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Grüne und transatlantische BeziehungenBöll für die Bombe

Die grünennahe Heinrich-Böll-Stiftung unterstützt einen Aufruf für Aufrüstung und Atombomben. Bei den Grünen finden das nicht alle gut.

Namensgeber Heinrich Böll protestiert 1983 gegen die Stationierung von US-Atomraketen in Deutschland Foto: Harry Melchert/dpa

Berlin taz | Eine Frage ist für eine mögliche schwarz-grüne Bundesregierung nach der Wahl im September besonders interessant: Wie hält sie es mit dem Militär in der Außenpolitik? Eine pazifistische Partei sind die Grünen zwar spätestens seit rot-grünen Regierungszeiten nicht mehr. Leicht machen sie es sich in den Detailfragen – welche Auslandseinsätze, welche Kompromisse bei Kampfdrohnen, wie weiter mit der Atombombe? – aber noch immer nicht.

Bemerkenswert ist da ein Vorstoß aus den Reihen der parteinahen Heinrich-Böll-Stiftung, die als Denkfabrik intellektuelle Vorlagen für grüne Politik liefert. Zur Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Joe Biden hat die Böll-Vorsitzende Ellen Ueberschär einen Aufruf „für eine neue Übereinkunft zwischen Deutschland und Amerika“ verfasst – gemeinsam mit Ver­tre­te­r*in­nen von transatlantischen Thinktanks und Lobbyorganisationen wie der Atlantik-Brücke, dem German Marshall Fund und dem Aspen Institute. Am Mittwochnachmittag wird das Papier auf einer von der Böll-Stiftung organisierten Veranstaltung vorgestellt.

Manches in dem Aufruf mit dem Titel „Trans­atlan­tisch? Traut Euch!“ dürfte in grünen Kreisen zwar unumstritten sein. „Effektiver Klimaschutz gehört ins Zentrum einer modernen transatlantischen Agenda“, heißt es zum Beispiel. Neue antirassistische und antisexistische Bewegungen seien geeignet, die transatlantische Partnerschaft auf Ebene der Zivilgesellschaften fortzuführen. Und in der Chinapolitik sollten Europa und die USA einen gemeinsamen Schwerpunkt auf Menschenrechte setzen.

Deutlich streitbarer ist, was Ueberschär und ihre Mit­strei­te­r*in­nen in der Sicherheitspolitik fordern: Im Rahmen einer „ambitionierten neuen Übereinkunft“ müsse die Bundeswehr deutlich aufgerüstet werden. Die europäischen Nato-Staaten „mit Deutschland an erster Stelle“ sollen „ihre Fähigkeiten zur konventionellen Verteidigung“ erheblich erhöhen. „Dadurch entlasten sie die USA in Europa und erleichtern es ihnen, sich auf den Indo-Pazifik zu konzentrieren.“

Atombomben sollen bleiben

Vor allem aber: „Der nukleare Schutzschirm der USA ist für alle nicht-nuklearen NATO-Staaten in Europa unverzichtbar. Es sollte ihn geben, solange es Nuklearwaffen gibt und die Bedrohung anhält.“ Deutschland müsse an der „Nuklearen Teilhabe festhalten und nötige Modernisierungsschritte umsetzen“.

Sprich: US-Atomwaffen sollen weiterhin und unbefristet in Deutschland lagern. Die Bundeswehr soll als Nachfolger für die altersschwachen Tornado-Jets neue Kampfflugzeuge beschaffen, die ebenfalls atomwaffentauglich sind und die Atombomben im Ernstfall über feindlichem Gebiet abwerfen könnten.

Die Grünen selbst haben in ihrem neuen Grundsatzprogramm gerade erst eine andere Stoßrichtung festgeschrieben. Darin fordern sie ein „Deutschland frei von Atomwaffen und damit ein zügiges Ende der Nuklearen Teilhabe“. Auf welchem Weg und wie schnell sich dieses Ziel umsetzen lässt, ist in der Partei zwar umstritten. Die Parteispitze will sich in öffentlichen Äußerungen noch nicht auf einen konkreten Abzugsplan festlegen. Ein unbefristetes Bekenntnis zur Nuklearen Teilhabe ist in grünen Kreisen aber doch sehr ungewöhnlich.

„Ganz alte Lieder“

Entsprechend verärgert ist man vor allem im linken Parteiflügel, der seine Positionen in der außenpolitischen Arbeit der Böll-Stiftung schon länger nicht ausreichend widergespiegelt sieht. Der Bundestagsabgeordnete Jürgen Trittin sagt: „Wer von einer Neubestimmung des transatlantischen Verhältnisses redet, sollte mehr liefern, als Rezepte der 80er Jahre. Wer das anachronistische 2 Prozent Ziel, Aufrüstung und nukleare Abschreckung zum Kern eines neuen Bündnisses liberaler Demokratien machen will, singt ganz alte Lieder.“

Er sei „verwundert, dass die Vorsitzende einer grünennahen Stiftung nicht nur derartige Papiere unterschreibt, in der das Wort ‚Abrüstung‘ nicht einmal vorkommt – sondern das ganze auch noch im Rahmen einer Stiftungsveranstaltung präsentiert wird“, sagt Trittin. Schleierhaft sei ihm, was „an diesem neokonservativen Aufschlag grünennah sein soll“.

Am Freitag tritt übrigens der UN-Atomwaffenverbotsvertrag in Kraft. Über 50 Staaten haben ihn schon ratifiziert und die Grünen fordern in ihrem Grundsatzprogramm, dass auch Deutschland beitritt. Den Vertrag vorangetrieben hat federführend das internationale Anti-Atomwaffen-Bündnis ICAN.

Die Böll-Stiftung, die laut ihrem Leitbild „für Gewaltfreiheit und eine aktive Friedenspolitik eintritt“, unterstützt ICAN seit Jahren. Zum Inkrafttreten des Verbotsvertrags, der mit einem internationalen Aktionstag am Freitag gefeiert wird, hat sie aber keine eigene Veranstaltung angekündigt.

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79 Kommentare

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  • „Der nukleare Schutzschirm der USA ist für alle nicht-nuklearen Nato-Staaten in Europa unverzichtbar. Es sollte ihn geben, solange es Nuklearwaffen gibt und die Bedrohung anhält.“

    Dr. Ellen Ueberschär Theologin, Vorstand der "Heinrich-Böll-Stiftung"

    Böll war Pazifist - die die Grünen haben Theologinnen

  • Wer hat das gesagt?



    Zitat:



    " Deutschland soll gewinnen! Doch möglichst schnell, um der Barbarei und dem Leid ein Ende zu setzen."



    Zitat Ende



    literaturkritik.de/id/6067



    Da war also der Heinrich auch einer von denen, die damals nix gewuss haben -AN DER FRONT-.



