu setzen und sie Konsequenzen zu unterziehen. Sorum wirds für mich angemessener.

      • @KOronja:

        Leider ging meine erste Antwort als allgemeiner Kommentar raus, ich hoffe, die Redaktion löscht den anderen Beitrag.

        Hallo Koronja,

        wer jemals in einer lebensbedrohlichen Situation war, weiß, dass es da um Sekunden geht! Sieben Schüsse klingt nach viel. Ja.

        "die Polizei überhaupt in Situationen gerufen wird, für die sie nicht kompetent... ist"

        Menschen mit Waffen sind Aufgabe der Polizei, von wem denn sonst? Und da geht es um SEKUNDEN! Das ist so ein Satz, da fällt mir nichts mehr zu ein. Soll man seinen Imam anrufen?

        Viele hier scheinen den Artikel wie ich kritisch zu sehen.

        Wer eine Waffe hat und die nicht wegwirft, gefährdet andere. Wer eine Waffe hat, kann weitere haben! Wer eine Waffe nicht wegwirft wird zur Gefahr. Da jetzt irgendein Rassismusthema reinzupacken, ist pauschal erstmal verkehrt.

        Wenn jemand droht, andere anzugreifen, muss man handeln als Polizist, so sehe ich das.

        "Sie machen hier aber im Nachhinein die Gesellschaft für 7 Schüsse von einer Gruppe vermutlich weißer Uniformierter auf eine migrantifizierte Person verantwortlich, die noch die Terror-Parole schlechthin gerufen haben soll. Wers glaubt"

        Sie behaupten, "ich mache wen verantwortlich." Die Polizisten (warum spielt die Hautfarbe ein Rolle?) sahen sich einem Gewalttäter gegenüber. Mein Eindruck ist, sie relativieren. Weil er nicht weiß ist, ist er Opfer, das sehe ich anders. Er ist Opfer, weil er mit einer Waffe rumfuchtelt, und Parolen ruft, die Attentäter nutzten ...



        Und das kann daran liegen, dass er vielleicht psychologisch Hilfe nötig gehabt hätte. Ob er diese Hilfe in Anspruch genommen hätte, wenn sie zur Verfügung gestanden hätte, weiß niemand.

        Polizei muss die Bevölkerung schützen vor Waffenträgern.

        Und ich wollte darauf aufmerksam machen, dass Täter wie hier oft auch Ergebnis sind von gesellschaftlichen Misständen. AUCH! Nicht nur. Und schon gar nicht ist die Gesellschaft schuld. Eventuell mitschuld, dass aber kann man derzeit gar nicht klären.