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Debatte um Identitäten und MultikultiDie gewollte Spaltung

Die politische Perspektive wird inzwischen häufig durch eine kulturalistische ersetzt. Für Menschenrechte und Selbstbestimmung ist das gefährlich.

Das Soziale ist nicht völlig von der Herkunft oder der religiösen Zugehörigkeit bestimmt Foto: Piero Oliosi/Polaris/laif

Multikulturalismus ist ein trügerisches Wort, weil es viel weitreichendere Implikationen hat, als man auf den ersten Blick vermutet. Wenn wir an Multikulturalismus denken, denken wir meistens an die bunte Begegnung zwischen vielfältigen Traditionen, Bräuchen, Speisen, Kleidung, Musik usw. Aber der Multikulturalismus hat auch politische Konsequenzen und kann aus der Pluralität der Traditionen zu einer Pluralität der Rechte führen, was problematisch ist.

Nach dem Multikulturalismus sollten die verschiedenen Kulturen so, wie sie sind, akzeptiert werden und dürfen nicht infrage gestellt werden. Das Problem dabei ist, dass die Kulturen keine unveränderlichen und beschlossenen Objekte sind, sondern vielmehr soziale Prozesse, die ständig in Bewegung sind und die letztendlich vom Austausch einzelner Menschen leben – jeder mit seinen eigenen Erfahrungen, Gedanken, politischen und ethischen Überzeugungen, die nicht völlig von der Herkunft oder der religiösen Zugehörigkeit bestimmt sind.

Die Falle des Multikulturalismus ist die, dass man vor lauter Respekt vor den Kulturen Gefahr läuft, die Verletzungen der Menschenrechte der einzelnen Individuen zu übersehen oder sogar zu fördern.

Kinder ohne Schulpflicht

Im Jahr 1972 hat eine Amish-Familie in den USA gefordert, dass ihre Kinder von der Schulpflicht befreit werden, weil nach ihren eigenen religiösen Überzeugungen die Grundschule für die Kinder ausreichte und weiter in die Schule zu gehen, ihre Erlösung gefährdet hätte. Der oberste Gerichtshof der USA hat diese Anfrage angenommen, weil sie auf religiösen Gründen basiert.

Ein solches Sonderrecht den Amish anzuerkennen bringt die Verletzung des Rechts der Kinder auf Bildung mit sich und stellt eine Diskriminierung im Vergleich zu den anderen Kindern dar. Eine Verletzung mit großen Folgen: Da die Amish-Kinder keine Möglichkeit hatten, weiter in die Schule zu gehen, hatten sie auch keine Freiheit, ihr Leben selbstbestimmt zu führen.

Um Menschenrechte immer und überall zu schützen, brauchen wir eine strenge Laizität, die die Menschenrechte in den Mittelpunkt stellt und ihnen alles andere unterordnet. Überall wo Religionen eine große Rolle im öffentlichen Leben spielen, werden Menschenrechte (und insbesondere Frauenrechte) verletzt. Wir brauchen nicht weit umherzuschauen, um das zu beweisen: In Polen will die Regierung, die tief von der katholische Kirche beeinflusst ist, aus der Istanbul-Konvention gegen Gewalt gegen Frauen austreten.

Laizität ist wichtig

Aber was heißt Laizität? Laizität ist das politische Prinzip, das sich ausgehend vom historischen Prozess der Trennung von Kirche und Staat durchgesetzt hat und das heute noch einen Schritt weitergehen muss. Bisher stellte sich das Problem nämlich rein als eine Frage der Macht dar (der Staat gegen eine Kirche, die säkulare Ambitionen hatte) – ein Problem, das man durch die Aufteilung der Machtbereiche lösen konnte, indem man dem Kaiser gab, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.

Heutzutage reicht das nicht mehr und der „Kaiser“ muss einerseits dafür sorgen, dass „Gott“ nicht gegen die Grundprinzipien des demokratischen Staates verstößt, angefangen bei den Grundrechten des Einzelnen; und andererseits muss der „Kaiser“ die kulturellen, wirtschaftlichen, sozialen und materiellen Voraussetzungen dafür schaffen, dass die ­einzelnen Bürger tatsächlich in die Lage versetzt werden, ihre eigenes Leben selbst zu bestimmen.

Oft rutschen diejenigen, die Respekt für Kulturen fordern, auf die Seite der Reaktionäre

Seit rund 20 Jahren umgibt uns ein Narrativ, das uns in ein „wir“ und ein „die anderen“ aufteilen will und uns in einen fatalen „Konflikt der Kulturen“ zwingt. In Wahrheit gibt es aber keinen Kulturenkonflikt, was es allerdings tatsächlich gibt, ist ein ganz und gar politischer Konflikt, der jeder Kultur der Welt inhärent ist: ein Konflikt zwischen reaktionären und fundamentalistischen Kräften auf der einen Seite und progressiven Kräften und Verfechtern der Menschenrechte auf der anderen. Ganz oft, und oft ohne Absicht, rutschen die Multikulturalisten auf die Seite der Reaktionäre.

Bericht einer Mutter

Das Folgende ist der Bericht einer Mutter, deren Tochter, eine muslimische in Großbritannien lebende Frau, sich zivilrechtlich von ihrem Mann hatte scheiden lassen: „Mein Exschwiegersohn tauchte in unserer örtlichen Moschee auf und verkündete den Betenden, dass ich eine ‚unmoralische Frau‘ sei und meine Töchter zwinge, sich zu prostituieren. Er bat die Ältesten, ihm zu helfen, sich seine Frau und die gemeinsamen Kinder zurückzuholen, um ihre Seelen zu retten. Die Moschee (in East London) schickte eine Delegation zu mir nach Hause. Fünf Männer tauchten an meiner Haustür auf. Sie sagten mir, ich müsse meine Tochter zwingen, zu ihrem Mann zurückzukehren. Ich sagte ihnen, dass Lubna sich hatte scheiden lassen, doch sie antworteten, die englische Scheidung sei nichts wert und gelte nicht vor dem islamischen Gesetz.“

Deswegen musste am Ende diese Frau vor ein „Scharia-Gericht“ gehen, um eine muslimische Ehescheidung zu bekommen und endlich in Ruhe gelassen zu werden.

Die Autorin

Die Autorin ist Philosophin und Redakteurin der italienischen Zeitschrift „MicroMega“. Von ihr ist das Buch erschienen: „Die Fallen des Multikulturalismus. Laizität und Menschenrechte in einer vielfältigen Gesellschaft“ (Rotpunkt Verlag).

Ein Bericht der britischen Regierung schätzt, dass in Großbritannien Dutzende solcher Scharia-Gerichte aktiv sind, die über die Ehescheidungen entscheiden. Das Problem betrifft nur Frauen, weil Männer, laut der Scharia, über das Recht der Verstoßung verfügen, den sogenannten Talāq. Der Bericht wurde heftig kritisiert, weil er diese Gerichte nicht als illegal erklärt. Die Begründung dafür lautet „die Scharia-Räte decken in manchen muslimischen Gemeinschaften einen Bedarf ab. Es besteht ein Bedarf an religiöser Scheidung, dem aktuell die Scharia-Räte entgegenkommen.“

Ich frage mich: Wessen Bedürfnissen kommen diese Gerichte entgegen? Denen der Frau, die einfach in Ruhe ihr Leben führen möchte, oder denen der Männer der Community, die die Freiheit der Frau nicht akzeptieren?

