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Klimaschutz als ReligionKlima unser im Himmel

Ingo Arzt
Kommentar von Ingo Arzt

Der Klimabewegung wird vorgeworfen, zu moralisierend, quasireligiös und irrational zu sein. Dieser Ruf ist das Beste, was ihr passieren kann.

Klimaschutz als paradiesische Utopie Foto: Simon White/ap

A us Klimaschutz muss dringend eine Religion werden. Rational sollte sie sein, global und ohne Gott. Der hat genug Mist gebaut. Gibt’s so ähnlich doch schon, werden jetzt einige sagen, nennt sich Humanismus. Und da sind wir schon beim eigentlichen Punkt: Der Vorwurf, die neue Klimabewegung sei moralisierend, quasireligiös und im Kern irrational, ist das Beste, was ihr passieren kann.

Die Vorwürfe gegen radikalen Klimaschutz wie Kohleausstieg sofort oder CO2-Neutralität bis 2035 sind: Das sei weder technisch noch ökonomisch noch mit Zustimmung der demokratischen Mehrheit möglich. Der Klimabewegung sei weniger CO2 in der Atmosphäre wichtiger als der Zusammenhalt der Gesellschaft, die Pendler auf dem Land, die Beschäftigten in der Autoindustrie.

All das ist richtig. Die neue Klimabewegung ist nicht nur rational, auch wenn sie sich in bestem Sinne der Aufklärung auf Empirie und Naturwissenschaft beruft. Aber ihre Kritiker sind eben noch viel weniger rational.

Mit Kritiker sind nicht die Fanatiker gemeint, die meinen, irgendeine Weltverschwörung hätte sämtliche Klimadaten gefälscht, um den Sozialismus einzuführen. Sondern all diejenigen, für die das Klimapaket der Bundesregierung gemacht worden ist. Das sagt im Prinzip: Wir machen jetzt mal richtig Klimaschutzbetrieb hier, seid endlich zufrieden. Und dann nörgeln die Klimafanatiker und sagen: Ja, aber das reicht doch nicht, um das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten.

Am hysterischsten brüllen die, die der Meinung sind, alles werde immer hysterischer

Hand aufs Herz: Wer hat da nicht innerlich schon mal die Augen verdreht? Das 1,5-Grad-Ziel mag rational alle Berechtigung haben, aber es nutzt sich als ewiges Mantra ab. Ebenso wie Greta Thunbergs Wut bei ihrem Auftritt vor den Vereinten Nationen ihren Zenit erreicht hat. Thunberg hat das grellste Mittel gewählt, Tränen, Wut, Verzweiflung, das funktioniert nur einmal.

Von jenen Kritikern ist also die Rede, die im Prinzip für Klimaschutz sind, aber praktisch nicht überfordert und ständig angebrüllt werden wollen. Die das Gefühl haben, die Klimadebatte werde zunehmend hysterischer, von allen Seiten. Und am hysterischsten brüllen die, die der Meinung sind, alles werde immer hysterischer. Man kann freilich auf den Konsum von Nachrichten oder Timelines verzichten. Aber wir reden hier nicht von der individuellen Entscheidung, sich aus einer öffentlichen Debatte auszuklinken, sondern davon, an ihr teilzuhaben.

Die Debatte ließe sich entschärfen, würden diese Kritiker der Klimabewegung anerkennen, dass die Freiheiten, die der Klimaschutz vermeintlich einschränken könnte, reine Mythen sind. Es ist ein Irrglaube, eine möglichst breite Produktpalette an Urlaubszielen, Turnschuhen, Parfums oder Würsten sei Ausdruck einer freien Gesellschaft. Sie ist Ausdruck dessen, dass wir alle zum Konsum erzogen worden sind. Angst vor Arbeitsplatzverlusten? Unternehmen verschwinden nicht nur wegen des Kohleausstiegs, sondern aus viel banaleren Gründen: Profitstreben etwa.

Auch jene, die meinen, wir lebten in einem freien System freier Märkte, denken tief irrational: Das System führt dazu, dass die Erde ökologisch kollabiert. Wer immer noch an die Funk­tio­nalität dieser Märkte glaubt, ist ein wesentlich stärker verblendeter Eiferer als eine Person, die der Idee nachhängt, man könne binnen zehn Jahren ein Industrieland klimaneutral machen.

Die Klimabewegung fordert einen so radikalen Wandel, dass sie eine metaphysische Erzählung braucht

Die neue Klimabewegung wiederum kann sich zwar auf die Wissenschaft berufen: Mehr als zwei Grad, da kann es zu einem Dominoeffekt kommen, dann ist die Biosphäre kaputt, fertig. Aber allein darauf zu verweisen ist kontraproduktiv. Denn zeitgleich fordert die Klimabewegung einen so radikalen Wandel und Verzicht, dass sie eine überzeitliche, metaphysische Erzählung braucht.

Sie bedient sich ja schon fröhlich religiöser Motive, bedient sich am kollektiven Gedächtnis von Gesellschaften, an mythischen Erzählungen von Apokalypsen und Erlösungen, von guten und bösen Mächten. Sie legitimiert damit ihre permanenten Appelle ans eigene Verhalten und das anderer – iss weniger Fleisch, fliege nicht zum Vergnügen, fahre Fahrrad. Sie moralisiert ohne Unterlass und sie stellt die Begrenzung der Erd­erwärmung über alles.

Das Quasireligiöse stärken

Was fehlt, ist eine stringente, positive Utopie. Derzeit geht es lediglich darum, die Apokalypse zu vermeiden. Nach der erfolgt zumindest in den monotheistischen Erzählungen eine paradiesische Utopie und in der einzigen säkularen Religion, die wir haben, dem Humanismus, eine bessere Gesellschaft. All diese Erzählungen haben es geschafft, Menschen über Generationen hinweg bei der Stange zu halten. Offenbar, weil sie ein dringendes, metaphysisches Bedürfnis erfüllen.

Will sich die neue Klimaschutzbewegung nicht in permanenter Untergangstimmung verlieren, sollte sie getrost den irrationalen, mythischen, quasireligiösen Teil, der in ihr steckt, einräumen und stärken. Sie muss eine emotionale Heimat werden, der sich auch die nächste und übernächste Generation anschließen kann. Sie braucht Mythen jenseits der Zerstörung.

Wie das aussehen soll? Sicherlich nicht mit Greta Thunberg als Klimapäpstin. Aber mit einer klaren Erzählung eines eigentlich paradiesischen Planeten, die jedes Kind versteht. Mit einem Glauben, der alle Götter zulässt, wer sie denn braucht, vor dem alle Menschen gleich sind und der klarmacht, dass es dieses nie erreichbare Paradies nur gibt, wenn die Schönheit der Natur für uns erhalten bleibt.

Diesen Glauben muss man nicht neu erfinden, er steckt bereits in den Menschenrechten und im Grundbedürfnis der Menschen nach klarem Himmel, klarer Luft, einer intakten Natur. Wem das zu kitschig klingt: Dann glauben Sie eben an was anderes. An ewiges Wachstum oder so einen Quatsch.

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Ingo Arzt
ehem. Wirtschaftsredakteur
Beschäftigte sich für die taz mit der Corona-Pandemie und Impfstoffen, Klimawandel und Energie- und Finanzmärkten. Seit Mitte 2021 nicht mehr bei der taz.
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121 Kommentare

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  • " Der hat genug Mist gebaut" .dass sollte man besser vom kapitalismus sagen.

    gegen oder ohne die armen der welt kann man den planeten nicht schützen.und die armen der welt sind nun einmal mehrheitlich gläubig und nicht ungläubig

    wenn man die welt als eine schöpfung dessen betrachtet an den sie glauben,hat man eine religiöse legitimation für ihren schutz



    die von milliarden von gläubigen menschen und auch vom papst in rom als solche anerkannt wird.

    wenn die linke die politische hegemonie in der einen welt gewinnen will sollte sie davon absehen die religionen mehr als nötig zu kritisieren

  • Mal wieder Ecotopia von Ernest Callenbach lesen. 1975 - und da steht schon viel Wesentliches drin.