    Mein Großvater war als eines von 10 Kindern nicht im Krieg, der wusste sehr wohl was los war. Die lebten in einem Dorf, das so weit vom Schuss war (verzeien Sie die Redewendung in diesem Zusammenhang), dass man noch glauben könnte die Erde ist doch ne Scheibe. Aber er hat gewusst was los war 1943!!!



    Und der Böll wollte dass Deutschland schnell gewinnt um....., die Feder wills kaum schreiben ":....um der Barbarei und dem Leid ein Ende zu setzen."



    Das Morden wäre dann ers richtig losgegangen....aber trotzdem..... r.i.p Heinrich

  • So ein Unsinn, Geld für atombombentragfähige Flugzeuge auszugeben. Alle potentiellen Ziele für diese Waffen verfügen schon über deutlich preiswerter zu beschaffende Flugabwehrsysteme.

    Wenn man tatsächlich beabsichtigt eine Kernwaffe einzusetzen, dann sollte man eine effizientere Transporttechnologie nutzen.

    Da der aktuelle "Nutzen" von Kernwaffen die Abschreckung ist, ist mMn nur eine Investition in Hyperschall Fluggeräte, MIRV fähige Interkontinentalraketen oder strategische Uboote sinnvoll.

    Eigentlich ist es ja ganz "nett", dass ein sog. Thinktank über Verteidigungspolitik publiziert, aber keine Ahnung von aktueller Militärstrategie hat.

    Vielleicht geht es aber auch nur darum deutsche Steuergelder zu amerikanischen Flugzeugfirmen umzuleiten.

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @Gostav:

      Der Großteil der Flugzeuge die den Tornado ersetzen sind für die Bekämpfung feindlicher Radars und damit feindlicher Luftabwehr gedacht (ECR) die sind schon wichtig will die NATO das Baltikum oder Griechenland verteidigen muss man die feindlichen Flugabwehrstellungen ausschalten.

      • @83379 (Profil gelöscht):

        Sie meinen wohl, will die NATO Griechenland gegen den türkischen NATO-Staaten verteidigen ?

      • @83379 (Profil gelöscht):

        Die Atomwaffenträger sind aber dazu da, "taktische" Atomwaffen auf vorstoßende Verbände abzuwerfen. Also Polen und das Baltikum zu bombardieren. Ich dachte, diesen Drang hätte man in D langsam mal überwunden...

        • 0G
          02612 (Profil gelöscht)
          @warum_denkt_keiner_nach?:

          Abschreckung = Autoritär, wenn Regierungen zu mehr nicht in der Lage sind ...

        • 8G
          83379 (Profil gelöscht)
          @warum_denkt_keiner_nach?:

          Nun die Menschen dort wollen nicht von Rusaland regiert werden, deshalb würden diese Bomben fallen Würde Deutschland auf diese Waffen verzichten dann würden sie in Polen stationiert werden. Das hat nichts mit deutschem Drang zu tun, es ist schlichtweg billiger mit Nuklearwaffen abzuschrecken als konventionellen Waffen.

          • @83379 (Profil gelöscht):

            "Nun die Menschen dort wollen nicht von Rusaland regiert werden..."

            Stimmt. Sie wollen lieber von deutschen Flugzeugen mit Atombomben beworfen werden :-)

            Zur Abschreckung taugen diese Waffen nicht. Dazu gibt es Strategische Atomraketen.

            Nebenbei ist die NATO Russland auch konventionell haushoch überlegen. Es braucht diesen alten Schrott aus dem kalten Krieg nicht.

            • 8G
              83379 (Profil gelöscht)
              @warum_denkt_keiner_nach?:

              Die wollen weder das eine noch das andere aber die Tatsache das jeglicher konventioneller Angriff so zurückgeschlagen wird ist abschreckend.

              Strategische Rakteten sind eine Eskalation, das würde zum Atomkrieg führen, glauben sie die Deutschen, Franzosen oder Amerikaner riskieren wegen den Balten oder Polen einen Atomkrieg, taktische Nuklearwaffen auf eigenem Gebiet ist der Schritt davor. Danach kann man noch Frieden schließen.

              Niemand kauft es ab das man wegen Ostpolen oder dem Baltikum in den Nuklearkrieg zieht deswegen ist es nicht abschreckend.

              Die Streitkräfte der NATO in Europa sind Russland nicht überlegen. Die Russen haben mehr Panzer, mehr Erfahrung, etc. Wären alle Armeen in Europa zusammen ja, aber so sind das hauptsächlich Verwaltungsbheörden mit kleinen Kampftruppen, die teilweise noch nichtmal besonders gut zusammenarbeiten. Darüber hinaus würde in einem solchen Szenario sich die Frage stellen was China, Iran, Serbien und die Türkei machen, im Zweifelsfall heißt das das Deutschland und Frankreich alleine den Karren aus dem Dreck ziehen müssen.

              • @83379 (Profil gelöscht):

                "Die Streitkräfte der NATO in Europa sind Russland nicht überlegen. Die Russen haben mehr Panzer, mehr Erfahrung, etc. "

                Irgendwie steckt Ihre Argumentation noch im vorigen Jahrhundert fest. Vermutlich haben Sie dort auch das Märchen her, dass Russland mehr Panzer hat. Tatsache ist, dass allein die Europäer so viele Panzer haben, wie Russland. Man kann natürlich die über 7000 modernen amerikanischen Panzer nicht mitzählen und dafür jeden russischen T-55, der in irgendeiner Halle rostet, mitzählen. Aber das ist nicht ehrlich. Und was die Erfahrung angeht. Der Westen führt mehr Kriege, als Russland. Schon seit Jahrzehnten.

                Es bleibt dabei. Der Einsatz von taktischen Atomwaffen zur "Abwehr" eines Angriffs ist eine völlig veraltete und absurde Art der Kriegsführung, die die Menschen, die man angeblich verteidigen will, ausrottet. Das hat der klügere Teil der Menschheit schon in den 80ern erkannt. Das solche Konzepte teilweise immer noch verfolgt werden, ist einfach nur peinlich.

                • 8G
                  83379 (Profil gelöscht)
                  @warum_denkt_keiner_nach?:

                  Möglich das mein Denken da feststeckt da bin ich geboren, wenn auch nur knapp.

                  Amerikanische Panzer en mass zu zählen bringt nichts, die Amerikaner werden nicht den Großteil ihrer Panzer nach Europa karren, im Konfliktfall ist da was da ist. Wenn man sich die Geschwindigkeit anschaut mit der Russland Krim und Ostukraine besetzt hat dann haben wir nicht Monate oder Jahre Panzer über den Atlantik zu schiffen.

                  Ich hab mal zusammengezählt die Amerikaner haben so an die 100 Panzer in Europa, der Rest Europas zusammen ca. 2772. Davon knapp die Hälfte Leopard 2, aber auch 600 Rumänische T-55 in verschiedenen Varianten, die faktisch wertlos sind. Der Rest sind meist 72 oder M60, etc. Wieviele davon wirklich aktiv nutzbar sind ist fragwürdig, 50% wäre ein Glücksfall. Plus sie sind über ganz Europa verteilt. Griechenland und Türkei habe ich nicht einbezogen im besten Fall würden die Türken in so einem Konflikt nichts machen im schlimmsten Fall sich Russland anschließen, dementsprechend werden die Griechen ihre Armee nicht in andere Länder schicken, die Bulgaren vermutlich auch nicht.