Auf der falschen Seite stehen

Wenn wir in dieser Geschichte das religiöse Element entfernen, wären wir mit einem klassischen Fall von Stalking konfrontiert und hätten keine Zweifel, auf welche Seite wir uns stellen sollen. Wenn wir aber wieder das religiöse Element einfügen, scheint es plötzlich nicht mehr ein Fall von Stalking, sondern eine religiöse und kulturelle Frage zu sein, die mit Samthandschuhen und gebührendem „Respekt“ behandelt werden muss.

Die Rhetorik vom „Respekt vor den Kulturen“ ist für die Menschenrechte brandgefährlich. Das lässt sich mit der Geschichte von Rita Atria ­illustrieren, die wie ich aus Sizilien stammt. Rita war die Tochter eines Mafiosos, der, als sie elf Jahre alt war, getötet wurde. Nach dem Tod des Vaters nahm Ritas älterer Bruder seinen Platz in der mafiösen Organisation ein. Im Juni 1991 wurde auch der Bruder getötet. Die erst 17-jährige Rita ­beschloss, mit der Polizei zusammenzuarbeiten, und wandte sich an den Richter Paolo Borsellino.

Rita wurde sofort ins Schutzprogramm aufgenommen: Neue Identität, geheimer Wohnort. Im Juli 1992 wurde der Richter Borsellino in der sogenannten Strage di Via d’Amelio in Palermo ermordet. Rita ertrug die Situation nicht länger und stürzte sich eine Woche danach aus dem siebten Stock der Wohnung in Rom, in der sie unter Polizeischutz lebte.

Ritas Familie hat sie immer verleugnet, ihre Mutter ist nicht zu ihrer Beerdigung gegangen, und sie hat sogar den Grabstein ihrer eigenen Tochter mit Hammerschlägen zerstört.

Den Respekt verweigert

Warum? Weil Rita die Familie „verraten“ hatte, weil sie der Gemeinschaft „den Respekt verweigert“ hatte. Aber welchen Respekt war Rita ihrer Kultur schuldig? Sie entstammte dieser Kultur, dennoch besaß sie den Mut, ihre eigene Kultur infrage zu stellen, ihr im Namen der Gerechtigkeit und der Freiheit „den Respekt zu verweigern“, wofür sie einen sehr hohen Preis zahlen musste.

Ritas Geschichte ist die Geschichte all jener, die in jedem Winkel dieses Planeten, in jedem kulturellen Kontext patriarchalische und autoritäre Muster infrage stellen und die beschuldigt werden, den Traditionen, der Kultur und der Gemeinschaft den Respekt zu verweigern, beschuldigt von denen, die den Status quo aufrechterhalten wollen.

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69 Kommentare

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  • Ein wirklich kluger Artikel. Menschen wie Rita werden immer wieder im Stich gelassen, weil wir die Menschenrechte nicht verstanden haben oder sie nicht wertschätzen.

  • Für "Sozialisten" erübrigen sich solche Debatten: privates Eigentum an Boden, Gebäuden oder Produktionsmitteln würde verboten verboten verboten, und damit ist dann auch verboten verboten verboten, dass irgendjemand eine persönliche, selbst erarbeitete, individuelle Haltung oder Weltsicht haben darf oder kann, die eine "Meinung" ist vorgeschrieben, und damit gibt es dann weder unterschiedliche Religionen noch sonstwelche Unterschiede.

    Denn die sind verboten verboten verboten wie alles Persönliche und Individuelle im Islam verboten verboten verboten ist: das ist die eigentliche Verbindung und Sympathie zwischen Islam und "Sozialismus"/"Linken".

    Der "Sozialismus" ist nichts als selbst eine ekelhafte nichtsnutzige verlogene Religion, die sich auch noch als "rational" oder "wissenschaftlich" zu verbrämen sucht.

    Deshalb sind solche "Diskussionen" in einer Sozialisten- Postille lächerlich.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Ich habe dieses Verständnis von Multikulturalismus nie verstanden. Menschenrechte sind Menschenrechte. Jeder Mensch hat das Recht, auf die freie Entscheidung, welcher Kultur er/sie sich zugehörig fühlt und ob er/sie ein religiöses Bekenntnis ablegt und wenn ja, welches.



    Wenn "Multikulturalismus" heißt, dass man andere Menschen in seine Kultur zwingen kann, ist das kein Ansatz, der Freiheit wertschätzt.

    Dazu muss man nicht in die USA, nach GB oder Italien schauen. Wir haben unsere ganz eigene christliche Zwangskultur. Den Kirchen wird explizit das Recht gegeben, eine eigene Rechtsprechung zu betreiben. Das hat zur systematischen Unterstützung für Pädokriminelle geführt - und nie wurden diejenigen, die jahrelang immer wieder Minderjährige den Misshandlungen ihrer Untergebenen ausgesetzt haben, obwohl sie über deren Tendenzen genau Bescheid wussten, wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung angeklagt.

    Das Problem geht schon bei der Personalpolitik in katholischen - größtenteils staatlich finanzierten - Pflegeeinrichtungen los, wo völlig andere Rechte gelten als für den Rest der Gesellschaft. Was für alle per Grundgesetz verpflichtend ist, ist aber, die Menschenrechte einzuhalten. Sollte man meinen.

    Es scheint mir also ganz klar zu sein, warum dieser Multikulturalismus in den Parlamenten und Regierungen praktiziert wird. Würde man damit aufhören, würde die katholische Kirche ihre Privilegien verlieren.

    Es müsste dann allerdings auch darüber geredet werden, dass als männlich gelesene Kinder, was die körperliche Unversehrtheit und die freie sexuelle Entwicklung angeht, formalrechtlich schlechter gestellt sind als diejenigen, denen das weibliche Geschlecht zugeschrieben wird. Bei Mädchen ist Genitalverstümmelung ausnahmslos verboten. Bei Jungen indes wurden solche Rituale explizit per Gesetz legalisiert.



    Wer alt genug ist und sich selbst dafür entscheidet, kann mit seiner Vorhaut machen, was er/sie will. Sogar äußere Schamlippen kann sie draus formen lassen.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @85198 (Profil gelöscht):

      Sorry, aber die Menschenrechte sind nicht universell, sondern Bestandteil einer Kultur.



      Ich sage einer und nicht meiner, da ich schon in einer Kultur gelebt habe, wo diese nicht galten.



      Kultur ist wandlungsfähig, schneller als man denkt. Deshalb ist es wichtig, die Basis zu verteidigen, zu erklären und zu vermitteln.

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Die Idee der Menschenrechte ist, dass sie universell gelten sollen. Ohne diese Idee sind es keine Menschenrechte.

