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Patente für Corona-ImpfstoffeBiden legt vor, die EU zögert

Andreas Zumach
Kommentar von Andreas Zumach

Bislang folgen weder Brüssel noch Berlin der US-Kehrtwende beim Patentschutz. Das wäre aber nötig, um die Pandemie weltweit einzudämmen.

Cooler Kehrtwender: US-Präsident Joe Biden Foto: Evan Vucci/AP

Führen durch gutes Beispiel.“ Diesen Anspruch hat die Regierung Biden mit der Kehrtwende bei dem bislang auch in Washington hochgehaltenen Patentschutz für Corona-Impfstoffe in erfreulicher Weise eingelöst. Und das gegen massiven Widerstand von immerhin vier der zehn weltgrößten Pharmakonzerne, die ihren Sitz in den USA haben.

Konkrete Folgen hätte die Kehrtwende der USA allerdings nur, wenn die EU, Deutschland, die Schweiz und die übrigen Hauptsitzländer der Pharmahersteller dem guten Beispiel folgen. Bislang sieht es leider noch nicht so aus. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen wirft mit ihrer positiv klingenden Bereitschaftserklärung zu angeblich erst jetzt anstehenden „Diskussionen“ über eine Aussetzung des Patentschutzes Nebelkerzen und setzt auf weitere Verzögerung.

Solche Diskussionen und ernsthafte Verhandlungen wären seit Einbringung des indisch-südafrikanischen Antrags bei der Welthandelsorganisation (WHO) im September vergangenen Jahres möglich und dringend notwendig gewesen. Bei der EU-Kommission und der Bundesregierung gab es dazu aber keinerlei ernsthafte Bereitschaft.

Stattdessen setzt man in Brüssel und Berlin weiterhin stur auf die Impfkampagne Covax und andere Instrumente zur Eindämmung der Pandemie in den armen Ländern des Südens: Instrumente, die nachweislich und inzwischen auch aus Sicht der neuen US-Regierung nicht oder nur mangelhaft funktionieren und die selbst bei einer perfekten Umsetzung nicht ausreichen würden, um einen Mindestanteil der Bevölkerung in den armen Ländern zu impfen, der für die globale Eindämmung der Pandemie nötig ist.

Demokratiepolitischer Dauerskandal

Es gibt viele Hinweise darauf, dass die Bundesregierung innerhalb der EU der Hauptbremser gegen eine Aussetzung des Patentschutzes ist. Stecken dahinter die Interessen des mit seinem Corona-Impfstoff erfolgreichen Unternehmens Biontech? Oder sind es die drei deutschen Pharmariesen Bayer, Boehringer Ingelheim und Merck, die einen Präzedenzfall bei der WHO verhindern wollen? Für die – im Wortsinn – fatalen Folgen dieser Politik der Bundesregierung ist das egal.

Und der demokratiepolitische Dauerskandal ist wie in den vergangenen 30 Jahren – seit die EU im Namen ihrer Mitgliedsstaaten Handelsverträge abschließt –, dass der Bundestag, die Parlamente der anderen EU-Staaten und das EU-Parlament ihre Verantwortung für die für so viele Menschen im Rest der Welt sehr folgenreiche Außenwirtschaftspolitik Europas nicht wahrnehmen.

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Andreas Zumach
Autor
Journalist und Buchautor, Experte für internationale Beziehungen und Konflikte. Von 1988-2020 UNO- und Schweizkorrespondent der taz mit Sitz in Genf und freier Korrespondent für andere Printmedien, Rundfunk-und Fernsehanstalten in Deutschland, Schweiz,Österreich, USA und Großbritannien; zudem tätig als Vortragsreferent, Diskutant und Moderator zu zahlreichen Themen der internationalen Politik, insbesondere:UNO, Menschenrechte, Rüstung und Abrüstung, Kriege, Nahost, Ressourcenkonflikte (Energie, Wasser, Nahrung), Afghanistan... BÜCHER: Reform oder Blockade-welche Zukunft hat die UNO? (2021); Globales Chaos-Machtlose UNO-ist die Weltorganisation überflüssig geworden? (2015), Die kommenden Kriege (2005), Irak-Chronik eines gewollten Krieges (2003); Vereinte Nationen (1995) AUSZEICHNUNGEN: 2009: Göttinger Friedenspreis 2004:Kant-Weltbürgerpreis, Freiburg 1997:Goldpreis "Excellenz im Journalismus" des Verbandes der UNO-KorrespondentInnen in New York (UNCA) für DLF-Radiofeature "UNO: Reform oder Kollaps" geb. 1954 in Köln, nach zweijährigem Zivildienst in den USA 1975-1979 Studium der Sozialarbeit, Volkswirtschaft und Journalismus in Köln; 1979-81 Redakteur bei der 1978 parallel zur taz gegründeten Westberliner Zeitung "Die Neue"; 1981-87 Referent bei der Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste, verantwortlich für die Organisation der Bonner Friedensdemonstrationen 1981 ff.; Sprecher des Bonner Koordinationsausschuss der bundesweiten Friedensbewegung.
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35 Kommentare

