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Armutsforscher zu Folgen von CoronaKardinalproblem Vermögensverteilung

Corona wirkt wie ein Brennglas, sagt der Armutsforscher Christoph Butterwegge. Das eigentliche Ungleichheitsvirus sei aber der Neoliberalismus.

Eine Corona-Teststation auf der A8 von München nach Stuttgart Foto: Daniel Biskup/laif
Pascal Beucker
Interview von Pascal Beucker

taz: Herr Butterwegge, die zweite Coronawelle schwappt über die Bundesrepublik. Welche sozialen Auswirkungen wird das haben?

Christoph Butterwegge: Das hängt natürlich davon ab, wie hart sie uns trifft. Viel wird davon abhängen, ob das gesellschaftliche Leben wieder heruntergefahren werden muss. Auf jeden Fall zeigen die Erfahrungen mit der ersten Welle, dass die sozioökonomische Ungleichheit weiter zunehmen wird.

Woran machen Sie das fest?

Dass sich die Ungleichheit während des Lockdowns und des wirtschaftlichen Einbruchs verschärft hat, zeigt sich auf drei Ebenen. Da ist zunächst die gesundheitliche Ebene mit dem Infektionsgeschehen selbst: Vor dem Virus sind zwar vordergründig alle Menschen gleich, zwischen Einkommens- und Immunschwäche besteht aber ein Kausalzusammenhang. Arme sind einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt, weil ihre Arbeitsbedingungen in aller Regel schlechter und ihre Wohnverhältnisse hygienisch bedenklicher sind. Zudem leiden sie vielfach unter sozialbedingten Vorerkrankungen, was das Risiko erhöht, schwer an Covid-19 zu erkranken. Hinzu kommt die psychische Belastung: Wer eine große Wohnung hat, übersteht eine Quarantäne viel entspannter als eine Familie, deren Mitglieder keine eigenen Zimmer haben.

Anja Krüger
Im Interview: Christoph Butterwegge

geboren 1951, erforscht seit Jahrzehnten wirtschaftliche, soziale und politische Ungleichheit in Deutschland. Bis 2016 lehrte der Politikwissenschaftler als Professor an der Universität Köln. Von 1970 bis 1975 und von 1987 bis 2005 Mitglied der SPD, kandidierte er 2017 als Parteiloser auf Vorschlag der Linkspartei für das Amt des Bundespräsidenten. Gerade ist sein neuestes Buch „Ungleichheit in der Klassengesellschaft“ im PapyRossa Verlag erschienen.

Und die zweite Ebene?

Das ist die ökonomische. Einschneidende Infektionsschutzmaßnahmen sind erforderlich, hinterlassen aber wirtschaftliche Kollateralschäden, die nicht alle Bevölkerungsschichten gleichermaßen treffen. Vielmehr hat die Coronakrise einige Menschen reicher und viele ärmer gemacht. Es gibt eine soziale Polarisierung zwischen denen, die wegen Erwerbsausfalls, Geschäftsaufgabe, Kurzarbeit oder Arbeitsplatzverlustes herbe finanzielle Verluste erleiden, und jenen, die ein Unternehmen oder einen Arbeitsplatz haben, dem die Rezession nichts anhaben kann. Manche Branchen wie der Onlinehandel, Logistikfirmen und Lieferdienste haben ihre Gewinne in der Krise ja sogar gesteigert.

Die Phase des Lockdowns im Frühjahr hat drastisch vor Augen geführt, dass ein großer Teil der in Deutschland lebenden Menschen kaum in der Lage ist, finanziell über die Runden zu kommen, wenn das reguläre Einkommen mal für ein paar Wochen ausfällt. Bis tief in die Mittelschicht hinein fehlt es schlicht an Rücklagen. Letztlich kommt es nicht auf das Einkommen, sondern auf das Vermögen an. Es ist hierzulande besonders ungleich verteilt und konzentriert sich bei 45 hyperreichen Familien, die mehr besitzen als die ärmere Hälfte der Bevölkerung – über 40 Millionen Menschen. Etwa ein Drittel der Bevölkerung hat kein nennenswertes Vermögen und ist daher nur eine Kündigung, eine schwere Krankheit oder einen neuerlichen Lockdown von der Armut entfernt.

Aber haben die Bundesregierung und die Landesregierungen nicht viel durch ihre milliardenschweren Hilfsprogramme abgefedert?

Damit kommen wir zur dritten Ebene. Ich bin weit davon entfernt, die staatlichen Hilfspakete, Rettungsschirme und Fördermaßnahmen in Gänze zu verdammen. Vieles davon war nötig. Aber auffällig und kritikwürdig ist ihre verteilungspolitische Schieflage. Es gibt ein deutliches Übergewicht zugunsten der großen Unternehmen, die selbst dann unterstützt werden, wenn das unnötig ist.

Können Sie ein konkretes Beispiel nennen?

Nehmen Sie nur das Beispiel BMW. Ich bin ein Befürworter des Kurzarbeitergeldes, weil es Massenentlassungen verhindern kann. Aber ich halte es für einen Skandal, wenn die Bundesagentur für Arbeit durch Zahlung von Kurzarbeitergeld einen Großteil der Lohnkosten von BMW übernimmt, obwohl genug Geld da war, um den Aktionären eine satte Dividende von 1,64 Milliarden Euro zu zahlen. Davon hat das reichste Geschwisterpaar unseres Landes, Susanne Klatten und Stefan Quandt, mehr als 750 Millionen Euro eingestrichen.