      • 8G
        85198 (Profil gelöscht)
        @4813 (Profil gelöscht):

        Da haben Sie recht, die Menschenrechte sind nicht universell. Sie sind universalistisch. Das ist eine Frage des Anspruchs und keine Frage ihrer tatsächlichen Verwirklichung.

  • Ein sehr ambivalentes Thema.

    An der Oberfläche mag der Kontrast "Menschenrechte vs. kulturelle/religiöse Vorstellungen und Bräuche" sehr griffig klingen und die Forderung nach dem Vorrang der "universellen" Menschenrechte einleuchtend. Schaut man sich diese Menschenrechte (und wie sie als solche etabliert wurden) aber mal genauer an, stellt man fest, dass

    a) die Religionsfreiheit zu den wichtigsten gehört und, da nunmal Religionsausübung notwendigerweise auch das Anlegen und Ausleben religiös bestimmter ethischer Maßstäbe beinhaltet, diese klare Kante zumindest partiell ein Widerspruch in sich ist.

    b) die Menschrechte, wie wir sie heute definieren, selbst Ausdruck kulturell und religiös überlagerter Wertungen sind - und zwar solcher primär des aufgeklärt-"säkularchristichen" Abendlandes. Für uns Abendländer mögen die Menschrechte fast schon natürlich wirken, aber in Wahrheit sind sie vornehmlich das Resultat eines spezifischen Wertekanons, der sich über tausende Jahre in UNSEREM Kulturkreis entwickelt hat. Wären die Kolonial- und Weltmächte, die die Menschenrechte ursprünglich kodifiziert haben, muslimisch oder sonstwie anders geprägt, sähen diese Menschenrechte höchstwahrscheinlich auch anders aus - wenn es sie überhaupt als solche gäbe.

    Insofern ist man mit der Wertung des universellen Vorrangs der Menschrechte nolens volens recht nah am Konzept der "Leitkultur". Ja, der Rest der Welt hat sie weitgehend auch ratifiziert, aber wir sehen immer wieder, wie heftig sie vor allem außerhalb unseres Kulturkreises mit den lokalen Gepflogeheiten kollidieren und wie wenig freiwillig letztlich für große Teile der Weltbevölkerung die Übernahme dieses Wertekanons ist.

    Insofern gebietet die Toleranz eben doch zumindest VERSTÄNDNIS dafür, dass sich in Kollisionsfällen zuweilen die jeweilige Kultur durchsetzt. Diejenigen, für die sich diese Menschenrechte quasi von selbst erklären, sind weltweit allenfalls knapp in der Mehrheit.

    • @Normalo:

      Die Religionsfreiheit ist dann eingeschränkt, wenn sie die anderen, fundamentalen Menschenrechte verletzt.



      Die Werte der Menschenrechte werden inzwischen von Menschen auf der ganzen Welt geteilt, unabhängig von der Kultur, die gegen ihre Verletzung z.B. durch religiöse Gebote kämpfen.

      • @LeandraM:

        Religionsausübung ist vielfach nicht auf Einzelpersonen beschränkt. Sie findet im Familienkreis statt oder auch auf Gemeindeebene. Überall wo Gemeinschaften sind, ist auch sozialer Druck - je enger die Gemeinschaft desto stärker. Das kann man nicht abstellen. Und den religiös bedingten sozialen Druck kann man nicht unterbinden, ohne die Religionen, die ganz automatisch so einen Druck aufbauen, auszuhöhlen oder gar zu verbieten.

        Aber zum eigentlichen Punkt: Die Existenz bzw. Durchsetzbarkeit von Menschenrechten hängt nur ausnahmsweise von denen ab, die sie für sich reklamieren. Entscheidender sind die, die sie achten müssen - sprich: die jeweils Mächtigen, die auch entscheiden können, sie zu ignorieren. Das können einzelne Menschen sein, Gruppen, "Communities" oder Staatsapparate bis hin zu demokratischen Mehrheiten.

        Nehmen Sie das Recht auf Leben: Wir verstehen es als absolut und unverwirkbar. Alle Staaten dagegen, die die Todesstrafe verhängen und vollstrecken, erkennen dieses Recht nur eingeschränkt an. Ich bin sicher, die zum Tode Verurteilten sehen das weit überwiegend anders. Das rettet sie aber nicht und macht auch nicht unseren Begriff von Lebensschutz universell. Ähnlich heftige Konflikte sehen wir anderswo auf unterstaatlicher Ebene, wo Menschen Todesstrafen z. B. in religiösen oder Stammes-Jurisdiktionen verhängen und das für vollkommen richtig halten. Denen kommt eben das, was wir für selbstverständlich nehmen, moralzersetzend vor - als UNrecht. Die Selbstverständlichkeit existiert nur in unseren, die moralische Hegemonie gewohnten Köpfen.

  • Ich möchte fragen, wie diese Säkularität oder Laizität etabliert wird? Auf welchem Weg wird diese Kultur als Struktur durchgesetzt, die bedeutet, dass die Macht nicht mehr monopolisiert wird; dass Religion entfundamentalisiert wird, und der Krieg um diese Ziele nicht mehr geführt werden muss.



    Die geschichtlichen Beispiele Frankreich, Schweden stammen aus Europa.



    Wie machen es andere Weltregionen und wer wird dabei unterstützt?

  • Beeindruckend. Ich unterstreiche jede Aussage doppelt, besonders die zur Religion. Entlarvend finde ich, wie vorgeblich "linken" Positionen der Spiegel vorgehalten wird. Der Kampf universaler Menschenrechte gegen partikulare Gruppen(un)moral und übergriffige Religion wird ein langer sein.

    • @bestrosi75:

      Vorsicht bei der Verwendung des Begriffs "linke Positionen".



      Wir haben es heute einerseits mit einer klassischen Linken zu tun, die weiterhin soziale Schwerpunkte setzt und internationalistisch denkt und mit der Autorin größtenteils übereinstimmen würde. Diese Linke ist medial weitestgehend tot.



      Die Linksliberalen, die sich heute auch als Linke verstehen, stimmen in weiten Teilen mit neoliberalen Positionen überein. Und dazu gehört natürlich die Bagatellisierung islamistischer Positionen.

      • @Rolf B.:

        Das eindimensionale politische Links-Rechts-Spektrum wurde schon vor längerer Zeit durch das Modell der Wertrkonflikte abgelöst, das zwei gesellschaftliche Grundkonflikte betrachtet: Den sozioökonomische Verteilungskonflikt (freier Markt (rechts) gegen soziale Gerechtigkeit durch staatliche Umverteilung (links)) und der soziokulturelle Wertekonflikt (konservativ-autoritäre (rechts) gegen libertäre (links) Wertehaltungen).

        Was Sie als klassische Linke bezeichnen (Fokus auf den sozioökonomischen Verteilungskonflilt), sind Sozialisten. Was Sie als Linksliberal bezeichnen (Fokus auf den soziokulturellen Wertekonflikt, ungeachtet der sozioökonomischen Dimension), sind Libertäre.