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  • Und ehm - nur mal so gefragt - Entwicklungsländer haben das Know-How und das Kapital, diese Impfstoffe zu produzieren?

    • @Kaboom:

      Da gibt es viele Zweifel. Die Solidaritätsfraktion hält aber den Wegfall der Patente schon für ausreichend. Um die Umsetzung macht man sch weniger Gedanken.

      Neben Know-how und Kapital steht auch die Frage nach den erforderlichen Maschinen und Ausgangssubstanzen im Raum.



      Aktuell stehen die ja nicht in der Ecke rum, sondern werden mit Hochdruck in die Steigerung der Impfproduktion mit enbezogen.

  • Danke, Andreas Zumach. Ihr Kommentar ist lesenswert, zumal er stets gutes journalistisches Handwerk erkennen lässt. Heute eine Seltenheit.

  • Ich bin für offene Legung aller kritischen Patente für die Menschheit. Nicht nur Covid-Impfung...

    Ich bin aber auch in der Meinung, dass hier der Ausruf von Biden "politische" Motivationen hat im Hintergrund. Er ist ein alter Fuchs.

    Neben Covid-19 Impfung gibt es mehrere Technologien die für die Menschheit sehr wichtig sind und patentiert durch US-Firmen.



    Wenn er auch diese offenlegen lässt, dann kann ich seinem wahren Vorhaben vertrauen.



    Sonst das kann sein, das ist nur ein Spielchen zu gewinnen, wo EU weiter fortgeschritten als USA ist.

    Menschheit sollte nicht wieder ein Edison-Tesla Geschichte erleben.



    Und gibt es viele weitere Beispiele von 20.JH.

  • Es müsste doch möglich sein, herauszufinden, welche Produktionsstätten wo im Falle einer Patentfreigabe wie viel Impfstoff produzieren würden, ganz konkret. Wenn man das weiß, kann man einschätzen, ob eine Patentfreigabe oder Aussetzung ein Mehr an Impfstoff für die ärmeren Länder zur Folge hat.

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @mlevi:

      Die die produzieren können produzieren gerade mRNA Impfstoff kann nicht überall produziert werden, aber wenn es Kapazitäten gibt nehmen den Firmen wie Astra, etc. auch war.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Biden hat den Aktienmarkt für Impfstoffe zum Absturz gebracht.



    Das ist schon die dritte Fehlleistung dieser Regierung.

    • @17900 (Profil gelöscht):

      Ich bin ebenfalls waahnsinng bestürzt über diese "Fehlleistung". Schnüff ...

      • 1G
        17900 (Profil gelöscht)
        @Kaboom:

        Verstehe, sie sind Draghi-Fan!

    • @17900 (Profil gelöscht):

      Oh je! Doch nicht der AKTIENMARKT!

      • @JaKr:

        Jetzt braucht es ein Zeichen der Solidarität! Spendet für die armen Aktionär*innen!

  • 0G
    09968 (Profil gelöscht)

    Wenn die Pandemie nur in den reichen Ländern durch Herdenimmunisierung gestoppt wird, aber in den armen Ländern aus kurzsichtiger Profitgier der Virus weiter grassiert und weiter mutiert, dann rächt sich das unmittelbar. Spätestens wenn die ersten Mutanten aufschlagen, gegen die die vorangegangenen Impfungen wirkungslos sind.

    Die dann zu erwartenden wirtschaftlichen Folgen sind wohl in keiner Weise mehr für das Kapital verwertbar. Deshalb wundert mich Bidens Vorstoß überhaupt nicht. Aus kapitalistischer Sicht wäre sogar eine von den reichen Ländern gesponsorte Versorgung der armen Länder mit kostenlosen Impfstoffen vermutlich die langfristig gesehen kostengünstigste Lösung.

    • @09968 (Profil gelöscht):

      Nennt sich COVAX, aber die reichen spenden da nicht gerne.