  • Dann glauben Sie eben an was anderes. An ewiges Wachstum oder so einen Quatsch.

    Anstatt einfach alle getätigten Ausgaben zusammenzufassen, wie bei der Erstellung des BIP, integriert der ISEW zusätzliche Faktoren und Indikatoren des privaten Verbrauchs (preisbereinigt in realen Größen) mit dem Ziel, BIP-Aussagen über den Gesamtwohlstand (meist subtraktiv) zu korrigieren. Hierzu zählen:

    Einkommensverteilung (je ungleicher die Verteilung, desto geringer die Steigerung des Gesamtwohlstandes)



    unbezahlte Haus- und Familienarbeit



    öffentliche Ausgaben des Gesundheitswesens



    Bildung



    Luftverschmutzung und allgemeine Umweltverschmutzung



    Rückgang von Ressourcen



    Kosten der Globalen Erwärmung

    Vielleicht einfach mal weiterlesen ?

  • Der Reihe nach:

    - Mit dem Kapitalismus haben wir die Medizin, wie wir sie heute haben (in Deutschland). Mit deutlich zu vielen Operationen, zu hohem Einsatz von Antibiotika, kaum Hygienebeauftragten in den Krankenhäusern (anders als z.B. in den Niederlanden), zu wenig und zu schlecht bezahltem Pflegepersonal, einem total überteuerten Medikamenten-Markt, und, und, und ...

    - Wahlen muss ich keine gewinnen.

    - Der Klimawandel setzt sich gerade realistisch um und gefährdet viele Millionen Existenzen, wenn nicht Milliearden, und beschert der gesamten Menschheit unsichere Zukunftsaussichten.

    - Gegen neue Technologien habe ich nichts, insofern deren Risiken sich sicher, zuverlässig und langfristig abschätzen lassen, besser noch, wenn sie ohne Risiken sind.

    Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit. Mehr denn je in Zeiten des Klimawandels.

    • @jlMG:

      Dieser Totalitarismus, der hier durchkommt, macht mir Angst, ehrlich gesagt. Mein Eindruck ist, dass solche publizierten Stimmen momentan in der Mehrheit sind.

    • @jlMG:

      Sorry, der Beitrag steht hier an der falschen Stelle (die Antworten-Funktion hat nicht geklappt).



      Es ist eine Antwort auf einen anderen Beitrag weiter unten.

  • Damit ist jede weitere Diskussion beendet, jedes weitere Wort obsolet. Nichts mehr hinzuzufügen, austherapiert.



    Wer nicht der neuen Zeit entspricht, hat ein fundamentales Problem, ist gegen die, die Recht haben.



    Bin am Sonntag mal wieder bei Oma im Heim. Werde sie wohl fragen, wie sie damals die neue Zeit überlebt hat und ab wann man besser dafür ist, lieber die Schnauze hält und den Arm hebt, bevor dich noch einer verdächtigt, dass du womöglich nicht zur Bewegung gehören könntest.



    Das was der Autor da beschreibt war alles schon mal da, mit der gleichen Inbrunst, der gleichen Radikalität und derselben Verachtung gegenüber allem und jedem.

    • @Weidle Stefan:

      So ein Nebelkerzen-Schwachsinn. Will FFF irgendwelche Bevölkerungsgruppen ins KZ schicken? "Lebensraum" im Osten erobern? Politische Gegner liquidieren? Da verwechseln sie wohl Frau Thunberg mit Herrn Höcke. Es ist nur eben so dass in existenzbedrohenden Umständen eine Politik des "alle mitnehmens" nicht greift. Wenn ein Schiff sinkt bildet die DLRG doch auch keine Kommission, die erstmal ausdiskutiert, wie viele Rettungsboote man jetzt losschicken sollte. Der Chirurg fragt Sie doch nicht, ob er 30, 50 oder 100% vom bösartigen Tumor rausschneiden soll.



      Und zur Klima als Religionsfrage gilt: meiner Erfahrung nach verstehen selbst viele Leute mit Abitur nicht mal in Grundzügen, wie Wissenschaft funktioniert, von Hermeneutik bis zu peer-review Prozessen und Theoriebildung. Es brauchzt also mehr als nur rationale Argumente und Fakten, die ja bisher sehr wenig bewegt haben, sondern tatsächlich die Gefühlsebene und die gelebte Erfahrung - nur kommt letztere zu spät, denn wenn die Hungersnöte ausbrechen, ist es schon viel zu spät.

  • 0G
    06491 (Profil gelöscht)

    Bin 1970 geboren und finde dieses Thema nur noch überzogen...

    Friday for Future?

    Alle, die wie, ich in den 50er, 60er oder frühen 70er Jahren geboren wurden, müssen uns heute anhören, wir ruinieren der Jugend das Leben.



    Ich muss Euch enttäuschen, denn in meiner Jugend wurde nachhaltig gelebt.



    Strümpfe und Strumpfhosen wurden gestopft. An Pullover wurden längere Bündchen gestrickt. Hosen wurden mit bunten Borten verlängert. Zum Einkaufen und zur Schule musste ich mehrere Kilometer zu Fuß laufen, transportiert wurden die Einkäufe in einem Netz.



    Wenn Kleidung nicht mehr brauchbar war, wurden alle noch verwertbaren Dinge wie Knöpfe oder Reißverschlüsse abgetrennt und der Rest für Flicken oder als Putzlappen genutzt. Geschenkpapier wurde vorsichtig geöffnet um es wieder zu verwenden.



    Wir sammelten Altpapier und Flaschen mit der Schule.



    Ich könnte noch mehr dieser Art der Nachhaltigkeit aufzählen,



    stattdessen muss sieht man heute Rotzlöffel, die sich mit dem SUV zu Schule kutschieren lassen, alleine wahrscheinlich einen 20 mal höheren Stromverbrauch haben als wir in unserer gesamten Jugend, sagen lassen, wir ruinieren Ihr Leben. Wir hatten keine elektronischen Spiele, unser WhatsApp waren Zettel unter der Bank in der Schule verteilt, wir verabredeten uns mündlich oder per Telefon.



    Diese heutigen Jugendlichen wollen mir etwas über Umweltschutz erzählen, werfen ihre Kleidung nach zweimal tragen weg, produzieren Müll ohne Ende, verbrauchen seltene Erden und müssen immer die neuesten Geräte besitzen.



    Auf euren Demos lasst Ihr EUREN Müll von Euren erwachsenen Sklaven wegräumen und am Wochenende geht es zum nächsten Open Air Konzert zum Koma-Saufen, auch euer Koma-Saufen gab es früher nicht. So und wenn ihr dann einmal so nachdhaltig lebt wie meine Generation gelebt hat, dann dürft IHR gerne streiken.

    Also einfach um mal eine pragmatische Ebene einzubringen.

    • @06491 (Profil gelöscht):

      Es geht doch nicht um Individualschuld, sondern um einen notwendigen Systemwechsel fort von einer kapitalistischen Mehrwert- und Konsumökonomie auf der Grundlage fossiler Energieträger hin zu einem steady-state System, in dem wir nur rausnehmen, was wir auch wieder reingeben. Und wenn gleichzeitig vdie Privilegiertesten ihren wohlstand mit dem Rest teilen ist immer noch ein gutes Leben für alle möglich - mit Gesundheitsversorgung, Infrastruktur, sozialer Teilhabe, aber ohne McDoof, Amazon, Massentouristik u.ä. Also tatsächlich in der Hinsicht näher an den 50er Jahren.