        Der Linksliberalismus ist eine demokratische Strömung, die auf beiden Achsen links anzusiedeln ist, wenn auch weniger stark ausgeprägt. Demokratisch eben.

        • 8G
          85198 (Profil gelöscht)
          @Devil's Advocate:

          Sie vergessen zu erwähnen, in welchem Milieu dieses "Modell der Wertekonflikte" populär ist. WO ist das niedergeschrieben und wer vertritt es, außer Ihnen in diesen 5 Zeilen.

          Lesen Sie mal bitte "Das Kapital", dann sehen Sie, dass bloße Zurückverteilung des entwendeten Kapitals keineswegs ein Sozialismus ist. Da reicht sogar schon das Kommunistische Manifest.



          Linke haben schon oft gezeigt, wie soziokulturelle Wertekonflikte um Sexismus und Rassismus aus der kapitalistischen Produktionsweise notwendig entspringen. Deswegen sind klassische Linke auch antikapitalistisch und nicht mit der Bearbeitung eines Verteilungskoflikte zufriedenzustellen.

          Libertär ist zum Beispiel die FAU als Gewerkschaft, denn Linkslibertarismus ist etwas entschieden anderes als Linksliberalismus. So ist eine linkslibertäre Position, dass es keinen Privatbesitz an Grund und Boden geben darf und der Privatbesitz an den Produktionsmittel, da wo er existiert, relativ gleich verteilt sein muss, damit es gar nicht erst zu großen Verteilungskämpfen kommt. Da ist das Kind schließlich schon in den Brunnen gefallen.

          Was Sie machen ist vereinfach, vereinfachen, vereinfachen, bis alles nur noch eine Bestätigung des Status Quo ist.

          • @85198 (Profil gelöscht):

            "In welchem Milieu [...]?"

            So ziemlich bei allen deutschsprachigen Sozialwissenschaftlern, die sich mit entsprechenden politischen Themen beschäftigen. Tut mir ja Leid, dass Sie noch bei Marx und Co. hängen, das ist aber nicht mehr das Maß der Dinge. Davon lernen? Natürlich. Es als absolute Wahrheit verstehen? Nein danke.

            Und natürlich bieten solche Modelle generell eine vereinfachte Darstellung der Realität. Realistischer als das eindimensionale "links" oder "rechts" ist es aber allemal.

  • Ja, der Text weist auf einige Problematiken hin: Auf sexistische Praktiken innerhalb islamischer Communities, auf die sich widersprechenden Prinzipien des Kindeswohls/Rechts auf individuelle Entfaltung vs. kollektive Selbstbestimmungsrechte einer religiösen Gruppierung in den USA und auf extremistische mafiös-geprägte Familienbegriffe in Italien. Das sind alles relevante Themen in den jeweiligen Kontexten.



    Aber wenn wir über Multikulturalismus in Deutschland reden, müssen wir etwas den Fokus erweitern.



    Multikulturalismus als Begriff und politisch-normative Vorstellung kam in den 1970er, mehr noch in den 1980er Jahren in D auf. Er diente und dient zunächst dazu, die Gesellschaft als ein Zusammen- oder Nebeneinanderleben von kulturellen Einheiten darzustellen: Die Türken, die Muslime, die Italiener, die Afrikaner, die was weiß ich was….. was sich erstmal positiv anhört, ist problematisch: 1. da alle Ausländer/Fremden kulturalisiert-essentialisiert werden, und sie dadurch gleichzeitig entindividualisiert werden; 2. Kollektive Unterschiede zwischen den Gruppen festgestellt/erfunden und diese kulturalisiert werden; 3. „kulturelle“ Unterschiede („die Kultur der Anderen“) als Erklärung für „Missstände“ als alleinige Erklärung dienen und dadurch der Blick auf die sozi-ökonomischen Bedingungen, die rechtlichen Ungleichheiten (Staatsbürgerschaftsrecht, Antidiskriminierungsgesetze etc.) völlig verschwindet.

    Die Kulturdebatte verschleiert die Ursachen für die Ungleichheit. Der Multikulturalismus und später die ganze Schei….e mit Interkultur sind Ideen der Mehrheit (teilweise gut gemeint), die der Mehrheit gedient haben, da sie ihren Status sichern (und Privilegien dazu).







    Bitte: Lasst und über die Frauenrechte im Islam streiten, den Islam oder die Amish kritisieren. Aber fangen wir erstmal bei einem größeren Thema an: RASSISMUS in Deutschland, der Millionen von Menschen hier kleinhält, sie in allen Lebensbereichen an der individuellen Entfaltung hindert - und tötet.

    • @edelkanake:

      Sexismus (in Religionen) hält aber auch Millionen von Menschen in Deutschland klein und hindert sie an der individuellen Entfaltung. Von daher ist dies ein mindestens so großes Thema, zumindest an der Anzahl der Betroffenen.

      • @resto:

        Ja, absolut. Ich will den Sexismus in Religionen nicht klein reden. Aber wenn wir über sexistische Praktiken in islamischen Communities sprechen, ist es überzeugender, dies als ein Kettenglied einer gesellschaftsübergreifenden patriarchalen Struktur zu betrachten und nicht als die Kette an sich.

        Also wichtig wäre es, folgende Fragen zu stellen: Warum verdienen Frauen im Vergleich zu Männern in ALLEN Wirtschaftsbranchen und Positionen weniger? Warum kommen Frauen seltener an bestimmte Machtpositionen? Warum sind sie in der Politik unterrepräsentiert? Warum gibt es weniger weibliche Chefredakteurinnen? Warum werden so viele Frauen (viel mehr als Männer) aus Osteuropa als Pflegekraft in deutschen Privatwohnungen ausgebeutet? Warum bleiben in Zeiten von Corona Haushaltsaufgaben und Kinderbetreuung etc. vorwiegend an Frauen hängen? Warum gibt es in der kath. Kirche keine Priesterinnen?



        Wenn die muslimische Frau vom Kopftuch „befreit“ wird, hat sie 1000 andere Probleme. Muslima mit einem nicht-deutschen Namen kommen noch seltener an Machtpositionen als mehrheitsdeutsche Frauen, verdienen noch weniger als mehrheitsdeutsche Frauen…..

        In vielen politischen und öffentlichen Debatten hat man aber den Eindruck, dass Muslima nur unter dem Joch der arabischen/türkischen Machokultur leiden. Und für die Befreier*innen ist der Kampf gewonnen, wenn das Kopftuch erstmal abgelegt und verdammt ist.



        Ich kann die Anprangerung von sexist. Praktiken in islamischen Communities nur unterstützen, wenn ich dies als Teil eines gesamtgesellschaftlichen Sexismus sehen kann (und damit auch den verborgenen und subtilen Sexismus der weißen Männer in den Fokus rücke)! Und ich glaube, ich kann viel mehr muslimische Frauen (und Männer) gewinnen, wenn ich nicht mit dem Finger auf den Islam zeige. Die Message, die aber meist ankommt ist: „Ihr seid die Bösen (und wir die Guten)“. Das ist Rassismus unter dem Deckmantel eines Pseudo-Antisexismus!

