piwik no script img

Mit dem Grundgesetz in der Hand: „Hygienedemo“ in Berlin Foto: Adora Press

Köpfe der Corona-RelativiererAlu mit Bürgerrechtsfassade

Eine seltsame Mischung aus Verschwörungstheoretikern, Rechtsextremen und Zweiflern demonstriert in deutschen Städten. Wer sind ihre Anführer?

Erik Peter
Von Erik Peter aus Berlin

M it einer Kiste voller Bücher unter dem Arm läuft Anselm Lenz über den Berliner Rosa-Luxemburg-Platz. Etwas überdreht, aber aufgeschlossen verteilt er dünne Schriften an Passanten – es sind Grundgesetze. Am letzten Samstag im März versammeln sich erstmals 40 Menschen vor der Volksbühne. Lenz hat sie über den von ihm gegründeten Verein „Kommunikationsstelle Demokratischer Widerstand“ eingeladen. Es ist die erste „Hygienedemo“ gegen die Coronamaßnahmen.

Seitdem kommen sie immer wieder. Ende April sind es 1.000 TeilnehmerInnen. Lenz jedoch fehlt, er hat als vermeintlicher Organisator der unerlaubten Versammlung ein Platzverbot erhalten. Am 1. Mai, bei der sechsten Kundgebung, lässt er sich seinen Auftritt aber nicht nehmen. Lenz lässt sich in die Nähe einer Polizeiabsperrung bringen. Dort wird gerade eine Person von Polizisten abgeführt, worauf Lenz in ihre Richtung einen Stapel der von ihm herausgegeben Zeitung Demokratischer Widerstand wirft.

Kurz darauf steht Lenz von Polizisten umringt an einen Polizei­transporter gelehnt und schreit theatralisch: „1. Mai 2020. Artikel 20 Absatz 4 Grundgesetz.“ Er proklamiert das Widerstandsrecht der BürgerInnen gegen Versuche, die grundgesetzlich geschützte Ordnung zu beseitigen. Für Lenz sind die Grundrechte vollständig außer Kraft gesetzt, wahlweise sieht er eine Diktatur oder ein Notstandsregime am Werk. Seine Bewegung bezeichnet er als letzte Opposition.

Kundgebungen gegen Corona in ganz Deutschland

Über das 1.-Mai-Wochenende gab es in mehr als einem Dutzend Städte ähnliche Kundgebungen, darunter in Hannover, Hamburg und München, jeweils mit mehreren hundert Teilnehmern. Neue Ableger kommen wöchentlich hinzu, teils unter dem Namen „Nicht ohne uns“, wie die Website des Berliner Vereins heißt, teils als eigenständige Initiativen. In Stuttgart heißt die Bewegung Querdenken 711. Ihrem Aufruf auf die Cannstatter Wasen folgten am vergangenen Samstag 5.000 Menschen. Am nächsten Wochenende geht es weiter. Bundesweit.

Empfohlener externer Inhalt

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen:

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Die TeilnehmerInnen der Versammlungen sind bunt gemischt. Es kommen Hippies und WutbürgerInnen, VerschwörungsideologInnen und Rechtsextreme. Was sie verbindet, ist das Gefühl, belogen zu werden: von der Regierung und den Medien. Viele TeilnehmerInnen suchen schon lange nach anderen Wahrheiten; waren zum Beispiel Teil der Montagsmahnwachen für den Frieden 2014. Für andere ist die Coronakrise zum Auslöser geworden, nach scheinbaren Gewissheiten zu suchen. Und so finden alternative MedizinerInnen und WelterklärerInnen ein immer größeres Publikum, beworben auch von Promis wie dem Sänger Xavier Naidoo oder dem Koch Attila Hildmann, der darüber spricht, bewaffnet in den „Untergrund“ zu gehen.

Hinter den vermeintlichen Bürgerrechtsprotesten kommen seltsame Überzeugungen zum Vorschein: Die Gefährlichkeit von Covid-19 wird geleugnet und die Maskenpflicht wird abgelehnt – das verbindet sie. Beliebt ist es inzwischen auch, Bill Gates für das Virus verantwortlich zu machen und Furcht vor Zwangsimpfungen zu schüren. Von den Berichten über die Hygienedemos auf Youtube-Kanälen ist es nur ein Klick bis zur nächsten großen Verschwörung. Kritik an Verschwörungsmythen nehmen die Gläubigen sogleich als Beleg für den „undemokratischen Mainstream“. Sich selbst betrachten sie als Aufklärer, Querdenker oder schlicht als Volk.

Ihre Ablehnung des Systems ist Anknüpfungspunkt für die extreme Rechte; so rührt auch Jürgen Elsässers Magazin Compact kräftig die Werbetrommel. In Halle, Gera oder Chemnitz haben Rechtsextreme das Konzept der Kundgebungen übernommen. Vor allem sie rufen auch zu Montagsdemos auf. Anderswo sind die Rechten zumeist ein geduldeter Teil.

Die Berliner Innenverwaltung sieht in den Aufrufen zur Hygienedemo „ideologische Anknüpfungspunkte für Rechtsextremisten, insbesondere für rechtsextremistische Reichsbürger“. Die Veranstaltungen hätten eine „sehr heterogene Teilnehmerschaft“, darunter „vereinzelte Rechtsextremisten, NPD-Mitglieder, Verschwörungstheoretiker, Impfgegner und Esoteriker“.

Was sie nicht nennt, sind AfD-Mitglieder. Der Partei sei es nicht gelungen, den Corona-Unmut für sich zu vereinnahmen. Nun ist sie mit einer neuen Konkurrenz konfrontiert. „Widerstand 2020“ heißt die gerade gegründete Partei des Sinsheimer Hals-Nasen-Ohren-Arztes Bodo Schiffmann. Dazu tragen auch Erfolgsmeldungen über einen Mitgliederboom bei, die darauf beruhen, dass Mitgliedschaft bei „Widerstand 2020“ ganze zwei Klicks bedeutet – ohne Mitgliedsbeitrag. Statt Aluhut tragen die Schiffmann-Gläubigen als Erkennungssymbol eine Alu-Bommel um den Hals.

Wer sind die Frauen und Männer, die zum Kern der Demonstranten zählen? Die taz stellt einige der Protagonisten vor – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Anselm Lenz, der Corona harmlos findet

Vita: Als Dramaturg und Aktivist gründete Lenz 2014 zusammen mit anderen das Haus Bartleby, ein Zentrum für Karriereverweigerung in Berlin-Neukölln, das sich in dadaistischer Tradition linker Kapitalismuskritik widmete. Bis zu seiner Trennung arbeitete er ein Jahr als Redakteur der jungen welt, zuletzt schrieb der 1980 geborene Lenz gelegentlich frei, aber ohne Vertragsbindung für den Berlin-Teil der taz. Ende März gründete er den Verein „Kommunikationsstelle Demokratischer Widerstand“. Nachdem die taz ihm aufgrund seiner Reaktionen auf die Berichterstattung über die erste Kundgebung mitteilte, auf eine weitere Zusammenarbeit zu verzichten, bat Lenz nach eigener Aussage in der schwedischen Botschaft um politisches Asyl. Inzwischen stellt er sich als „Herausgeber der größten Wochenzeitung der Republik vor“ und meint damit die Vereinszeitung, die wöchentlich kostenlos verteilt wird.

Ideologie: Lenz leugnet die Corona-Gefahr: „Der Virus Covid-19 ist auch für Infizierte praktisch nicht tödlich“, schrieb er in der Vereinszeitung, als bereits 200.000 Todesopfer weltweit zu beklagen waren. Lenz behauptet, dass ein „Notstands-Regime“ die Kontrolle übernommen habe, um einen „Kapitalismuscrash“ zu verdecken. Er fordert eine neue „Wirtschaftsverfassung“ und will für den Ist-Zustand verantwortliche Politiker, Wirtschaftseliten und Vertreter der „gleichgeschalteten Presse“ vor Gericht stellen, wie er in einem Video des Vereins-Youtube-Kanals „Hauptstadtstudio“ sagte.

Zielgruppe: Lenz bezeichnet sich als Liberalen. Doch tatsächlich ermuntert er immer mehr Rechtsextreme.

Uli Gellermann, der Seniorenberater

Vita: Der 74-jährige Gellermann ist Blogger und Filmemacher. 1968 gehörte er zu den Mitbegründern des sozialistischen Debattierclubs Republikanisches Zentrum. Er arbeitete in einer Werbeagentur und in der Öffentlichkeitsarbeit des Berliner Senats. Viele Jahre produzierte er TV-Dokumentarfilme. Seit 2015 betreibt er den Blog Rationalgalerie und ist als Autor zudem für weitere Blogs und Nachrichtenseiten aktiv, etwa für Sputnik News, einen Schwesterkanal von Russia Today.

Ideologie: Man kann Gellermann einen Traditionslinken nennen, einen Kriegs- und Nato-Gegner, stets an der Seite Russlands stehend. Er steht einem Teilspektrum der Linkspartei nahe, ist aber von ihren Realpolitikern bitter enttäuscht. Corona bezeichnet er in einem Video von Weltnetz TV als „mindestens so schlimm wie die Grippe“. Den Begriff Verschwörungstheoretiker weist er von sich, wenn er formuliert: Wenn die „komplette Medienfront“ und die komplette Politik nur noch eine einzige Meinung kennen, da müsse man fragen: „Da muss doch was dahinterstecken?“

Zielgruppe: Für Putin-Fans, einen Teil der Wagenknecht-Linken und Teile der Friedensbewegung sind Gellermanns Artikel ein wichtiges Informationsmedium. Das Publikum dürfte, auch mangels eigenen Videokanals, deutlich älter sein.