    • 0G
      06137 (Profil gelöscht)
      @06491 (Profil gelöscht):

      Interessant, dass niemand, der hier versucht zu kontern, dem Hinweis etwas entgegenzusetzen weiß, dass wir in den 50er und 60ern Geborenen tatsächlich nachhaltig und ressourcensparsam aufgewachsen sind. Ganz im Gegensatz zu den meisten heutigen Jugendlichen in unseren Breiten. Also bei aller Berechtigung ihrer Ziele mal schön den Ball flach halten gegenüber der Großelterngeneration.

      • 0G
        06227 (Profil gelöscht)
        @06137 (Profil gelöscht):

        Die präsentierten Verallgemeinerungen 'wir', 'ihr' 'die 'heutige-bzw. 'unsere' Generation usw. ist völlig unzureichend. Damals wie heute sind Menschen divers und verhalten sich divers. Das zu dekonstruieren ist kein 'Versuch zu kontern'.



        Den durchschnittlichen Konsum der Generationen zu vergleichen ohne den Zustand der Wirtschaft und das jew. Angebot mit in die Gleichung zu nehmen ist außerdem -gelinde gesagt- sehr kurz gedacht. Ich erinnere daran, dass das Wirtschaftswachstum der 50er/60er unter dem Begriff 'Wunder' stets positiv bewertet wird. Mit steigendem Konsum & allem drum und dran.



        Würden Sie denn zur revulotionären Minderheit gehören wenn Sie in den 90ern geboren worden wären?

        • 0G
          05158 (Profil gelöscht)
          @06227 (Profil gelöscht):

          Was ist denn eine revolutionäre Minderheit..?



          Dem Zeitgeist entsprechend wird das Wort revolutionär sehr inflationär gebraucht.



          Mit den Worten Evolution, Reform bzw. deren Inhalte in die Praxis, Wirklichkeit umgesetzt, lässt sich meiner Meinung nach mehr anfangen.



          Die letzte Revolution hat es 1989 gegeben.

          • 0G
            06227 (Profil gelöscht)
            @05158 (Profil gelöscht):

            ok, wenn ich Kommentare bearbeiten könnte würde ich das Wort rausschmeißen. Gemeint ist die kleine Minderheit die versucht radikal anders zu leben und konsumieren als der Durchschnitt.

            • 0G
              05158 (Profil gelöscht)
              @06227 (Profil gelöscht):

              All Right.



              ;)

    • @06491 (Profil gelöscht):

      1) Die Kinder und Jugendliche, die Klimaaktivismus machen, sind A L L E AUSNAHMSLOS die gleichen, die sich so konsumistisch verhalten, wie jene, die Sie beschreiben?



      2) Wer hat denn jene "Rotzlöffel", die Sie meinen, so "konsumgeil" aufgezogen/sozialisiert (als Elternteile, als Angestellte in Medien, Kitas+Schulen) und "kutschiert" diese mit dem SUV zur Schule?



      3) Wer arbeitet denn in der Chemie-, Auto-, Tierprodukt,- ... Industrie, in Zusammenhang mit Flughäfen, Kreuzfahrt/Tourikram ... und wählte Umweltzerstörerische Parteien?



      4) Wie ökologisch verhalten Sie sich? Wie groß ist bspw. Ihr ökologischer Fußabdruck?

      • @Uranus:

        "Wer hat denn jene "Rotzlöffel", die Sie meinen, so "konsumgeil" aufgezogen/sozialisiert (...)" (Uranus)



        Auweh zwick! Da ist aber jetzt einer so richtig stinkesauer. Und ganz so unrecht haben Sie ja auch nicht...



        Aber, nach meiner Wahrnehmung haut halt Beides in dieser Verallgemeinerung nicht hin.



        Zum Einen ist zu unterscheiden zwischen dem Umgang mit Resorcen in verschiedenen Bevölkerungsschichten. Und da ist beim gehobenen Mittelstand nun mal eine ausgeprägtere Verschwendung festzustellen als bei geringeren Einkommensschichten.



        Zum Anderen handelt es sich bei den FFF-Kids nicht um "die Jugend" schlechthin, sondern eben auch nur um einen ziemlich rührigen Teil davon. Im Grunde eine Minderheit, was aber keine Abwertung meinerseits sein soll.



        Ich denke, etwas mehr Differenzierungsfreudigkeit würde uns manch überflüssige Streiterei ersparen.

        • @LittleRedRooster:

          "Aber, nach meiner Wahrnehmung haut halt Beides in dieser Verallgemeinerung nicht hin."



          Naja, das thematisiere ich ja etwas polemisch anhand einer rhetorischen Frage in meinem ersten Punkt: "Die Kinder und Jugendliche, die Klimaaktivismus machen, sind A L L E AUSNAHMSLOS die gleichen, die sich so konsumistisch verhalten, wie jene, die Sie beschreiben?"



          Ansonsten sehe ich da nicht die Widersprüche, die Sie ausfindig gemacht haben wollen. Die Mittelschicht habe da ja berücksichtigt mit dem Verweis auf SUV. Dass andererseits es DIE Jugend nicht gibt - das ist mir genauso wie Ihnen klar. Darauf will Nachdenklicher Zeitgnosse aber offenbar nicht hinaus. Diese*r bezieht sich auf FFF-Aktivist*innen.



          Zumal verklärt sie*er ihre*seine Generation. Zunächst einmal sind eben nicht alle so aufgewachsen oder hätten eine so Öko-Haltung gehabt, wie sie*er beschreibt, dann haben die sich eben auch weiterentwickelt. Viele eben dahin, wie ich es polemisch anriss.

    • @06491 (Profil gelöscht):

      Gute Güte, muß Du eine Angst vor der Jugend und dem anstehenden Wandel haben. Und auf einer FFF Demo kannste auch noch nicht gewesen sein, sonst würdeste nicht so einen Quatsch posten.

    • 0G
      06227 (Profil gelöscht)
      @06491 (Profil gelöscht):

      'die heutigen Jugendlichen' - mit kategorisch zugeordneten Attributen. vs. Ihre 'Generation' mit kategorisch zugeordneten Attributen. Jo. pragmatische Ebene und so.



      Fehlt nur noch 'der heutige Jugendliche an und für sich....' und die Blamage wäre vollends perfekt.

      • 0G
        06227 (Profil gelöscht)
        @06227 (Profil gelöscht):

        *ganz zu schweigen davon, dass der Fetisch mit dem individuellen Konsum als Sündenbock alles andere als zielführend ist, der Markt wird's auch in 100 Jahren nicht lösen, es braucht andere Stellschrauben.



        Man werfe mir jetzt bitte nicht vor ich würde unreflektierten Konsum befürworten oder begrüßen.

        • 0G
          06491 (Profil gelöscht)
          @06227 (Profil gelöscht):

          Hui, getroffene Hunde bellen! Ihre Reaktion zeigt mir vor allem eins, ich habe voll ins Schwarze getroffen. Abschließend zum Thema: wir werden die Umweltthematik nur über eine Rückführung der Anzahl der Menschen auf diesem Planeten erreichen (nein, ich weiss auch nicht wie das in absehbarer Zeit gehen soll) und vor allem mit moderner Technologie. Dafür muss es aber Kinder geben, die MINT - Fächer studieren und was auf dem Kasten haben ;-)



          Mit Sozialismus und/oder (Öko)faschismsus ganz sicher nicht. Ganz sicher. So jetzt dürft Ihr wieder bellen, aber vorab: ich hab keine Zeit mehr mitzumachen. Also viel Spaß an Euch einstweilen!