        Der Multikulti-Ansatz kulturalisert nur den Sexismus.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @edelkanake:

      Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Wenn sie über Rassismus in Deutschland reden wollen und dazu zählt, auch wenn sie das nicht machen, dass Deutsche den Islam kritisch sehen, die katholische Kirche übrigens auch, dann drehen wir uns in Kreis.



      Ich werde meinen Status jedenfalls nicht downgraden, damit sich andere besser fühlen. Ich weiß gar nicht, wie mein Status ist.

      Eins noch, ich denke manche Kulturen sind mit der hier vorliegenden inkompatibel und beide Seiten werden nicht glücklich miteinander. Das ist keine Wertung, sondern Lebenserfahrung. Ich z.B. wäre in Amerika nicht erfolgreich.

  • Wie konnte der Artikel denn veröffentlicht werden, sind bei tazzwei alle im Urlaub?

    Ansonsten guter Artikel...

  • Danke, danke, danke für diesen wichtigen Artikel.

  • Es gibt leider keinen Konsens mit dem Islam bei der Toleranz gegenüber anderen Religionen, dem Atheismus und schon gar nicht gegenüber den Menschenrechten.



    Meine Hoffnung ruht auf den lauen und oberflächlichen im Glauben. sie sind auf beiden Seiten vernünftiger als die streng Gläubigen.



    Wenn (weitgehend) offene Gemeinschaften auf welche mit sehr rigiden (heiligen) Regeln treffen, wer wird sich dann wohl auf Dauer durchsetzen ? Ich wünsche mir deshalb, dass wir freundlich aber bestimmt auf unseren Grundwerten bestehen. Beruhigend wäre es, wenn sich Moslems finden würden, die unsere Lebensweise so vehement verteidigen, wie Teile unserer Gesellschaft die ihre kämpft.

    • @AlterNaiver:

      Könntest du diese gewünschte Verteidigung „unserer“ Grundwerte etwas genauer definieren, wie soll sie aussehen? Was unterscheidet „unsere“ Grundwerte von denen meines moslemischen Nachbarn?

      • @Hampelstielz:

        Ich meine z.B. damit, dass Partnerschaften/Ehen mit Ungläubigen für ein muslimisches Mädchen kein Problem darstellen sollte. Leider kann das aber tatsächlich zur sozialen Isolation, Schlägen, bis hin zum Verlust des Lebens führen. Hier geht es um das Menschenrecht der Selbstbestimmung.

      • @Hampelstielz:

        Ich würde da weniger eine Grenze zum Muslim von nebenan ziehen, sondern zu streng religiösen allgemein. Ich glaube kaum, dass Zeugen Jehovas mit unseren Grundwerten so super kompatibel sind. Unterschiede zwischen Religionen will ich da nicht leugnen, aber die eigentliche Linie verläuft m.E. zwischen einem eher säkularem und einem streng religiösen Wertesystem. Man muss es nur eben bei allen Religionen ansprechen dürfen...

  • In welchem Fall hat sich eine Linke Partei, Organisation etc. für Scharia-Gerichte, Ehrenmord etc. ausgesprochen? Dass man sich mehr mit der eigenen Mehrheitskultur und in erster Linie gegen den deutschen braunen Faschismus engagiert liegt wohl in der Natur der Sache und ist erstmal auch nicht verkehrt. Man braucht keine Querfronten mit Nationalkonservativen und Faschisten. Genau darauf würde es hinauslaufen, eine Abgrenzung zu Pegidisten wäre kaum mehr möglich. Das religiös festgesetzte Patriarchat im Islam wird von Linken übrigens durchaus kritisiert. Dass diese Thematik totgeschwiegen wird ist wohl ein Mythos, den vor allem Rechte abfeiern und auf Seiten wie PI-News verbreiten.

    • @Hampelstielz:

      Es gibt genug Linke, die das Kopfttuch für feministische Selbstermächtigung halten.



      Nichtdeutsches Machogehabe darf irgendwie auch nicht so wirklich kritisiert werden.



      Manche Linke finden die Sonnenallee und die Machenschaften dort auch mindestens so interessant und eben kulturell vielfältig wie andererseits dann doch so ein bisschen verwerflich.



      Insgesamt gibt es da eine recht verschwiemelte Haltung und die Kritik wird eher halbherzig geäußert.

      • @cazzimma:

        Ich glaube du verwechselst die logische Freiheit ein Kopftuch zu tragen, mit der Bagatellisierung des Zwanges ein Kopftuch tragen zu müssen.

        Viele Deutsche wurden beim Thema „Machenschaften“ erst so richtig emotional, als der Kiez in Hamburg nicht mehr von deutschstämmigen Luden dominiert wurde.



        Kriminalität hat übrigens wenig mit Kulturkreis zu tun.

        Ich merke schon, woher bei deiner „Argumentation“ der Wind weht und lass es deshalb bleiben. Verschwendete Zeit.

  • Das sollten doch für Linke Standards sein. Traurig, dass im Schatten der Identitätspolitik solche Artikel notwendig werden.

  • Auch ich bedanke mich hiermit offiziell recht herzlich für diesen sehr guten Artikel!

  • Ein sehr schöner Artikel. Respekt vor anderen Kulturen ist kein Kritikverbot und kein Freibrief, die rechte eines Menschen nicht zu schützen, nur, weil seine Eltern aus einer bestimmten Kultur kommen. Und wir müssen natürlich lernen, dass Kritik aus jeder Richtung in jede Richtung kommen darf und soll.



    Dazu gehört auch, dass z.B. Religionskritik nicht an kulturellen Grenzen endet. Nur so verhindert man auch, dass kulturelle Intoleranz als Religionskritik getarnt wird.



    Dazu gehört auch, dass die Separierung von Kindern auf Basis der Religion Ihrer Eltern zu unterbleiben hat. Das muss in einem Ende des konfessionsgebundenen Religionsunterrichtes zu Gunsten eines allgemeinen Unterrichtes zum Thema Religionen münden. Das muss auch zu einem Verbot konfessionell betriebener Schulen führen.

    • @Wiener:

      "Das muss in einem Ende des konfessionsgebundenen Religionsunterrichtes zu Gunsten eines allgemeinen Unterrichtes zum Thema Religionen münden. Das muss auch zu einem Verbot konfessionell betriebener Schulen führen."



      Da kommt es meiner Meinung nach sehr, auf die Haltung der jeweiligen Konfessionen an. Im nach landeskirchlichen Richtlinien erteilten evangelischen Religionsunterricht wird auch wertschätzend über andere Religionen informiert und es wird auch nicht unterschwellig gedroht, sollte jemand in Erwägung ziehen, aus der Kirche auszutreten. Es macht einen gewaltigen Unterschied, ob eine kritische Haltung der Individuen zur vermittelten eigenen Tradition zugelassen, gar erwünscht ist, oder ob unkritisches Wiedergeben von Autoritäten erwartetet wird. Eine landeskirchliche konfessionelle Schule unterscheidet sich grundlegend von der eines konservativ-evangelikalen Trägervereins. Ebenso verhält es sich mit allen anderen Religionen, in denen es "offene" und "intolerante" Strömungen gibt.