                  Die russische Armee hat aktiv 2750+ Panzer (T-72, T-80 und T-90 und einige T-14) die es alle mit den NATO Panzern aufnehmen können.



                  Dazu noch tausende dieser in Reserve. Selbst wenn nur 3/5 davon (3 Militärdistrikte grenzen an Europa, wobei die Panzer vermutlich nicht gleichmäßig verteilt sind) der aktiven angreiffen würden wäre das eine massive Bedrohung.

                  Das größte Problem ist meiner Meinung nach das logistische Panzer in Spanien aktivieren, nach Litauen karren dauert lange, außerdem wäre es politisch möglich in Europa die Armeen zu mobilisieren wenn die Geheimdienste melden die russische Armee mobilisiert?

                  Wir sollten uns immer auf das schlimmste Szenario vorbereiten sei es Klimawandel, Pandemien oder Verteidigung.

                  • @83379 (Profil gelöscht):

                    "Amerikanische Panzer en mass zu zählen bringt nichts...



                    Griechenland und Türkei habe ich nicht einbezogen..."

                    Das ist genau, was ich meine. Die Zahl der NATO Panzer wird klein gerechnet. Natürlich sind die amerikanischen Panzer nicht nur zum anschauen da. Und für eine Gegenoffensive könne man sie auch ranschaffen. Mal abgesehen davon, dass die Industrie des Westens Russland vielfach überlegen ist und jederzeit viel größere Mengen Nachschub produzieren kann.

                    Und die Türkei? Erdogan hat gerade bewiesen, dass er jede Gelegenheit nutzt, seinen Einflussbereich im Kaukasus auszuweiten. Russland kann dort nichts abziehen.

                    Nebenbei vermisse ich die modernen Leclerc und Challenger 2 Panzer der Franzosen und Briten. Sind wohl unter den Tisch gefallen?

                    Dazu kommt noch, dass die NATO wesentlich mehr moderne Kampfflugzeuge hat. Diese würden den russischen Panzerverbänden ordentlich zusetzen.

                    Es bleibt dabei. Hier wird mit Tricks eine russische Überlegenheit konstruiert, die es nicht gibt.

            • 0G
              02612 (Profil gelöscht)
              @warum_denkt_keiner_nach?:

              ... regiert nicht überal auf der Welt, der schnöde Mammon nur ...

      • @83379 (Profil gelöscht):

        Danke, war mir neu. Ich ging davon aus, dass das Hauptargument für die Ablösung des Tornado durch ein amerikanisches Kampfflugzeug die Erhaltung der "nuklearen Teilhabe"(Abwurf amerikanischer A-Bomben durch Flugzeuge anderer Natoländer ohne eigene A-Bomben) ist.

        • @Gostav:

          Da wird Ihnen etwas Sand in die Augen gestreut. Die F-18 sind vorrangig für die Bomben. Für die von "MACHIAVELLI"



          beschriebenen Aufgaben sollen E/A-18 beschafft werden.

          • 8G
            83379 (Profil gelöscht)
            @warum_denkt_keiner_nach?:

            Die E/A-18 ist eine F-18 Variante, sie haben aber Recht das die F-18 inwischen nur noch für die nuklear Teilhabe geholt wird. Und für die ECR Fähigkeiten jetzt Eurofighter angeschafft werden, ursprünglich sollten F-18 für beide Jobs angeschafft werden mit deutlich mehr F-18 für ECR Jobs als für Nuklearwaffen, daher mein Argument. Hat sich scheinbar inzwischen geändert, wobei der ECR Eurofighter bisher nur auf dem Papier exisitert mir schwant da übles.

            • @83379 (Profil gelöscht):

              "Die E/A-18 ist eine F-18 Variante..."

              Eben. Die ECR Variante. Über die regt sich auch kaum jemand auf...

        • 8G
          83379 (Profil gelöscht)
          @Gostav:

          Das Hauptargument ist das amerikanische Flugzeug ist günstig, ausgereift und fertig entwickelt. Plus Ersatzteile sind gut erhältlich, der Eurofighter müsste erstmal weiterentwickelt und zertifiziert werden. Da explodieren leicht die Kosten und es dauert. Die ECR Fähigkeiten sind wichtig weil die Teil des deutschen Beitrags für NATO und EU Verteidigung sind.

  • 0G
    06438 (Profil gelöscht)

    Wer von Böll spricht sollte auch das Original lesen:

    ""Die EU wurde geschaffen, um eine überholte Form der Geopolitik zu überwinden.

    Nationalismus und eng gefasste nationale Interessen sollten einer neuen Weltordnung weichen, in der Multilateralismus und Win-Win-Ansätze klassische Machtpolitik ersetzen würden.

    Derzeit erleben wir aber weltweit eine Rückkehr der Großmachtpolitik, und als Reaktion darauf fordern viele in Europa eine



    „Geoökonomische Kommission“ und eine EU, die ebenfalls als Großmacht auftreten kann. Besteht die Gefahr, dass die EU durch dieseTransformation ihre "Seele" und ihreIdentität verliert?

    Wie kann sich die EU in einer antagonistischeren Welt behaupten und gleichzeitig ihren grundlegenden Werten treu bleiben?

    Die 21. Außenpolitische Jahrestagungder Heinrich-Böll-Stiftung wird einige dieser Fragen genauer untersuchen, insbesondere in den Bereichen der•



    ---- Gemeinsamen Sicherheits-und Verteidigungspolitik,•



    ---- Europäischen Digitalpolitik und• ---- Geoökonomie""

    • 0G
      02612 (Profil gelöscht)
      @06438 (Profil gelöscht):

      ... grundlegende Werte ?

  • Danke

    Joschka Fischer seit Ende rotgrüner Bundesregierung 2005 offensiv freischwebendes 2% BIP/anno Bundeswehr Militärausgaben Strategie Radikal, ohne Alternativ-Außen- Sicherheitspolitik Expertise zu ICAN UNO Atomwaffenverbot Völkerrecht ab 22.1.2021 Konsequenz für völkerrechtswidrig atomare Teilhabe Deutschland entgegen 1972 vom Bundestag ratifiziertem Atomsperrvertrag

    Entgegen Grünen fordert Joschka Fischer (dlf Interview 20.1.) 2 % undeswehr Militärausgaben/BIP unterdrückt dabei Tatsache, dass Militärausgaben bei deutscher Politik aus einem Guss Außen Innen Gesundheit Sicherheit Wirtschaft Finanzen Entwicklung in anderen Bundeshaushaltstiteln versteckt sein können.