Nicht-ohne-uns-Verbindung: Gellermann gehört zu den Gründern des Vereins Kommunikationsstelle Demokratischer Widerstand und stand anfänglich auch im ­Impressum der Website. Vor der dritten Berliner Demo Mitte April erteilte ihm die Polizei als vermeintlichem Organisator ein Aufenthaltsverbot, worüber sich Gellermann im Video mit Ken FM echauffierte.

Auf Anfrage der taz schreibt Gellermann, er habe „eine intensive Suche nach Rechten betrieben“. Gefunden hat er anscheinend nur das „Arschloch Nerling“. In einem Text schreibt er zudem: „Dass es hie und da Trittbrettfahrer mit organisierter Absicht gibt, mag sein, stört kaum.“ Der taz wirft er eine „gemeinsame Diffamierungs-Front mit dem Mainstream“ vor.

Thomas Grabinger, der „digitale Chronist“

Vita: Grabinger, 55, betreibt seit vielen Jahren einen Computerreparaturladen in Berlin. Die Berliner Morgenpost beschrieb ihn 2015 als „gewinnenden Typ im Anzug“ – einen, „den man gerne in sein Haus lässt“. Als „Digitaler Chronist (Alternative)“ ist er auf Youtube unterwegs und hat dort mehr als 50.000 AbonnentInnen. Geradezu geadelt fühlte er sich vor wenigen Wochen, als er in seiner Livesendung Xavier Naidoo interviewte, der wiederum auf seinem Telegramkanal ebenfalls die Hygienedemos bewirbt.

Ideologie: „Heute ist doch alles rechtsradikal, was einen Millimeter rechts von links ist“, sagt Grabinger in einem Film, der ihn zeigt, wie er zufällig auf Sascha Lobo trifft. Auf Nachfrage Lobos gibt Grabinger zu: „Ich wähle AfD.“ Wer seine Videos kennt, in denen er mit Deutschlandkrawatte gegen Klimaschutz und GEZ wettert, wusste das schon vorher.

Zielgruppe: Grabinger holt die Leute mit technisch versierten Videos bei ihren Vorurteilen ab und gibt sich als Kumpeltyp: ein nicht ungeschickter Bierzelt-Rechter für Bierzelt-Rechte.

Nicht-ohne-uns-Verbindung: Mehrfach war Grabinger mit seiner Kamera selbst auf den Hygienedemos unterwegs, inzwischen präsentiert er aus seinem Studio eine Liveschalte, am vergangenen Samstag zu acht Demonstrationsorten bundesweit. Wie in einer Bundesligakonferenz unterbricht er die Außenreporter: „Wir müssen stoppen, in Berlin wird geräumt“, und schaltet weiter an den Rosa-Luxemburg-Platz. Eingebettet war die Schalte etwa auf dem Blog Journalistenwatch, das als Schnittstelle der rechtsextremen und verschwörungstheoretischen Blase gilt.

Ken Jebsen: Verschwörungen sind sein Geschäftsmodell

Ken Jebsen: Verschwörungen sind sein Geschäft Foto: imago

Vita: Zehn Jahre lang moderierte Jebsen die von ihm produzierte Radiosendung Ken FM im RBB-Jugendsender Radio Fritz. 2011 schrieb er in einer privaten und von Henryk M. Broder veröffentlichten Nachricht, er wisse, wer „den holocaust als PR erfunden“ habe. Im Zuge einer öffentlichen Debatte kam auch die Verbreitung weiterer Verschwörungstheorien in seiner Sendung zur Sprache; schließlich wurde seine Sendung vom RBB abgesetzt. Jebsen machte sich infolgedessen mit seiner Sendung selbstständig. Über seinen Youtube-Kanal sendet der 55-Jährige verschiedene Talkshow-, Interview- und Nachrichtenformate und erreicht damit derzeit über 450.000 AbonnentInnen – ein Zuwachs von mehr als 150.000 in den vergangenen Wochen. Sein Video „Gates kapert Deutschland“ kommt bereits nach drei Tagen auf etwa drei Millionen Aufrufe.

Ideologie: Jebsen bedient Verschwörungsmythen jeglicher Couleur: von der jüdischen Macht an der US-Ostküste über Mythen zum 11. September 2001, verschiedenste Geheimdienstoperationen bis zum „Corona-Schwindel“. Was er davon wirklich glaubt, ist schwer zu durchschauen. Klar ist hingegen: Es ist sein Geschäftsmodell.

Zielgruppe: Jebsen ist für viele, die den Qualitäts­medien abgeschworen haben, zum Orientierungspunkt geworden. Auch wenn er selbst rechtsextremes Gedankengut bestreitet, hat er wenig ­Berührungsängste zu neurechter Ideologie oder Verschwörungsmythen. Eine geistige Heimat bei ihm finden sogenannte Truther, die glauben, grundsätzlich von Regierungen, Behörden und ­Medien belogen zu werden. Mit der vor sich hergetragenen Attitüde, kritisch die Mächtigen zu hinterfragen, erreicht er aber zugleich ein breites Publikum, das sich selbst links verortet. Im Kampf gegen Globalisierung, Eliten und Liberalismus verschmelzen bei Jebsen rechte und linke Ideologie – damit ist er ein typischer Vertreter der Querfront.

Nicht-ohne-uns-Verbindung: Ken FM ist so etwas wie der offizielle Medienpartner der Hygienedemos. Bereits über die erste Kundgebung gab es auf der Seite einen Bericht von Uli Gellermann, kurz darauf folgte ein erstes ­Telefoninterview mit Lenz. Seither ist ein Kamerateam des Kanals bei jeder Ver­anstaltung dabei, interviewt werden Teilnehmer ebenso wie Lenz oder Nikolai Nerling. Mit dem Aufruf „Ignorance Meditation“ hat Jebsen den Charakter der Kundgebungen verändert; immer mehr Teilnehmer meditieren auf mitgebrachten Matten. Auch Jebsen selbst saß bei der Berliner Kundgebung Ende April im Schneidersitz auf einem Wohnwagen.

Nikolai Nerling, der „Volkslehrer“

Vita: Wegen rechtsextremer Internetvideos wurde der 1980 geborene Nikolai Nerling vor zwei Jahren vom Land Berlin entlassen. Bis dahin arbeitete er als Lehrer an einer Grundschule. Seitdem widmet er sich ganz seinem Videokanal. Er ist wegen Volksverhetzung verurteilt.

Ideologie: Mit „Rückbesinnung auf die deutsche Heimat“ umschreibt Nerling sein völkisches Weltbild, das auch deutlich antisemitisch geprägt ist. „Die Geschichte des Holocaust ist eine Geschichte voller Lügen“, hatte er schon 2016 für eine „Friedensdemo“ auf ein Schild gepinselt. Im März veröffentlichte er ein Video mit dem Titel „Corona Conto Holocaust“. Darin bezeichnet er die Infektionsschutzmaßnahmen als Werkzeug der Bundesregierung, sich unliebsamer Bürger zu entledigen.

Zielgruppe: Nikolai Nerling gilt als Vernetzer innerhalb der Neonazi- und Holocaustleugnerszene. Durch seine provokanten Videos, die er mitunter auch auf Veranstaltungen politischer GegnerInnen dreht, ist sein Publikum aber deutlich breiter.

Nicht-ohne-uns-Verbindung: Nerling war zuletzt stets mit seiner Kamera auf den Kundgebungen unterwegs, interviewte Teilnehmer oder andere alternative Medienmacher wie Heiko Schrang (Schrang TV). Häufig wurde er auch selbst interviewt, etwa von dem Truther-Kanal Eingeschenkt TV. Nerling ist der Einzige, von dem sich die Organisatorinnen bislang distanzierten: Er hätte mit ihren Aktionen „nichts zu tun“.

Michael Ballweg, der schwäbische Unternehmer

Michael Ballweg: Der schwäbische Unternehmer organisiert Demonstrationen in Stuttgart Foto: dpa

Vita: Der Organisator der Stuttgarter Kundgebungen, die unter dem Label „Querdenken 711“ stattfinden, ist Gründer und Geschäftsführer eines Softwareunternehmens. Laut eigener Aussage ist er nicht politisch organisiert, war nie auf Demos und gehört keiner Partei an.

Ideologie: Der 1975 geborene Ballweg formuliert eine recht simple Kritik an „denen da oben“ und fordert eine Neuwahl des Bundestags noch in diesem Jahr. Auch wenn er die Teilneh­merInnen zum Abstandhalten aufruft, scheint Ballweg nicht an die Gefahr zu glauben: „Und wenn ihr den ­Abstand nicht einhaltet, dann ­werdet ihr infiziert“, sagte er – und alle lachten. Ballweg distanziert sich von Rechts- und Linksextremisten.

Zielgruppe: Unternehmer Ballweg spricht alle an: schwäbisches Bürgertum, VerschwörungsideologInnen aller Couleur, freikirchliche Christen und besonders viele ImpfgegnerInnen. Vergangenen Samstag trat der Mitgründer von Widerstand 2020, Ralf Ludwig, auf und warnte vor einer Corona-Impfung. Als Anwalt klagte Ludwig für Ballweg erfolgreich gegen das Demonstrationsverbot.

Nicht-ohne-uns-Verbindung: Schon das erste Interview von KenFM mit Anselm Lenz teilte Ballweg auf Twitter. Für kommenden Samstag hat er zu „bundesweiten Großdemonstrationen“ aufgerufen. Ken Jebsen hat sich als Redner angekündigt.

Carolin Matthie, Model mit Schreckschusswaffe

Vita: In ihrer Heimat Thüringen trat sie der Jungen Union bei, in der sie auch noch während ihres Studiums in Berlin aktiv war. Seit 2018 ist sie AfD-Mitglied und Influencerin. Sie verdient ihr Geld als Model und Youtuberin. Etwa 40.000 Abonnentinnen bei Youtube und Instagram verfolgen ihr tägliches Video-Tagebuch.