      Die im Artikel genannte und zu recht kritisierte Nachsicht mit unterdrückenden Strukturen bei "anderen" (Respekt vor "deren" Traditionen) findet sich oft bei solchen Leuten, denen jeder Respekt vor der liberalen Religionsspielart, die sie am eigenen Leib kennengelernt haben, abhanden gekommen ist, wofür sie , wären sie unter denen aufgewachsen, deren Traditionen sie zu achten vorgeben, um ihr Leben fürchten müssten.



      Solange jede/r, der/die auf einer konfessionellen Schule war ohne Angst öffentlich darüber lästern darf, was dort vermittelt wurde, sehe ich keinen Grund, solche Schulen zu verbieten.

      • @Joba:

        Bei den Schulen würde ich mich teilweise überzeugen lassen und Ihnen zustimmen. Meine Hauptsorge ist, dass Kinder hier nach der Religion ihrer Eltern getrennt werden. Das mag z.B. bei landeskirchlichen in der Praxis nicht so sein. Aber wie ziehen wir dann die grenze zu entsprechenden Schulen wie z.B. in England wo genau das geschieht?

        Widersprechen - oder ergänzen - würde ich beim Religionsunterricht. Es bleibt das Problem, dass die Kinder hier erst nach der Religion ihrer Eltern getrennt werden. Das ist meiner Meinung nach mehr als kontraproduktiv. Wenn die Kinder über alle Religionen unterrichtet werden sollen, können wir auch gleich einen gemeinsamen Unterricht machen....

        • @Wiener:

          Dem gemeinsamen "Weltanschauungs-und Religionsunterricht" stimme ich zu, wenn die verschiedenen Ansichten jeweils von authentischen Lehrkräften der grundgesetztreuen Strömungen der Religionen unterrichtet werden, sich also evangelische, katholische, muslimische, hinduistische, religionslose usw. Lehrer*innen abwechseln und sich beim Erarbeiten des Gesamtkonzepts gegenseitig respektieren. Wahrheitsansprüche können nebeneinander existieren, wenn Anspruch und Durchsetzung strikt getrennt werden. Wenn er/sie/es existiert kann allein Gott selbst seine Wahrheit erweisen, wenn Menschen versuchen, sie gewaltsam durchzusetzen, ist das von Vornherein verfehlt und muss gemeinsam bekämpft werden.

  • Ein guter Artikel. Vielen Dank dafür!

  • Diesem klug argumentierenden Artikel stimme ich weitgehend zu. Gebe aber zu bedenken, dass dann auch Kritik an orthodoxe Juden, oder Eziden zulässig sein müsste. Ich bin mir nicht sicher, ob dass jedem, der sich für Menschenrechte und Laizismus einsetzt so klar ist.

  • Musste hier das Beispiel mit dem Scharia Gericht aufgeführt werden?



    Wie auch anderen Kommentaren hier zu entnehmen ist, wird dies wieder als typisches Beispiel gedeutet.



    Gebt nicht diese Vorlagen.

    • @Demokrat:

      Warum nicht? Sollte man den fundamentalistischen Islam nicht genauso kritisieren, wie fundamentalistischen Katholizismus oder Protestantismus? Oder habe Sie so viel Angst davor, als Islamophob zu gelten, dass sie die Augen lieber verschließen? Quasi eine Islamophobiephobie.

      Der Islam ist in Deutschland eine sehr relevante Religion. Und je relevanter eine Religion oder Institution ist, desto genauer muss man hinsehen und kritisieren.

    • @Demokrat:

      Icch finde das Beispiel in Ordnung. Natürlich höre auch ich schon das dumme Gehechel der Hater, aber solche Dinge müssen kritisiert werden: Die Männer, die in wohl allen Kulturen Frauen, Kindern und einander mindestens auf den Sack (Verzeihung) gehen, schlimmstenfalls im Namen ihres Glaubens foltern und morden, und leider nichts anderes als ihre Machtgeilheit und ihr eigenes Kaputtsein feiern, müssen als Problem benannt werden. Dass die beiden Frauen Widerstand geleistet haben, ist ja gerade ein Beleg, dass Muslime nicht qua Religion bekloppt sind. Die Ehe war schlecht, also trennen und Freiheit nutzen. Das Problem ist nicht, dass die Frau an Allah glaubt, sondern dass Leute glauben, jeder Schwachsinn und jede Unterdrückung sei innerhalb einer Ideologie sakrosankt. Erst diese Unterscheidung aus der Perspektive der Menschenrechte erlaubt ein sinnvolles Gespräch. Unterlässt man eine solche Kritik an spezifischen Teilen einer der größten Religionsgemeinschaften, lässt man auch die im Stich, die "von innen" gegen Menschenverachtung kämpfen. Aber natürlich: Auch beim Betrachten unserer heiligen Mutter Kirche und ihren zerstörten, ideologisch aggressiven, mächtigen Männern(!) und so vielen ihrer Unterstützerinnen kommt's mir hoch. Aber auch hier gilt dasselbe.

      • @Karl Kraus:

        Danke!

      • @Karl Kraus:

        Liest sich wie sarrazin.

        • @Demokrat:

          Was für ein Blödsinn! Karl Kraus` Ausführungen sind offensichtlich konsequent der Emanzipation (des Indiduums!) verpflichtet - ich danke für die deutlichen Worte. Sarrazin essenzialisiert Religion und Ethnie, vermischt Islam und Islamismus, schreibt Indivuduen auf ihre vermeintliche Herkunft oder Zugehörigkeit fest. Also so ziemlich das Gegenteil.

          • @dites-mois:

            Exakt. Manche Leute können das nicht auseinanderhalten.

        • @Demokrat:

          Ist das jetzt Ihre persönliche Anwendung von Godwins law? Diese Diskreditierung von Religionskritik ermöglicht es Gruppen wie Pegida ja erst, Fremdenfeindlichkeit als Religionskritik zu tarnen. Wenn vernünftige Leute nicht vernünftig über ein Problem reden, tun es eben unvernünftige Leute weniger vernünftig. Was haben Sie denn spezifisch und inhaltlich zu kritisieren?

          • @Wiener:

            Das goodwin law selbst ist ein Konstrukt und durch nichts belegt. Ein es drum.



            Es gibt ja schon genug "Kritik" an Religion. Dieser Beitrag muss doch nicht mehr Öl ins Feuer giessen. Warum nicht anstatt dessen ein Beispiel im Bereich der völkischen Siedler

            • @Demokrat:

              Es kann gar nicht genug Kritik an Religion geben. Und Religion ist ein ganz eigenes Wahnsystem, weder Schwester noch Instrument des Kapitalismus - der Pabst und Che Guevara nebeneinander gerahmt funktionieren auch ganz gut.

            • @Demokrat:

              Nichts desto trotz ist es natürlich so, dass institutionalisierte Religion im allgemeinen die kleine Schwester des Kapitalismus ist. Sie hilft patriarchalischen Machtstrukturen.

