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Änderung des GeschlechtseintragsSauna-Aufguss mit Genderkritik

Erwachsene können wohl künftig ohne Zwang zur Begutachtung den Geschlechtseintrag ändern lassen. Genderkritische Feingeister sind da schon überfordert.

Am besten in die gemischte Sauna gehen Foto: Westend61/imago

D ie Regierung ist dabei, das Gesetz für die Änderung des Geschlechtseintrags zu reformieren. Das ist Teil des mühseligen Prozesses, das Transsexuellengesetz durch ein Menschenwürdiges zu ersetzen. Die zuständigen Ministerien, Inneres und Justiz, haben sich noch nicht endgültig ausgekotzt, aber es läuft darauf hinaus, dass Erwachsene künftig den Geschlechtseintrag ohne den bisherigen Zwang zur Begutachtung ändern lassen können, und ohne die bisher übliche peinliche Befragung. Und auch nach einer Frist von 12 Monaten erneut.

Und die Überforderung ist schon wieder groß bei den genderkritischen Feingeistern. Zugegeben, da gibt es ja auch viel zu durchdringen – aber es wäre gleich viel weniger, wenn genderkritische Feingeister nicht immer alles Mögliche zusammenschmeißen würden. Zum Beispiel Geschlechtseintrag und Saunen.

Kolumnist Götz Aly bei der Berliner Zeitung schrieb neulich, er könne ja dann bald einfach seinen Geschlechtseintrag ändern lassen, „anschließend die stets angenehm wenig frequentierte Frauensauna aufsuchen, die Frauenquote in einem Aufsichtsgremium heben und spe­ziel­le Programme zur Frauenförderung in Anspruch nehmen.“ Gesundheit!

Wenn ich als cis Mann das Bedürfnis habe, eine Frauensauna aufzumischen, indem ich mich als trans Frau ausgebe, dann kann ich das jetzt schon tun. Ich brauche keinen Ge­schlechts­ein­trag für solchen Schabernack. Ich bin dann weder trans noch eine Frau, sondern ein Mann mit kuriosem Hobby. Allerdings ist es leichter, mich als Bademeister auszugeben oder als Aufgussheini. Oder ich verkleide mich als Holzbank oder Öfchen – immer noch weniger Aufwand, als meinen Geschlechtseintrag behördlich ändern zu lassen.

Besser, als Leute mit Gut­ach­te­r*in­nen zu traktieren

Das Bundesverfassungsgericht hat 2017 den Gesetzgeber vor eine Wahl gestellt: Entweder den Geschlechtseintrag ganz abschaffen – oder ihn so gestalten, dass er der geschlechtlichen Identität der Menschen gerecht wird. Darum geht es. Da sich Geschlecht nicht von außen bestimmen lässt, können hier nur die Aussagen der An­trag­stel­le­r*in­nen selbst zugrunde gelegt werden. Finde ich persönlich auch besser, als die Leute mit Gut­ach­te­r*in­nen zu traktieren oder, wie bis vor nicht allzu langer Zeit, sie dazu zu zwingen, sich sterilisieren zu lassen.

Natürlich ist eine binäre Geschlechterwelt einfacher zu verwalten (ich sage einfacher, keineswegs einfach!), wenn es etwa um Quoten geht. Es will mir aber nicht in den Kopf, dass uns keine anderen Lösungen einfallen, als Menschen ihre Genderidentität zu verwehren. Die Ursache für die genannten Probleme sind ja nicht trans Menschen. Sondern cis Männer. Cis Männer klammern sich an Chefsessel, und cis Männer verhalten sich so sexuell übergriffig, dass viele Frauen an Orten der Nacktheit unter sich bleiben wollen. Hat deshalb schon mal jemand cis Männer zur Zwangsbegutachtung geschickt? Nicht dass ich wüsste.

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Peter Weissenburger
Freier Autor
Schreibt über Kultur, Gesellschaft, queeres Leben, Wissenschaft.
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55 Kommentare

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  • Geschlecht bedeutet doch sowohl biologisches Geschlecht als auch soziales.

    Und ich denke dass muss es weiterhin tun, halt je nach Kontext. Im sozialen Kontakt wäre dass gewöhnlich das soziale, was nun wirklich jeder selbst festlegen kann. In bestimmten Zusammenhängen(insbesondere Medizinisch) aber auch das biologische.

    Die Sauna-Frage ist doch ob auch äusserliche Geschlechtsmerkmale als Geschlecht zählen - und die meisten Leute würden wohl ja sagen. D.h. Frauensauna könnte sein alle Menschen ohen Penis, egal ob sie in anderen Zusammenhängen als Mann oder Frau gelten...

  • Pop quiz: Was unterscheidet den queeren/nicht-binären/woken/gender- und LGBTQI-bewegten Spießer, der alles hasst, was nicht denkt, spricht, aussieht, frisst und fickt wie er, von dem rechten/reaktionären/AfD-Neonazi-Spießer, der alles hasst, was nicht denkt, spricht, aussieht, fickt und frisst wie er? (Und, nebenbei gefragt: Wann ist die taz-Kolumnenstrecke eigentlich zu einer Spielwiese für identitäre One-trick-Ponys geworden, wo diese allwöchentlich ihre ressentimentgeladene Gülle zu den wichtigen Themen dieser Welt - also allen dreien: Sexismus, Rassismus und Transphobie - verklappen können?) Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ist gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Menschenverachtung ist Menschenverachtung. Arschloch ist Arschloch. Egal ob "links" oder rechts.