    Joschka Fischer kennt nur Mantra 2 % Bundeswehr Militärausgaben/BIP, Waffenexport Stopp in Krisengebiete als Parameter deutscher Außenpolitik aus einem Guss kennt er nicht. 1997 sagt Fischer in Hamburg „ich war nie Pazifist“ ist aber auf „Make Love not War“ mit John Lennon Anti-Vietnamkrieg Song 1969 „All we are saying is give Peace a Chance“ Ticket in Grüne Hoch Ämter gesaust. Wieso sagt er`s, hat er nur Raketen in der Hosentasche, statt was zu nasche?, wie einst Bundesverteidigungsminister Franz Josef Strauß (CSU) durch Cartoons Kanone am geteiltem Arsch Deutschlands im kaltem Krieg angedichtet wurde, der 1957 deutsche Atomwaffen fordert, dafür nach sog. Spiegel Affäre „bedingt abwehrbereit“ Fallex62 Nato Manöver, nachdem CDU Kanzler Konrad Adenauer ihn fallen ließ, ohne „Mea Culpa“ Beichte in die Wüste nach München geschickt wurde?



    Sandra Schulz dlf entschärft geladenes Atomraketen Joschka Fischer Mantra 2 % BIP für Bundeswehr durch sinngemäße Frage, Herr Fischer, in welches politische Chaos hat uns Waffenexport in Irak, Intervention in Syrien, Afghanistan, Mali geführt?

    www.deutschlandfun...:article_id=491119

    www.freitag.de/aut...ive-peace-a-chance

    • @Joachim Petrick:

      Ganz richtig, denn man muss schon genau hinschauen, welche Früchte der Sündenfall des damaligen Außenministers Joschka Fischer bzw. die Hinwendung der Grünen zur militärischen Logik als Möglichkeit der außenpolitischen Konfliktbearbeitung weltweit hervorgebracht hat.



      Ist denn die nach dem Zusammenbruch des Ostblocks erhoffte neue friedliche, stabile und demokratische Weltordnung mit dem Verschwinden des Sozialismus als Gegenentwurf zum ungehemmten globalisierten Kapitalismus Wirklichkeit geworden? Wohl nicht ... nicht einmal in den Kernländer der vermeintlich alternativlosen neoliberalen Ideologie.



      Das Denken in militärischen “Problemlösungskategorien” feiert indes fröhliche Urständ ... es wird mit der Komplexität der modernen Welt erklärt, selbst aus den Reihen der Grünen und Linken. Wer darauf hinweist, dass Kriege immer nur Leid und Zerstörung hervorbringen können, wird heutzutage auch schon aus diesem Spektrum heraus mit Spott und Häme bedacht.

  • Das ist halt der Unterschied zwischen einem "Think"- und einem "Feel"-Tank...

    Trittins Gegenposition glänzt durch inhaltliche Nichtbeschäftigung mit den Ansichten des Papiers. Er hebt nur darauf ab, zu welcher Zeit sie seiner Meinung nach passen. Lästerlich könnte man anmerken, dass das fast so klingt, als fände er im Nachhinein die Rüstungspolitik der 80er - für damals - gar nicht mal so falsch. Wenn das nur mal ja nicht der Jürgen von 1981 hört...

  • Man sollte größte Vorsicht walten lassen bei politischen Entscheidungen deren Interpretation und Auswirkung maßgeblich von der amtierenden Regierung abhängen. Kaum ist der Abgang Trumps in Sicht sehen die Lifestyle-Linken schon kein Problem mehr darin unter der geistigen Führung der USA Militärisch und Nuklear aufzurüsten.



    Aktuell sieht es so aus als wäre Trump erledigt, doch das bedeutetet nicht das dies 2024 noch immer der Fall sein muss oder das es nicht einen anderen Präsidenten geben kann der im Geiste Trumps handelt.

    Ähnlich verhält es sich ja mit Zensurbestrebungen wegen „Hassrede“,… da denken auch viel zu wenige daran was man unter Hass wohl verstehen mag, wenn eines Tages die AfD an einer Regierungskoalition beteiligt sein sollte.

  • "... und China ist dabei die Vorherrschaft ... in Serbien und in Ungarn zu erkämpfen."



    Die Chinesen müssen ihren Exportüberschuss ja irgendwo investieren. Nicht jeder hat ein Schwarzes Loch analog Target2.



    In Griechenland kaufen sie z.B. die Infrastruktur (Häfen), die die Griechen auf deutschen Befehl hin privatisieren mussten.

  • 0G
    02612 (Profil gelöscht)

    ... da sollt man wohl mal wieder seine Pflichtlektüre aus dem Regal holen : " Illegale Kriege " von Daniele Ganser und von Michael Lüders " Wer den Wind sät " sowie " Die den Sturm ernten " sei auch mit dabei ...

    • @02612 (Profil gelöscht):

      Na ich weiß ja nicht ob ich die Machwerke dieser zwei Querfrontler diesbezüglich für hilfreich halte...

      • @Saile:

        Wenn Erfolgsautoren wie Ganser und Lüders schon als Querfront gelten, kann sie nicht so falsch sein!

      • @Saile:

        Ach, wissen Sie, wir sollten doch schon mal genauer hinschauen, wer hier in Sachen Transatlantizismus und der Wiederkehr der militärischen Logik in außenpolitischen Konflikten mit wem eine Querfront eingeht ... doch etwa nicht die Grünen mit der Union?



        Selbst als Sozialdemokrat reibt man sich da die Augen.

  • 21.1.2020 06:45

    Kein Konflikt der letzten 30 Jahre hätte verhindert werden können wenn Deutschland immer schon das 2 Prozentziel eingehalten hätte. Die Invasion des Iraks, die Kriege in Libyen, und Afghanistan sind nicht aufgrund eines zu niedrigen Wehr-Etats so katastrophal und blutig verlaufen

    Der Aufbau einer europäischen Armee, durch Staaten, die mehrheitlich in der NATO sind bedeutet lediglich eine Stärkung der NATO. Der Rückzug der USA aus Europa bedeutet eine Verlagerung der Kriegsgefahr in den pazifischen Raum.

    Das Argument Atomwaffen müssen bleiben, so lange die anderen auch Atomwaffen besitzen bringt auch Kim aus Nordkorea.

    Wer Genozide verhindern will, kann die UNO stärken und Luftbrücken organisieren um die bedrohten Menschen herauszufliegen.

    Kein Berg ist so heilig, dass dafür Menschenleben geopfert werden müssen.

    Wer glaubt die Aufnahme Geflüchteter der eigenen Bevölkerung nicht vermitteln zu können, und es auch gar nicht erst versucht, kann nicht gleichzeitig davon schwadronieren mit dieser Bevölkerung Kriege aus humanitären Gründen führen zu wollen.

  • Heinrich-Böll-Stiftung: In der Politik steht meistens etwas auf der Packung, was nicht drin ist.

  • Nicht alle? Warum nicht?

  • Menschliches Verwelken geht immer gen rechts.