          • @06491 (Profil gelöscht):

            Oh weia. Ihren obigen Kommentar, als polemischen Denkanstoß, fand ich nicht schlecht geschrieben.



            Aber diesen peinlichen Blödsinn, den Sie hier verzapfen, gehört gehöriger Wiederspruch.



            Wer besorgten Jugendlichen vorwirft, den Sozialismus oder Ökofaschismus herbeizuschwören, muß in Geschichtskenntnis entweder völlig unterbemittelt sein oder ein griesgrämiger Besserwisser sein.



            Junge Menschen nicht ernst zu nehmen und diese der Lächerlichkeit preiszugeben, wie Sie es tun, ist so ziemlich das dümmste was ein erwachsener Mensch machen kann.



            Gerade die jungen Menschen dieser Klimabewegung hinterfaragen auch das eigene von der älteren Generation ihnen anerzogene konsumgeile Leben. Warum ernährt sich Greta Thunberg wohl vegan ?



            Die meisten gerade ältere Menschen heulen schon wenn sie auch nur einen einzigen Tag auf Fleisch verzichten müssten.



            Zu ihrer Info: Ein Viertel aller CO2- Emissionen weltweit gehen auf die Produktion von Tierprodukten zurück.



            Gerade unter jungen Leuten ist Veganismus hoch im kommen.



            Nur mal so als Beispiel.



            Übrigens hat Ihre so nachhaltige Generation genau das erfunden was die Welt ruiniert. Atomkraft, Massentierhaltung, Autowahn usw. Weil diese Generation hungrig war nach Wohlstand.



            Also runter vom hohen Ross !

          • @06491 (Profil gelöscht):

            Da Sie ja so sehr autoritäre Politik verdammen: Wie sehen Sie eigentlich den Kapitalismus? Inwiefern wäre dieser nicht eine Diktatur des Kapitals, also ebenso eine Öko(nomische) Diktatur? Inwiefern werden Millionen von Menschen nicht in Armut gehalten, nicht ausgebeutet ...?



            Wer bellt denn hier eigentlich? Sie lassen hier einen Kommentar ab und einen weiteren, in dem Sie ankündigen sich rauszuhalten. Wieviel Interesse an einer Diskussion ist denn bei Ihnen da?

          • @06491 (Profil gelöscht):

            Wer spricht denn immer von Sozialismus und/oder Ököfaschismus? Doch nicht FFF oder Greta Thunberg. Es sind stets die Gegner dieser Bewegung, die mit diesen Begriffen Angst schüren wollen.

          • 0G
            06227 (Profil gelöscht)
            @06491 (Profil gelöscht):

            Tauben und Schachbretter...

  • Ooh ja.. ein passender Text von Ingo Arzt ! .. es darf auf eine art `göttliche Eingabe´ von Einsicht geschlossen werden? ..Religion ist vieles ! .. z.B. der Mensch, als "Krone der Schöpfung" soll sich "die Erde Untertan machen" ( die Natur hier zu deuten als `Feind´.. Wissenschaft und Technologie als Werkzeuge von Naturbeherrschung.. Alles Erkannte wurde instrumentalisiert, `verarbeitet´bis zum geht nicht mehr.. )



    Der ursprünglich (religiöse) Begriff der "Freiheit" zur Naturausbeutung, zur Ökonomisierung aller Dinge und Phänomene in der Welt rennt nun gegen eine Mauer !



    Der Mensch hat die Natur besiegt !



    Das "Grosse Umdenken" des "nicht gegen die Natur, sondern mit der Natur" begann ja bereits mit den Wissenschaftlern des "Club of Rome" in den 70´ern !



    Es ist ja die Erkenntnis der Wissenschaften, die die Forderung des Umdenkens der "Fridays for Future" Bewegung beflügelt !



    Die historische Kampfkultur gegen die Macht der Mysterien der Natur , die Ausrottung der Lebensvielfalt, die Zerstörung der Biosphäre, der Atmosphäre.. alles im Namen antiker religiöser "Mensch als Herr der Welt" Auffassungen.. muss sich verändern !



    Hin zu einem liebevollen , empathischen "mit der Natur" anstatt gegen die Natur !



    Wie auch immer das religiös/politische Spektrum der Stimmen tönt: Es ist nun mal die bedrängte Natur der Welt , die die Richtung der Zivilisation beherrscht !



    Das `witzige´ist, m.E. das der historische religiöse Glaube des provinziellen durch moderne Wissenschaft als Absurdität im Text Ingo Arzts enttarnt wird. Es zeigt sich die Kraft der religiösen Auffassungen der Hopi Indianer, deren Weltauffassung in "GREENPEACE" repräsent ist..

    • @vergessene Liebe:

      Mit dem Auftrag "macht euch die Erde Untertan" stellt Gott den Menschen nicht gegen die Natur. Gerade mal ein Kapitel später in der Genesis wird der Mensch ja aufgefordert die Schöpfung zu "bebauen and bewahren". Ein guter Herrscher macht nämlich genau das: Er nimmt sich ein Beispiel an Gott und herrscht nicht unweise gegen die Untertanen, sondern weise für die Untertanen. Somit ist Religion (zumindest die jüdisch-christliche) und die Bewahrung der Schöpfung schon von Anfang an fest miteinander verbunden. Wir brauchen uns nur darauf zurückbesinnen.

  • Den siebten Absatz bitte Herrn Friedrich Merz ins Stammbuch schreiben.



    Auch Wirtschaftsliberalismus ist eine Religion.

  • Das Zeug zur Religion hat der Klimaaktivismus alleine schon deshalb nicht weil das Problem zu konkret und damit lösbar ist. Ohne das abstrakte Gute und Böse kommt eine Religion langfristig nicht aus.

    Das Herr Arzt hier so bereitwillig zugibt das er Mehrheitsverhältnisse und Lebensstandards hinter seiner Ideologie anstellen würde belegt erstmal nur das die Befürchtung eines erkeimenden Autoritarismus, zumindest in seinem Fall, nicht unbegründet war. Doch seine Argumentation ist genau das was die Kritiker des Klimaaktivismus erst so richtig skeptisch werden lässt. Erklärt wird die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels eben nicht nur entlang von Fakten und rationalen Lösungsansätzen. Herr Arzt gleitet hier, vermutlich schneller als ihm bewusst ist, vom Argumentativen ins Ideologische ab und beginnt die Notwendigkeit eines Wandels entlang Urlinker Gedanken, Begrifflichkeiten und Ziele zu begründen. Genau das stößt viele Menschen ab und lässt die Klimabewegung als Trojanisches Pferd erscheinen.

    • @Januß:

      Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - Doppelt -

      “"Das Zeug zur Religion hat der Klimaaktivismus alleine schon deshalb nicht weil das Problem zu konkret und damit lösbar ist. " Jau. Konkrete Probleme sind lösbar. Unkonkrete natürlich nicht. Da muss frauman erstmal drauf kommen.“

      kurz - Nö. Nich immer zu was nütz -



      Dee Vöörn&Achtern-Mütz.

      • @Lowandorder:

        Nur "Nö" nix weiter - keine Lösungen nur Apokalypse ?

        • @horsefeathers:

          Nö.



          &



          unterm—-



          Wer solche Klamotten trägt - Ball mal was flach halten - wa! 👻

          • @Lowandorder:

            Versteh' ich nicht - habe nur Wasserball gespielt, ist aber auch schon mehr als 50 Jahre her :-)

            Was ist an meinen Klamotten zu beanstanden: Bürgergenossenschaften zur Energieerzeugung, -verteilung, -verwendung, wie auch zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums ?