  • Die Kaiserin ist nackt

    Es ist sinnvoll, zwischen biologischem Geschlecht (Sex) und der je kulturellen (und individuellen) Ausformung dieses biologischen Geschlechts (Gender) zu unterscheiden.

    So hat sich z.B. das Männlichkeitsbild in unserer Gesellschaft im Laufe der Zeit deutlich verändert, und es variiert auch in den unterschiedlichen sozialen Klassen. Hier könnten wir in diesem Sinne von 'Konstruktion' reden. Grundlage bleibt jedoch das biologische Geschlecht.

    Die Kategorie des biologischen Geschlechts völlig aufzugeben, zugunsten der These, jede(r) könne sich, je nach Tagesverfassung, frei 'identifizieren', ist postmoderner Unsinn. Das weiß doch im Grunde jede(r).

    Als sich sexuell reproduzierende Spezies ist die Unterscheidung zwischen Mann und Frau elementar und unhintergehbar. Die Natur ist 'binär'. Seit Jahrmillionen.

    In den allermeisten Fällen fällt die geworfene Münze entweder auf 'gebärfähig' (Frau) oder 'nicht-gebärfähig' (Mann).

    In sehr seltenen Ausnahmen bleibt die Münze in der Tat auf der Kante stehen.

    Und es ist eine (gute) Sache, diesen Menschen zu helfen, und Transsexuelle nicht zu diskriminieren, es ist aber eine andere Sache, bei Schulkindern sehr früh Zweifel an ihrer Geschlechtsidentität zu säen, und sie mit dem postmodernen Unsinn der jederzeit freien Identifikation mit einem von x-Gendern zu indoktrinieren.

    Der Realitätssinn von Kindern - sie sehr wohl Mann und Frau unterscheiden können - kann nachhaltig beschädigt werden - und manch eine/r wurde frühzeitig zu irreversiblen Therapien veranlaßt, die er/sie später bereut hat.

    Die Leichtfertigkeit, mit der mit diesem Thema umgegangen wird, ist erstaunlich.

    • @Weber:

      Sehr richtig, was Sie schreiben. Es wäre so schön, wenn das Thema bekannter wäre. Ich sehe an der Diskussion, dass einfach kaum jemand weiß, was hier passiert. Unfassbar, dass so ein wichtiges Thema hinter dem Rücken der Öffentlichkeit in ein Gesetz wandert.

  • Interessant, dass hier auf der neu ausgedachten, binären Kleingeisterwelteinteilung "cis - trans" beharrt wird.

    Interessant auch und keineswegs überraschend, dass der männliche Autor keine Empathie für Frauen aufbringen kann.

    "Frauenräume können doch sowieso schon von Männern kolonisiert werden und Frauen werden doch sowieso vergewaltigt, also sollen wir nun auch allen Männern das Recht dazu geben, wenn sie es wünschen, sodass Frauen nirgendswo mehr einen Ort haben, wo sie geschützt und unter sich sein können" - das ist, wenn man(n) auch nur eine Sekunde nachdenken würde, nicht das "Gotcha"-Argument, als das es hier verkauft wird.

    Auch Frauen haben ein Recht auf Würde, Schutz und Privatsphäre. Auch wenn das vielen Männern nicht gefällt.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Feuerstein:

      "Auch Frauen haben ein Recht auf Würde, Schutz und Privatsphäre. Auch wenn das vielen Männern nicht gefällt."

      Haben sie da Zahlen, was "viele" sind?



      Ich kenne keinen Mann von dieser Sorte. Gibt es bestimmt.

    • @Feuerstein:

      In Saunen machen bsw. auch Bademeisterinnen Aufgüsse. Meine Frau erzähle mir auch schon von Bademeistern, die in Damensaunen Aufgüsse gemacht haben. Wer genau will Frauen Ihre Rechte absprechen? Und was hat das alles mit dem Artikel zu tun? Dort geht es um den verfassungsrechtlich eingeforderte und seit vielen Jahren rechtlich nicht umgesetzten Schutz von Minderheiten vor Diskriminierung. In Saunen, Toiletten oder Gefängnissen begangene Straftaten egal von welchen Leuten müssen und werden sicher auch entsprechend judikativ verfolgt.

  • Und was ist jetzt daran schlimm, wenn die Geschlechtsidentität im Personenstandsregister variabel wird?

    Das wird vermutlich extrem selten geändert und von mir aus, könnte das auch mit einer App verknüpft werden, dass es beliebig oft und schnell geändert werden kann.

  • Lass das mit der "Frauensauna" Peter!



