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Debatte über Islamismus in FrankreichIns Wespennest der Laizität

Der islamistisch motivierte Mord an Samuel Paty spaltet die französische Bevölkerung und Politik – sogar über die Landesgrenzen hinaus.

Macron beim Staatsakt zu Ehren des ermordeten Samuel Paty. Doch lange dauert die Eintracht nicht Foto: Francois Mori/Pool/ap

Paris taz | Mit seiner Bemerkung, die separaten Regale mit Halal-Produkten in ­Supermärkten oder Kleider für bestimmte Glaubensvorschriften finde er „persönlich schockierend“, weil damit die Selbstabgrenzung von religiösen Gemeinschaften („Communautarisme“) vom Rest der Gesellschaft beginne, hat der französische Innenminister Gérald Darmanin in ein Wespennest gestochen. Wie sichtbar darf denn der Islam in Frankreich sein? Wie soll sich diese in Frankreich von vielen weiterhin als „ausländisch“ betrachtete Religion, die immerhin zwischen drei und fünf Millionen „Seelen“ zählt, integrieren oder assimilieren?

Die Frage hängt mit der Geschichte der Kolonisation, mit gescheiterter Immigrationspolitik der letzten Jahrzehnte und mit einer seit mehr als einem Jahrhundert dauernden Kontroverse über die strikte Trennung von Staat und Religion in Frankreich zusammen. Regelmäßig kommt es zur Konfrontation wegen Kopftuchverbots in Schulen, Verschleierung in der Öffentlichkeit oder „Burkinis“.

Im Stil Reaktion und Gegenreaktion eskaliert derzeit dieser Streit erneut nach dem Mord am Lehrer Samuel Paty, der im Unterricht die umstrittenen Mohammed-Karikaturen gezeigt hatte. Nach Äußerungen von Staatschef Emmanuel Macron zur Verteidigung der humanistischen und weltlichen Verfassung der Republik werden in den Golfstaaten und in der Türkei französische Importprodukte boykottiert. In der Rede hatte Macron sich gegen den „Separatismus“ fundamentalistischer oder radikaler Muslime in Frankreich ausgesprochen und eine „Strukturierung des Islam in Frankreich“ gewünscht.

Dabei geht es namentlich um die Ausbildung der Imame, die zum Teil aus dem Ausland – auch aus der Türkei – kommen. Gegen diese Organisation des Islam wendet sich der türkische Präsident in einem vehementen persönlichen Angriff: Macron solle „sich auf seine geistige Gesundheit untersuchen lassen“, meinte Recep Tayyip Erdoğan. Er wirft Frankreich eine Diskriminierung der Muslime vor: „Millionen von Mitgliedern religiöser Gemeinschaften werden auf unterschiedliche Weise behandelt“, sagte Erdoğan. Frankreich berief als Reaktion auf die Verbalattacken am Wochenende seinen Botschafter aus Ankara zu Konsultationen nach Paris.

Rechte Töne auch aus der linken Partei

"Wir machen weiter": Präsident Macrons Rede

„Am Freitag wurde Samuel Paty zum Gesicht der Republik, unseres Willens, die Terroristen zu brechen, die Islamisten niederzuringen. (…) Wir machen weiter, professeur: Wir werden die Freiheit verteidigen, die Sie so gut lehrten, und wir werden die Laizität hochhalten. Wir werden auf Karikaturen und Zeichnungen nicht verzichten, selbst wenn andere zurückschrecken. Wir werden der gesamten Jugend ohne jede Diskriminierung die Chancen bieten, die die Republik ihnen schuldet. Wir machen weiter.“

Aus Macrons Gedenkrede für Samuel Paty beim Staatsakt in Paris am 21. Oktober

In Frankreich sieht sich die extreme Rechte in ihren muslimfeindlichen Forderungen bestätigt. Das Amalgam zwischen radikalem Islamismus und dem Islam ist in diesen Kreisen schnell zur Hand.