Dänemark und Frankreich binden Überbrückungshilfen an die Bedingung, dass ein Unternehmen keine Gewinne ausschüttet. Das würde ich mir für Deutschland auch wünschen. Auf der anderen Seite wurden die am meisten Bedürftigen von den Hilfsmaßnahmen viel zu wenig bedacht. Die Bereitschaft des Staates zu helfen ist je nach dem sozialen Status unterschiedlich stark ausgeprägt.

Das Parlament hat allerdings auch zwei „Sozialschutzpakete“ verabschiedet.

Warteschlange statt Porsche im Drive-in: Corona-Teststation in Wuppertal Foto: Caroline Seidel/dpa

Die waren auch dringend nötig. Bedacht wurden Menschen, die zum Beispiel als Soloselbstständige und Kleinunternehmer in Hartz IV fielen. Die Jobcenter gewähren ihnen bis zum Jahresende befristet Zugang, ohne das Vermögen sowie die Größe der Wohnung und die Miethöhe einer Prüfung zu unterziehen. Das greift aber zu kurz. Ein weniger bürokratischer Zugang sollte für jeden Antragsteller gelten, und zwar auf Dauer. Für höchst problematisch halte ich, dass die am härtesten von der Pandemie betroffenen Personengruppen höchstens am Rande berücksichtigt worden sind. Obdach- und Wohnungslose, Geflüchtete, Migranten ohne gesicherten Aufenthaltsstatus, Menschen mit Behinderungen, Pflegebedürftige, Suchtkranke, Prostituierte, Erwerbslose, Geringverdienerinnen, Kleinstrentner und Transferleistungsbezieherinnen gehören wohl kaum zu den Gewinnergruppen.

Wie hätte ihnen aus Ihrer Sicht konkret geholfen werden sollen?

Nehmen wir nur einmal Alleinerziehende und Familien im Hartz-IV-Bezug: Die hatten größte Probleme, weil Schulen und Kitas geschlossen waren und das kostenlose Mittagessen wegfiel, das arme Kinder dort inzwischen bekommen. Da hätte der Staat umgehend und schnell helfen können und müssen. Warum wurde ihnen nicht im Frühjahr ein Aufschlag in Höhe von 100 Euro pro Monat für Lebensmittel, Schutzmasken und Desinfektionsmittel gewährt?

Inzwischen hat es immerhin einen Kinderbonus von 300 Euro pro Kind gegeben, der nicht auf das Arbeitslosengeld II beziehungsweise das Sozialgeld angerechnet wird.

Das hat den Betroffenen geholfen, gar keine Frage. Allerdings kommt die Einmalzahlung des Bundes in zwei Herbst-Raten verdammt spät. Außerdem ersetzt sie natürlich keine permanente Unterstützung. Mir kommt das eher wie ein Ablasshandel vor, mit dem sich die Regierung von der eigentlichen Verpflichtung zur kontinuierlichen Hilfe befreit. Fragwürdig ist überdies, dass die Eltern aus der Mittel- und Oberschicht den Kinderbonus gleichfalls bekommen und ihn erst mit der Steuererklärung zurückzahlen müssen.

Aber müssen Sie nicht anerkennen, dass Deutschland bislang ganz gut durch die Krise gekommen ist?

Verglichen mit anderen Ländern, in denen es viel mehr Covid-19-Tote zu beklagen gibt, ist die Bundesrepublik bisher relativ gut durch die Pandemie gegangen. Aber dies ändert nichts daran, dass die ohnehin erhebliche Ungleichheit in Deutschland während der pandemischen Ausnahmesituation weiter gewachsen ist und sich die Kluft zwischen Arm und Reich noch mehr vertieft hat.

Für Sie ist Corona ein Ungleichheitsvirus?

Nein, das eigentliche Ungleichheitsvirus ist der Neoliberalismus. Corona wirkt da nur als Katalysator. In der Pandemie hat sich die Ungleichheit aufgrund der kapitalistischen Eigentumsverhältnisse und einer Politik verschärft, die den „Wirtschaftsstandort“ vergöttert, Interessen der Finanzinvestoren bedient und daher sozial polarisierend statt egalisierend wirkt. Das Kardinalproblem unserer Gesellschaft ist die bestehende Verteilungsschieflage.

Können Sie das konkretisieren?

Nach den Kriterien der Europäischen Union sind heute 13,3 Millionen Menschen in Deutschland arm oder zumindest armutsgefährdet – ein Rekordwert. Sie haben weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung – das sind für einen Alleinstehenden 1.074 Euro monatlich. Gleichzeitig entfallen laut einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung inzwischen 67 Prozent des Nettogesamtvermögens auf das oberste Zehntel, 35 Prozent konzentrieren sich auf das reichste Prozent der Bevölkerung und das reichste Promille kommt immer noch auf 20 Prozent.