Ideologie: Matthie engagiert sich für ein liberales Waffenrecht nach US-Vorbild. Angeblich ist sie stets mit einer Schreckschusspistole unterwegs, nach Angaben der Berliner AfD auf Twitter mit ihrer Walther P99. Sie bezeichnet sich selbst als „konservativ“ und die AfD als einzige Partei, in der „hart, hitzig und realitätsnah“ diskutiert werde.

Zielgruppe: Die 26-jährige Youtuberin bedient ein überwiegend junges Publikum. Matthie versucht sich dabei als politische Analystin und Welterklärerin, verzichtet dabei zumeist auf den großen Holzhammer. Corona bezeichnet sie als „Zombie-Apokalypse“, Atemschutzmasken als „Maulkörbe“.

Nicht-ohne-uns-Verbindung: Bereits viermal streamte sie von den Kundgebungen am Rosa-Luxemburg-Platz, zuletzt mehr als drei Stunden lang. Zweimal standen ihr Pressesprecher der Berliner Polizei Rede und Antwort. Mit je 100.000 Aufrufen erreichen diese Videos ein deutlich größeres Publikum als andere.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

109 Kommentare

 / 
  • Ja, gute Analyse, auch über die Hintergründe der Akteure. Aber ich möchte den Begriff "Corona-Relativierer" kritisieren. Was hier augeführt wird, sind eher Corona-Leugner. Die "Relativierer" sind wohl eher diejenigen, die sich gegen die "Holzhammer-Lockdown"-Maßnahmen wenden, sich mehr für die Eigenverantwortung der Leute einsetzen, ohne jedoch die Gefährlichkeit des Virus anzuzweifeln.

  • Der Beitrag wurde entfernt.



    Die Moderation

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    OMG , gestern, hessische Provinz. Eine Frau mit Alufolie auf dem Kopf. Es wirkt.

    (Nein, das war kein Friseurbesuch.)

  • 0G
    02525 (Profil gelöscht)

    Ein sehr informativer Artikel, der die Hintergründe erhellt. Wenn solche Bewegungen jemals Regierungsverantwortung hätten, dürften die Folgen schlimmer als in Bergamo oder den USA. Auch Versammlungen mit Tausenden von Teilnehmern sind derzeit unverantwortlich und gefährden das Leben anderer.

    • @02525 (Profil gelöscht):

      Und das weißt du so genau.. woher?

      Bin nicht auf dem Film den Jebsen & Konsorten schieben, aber bitte einfach um Reflektion. Woher glauben eigentlich so Viele plötzlich, mit Prophezeiungen um sich schleudern, wäre irgendwie konstruktiv. Woher nimmt man denn die Qualifikation? Von den vielen Karantäneseminaren auf Youtube? Was soll dieses penetrant besserwisserische Gequatsche? "Viele Menschen glauben oft, von allem Möglichen viel zu wenig zu haben, aber Hirn glaubt man oft, weit mehr als Andere zu haben."

      • @1+1=11:

        Das stimmt und hat sogar ein wenig Poesie. danke

  • Hier werden die Profiteure und Protagonisten genannt, mich interessieren aber eigentlich mehr diejenigen, die sich von so etwas angesprochen fühlen. Wer sind die? Was sind die? Und was ist der gemeinsame Kern, der plötzlich Nazis und Traditionslinke vereint?



    Ganz objektiv ist das auf jedenfall mal die Tendenz, den Staat an sich abzulehnen oder jedenfalls das Misstrauen gegenüber dem Staat zur Grundlage des eigenen Selbstbildes zu machen. Dahinter verbirgt sich natürlich ein grundsätzlicher Reflex gegenüber Autorität und dahinter wiederum verbirgt sich in Wirklichkeit natürlich Autoritätshörigkeit.



    Ein bisschen allgemeine Paranoia gehört auch dazu, nicht aber als Krankheit, eher als sorgsam gepflegte Kultur.



    Weiteres Merkmal: ein absoluter Mangel an Bescheidenheit, groteske Selbstüberschätzung und das Bedürfnis unbedingt schlauer sein zu wollen als andere.



    Dann natürlich Spießigkeit. Das sind Leute, die so verzweifelt ihre eigenene Spießigkeit leugnen wollen, dass man im Umkehrschluss schon auf eine ganze Menge davon schließen darf. Ein schönes Beispiel für die Melange aus pubertärer Aufmüpfigkeit und bürgerlicher Wohlfühlzonen- Verteidigung hat ja dankenswerterweise Frank Castorf geliefert. Erwachsene Menschen waschen sich die Hände um sich und andere zu schützen, Castorf aber scheint es wichtiger zu sein, sich an seinem Mutterbild abzuarbeiten. Das hat auch schon etwas von Selbstbefriedigung.



    Viel mehr gibt es gar nicht zu sagen. So lange sie nicht gefährlich werden, sollte diesen Menschen unser Mitgefühl gelten.

  • Die taz vergisst, dass mit Edward Snowden ganz klar dokumentiert ist, dass Regierungen bei der Bespitzelung ihrer Bürger keine Grenzen und kein Gesetz kennen. Das unselige NSA-Urteil des BVerfG macht das auch für Deutschland zur Praxis. Das grundsätzliche Vertrauen in Regierungen ist damit beschädigt. Mit Bernays ist auch klar, dass sich Regierungen manipulativer Propaganda-Tricks bedienen (darauf bezog sich wohl halbwahr KenFM, hätte man recherchieten können). Die taz diffamiert die winzigste Kritik am Regierungshandeln wahlweise als Putinfreundschaft oder AfD-Rechtsradikalismus. Da sich die linken Parteien für Koalitionen schön machen, bleibt gar kein anderes Umfeld als das zweifelhafter Agitateure, um Bedenken zu äußern. Die bürgerlichen Medien scheinen komplett gleichgeschaltet. Da macht man sich schon Gedanken, ob hier wie bei der Internetüberwachung ungesetzliche Aktionen dahinter stehen. Die Infektionsschutzgesetze erlauben es nicht, gesunde, symptomfreie Menschen zu überwachen und zu enteignen - immer nur kranke. Wie hoch die Ansteckungsgefahr durch Symptomfreie tatsächlich ist, wurde nie nachgereicht. Die Statistiken scheinen nicht immer plausibel, zB ist die Anzahl der Erkrankten durch die Zuteilung von Tests steuerbar und daher als Beweis der Wirksamkeit von Maßnahmen zweifelhaft. Die Rolle der Vierten Gewalt sollte es nicht sein, Bedenkenträger zu diffamieren, sondern von den Behörden stichfeste Begründungen des Notstands einzufordern. Das wiegeln die natürlich ab, so wendet sich der Journalist an Wikipedia. Das Blöde ist: Keine Rechenschaft abgeben zu wollen, ist bereits der Tabubruch. Wolkige Pressekonferenzen statt hard facts. Dass AfD und Querfrontler hier fischen, ist doch klar. Linke und SPD wollen ja nur von Bankern und Automanagern gewählt werden.

    • @ben99:

      sowas von richtig. Danke.

      Mittlerweise gehört schon Mut dazu, solche Kommentare zu veröffentlichen.

    • @ben99:

      "(...)Die taz diffamiert die winzigste Kritik am Regierungshandeln wahlweise als Putinfreundschaft oder AfD-Rechtsradikalismus(...)"



      ------------------------------------------------------



      Nö,



      vielmehr diffamiert "Ken Jebsen" die winzigste Kritik an seiner Person als "von der Nato gekauft" oder "linksfaschistisch" oder er unterstellt KritikerInnen unlautere Motive.

  • Wenns unter der Maske juckt und sich alles irgendwie seltsam nach Diktatur anfühlt soll man sich Deshirnfektionsmittel ins Knie spritzen, hab ich gehört.

    • @kommentomat:

      Guter Artikel, wollt ich noch sagen. Danke taz

      • @kommentomat:

        Auch wenn viele sich lieber mit ihren Feindbildern auseinandersetzen, so hat der Artikel doch deutlich gemacht, dass die Spanne recht weit von links bis rechts geht. Ich zweifle mal sehr stark, dass alle die gegen Grundrechtseinschränkungen auf die Strasse gehen, aufgestachelte Idioten und Corona Leugner sind. Demokratie ist ein Diskurs, 99% Parteien gab es nur in der DDR.

  • 0G
    05158 (Profil gelöscht)

    Eine weitere Ergänzung meinerseits ist Angelika Barbe.

    de.wikipedia.org/wiki/Angelika_Barbe

    ....."Im Zuge der Corona-Pandemie nahm Barbe Ende April 2020 an Demonstrationen teil, in denen sie die Einschränkungen des Demonstrationsrechts mit den Repressionen in der DDR gleichstellte. Sie werde ohne Beachtung von Art. 20 GG (Widerstandsrecht) Polizeibehörden "zugeführt wie zu DDR-Zeiten."Das sei das Gleiche wie 30 Jahre zuvor, als sie nicht an Demonstrationen nach der gefälschten DDR-Kommunalwahl habe teilnehmen dürfen. In Interviews mit dem AfD-nahen Magazin Compact.und an anderer Stelle bestritt sie die Tödlichkeit des Virus....."

    Es ist schon erstaunlich, was die Wirrungen und Irrungen des Lebens so mit sich bringen. Selbstverständlich hat man aber einige lebenssichernde Vorteile an Land gezogen.



    Jetzt fehlt eigentlich nur noch Vera Lengsfeld.

  • "Die TeilnehmerInnen der Versammlungen sind bunt gemischt. Es kommen Hippies und ..."

    ... stop. hippies?

    woran erkennt man in der taz hippies? waren dort etwa langhaarige anzutreffen? gab es klampfen-sit-ins wo joan baez songs gesungen wurden? VW-bulli ansammlungen?

    und .... war die begriffsverwendung versehen oder absicht?

    • @Lena Leonce:

      ;D

      *eat-the-rich

    • @Lena Leonce:

      Sehr gute Frage!