Der nicht weniger patriotische Wortführer der linken Partei France Insoumise, Jean-Luc Mélenchon, wiederum will sich nicht länger von der Staatsführung im Namen der nationalen Einheit instrumentalisieren lassen. Der Präsident müsse seine Strategie überdenken: „Frankreich wurde erniedrigt, gedemütigt und lächerlich gemacht. Was gedenkt er zu tun, außer sich auf Twitter zu äußern?“

Mélenchon glaubt aber in Anspielung auf die Herkunft des Terroristen von Conflans-Sainte-Honorine auch, dass es „ein Problem mit der Gemeinschaft der Tschetschenen“ gebe. Ihre Dossiers müssten „einzeln geprüft werden“. Alle, die in Kontakt mit dem politischen Islamismus stünden wie der Attentäter Abdoulakh Ansorov, müssten „gefasst und abgeschoben werden“. Mélenchon reagiert so auf Vorwürfe von rechts, in denen der Linken sträfliche Sympathien mit dem Islamismus untergeschoben werden.

Wenn die eigentliche Absicht des jungen tschetschenischen Terroristen Ansorov gewesen sein könnte, mit dem Mord am Lehrer Samuel Paty nicht nur den Streit über Mohammed-Karikaturen anzuheizen, sondern generell die Verständigung zu vereiteln, dürfte die Rechnung zumindest teilweise aufgegangen sein. Fünf Jahre nach der blutigen Attacke auf die Redaktion der Satire-Zeitung Charlie Hebdo ist Frankreich keinen Schritt weitergekommen: Weder im Kampf gegen organisierte Dschihadisten oder eher individuelle Täter wie Ansorov noch in der Debatte über die Meinungsfreiheit, die in der weltlichen Republik Frankreich auch das Recht der Gotteslästerung einschließt.

Gefahr einer ideologisch motivierten Überreaktion

Wie schon 2015, als (fast) ganz Frankreich mit „Ich bin Charlie“-Schildern auf die Straße ging, wurde in den ersten Tagen nach der Enthauptung des Lehrers nationale Einheit demonstriert. Doch diese defensive Eintracht hält nie lange. Ein kleine Minderheit – nicht nur von Muslimen in Frankreich – denkt, dass die frechen Zeichner von Charlie Hebdo oder auch der Lehrer mit seinem Unterricht über die Pressefreiheit „selber schuld“ seien und darum für ihre „Provokation“ büßen. Das sind Ansichten, die tatsächlich existieren.

Die Regierung dagegen steht unter politischem Druck, da eine von Rechtsextremisten seit Jahren beeinflusste, latent muslimfeindliche Öffentlichkeit eine starke Reaktion der Staatsführung erwartet. Ohne die Ergebnisse der Ermittlungen abzuwarten, hat der Innenminister angekündigt, 231 wegen Sympathien zum islamistischen Terrorismus oder propagandistischen Aktivitäten registrierte Ausländer würden in ihre Herkunftsländer ausgewiesen.

Von Extremisten benutzte Moscheen würden geschlossen, kündigte Darmanin an, der die Drohung mit der provisorischen Schließung einer Moschee im Pariser Vorort Pantin wahrmachte. Außerdem wünscht der Minister, dass insgesamt 50 Organisationen wie namentlich das Conservatoire contre l’Islamophobie en France (CCIF) oder die Hilfsorganisation BarakaCity wegen ihrer angeblichen Nähe zu radikalen Islamisten verboten und aufgelöst werden.

Meinungsfreiheit soll nicht Laisser-faire sein. Doch solche Eingriffe wie das Verbot von Vereinigungen im Namen der Demokratie müssen von Fall zu Fall gut belegt werden. Die Gefahr einer ideologisch motivierten Überreaktion, die bloß neue Ressentiments schafft, statt die Integration zu fördern und echte Feinde zu bekämpfen, ist in diesem Kontext allgegenwärtig.