              • @Demokrat:

                Religion war schon immer Opium für die unterdrückten.

                • @Demokrat:

                  Ich habe Ihren Kommentar falsch auf den Kommentar von Herrn Kraus bezogen - und Ihnen damit wohl etwas Unrecht getan. Sarazin ist meiner Meinung nach dennoch eher ein Resultat der Tatsache, dass die vernünftigen Menschen die Diskussion eines Problems den Idioten überlassen haben. Die Lösung kann nicht sein, dies um so energischer weiterhin zu tun.



                  Völkische Siedler wären natürlich auch ein Thema gewesen. Aber ist Kritik bei denen denn nicht - wie bei vielen anderen Spinnern auch - absolut akzeptiert? Die Frage ist: Wo stellen wir die Kritikfähigkeit aus? Und da fallen mir eher religiöse Hintergründe ein. Ich darf eine Machoarschloch immer ein Machoarschloch nennen. Aber wenn sein Verhalten mit Bibel, Koran, Tora oder dergleichen begründet wird, sieht es gleich anders aus. Es gibt auch nichts, was uns so separiert, wie die Religion. Religionsgemeinschaften tendieren dazu, unter sich zu bleiben. Ein erster Schritt wäre sicherlich, konfessionellen Religionsunterricht abzuschaffen und durch ein für alle verpflichtendes Fach "Weltanschauungen" zu ersetzen...

                  • @Wiener:

                    Volle Zustimmung.

  • Eine "offene Gesellschaft" läuft immer Gefahr durch zu viel Toleranz unterwandert zu werden.

    Der Artikel fokussiert die Misstände sehr gut. Demokratie wird von allen Richtungen torpediert von daher ist es wichtig demokratische Werte zu stärken und das was nicht GG kompatibel ist zu untersagen.

    • @Justin Teim:

      Tja, jetzt müsste man nur noch eine offene Gesellschaft finden. In Deutschland gibt es diese nicht.

      • @sachmah:

        @Demokrat

        "offene Gesellschaft" in Anführungszeichen mal genau hinsehen!

        Wo gibt es denn bitte schön eine offene Gesellschaft, wo Nazis, Islamisten mit gewöhnlichen Mafiosis und den schlimmsten aller Subversiven den Wirtschaftskriminellen ein friedliches Leben mit einer "offenen Gesellschaft" zusammen harmonieren?

        Es gibt Gestze. Lawandorder ist von daher ist es wichtig demokratische Werte zu stärken und das was nicht GG kompatibel ist zu untersagen.

        Ganz klar der Hase muß die Schlange fressen...

    • @Justin Teim:

      "Eine "offene Gesellschaft" läuft immer Gefahr durch zu viel Toleranz unterwandert zu werden."



      Ein Widerspruch in sich.



      Ist die Toleranz ggross kann sie ja nicht unterwandert werden. Das ist dann per se ausgeschlossen.

      • @Demokrat:

        Das ist kein Widerspruch in sich. Nach innen, also die Praxis der Offenheit, z. B. das Geltenlassen von Meinungsverschiedenheit bei gleichzeitiger Sicherstellung rein argumentativer und gewaltfreier Auseinandersetzung, betreffend, gilt maximale Toleranz, allein schon, weil es oft sehr schwierig ist, andere Positionen zu verstehen. Bei der gewaltsamen Infragestellung oder strikten Verweigerung einer solchen Offenheit wäre es selbstwidersprüchlich, das zu tolerieren, weil man Teile der Gesellschaft Mächten überlassen würde, die sie unterdücken. Die "offene Gesellschaft" ist ja kein Wortspiel, sondern eine Praxisform, die der "geschlossenen Gesellschaft" entgegen steht.

  • Sehr guter Artikel, der die Problematik sachlich, konkret, unaufgeregt und unideologisch darstellt. Auch Mut gehört dazu. Die Taz könnte mehr solcher Artikel vertragen.

    Etwas differenzieren würde ich allein die folgende Aussage:



    “Nach dem Multikulturalismus sollten die verschiedenen Kulturen so, wie sie sind, akzeptiert werden und dürfen nicht infrage gestellt werden.”

    Nach der (aktuellen identitätspolitischen) Ideologie sind alle Kulturen der Welt wertvoll - bis auf eine. Daß diese eine, verachtete Kultur auch diejenige ist, in der das Ideal einer friedlichen Koexistenz von Menschen unterschiedlicher Herkunft, von Menschen unterschiedlicher Kulturen, von Menschen unterschiedlicher Glaubensorientierungen vergleichsweise gut gelungen ist, wird nicht gewürdigt. Dabei wäre es als nicht-selbstverständliche, und nicht-irreversible und durchaus fragile Errungenschaft täglich zu verteidigen. Dekonstruktion, Disruption und Zerstörung sind ein Kinderspiel – und wenn diese Strukturen erst einmal zerstört sind... der Aufbau einer halbwegs funktionierenden, halbwegs gerechten Gesellschaft hat Jahrhunderte gedauert.

  • Wichtiger Beitrag! Es ist erschütternd, wie Teile des linksgrünen Spektrums einen Teil der universellen Menschenrechte zugunsten eines Multikulturalismus einfach preisgeben oder Konflikthaftes ignorieren und verleugnen. Viele Bsp. im politischen Alltag, dass die Linke bspw. sich gemeintut mit dem Zentralrat der Muslime, der sich eine Sprecherposition anmaßt und unter seinem Dach rechte türkische Faschos versammelt, der neue Vize offensichtlich ein Muslimbruder ist ( Gruss mit der Rabia), auch die Berufung ins Ausseministerim der Vizevorsitzenden oder das Theater um die neue Integrationsbeauftragte in Neukölln. Linke und Grüne im Protest, da sie die Finger ins Problematische legt. Ich vermute, man möchte sich mit dem Thema nicht näher beschäftigen, dann würde es nämlich richtig wehtun und man müsste sich und die eigene Ideologie hinterfragen. Auch richtig weh tuts, wenn lang erkämpfte Frauenrechte massiv verachtet werden und 3.Welle Feministinnen diese mit ihren Relativierungen oder intersektionellen Priorisierungen diese ohne Not preisgeben. Dies wird ihnen später massiv um die Ohren fliegen. Zum Glück gibts mutige Feministinnen mit Migrationshintergrund (auch hier in der Taz: Ronya Othmann), die nicht brav alles nachbeten, Konflikte benennen und nicht mit vorauseilendem Gehorsam sich selbst in die Tasche lügen! Es ist beruhigend, dass diese Stimmen mehr und lauter werden!

  • Zustimmung meinerseits. Nur eine Anmerkung noch:

    Das „Narrativ“, das „uns in ein ‚wir‘ und ein ‚die anderen’ aufteilen will und uns in einen fatalen ‚Konflikt der Kulturen’ zwingt“, umgibt uns nicht erst „seit rund 20 Jahren“. Es umgibt uns seit Anbeginn aller Geschichtsschreibung.