  • @Novak



    Ich behaupte dass sie keinerlei Ahnung davon haben, wie andere Staaten irgendwo auf der Welt tatsächlich und und auf Grundlage von gesicherten Daten mit der Corona Krise umgegangen sind.



    So gehts nämlich allen.



    Also wissen Sie keineswegs, dass irgendjemand besser verfuhr. Können Sie auch nicht seriös. Das würde zu diesem Zeitpunkt nicht einmal eine seriöse Wissenschaftlerin oder ein Wissenschaftlerin mit Vorbildung behaupten. Es gibt diese Daten nämlich nicht.



    Wird schlicht nur behauptet, um gegen die Massnahmen in Deutschland zu polemisieren. Das selbstverständlich ohne einen alternativen Vorschlag zu machen, während von Alternativen schwadroniert wird, über die tatsächlich weder gesichertes wissen existiert, noch näher beschrieben ist. Das ist ein sehr banaler Kommunikationstrick. Man will erst einmal einen Trümmerhaufen produzieren, auf den man dann steigt. Da steht man dann oben auf dem Trümmerhaufen und die Leute müssen schon mal hochschauen. Und das Nichts das man im Angebot hat, sieht im Angesicht der Trümmer schon nach was aus. Von unten. Um es einmal schlicht zu sagen: Das ist was für Denkfaule, die schlau genug sind zu wissen das andere auch denkfaul sind. Sie sind nur noch ein bisschen schlauer denkfaul, weil sie daraus ein Geschäftsmodell machen.

    Demnächst kann man bei diesem Verein Gold zu überteuerten Preisen kaufen. Weil das eine sichere Anlage ist.



    Allein die Datensammlung der "automatischen Mitgliedschaft" stellt schon eine gut verkaufsbare und hochpreisige Ressource dar.



    Das ist schon dreisteste Masche mit der Anmutung von Pyramiden-Spiel Betrügern.



    Auf dem Ticket für Grund Bürger- und Menschenrechte einzutreten.



    Weshalb sollte ich mit solchen Leuten auch nur irgendwas diskutieren wollen? Also ist das Thema in diesem Zusammenhang völlig verfehlt. Eine sachlich-kritische Diskussion über Corona-Massnahmen findet statt. Sie findet aber nicht mit diesen Leuten statt. Völlig zu Recht. Es ist nämlich schlicht nicht ihr Interesse.

  • Nur Mut, Herr Peter! Die Problematik ist wichtig genug. Ich habe sie etwas höflicher formuliert.

  • Identitätspolitische Akteure müssen sich die Frage stellen lassen, ob sie nicht auch zur Delegitimierung der (Natur)wissenschaften beitragen, indem sie diese als 'westliches', 'weißes', 'patriarchales' 'Narrativ' zu 'dekonstruieren' versuchen.

    Die neuzeitliche wissenschaftliche Methode hat weite Teile der Welt aus dem magischen religiösen Denken des Mittelalters befreit. Experiment, Trial and Error, Falsifizierung. Sie ist die beste Methode, die die Menschheit bisher hervorgebracht hat, um zu am wenigsten falschen Aussagen über die Welt zu gelangen. Wir haben nichts Besseres. Daß sie durchaus in der Lage ist, realitätsadäquate Aussagen zu treffen - Aussagen, auf die wir eine Wette abschließen würden -, zeigt allein das Formulieren dieses Textes auf einem Computer und das Versenden mittels Internet.

    Bei aller berechtigten Kritik (an Wissenschaftsmißbrauch im Einzelnen) ist immer darauf zu achten, daß das Kind (die Methode) nicht mit dem Bade ausgeschüttet wird.

    Die Zerstörung der Vernunft und Regression ins 'mittelalterliche' Denken ist, wie wir jetzt im Kleinen sehen - möglich. Und dies hilft garantiert nicht der Linken.

  • Die taz, Ikone meiner 20er. Was ist aus ihr geworden. Ich liebte sie, weil sie Dinge aus einer anderen Sicht heraus sieht, mittlerweile muss ich leider sagen sah, weil mir die Begrenztheit ihrer Sicht immer deutlicher wird. Fühlt sich für mich ähnlich, wie bei den Grünen an.



    Wie einer der Vorredner schon anmerkte kann man in der Wissenschaft Theorien aufstellen, da diese nicht verifiziert werden können, warten sie darauf falsifiziert zu werden, d.h. wiederlegt. Wenn wir keine Theorien in alle erdenklichen Richtungen aufstellen, dann werden wir als Menschen in unserer Box bleiben. Kann man gerne tun, ich möchte das persönlich jedoch nicht.



    Das es keine Verschwörungen auf der Welt gibt, ist sicherlich eine Theorie die sofort widerlegt werden kann. Verschwörungen finden auf kleiner und auf großer Ebene jeden Tag statt.



    Ist es also guter Journalismus alle Menschen, die in diesem Gebiet forschen als lächerlich darzustellen?



    Meiner Meinung nach nicht, aber da muss sich jeder sein Bild machen. Was für glorreiche Artikel könnten entstehen, wenn man den Menschen und Theorien einmal zuhören würde?



    Und viele würden sich dann sicherlich selbst lächerlich darstellen :)



    So jedoch bleibt nur ein fader Beigeschmack der Entmenschlichung für mich.

  • Auch Dummheit ist viral, die genauso ansteckend sein kann wie ein auf reinen Erhaltungstrieb geeichtes Virus, das sogar (aus Selbstüberschätzung) oft auch noch den eigenen Wirt tötet.

    • @Scharlie:

      Die Dummheit der Leute ist doch meist das Problem. Das war schon immer so und das wird auch sicher bis in alle Ewigkeit so bleiben.

  • Fallen mittlerweile auch ausgewogene, um eine differenzierte Betrachtungsweise bemühte Sichtweisen der Zensur zum Opfer?

    Um zu verdeutlichen, dass es in der Wissenschaft stets unterschiedliche Auffassungen gibt, hatte ich Folgendes auf einen Kommentar erwidert:

    Einmal ganz unabhängig von dem obigen Artikel: Immer weniger Menschen scheinen in der Lage zu sein, andere Meinungen zu ertragen oder dem anderen einfach mal zuzuhören. Es gibt nur noch Schwarz und Weiß, Grautöne unerwünscht.



    Ich selbst habe zu COVID-19 eine differenzierte Meinung, möchte aber einmal ins Jahr 2009 zurückgehen:

    www.sueddeutsche.d...-begonnen-1.140006

    "Drosten rief dringend dazu auf, sich gegen die Schweinegrippe impfen zu lassen. "Bei der Erkrankung handelt es sich um eine schwerwiegende allgemeine Virusinfektion, die erheblich stärkere Nebenwirkungen zeitigt als sich irgendjemand vom schlimmsten Impfstoff vorstellen kann.“"

    www.bild.de/news/2...-9295112.bild.html (nicht erschrecken …)

    "Der SPD-Bundestagsabgeordnete und Lungenfacharzt Wolfgang Wodarg warnt vor ungeahnten Gefahren bei der Impfung gegen das H1N1-Virus!



    Der Epidemiologe äußerte schwere Bedenken gegen den von der Firma Novartis entwickelten Impfstoff gegen Schweinegrippe, der bereits in Deutschland getestet wird. Das Impfmittel sei „mit sehr heißer Nadel zugelassen“, erklärte der Mediziner gegenüber der „Neuen Presse“.



    Man wisse nicht, ob es dabei ein Allergierisiko gebe, betonte der Arzt.



    Die Schweinegrippe unterscheide sich nicht von den üblichen Grippewellen. „Im Gegenteil: Wenn sie die Zahl der Fälle sehen, ist das lächerlich verglichen mit anderen Grippezügen.““ ...

    • @Christina de Havilland :

      ...



      2018:



      www.spiegel.de/ges...ert-a-1229144.html

      „Bereits in Bezug auf die Schweinegrippe „musste“ ein Impfstoff her, "innerhalb kürzester Zeit, für Millionen Menschen. Nur so, das war der Gedanke dahinter, könnte der Mensch die Macht über die Verbreitung des Virus zurückgewinnen. Schon damals kritisierten viele, dass aufgrund der Eile die Standards zu stark heruntergesetzt wurden. Ein aktueller Bericht in der Fachzeitschrift „British Medical Journal“ bestätigt nun, dass der Impfstoff-Hersteller GlaxoSmithKline (GSK) schon früh brisante Informationen zu Nebenwirkungen des in Europa eingesetzten Impfstoff Pandemrix hatte, die Warnzeichen aber ignorierte.“



      www.spiegel.de/ges...idvVCpmApfS0WZbnFg

      Im Rückblick zeigte sich, dass die Erkrankungen durch die pandemische H1N1-Variante eher mild verliefen.

      Um es gleich vorwegzunehmen: Ich möchte Drosten damit keinesfalls Unfähigkeit unterstellen (wieso sollte ich, noch dazu als Nichtmedizinerin?). Nur liegen die Dinge manchmal etwas komplizierter, weshalb es unter Wissenschaftlern auch unterschiedliche Einschätzungen gibt.

      • @Christina de Havilland :

        Danke, ein sehr wichtiger Beitrag. Ich teile auch Ihre Ansicht, dass man manches einfach noch nicht weiß, dass aber genau das auch für die "herrschende Meinung" gilt. Wissenschaft lebt davon, dass es verschiedene Ideen gibt - und man im argumentativen Streit der Wahrheit näher kommt. Sie lebt nicht davon, andere Meinungen zu diskreditieren oder gar den, der sie äußert.

  • Kommentar entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette.

  • Die Medien, ebenso, wie unsere Politiker haben einen großen Anteil und tragen die Hauptschuld an dem Aufblühen dieser Theorien und Ängste, da sie sich in der gesamten Zeit nie diskursiv und respektvoll mit den Kritikern zusammen gesetzt haben und die Ängste der Menschen zum Thema gemacht haben.