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50 Kommentare

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  • "wer ginge für die "meinungsfreiheit" auf die barrikaden, wenn die juden-karikaturen des "stürmer" plötzlich wieder als teil der "pressefreiheit" gedruckt würden"

    Antisemitische Juden-Karikaturen betreffen und beziehen sich auf heute lebende Menschen. Mohammed-Karikaturen beziehen sich auf eine (möglicherweise) historische Figur.



    Hetzerische "Muslime-Karikaturen" wären der richtige Vergleich.

    Ansonsten ist ihr Vergleich völlig unzulässig und fahrlässig. Es gibt haufenweise Jesus, Moses oder Götter-Charikaturen im Christen wie im Judentum, obwohl auch im Christentum und Judentum das "Götterbildnis" eine Sünde ist.



    Der politische Islam will im Unterschied zu den beiden anderen großen monotheistischen Religionen diese Verbote in einer halbwegs aufgeklärten Welt gewaltsam aufrecht erhalten. Das ist der Unterschied. Eine "Sünde" sind Götterbildnisse und humoristische Jesusfiguren auch im Christentum

    • @Work_Life_Balance:

      na, dann tapezieren Sie in Mea Shearim doch mal die mauern mit Moses-karikaturen. mal gucken, was passiert.

      • @christine rölke-sommer:

        Googeln Sie mal Moses-Karikaturen, mit der Suchmaschine ihrer Wahl.

        Sie werden überrascht sein wieviel Moses-Karikaturen Sie auf der Bildersuche finden werden und keine davon hat Morde und Pogrome ausgelöst.

        Das jede Metalband die etwas auf sich hält ein antichristliches Lied veröffentlicht, brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen

  • IN EINE SCHLANGENGRUBE...



    taucht ab, wer sich in sachen religions- und meinungsfreiheit nicht im mainstream ertränken lässt.



    der lesenswerte artikel eines frankreich-kenners lehrt mich "gotteslästerung ist im laizistischen frankreich als meinungsäusserung erlaubt" - was ? das muss eine historische erinnerung an charlemagne sein, der die ungläubigen sachsen auch mit enthauptung belehrte, wer die richtige religion besitzt. und die "richtige meinung" zu besitzen ist allenthalben geistiges besitztum der westlichenwertwelt. im ernst: entgegen dem wortlaut leben dem grundrecht auf freie meinungsäusserung auch gesetze und immanente schranken inne, die dem anderen bei der berufung auf die freiheit seiner religionsausübung zugesteht, betroffen und verletzt zu sein, wenn mohammad-karikaturen keinen anderen zweck verfolgen als den islam und die muslime verächtlich oder lächerlich zu machen. das hat offensichtlich der lehrer samuel paty auch erkannt, als er seinen schülern, die sich durch die karikaturen verletzt fühlen konnten, erlaubte, zuvor das klassenzimmer zu verlassen. er erkennt die gefahr und geht trotzdem das risiko ein, die freiheit der westlichen werte, ihre meinung zu äussern, ausgerechnet am beispiel der unsäglichen mohammad-karikaturen zu demonstrieren. auf deutsche abgründe übertragen: wer ginge für die "meinungsfreiheit" auf die barrikaden, wenn die juden-karikaturen des "stürmer" plötzlich wieder als teil der "pressefreiheit" gedruckt würden - ein shitstorm würde ausbrechen, der dieser "meinungsfreiheit", andere zu ächten, den garaus machen würde - und das zu recht.

    • @hanuman:

      Wir haben im Geschichts LK Karrikaturen aus dem Stürmer besprochen; im Doku Zentrum Nürnberg eine Ausstellugn besucht, in der u.a. die Darstellung von Juden in NS Kinderbüchern ausgestellt waren. Gab keinen Shitstorm, keine Enthauptung und niemand wollte irgendwem den "garaus machen". Willkommen in der aufgeklärten Realität.

    • @hanuman:

      "taucht ab, wer sich in sachen religions- und meinungsfreiheit nicht im mainstream ertränken lässt.

      Bitte reflektieren Sie den Unterchied

      Religions- und Meinungsfreiheit !