    „Patriarchalische und autoritäre Muster“ gab es zu allen Zeiten und in (fast) jedem kulturellen Kontext seit der Erfindung des Mehrwertes und seiner gewaltsamen Aneignung durch den jeweils Brutaleren. Diejenigen, die den entsprechenden „Status quo aufrechterhalten wollen“, haben gar keine andere Möglichkeit dafür, als Kritiker*innen des Verrats und der Respektlosigkeit zu beschuldigen. Noch nie gehabt. Sie brauchen eine Legitimation für ihren Raub. Im Grunde wissen das auch alle, auf die es ankommt. Sie sind nur leider viel zu feige, es auch nur laut auszusprechen.

    Wer rennt schon stehenden Auges ins Messer um einer netten Idee willen? Doch höchstens die Irren.

  • Auch ich bin für eine strikte Trennung von Staat und Religion. Aber die Amish müssen als Sonderfall betrachtet werden da sie, nun, wirklich ein "recht skurriler Haufen" sind. Es sind religiöse Fanatiker, ohne jeden Zweifel. Allerdings lehnen sie jedwede Gewaltanwendung strikt ab und sie missionieren nicht. Sie lassen ihre Umwelt in Ruhe und verlangen im Gegenzug nicht mehr als ebenfalls in Ruhe gelassen zu werden - und ihre selbstgebackenen Apfelkuchen zu verkaufen, welche wirklich fantastisch sind, nebenbei bemerkt. :-)

    Auch aus der Politik halten sie sich weitestgehend raus, außer sie sind halt direkt und konkret betroffen. Dies ist ungünstig für die Republikaner, da die Amish allein aus religiösen Gründen äußerst konservativ sind. Der "amish vote" ist wohl der einzigste "minority vote" auf den sich die Reps blind verlassen könnten. Dummerweise für die Reps gehen die Amish aber halt so gut wie nie wählen.

    Aber dieses Jahr ist es anders: media.thedonald.win/post/8YkUNkMf.jpeg

    Dieses Foto ist echt, kein Photoshop oder dergleichen. Und es ist auch keine Momentaufnahme. Weiß von Freunden in den USA das die größten Amishgemeinden in Ohio und Pennsylvania aktiv Wahlwerbung für Trump machen.

    Dies muss man sich m.M.n. bildlich vorstellen - Trump hat den "amish vote"! Und das obwohl er bereits zum dritten Mal verheiratet ist, normalerweise ein No Go für die Amish.

    Meine: Trumps Gegner sollten sich mal langsam fragen was sie eigentlich falsch machen.

    • @Tobias Schmidt:

      Die Amish sind eine übel patriarchalische Gesellschaft, die mit psychischer Gewalt die Menschenrechte ihrer Kinder beschneidet. Wer für seine Gruppe die Aussetzung dieser Rechte beansprucht, handelt falsch. Man kann sich ja anhören, wie sie Pazifismus verstehen, und garantiert viel auch über die Gewalt in der ganzen Welt lernen. Aber die Menschenrechte sind ja gerade der weltliche Versuch, diese Gewalt zu ächten. Die Abschottung der Amish ist Gesprächsverweigerung und funktioniert nur durch psychische Manipulation und Einschränkungen bzw. Unterdrückung. Diese Kultur zu respektieren bedeutet sowohl Kritik als auch die Bereitschaft, die guten Ideen und Praktiken zu sehen, anzuhören und im Idealfall einander anzuregen. Beiderseits.

      • @Karl Kraus:

        "Die Amish sind eine übel patriarchalische Gesellschaft, die mit psychischer Gewalt die Menschenrechte ihrer Kinder beschneidet."

        Das mit der patriarchalischen Gesellschaft ist zweifellos richtig aber auch das mit der psychischen Gewalt?

        M.W.n. müssen sich die Kinder der Amish bei erreichen der Volljährigkeit für oder gegen die Amish entscheiden. Sollten sie sich gegen die Amish entscheiden hat dies natürlich gravierende Folgen aber sie werden eben nicht vollkommen verstoßen. Auch jeder Erwachsene kann jederzeit "austreten" natürlich ebenfalls mit erheblichen Folgen verbunden. Dennoch kann man wohl sagen: es ist wesentlich leichter als Amish den Amish den Rücken zu kehren als so manch anderer Religions- oder Sektenanhänger es könnte.

        • @Tobias Schmidt:

          Als patriarchalische Gesellschaft brauchen sie automatisch psychische Gewalt. Das gilt auch für "unsere" Gesellschaft btw. Bei den Amish droht aber dann immer auch noch die Hölle. Das ist brutal. Individuelle Entfaltung und Bildung zu unterdrücken gehört zur den notwendigen Voraussetzungen der Stabilität. Vor allem der Stabilität der Erwachsenen, fürchte ich. Aber ich finde auch, wie gesagt, dass diese Leute eine Menge zu sagen haben, über das man nachdenken sollte. Vielleicht ließe sich der berühmte Pazifismus ja sogar wieder rückübertragen auf den psychologischen Umgang mit den Kindern und den Bedürfnissen aller. Überall...

  • Wenn es kirchliche Eheschließungen gibt, sollte es auch kirchliche Scheidungen geben. Immerhin erlaubt der Islam Scheidung im Gegensatz zum Katholizismus, der tut es nicht, also stellt sich dort das Problem einer kirchl. Scheidung nicht. Es gibt freilich Möglichkeiten, Ehen kirchenrechtlich anullieren zu lassen, um weiter guter Katholik zu sein. Das kann man seltsam finden, ist aber eine religionsinterne Sache und darum erlaubt. Ähnlich sehe ich es mit Scharia-Gerichten, die sich mit Scheidungen beschäftigen. Sie sollten dementsprechend "erlaubt" sein für diejenigen, die sich religionskonform verhalten wollen. Aber klar davon zu trennen ist die Stalking-Komponente. Katholische Gemeinden lassen einen heutzutage in Ruhe, wenn man sich scheiden lässt, schließen einen eher aus, als einen zu nötigen religiösen Forderungen nachzukommen.

    • @Laurenz Kambrück:

      Völlig richtig was Sie schreiben. Tatsächlich war früher mal ein Erfolgsrezept des Islam, man höre und staune, dass er revolutionär war. Scheidung, die soviel ich weiß auch von der Frau ausgehen kann, Erbrecht für Frauen, wenn auch weniger Anteil als ein Mann. Und es gab es im guten alten christlichen Europa? Nix von alledem. Es gibt es heute aus Europa? Eine ziemliche Überheblichkeit, da man heute erfreulicherweise vorne dran ist beim Thema Frauenrechte.

  • Wichtige Aussagen, richtige Forderungen. Nun muss allerdings jede Gesellschaft Kritik an Machtanspruch und Gewaltkultur entwickeln und die Vorwürfe der Kritisierten aushalten lernen.

  • Ein wirklich lesenswerter Artikel - danke!



    Und ja, Menschen haben Rechte, Ideen nicht.

  • Sehr guter Artikel, danke.

  • Danke für diesen Artikel, er ist einer der besten den ich je in einer Zeitung gelesen habe!