    Dort, wo Politiker ihr Volk wie kleine Kinder behandeln und mit dem drohenden Zeigefinger und gewichtiger Polemik moralischen Druck ausüben, reagiert der Mensch mit Irritation und Fragen.

    Wenn also die taz, die Politik oder wer auch immer wirklich aktiv gegen solche kruden Bewegungen vorgehen möchte. Dann liegt es in ihrer Verantwortung, gezielt auf die Kritikpunkte und Fragen einzugehen, argumentativ zu erörtern und umfassend kritisch zu hinterfragen.

    Solange man in den öffentlichen Diskurs die Ängste und Fragen nicht aufnimmt, wird sich die Situation verschärfen.

    Es ist nutzlos, die Betroffenen als Verschwörungstheoretiker abzustemoeln, solange man sie nicht mit faktischen Gegendarstellung aufklärt. Denn ohne stichhaltige Gegenbeweis, lässt sich auch eine Verschwörungstheorie nicht als solche abtun.

    Es ist daher die Pflicht der taz und der Regierung, sich endlich der Kritiker und ihren Fragen anzunehmen, damit diese sich ernst genommen fühlen.

    Fruchtbarer Diskurs anstatt verhärtet Fronten. Das wünsche ich mir sehr von der taz.

  • Der Unterschied zu früher ist, dass diese Leute nicht mehr alleine oder zu zweit in der Dorfkneipe sitzen und und nur den Rest der Gäste mit Ihren geistigen Ergüssen "beglücken" (die zu späterer Stunde nach mehr Alk nicht selten in sowas wie "unter Adolf war auch nicht alles schlecht" mündeten) heute ins Netz gucken, und - garantiert - andere Gehirnakrobaten finden, die dasselbe denken wie sie selbst. Diese Leute triggern sich gegenseitig, und kommen - anders als die Kneipengrößen der Vergangenheit - auch wenn Sie wieder nüchtern sind nicht zu Vernunft.

    • @Kaboom:

      Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - merkt an -





      Dorfkneipe mit Kawumm: taz.de/Koepfe-der-...bb_message_3955738







      Diese "Spinner" haben wir in der Dorfkneipe ausgelacht. Heute ist es leider möglich, mit schlechten Büchern und üblen youtube-Kanälen "gutes" Geld zu verdienen. Heilige Influencia, erbarme Dich unser.“

  • Der Beitrag wurde entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette. Die Moderation

    • @Dieter Ewald:

      Ich kann gut verstehen, dass Sie Ihr Abo kündigen. Ich hatte ursprünglich vor, die taz wegen der guten Berichterstattung zu Tier- und Umweltschutz wieder zu abonnieren. Dass - abgesehen von der absolut einseitigen COVID-19-Berichterstattung und (taz-)Komentaren, die nicht als solche gekennzeichnet sind - nun offenbar selbst besonnene Stimmen mundtot gemacht werden, wohingegen inhaltsleere, unsachliche Äußerungen anscheinend gern veröffentlicht werden, sofern sie der eigenen Auffassung entsprechen, lässt mich davon jedoch Abstand nehmen. Merkt die taz gar nicht, dass Sie Verschwörungstheroretikern (oder haben diese etwa in Teilen doch Recht, allmählich könnte man das wirklich meinen?!) damit in die Hände spielt?

  • Wer im Jahr 2020 allen Ernstes die Juden, Chinesen oder Bill Gates als bewusste Urheber der Corona-Krise anpreist, ignoriert bewusst den Zusammenhang zwischen Umweltverschmutzung, Armut Globalisierung bei der Entstehung von Pandemien oder hat ganz einfach einen ziemlich dicken Sockenschuss. Auch sehr gefährlich.

    • @aujau:

      Armut und Globalisierung

  • Tatsächlich hat Ken Jebsen in seinem Labor Sars-CoV2 entwickeln lassen, um die demokratische Regierung zu schwächen, das System zum Einsturz zu bringen und die Macht in Deutschland zu übernehmen. Finanziert wurde er von Bill Gates, George Soros, Wladimir Putin und BMW.

    • @Stechpalme:

      "Ken Jebsens" Finanzierungsmodell ähnelt, dem von "Widerstand 2020" aber ganz erstaunlich: Angeblich lebt er "Crowdfinanziert" nur von anonymen Kleinspenden.

      Über seine Geldmittel kann grundsätzlich sehr viel spekuliert werden, weil er selber keine weitere Erklärung darüber veröffentlicht.

  • Nicht erwähnt werden in dem Artikel die GründerInnen der neu gegründeten "Mitmach-Partei" "Widerstand 2020".



    Wahrscheinlich völlig zu recht.



    Bestand schon die Gründungsversammlung nach eigenen Angaben nur aus drei Personen (die niche einmal zur Gründung eines eingetragenen Vereins ausreichen) und erfüllten weder die Satzung noch die intransparente Finanzierung (Ausschließlich durch anonyme Spenden) den Anforderungen des Parteiengesetzes, so hat sich in der Nacht das Gründungs-Trio nochmals um ca 30% verringert: Mitbegründerin Victoria Hamm hat ihren Rücktritt von allen Ämtern zum 10. Mai verkündet.

  • 8G
    82286 (Profil gelöscht)

    Würde Herr Drosten Ihren Post bei seiner Begriffserläuterung zum "PRÄVENTION-PARADOX" gekannt haben, er hätte ihn zitiert.

    • 8G
      82286 (Profil gelöscht)
      @82286 (Profil gelöscht):

      sorry ...



      war für NOVAK als Antwort gedacht.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    In den Biografien wurde begrifflich ganz richtig von "Ideologie" geschrieben.

    Ich möchte in diesem Kontext wiederholen, was ich an anderer Stelle schon geschrieben habe:



    Statt von "Verschwörungstheoretikern" sollte besser von "Verschwörungsideologen" die Rede sein. Immerhin ist auch die offizielle Theorie zum 11. September 2001 eine Verschwörungstheorie - Bin Laden hat mit einer weltweit agierenden Geheimorganisation von Afghanistan aus die USA angegriffen.



    Der Unterschied zwischen Ideologie und Theorie besteht in ihrer Falsifizierbarkeit bzw in der Überprüfbarkeit ihrer Vorhersagen (was im Übrigen auch den Unterschied zwischen bürgerlicher Ideologie und Kritischer Theorie ausmacht).

    • @85198 (Profil gelöscht):

      Bei der Falzifizierung haben sich die Truther viel Mühe gegeben, der 911-Regierungsbericht nimmt es mit physikalischen Gesetzen eher nicht so genau. Aber das ist alles egal, da grundsätzlich die Regierung immer die Gute ist. Der Vorwurf, mit Kritik und Bedenken psychopathischen Massenmördern und Terroristen einen Anlass zu geben (den schlechter Kaffee und altes Brot genauso bieten könnten), ist einfach nur ein autoritäres Mittel, das von Storys über Reptilienmenschen profitiert. Moderner Metternich.

    • 0G
      01209 (Profil gelöscht)
      @85198 (Profil gelöscht):

      Der Beitrag wurde entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette. Die Moderation

      • @01209 (Profil gelöscht):

        Der Beitrag wurde entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette. Die Moderation

         

    • 0G
      01209 (Profil gelöscht)
      @85198 (Profil gelöscht):

      "Bin Laden hat mit einer weltweit agierenden Geheimorganisation von Afghanistan aus die USA angegriffen."

      Das ist schon dreist, das als Realität hinzustellen, aber ich gebe zu, es ist eine Möglichkeit.

    • @85198 (Profil gelöscht):

      Nun bin ich leider kein Geisteswissenschaftler, aber in der Naturwissenschaft ist der Weg von der Idee zur Theorie oftmals sehr kurz.



      Wenige Indizien genügen.

      Sprich: Idee und Theorie sind in meinem Weltbild eng verwandt, erst wenn sich richtig viele Indizien ansammeln, wird es zum Gesetz erhoben.

      Aber obwohl seine (evtl. scheinbare) Richtigkeit inzwischen mehrfach extrem genau nachgewiesen wurde, nennt man Einsteins Erkenntnisse "Theorie", aber die nachweislich unvollständigen bzw. falschen Annahmen Newtons "Gesetz".



      Während Isaac Newton, der eben falsch lag, eine bekannte Ikone der NaWi ist, ist bspw. der geniale James Clerk Maxwell recht unbekannt, obwohl er nie widerlegt wurde.

      Anders gesagt: Menschen nennen Sachen wie sie lustig sind. Ich sehe keinen nennensweten Unterschied zwischen Ideologie und Theorie.

      • @Fabian Wetzel:

        Was bitte ist denn am Newton "falsch"? Die ganzen altbewährten Newtonschen "Gesetze" sind sehr gute Näherungen für den Hausgebrauch bei niedrigen Geschwindigkeiten und mathematisch wie physikalisch sauber aus den bislang noch nicht widerlegten Einsteinschen Theorien ableitbar.

        • @Da Hias:

          Mit "falsch liegen" meinte ich, dass Newton der Meinung war, seine Erkenntnisse wären die ganze Wahrheit.



          Das war ungeschickt ausgedrückt.

          Wollte nur darauf hinaus, Worte wie Idee und Theorie nicht allzusehr auf die Goldwaage zu legen.

          @Kaboom: Ach sagen Sie blos.



          Sie sind ja scheinbar mindestens genauso schlau wie ich. Aber eine kleine Anmerkung noch: "Beweise" werden in der exakten Wissenschaft Mathematik geführt, in der Naturwissenschaft gibt es keine.

      • @Fabian Wetzel:

        Ihre Behauptungen sind - ganz schlicht gesagt - völliger Quatsch. Eine Theorie in der Wissenschaft (egal ob Natur- oder nicht) ist der letzte Schritt vor dem Beweis einer Hypothese

        de.wikipedia.org/wiki/Theorie

  • Eine hübsche Pointe ist es schon, wenn ausgerechnet Reichsbürger plötzlich für das Grundgesetz der eigentlich abgelehnten BRD GmbH auf die Straße gehen...