      Das funzt nicht.

    • @hanuman:

      Sie schmeißen Dinge zusammen, die weder für Muslime und sonstige Religiöse noch für Islamisten zusammengehören.

      Blasphemie ist in Frankreich wie in Deutschland als Meinungsäußerung erlaubt.

      Charlemagne braucht da keiner zu.

      Hat eher was mit Aufklärung zu tun.

      Das Grundrecht der Religionsausübung grenzt die Meinungsäußerung nicht ein, auch nicht im Rahmen einer verfassungsimmanenten Schranke.

      Man darf seine Religion frei ausüben - und andere dürfen diesem oder jenem Gott lästern und diese oder jene Religion öffentlich blöd finden.

      Vielsagend ist es, dass Sie mit den Karikaturen in Charlie Hebdo über Katholiken, Jesus und den Papst ja keine Probleme haben.

      Stattdessen packen Sie lieber die Nazi-Keule aus.

      Die passt allerdings auch nicht, weil für Islamisten Blasphemie schwerer wiegt als eine beleidigende Karikatur über Muslime.

      Hätten die Karikaturen nur Muslime verunglimpft, wäre der Tschetschene möglicherweise gar nicht aktiv geworden.

  • Brauchen die Islamisten wieder so etwas wie einen Dreißigjährigen Krieg bei dem Katholiken und Protestanten 80% der Bevölkerung ausgerottet haben?



    Danach kam die Aufklärung und die Hetzer von beiden Seiten wurden in aller Öffentlichkeit auf den Marktplätzen totgeschlagen. und die Jesuiten die Oberhetzer auf katholischer Seite aus Deutschland verbannt.



    Juden, Katholiken, Protestanten und Muslime konnten im Preußen Friedrich des Großen in Frieden mit einander Leben.



    Hetzer egal welcher Religion wurden auf das Schärfste verfolgt.



    Darüber sollten heute alle mal tief nachdenken

    • @Friedrich Spee:

      Was meinen Sie mit Deutschland im Jahr 1648? Preussen? Bayern? Kurpfalz? ...

      Frieden zwischen den Religionen gab es nicht, sondern, wenn man so will, religiösen Unitarismus. Für die Tschechen (Böhmen), nur z. B., begannen 200 Jahre Dunkelheit in KuK, in Frankreich gingen die Hugenottenvertreibungen weiter etc. pp.

    • @Friedrich Spee:

      Sie vergessen da nur etwas, Christentum und Judentum haben von ihren Wurzeln her sehr friedfertige Ausrichtungen, beim Islam ist das etwas anders. Hier wird klar geregelt wer Mensch erster Klasse (Moslem) ist, wer Sklave (Christen und Juden) und wer kein Mensch ist (alle anderen).

    • @Friedrich Spee:

      Der Islam hatte keinen 30 jährigen Krieg in diesem Sinne, obwohl der Islam seit seiner Entstehung fast nur Krieg führt.

      • @Prokyon:

        "Der Islam" führt Krieg? Selten so einen unfassbaren Mumpitz gelesen

    • @Friedrich Spee:

      Sie wollen doch nicht etwa die Aufklärung als Ursache des Übels brandmarken, oder?

  • Das Recht der freien Religionsausübung wird schlicht überbewertet. Klar: "Cuius regio, eius religio" ist zum Glück passé. Mehr, als in den eigenen vier Wänden den Gott anzubeten, an den man glaubt, sollte sich in einer aufgeklärten Gesellschaft daraus nicht ableiten lassen....



    Ob jemand Mohammed mit Bombe als Turban oder den Kardinal, der vorm Kreuz kniet und Jesus oral befriedigt als beleidigend empfindet, ist Privatsache...

    • @mlevi:

      Also Kirchen und Synagogen sind ja nun absolut kein Problem, eher eine eindeutige Bereicherung unserer Gesellschaft. Und von denen geht auch keine Bedrohung aus.