Das bedeutet, dass sogar unter den Reichen selbst sich der Großteil des Vermögens bei den Hyperreichen zusammenballt. Der reichste Mann der Bundesrepublik, Dieter Schwarz, Eigentümer von Lidl und Kaufland, besaß vor der Pandemie schon 41,5 Milliarden Euro an Privatvermögen. Das hat sich jetzt noch mal um 300 Millionen Euro vermehrt.

Als Konsequenz nicht nur aus der gegenwärtigen Coronakrise fordern Sie in Ihrem neuen Buch, „das kapitalistische Wirtschafts- und Gesellschaftssystem“ müsse grundlegend verändert“ werden. Das klingt ziemlich weit weg von der gesellschaftlichen Realität.

Man muss kein Marxist sein, um zu erkennen, dass Deutschland eine Klassengesellschaft mit wachsender sozioökonomischer Ungleichheit ist, deren Hauptgrund im fortbestehenden Interessengegensatz zwischen Kapital und Arbeit besteht. Wer Armut wirksam bekämpfen will, muss den privaten Reichtum antasten. Der pandemische Ausnahmezustand hat den Wert der Solidarität vielen Menschen wieder vor Augen geführt. Sie merken, dass ihnen die Fixierung auf den Markt und die Konkurrenz in einer solchen Situation wenig nützt. Dazu zählt auch die Erkenntnis, dass eine weitere Ökonomisierung, Finanzialisierung und Privatisierung vor allem des Gesundheitswesens ein Irrweg wäre.

Skepsis gegenüber den Verheißungen des Neoliberalismus ist die Grundvoraussetzung für ein kritisches Gesellschaftsbewusstsein. Das ist ebenso positiv wie die Erkenntnis, welche beruflichen Tätigkeiten „systemrelevant“ sind – allerdings nicht entsprechend gut bezahlt werden. Ob es um einen ordentlichen Tariflohn geht, um eine Anhebung des Mindestlohns auf mindestens 12 Euro, um die Einführung einer solidarischen Bürgerversicherung oder um eine Kurskorrektur in der Steuerpolitik – es bleibt noch viel zu tun, wenn sich die Kluft zwischen Arm und Reich nicht weiter vertiefen soll.

Sie gelten als bekanntester Armutsforscher Deutschlands. Seit Jahrzehnten analysieren Sie nun schon das bestehende Elend. Hat Sie das nicht zu einem zutiefst frustrierten Menschen gemacht?

Nein, keineswegs. Denn ich beschäftige mich zwar mit der Armut, ihren Ursachen und Erscheinungsformen, aber auch mit dem riesigen Reichtum. Die kritische Analyse der gesellschaftlichen Entwicklung kann entmutigen. Trotzdem ist mein Wille ungebrochen, die bestehenden Verhältnisse in Richtung von mehr sozialer Gerechtigkeit zu verändern. Davon lasse ich mich auch durch manche Rückschläge und Rechtstendenzen nicht abbringen.

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59 Kommentare

 / 
  • Wie glaubwürdig ist ein Butterwegge, der doch seit Jahren gegen die wirksamste Maßnahme gegen Armut - ein Bedingungsloses Grundeinkommen für Alle - polemisiert?



    Übrigens läuft seit Ende September eine Europäische Bürgerinitiative fürs BGE, online lässt sich die hier unterstützen: www.ebi-grundeinkommen.de/

  • Butterwegge: "... ich halte es für einen Skandal, wenn die Bundesagentur für Arbeit durch Zahlung von Kurzarbeitergeld einen Großteil der Lohnkosten von BMW übernimmt, obwohl genug Geld da war, um den Aktionären eine satte Dividende von 1,64 Milliarden Euro zu zahlen."

    Vollkommen richtig was Herr Butterwegge da sagt. Momentan werden große Unternehmen vom Staat mit Milliarden Euro 'gepampert', damit sie die Corona-Krise überleben, aber gleichzeitig muss der Hartz IV Bezieher sich von seinen paar Euro Regelsatz sogar noch Schutzmasken kaufen, weil weder die BA noch das BMAS es für nötig befunden haben, den 5,3 Millionen Hartz IV Empfängern seit Ausbruch von Corona (März 2020) ein paar Euro im Monat zusätzlich für Schutzmasken zu geben.

    Die Regierung hat einen Rettungsfonds von 600 Milliarden Euro für mittlere und größere Unternehmen bereitgestellt. Das wird wohl genauso ablaufen wie vor Jahren, als der deutsche Steuerzahler fast 300 Milliarden Euro für Bankenrettungen aufgebracht hat und die Bankmanager sich davon auch noch frech dicke Boni in Millionenhöhe selbst genehmigt haben.

    So ist das eben in diesem Land. Die Reichen werden immer reicher (siehe den Eigentümer von Lidl und Kaufland) und die Armen müssen sich entscheiden, ob sie sich eine Schutzmaske kaufen oder vielleicht doch eher ein Laib Brot.