  • Das mit der Alukugel ist doch Satire, das kann nur Satire sein.

    • @Gnutellabrot Merz:

      Realsatire.



      "Ken Jebsen" macht mit seiner allerjüngsten Veröffentlichung gerade noch mal ordentlichWerbung dafür.



      Das rundet auch nochmals das Sektenbild ab, welches er ganz gezielt aus seiner Anhängerschaft formt. Natürlich mit ihm, "Ken Jebsen" als Guru.

      • @Wagenbär:

        Natürlich...die Jebsenkirche.. Wer kennt sie nicht...

        Gute Nacht.. Schlafen sie schön

  • Tjajaa da sind sie wieder, die alten weißen Männer, deren größte Angst ist, die eigene Bedeutungslosigkeit zu akzeptieren und sich als teil demokratischer Prozesse zu begreifen die1. Im Ergebnis nicht verpflichtet sind, jedem gefallen zu müssen und 2. schon immer politischer Kampf waren, für die nicht automatisch profitieren. Und das alte weiße Männer nicht automatisch von demokratischen Prozessen profitieren finde ich gut, wenn das bedeutet, dass bisher mrginalisierte Gruppen mehr profitieren.... cheers

  • "Ken Jebsen" (in Anführungszeichen, weil das nach eigenen Angaben nicht sein richtiger Name ist) war schon bei der klar antisemitischen Astroturf-"Bewegung" "Montagsmahnwachen für den Frieden" die graue Eminenz und einer der wichtigsten Stichwortgeber.



    Bei den Montgsmahnwachen war er u.a. dadurch aufgefallen, dass er seinen gläubigen AnhängerInnen mehr als ein Jahr lang von den Bühen herab ankündigte zukünftig auf keiner Bühne mehr stehen zu wollen.



    Jebsen, brüstete sich stolz damit, den Wikipedia-Eintrag zu seiner Person ganz persönlich gefälscht zu haben und rief seine Anhänger öffentlich dazu auf, den Eintrag von Daniele Ganser auch zu verfälschen. Und beklagte sich dann theatralisch darüber, dass Wikipedia versucht, solche Manipulationen zu unterbinden und erkannte Manipulateure sperre.



    Jebsen hatte seine gläubigen AnhängerInnen auch öffentlich zum Stalking gegenüber einem von ihm unerwünschten Wikipedia-Autoren aufgerufen.



    Die TAZ bezeichnete Jebsen als "Feind" da sie "von der Nato gekauft" sei und rief seine AnhängerInnen dazu auf sie zu boykottieren.

  • Autsch. Es ist in der Tat, ob auf der Straße oder in den Medien, eine bunte Mischung aus links und rechts, die die Corona-Maßnahmen kritisiert - spontan fallen mir links z.B. auch Heribert Prantl von der SZ und Juli Zeh ein. Denn während der epidemiologische Erfolg vieler Maßnahmen wissenschaftlich eher unsicher ist, sind ihre Folgen unmittelbar spürbar: Arbeitslosigkeit, ungleiche Belastungen zwischen Arbeits- und Kapitaleinkommen, überforderte Familien, Kriminalisierung alltäglicher Verhaltensweisen - das sind alles ganz klassisch "soziale Kämpfe", zu denen eine Linke eigentlich genug zu sagen hätte. Hätte. Stattdessen werden hier Kritiker pauschal als Verschwörungstheoretiker und Rechte abgetan. Ich glaube, eine Linke die sich größtenteils auf bedingungslosen Regierungsgehorsam festlegt, macht sich schlicht überflüssig. Die taz schreitet voran. Und vielleicht ist am Ende der Gegensatz Liberal/Autoritär dann wichtiger geworden als das überkommene Links/Rechts. Dann stehen wir vor ganz neuen Konstellationen.

    • @Novak:

      Traurig die Zeiten, in denen vernünftig mit Autoritär verwechselt wird.

    • 9G
      97075 (Profil gelöscht)
      @Novak:

      Sie wollen nicht allen Ernstes die sehr differenziert vorgetragenen Einwände eines Hr. Prantl oder einer Fr. Zeh mit dem Geschwurbel der Alumützenfraktion in dem Artikel in eine Topf schmeißen?



      Übrigens haben Sie in Ihrer Aufzählung da noch Hr. Lindner und hr. Laschet vergessen

    • 8G
      82286 (Profil gelöscht)
      @Novak:

      Würde Herr Drosten Ihren Post bei seiner Begriffserläuterung zum "PRÄVENTION-PARADOX" gekannt haben, er hätte ihn zitiert.

    • @Novak:

      Natürlich stehen die aktuellen Maßnahmen auf einer noch schwachen wissenschaftlichen Grundlage. Das ist aber bei einem Virus das überhaupt erst seit Ende 2019 auf dem Radar von Wissenschaft und Medizin ist auch gar nicht anders möglich.



      Als anzes betrachtet waren sie aber nötig und sinnvoll. Zur Erinnerung: vom 25.03 bis 16.04 stieg die tägliche Zahl der Verstorbenen im 7 Tagesdurchschnitt von 19 auf 232. Inzwischen konnte das exponentielle Wachstum gestopt und die Zahl auf 118 Tote täglich gedrückt werden(errechnet aus RKI zahlen)



      Was hätte die Regierung den tun sollen ? ihre Bürger sterben lassen wie es jetzt in Teilen der USA passiert und in noch viel stärkerem Maße passieren wird?

      Natürlich muß die kapitalistische Gesellschaftsform kritisiert werden. Diese hat auf Pandemien schlecht vorbereitete Gesundheitts- und Sozialsystheme geschaffen. Außerdem sind die die Opfer und Lasten der Krise in einer kapitalistisch geformten Gesellschaft höchst ungleich verteilt.



      Gemessen an den Start und Struktur vorausetzungen haben die hiesigen Regierungen aber gut und im objektiven Interesse der Bevölkerung gehandelt.



      Bei Kritik und Kämpfen innerhalb der kapitalistisch geformten Gesllschaften muß immer diese Form mitbedacht werden sonst landet man bestenfalls bei einer regressiven Kritik und schlimmstenfalls bei wüsten Verschwörungstheorien , wie sie im Artikel sehr schön beschrieben werden.

    • @Novak:

      "Stattdessen werden hier Kritiker pauschal als Verschwörungstheoretiker und Rechte abgetan. [...]"

      Bis an diese Stelle kann ich voll zustimmen. Dann wird die Kritik selbst sehr pauschal.



      Insbsondere störe ich mich auch an dem "hier" in dem Satz, da ich den Artikel selbst als ungewöhlich ausdifferenziert wahrgenommen habe. Natürlich nehme auch ich wahr, dass der Fokus wieder einmal darauf zu liegen scheint, die Kritik zu problematisieren anstatt sich inhaltlich damit auseinander zu setzen.



      So ausdifferenziert hat sich vermutlich aber noch niemand an den Kritikern abgearbeitet.

    • @Novak:

      "(...)werden hier Kritiker pauschal als Verschwörungstheoretiker und Rechte abgetan"



      --------------------------------------------------------



      Nein.



      In dem Artikel werden konkrete Menschen wohlbegründet als Verschwörungstheoretiker bezeichnet sowie Verflechtungen der selbsternannten Bürgerrechts-Bewegung mit rechtsextremistischen Akteuren benannt.

    • @Novak:

      Leider haben Sie recht.

      • 9G
        97075 (Profil gelöscht)
        @lulu schlawiner:

        Herrlich wie sich Sascha Lobos Anleitung: "So verschieben Sie eine Debatte nach rechts" immer wieder bestätigt.

        • @97075 (Profil gelöscht):

          Was hat den "Rechts" hiermit zu tun???

      • 8G
        82286 (Profil gelöscht)
        @lulu schlawiner:

        NOVAK hat überhaupt nicht recht.



        In der Theoretischen Physik wird über die Viele-Welten-Theorie diskutiert. Sie und ich und NOVAK, wir leben in der Welt, in der es wegen eines Virus einen LockDown gegeben hat. Einen geordneten LockDown. Mit den bekannten Negativwirkungen für Wirtschaft und Gesellschaft insgesamt. Und trotz, für Einige wegen, des geplanten Vorgehens der Executive gab es Infizierte, Corona-Tote, Hamsterkäufe und jetzt auch bundesweite Demos gegen den LockDown. Mit Figuren und deren Fans, die an Skurilität kaum zu überbieten sind. Bis zum “veganen Koch” der zum bewaffneten Widerstand aufruft. Das ist der Zweig der Welt, in dem wir leben. Mit einem großen gesellschaftlichen Konsens und einer Situation, in der man mit gutem Willen einige Zeit über die Runden kommen kann.



        Die Welt, die uns erspart geblieben ist, sieht möglicherweise so aus.



        Weiterhin Fußball und WiesnGaudi



        Keine Kontaktbeschränkung



        Keine Prävention in den Krankenhäuser



        Ungehinderte Ausbreitung des Virus



        Kranke müssen abgewiesen werden oder liegen in den Fluren der Krankenhäuser



        Die Leute haben Angst und gehen nicht mehr zur Arbeit, die Wirtschaft bricht auch zusammen, aber nicht nur um keine Autos mehr zusammenzubauen, sondern auch die, die die öffentliche Infrastruktur am laufen halten. Und ohne Kurzarbeitergeld. Ohne jeden gesellschaftlichen Konsens.



        Nicht nur Hamsterkäufe, sondern Plünderungen sind zu erwarten, kein Wasser, kein Strom.



        Dann ist der erste Punkt der Aufzählung natürlich auch erledigt.



        Sie meinen ich übertreibe? Keineswegs. Wie dünn die zivilisatorische Decke ist, lesen Sie im Artikel, den wir hier diskutieren.