  • Sind ICAN nicht die Jungs, die keine Steinschleudern haben und fordern, dass alle keine haben sollen?

    • @Jim Hawkins:

      Warum sollte Israel keine Steinschleuder (Atomwaffen) haben. Und was hat Böll und DE (dezidiert ohne) damit zu tun?

      • @Rudolf Fissner:

        Ja, das müssen Sie schon ICAN fragen, ich denke, sie sollten welche haben.

        Mit Böll ist das schon schwieriger, manchmal ändern Leute ihre Meinung. Denken Sie an Walser.

        Also im Artikel steht, dass Flugzeuge angeschafft werden sollen, die Atomwaffen transportieren können.

        Das ist womöglich der Zusammenhang.

  • Na Servus - Fjutscher Immergriiens. Gell

    “ Die Heinrich-Böll-Stiftung steht für grüne Ideen und Projekte, ist eine reformpolitische Zukunftswerkstatt und ein internationales Netzwerk.“



    Da is also noch gut Luft nach oben! 🤑 -



    Wir sind schließlich wieder wer!

    kurz - Paschd Schonn. Newahr.



    Normal.

    unterm——Es begann irgendwo Kosovo!



    “Wir haben ja auch - ja ja -



    “Nie wieder Auschwitz gesagt!“ Gelle.



    kurz2 - Ahl giii Soß! Gelle.



    & - sorry -



    Rote Farbbeutel sind - grad out!



    & Däh - BMW => Nabucco -



    m.youtube.com/watch?v=XttF0vg0MGo



    Va, pensiero (Gefangenenchor) · Giuseppe Verdi: Nabucco · Kendlinger

    • @Lowandorder:

      "Rote Farbbeutel sind - grad out!"

      Torten (ach ja, und Schuhe!) sind zeitlos und gehen eigentlich immer.



      Man kann ja was Leichtes nehmen, das nicht belastet.



      Brot statt Böll.

      • @schuhwerfer:

        Klar - “Jetzt Böll’erts!“ - Marcel Reich-Reinicki - 😂 -

        • @Lowandorder:

          & @Schuhwerfer: Rufen Sie zwei hier vielleicht zu Gewalt auf?! 😉

          • @Saile:

            "Rechtlich gesehen stellt ein erfolgreicher Tortenwurf eine Beleidigung dar. Bei einem Tortenwurf trifft die Beleidigung mit einer unmittelbar auf den Körper gerichteten Einwirkung zusammen („tätliche Beleidigung“). Somit liegt häufig – aber nicht notwendig – eine Körperverletzung vor, die in Tateinheit zur Beleidigung steht. Ein weiteres, mögliches Delikt könnte der Hausfriedensbruch sein.

            Neben der zu erwartenden Strafe besteht das schwerwiegendste Risiko bei einem Tortenwurf auf hochgestellte Politiker, dass der Täter vom Sicherheitspersonal mit unverhältnismäßigen Mitteln niedergerungen und dabei verletzt oder gar getötet wird."



            de.wikipedia.org/wiki/Tortenwurf

            Man muss ja nicht gleich mit Tauben auf Spatzen schiessen...

          • @Saile:

            Komplettier das mal: “Gewaltige Wut!“



            Was mich angeht: das ja! - 👹 -

  • RS
    Ria Sauter

    Schlimmer geht immer!



    Das ist ein ungeheures Vorgehen und das auch noch im Namen von Böll.



    Anscheinend gibt es keinerlei Scham oder Verantwortung mehr.



    Der neue USA Präsident öffnet wieder die Büchse der Pandora bezüglich dem Feindbild Russland.

  • 0G
    06438 (Profil gelöscht)

    ""Er (Trittin) sei „verwundert, dass die Vorsitzende einer grünennahen Stiftung nicht nur derartige Papiere unterschreibt, in der das Wort ‚Abrüstung‘ nicht einmal vorkommt – sondern das ganze auch noch im Rahmen einer Stiftungsveranstaltung präsentiert wird“, sagt Trittin. Schleierhaft sei ihm, was „an diesem neokonservativen Aufschlag grünennah sein soll“.""

    ==

    Welches Motiv gäbe es denn das die Russische Förderation und China abrüsten würden wollen? Nowitschok-Putin ist nicht nur momentan auf Krawall gebürstet (mehr als 300 feindliche Grenzverletzung von EU Ländern durch russische Kampfflieger im Jahr 2020 worauf Schweden (SCHWEDEN) sein Militär um 40% aufrüstet) und China ist dabei die Vorherrschaft im pazifischen Raum, in Serbien und in Ungarn zu erkämpfen.

    Trittin verhält sich wie ein vom Sonnenlicht der Vergangenheit geblendeter der Veränderungen nicht zur Kenntnis nehmen möchte.

    Trittin sollte ein Motiv liefern warum die derzeit Krieg führenden Mächte abrüsten sollten. Die Bereitschaft sich bis auf die Unterhose nackich zu machen führt todsicher nicht zu weniger Massenvernichtungsmitteln zu einem Zeitpunkt, an dem Putin völlig unbehelligt und unbekümmert Novichok einsetzt und damit Völkerrecht nicht nur in der Ukraine (13.000 Tote) in einem eklatanten Ausmass verletzt - was Ihm merkwürdigerweise derzeit niemand vorwirft.

    China bedroht Taiwan unverblümt und unbehelligt militärisch - und prügelt sich mit den indischen Nachbarn an der Grenze. Die empfinden es als unpassend ihre Knüppel für ein Lagerfeuer zu verwenden...........................

  • Frieden schaffen mit Atomwaffen und Klimaziele erreichen mit Atomenergie. Na das kann ja lustig werden mit Schwarz-Grün!

  • "Dadurch entlasten sie die USA in Europa und erleichtern es ihnen, sich auf den Indo-Pazifik zu konzentrieren."

    Man könnte daraus aber auch eine ganz andere Schlussfolgerung ziehen, die EU verteidigt sich danach einfach mal selbst und ohne das sie zwangsläufig auf us Unterstützung angewiesen ist. Aber auch die Union in Person des IBuK hat ja Macrons Anfrage zu mehr europäischer Zusammenarbeit abgeschmettert und das Loblied auf unseren US Verbündeten gesungen...

    Was mich aber belustigt ist, dass die Böll Stiftung sich für den Tornadoersatz stark macht. Das kostet Milliarden, egal was man kauft,wenn man sowas auf einer Veranstaltung mit Zuschauern im Raum fordern würde, marschieren doch die Jungs und Mädels mit den Jutebeuteln nach 5 Minuten aufs Podium und nehmen denen das Mikro weg und erklären, wie viele Lehrer man damit bezahlen könnte...

    Aber jetzt geht ja sowas nicht, jetzt wird es Online gefordert, wofür Corona alles gut ist ;-)

    • @Sven Günther:

      Ihrer Meinung!

      Specialforces.!

      Asymmetrische Kriegführung.

      Auch Weltraum!