    Die Lautstärke ist dort zu hoch. Wenn in gemischten Saunen der XX Anteil einmal etwas ansteigt ist es oft vorbei mit der Ruhe (Subjektive Erfahrung)



    Es scheint die "Verschwörungstheorie" zu geben, dass bei XX nach 2o Min. nicht Nutzung die Gefahr besteht, das Kiefergelenke & Zunge einrosten!



    .



    Gr Sikasuu

  • Leider geht der Beitrag voll am Thema vorbei. Wenn jeder Mensch durch schlichte Erklärung selbst bestimmen kann, welche Geschlechtszuordnung passend ist, laufen politische Maßnahmen zur Gleichstellung ins Leere. Ich entscheide mich dann eben für die jeweils passende Zuordnung - und kann das auch nach Belieben jederzeit ändern. Echte Freiheit besteht dann darin, dass sie mich jeden Morgen vor der Tür zur Toilette entscheide, welche Identität ich heute habe. Ich freue mich darauf, denn das wird spaßig.

    • @Petronius der Jüngere:

      nee, eben nicht. ich finde, der autor hat das ziemlich perfekt mit ´sie koennen sich einfach als holzbank verkleiden´ erklaert.

      • @the real günni:

        Genau so....



        Diesen Aufschrei hier in den Kommentarenkann ich auch beim besten Willen nicht verstehen.



        Welcher Mensch lässt sich freiwillig mit einem Eintrag ausstatten der nicht passt nur um eine Sauna zu kapern?



        Denkt doch bitte nach.



        Beste Grüße, Chris



        (trans*männlich)

    • @Petronius der Jüngere:

      Ich wette, dass sie es nicht tun werden. So viel Spaß macht das Infragestellen der eigenen Identität und Lebensgeschichte ja nun auch wieder nicht. Oder? Und zum Thema Gesetze, ihr Sinn und ihre Grenzen haben hier einige Leser*innen schon sehr kluge Beiträge gegeben. Einfach mal die Diskussion lesen, bevor man mitmacht.

  • Vielleicht reflektiert der Autor nochmal darüber, was unzulässige Verallgemeinerungen sind. Es sit einfach eine Frechheit, cis-Männer als gesamter heterogener Gruppe sexuelle Übergriffigkeit zu unterstellen. So gewinnt man jedenfalls kein Terrain und Verständnis für Transfragen sondern schürt Ablehnung und Unverständnis, denn gelebte Toleranz sieht ganz gewiss anders aus.

    • @Der Leser:

      Der Autor schrieb „wenn ich als cis Mann“. Können Sie mir bitte zitieren, wo genau Sie hier eine Verallgemeinerung sehen?

      • @Achim S.:

        Die Verallgemeinerung steht im letzten Absatz:"Die Ursache für die genannten Probleme sind [...] cis Männer. Cis Männer klammern sich an Chefsessel, und cis Männer verhalten sich so sexuell übergriffig..."

    • @Der Leser:

      Ui, trotz Privileg so betroffen? ;-)

  • Das subjektive Geschlecht? Probleme machen Randbereiche wie z.B. der Strafvollzug. Dort gab es schon Fälle, in denen Männer mittels Geschlechtswechsel den Einlass im Frauengefängnis erstritten ( geschehen in England) und dann dort eher männlich agierten. Aber was rede ich ... es wird ja alles besser und die Menschen sind alle gut.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Ich denke, es wird sicherlich vereinzelte Männer geben, die mal für ein Jahr den Personenstand ändern und dann frauenbezogene Förderung beantragen oder versuchen, über die Frauenquote in bestimmte Positionen zu kommen.



    Nicht aus Jux, wie @NEVER AGAIN untern schreibt, sondern aus Ressentiment.

    Das Cis-Frauen strukturell diskriminiert werden und es deswegen gesellschaftliche Kompensationsversuche gibt, ist aber kein Argument dafür, Trans-Personen noch stärker zu zu diskriminieren.

    Wenn also ein Cis-Mann sich als Frau ausgibt, um etwas zu beweisen, was er selbst nicht versteht, dann sollte mensch ihm vielleicht sagen, dass er gut aussieht, wenn er zu einem Thema was beitragen will. Oder ihn fragen, wie er Beruf und Familie vereinbart, wenn er meint, etwas besonders Kluges zu sagen. Wenn er sich auf einen Job bewirbt, fragen, ob er Kinder hat oder bekommen will oder, dass man Zweifel, ob eine Frau wie er den Anforderungen wirklich gewachsen ist.

    Was erwarten wird denn von Gesetzen? Das sind allgemeine Regeln, die auf konkrete Situationen angewendet werden müssen. Dabei wird notwendig Ungerechtigkeit erzeugt, denn erstens müssen diese Gesetze ausgelegt werden und dabei gibt es eine Unschärfe und zweitens machen Gerichte auch notwendig immer wieder ganz klare Fehler und es kommt dazu, dass Unschuldige verurteilt werden. Deswegen darf es auch keine Todesstrafe geben, weil sich das nicht mehr durch eine Neuaufnahme des Verfahrens korrigieren lässt.