        • @82286 (Profil gelöscht):

          Für Sie gibt es anscheinend nur ein einziges Mittel, mit der Epidemie umzugehen - der Lockdwon inkl. Kontaktverbote. Dass andere Staaten, z.B. in Ostasien, mit anderen Mitteln und ohne Lockdown sogar wesentlich besser durchkommen, ignorieren Sie. Da gibt es genug Luft zur Abwägung zwischen verschiedenen Mßnahmen und ihren Folgekosten.

    • 0G
      09139 (Profil gelöscht)
      @Novak:

      Aber dass da bekannte Nazis von der AfD und NPD sowie Antismeiten akzeptiert werden, haben sie schon mitbekommen?



      Ich sehe keine Linken Kräfte, die mit Nazis kooperien. Pseudo - Linke trifft es eher.



      Und wenn dort Naidoo singen würde und Hildmann kochen würde, würdees die anderen stören?? Ich denke nicht.

      • @09139 (Profil gelöscht):

        "Ich sehe keine Linken Kräfte, die mit Nazis kooperien. Pseudo - Linke trifft es eher."

        No true scotsman? Auch Linke sind in der Lage Ihre Ziele über ihre normalerweise bestehenden Feindschaften zu stellen à der Feind meines Feindes. Oder sie sind so extrem, dass ihnen alle oder zumindest solche Mittel recht sind. Das dürfte aber nur eine Minderheit sein.

  • "Die Gefährlichkeit von Covid-19 wird geleugnet und die Maskenpflicht wird abgelehnt "

    Man kann eine wissenschaftliche These oder Einschätzung nicht "leugnen" - das sind keine religiösen Dogmen, sondern relative Wahrheiten, denen der Widerspruch stets inhärent ist. Und es genügt, die Maskenpflicht in Frage zu stellen, um zu Verschwörungstheoretikern gezählt zu werden, dann sollte die TAZ bitte auch den Präsidenten der Bundesärztekammer dazu nehmen.

    Die TAZ ist aus meiner Erinnerung aus der Idee der "Gegenöffentlichkeit" geboren. Heute übernimmt es die BILD-Zeitung, diese herzustellen.

    • @Frank Müllers:

      Vielleicht hat sich an der Haltung der Bildzeitung und der taz inhaltlich gar nicht viel geändert - nur der gesellschaftliche Mainstream ist ein anderer. Ich war mal mit meinem Fokus auf Menschenrechten, Umweltschutz und Feminismus Angehörige einer Minderheit, die laut sein musste, um zur Kenntnis genommen zu werden. Angehörige des damaligen Mainstreams (der da noch nicht Mainstream hieß) konnten sich auf noch geltende Traditionen stützen, meine Sichtweisen als spinnert abtun und ignorieren. Jetzt sind meine Sichtweisen mehrheitsfähig. Ich nenne das gesellschaftlichen Fortschritt.

    • @Frank Müllers:

      Ich kann bei Ihrer Kritik mitgehen.



      Die BILD im Gegensatz aber als Garant der Gegenöffentlichkeit darzustellen geht mir aber zu weit und war hofentlich nur als Provokation gemeint.



      In meiner Wahrnehmung ist die BILD ein Hetzblatt, welchem es nicht um Dialog sondern vielmehr um Schlagzeilen geht. Wirkliche Gegenöffentlichkeit findet in der Breite aktuell schlicht nicht statt.

    • @Frank Müllers:

      Ja, die Bild-Zeitung hat kritische Artikel. Die hat die taz auch.

      In diesem Artikel werden fünf Hauptpersonen vorgestellt und deren bisheriger Werdegang, um einordnen zu können, wem man bei solchen Demos folgt.

      Ich finde den Artikel hilfreich und interessant. Allein der Umsatnd, das an einer Stelle im Artikel steht, "Maskenpflicht wird abgelehnt" genügt nicht, um den Artikel dahin zu drehen, dass er überzogen sei. Es ist halt ein Mosaiksteinchen von vielen.

      Wenn Sie sich an dem Wort "leugnen" stören: Wie würden Sie es denn nennen, wenn ich behaupte: Die Sonne kreist um die Erde und diese ist eine Scheibe? Eine veraltete wissenschaftliche Ansicht? Eine relative Wahrheit (was immer das sein soll)?

      • @Strolch:

        Hehe kein gutes Beispiel ihr letztes.



        Physikalisch betrachtet umrunden Sonne, Planeten, Monde und der ganze Kleinkram, alle ein gemeinsames Gravitationszentrum, welches sich zugegebenermaßen unter der sichtbaren Sonnenoberfläche befindet. (Betrachtet man aber isoliert das 2er-System Sonne-Jupiter, so wandert dieser Punkt tatsächlich sogar über die Sonnenoberfläche.)



        Und dieser Schwerpunkt bewegt sich auch noch bezüglich jedes Körpers.

        Aber: Für Berechnungen - oder sagen wir Näherungen - in diesem System ist es nicht zwingend notwendig, die Sonne als Zentrum anzunehmen. Sie können jeden Körper als festes Bezugssystem definieren - z.B. die Erde, nur die Mathematik ist nachher kniffliger.

        Und "kreisen" tut da garnix, kein Körper im Sonnensystem beschreibt einen Kreis, die genauen Bahnen der einzelnen Körper sind höchstkomplexe Gebilde, die sich ständig gegenseitig beeinflussen und geringfügig verändern. Vereinfacht sind es Ellipsen.

        Man kann auch die Erdoberfläche als eben definieren (gravitätisch ist sie das auch beinahe), aber wenn man das Sonnensystem betrachtet, macht das wenig Sinn.

        Aber ich liebe dieses Argument um Flacherdler zu verwirren und zu ärgern. Erst gebe ich ihnen recht und dann fange ich an von Polar-kartesischen Umwandlungen und anspruchsvoller Trigonometrie zu fabulieren. Das hat von denen noch keiner gerafft.

        Mag sein, ich bin ein wichtigtuender Besserwisser, aber manchmal fühlt es sich ganz gut an. :D

        • 9G
          97075 (Profil gelöscht)
          @Fabian Wetzel:

          Toll, was Sie so alles wissen. Verstehe zwar den Bezug nicht aber egal. Strolchs als Beispiel gebrachte falsche Aussage " Die Sonne kreist um die Erde" haben Sie trotzdem nicht bestätigt. ..und " kreisen".. Ihnen ist bestimmt bekannt das in der Affinität die Ellipse als Bild des Einheitskreises definiert ist.



          Ach so: Vielleicht machen Sie sich mal schlau was "gravitätisch" bedeutet.

      • @Strolch:

        SDie onne kreist um die Erde? Schönes Beispiel - nur ein paar hundert Jahre alt - ein bißchen wohlfeil, oder? In der Wissenschaft gibt es nicht nur "schwarz" oder "weiß" - und es gibt gute Argumente von Experten, darunter namhafte Wissenschaftlern, dass es hier keineswegs um einen "Killervirus" handelt, und wer sich vor Wissenschaft nicht fürchtet, setzt sich mit Argumenten auseinander.

        Wer am Recht hat, who knows? Vielleicht nicht 400, sondern schon in ein, zwei Jahren werden wir das wissen, wie wir heute wissen, dass auch die Schweinegrippe letztlich relativ harmlos war. Wenn wir aber wissenschaftliche Einschätzungen, so begründet sie auch sein mögen, wie Dogmen behandeln und Personen die sie anzweifeln oder widersprechen, wie Ketzer aka "Verharmloser", "Leugner" oder "Verschwörungstheortiker" behandeln .- dann hat nicht nur mit Demokratie, sondern auch mit Wissenschaft nicht mehr viel zu tun.

        Im Übrigen hab ich weder den Artikel als Ganzen kritisieren wollen, noch gar als "überzogen" hingestellt. Ich weiß noch, wo Sie das lesen. Ich habe mich genau an den beiden Punkten gestoßen, die ich genannt habe. [...]

        Dieser Kommentar wurde gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette. Die Moderation

        • @Frank Müllers:

          Meine Reaktion passt zu semireligiöser Wahrheit?? Ich würde Ihnen empfehlen noch einmal die Unter-Überschrift zu lesen, da ist auch von "Zweiflern" die Rede. Nur sollte ein Zweifler wissen, wem er hinterher läuft. Das schafft der Artikel gut. Mehr will DIESER Artikel nicht. Bei Frau Bahner habe ich mich im Übrigen auch einmal an dem Begriff der Verschwörungstheretikerin gestört. Aber bei den fünf Personen, die hier vorgestellt werden, habe ich da weniger Probleme...

        • 9G
          97075 (Profil gelöscht)
          @Frank Müllers:

          Nennen Sie mir einen ! "namhaften" Wissenschaftler.



          Bitte....



          und schauen Sie, wenn Sie schon dabei sind noch die Bedeutung von "leugnen" nach

        • @Frank Müllers:

          Kritik an wissenschaftlichen Erkenntnissen ist, wenn sie von Fachleuten nach fachlichen Kriterien geäußert wird wichtig und grundlegend für die Wissenschaft.



          Diese Querfront von Jebsen und Co sind jedoch Fachfremd und deren "Kritik" hat nichts mit Wissenschaft, noch mit wissenschaftlichen Hypothesen zu tun.



          Dass man diese Polemik von diesen Aluhutträgern nicht für voll nimmt, ist das einzig Sinnvolle und Rationale.



          Jeder der auch nur im Ansatz versteht, was Wissenschaft ist, kann nur zum Schluss kommen, dass es sich bei diesen "Aufgewachten" um ausgesprochene Idioten handelt, welche sich Kompetenzen anmaßen, welche sie schlicht nicht haben.

        • @Frank Müllers:

          Aha. Verlinken Sie doch bitte die Artikel der "namhaften Wissenschaftler".

  • Das größte Problem ist, dass diese ganze Blase an Verschwörungstheorien, Alternative Facts, Truthergedöns, (braun-)esoterischem Pseudospirit, etc. immer noch völlig unterschätzt und auch fehlinterpretiert wird.