      • 0G
        02612 (Profil gelöscht)
        @Ringelnatz1:

        ... Asymmetrisierung - nach Herfried Münkler ? Guter Denkansatz ! thx

      • @Ringelnatz1:

        Asymmetrische Kriegsführung, guter Punkt, vielleicht können wir ja ein paar alte Genossen der Arbeitsgruppe des Ministers Aufgabenbereich S anwerben, die können uns erklären, wie man es macht ;-) das mit dem tarnen und täuschen haben wir ja auch von der NVA übernommen, die Einheit gibt es in Storkow übrigens immer noch.

        • 0G
          02612 (Profil gelöscht)
          @Sven Günther:

          ... vielleicht kann die taz ja Herrn Herfried Münkler zum Thema Asymmetrisierung, für ein Interview gewinnen ...

        • @Sven Günther:

          Der Kopf ist klar, der Körper schwach...

          Weil keine Sau*in(Forist*in, weiß, was gemeint ist) hier bitte:

          Arbeitsgruppe des Ministers Aufgabenbereich „S“

          de.wikipedia.org/w...E2%80%9ES%E2%80%9C

          Storkow, hat mich jetzt angesp(i)ornt mal zu kieken.



          Ich mag solche Bezeichnungen(Wer hat's erfunden..) :

          Informationstechnikbataillon 381



          de.wikipedia.org/w...chnikbataillon_381

          • @Ringelnatz1:

            Interessant1:

            Jetzt habe ich gerade gelesen:

            de.wikipedia.org/wiki/Anastasia_Biefang

            Det is interessant.

            Leider kommt man mit solchen Persönlichkeiten, sehr schwer in Kontakt und wenn , die Sonne geht im Osten auf im Westen unter.

            Ende des Informationsgespräches..!

    • @Sven Günther:

      Man muss sich nicht Feinde schaffen, dann muss man sich auch nicht verteidigen

    • 0G
      02612 (Profil gelöscht)
      @Sven Günther:

      ... Deutschland soll sich selber verteidigen ? Gegen was ? Dem Klimawandel ? Ob da eine nukleare Aufrüstung viel Erfolg bringt, wage ich zu bezweifeln ...

      • @02612 (Profil gelöscht):

        Ich bin immer wieder überrascht, wie beim Thema Verteidigung sich der Rahmen ändert.

        Ich schreib, "die EU," nicht Deutschland, bei dem von Ihnen angesprochenen Klimawandel, kämen Sie doch auch nicht auf die Idee zu sagen, ja aber wir kümmern uns nur um Dinge zwischen Neiße und Rhein, alles andere geht uns nichts an oder die Flüchtlingskrise spielt sich nicht an einer deutschen Außengrenze ab, machen wir die Augen mal zu.

        • 0G
          02612 (Profil gelöscht)
          @Sven Günther:

          ... überascht ? Nehme ich Ihnen nicht ab ! Ich schrieb Deutschland, da Deutschland zu den Mitgliedstaaten der NATO gehört und macht sich Deutschland nicht somit per se an den Kriegsverbrechen aus den NATO- Staaten mitschuldig ? Flüchtlinge hausgemacht - könnte man da doch glatt sagen ... OK - die Mitschuld tragen auch die EU- Mitgliedsstaaten - viele Schultern tragen leichter ...leitet sich der Begriff " Stiftung " eigentlich von An-oder Brandstiftung ab ?

    • @Sven Günther:

      "die EU verteidigt sich danach einfach mal selbst"



      Die Idee eines europäischen Verteidigungsbündnisses erscheint mir ähnlich zweifelhaft wie die Frage ob die NATO im Ernstfall tatsächlich funktionieren würde. Die europäische Solidarität scheitert regelmäßig wieder schon an der Frage wie die Verteilung einer Handvoll Geflüchteter zu organisieren sei und die NATO beißt sich seit 20 Jahren die Zähne an den Taliban aus deren Truppenstärke auf gerade mal ca. 60.000 geschätzt wird.



      Dies vorweg geschickt, sei nun mal angenommen die griechisch/türkischen oder polnisch/russischen Spannungen eskalieren zu einem Szenario das man nicht mehr als Truppeneinsatz sondern als Krieg bezeichnen muss. Wie hoch glauben sie wäre die Akzeptanz unserer Gesellschaft dafür dann zehntausende junge Menschen dorthin zu schicken damit sie zur Verteidigung der polnischen bzw. griechischen Grenze ihr Leben riskieren und vielfach auch verlieren?



      "die Jungs und Mädels mit den Jutebeuteln"



      Wie schön man doch Selbstvergewisserung daraus ziehen kann sich an ollen Klischees abzuarbeiten. Wollen sie nicht noch was von Wollpullis und Steineschmeißern schreiben? Zumal ihre Jutebeutelträger*innen letztlich auch ökonomisch gesehen einen Punkt haben: Militärausgaben sind keine Investitionen, der ROI eines Panzers ist gleich Null.

      • @Ingo Bernable:

        "Militärausgaben sind keine Investitionen, der ROI eines Panzers ist gleich Null."



        Steile These, aber interessanter Gedankenansatz. Bleiben wir doch in diesem Gedankenkonstrukt und erweitern das auf die öffentliche Bildung oder mautfreie Straßen. Polizeieinsätze nur noch für zahlende Bürger? ROI von Theatern und Freibädern?

        Da hat sich die Friedensliebe dann doch ein wenig verrannt...

        Staatliche Aufgaben müssen und dürfen nicht an ROI gemessen werden. Ich hätte gedacht, das wäre allgemeine linke Position.

        • @Encantado:

          Natürlich gibt es auch andere gute Argumente gegen Aufrüstung und Militarismus, aber da Sven Günther diese eben offensichtlich als zu naiv/idealistisch/jutebeutelmäßig nicht ernst nimmt lag mir daran aufzuzeigen, dass es auch Gründe jenseits davon gibt.



          Was den ROI der öffentlichen Bildung angeht, gibt es übrigens Schätzungen nach denen jeder dort investierte Euro langfristig doppelt zurückkommt. Mit so einer Rendite muss ein Hedge-Fonds erstmal mithalten können.

          • @Ingo Bernable:

            Ich denke hier ist der Gedankenansatz schon falsch - man kann über staatliche Aufgaben im demokratischen Prozess diskutieren, aber das mit ROI argumentieren zu wollen, geht mit Sicherheit in die Hose.



            Bleiben wir beim Militär. Der eine sagt, Militär bringt gar nichts. Der andere, Militär verhindert Invasionen von außen, was einen finanziellen Gewinn in Höhe des gesamten BSP bedeutet.



            Was sagt uns das? Diese Berechnungen hängen immer an Annahmen (vulgo Behauptungen), über die man sich trefflich streiten kann. Das sind dann aber immer nur Stellvertreterstreite, darüber muss man sich im Klaren sein. Die schlussendliche Bewertung kann man daraus nicht wirklich ableiten. Darüber hinaus gefallen die Implikationen und Konsequenzen bei finanziell nicht lohnenswerten öffentlichen Aufgaben nicht wirklich. Derartige Argumentationen haben die Tendenz, nach hinten loszugehen...