    Gerechtigkeit wird nicht durch Gesetze geschaffen, sondern dadurch, dass sich Menschen respektvoll und auf Augenhöhe gegenübertreten. Gesetze können höchstens verhindern, dass es allzu ungerecht wird, aber wenn sie vollzogen werden, wird auch immer Ungerechtigkeit erzeugt.

    Mehr macht auch die vorliegende Gesetzesvorlage nicht.

  • Wohin soll sich das eignentlich entwickeln? Wir rücken mit großen Schritten gesellschaftlich immer weiter von unsere ursprünglichen Natur davon... Es ist wirklich kaum zu glauben, dass öffentlich darüber diskutiert wird, ob man sich impfen lassen muss oder nicht. Eine Wahl des körperlichen Geschlechtes hingegen kann sich bald jeder selbst aussuchen und geht inzwischen weit über die Wahlmöglichkeiten männlich oder weiblich hinaus...

    • @Martin Ertel:

      Wo genau wirken sich trans Menschen in Ihrem persönlichen Umfeld aus? Welche Einschränkungen hat die Entscheidung zur Änderung eines Geschlechtseintrages eines für Sie fremden Menschen auf Ihr Leben? Können Sie das erklären? Ich verstehe es nicht.

    • @Martin Ertel:

      Es gab schon immer und in allen Gesellschaften Transidentitäten und das ganze Spektrum an Geschlechtern (letzteres ist übrigens auch eine biologische Tatsache). Dass es nur Mann und Frau geben soll ist eine Konstruktion, die mit dem Patriarchat einhergeht und in der Moderne nochmal zugespitzt wurde. Alles andere als "natürlich".

    • @Martin Ertel:

      Wir sind im Anthropozän, leben mit Strom, Leitungswasser, Heizung und Medizin.



      Ich glaube, kaum jemand möchte zur "ursprünglichen Natur" zurückkehren...



      Und selbst in frühantiken Kulturen gab es andere und/oder fluide Geschlechtssysteme.



      Das alte Testament / Tanach enthält sechs Geschlechtskategorien (die sich mehr oder weniger mit heutigen Begriffen von "intersex" und "trans" überschneiden, wobei die Möglichkeit der Transition vmtl teilweise eingeschränkt, erzwungen oder mit größeren Kompromissen verbunden war als heute).

      "So haben wir das schon immer gemacht" ist kein Argument, wir können das besser.



      Für eine humanistische Gesellschaft, in der sich die Menschen frei entfalten können - Traditionalismus führt häufig zu Gleichmacherei.

  • "Da sich Geschlecht nicht von außen bestimmen lässt, können hier nur die Aussagen der An­trag­stel­le­r*in­nen selbst zugrunde gelegt werden."



    Lol. Noch nichts von primären Geschlechtsmerkmalen gehört? Dieses Aussage ist falsch. Ändert aber auch nichts daran, sein Geschlecht ändern zu dürfen, wenn man sich mit seinem biologischen nicht wohl fühlt.

    • @Boludo:

      Primäre Geschlechtsmerkmale bestimmen nicht dein Geschlecht bzw dein Gender. Ein Penis hat genau so wenig was mit "männlich" zu tun wie ein Stück Brot. Die Sache ist: die strenge Einordnung von Mann und Frau ist eine sehr neue Idee. Indigene Völker auf allen Kontinenten hatten zumindest ein drittes Geschlecht oder haben noch mehr gehabt. Bsp Two-Spirit (Native Americans) oder auch der Umgang der germanischen Völker mit Trans* Personen. Dann hat sich das zwei Geschlechtermodell aus patriarchalem nutzen heraus gebildet. Ich meine ist ja logisch. Die herrschenden haben Leute gebraucht um sie auzubeuten. Was wäre da einfacher als Leute zu nehmen denen anscheinend "Etwas fehlt". Das zieht sich bis heute durch.



      Mann und Frau sind keine festen Begriffe. Keine Natur gegeben Begriffe, sondern etwas festgelegtes. Eine Person kam vor gar nicht allzulanger Zeit und sagte "Ich erkläre dich hiermit zum Mann" und damit war das für lange Zeit gegessen weil sich die meisten Leute wohl gefühlt haben bzw weil viele Leute von der Unterdrückung profitiert haben.



      Das ist immer sehr interessant. Die Menschen die sagen "Hilfe gemderterrorismus, beschützt die frauen" denen geht es nicht um Frauen. Die haben Angst ihre Machtposition in der Gesellschaft zu verlieren. Denn wenn angefangen wird die Grenze zwischen Mann und Frau zu verwischen, greift das natürlich ihre Identität an und stellt auch eben diese Machtposition in Frage.