    „Die großartige 'Gleichheit vor dem Gesetz' verbietet den Reichen wie den Armen, unter Brücken zu schlafen, auf den Straßen zu betteln oder Brot zu stehlen.“ - Anatole France (1844 - 1924), französischer Literaturnobelpreisträger

  • Die Wiederholung machts nicht besser:

    Ein Blick in die HFCS-Daten zeigt: Deutschland ist überwiegend eine Nation der Mieter. Lediglich 44 Prozent aller deutschen Haushalte verfügten im Jahr 2014 über Wohneigentum. Ein ähnliches Niveau wird in Österreich mit 48 Prozent erreicht, während die Wohneigentumsquote in südeuropäischen Ländern deutlich höher liegt. Beispielsweise beträgt sie in Spanien rund 83 Prozent. Der



    Durchschnittswert der Eurozone liegt bei rund 61 Prozent. Gleichzeitig trägt die geringe Wohneigentumsquote in Deutschland dazu bei, dass die Vermögenskonzentration gemessen am Gini-Koeffizienten größer ausfällt als in den anderen EU-15-Ländern.



    www.iwkoeln.de/fil...erteilung_2018.pdf

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @horsefeathers:

      Ja, aber je mehr Wohneigentum umso weniger Kinder. Siehe Italien und Spanien.



      Die müssen die Immobilie teilweise länger abbezahlen als sie Leben. Davon abgesehen ist Mieten zur Zeit billiger als kaufen.

    • @horsefeathers:

      Uuups @ sinulog

  • konkrete lösung...

    es wird zeit, vererbte vermögen ab 2 mio erbmasse, so zu besteuern, daß letztlich jedem -ich betone, jedem (!)- bürger der brd am jahresende eine erbendividende gezahlt wird.

    nun.



    jeder bürger hat sein scherflein dazu beigetragen, daß sich diese vermögen entwickeln konnten.

    also, nur mehr als fair, nach dem ableben eines wohlhabenden, der gesellschaft etwas zurückzugeben.

    • @adagiobarber:

      Damit die Erbendividende möglichst hoch ausfällt sollten die Erben auch besonders hoch sein!

    • 0G
      02881 (Profil gelöscht)
      @adagiobarber:

      Gute Idee, wär ich dafür! Gesetzgeber - bitte übernehmen Sie!

      • 9G
        97287 (Profil gelöscht)
        @02881 (Profil gelöscht):

        Und nächstes Jahr?

  • Himmelschreiende Zustände!

    • 7G
      75787 (Profil gelöscht)
      @Hartz:

      "Es ist die politische Macht der großen Vermögen, die verhindert, dass im gesellschaftlichen Interesse gehandelt werden kann...Wer die Ökonomie dem privaten Raum zuschlägt, macht die Macht der Eigentumsverhältnisse unsichtbar. (Raul Zelik, "Wir Untoten des Kapitals")

  • "Das bedeutet, dass sogar unter den Reichen selbst sich der Großteil des Vermögens bei den Hyperreichen zusammenballt. Der reichste Mann der Bundesrepublik, Dieter Schwarz, Eigentümer von Lidl und Kaufland, besaß vor der Pandemie schon 41,5 Milliarden Euro an Privatvermögen."

    Nun soll also Lidl eingesackt und ans Ausland verkauft werden damit die Leute dann Geld haben um bei Aldi einkaufen zu gehen. 🤣

    Das ist doch mal ein grandioser neuer Systementwurf.

    Oder Lidl und Aldi werden enteignet und die Angestellten verbeamtet. Das wäre auch eine interessante Alternative.

    Damit das dann auch finanziert werden kann werden die Steuern erhöht. Jedes Jahr, weil es nicht klappt.



    3 Jahre später fragt man dann bei chinesischen Staatsfirmen an, wie das denn alles funktioniert in staatlicher Regie.



    Gregor Gysi übernimmt derweil die Führung und versucht den Laden mit lustigen Sprüchen bei Laune zu halten. Es nützt aber nichts. Alles rutscht in die miesen.



    Nach 5 Jahren fragt man bei Dieter Schwarz an, ob er gegen ein wirklich wirklich gutes Managergehalt den Laden nicht doch wieder leiten könne.

    • @Rudolf Fissner:

      (...)

      Trotzdem mehr Differenzierung bitte: Sie können es auch erfolgreich (Best Practice) genossenschaftlich organisieren, wie bspw.: Mondragón Corporación Cooperativa



      de.wikipedia.org/w...ración_Cooperativa

      oder die taz!

      Nicht alles absichtlich ignorieren, was Ihnen nicht passt, sondern einfach mal die Grundlagen der BWL anwenden: de.wikipedia.org/wiki/Best_practice

      Der Beitrag wurde bearbeitet.



      Unsere Netiquette können Sie hier nachlesen: taz.de/netiquette



      Die Moderation

      • @Jonas Corvin:

        (...)

        Aber ...

        Wo tragen "überflüssige" Gelder der taz dazu bei, Armut zu reduzieren? Man zahlt den eigenen Leuten doch schon niedrige Löhne: "Die niedrigen Gehälter der taz" blogs.taz.de/hausb...gehaelter-der-taz/

        Bei Lidl ist der Lohn doppelt so hoch: jobs.lidl.de/lidl-...ndesteinstiegslohn

        Der Beitrag wurde bearbeitet.