            • @Encantado:

              Noch einmal, es geht mir abslut nicht darum den ROI zum alleinigen oder auch nur primären Kriterium für Ausgaben in soziale Aufgaben oder staatliche Infrastruktur zu machen sondern lediglich darum darauf hinzuweisen, dass diese Dinge die aus vielen anderen Gründen (Wohlfahrt, soziale Sicherheit, Grundversorgung, ...) ohnehin geboten sind _unter anderem auch_ aus volkswirtschaftlicher Perspektive sinnvoll wären.

              • @Ingo Bernable:

                Dann kommen wir wieder zusammen... aber wie gesagt, das kann man je nach Meinung auch durchaus über das Militär feststellen.

          • @Ingo Bernable:

            Zuallererst mal, wir haben Zuhause auch nur Jutebeutel.

            "Natürlich gibt es auch andere gute Argumente gegen Aufrüstung und Militarismus, aber da Sven Günther diese eben offensichtlich als zu naiv/idealistisch/jutebeutelmäßig nicht ernst nimmt"

            Tu ich auch nicht.

            Kleine Warnung, die Videos in den Links sind relativ explizit, man sollte erst den Text lesen und sich dann überlegen, ob man sich die Videos dazu anschauen will.

            Schauen wir uns doch mal Europa im Jahr 2020 um, 2021 läuft ja noch nicht lange.

            Ein Land greift ein anderes Land an. Kriegsverbrechen sind gut dokumentiert, hier werden 2 Gefangene, 73 und 25 Jahre alt, gefesselt, in armenische Flaggen eingewickelt und erschossen.

            www.bellingcat.com...n-hadrut-karabakh/

            Oder hier wird einem älteren Armenier vor laufender Kamera die Kehle durchgeschnitten.

            www.rt.com/russia/...rbaijani-soldiers/

            Und da gibt es noch viel mehr.

            Man schätzt das Armenien etwa 5.400 -10.000 Tote erlitten hat, bei ca. 3 Millionen Einwohnern.

            Und das was die Azeris in den eroberten Gebieten machen, ist eine ethnische Säuberung.

            Wo war denn die UN, hab ich irgewelche flammenden Aktionen Europas oder anderer Akteure verpasst?

            • 8G
              83379 (Profil gelöscht)
              @Sven Günther:

              Ich glaube sie argumentieren hier gegen eine Wand wenn es um Konflikte geht herrscht bei vielen Deutschen Vogel-Strauß Taktik, Kopf in den Sand dann passiert schon nichts. Die Deutschen werden eines Tages schmerzhaft rausfinden was Belgien 1914 und 1940 lernen musste. Gegen Aggression hilft Neutralität nicht und internationale Gesetze und Regeln sind das Papier nicht wert auf dem sie stehen wenn es um Leute wie Putin oder Erdogan geht.

            • @Sven Günther:

              Auf die Sichtung ihrer Videos habe ich mal verzichtet. Dass es (nicht nur) in diversen Krisengebieten täglich zu schlimmsten Gräueltaten kommt weiß ich auch ohne mir dafür Gewalt-Pornos reinziehen zu müssen. Man kann leider nur immer wieder feststellen, dass der homo sapiens unter einer nur sehr dünnen Schicht Zivilisiertheit eine geradezu pervers gewaltaffine Spezies ist.



              Unklar bleibt mir leider wie sie von der Frage nach NATO und europäischer Sicherheitsarchitektur zur UN und dem Krieg um Berg Karabach kommen? Die NATO ist keine Friedenstruppe sondern ein Verteidigungsbündnis das darüberhinaus auch gerne mal dort einmarschiert wo es den eigenen Interessen dienlich ist. Dafür dass dies bei EU-Truppen grundsätzlich anders wäre spricht wenig. Und ein Einsatz von UN-Truppen in diesem Konflikt dürfte sich schon allein deshalb schwierig gestalten weil Berg Karabach international nie als armenisches Territorium anerkannt worden ist. Hätte man also Blauhelme zur Durchsetzung internationalen Rechts geschickt hätten diese wohl oder eher übel auf Seiten Asserbaidschans - nicht nur der Aggressor, sondern auch eine Diktatur - kämpfen müssen. Dieser Umstand dürfte wohl maßgeblich dazu beigetragen haben, dass man von einer UN-Mission dort abgesehen hat.

              • @Ingo Bernable:

                Wie lange würde es wohl ohne Nato dauern, bis Putin Appetit auf die baltischen Staaten, Polen etc. bekommen würde? Ich schäme mich einerseits selbst, sowas zu schreiben, aber nur mit gewaltfreiem Widerstand glaube ich kaum, dass zumindest der östliche Teil der Eu längerfristig vor russischer Aggression sicher wäre, es sei denn in Russland gäbe es eine gewaltfreie Revolution einer Zivilgesellschaft. Daran glaube ich aber genau so wenig, wie an Jesus`Ansatz, einach auch noch die andere Backe hinzuhalten

                • @Motzkopf:

                  "Wie lange würde es wohl ohne Nato dauern, bis Putin Appetit auf die baltischen Staaten, Polen etc. bekommen würde?"



                  Das ist eben die gängige Argumentation der man aber auch an vielen Stellen mit begründeter Skepsis begegnen kann. Allein schon die Denke nur auf Truppenstärken und militärische Fähigkeiten zu schauen und einen Einmarsch dort als rational zu erwarten wo das Kräfteverhältnis klar auf einer Seite liegt ist eigentlich ein Überbleibsel aus feudalistischen Zeiten. Damals war es eben möglich und üblich, dass die Herrschenden sich Gebiete aneignen und diesen dann relativ umstandslos Tribut abfordern konnten. Auf die Bedingungen der Post-Moderne in der der Infrastruktur für die Produktion eine ganz andere Rolle zukommt ist das aber eben nicht einfach so übertragbar, auch wenn sich für viele seit Clausewitz Zeiten scheinbar nicht viel geändert hat.



                  Und auch wenn die Ängste der Balten und Polen historisch nachvollziehbar sind, sollte man nicht übersehen, dass die dortige Bevölkerung Russland sehr überwiegend ablehnt, anders als auf der Krim wo ein relevanter Teil der Bevölkerung mit Russland sympathisierte. Eine Invasion liefe also zwangsläufig auf eine dauerhafte Besatzung und Unterdrückung der Bevölkerung oder deren Vertreibung hinaus, so oder so gäbe es dort aber nicht viel zu gewinnen.



                  ...

                  • 8G
                    83379 (Profil gelöscht)
                    @Ingo Bernable:

                    Es stimmt schon heute besetzt man nicht mehr einfach die nächste Stadt.