  • Warum wird immer noch verharmlost, weil zu wenig thematisiert, dass islamkritische Personen permanent unter Polizeischutz stehen müssen? Dabei handelt es sich keineswegs um 'Islamhasser', sondern um Personen, die sich aufklärerisch und kritisch mit dieser Religion auseinandersetzen. Z.B. www.zeit.de/2017/4...-liberal-bedrohung. Solche Menschen müssten doch unsere Unterstützung erhalten. Warum geschieht das nicht?

    • @resto:

      Geschieht doch: Wir geben ihnen Polizeischutz mit unseren Steuergeldern. Was sonst sollten wir tun?

      • @miri:

        Das öffentlich thematisieren und brandmarken, wie es bei anderen faschistischen Gruppen auch geschieht.

        Und das passiert nicht.

  • Da in Frankreich, wie in Deutschland auch, Verfassung und Grundgesetz über den Geboten jedweder Religion stehen, sollten wir die Karikaturen als Ausdruck der Meinungsfreiheit und Weckruf zur Auseinandersetzung mit den Auswüchsen des menschenfeindlichen Islamismus an jede Hauswand pinnen und in jeder Zeitung veröffentlichen. Immer und immer wieder. Das zeigte Rückgrat und den Willen, unsere gemeinsamen europäischen Werte zu verteidigen und nicht vor religiös fanatisierten Mördern und deren Hintermännern einzuknicken.



    Respekt vor Religion ist bei uns verfassungsrechtlich geboten. Nicht jedoch die Akzeptanz. Das nenne ich Freiheit der Religionsausübung. Sie ist keine Pflicht, für niemanden.



    Und wenn der Islam die bildliche Darstellung des "Propheten" verbietet, respektiere ich das. Dieses Gebot gilt jedoch m.E. nicht für religionsfreie oder anders religiös gebundene Menschen.

    • @Trabantus:

      nun, wenn Sie anfangen, in x-berg diese scheiß-karikaturen an die hauswände zu pinnen, dann werde ich sie runterreißen!



      so lange, bis Sie begriffen haben, dass diese karikaturen nicht den propheten verhohnepiepeln, sondern *der muslimihm seine frau* konstruieren+verächtlich machen.

      • @christine rölke-sommer:

        Könnten Sie das bitte für mich "übersetzen"?



        "sondern *der muslimihm seine frau* konstruieren+verächtlich machen."

        • @Trabantus:

          Transponiert soll das wohl heißen: Nur weil "Mein Kampf" im Laden frei verkäuflich ist muss man den Dreck nicht an jeden Haushalt verteilen.

          • @Rudolf Fissner:

            Netter Versuch, doch halt Ihre Interpretation.

  • Tja. Unterricht in Meinungsfreiheit oder die Freiheit für Angehörige einer Religionsgemeinschaft, andere zu killen oder sonstwie zu schädigen, wenn sie meinen, die Meinungsfreiheit bekämpfen zu müssen.

    Da fällt die Wahl nicht schwer.

    Bei der Gelegenheit: §166 gehört längstens abgeschafft, de.wikipedia.org/w...uungsvereinigungen

  • Die Linke und der Islam teilen sich den Glauben an die These von einem Staat / Gott und einer Religion / Ideologie der Sie Ihrer persönlichen Verantwortung entbindet und der Sie Ihre Lebenssorgen aufbürden können. Deswegen ist die Linke auch blind wenn es um islamistischen Terror geht ... tja und damit wird das Feld den Rechten überlassen ... ein Treppenwitz der Geschichte der nationalistischen Rechten fällt das Erbe von Aufklärung, Humanismus und Individualität in den Schos und alles was man tun kann ist zu Hoffen dass sich diese, dieses unerwarteten Erbes als würdig erweisen wird...

  • Religion und eine freiheitliche Gesellschaft sind halt nicht miteinander vereinbar. Egal ob Islam wie in Frankreich oder radikale Christen wie in Osteuropäischen Ländern bzw. USA.