    • @Januß:

      Ja Unsachlichkeit muss nicht sein, wenn man so eindeutig im Recht ist. Allerdings wähnt der Autor einfach eine Chance darin, nicht sachliche Argumente zu nutzen, die bilden nämlich viel eher Entscheidungsgrundlage. Dieser simplen Tatsache folgend könnte es durchaus Sinn ergeben. Ich sehe aber auch wie Sie dabei die Gefahr als sehr groß, dass sich dieser Effekt umkehren könnte.

      • @RealDiogenes:

        Ich sehe sogar in manchen Teilen der aktuellen Klimabewegung schon eine gewisse Gefahr fürs Klima, da sie von Grund auf pessimistisch und kritisch ist. Aber eben nicht kritisch wie beim kritischen Denken, sondern kritisch wie bei der kritischen Theorie.

        Vor einigen Monaten wurde von der ETH Zürich eine Studie veröffentlicht die sich mit gangbaren Wegen zur Bekämpfung des Klimawandels beschäftigt und das Ergebnis war das eine massive Aufforstung der beste Weg wäre das Klima zu schützen. Erst habe ich mich gewundert das ich jenseits der Tagesschau nichts davon gehört habe, zumal die ETH Zürich im Bereich der KI Weltklasse ist. Dann kamen die Artikel aber die waren beinahe durchweg äußerst kritisch und haben sich darauf konzentriert die Studie zu zerpflücken. Dabei hat man schnell den Eindruck gewonnen das unter den Klimaaktivisten viele garnicht wollen das diese Problematik innerhalb der bestehenden Systeme lösbar ist. Gleichzeitig wird gejubelt wenn Glühbirnen, Strohalme oder Einweg Sektgläser verboten werden, obwohl der positive Impact dabei gegen 0 geht. Das legt zumindest mal ziemlich verschrobene Prioritäten und eine verzerrte Wahrnehmungen offen.

        • @Januß:

          Wie stehen Sie denn zu Elmar Altvaters Überlegungen? Für mich ist das Junktim zwischen kapitalistischer Akkumulation, fossilen Energieträgern und globalen Ausbeutungsverhältnissen ziemlich stichhaltig.

    • @Januß:

      So ist es doch mit vielem "Urlinken Gedanken" und Forderungen; eine Forderung nach einem Systemwechsel, einer Revolution, die nur sie wünschen - gegen den Willen der Mehrheit, die aber nur dagegen sei, weil Wirtschaft und Staat ihr diese Gedanken eingetrichtert hätten. Diese unmümdige bzw. unvernünftige Mehrheit gelte es zu befreien, weil sie es nicht besser wisse. Ideologie, von leichter Arroganz begleitet, statt Argumenten.

      • @Devil's Advocate:

        Manchen Menschen wird es eben zu müßig Jahrzehnte zu warten bis alles es gecheckt haben. Nicht jeder hat die Geduld auf das Erreichen des "Break Even Points" der Politik zu warten.



        Das ist menschlich sehr verständlich, aber, auch eine große Gefahr, das lehrt uns die Geschichte.



        Es bleibt also nur: " steter Tropfen höhlt den Stein."



        Wobei ich mir da schon manchmal ein Hochdruckreiniger oder Sanstrahlgerät wünschen würde...

        • @RealDiogenes:

          Mir sind die psychologischen Effekte bewusst und es ist völlig verständlich, dass man bei solch einem Thema nicht warten will. Das Problem ist, wenn diese Ungeduld sich zu moralisierenden Vorwürfen entwickelt. Anderen zu sagen, man sei besser als sie, löst Trotzreaktionen aus - keine Veränderung. Und

          Wir leben nunmal in einer Demokratie, wo die Mehrheit den Kurs bestimmt. Die Mehrheit muss man zu gesellschaftlichen Umbrüchen langsam bewegen; mit regelmäßigen politischen Klimapaketen, die nicht auf einmal zu viel ändern. Dass unsere Regierung früher hätte anfangen müssen, ist auch klar. Das ändert aber nichts dran, wie Demokratie und die Psyche des Menschen funktionieren.

  • Köstlich - und die Anthroposophen sind damit seit hundert Jahren erfolgreich versteinert.

    Die Leute wollen an was glauben - besser an das Klima als an...

    Grüsse

  • Mein Fazit:

    So wird das wahre Narrativ Greta FridaysforFuture FFF draus, das lin globaler Breite und Tiefe seines Quantensprungs gemeinsamen Erkennens von Veranwortungsgemeinschaft längst noch nicht seinen Zenit überschritten hat, Kinder Generationen lassen sich nicht mehr parentisieren, sondern deligieren Verantwortung für das Klima, an jene, die es machen, an die Eltern Generation "BlackrockMerz ohne Scherz mit Globalhaftung der Wirtschaft, die erwachsen, strafmündig geworden sich nicht mehr hinter Staaten, Königen, Päpsten, Oligarchen, Öl- Gas Magnaten dem Opportunitäts- , statt Legalitätsprinzip fogend politisch weisungsgebundenen Staatsanwaltshaften verstecken kann?

    Der #Quantensprung den #GretaThunberg #Fridays4Future abbilden sie adressieren #Verantwortung nicht mit #Scham an sich selber, wie es die #Bibel #Kindern predigt sich schuldhaft in #Erbsünde verstrickt wahrzunehmen sondern an die #Eltern #Generation #Merz



    weact.campact.de/p...just_launched=true

  • Bingo, könnte man meinen, der Kommentar hat gesessen. Dem allein gebührt schon Dank Ingo Arzt.

    Aber halb daneben bleibt eben doch voll daneben. Nicht Greta FFF ist quasireligiös unterwegs, sondern jene, die aus vielerlei wilden, säkularen, klerikalen Gesellschaftsformen fern und nah aus tiefem Grund der Jahrhtausende auf Fünf Kontinenten gekommen, Animismus, Grobian, Zauberer, Regenmachern, Wotan, Pharaonen, Cäsaren, Päpste unfehlbar ex cathedra, absolutistisch unanfechtbar merkantil auftrumpfende Könige, Kaiser von Gottes Gnaden bei der Entdeckung Amerikas, Ozeaniens, Despoten, Diktaturen, parlamentarische Demokratien, sich "poetisch" vereinigt haben zum quasireligiösen Gedicht des Marktwirtschafts Mythos, wenn wir wollen und wir G 7 plus X wollen, dem Rest der Welt als Klima- , Wettermacher nicht mehr nur drohen, sondern kommen, das beginnt mit, der Berg ruft nicht mehr, der Berg kommt, rollt krachend alles zerberstend ins tiefe Tal, der blanke Hans grüßt nicht mehr mit fernen Wogen auf den Meeren sondern kommt anschwellend zum Tsunami Land unter Wasser zu fluten, wenn wir und wann wir es wollen. Bei ageblich unvorhersehbar folgenden humanitären Katastrophen helfen wir selbstverständlich wo gut wie wir können.

    Das zu reflektieren, ordnet die wahren Koordinaten des Machtstrebens des Quasireligiösen, z. B. jener, die sich als Kimawandelleugner zelebrieren. In Wirklichkeit aber seit Erfindung des Otto Motors in Verbindung eruierter Öl Ressourcen nach mehr Klimawandel durch Menschenhand streben, damit endlich und sei es durch humanitäre Katastrophen wie die Weltbürgerkriege 1914-1945 mit angeshclossenem Kalten Krieg 1948-1989 die Nordpassage durch CO2 NOx Klimaaufheizung für den Schiffsverkehr, voran Öl- , Gastanker eisfrei wird. Das ist nur das eine Narrativ unseres quasireligiösen Strebens raunen sie hinter vorgehaltener Hand, das andere ist die militärisch-zivile Nutzung der Atomenergie-

  • Das ist für mich viel zu abgehoben - eine intellektuelle Fingerübung.



    Zudem verströmt der Artikel einen Geruch von Askese, Puritanismus und bürgerlicher Pseudo-Naturromantik.