                    Aber für Russland gäbe es trotzdem reichlich Motivlage, so gibt es in all diesen Ländern russische Minderheiten die man "beschützen" kann, darüber hinaus ist die Idee einer Landbrücke nach Kaliningrad durchaus verlockend. Darüber hinaus muss es bei einer Invasion nicht zwingend um das Land selbst gehen sondern man kann von innenpolitischen Krisen ablenken, und arm sind die baltischen Staaten ja auch nicht, wenn man diese Staaten der russichen Kleptokratie zur Ausplünderung öffnet könnte das durchaus für einen russischen Staatschef lukrativ sein. Und auf der Krim gab es durchaus Leute die dagegen waren aber wenn man die Anführer verhaftet, wie bei den Tartaren, ist dem gut beizukommen.

                    Ich sehe die Gefahr einer russischen Invasion nicht weil Russland das Land an sich will sondern weil es versucht mit nationalisistischer Propaganda von der wirtschaftlichen Lage abzulenken, irgendwann eskalieren die Spannungen und plötzlich muss der Staatschef liefern und es kommt zum Konflikt.

                  • @Ingo Bernable:

                    ...



                    Und nochmal die Frage ob die Abschreckung durch die NATO nicht realistisch betrachtet eher ein Papiertiegier ist? Angenommen also Putin ließe zB Estland besetzen und wäre auch wirklich entschlossen dies unter Einsatz aller Kräfte zu halten. Meinen sie wirklich dass die 'NATO-Partner' bereit wären mit entsprechend gleicher Truppenstärke von etwa 1.Mio. zu antworten? Sollte der deutsche Anteil in diesem einem Bündnisfall einigermaßen fair sein, würde dies bedeuten grob geschätzt 150.000 Bundeswehrsoldat*inenn abzukommandieren, von denen viele nicht zurückkämen, und möglicherweise die Wehrpflicht wieder einzuführen. Zum Vergleich: das deutsche Afgahnistan-Mandat sah im Höchstfall 5.000 Soldat*innen vor und schon da gab es Klagen der BW, dass damit die Grenze der Leistungsfähigkeit erschöpft sei. Wären Politik und Gesellschaft im Ernstfall tatsächlich bereit und fähig ein solch großes Opfer für die Verteidigung zB Estlands zu bringen oder würde man nicht viel eher Estland opfern, wenn Putin auch nur halbwegs glaubhaft versichern würde von weiteren Eroberungen abzusehen?

              • @Ingo Bernable:

                "Unklar bleibt mir leider wie sie von der Frage nach NATO und europäischer Sicherheitsarchitektur zur UN und dem Krieg um Berg Karabach kommen?"

                Sag ich Ihnen gerne. Wie sie richtig festgestellt, es gibt praktisch bei allen Konflikten Konstellationen die ein wirksames eingreifen der UN nicht möglich machen und wenn doch, dann nur halbherzig wie im Kongo.

                Da sie das Beispiel "griechisch/türkischen oder polnisch/russischen Spannungen" selbst angebracht haben.

                Frankreich hat 2020 2 Kampfjets 1 Fregatte ins Gebiet im Mittelmeer verlegt um Griechenland und Zypern zu unterstützen und die türkischen Agressionen hörten ziemlich zügig auf. Show of Force ist bei solchen Leuten wie Erdogan viel wirkungsvoller als 20 Anrufe vom AA.

                www.bbc.com/news/world-europe-53767792

                Ich behaupte auch nicht, dass die Nato eine Friedenstruppe ist, aber wenn auf europäischer Ebene das größte Mitglied sagt, nein wir intervenieren nicht sonst wo auf der Welt, hat das ein ganz anderes Gewicht als jetzt in der NATO. Und glauben sie wirklich Polen oder Balten wären für so sowas zu haben? Die machen im Rahmen der NATO da mit, weil sie den Schutz der USA brauchen.

                Man kann Träger einer Veränderung sein oder eben weiter Spielball.

                Da Sie auch das Beispiel Taliban gebracht haben. Wolfgang Bauer hatte das in der Zeit mal gut auf den Punkt gebracht.

                www.zeit.de/2018/1...shilfe-gescheitert

            • @Sven Günther:

              System of a Down haben es musikalisch mal zusammengefasst, wer da aktiv etwas macht.

              youtu.be/XqmknZNg1yw

              Spenden für Armenien können Sie im Link auch gleich...

  • "Er sei „verwundert, dass die Vorsitzende einer grünennahen Stiftung nicht nur derartige Papiere unterschreibt, in der das Wort ‚Abrüstung‘ nicht einmal vorkommt – sondern das ganze auch noch im Rahmen einer Stiftungsveranstaltung präsentiert wird“, sagt Trittin."

    Vielleicht deshalb:

    "Zur Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Joe Biden hat die Böll-Vorsitzende Ellen Ueberschär einen Aufruf „für eine neue Übereinkunft zwischen Deutschland und Amerika“ verfasst – gemeinsam mit Ver­tre­te­r*in­nen von transatlantischen Thinktanks und Lobbyorganisationen wie der Atlantik-Brücke, dem German Marshall Fund und dem Aspen Institute."

    Böll wird im Grabe rotieren, wenn merkt, dass die nach ihm benannte Stiftung mit NATO-Büttel paktiert.

  • Ach, wenn die Grünen mittlerweile damit leben können, dass ihr hessischer Ableger Abschiebungen nach Afghanistan mitträgt, dann wird sie auch das nicht groß beschäftigen, geschweige denn, sie Stimmen kosten.

  • 9G
    96177 (Profil gelöscht)

    Böll hätte diesen Grünen längst das Recht entzogen, seinen Namen zu mißbrauchen.

  • Nah, fällt dem Herrn Tritin auf mit was für Leuten er sich da gemein gemacht hat. Überraschen kann das keinen, die Grünen verorten sich schon länger transatlantisch rechts der CDU.

    Wenn die USA von Deutschland Aufrüstung fordern, dann ist es nur Konsequent das Teile der Grünen die Atombombe fordern. Finde ich nicht gut, ist aber kein Geheimnis das "bürgerliche" Parteien seid eh und jeh nur Lippendienst an ihren Idealen leisten.

  • Vielleicht sollte die Böll-Stiftung in Helmut-Schmidt-Stiftung umbenannt werden. Andernfalls wird Böll in den Schmutz gezogen.

    • @resto:

      Selbst Helmut Schmidt ist auf seine alten Tage noch weise geworden und hat sich von der transatlantischen Ideologie verabschiedet. Auch zum Neoliberalismus, der Quasireligion unserer Wertefemeinschaft, hatte er zum Schluss eine sehr differenzierte bis kritische Sichtweise.



      Immerhin ist Schmidt noch mit echten Diplomaten wie Egon Bahr umgegangen, wogegen heute fast jegliche Diplomatie einem einseitigen Positionsabtausch gewichen ist, bei der leider auch die Medien mitmachen.

      Wir befinden uns gerade in einem gefährlichen Prozess der Geschichtsvergessenheit und rennen sehenden Auges, dabei trotzdem blind, auf eine große Katastrophe zu.