    So lange solche Menschen ihre verqueren Vorstellungen allen überstülpen wollen können wir nicht in Frieden leben.

    • @danny schneider:

      Das kann so nicht stimmen. Natürlich sind Christentum, Judentum oder auch der Buddhismus und wenn sie wollen auch der Nudismus mit einer freiheitliche Gesellschaft problemlos vereinbar.

      • @Prokyon:

        Wenn jeder FREIHEIT und Meinungsfreiheit und Satire über Gruppen, insbesondere religiöse, akzeptiert dann ja. Aber manche stellen eben ihre Vorstellungen über die Freiheit der anderen.

        • @Der Cleo Patra:

          Ähm ... wo haben sich Budda, Moses, Dschijsus oder Moham gegen Satire ausgesprochen?

          Und wieso "insbesondere"? Welche Gruppen wollen Sie denn von Satire verschont wissen?

  • Ich denke würden radikale Christen in Europa Andersdenkenden den Kopf abschneiden, würde die Linke das Thema anders behandeln als mit bloßem weg sehen. Nicht alles was von einer Minderheit kommt ist schützenswert. Warum ist die Linke also blind auf dem islamistischen Auge? Radikale Ideologien wie der Islamismus sind dem Faschismus sehr ähnlich und sollten auch von der Linken genauso behandelt werden.

    • @Ralf Eckstein:

      Die Linke ist beim Islam einfach weltfremd. Christen und Juden schneiden niemanden dem Kopf ab, die Truppe um Das Leben des Brain lebt immer noch.

      Islamismus und Faschismus sind sich in der Tat sehr ähnlich.

  • Ich denke der Autor des Artikels hängt dem Wunschgedanken nach, dass eigentlich alle Menschen Das Eine wollen, eben die universellen Werte, weil alles Menschen sind. Alles andere sind wenige verirrte Extremisten. Klingt schön, wäre vielleicht auch ein Ziel, vielleicht auch nicht, weil wir vielleicht auch Vielfalt brauchen. In jedem Fall scheint es Stand heute erstmal ein Wunschdenken.

    In diesem Konflikt geht es nicht nur um Extremisten - das Brisante und in der Klarheit Neue ist wohl auch, dass Macron dass nicht mehr nur auf Extremisten bezogen hat, sondern auf alle, die in der "französischen Republik" nicht mitmachen.

    Der Autor dieses Artikels hat andere Ideale. Meinem Gefühl nach müsste man dazu irgendwie die Menschen, die heute Leben, erstmal austauschen. Die hängen zu sehr an tief sitzenden Werten, die oft nicht miteinander kompatibel sind. Was machen wir?

    • @Markus Michaelis:

      "Meinem Gefühl nach müsste man dazu irgendwie die Menschen, die heute Leben, erstmal austauschen. Die hängen zu sehr an tief sitzenden Werten, die oft nicht miteinander kompatibel sind. Was machen wir?"

      Sie haben Recht: Das ist die entscheidende Frage! Wobei ich Ihre Rede vom "Austauschen der Menschen" natürlich rein metaphorisch verstehe und mich selbst einschliesse. Auf jeden Fall lohnt es sich darüber nachzudenken, wie man den Wunsch nach einer Pluralität der Werte mit dem Wunsch nach einem gemeinsamen Wertefundament besser unter einen Hut bekommt als es heute der Fall ist. Danke für den Impuls!

  • Der "unterschwellige" Rassismus der Islam - Hasser in Frankreich bricht sich Bahn. Die rechten Polarisierer werden dem begierig beipflichten.



    Macrons Äußerungen: "Wir werden auf Karikaturen und Zeichnungen nicht verzichten,... Wir machen weiter“ gießt Öl ins Feuer der aufgeheizten Stimmungen. Es lässt in der Tat Zweifel aufkommen, ob er die Tragweite seiner Erklärungen wirklich versteht...

    • @Thomas :

      Offen gesagt lässt Ihr Beitrag Zweifel daran aufkommen, dass Sie verstanden haben, wie wichtig in einem freiheitlichen System die Meinungsfreiheit ist.