    Hilfreich für den Alltag wäre möglicherweise eine Positiv-Liste mit Empfehlungen für Aktivitäten und Unterlassungen, die dem einzelnen Menschen möglich sind.



    Darauf sollte auch stehen, dass nicht jede Nord-Süd-Stromtrasse, nicht jedes Windkraftwerk und nicht jeder Solarpark bekämpft werden sollte.



    Das wirkt wahrscheinlich schneller, als auf den neuen Menschen zu setzen.

    • @horsefeathers:

      Also ich würde meinen, dass es geht eben nicht bloß um die Verminderung an CO2-Emissionen geht. Das Massenaussterben und Kollabieren der Ökosysteme hat weitere Ursachen als die der Klimaerhitzung: nämlich Flächenversiegelung/Zersiedelung und Umwälzung der Natur für Ressourcengewinnung. Wenn es um eine Umstrukturierung der Energieproduktion geht, muss es geprüft werden, wofür und in welchen Mengen diese eingesetzt wird. Die Höhe eines Bedarfes bestimmt eben auch, wieviele Solar- und Windparks und Trassen benötigt werden und damit auch wie sehr die Naturreste von eben diesen zugepflastert werden sollen. Dann noch eine Ebene tiefer, einen weiteren Schritt zur Wurzel derProblematik: Stetiger Land-, Ressourcen- und Energieverbrauch ist die Folge einer Wirtschaftsweise bzw. von dessen Wirtschaftszwang. Das hätte nichts mit "Askese, Puritanismus und bürgerlicher Pseudo-Naturromantik" zu tun sondern mit einem radikalen Ökoverständnis, das Spiegelbild des Eintretens für die Interessen von Mensch und Tier - nämlich deren grundsätzlichstes: deren Existenz ist.

      • @Uranus:

        Eine Entschuldigung für die unfertig wirkenden Sätze. Ich formulierte zwischendurch um und vergaß/übersah dann offenbar ein paar Wörter zu löschen.



        *geht ... Also ich würde meinen, dass es eben nicht bloß um die ...



        *es ... muss geprüft werden, wofür ...



        @TAZ Eine Editierfunktion wäre toll.

      • @Uranus:

        Klingt alles gut - dafür trete ich auch ein.



        Jedoch: jedes Fitzelchen Grund und Boden in Deutschland gehört irgend jemandem, im Zweifel dem Staat oder den Kirchen. Jeder Grundeigentümer will aus seinem Eigentum materiellen oder immateriellen Vorteil ziehen.



        Eine Natur "an sich" oder ""für sich" ist da kaum zu erblicken.

        • @horsefeathers:

          Na, sowas - schön, dass wir hier einer Meinung sind.



          Ich pflichte Ihrer Problematisierung, Ihrem Hinterfragen der Eigentumsverhältnisse zu. Da ist nicht leicht gegenanzukommen, zumal es fraglich ist, wieviele Menschen diese Erkenntnis teilen und hieraus eine Position ableiten.



          " Eine Natur "an sich" oder ""für sich" ist da kaum zu erblicken."



          Wie meinen Sie diesen Satz? Worauf beziehen Sie sich?

          • @Uranus:

            Das was als Natur in Deutschland wahrgenommen wird, ist vom Menschen gestaltet, zumindest dominiert. Die Wälder sind seit langer Zeit Wirtschaftswälder; Blühstreifen und Feldgehölze werden den Landwirten entgolten, Naturschutzgebiete durch Tourismus finanziert - einzig vielleicht ein paar Vogelinseln, die als Natur im engeren Sinne bezeichnet werden könnten - die jedoch ihrerseits z.T. von Ölsuche bedroht sind.



            (Zu Ihrem anderen Hinweis: Ich ernähre mich als Rheumatiker lacto-vegetabil wegen der Arachidonsäureaufnahme, mit einer Fischmahlzeit - Zuchtforelle aus regionaler Produktion - pro Woche. Bin allerdings dagegen, dies als allgemeine Ernährung für Schwangere, Stillende, Kinder, Kranke und Alte zu empfehlen.)

            • @horsefeathers:

              Auf Ihr Szenario kann/will ich nicht genauer eingehen eingehen. Allerdings allgemeine Empfehlungen so abzuleiten, wie sie es tun, würde ich nicht machen. Dass ich und Sie da (bzgl. vegan) unterschiedliche Ansichten haben, wurde ja in letzter Diskussion deutlich.

            • @horsefeathers:

              Ah, ok. So sehe ich die Natur/"Natur" auch. Gehört zum Natur-Verständnis die Unberührtheit dazu, dann gibt es das in Zeiten des globalisierten Kapitalismus so gut wie nicht.

    • @horsefeathers:

      Sie benötigen immer noch eine "Positiv-Liste"? Oder nur die Anderen, die seit 40 Jahren keine Zeitung lesen?

      • @Drabiniok Dieter:

        Vielleicht ja.

        Warum sind nicht auf allen geeigneten Dächern in der Stadt Solarzellen (Solarthermie, Photovoltaik)?



        Warum sind nicht rund um die Städte (Orte des größten Verbrauchs) Windparks?



        Wo ist die BI, die stadtteilbezogen Blockheizkraftwerke (Kraft-Wärmekopplung) fordert?



        usw. usf

        • @horsefeathers:

          "Warum sind nicht auf allen geeigneten Dächern in der Stadt Solarzellen "

          Dafür sorgen die Abzockverträge, die man dafür abschließen muss.

          • @RealDiogenes:

            Welche Verträge meinen Sie?



            Solarthermie ist autark.



            Photovoltaik zum Eigenverbrauch gibt es mittlerweile zur Miete.

            • 8G
              80198 (Profil gelöscht)
              @horsefeathers:

              Die Handwerker langen zu und ersticken den Wettbewerb. Es hat ewig gedauert, einen Elektriker zu finden, der mir die Anlage für 5 Stunden Arbeit und 700 Euro netto angeschlossen hat

              • @80198 (Profil gelöscht):

                Unsere Photovoltaik wurde von einem Investor installiert/gewartet.



                Wir zahlen Miete in ca. gleicher Höhe wie zuvor der Strombezug vom EVU ausgemacht hat. Lediglich die (sinnvolle) Speichereinheit kommt dazu.

  • Diejenigen, die uns die Scheinlösung CO2 Steuer anbieten und die soziale Frage verschärfen wollen, bieten uns nun quasireligiöses Gefasel an?



    Es wird immer irrationaler. Schwerwiegende Probleme wurden noch nie durch Hysteriker oder Angstmacher gelöst. Angt ist der allerschlechteste Ratgeber. Und Glaube ist etwas für Gläubige. Die immer wieder ins Spiel gebrachte Wissenschaft als Quelle aller Weisheit, hat m.E. auch schon pseudoreligiöse Züge. Es müssen nämlich Menschen sein, die Einsicht, Willen und Mut haben, Veränderungen zu bewirken. Und da fangen wir mal bei den Menschen an, die besonders wohlhabend sind und den fettesten CO2 Fußabdruck haben. Leider sind das aber die Besitzstandswahrer, die zuerst beim Einsparen an diejenigen denken, die so gut wie nichts einsparen können wenn sie nicht total ins Elend abrutschen wollen. Statt dringend notwendigem Systemwechsel, der sozial und demokratisch sein muss, wird uns religiöses Denken angeboten. Erinnert mich ans Mittelalter. Scheinbar wiederholt sich Geschichte stets nur als Farce.



    Was spricht dagegen, dass Wohlhabende gezwungen werden, ihre Zweithäuser auf Malle oder in Naples oder sonstwo aufgeben müssen, ihr Energieverbrauch kontingentiert werden muss? Wozu müssen Sechszimmerhäuser, in denen zwei Personen wohnen, beheizt werden? Warum gibt es keinen Tierschutz, der Fleisch zu einem besonderen Produkt macht, dass nicht massenhaft verscherbelt werden kann?