      Biden kommt auch erst jetzt, wo ein Großzahl der Amerikaner geimpft ist, davor warne die Amerikaner noch nationalistischer in dieser Hinsicht. (siehe Trump der gleich Curevac zu beginn aufkaufen wollte und wohl auch bei Biontech angefragt hatte)

  • Diese Patente müssen freigegeben werden, damit alle Menschen von den - übrigens massiv subventionierten - Impfstoffentwicklungen profitieren können - wie kann man nach 1 Jahr Pandemie nur immer noch soo naiv sein und an nationale Alleingänge und das Heil eines höllisch unfairen globalen Wettbewerbes mit ewigen Vorteilen für die Länder des globalen Nordens glauben.

    • 1G
      17900 (Profil gelöscht)
      @nien:

      Ich glaube nicht, dass es mit der Freigabe allein getan ist.



      Qualifiziertes Personal und entsprechende Fabriken aufzubauen, dauert Jahre!

      Möglicherweise ein blödsinnige Idee, denn hier geht es um High-Tech.



      Bei der Medikamentenherstellung, z.B. für Malaria, ist das eine ganz andere Nummer.

      • @17900 (Profil gelöscht):

        Das kann man aber maximal für die mRNA-Impfstoffe sagen, der Rest von J&J, Astra, Curevac, sind alles Impfstoffmethoden die schon lange existieren.

        ABER auch die mRNA-Technologie ist nicht nur bei Moderna und Pfizer/Biontech aktuell, da gibt es viel mehr Unternehmen die in diese Richtung gehen. Genau die bieten ihre dienste an, aber bisher sagen die beiden dies ab, weil sie selber das Geld machen wollen. Andernfalls müssten die ja teilen und ggf. würde die Überflutung mit Impfstoffe den so hart erkämpften Preis, siehe Pfizer in Südamerika, oder jetzt auch die EU in der 2.Generation Impfstoff (von 15-16€, auf jetzt 23€), dann wieder nach unten treiben.



        Und das bei Subventionsförderungen für Biontech allein aus D, mit ca. 1-2 Milliarden!



        Das versucht man dann gerne für die Entwicklung abzuspeisen, jedoch bei Entwicklungspreisen bis zu 2 Milliarden € die sonst angesetzt werden, reden wir von Entwicklungszeiträumen von um die 10 Jahre, wie lange war das doch gleich bei Biontech.

        Also diese Geschäftemacherei ist nur noch menschenverachtend.



        Aber hey, Pfizer/Biontech spenden ja jetzt Impfstoffe für die Olympioniken, damit wir die im Fernsehen anschauen können und die Investoren ihre Fernsehgelder erhalten...*gähn*

  • Leider müsste der Satz:

    "Konkrete Folgen hätte die Kehrtwende der USA allerdings nur, ..:"

    so weitergehen:

    "wenn die USA die Exportblockade für wichtige Grundstoffe und Vorstufen, für die Produktion und für PCR Tests, freigeben würden."

  • Gähn - auf diesen Wolf-im-Schafpelz-Offerte der USA fallen echt nur einfach gestrickte Leute rein.

    Worum es geht ist klar - die USA wollen durch die Patentfreigabe (inkl Grundpatente usw.) selbst an die zukunftsweisende (gegen Krebs usw.) mRNA Technik gelangen, die in der EU (Biontech, Curevac...) mit großem Finanzaufwand erforscht wurde, um dort langfristig eine Dominanz aufzubauen.

    Komplett neue Produktionswerke/Know How für die aktuelle Pandemie aufzubauen ist doch fast aussichtlos, das dauert Jahre von 0 aus zu starten bis die erste Dosis vom Band geht, und ist in Entwicklungsländern vermutlich kaum möglich.

    • @hderk:

      Also zunächst einmal hat Moderna einenSitz in den USA. Moderna hat einen mRNA-Impfstoff. Technologie als schon längst in den USA.



      Und auch die Kooperation von Pfizer/Biontech, ist eine Patentüberreichung. Denn ohne die Herstellungsprozedur (jene die jetzt im Gespräch ist, welche auf anderen Unternehmen erweitert werden soll), hätte ja Pfizer nicht in den US, die US-only biontech-Impfstoffe herstellen können.



      Also bitte das nächste Mal informieren. Bildung ist keine Bringschuld.