  • Der Autor scheint anzunehmen, dass es für jeden klar ersichtlich ist, dass Geschlecht nicht äußerlich definiert werden kann. Für mich ist das etwas ganz neues. Entweder hab ich unterm Stein gelebt oder ich hab in der Grundschule etwas komplett falsch verstanden. Was genau ist bitte Geschlecht, wenn nicht die äußerlich erkennbaren Geschlechtsmerkmale? Woher weiß ich denn 'was' ich bin wenn nicht äußerlich erkennbar? Und wenn es das nicht ist, welche Definition gibt es denn dann? Welche inneren Gefühle muss ich denn haben um Mann oder Frau zu sein? (Intersex nehme ich jetzt einfach mal heraus, bzw. divers da es sich ja dem Ausschlussverfahren nach auch dadurch definiert)

    • @curiouscat:

      Das ist ja gerade die spannende Frage: Woher weiß ich, was ich bin, wenn nicht anhand äußerer Geschlechtsmerkmale? Fällt Ihnen etwas auf? Wenn das schon reicht, um Sie einem Geschlecht zuzuordnen, was sagt dieses Geschlecht dann über Sie aus? Was bedeutet es denn, ein Mann zu sein? Bedeutet das nur, einen Penis zu haben oder verbinden Sie noch mehr damit? Wenn Sie sich als "Frau" identifizieren - wieso eigentlich und wozu führt das?

    • @curiouscat:

      Hups. Da muß ich jetzt annehmen, daß Sie jeder Frau, jedem Mann, jedem Kind unter den Rock/in die Hose schauen müssen, bevor Sie eine Unterhaltung beginnen? Spaß bei Seite: Was ändert sich bei Selbstbestimmung an Ihrem Leben konkret? Ich glaube, Sie dürften sogar weiter unter einem Stein leben...

    • @curiouscat:

      Sie können ja immer noch selbst unterm Stein hervor kriechen und sich motiviert anhand Ihrer Fragen bspw. Dokus zum Thema Geschlecht und Trans angucken. Dazu gibt es im Internet zuhauf Dokus mittlerweile sogar auch in Mediatheken der Öffentlich-Rechtlichen Sender.

    • @curiouscat:

      Ja, unterm Stein gelebt. Zumindest geistig.

    • @curiouscat:

      Wenn irgendwo so oder ähnlich augerufen wird "Männer setzen sich auf diese Seite, Frauen auf die andere" und du ein ganz eindeutiges Gefühl hast, auf welcher der Seiten du richtig bist bzw wärst, also wirklich richtig, dann ist das deine Gender-Bezugsgruppe.

      Das könnte z.B. die klassische Klischeeverteilung bei der Grillparty sein: Die einen mit dem Bier am Grill, die anderen in der Küche.

      Es geht zum einen um dieses Zugehörigkeitsgefühl, die ganzen Konventionen und Rituale. Anreden, Klamotten, Umgang mit anderen des eigenen und anderer Gender und deren Umgang mit dir.

      Zum anderen ist es der Blick in den Spiegel, der sagt "diese körperlichen Merkmale sind falsch, passen nicht, machen mir Unwohlsein".

      Das eine ist soziale Dysphorie (das nicht passen), das andere körperliche. Beide können bei trans Personen unterschiedlich stark auftreten, beeinflusst auch von Erziehung, Umgebung, usw.

      Inter Personen haben übrigens u.U. auch eine klar binäre Gender-Selbstzuordnung, also wollen nicht alle "divers" als Personenstand, wohingegen nicht-binäre Gender ebenso wie trans quer über das ganze körperliche Spektrum verteilt sind. 30% aller sich als trans meldenden Personen verorten sich nicht-binär.

      Das hat leider das BMI nicht verstanden - oder nicht wahrhaben wollen. Deshalb ist das Gesetz zur 3.Option vermutlich verfassungswidrig (Beschwerde läuft) und das TSG muss dringend gegen ein Selbstbestimungsgesetz getauscht werden.

      • @Kai Becker:

        Bingo!

  • 9G
    90667 (Profil gelöscht)

    Ich trau mich ja kaum zu fragen, aber wie genau gehen Frauenförderung oder weibliche Schutz- und Rückzugsräume zusammen mit einem Gender-Verständnis, das rein subjektiv ist?

    Dem Autor mag es genügen sich über solche Nebensächlichkeiten lustig zu machen und auf "menschenunwürdige" Behandlung von Transmenschen zu verweisen.



    Aber man kann davon ausgehen, dass es Fälle geben wird in denen konkrete Antworten auf diese Fragen gefunden werden müssen.



    Wie könnten die aussehen?

    • @90667 (Profil gelöscht):

      Es gibt solche Fälle bereits: im bayerischen Landtag sitzt eine Transfrau, Tessa Ganserer. Ihre Partei, die Grünen, die ja auf Gender-Parität setzt, dürfte Ganserer bei der Liste für die nächsten Wahlen als Frau führen. Das hoffe ich zumindest und kann mir nicht vorstellen, dass es dagegen unter den anderen bayerischen Grünen-Frauen Widerstand geben wird.

      Würden Sie es schlimm oder falsch finden, Ganserer als Frau kandidieren zu lassen?

      • 9G
        90667 (Profil gelöscht)
        @Totti:

        Da habe ich persönlich keine starke Meinung zu, wenn ich ehrlich bin.



        Aber ich denke der geschilderte Fall trifft schon den Kern des Problems: wenn nämlich Geschlecht völlig subjektiv interpretiert wird, dann taugt die Kategorie eben auch nicht mehr zur Differenzierung. Stichworte Parität, Frauenförderung, Quoten, etc. ...