    Rationalität ist angesagt und keine Hütchenspieler, die uns vorgaukeln, mit marktwirtschaftlichen Mitteln wäre das Weltklima zu retten. Oder mindestens Ehrlichkeit denjenigen gegenüber, die am wenigsten persönlich zum Klimawandel beigetragen haben aber am meisten zu leiden haben. Wie immer werden sich die Stärkeren durchsetzen. Das ist die Logik des Marktes. Dagegen hilft auch kein quasireligiöses Gefasel zur Verschleierung der Macht- und Besitzverhältnisse.

    Ich hoffe, dass sich der neue Klassenkampf von oben nicht so reibungslos durchsetzen lässt.

    • @Rolf B.:

      „Rationalität ist angesagt“, ja. Irrationale Affekte zu triggern, um sie sich nutzbar zu machen, das Reale & Konkrete zu transzendieren, um Widerstand einzuebnen, kann sehr verlockend sein. Ist aber grundsätzlich der falsche Weg, weil in seinen Konsequenzen kaum kalkulierbar und außerdem zutiefst unredlich. Und das sage ich nicht leichthin, denn wenn’s um alles geht, ist die Mittelabwägung ein ziemlicher Luxus. Der ggf. selbst kaum zu rechtfertigen ist.

  • Ich beurteile jede Religion, jede, äußerst kritisch. Alle Religionen tendieren früher oder später zu Machtmissbrauch, Intoleranz und Ausgrenzung der "Nichtgläubigen". Mit oft übelsten Folgen für die Betroffenen. Die Menschheitsgeschichte lehrt es bis auf den heutigen Tag.

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - merkt an:

    “"Den Himmel überlassen wir den Engeln und den Spatzen..."



    (175 Jahre Wintermärchen) de.wikipedia.org/w...Winterm%C3%A4rchen



    Doch Zuckerschoten für jedermann



    erzeugen leider zuviel Methan.“

    Ja. Schließ mich an.

  • Gegen die Religion der Gier hat die Rationalität der Aufklärung keine Chance. Wer den gesamten Planeten nur als Rohstofflager und Müllhalde zum Zwecke der Gewinnmaximierung in der Gegenwart betrachtet, für den spielt weder der Planet noch die Zukunft jenseits des nächsten Quartalsberichtes eine Rolle. Ihnen ist die Unterstützung der Besitzstandwahrer sicher, die ihren Kindern zwar keine Staatsschulden (Hurra! Die Privaten übernehmen uneigennützig Teile des Staates!) hinterlassen wollen, sondern, aus Angst vor Einschränkungen in ihrem bequemen Leben, lieber einen lebensfeindlichen Planeten.

    Vernunft, Ethik, Moral und Verantwortung haben im Kapitalismus/Neoliberalismus keinen Platz.

    • @Drabiniok Dieter:

      Welches System schlagen Sie vor? Und wie bringen Sie die Welt dazu, dieses umzusetzen?

    • @Drabiniok Dieter:

      Ergänzung: Wir brauchen keine zusätzliche Religion, wir brauchen viel mehr Psychologen und Psychiater!

      • @Drabiniok Dieter:

        Ob aber die alle den Behandlungsbedarf von ihrem Therapieangebot sehen? ;)

      • @Drabiniok Dieter:

        Genau so ist es!!!!!!!



        Der Mensch hat einfach ein zu komplexes Gehirn und damit ebenso eine so komplexe und alles dominierende Emotionalität! Da es uns so schwer fällt mit dieser Kombination vernünftig klar zu kommen, haben wir all die Probleme: Gewalt, Egoismus, Konkurrenz, ...



        Die Lösung würde meines Erachtens tatsächlich in einer kollektiven Psychotherapie liegen - leider nur total unrealistisch!



        Also, ertragen wir es so wies es halt ist und versuchen das Beste daraus zu machen - Schluck!

  • Schöner Kommentar! Finde auch dass vielen zwar nicht die Fantasie aber der Schubser fehlt mal z.B. das Leben in einer fast Privatautofreien Großstadt oder einer kleinen Ortschaft auf dem Land als positiven Lebenswerten Ort zu sehen. Wenn die Verbotsdebatte einfach mal umgedreht wird und der geforderte Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor und Privatautobesitz nicht als unzumutbare Einschränkung der eigenen Freiheit sondern als neuen Raum für Freiheit entsteht der sich da plötzlich öffnet. Ich schlage einen Wettbewerb vor an dem taz Autoren und Leser mitmachen können. Wer malt die schönste Stadt und das schönste Dorf (in Worten, Zeichnungen, Fotocollagen, jede:r wie er will und kann) der Zukunft? Einzige Vorgabe: Mobilität ohne Privatautos und ohne fossile Energie. Der Fantasie sind sonst keine Grenzen gesetzt dabei denn Fantasie öffnet das Denken für bisher Unvorstellbares und für eine neue Definition von Freiheit und Individualität jenseits des bestehenden Systems.

    • @Nina Janovich:

      Es gab schon immer Menschen, die ihr Leben ohne ein privates Auto gelebt haben. Deren Leben war auch glücklich und zufrieden. Das heißt aber noch lange nicht, dass es für alle so wäre.

  • "Solange mich irgendein ökologischer Schmutzfink vorwurfsvoll fragt, wie er denn künftig seine Bierkästen und lebensmittelumgebenden Müllberge nach Hause karren soll, wenn ich ihm seine beiden SUVs weg nehme und dass er nicht mit dem Bus zur Arbeit fahren kann, weil er dann 20min früher aufstehen muss....."

    Tatsächlich könnte er sogar 20 Minuten später aufstehen oder sogar noch länger im Bett bleiben wenn er möchte. Denn wenn er auf all diesen teuren und umweltzerstörenden Konsum-Quatsch "verzichten" würde, müsste er gar nicht mehr so viele Stunden arbeiten gehen, sondern hätte mehr freie Zeit.

    Aber insbesondere diese Kategorie Konsum-orientierter "ökologischer Schmutzfinken" will oder kann diesen Zusammenhang einfach nicht verstehen, dass nämlich "weniger" tatsächlich "mehr" ist, und das ganz konkret und im Alltag.

    • @jlMG:

      Mit "weniger ist mehr" wollen Sie die Menschen also bewegen, ihr Leben ändern? Auf Konsum verzichten, soll mehr sein? Nicht zu reisen, ist mehr? Auf bestimmte Lebensmittel zu verzichten, ist mehr? Auf Vielfalt zu verzichten, ist mehr? Dank des Kapitalismus geht es den Menschen so gut wie nie zuvor (Medizin, Lebensmittel, Vernetztheit, Technik). Es geht hier ja nicht nur um SUVs. Sie haben Recht, dass für das Klima auf Konsum verzichtet werden muss, zumindest in einem gewissen Maß. Sie haben Unrecht, wenn Sie das als Verbesserug des Lebens bezeichnen. Weniger ist nicht mehr.

      Zudem ist der Klimawandel ein globales Phänomen. Deutschlands Beitrag ist gering. Wie überzeugen Sie Menschen dazu, zu verzichten, während andere das Klima ungestört weiter belasten? Wenn Sie so stark in die Freiheit der Menschen einschneiden, werden sie bei der nächsten Wahl darauf antworten. Dann war es das mit Klimawandel. Wie gehen Sie also vor? Bedenken Sie, Menschen sind nicht von Natur aus vernünftig oder selbstlos.

      • @Devil's Advocate:

        "Verzicht" trifft es ja auch nicht richtig.