    • @hderk:

      Das dürfte ziemlicher Unsinn sein. Biontech ist an der Nadaq gelistet, man kooperiert mit Pfizer, der Impfstoff wird auch in den USA produziert. Selbstverständlich haben also "die USA" Zugriff auf die Technologie, das ist aber auch überhaupt nicht die Frage. Es geht um einen rein rechtlichen Vorgang, das Aussetzen von Patentrechten, letztendlich nur um einen zeitweiligen Verzicht von Lizenzgebühren.

      • @Benedikt Bräutigam:

        Genau, sie sprechen doch einen wichtigen Punkt aus der genau ihren "Unsinn" widerlegt. Pfizer sitzt in den USA, und "kooperiert" mit Biontech. Wenn die Patente fallen, kann Pfizer sofort alleine produzieren ohne Rücksicht auf Biontech.

        Im Endeffekt ist das wohl nur eine erneute "America First" Strategie im populistischen Stil, der nur die reichen Reicher macht, nur in den wenigen (reichen) Ländern und von Großkonzernen würde eine Produktion überhaupt zeitnah aufzubauen sein.

        • @hderk:

          Ich muß sagen, dass mich die Initiative Bidens auch überraschte. Schließlich verstößt er damit massiv gegen die Interessen us-amerikanischer Pharma-Konzerne. Die Reaktionen an der Börse sprechen Bände.



          Überraschend (?) ist für mich aber auch wie unverholen zynisch, menschenverachtend und arrogant ("Gähn" KERH) hier in diesem Forum über die humanitäre Katastrophe hinweg getrumpelt wird die sich in Indien und Afrika abspielt. Und das alles nur um ein liebgewordenes Feindbild hegen und pflegen zu können?



          Die Aufhebung mehrerer Patentrechte für dringend benötigte Medikamente ist eine seit Jahrzehnten erhobene Bitte/Forderung vieler afrikanischer Staaten bezüglich mehrerer dort grassierender Krankheiten. Das Ganze entzündet sich beileibe nicht erst jetzt an der Corona-Pandemie - dieses Problem wurde stattdessen durch sie endlich mal wieder in den Focus des medialen Interesses gerückt.



          Wie gesagt: Biden überrascht mich. Aber Ihr? Oh, mein Gott....!

          • @LittleRedRooster:

            Es geht Biden hier ausschließlich um Patente der Corona Impfstoffe, bei deren vielversprechenden High-Tech Grundlagen Deutschland mit weltweit führend ist. Gleichzeitig exportiert die Regierung Biden keinerlei Impfstoff und hält wichtige benötigte Grundstoffe für die Herstellung zurück.

            Selbst wenn diese Regelung tatsächlich käme, glaube ich dass Biden kein Interesse an einer Ausweitung auf andere Medikamente hat und diese dann aktiv verhindern wird, dann hilft auch ihr moralischer Zeigefinger nicht weiter.

            Ich jedenfalls finde dass es wirklich fehl am Platz ist Biden von allen Seiten für die Aktion zu bejubeln, wo doch wahrscheinlich nur wieder eine einfach zu durchschauende kapitalistische America-First Strategie dahintersteckt.

    • @hderk:

      Sehe ich ähnlich. Vor allem hapert es derzeit an den Ausgangsstoffen/Vorprodukten - daran wird sich auch nicht ändern, wenn die Patente aufgehoben werden.

  • Ein populistischer Vorschlag der gut ankommt, aber katastrophale Folgen haben kann.



    Welche Investoren werden in Zukunft noch Risikokapital zur Verfügung stellen ?



    Welche Firma entwickeln die Impfstoffe weiter um gegen kommende Mutationen wirksam zu sein ? Diejenigen die man grade um den Lohn jahrzehntelanger Forschung gebracht hat?



    Wobei hauptsächlich China von einer Freigabe der Patente profitieren würde, da die meisten Länder nicht in der Lage sein dürften die mRNA-Impfstoffe selber herzustellen.

    • @Ritchie:

      Interessant! Hätte mir eigentlich nicht träumen lassen im taz-Forum auch mal eine ganze Phalanx von hoch motivierten Pharmalobbyisten und beinharten Kapitalismusverteidigern vorzufinden. Öfter mal was Neues, gell...



      Was Ihre "Befürchtung" (eigentlich: grundlose Behauptung, mit rassistischen Hautgout) betrifft, dass Indien und/oder afrikanische Staaten nicht dazu in der Lage wären mRNA-Impfstoff selbst herzustellen, quasi wegen fehlendem Know How und/oder Produktionsanlagen (das war ja wohl gemeint, oder?): Sie sollten sich mal vergegenwärtigen, dass ein großer Teil der in Europa konsumierten Medikamente bereits seit vielen Jahren in Südafrika und Indien produziert werden. Der europäische Markt an Generikas wäre ohne diese Produktion gar nicht mehr vorstellbar.