        Ich denke, es würde den Befürwortern gut zu Gesicht stehen hier wenigstens zu versuchen Antworten zu finden, anstatt solche Bedenken wegwerfend als "genderkritische Feingeisterei" abzutun.

        • @90667 (Profil gelöscht):

          Auch wenn Geschlecht völlig subjektiv interpretiert wird, wird sich weiterhin etwa die Hälfte der Bevölkerung als männlich und die andere als weiblich definieren. Differenzierung und Parität werden daher weiter eine Rolle spielen.

          Da Fälle wie der Tessa Ganserers jedoch äußerst selten sind, ist die ganze Angelegenheit vielleicht gar nicht so problematisch.

          Mit anderen Worten: an Transfrauen wird die Frauenbewegung gewiss nicht scheitern...

          • 9G
            90667 (Profil gelöscht)
            @Totti:

            Natürlich werden die Leute nicht massenhaft und wahllos ihre Geschlechtsidentität wechseln. Das ist auch gar nicht der Punkt.



            Aber was tun, wenn ein Mann (mutmaßlich) sich als Frau definiert und sich so Vorteile verschafft oder Zugang zu weiblichen Rückzugsräumen erstreitet? Betroffene Frauen könnten den achselzuckenden Hinweis - das seien ja nur Einzelfälle - als zynisch empfinden, denken Sie nicht?



            Ich sehe hier im Gegensatz zu Ihnen durchaus Konfliktpotential, und man kann das ja schon beobachten im Konflikt zwischen der Trans-Community und sog. TERFs.

    • @90667 (Profil gelöscht):

      Die müssen so oder so gefunden werden – weil jetzt ist es doch anscheinend so, dass trans Leute gezwungen sind, sich in den "falschen" (Umkleide / Toiletten) Räumen aufzuhalten.



      Vielleicht könnten wir auch einfach darüber nachdenken, wie wir Schutzräume für alle Menschen gestalten, z.B. ausschließlich Einzelkabinen, anstatt die von Männern ausgehende Gewalt gegen trans-Menschen auszuspielen, indem wir vorgeben, die Frauen schützen zu wollen.

  • Frage an die Orthographen: cis und trans sind Präfixe. Warum schreibt man dann nicht Cis-Mann resp. Cismann?

    • @Adele Walter:

      Nun, um diese Missverständnisse zu vermeiden sage immer ganz bewußt, dass ich eine transgeschlechtliche Frau bin. Das es sich dabei um ein Adjektiv handelt ist dann offensichtlich. Das würde niemals als Transgeschlechtlich-Frau oder Transgeschlechtlichfrau geschrieben werden, weil es falsch wäre.

      Dieses Missverständnis beruht meiner Meinung nach auf zwei Umständen: Zum einen der Neigung zu Abkürzungen, keiner hat Lust 20 mal transgeschlechtliche Frau in einem Artikel zu schreiben.



      Zum anderen gibt es keinen Konsenz darüber welche Beschreibung für transgeschlechtliche Menschen am treffensten ist. Transgeschlechtlich, transident, transsexuell?



      Um Debatten über richtige oder falsche Begriffe zu vermeiden benutzen viele nur noch die erste Silbe trans. Richtig wäre es natürlich es als Abkürzung zu markieren mit einem Punkt, also trans. Frau zu schreiben oder ein Platzhaltersymbol anzufügen, etwa trans* Frau.



      Wobei ich bei dieser Variante fürchte, dass einige das Leerzeichen übersehen und Trans*frau schreiben. Also ein Adjektiv fälschlicherweise wieder zu einem Präfix machen.



      Deshalb schreibe ich es immer aus, um klar zu beschreiben was ich meine.

    • @Adele Walter:

      Im aktuellen Verständnis (in den Communities und auch der Fachwelt) sind es keine Präfixe, sondern Adjektive. Ein Mensch ist cis oder trans wie grünäugig, brünett oder groß. Es ist ein Attribut (unter vielen), keine "Sorte" (um das R-Wort zu vermeiden). Daher die Schreibweise.

      • 8G
        85198 (Profil gelöscht)
        @Kai Becker:

        Also als Adjektive werden weder cis noch trans gebraucht. Ich habe noch nirgends eine Steigerung gelesen: cis, cisser, am cissesten, trans, transer, am transesten.



        Das halte ich für eine Schwäche in der Theorie: Entweder ein Mensch identifiziert sich mit dem ihm gesellschaftlich zugewiesenen Geschlecht oder nicht. Einen Spielraum für ein Mehr oder ein Weniger sieht die Theorie nicht vor und das steht im Widerspruch zu allerlei Geschlechtsempfinden.



        Auch, wenn Kindern nicht mehr das Junge- oder Mädchen-Sein reflexartig zugeschrieben wird - was vielfach schon so praktiziert wird - stößt die Theorie an ihre Grenzen.