        Die Moderation

        • @Rudolf Fissner:

          Der taz Link mit den Zahlen ist von 2013 und der von Lidl von 2020, nicht gerade ein seriöser Vergleich, den Sie hier präsentieren! Trotzdem: Das Doppelte von 8,50€ sind übrigens nicht 12,50€. Sobald Sie differenzieren und sich das genau ansehen und zwischen mit und ohne Berufserfahrung vergleichen, dann zahlt die taz wohl besser als bei denen, die bei Lidl an der Kasse sitzen! Ferner ist die Ausbeutung bei der taz wohl kaum dermaßen vorhanden: www.focus.de/finan...t_id_10893863.html



          Ergo: Best Practice holistisch betrachtet - Gewinner taz und Mondragon - Verlierer Lidl!

          • @Jonas Corvin:

            Supi. Dann ist die Zukunft ja noch mal gut ausgegangen 😊

            Schön dass der Satz vom Hausblog "Die taz zahlt etwa ein Drittel weniger als der Tarif für ZeitungsredakteurInnen beträgt (die Differenz hängt u.a. von der Zahl der Kinder ab, da gibt es Zuschläge). Dennoch zahlt die taz ihren MitarbeiterInnen (außer VolontärInnen) etwa das Doppelte des geplanten Mindestlohns von 8,50 Euro brutto pro Stunde."



            ... aufzeigt, dass man auch mit "ein Drittel weniger als der Tarif für ZeitungsredakteurInnen" noch auf der Gewinnerseite stehen kann!

    • @Rudolf Fissner:

      Prima, so läuft's!

    • @Rudolf Fissner:

      Sehr schön!!! :)

      • 0G
        02881 (Profil gelöscht)
        @Stefan L.:

        Wie's läuft im Kapitalismus sieht man weniger in imaginierten Utopien als beim Drama der großen Kaufhäuser. Wo einzelne Häuser, Abteilungen und Sparten bewußt für den Käufer uninteressant gemacht werden (durch Einsparungen beim Personal und Sortiment) um dann hinterher behaupten zu können "läuft ja nich". Denn von Interesse ist für die Managerriege seit Jahren nur noch die Immobilie.

  • RS
    Ria Sauter

    Dies hier sagt alles und ist zutreffend



    :



    „Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen.“



    Zitat: Warren Buffett (Multimilliardär in 2005) zwei Jahre vor dem Beginn der Finanzkrise!

  • @DIMA (sorry: meine Antwortfunktion ist derzeit kaputt, bis ich verstanden habe, was @TAZ mit ihrer Javascript-Grütze angestellt hat):

    "Das eigentliche Problem ist doch, dass es zu viele schlecht qualifizierte Menschen in zu vielen schlecht bezahlten Jobs gibt"

    Das eigentliche Problem ist, dass Vermögen & Einkommen nicht von den Fähigkeiten eines Menschen abhängen, sondern von seinem Erbe.

    "womit willst Du später Dein Geld verdienen"

    Ich glaube, wir wollen nicht in derselben Welt leben. Keine Ahnung, wie wir das lösen.

    • @tomás zerolo:

      "Das eigentliche Problem ist, dass Vermögen & Einkommen nicht von den Fähigkeiten eines Menschen abhängen, sondern von seinem Erbe." Für Talent und Begabung kann Mensch nicht mehr oder weniger als für ein Erbe. Falls Sie das nicht glauben, trainieren Sie ganz fleissig und versuchen dann, die 100 m in unter 10 Sekunden zu laufen.

    • @tomás zerolo:

      "nicht von den Fähigkeiten eines Menschen abhängen, sondern von seinem Erbe."

      Ich habe mich schon immer gewundert, wenn ich beim Bewerbungsgespräch nach der Höhe meiner Erbschaften gefragt wurde.

    • @tomás zerolo:

      Nuja, irgendwie muß jede*r einen Brotberuf machen. Wenn der sich mit einem Teil der persönlichen Interessen überschneidet, isses toll; ich hätte halt so alternativ kein Problem, 25 h/Woche Mülltonnenjongleur zu sein. Halt ned für 10,60 €/h sondern so als Anfangsangebot seitens der Müllfirma mindestens des Doppelte.

    • @tomás zerolo:

      "Das eigentliche Problem ist, dass Vermögen & Einkommen nicht von den Fähigkeiten eines Menschen abhängen, sondern von seinem Erbe."

      Selbstverständlich hängt der Aufbau eines Vermögens auch vom Aufbau über mehrere Generationen hinweg ab. Nur seltend werden Menschen zu Lebzeiten "richtig reich". Daran ist ja nichts verkehrt und wir alle sollten versuchen, diesen Vermögensaufbau entweder zu starten oder entsprechend fortzusetzen. Dieses Recht ist grundgesetzlich ausdrücklich geschützt und der Grundsatz viel älter als das Grundgesetz.

      Grundstein hierfür ist eine ordentliche Bildung und der Wille, ein geerbetes Vermögen entsprechend zu erhalten und auszubauen. Ohne diesen Willen geht jede Form von Wirtschaftsleistung verloren. Ich versuche mehr zu erwirtschaften als ich im Moment benötige. Nur dann habe ich auch die wirtschaftliche Resilienz um durch Krisen wie diese zu kommen. Und wenn ich irgendwann feststelle, dass ich zu wenig verdiene, dann muss ich das halt ändern.

      Hierfür ist jeder erst mal für sich selbst verantwortlich.

      Und wenn Sie ein Problem mit der Frage des Geld verdienens haben, dann fragen sie halt die Kinder zukünftig, womit sie in Zukunft ihren Unterhalt verdienen wollen. Den genau darauf kommt es letztlich an. Und davon ist auch unser Steuer- und Sozialsystem abhängig.