    • @Thomas :

      "Es lässt in der Tat Zweifel aufkommen, ob er die Tragweite seiner Erklärungen wirklich versteht..."

      Es hat aber auch eine Tragweite, wenn Sie die Kritik an der Ermordung Samuel Patys als "Islam-Hass" abqualifizieren wollen. Das nützt nämlich ebenfalls den Rechten, die sich nun als "Verteidiger des Abendlandes" usw. aufspielen können. Und den Islamisten nützt es selbstverständlich auch! Die Frage lautet doch: Wer äußert Kritik wie und mit welchem Ziel?

    • @Thomas :

      Sie wissen aber schon, dass ein Islamist einen Menschen enthauptet hat?

      Oder spielt das bei ihren sensiblen Überlegungen über Karikaturen keine Rolle?

      • @Jim Hawkins:

        Setzen Sie Islam-Hasser mit Islamisten-Hasser gleich?

      • @Jim Hawkins:

        Sie wissen aber schon, dass von der Gewaltbereitschaft eines einzelnen auf die Gesinnung aller zu schließen, die ein bestimmtes Merkmal mit ihm teilen, genau das ist wovon Thomas spricht - unterschwelliger Rassismus?

        • @tmenge:

          Tja - “Legst du nicht aus - leg doch was unter.“ - ollen Jeuhten hat ihr! Kopfkino schon früh fein erkannt.

          kurz - Steht doch kein Wort von da.



          Nö. So einen derb um die Ecke zwirbeln. Das mußte erstmal bringen - wa. Von hinten durch die Brust ins eigene Auge. Treffer.

          Na Mahlzeit

      • @Jim Hawkins:

        anschließe mich.

        Bin allerdings der Auffassung - daß “ der französische Innenminister Gérald Darmanin“ - schlicht n Rad ab hat.



        Mit Verlaub - auch en France - hat seins mit Laizismus nichts zu tun. Newahr.



        Non. Rein widerwärtiger Populismus übler Kettenhundmentalität. Er hat die Charlie-Hebdo-“Leute“ - seine Landsleute mit „Ich bin Charlie“-Schildern - einen enthaupten Samuel Paty - et al. nicht verstanden. But.



        Weit schlimmer - ER WILL ES NICHT •



        Normal.

        • @Lowandorder:

          Der hat sogar alle vier Räder seiner Citroen-Limousine ab. Oder was die da fahren.

          • @Jim Hawkins:

            Stimmt - mit einem abben Rad -

            Fährt sojet Teil - doch glatt! -

    • @Thomas :

      Ich bin der Meinung, dass Frankreich nicht seine Meinungsfreiheit aufgrund islamistischer Fanatiker aufgeben sollte. Sind Sie da etwa anderer Ansicht?

  • 'Ein kleine Minderheit – nicht nur von Muslimen in Frankreich – denkt, dass die frechen Zeichner von Charlie Hebdo oder auch der Lehrer mit seinem Unterricht über die Pressefreiheit „selber schuld“ seien und darum für ihre „Provokation“ büßen. Das sind Ansichten, die tatsächlich existieren.'

    So dürften in etwa auch unsere - m.E moralisch bankrotten - identitätspolitischen Kämpfer gegen 'Islamophobie' denken. Was denken Sie, Herr Balmer?

    Wenngleich Sie auch sofort wieder das Schreckgespenst 'Rechts' auffahren, und wenn auch ihr Bias unüberlesbar ist - man erkennt ihre Bemühung, die Dinge halbwegs 'objektiv' darzustellen, und damit hebt sich ihre Frankreich-Berichterstattung von der ungenießbaren Propaganda-Show von Frau Hahn wohltuend ab. Etwas mehr Mut!

    • @Weber:

      Wenn die Linke Islamismus ausblendet, nutzt das der Rechten um so mehr. Es ist leichtsinnig und dumm, dass das Problem alleine der Rechten überlassen wird.