        Frauen wird die Reproduktionsarbeit schließlich nicht einfach aus Zufall zugewiesen. Sonst hätten sich nicht mit der Sesshaftwerdung fast zeitgleich überall auf der Welt vorwiegend patriarchale Verhältnisse entwickelt. Frauen bekommen diese Rolle zugewiesen, weil damit das Kindergebären verbunden wird und weil diejenigen, denen diese Fähigkeit nicht zugesprochen wird, statistisch gesehen ein paar Prozent stärker und schneller sind. Der zweite Punkt hat wohl mit dem Einsetzen der "primitiven Akkumulation" (Marx) dazu geführt, dass dieser statistische Unterschied auf einmal als so wichtig erachtet wurde, dass Archäolog:innen heute noch nachweisen könne, dass ab diesem Moment in den meisten Kulturen Frauen weniger Fleisch zu essen bekommen haben als Männer. Es gab etwas, das wertvoll genug war, es zu verteidigen und damit war es auch wertvoll genug, es sich mit Gewalt zu nehmen.

        Dieser Zusammenhang zwischen der Wertkritik und der Kritik der Geschlechterverhältnisse wird leider weitgehend ignoriert. Ich wünsche mir daher, dass sich Queer-Feminist:innen (dazu zähle ich mich auch) mehr auf die methodischen Grundlagen ihrer Theorien besinnen, insbesondere auf die archäologische Methode, die Michel Foucault u.a. in der Buchreihe "Sexualität und Wahrheit" entwickelt hat. Sonst droht die queerfeministische Kritik ins Beliebige abzudriften.

        • @85198 (Profil gelöscht):

          Bei diesem Thema geht es nicht um methodische Grundlagen. Hier geht es um Menschen. Und auch um Selbstbezeichnungen. Und ja. Leider gibt es sogar trans Menschen, die andere Trans Menschen als „nicht so trans“ sehen. Ist wie bei menschlich sein. Selbes Problem.

      • @Kai Becker:

        Interessante Entwicklung. Die Verwendung von Präpositionen als Adjektive kennt man auch aus dem alltäglichen Sprachgebrauch. "Das Fenster ist auf", "Der Laden ist zu" etc.



        Andererseits sind "cis" und "trans" nicht einfach Präfixe, sondern werden als Vorderglieder von Komposita verselbständigt, ähnlich wie es vorher mit "hetero-" und "homo"(-sexuell) geschehen ist. Dadurch, dass es sich um mehr oder weniger fachsprachliche Begriffe handelt, wird durch die Verselbständigung eine gewisse Bedeutungsverengung begünstigt. "Cis" wird somit automatisch eher mit gendertheoretischen Bedeutungen assoziiert, während die Bedeutung "diesseitig", wie in cisalpin, in den Hintergrund tritt.

  • Wenn heute ein cis-Mann in die Frauentoilette marschiert, wird er mindestens rausgeschmissen, je nach Verhalten (zu Recht) anschließend mit einem Strafverfahren überzogen. Angesichts von Gewalterfahrungen, die die meisten Frauen in dieser Gesellschaft immer noch ertragen (müssen), frage ich mich ernsthaft, wie es darum bestellt ist, wenn sie mit individuell gefühlten Geschlechtern in diesem Alltag umgehen sollen. Hier verhältnismäßig borniert genderkritische Feingeistigkeit zu unterstellen, ist doch genau das: cis-männliche Überheblichkeit im 21. Jahrhundert.

    • @Markus Wendt:

      Wenn heute ein „Cis“-Mann in eine Damen- oder Frauentoilette marschiert, passiert ... erstmal und in der Regel gar nichts. Zumindest im zivilisierten Teil der Gesellschaft. Selbst oft genug erlebt und erfahren. Die Menschen sind viel weiter, als die Ideologen uns glauben machen wollen.

    • @Markus Wendt:

      Und wenn heute ein trans Mann auf die Frauentoilette marschiert? Oder wenn eine cis weibliche jugendliche Person unter der Kabine durchfilmt und damit ein anderes Mädchen im Netz mobbt? Es sollte doch um konktete Straftaten gehen und nicht um pauschale Vorverurteilungen, meinen Sie nicht?

    • @Markus Wendt:

      Natürlich sind Frauen in unserer Gesellschaft sexuellen Belästigungen ausgesetzt, aber das ist ja gerade der Punkt: Wenn ich mich an alle Situationen zurück erinnere, war dazu keinerlei Maskerade seitens des Mannes notwendig. Die sogenannte "Genderkritik" legt allerdings nahe, dass es zum Frauenbelästigen einen ausgeklügelten Plan plus Maskerade braucht... Sie leugnet damit die Realität sexueller Belästigungen oder lenkt zumindest radikal davon ab... In Wahrheit sind die Situationen und Machtverhältnisse oft so beschaffen, dass oft sogar nahe stehende Personen den Berichten der Frau nicht unbedingt angemessen entsetzt reagieren. Oder das Ereignis ist schon so "normal", dass dies nicht passiert.



      Wie sie richtig schreiben, würde ein cis-Mann, der sich in die Damentoilette einschleust um dort Frauen zu belästigen, zu Recht ein Strafverfahren bekommen. Das sich einschleusen in den geschützen Raum ist hier allerdings auch schon ein Schuldeingeständnis, das ein Mann mit dieser Zielsetzung gar nicht machen muss. Er wird andere Situationen wählen, er ist ja nicht blöd... Deswegen bleiben die meisten sexuellen Belästigungen ja auch ohne Konsequenzen und sind immer noch "alltäglich".