      • @DiMa:

        "Und wenn ich irgendwann feststelle, dass ich zu wenig verdiene, dann muss ich das halt ändern."



        Also wollen Personen in prekären Berufen es nicht ändern, die sind also einfach zufrieden, diese Erkenntnis muss sich einfach mal durchsetzen. Wer arm ist, der will letztlich auch arm sein und ist dafür selbst verantwortlich^^ Genauso wie Erben von Milliardenvermögen erheblichste Leistungen erbingen, dieses zu erhalten^^

        • @BluesBrothers:

          Auch wenn man prekör beschäftigt ist, sollte man sich nach besseren Jobs umsehen.

          Je nach Ausgangslage ist es möglicherweise etwas zu spät für Änderungen. Das kann an der eigenen Vita liegen. Der Aufbau von Vermögen ist halt ein langer, harter und beständiger Weg.

          In diesen Fällen ist es dringend notwendig, sich um die Kinder zu kümmern, damit diese eine gute Bildung erhalten.

          • @DiMa:

            Ja das stimmt schon. Aber wäre es nicht auch ein Weg, dass man von jedem Beruf leben kann. Ich denke aus einer halbwegs gut stituierten Position redet sichs leicht. Ich mag mir nicht vorstellen, was aus mir geworden wäre, wenn ich in einer bildungsfernen Familie gelandet wär. Daher, zumindest bei dem Kinderpunkt (falls Sie das nicht nur auf die eigenen sondenr alle beziehen?) bin ich ganz bei Ihnen.

  • Ein kluger Mensch, ein Wissenschaftler, und einer mit Herz. Meine Stimme for president hätte er gehabt.



    Und jetzt handeln: die Union und FDP aus möglichst vielen Regierungen raus.

    • @Janix:

      Auch die "Grünen" haben vehement für Hartz Iv gestimmt!



      Und die SPD.



      Nicht vergessen.

      • @Hartz:

        Nee, das hat niemand vergessen. Was CDU und FDP über den Bundesrat noch an Sauereien (meine Wertung) reinverhandelt und verschärft haben, aber auch nicht.



        Um die Union wegzuschaffen, sind wie auch sowieso die Linken nötig.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Zitat: "Davon hat das reichste Geschwisterpaar unseres Landes, Susanne Klatten und Stefan Quandt, mehr als 750 Millionen Euro eingestrichen."

    Komisch, davon wird in den TV-und auch anderen Print-Nachrichten gar nicht berichtet?



    Warum wohl?



    Gut, dass es die TAZ gibt.

    • RS
      Ria Sauter
      @17900 (Profil gelöscht):

      ja, gut dass es die TAZ gibt.



      Leider wird dadurch das Problem nicht gelöst.



      Das Erschreckende ist ja, dass es nur hier zu lesen ist.

      • @Ria Sauter:

        Und damit vergleichsweise nur wenige wissen.

  • Herr Butterwegge hat vollkommen recht, aber was können wir tun?

  • Butterwegge for President!

  • „....dass die ohnehin erhebliche Ungleichheit in Deutschland während der pandemischen Ausnahmesituation weiter gewachsen ist und sich die Kluft zwischen Arm und Reich noch mehr vertieft hat.“



    Tschieses! Prof. Butterwege hat ja eine unterirdische Expertise. Deutschland zählt zu den Ländern mit niedrigem Gini-Koeffizienten, sprich wir sind keine Gesellschaft mit hoher ökonomischer Ungleichheit.



    Was sind seine konkreten wissenschaftlichen Beiträge zur Verringerung der Armut? Schließlich forscht er ja schon sehr lange darüber.

    • @Claudia :

      Prof. Butterwegge ist wohl seit 2016 emeritiert, weil ohne Lehrstuhl (und wird 2021 70 Jahre alt).



      Viele ungehörte Vorschläge haben er und andere gemacht. Aber das Land wird ja nur verwaltet und nicht gestaltet oder kennen Sie Politiker mit Visionen (außer Frau Klöckner und Herr Scheuer, die immer Dinge anders sehen als die meisten anderen: Förderwende in der Landwirtschaft; Flugtaxis, Verkehrsentlastung durch E-Scooter, PKW-Maut).



      Aber lt H.Schmidt sind ja Visionen behandlungsbedürftig - und das haben wohl fast alle verinnerlicht.

    • 7G
      75787 (Profil gelöscht)
      @Claudia :

      Bitte bleiben Sie sachlich und differenzeren:

      Beim Einkommen beträgt der Gini-Koeffizient 0,29.

      Beim Vermögen ist er auf 0,81 gestiegen.

      "Nach zusätzlicher Berücksichtigung der Top-700 laut Manager Magazin steigt der Index nochmals und beträgt dann 0,83" (DIW)

      Bei einem Gini Koeffizienten von 1,0 würde einem Reichen alles gehören.

      www.diw.de/de/diw_...r_ausgewiesen.html

  • Danke!

  • "Arme sind einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt, weil ihre Arbeitsbedingungen in aller Regel schlechter und ihre Wohnverhältnisse hygienisch bedenklicher sind."