    • @Ritchie:

      Es ist ja nicht so, dass die Unternehmen für eine eventuelle Freigabe nicht entschädigt würden.

      Statt einer unglaublich großen Menge Geld über den Zeitraum von 20 Jahren würde es sofort nur eine extrem große Menge Geld geben.

      Eigentlich ist schnelles Geld etwas, das Investoren gerne sehen.

      Diese Investoren, die selbst während einer weltweiten Pandemie, der größten Herausforderung seit dem zweiten Weltkrieg, nicht einmal zu einem Mindestmaß an Flexibilität bereit sind, sind schlicht Mörder.

      Moderna hat bereits vor Monaten verkündet, eine Corona-Impfstoff-Patentfreigabe zu unterstützen.



      Wir Deutschen sollten versuchen, nicht immer die Bösen zu sein und am Ende zu den Verlieren zu gehören.

    • @Ritchie:

      Ganz einfach: Der Staat sollte das Kapital für die Forschung bereitstellen. Das Gesundheitswesen wird vom Staat betrieben. Genau wie das Bildungswesen übrigens.



      Es bleibt für mich immer ein Rätsel, weshalb man glauben kann, dass Kapitalinteressen - also Gewinnmaximierung - gut für das Gesundheitswesen sein sollen.

      Stichwort Mutationen: Eine schnelle Impfung der gesamten Bevölkerung verhindert bzw bremst die Entstehung weiterer Mutationen. Logisch, dass die Rationierung von Impfstoff (Covax) der falsche Weg ist.



      Und für die Weiterentwicklung der Impfstoffe stünden sicher weltweit (sogar in Kuba!) Forscher bereit, deren oberstes Ziel nicht die Gewinnmaximierung ist.

      • @Nansen:

        "Der Staat sollte das Kapital für die Forschung bereitstellen." (Nansen)



        Richtig! Und das hat er im Fall der Entwicklung von Biontech-Impfstoff soagar bereits getan. Mehrere hundert Millionen Euro staatlicher Zuschüsse und Fördergelder sind da schon gerollt.

      • @Nansen:

        Der Staat ist nicht Mal in der Lage die banale Impstoffverteilung zu organisieren und Sie wollen ihm auch noch die Produktion anvertrauen? Nein danke, ich verzichte. Ich habe noch mitbekommen was dabei rauskam als ein deutscher Staat versucht hat Autos zu bauen.

        • @Sylkoia Sal:

          Meinen Sie VW? ;)

      • @Nansen:

        Es bleibt imGegensatz zu Ihnen für mich ein Rätsel, wenn Leute glaube, wie der Staat Geld "bereitstellen" kann ohne Firmen die mit ihren erwirtschafteten Gewinnen Steuereinnahmen ermöglichen.



        Auch ist mir unklar, wie nach den Erfahrungen der letzten Jahre dem Staat eine effiziente Organisation zugetraut werden kann.



        Stichwort: Datenübermittlung per Fax, BER, Impfstoffbestellung....

        • @Tom Farmer:

          Ok. Wir haben eine Scheuer-Spahn-Taskforce...



          Aber es gibt ja auch Staaten, die das besser hinbekommen als Deutschland. Oder nicht?

          Und was soll schon dabei herauskommen, wenn wir eine Partei/bzw. Kanzlerin über Äonen an der Macht halten, die eine "marktkonforme Demokratie" wollen.



          Genau: eine Scheuer-Spahn-Taskforce

      • @Nansen:

        Völlig richtig. Der Witz ist ja aber, dass nicht nur längst die Universitäten mit ihrer Grundlagenforschung und die Ausbildung der Forscher vom Staat finanziert werden. Darüber hinaus werden die Univesitäten auch immer mehr in anwendungsnahe Forschung gezwungen und damit in Abhängigkeit von der Privatwirtschaft gebracht. Für die zukünftige Forschung ist das sicherlich nicht optimal. Und natürlich: Firmen wie Biontech werden ja mit Hunderten Million Euro aufgepäppelt und immer weiter subventioniert. Der Staat, auch in Form internationaler Institutionen wie der EU, ist also längst der wichtigste Förderer von Forschung. Wenn immer wieder gerne so getan wird, als würden wir die Impfstoffe überwiegend privater Initiative und privatem Kapital verdanken, dann ist das einfach nur falsch und irreführend.