    Man ist über jede einzelne Bewegung verwundert bis belustigt. Reichsbürger, Impfgegner, Wissenschaftsleugner, Prepper, Flacherdler nimmt man mittlerweile kopfschüttelnd zur Kenntnis. Über den massiven Hass im Netz ist man entsetzt, hält ihn aber für eine reine Kosequenz der Anonymität.

    Trolle und Bots, die Foren zuspammen. Unzählige Propagandavideos, Chatgruppen, Fakeprofile auf Youtube, sozialen Netzwerken oder Messengerdiensten findet man immer mal wieder schlimm, aber wer schaut sich das schon an?

    Über Leute, die sich zum König krönen, Reichskennzeichen ans Auto basteln, Behörden und Ämter traktieren, ihren Ausweis abgeben, Waffen horten, um sich ballern hält man für vereinzelte Spinner.

    Seit Jahren gibt eine enormes Wachstum und eine zunehmende Vernetzung dieser Szenen und Weltbilder. Immer mehr und immer krudere Theorien tauchen auf und finden Anhänger, die teilweise aggressiv und sektenartig den Unwissenden die Wahrheit verkünden.

    Das hat alles was mit massivem Vertrauensverlust von Teilen der Gesellschaft in die Politik und in religöse Instanzen zu tun und mit dem Vakkum das dort entsteht. Mit Unterwanderung und Vereinnahmung von Esoterik-, und Alternativmedizinszene durch Rechtsextreme. Desinformationskampagnen durch (z.B.) russische oder amerikanische Propagandamedien, Thinktanks.

    Ums mal ganz billig runterzubrechen. Im Netz tobt ein Propagandakrieg um die Verunsicherten, die Entäuschten, die Leichtgläubigen und Hasserfüllten. Der Aufstieg der neuen Rechten kommt nicht von ungefähr und ist das Ergebnis der Ignoranz und Arroganz von Politik und Gesellschaft dieser Entwicklung gegenüber.

    • @Deep South:

      Sehr gut zusammengefasst, meiner Meinung nach. Allerdings geben viele Staaten (auch unserer), einige Konzerne und Interessengruppen auch genug Grund zur Unzufriedenheit und Kritik ( z.B. was Überwachung, Korruption, Kriegstreiberei angeht). Das Internet bietet jedem die Möglichkeit, bequem seine Meinung als Blog, in Videos usw. zu verbreiten und eine Menge Leute zu erreichen. Es kommt halt immer darauf an, was man aus seinen Möglichkeiten macht. Leider gibt es genug Spinner im Netz, die es übertreiben (teilweise aus Verblendung, teilweise aus purem Kalkül) und dadurch ein schlechtes Licht auf jede berechtigte Kritik an unserem System werfen.

    • @Deep South:

      Alles richtig. Ich würde noch anfügen wollen: Mangelnde Bildung.

      Sicherlich sind nicht alle Mitglieder dieser Gruppen, vor allem nicht mancher Anführer, dumm. Aber ich schätze, eine bessere Allgemeinbildung mit der Fähigkeit seinen gesunden Menschenverstand einzusetzen als Bonus, würde diesen Leuten viele Anhänger rauben.

      • @Fabian Wetzel:

        Gerade mit guter Bildung zu sollte eine Gesellschaft ständig im Diskurs stehen.

        Und "guter Menschenverstand" kann beim einen zu dem Ergebnis und bei der anderen zu dem Ergebnis führen - trotz oder gerade mit Bildung!

        • @Hanne:

          Zugegeben, diese Gedanken kamen mir auch, aber ich wollte mich kurz fassen.

          Solange eine Theorie in sich schlüssig ist, hilft einem gesunder Menschenverstand nicht dabei, sie auf Wahrhaftigkeit zu überprüfen. Und Allgemeinbildung reicht oft bei speziellen, komplexen Fachthemen auch nicht aus.

          Nur stehen vielen dieser Theorien eben logisch nachvollziehbare Argumente entgegen. Und manches ist in sich widersprüchlich.

  • Eines hat ein Teil dieser vermeintlich wirrköpfigen Protagonisten mit denen gemeinsam, die seit Wochen gegen die Restriktionen poltern. Auch hier wurden Virologen desavouiert und zum Teil auch die politischen Kräfte, die zu größerer Behutsamkeit aufriefen.



    Es gibt also auch Wirrköpfe, die etwas bürgerlich zivilisierter auftreten. Wahrscheinlich sind die aber wirklich gefährlich, denn die haben mit ihrer Lockerungsorgie ihr Ziel erreicht.

  • Ich habe am 1.Mai ein Exemplar der Zeitschrift "Demokratischer Widerstand" im Park gefunden. Darin - ich glaube sogar auf der Titelseite - war als sehr großbuchstabige Überschrift über einen ganzseitigen Artikel das Wort "unteilbar" geschrieben, im selben Orange, wie es das antifaschistische Bündnis #unteilbar verwendet, aber ohne deren Logo. Im Text dann Inhalte zum Thema "Hygiene-Regime", welche das Bündnis #unteilbar nie und nimmer veröffentlichen würde. Es wird hier offensichtlich versucht, ein eher linkes Spektrum anzusprechen, in dem man vortäuscht, Inhalte bekannter linker Gruppierungen zu verbreiten. In der Natur heißt so etwas Mimikri oder "Signalfälschung".

    • @Kolyma:

      Linke Sprache, Attitüde, Schrift- und Bildformen werden ja schon immer gerne von der Neurechten kopiert, das sehe ich auch.

  • Ob Atemschutzmasken aus Aluminium ein Geschäftsmodell wären?

    • @tomás zerolo:

      Alufaser-Matte als Filter für DIY-Masken, würde ich vorschlagen. Mit Silber-Ionen und Granderwasser "aktiviert"... das könnte was werden!

      • @Wurstprofessor:

        Aber nur rechtsherum gerührt, bitte!

        • @tomás zerolo:

          Es ist eine besondere Tragik dieses Verschwörungssumpfes, daß viele Pfade hineinführen, von rechts, von links oder von sonst wo her kommend.

  • Es sind so viele, und alle mit einfachen Mitteln auch wirtschaftlich erfolgreich - man könnte meinen, da steckt eine Verschwörung dahinter.

    • 9G
      90857 (Profil gelöscht)
      @R R:

      "eine Verschwörung dahinter"

      Ja, glaube ich auch. Bei dieser Inflation derartiger Artikel in allen Qualitätsmedien muß schon was d'ran sein an der Verschwörung.

      Man braucht, auch hier, nur spiegelverkehrt lesen, und schon wird das klar.

      Als ehemaliger Wessi musste ich das in den letzten Jahren erst lernen, während ehemalige DDR-Bürger diese Spiegelschrift in ihren Staatsmedien damals wie heute wohl recht leicht entziffern können.

      • @90857 (Profil gelöscht):

        Damit treffen sie genau ins Schwarze.... Der Begriff Verschwörungstheorie kommt einen Denkverbot gleich...



        Ich betrachte den inflationären Gebrauch sehr sehr kritisch.



        Viele Verschwörungstheorien haben sich in der Vergangenheit schon als historische Fakten erwiesen...

        • @Dieter Ewald:

          Ach mensch, ja - "Verschwörungstheorie" ist ein etwas inflationär verwendeter Begriff. Eine Kritik an seiner an kritischer Theorie einsparenden Faulheit ist durchaus berechtigt.

          Das hat nur überhaupt nichts mit dem vorliegenden Sachverhalt zu tun WER sich da mit WELCHEM Hintergrund mit eigentlich WELCHEN ZIELEN zusammen tut.

          Früher war es üblich mangelnde Pressefreiheit, Zensur, Staatspropaganda INHALTLICH anzugreifen. Es ging darum sie nicht zu beklagen, sondern den INHALT, den SACHVERHALT zu kommunizieren der unterdrückt unf bekämpft wird.



          Also darüber zu sprechen was tatsächlich in Vietnam, in El Salvador, in den Fabriken passiert und wer wozu von der Startbahn West abhebt. Aber was haben diese Leute zum Sachverhalt an überprüfbarer Analyse oder Realitätsbegriff vorzuweisen? Ausser das sie auch ein bisschen Gehör, ein bisschen Macht. ein bisschen am Geschäft beteiligt sein wollen. Beim nichts ausser sich selbst im Angebot zu haben.

          Wer den Mechanismus nicht begreifen will, beklagen rechtsautoritäre Zensur. Der hat wirklich nichts von dem verstanden, was erst zu 33 und dann vor 75 Jahren unter unfassbaren Opfern beendet werden konnte.

          Und die Sache ist schlicht schon erledigt und nicht einmal für irgendetwas Gesprächsgrundlage seit klar ist: Die sammeln Daten ein von arglosen Webseitenbesucher, die "Mitglied werden ohne Mitgliedsbeitrag" dabei besteht der schon in dem Datensatz der so produziert wird. Von einer angeblichen Bewegung für Bürger- Grund- und Menschenrechte.



          Ist klar. Ich gehe zum Schlachter und lasse mich über vegane Zutaten beraten. Und lehne ich das als ein geradezu blödsinniges Ansinnen des Schlachters ab...krakeelt der ich würde ihn diskriminieren und zensieren.

        • @Dieter Ewald:

          "Ich betrachte den inflationären Gebrauch sehr sehr kritisch"

          Mensch kann jeden Begriff missbrauchen. Dennoch gibt es eine weitgehend richtige Konnotation für "Verschwörungstheorie".

          Etwas intellektuelle Aufrichtigkeit braucht es da halt auch. Wie sonst immer. Und ja, manchmal ist es schwierig zu unterscheiden. Wer hat gesagt, denken sei leicht?

          "Viele Verschwörungstheorien haben sich in der Vergangenheit schon als historische Fakten erwiesen..."

          Die meisten aber eher nicht. Es bringt m.E. nichts, hier pauschal die Grenzen zu verwischen.