    Arbeitsbedingungen sind gemäß des RKI nicht "der" Hauptgrund für eine Ansteckung mit Corona. www.rki.de/DE/Cont...ob=publicationFile

    Und warum sollten die Wohnverhältnisse in armen Haushalten hygienisch schlechter sein? Das kann ich in anderen Ländern sehr gut nachvollziehen, nicht aber in DE.

    • @Rudolf Fissner:

      Vielleicht sind Sie nicht arm, vielleicht kennen Sie auch keine Armen, vielleicht wohnen Sie auch nicht in der Nähe von Armen, sonst stellte sich Ihnen diese Frage nicht.

      Die Anzahl der Personen pro Quadratmeter, die Verfügbarkeit von Balkonen, Gärten, Ausweichquartieren wie Wochenendhäuschen, sind Teile der Antwort.

    • 1G
      164 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Ja gut - ich sach ma... nicht ALLE armen Haushalte verfügen über weitläufige Zimmerfluchten und große Gärten. In einigen ärmeren Haushalten soll regelrechte Enge herrschen. Also - von was man so hört...

  • Eigentlich hat Hr Butterwegge hier nur die Symptome analysiert.

    zu niedrige Reallöhne und der Niedriglohnsektor sowie die Ungleichbezahlung von Frauen und Neuländlern. Das sind die eigentlichen Probleme

  • komischerweise wird bei betriebsvermögen der böse börsenkurs genommen bzw sogar bloss schätzungen wie bei lidl/aldi der besitzer müste ja erst einmal einen käufer finden der das auch zahlt der muss dann natürlich aus dem ausland kommen....... und bei den normalen leuten zählen erworbene rentenansprüche nicht als vermögen wenn sich alle ihre renten/pensionsansprüche auszahlen lassen und das geld in bösen blackrock fonds anlegen wie schaut dann die vermögensverteilung aus ? ebendso zählt das selbst genutzte eigenheim nicht als vermögen also ein richter kurz vor der pensionierung mit einem gerade schuldenfrei gewordenen eigenheim wert sagen wir mal 1 mio und pensionsansprüche in höhe von 4-5k monatlich hat theoretisch kein vermögen..........und zählt statistisch als arm. bei 35 mio eigenheimbesitzer wert durchschnitt 200k 7 billionen rentenansprüche sollten auch im schnitt deutlich 6 stellig sein sagen wir nochmal 5-10 billionen und das alles bei den nicht top1-10 ..... da verschieben sich die relationen schon gewaltig

    • @Sinulog:

      Renten-/Pensionsansprüche sind nicht frei disponibel und auch nicht vererbbar.

      Eigenheime werden in der Grundsteuer besteuert (GrSt knüpft an die Jahresrohmiete an)

      • @horsefeathers:

        es geht darum wie die angebliche ungleichheit bewertet wird....... auf der einen seite nimmt ma die börsenkurse bzw sogar bloss hochrechnungen bei aldi lidl na die müsten soviel wert sein wie walmart häufig die selben personen die den aktienmarkt normalerweise ablehnen. die reinen nav werte der unternehmen werden deutlich unter dem aktienwert sein. auf der anderen seite im mittelstand stellen das eigenheim und der rentenanspruch aber das vermögen dar und das wird komplett ausgeblendet.in ländern ohne gesetzliche rente wie usa fließen die rentengelder in fonds wie blackrock was dann wieder die bösen anlegen hier sind nee das sind amerikanische arbeiter die ihr geld für die rente anlegen.....

  • Ach, @DIMA. Ein Herz für Reiche, was?

    Das ist nicht Lidls Betriebsvermögen, das ist Herr Schwarzs Anteil daran. Also doch sein Privatvermögen.

    Übrigens, Herr Schwarz nimmt sich bescheiden aus. Jeff Bezos' Privatvermögen ist während der ersten Welle um 24 Milliarden Dollar [1] fetter geworden.

    Und dann hat der noch die Frechheit, um Spenden für seine Geschäfts"partner" (sprich Auslieferungsfahrer*innen) zu betteln [2].

    Ach, Reiche sind schon arm dran. Niemand mag sie.

    [1] www.theguardian.co...ronavirus-pandemic

    [2] www.independent.co...orth-a9422236.html

    • @tomás zerolo:

      Lidl und Kaufland sind als KG strukturiert. Das Eigenkapital daran ist per Definition Betriebsvermögen. Und nochmals, woher kennt Herr Butterwegge das Privatvermögen von Herrn Schwarz..

      Ein Herz für Reiche, Hmm. Wenn der Reichtum rechtmäßig erworben und versteuert worden ist, klar. Schließlich beschäftigen beispielsweise die Gesellschaften von Herrn Schwarz weltweit ca. 400.000 Personen.

      Das eigentliche Problem ist ja die verwendete Ausgangsformel. In einem prosperierenden Land, gibt es immer Lohnunterschiede. Auch die Tatsache, dass Akademiker in entsprechenden Branchen mehr verdienen als der Durchschnitt dürfte normal sein. Schon alleine hierdurch entsteht ein Gefälle.

      Das eigentliche Problem ist doch, dass es zu viele schlecht qualifizierte Menschen in zu vielen schlecht bezahlten Jobs gibt und zu viele Menschen, die keine Arbeit haben.