      Die sogenannten genderkritischen Personen benutzen uns cis-Frauen als Maskottchen für ihre Agenda, dabei schaden sie uns im Grunde nur, indem sie mit irgendwelchen Räuberpistolen ein falsches Narrativ von sexueller Belästigung fördern, anstatt in der Realität zu bleiben, in der der Bericht einer solchen auch ruhig Mal verworren, etwas unklar und "langweilig" sein kann und darf! Diese Vorgehensweise ist dabei kein Zufall, sondern hat eine lange Tradition. Immer schon wurden marginalisierten Gruppen von der Machtelite irgendwelche gerne sexuell konnotierten Bösartigkeiten unterstellt, noch heute stellen gewisse Herren gerne mal Homosexualität in Zusammenhang mit Kindesmissbrauch etc... Auch wenn sich "Genderkritiker*innen" mitunter (!) gewählter weil codiert ausdrücken, ist es nichts anderes.

    • @Markus Wendt:

      trans-Identität ist nicht mehr "individuell gefühlt", als cis-Identität. Was im Artikel implizit unterstellt wird, ist, dass es den meisten Leuten eben nicht darum geht, Frauen zu schützen, sondern trans-identitäre Menschen weiterhin zu diskriminieren. Das wird nämlich die meiste Zeit übersehen: trans Menschen werden alltäglich diskriminiert. Wenn eine Gesetzesänderung, die helfen soll, diese Diskriminierung zu verringern, dazu führt, dass sich Männer als trans-Frauen ausgeben, um Frauen zu belästigen, dann liegt das Problem eindeutig bei den Männern.

      Aber das ist alles mega hypothetisch, weil wer glaubt denn wirklich, dass sich (abgesehen von äußerst seltenen Ausnahmen) cis-Männer aus Jux einer juristischen Geschlechtsänderung unterziehen würden! Das ist doch total die Nebelkerze.

    • @Markus Wendt:

      Und die Mengen an Frauen auf der Herrentoilette, wenn die Schlangen bei den Frauen zu lang ist bei Veranstaltungen. Werden die dann jetzt auch alle verklagt ? 🤣

      • @BerlinerausBerlin:

        Also meine Tochter ist in Westfälisch Sibirien nicht verklagt. Sondern hat das knackig selbst geregelt & zwar so:



        Was sie denn hier auf der Männertoilette zu suchen habe - ich saß noch auf der Schüssel - schnarrte son strengescheitelt riechender RPler.



        “Ich habe Pippi gemußt & bin mit meinem Papa hier & - was geht Sie das denn überhaupt an!“



        Der feine Bürohengst retrierte & ich spülte. Ja sie war schon früh unter Nase & Haaransatz gut zufuß - 😂 -

      • @BerlinerausBerlin:

        Was bei @Markus Wendt, bei Ihnen und im Artikel im Hintergrund angesprochen wird ist die Intimität. Das Begreifen können von Intimität, das Bewusstsein davon und ein die Intimität achtendes Verhalten. Das kann bei allen Vertretern aller Geschlechter fehlen. Es gibt nichts daran zu rütteln, dass der Typ auf der Frauentoilette nichts verloren hat, weil dieser Art „Männerpraxis“ sexuelle Übergriffigkeit unterstellt werden kann – die kommt leider vor.



        Das absichtsvolle Verletzen von Intimität, egal durch welches Geschlecht, ist darüber hinaus ein „Machtgebaren“. In allen Armeen dieser Welt wird die Verhinderung von Intimität (Gemeinschaftsklos ohne Trennwände, Massenunterkünfte für die Mann- und Frauschaften etc.) zur Unterdrückung und Zerstörung von Individualität genutzt, um Gehorsam und Funktionieren zu erreichen. Der Verletzung von Intimität von Männern durch Frauen im Alltag, kann ein solches Machtmotiv seitens der Frauen zu Grunde liegen. Warum? Frauen sind auch nur Menschen und denen geht es manchmal an der falschen Stelle um Macht. Was die Intimität und ihre Achtung angeht, täte es uns allen „Geschlechtern“ mal ganz gut, uns darüber neu verständigen zu können, die Intimität von jeder Man, jeder Frau, jeder Mensch zu achten. Es würde uns alle menschlicher machen.

      • @BerlinerausBerlin:

        Naja also grundsätzlich kann man das ja anders regeln. Frauen gehen da nur hin, weil die öffentlichen Einrichtungen nicht auf die Bedürfnisse von Frauen angepasst sind. Männertoiletten sind ja auch anders aufgebaut, Frauen brauchen länger weil sie nicht im Stehen pinkeln, haben auch noch andere Gründe auf Klo zu gehen etc. Also man kann einfach die Toiletten für Frauen anpassen und schon muss man keinen mehr verklagen.

        • @curiouscat:

          Danke. Eigentlich einfach. Und dann möglichst mit wirklich Forodichten, komplett geschlossenen Kabinen.



          Danke.