      Wir sollten unsere Kinder zukünftig nicht mehr fragen "was willst Du später mal werden" sondern "womit willst Du später Dein Geld verdienen".

      • @DiMa:

        "Das eigentliche Problem ist doch, dass es zu viele schlecht qualifizierte Menschen in zu vielen schlecht bezahlten Jobs gibt und zu viele Menschen, die keine Arbeit haben."

        Ach, und wer legt diese schlechte Bezahlung der Jobs fest um das ohnehin schon fette Bankkonto noch fetter zu machen? Tipp: Es sind nicht die Arbeitnehmer. Und wie würden die aus der Wäsche schauen wenn all diese Schlechtbezahlten auf einmal sagen würden "genug ist genug, ich mach erst weiter wenn ich nen ordentlichen Lohn dafür bekomme"?

        Tatsache ist, irgendjemand muss diese Jobs machen. Es kann nunmal nicht jeder Arzt oder Ingenieur werden. Als jemand der das selbst offensichtlich nicht muss ist es leicht im bequemen Sessel zu fläzen und zu sagen "hättet ihr halt mal was gescheites gelernt". Tatsächlich zeugt es aber nur von einer arroganten Realitätsferne erzeugt durch das blind verinnerlichte neoliberalistische Märchen vom American Dream.

      • @DiMa:

        "Das eigentliche Problem ist doch, dass es zu viele schlecht qualifizierte Menschen in zu vielen schlecht bezahlten Jobs gibt und zu viele Menschen, die keine Arbeit haben."



        Nein, einfach nur nein. Das Problem ist, dass es qualifizierte Menschen gibt, die einen guten Job machen, dabei aber nicht genug verdienen, um sich etwas zur Seite legen zu können, ja nicht einmal Aussicht auf eine ausreichende Rente haben. Genannt seien hier die systemrelevanten Berufe, die am Anfang der Pandemie beklatscht wurden und jetzt Aussicht auf eine Lohnerhöhung haben, die nicht einmal die Inflation ausgleicht.

  • 9G
    97760 (Profil gelöscht)

    Die BMW Dividende der Klattens ist in der Vergangenheit z.B. in die Sanierung von Wonblöcken in Rostock geflossen. ..Man sollte auch differenzieren. Reiche Deutsche verdienen weltweit. Es gilt das Welteinkommen zu versteuern. Wenn Geschäfte mit Chinesen gut laufen, muss der Hartz 4 Empfänger nicht unbedingt leiden.

  • Woher weiß Herr Butterwegge, wie viel Privatvermögen Herr Schwarz besitzt? Beim weitaus überwiegenden Teil der genannten Summe dürfte es sich um die Beteiligungen an Lidl und Kaufland handeln. Dabei handelt es sich ja gerade nicht um Privatvermögen, sondern um Betriebsvermögen!

    • @DiMa:

      Wie bitte? Und Betriebsvermögen ist etwa kein Privatvermögen? Völlig neue Erkenntnis für mich.

    • @DiMa:

      Und wie praktisch es doch heutzutage ist, dass man Betriebsvermögen mit Hilfe von Schlupflöchern so gut wie überhaupt nicht mehr versteuern muss.

      • @Schöneberg:

        Naja um Umsatz-, Gewerbe - und Körperschaftsteuer kommt auch die Schwarzgruppe nicht herum. Die ausgeschütteten Gewinne muss herr Schwarz dann nochmal mit 28% KeSt versteuern. Natürlich gibt es viele Tricks, um den Gewinn klein zu rechnen, über zu wenig Steueraufkommem seitens der Schwarzgruppe braucht sich der deutsche Staat aber nun wirklich nicht sorgen. (alleine UmSt waren letztes Jahr fast 20 Mrd.)

        • @Clara Kreuzer:

          Ich fürchte, bei Ihnen liegen einige Mißverständnisse vor.



          Sorry - aber die Umsazsteuer in der Form der Mehrwersteuer bezahlen die Kunden, "Herr Schwarz" führt lediglich diese Differenz der beim Einkauf der Waren anfallenden Mehrwertsteuer als Vorsteuer und der beim Verkauf entstehenden Mehrwertsteuer ans Finanzamt ab - sie sind lediglich durchlaufende Posten. Und selbst den im Handel anfallenden "versteuerten Schwund und Abfall", der früher an Tafeln als Spenden abgegeben wurde, lässt sich "Herr Schwarz" heute gern von spendenden Kunden bezahlen. Außerdem: LIDL hat die Rechtsform einer Stiftung & Co. KG und ist steuerechlich eine Personengesellschaft. Als Personengesellschaft ist die Stiftung & Co. KG selbst weder körperschaftsteuer- noch einkommensteuerpflichtig, Sagt zumindest Wikipedia.

  • Repression

    Das ist alles bekannt und richtig!



    Warum wird daran immer noch nichts geändert?



    Offenbar geht es genau zumindest um die Bewahrung dieser ungleichen Vermögensverteilung und sogar um deren Verschärfung. Daran ändern auch die eingestreuten sozialen Tönchen nichts. Es geht also um Repression.

    • @Hartz:

      Na, es gibt doch zwei ehemalige SPD-Funktionäre, die einen erfolgreichen Ausweg aus dem Gelübde der Armut gefunden haben...