        Es reicht die Frage "was brauche ich wirklich", die sich jeder ernsthaft stellen und über die er tief nachdenken sollte.



        Vielfalt ist eine schöne Sache, das kann ich nachvollziehen. Wenn ich in Frankreich (ja, ich mache auch Urlaub) in den Supermärkten die riesige Vielfalt an Käsesorten sehe, finde ich das faszinierend.



        Aber brauche ich so viele? Nein, brauchen tue ich diese große Vielfalt nicht.

        Und wenn ich diese Vielfalt nur damit erkaufen kann, dass in der Biosphäre immer mehr "Einfalt" herrscht und die Arten schwinden, dann ist es mir diese Vielfalt nicht wert.

        Man braucht so vieles nicht. Wenn man ein wenig Kochen kann, dann kann man aus wenigen frischen Zutaten die leckersten Gerichte machen.



        Dann wird man achtlos an den Regalmetern im Supermarkt vorbei gehen, in denen die Fertiggerichte angeboten werden.



        Sie glauben gar nicht, was ich alles im Supermarkt nicht kaufe!

        Dazu bewegen muss sich jeder schon selber und überzeugen will und kann ich niemanden, auch das muss jeder schon selber machen.



        Einfach mal ausprobieren.

        Altruismus gilt im übrigen in der modernen Vehaltensforschung durchaus als grundlegende menschliche Eigenschaft. Die Theorie der "egoistischen Gene" gilt als überholt.



        Ohne ein gerüttelt Maß an Altruismus und Kooperation wäre der Homo Sapiens gar nicht so weit gekommen.

        • @jlMG:

          Ob der entwicklungsgeschichtliche Altruismus und die entsprechende Kooperation für moderne Gesellschaften (über Sippe, Stamm etc. hinaus) gilt, wird bezweifelt.



          Sie unterschätzen mE auch die Verteilungsproblematik bei Verzicht oder auch Selbstgenügsamkeit.

          • @horsefeathers:

            Es stimmt, der Altruismus betraf in der Vergangenheit normalerweise immer nur die relativ kleine Gruppe der eigenen Stammesgesellschaft, z.B. in den steinzeitlichen Gesellschaften.

            Aber die Entwicklung ging weiter, aus den Stammesgesellschaften wurden Staaten und diese bildeten wiederum größere Zusammenschlüsse wie die EU und die UNO.



            Die sind selbstredend nicht per se altruistisch, das wäre ein sehr naiver Blick auf diese Institutionen. Aber eine Form und Möglichkeit der Kooperation bieten sie durchaus und sehen es als ihren Zweck.

            Es gilt, diesen Weg nunmehr konsequent weiter zu gehen und die internationale Kooperation auszubauen und den globalen Altruismus zu stärken.



            Wir begreifen immer mehr, dass es nur diese eine Erde, diesen einen "blauen Planeten" gibt und das Bewusstsein der Menschen wird immer globaler - im positiven Sinn. Auch dank FFF.

            Die Klimakatastrophe kann die Menschheit auch näher zusammen bringen. Maximal-Egoisten wie Trump können und wollen das nicht sehen und erkennen.



            Aber deren Zeit läuft ab, da bin ich mir sicher.



            Und schneller als mancher Skeptiker noch denken mag.

      • @Devil's Advocate:

        Einspruch ..., weniger kann durchaus mehr sein.

        Niemand wird von Ihnen verlangen auf alles zu verzichten. Nicht notwendig also, ein solches Schreckgespenst zu bemühen.



        Aber Ersetzen Sie ihren "Verzicht" doch mal durch "Bewußt", also bewußt konsumieren = was brauche ich wirklich / bewußt reisen = weniger oft, aber dafür länger + intensiver, / bewußter Lebensmittelkonsum = regionale Produkte bevorzugen usw..

        Unbestritten ist der Klimawandel eine globales Problem. Aber kann das eine Entschuldigung dafür sein gar nichts zu tun? Der Beitrag von D zum Klimawandel mag gering sein, aber gemessen an der Bevölkerungszahl ist er immer noch viel zu hoch.

      • @Devil's Advocate:

        Stimmt wie bekommen wir, die Menschen, dazu zu verzichten, die ohnehin schon nichts haben. Damit meine ich nicht diejenigen in Deutschland die wenig haben.

        • @Reiner Lorber:

          Diejenigen, die schon jetzt nichts bzw. wenig haben, sind nicht Schuld am Klimawandel, jedenfalls ist ihr CO2-Fußabdruck meist sehr gering.



          Die Hauptschuldigen sind die Reichen. Die reichen Länder und vor allem die reichen Personen.



          Deshalb sind sie diejenigen, die in der Hauptsache zur Rechenschaft und zur Kasse gebeten werden sollten.



          Auf diese Weise schafft Klimaschutz auch mehr Gerechtigkeit.

    • @jlMG:

      Tatsächlich ists ja nach aktuellen Studien z.B. in Berlin schon jetzt so dass die oft beschimpfte und noch nicht als Alternative zum Privatautoverkehr ausgebaute BVG Menschen schneller von a nach b bringt als Autos (Parkplatzsuche noch nicht eingerechnet). Man stelle sich also einfach mal vor der öffentliche Verkehr wird überall bedarfsgerecht ausgebaut und mit intelligenten Alternativen ergänzt. Da könnte der Bekannte locker 20 Minuten länger im Bett bleiben. Der Autoglaube schneller, unabhängiger und bequemer von a nach b wird ja schon ohne Klimabewusstsein täglich auf die harte Probe gestellt wann immer dieser Glaube auf die Realität im Stau trifft. Die Diskrepanz zwischen Glaubensversprechen und Wirklichkeit löst Aggressionen aus und die versprochenen Freiheits- und Unabhängigkeitsgefühle bleiben schon lange aus mit der die Autoindustrie seit Jahrzehnten diesen irrationalen Glauben und damit den Konsumwunsch nach dem eigenen Auto weckte und nun all die gläubigen Autofahrer am Erfolg dieser Religion ersticken. Mit einer bislang fehlenden positiven Erzählung werden auch Klimadesinteressierte Konsumgeile zum Teil Testosterongeschwängerte Autogläubige einem neuen Glauben folgen der dann hält was er verspricht. Schnelle, effektive und bequeme Mobilität mit Öffis und all den nötigen Ergänzungen für individuelleBedarfe wie Wocheneinkauf, Rollstuhloma vom Bahnhof abholen etc. und es muss auch Spaß machen dürfen. Meine Mediterranen Nachbarjungs die einer Glaubensvariante der Autokultur folgen: Gangster in coolen, schnellen "Schusssicheren" Autos, finden aktuell E-Scooter viel cooler als den SUV vom Papa und haben auch schon den Dreh raus sie zu knacken. Na also auch rein zum Vergnügen aufgestellte Alternativen locken die Autoaffinsten Typen die es in meinem Bekanntenkreis gibt in der Freizeit schon mal weg vom Auto.

    • @jlMG:

      Ergänzung:



      Der Text sollte als Kommentar zum unten stehenden Beitrag von @Michael Garibaldi dort angehängt stehen.



      Ich hatte jedoch versehentlich nicht "antworten" angeklickt.

  • Religion hatte ihre Schamanen, holy fools und Propheten in Tierhäuten (Johannes der Täufer). Klimareligion hat Greta - insofern passt es...

  • " Der hat genug Mist gebaut" .dass sollte man besser vom kapitalismus sagen.

    gegen oder ohne die armen der welt kann man den planeten nicht schützen.und die armen der welt sind nun einmal mehrheitlich gläubig und nicht ungläubig

    wenn man die welt als eine schöpfung dessen betrachtet an den sie glauben,hat man eine religiöse legitimation für ihren schutz



    die von milliarden von gläubigen menschen und auch vom papst in rom als solche anerkannt wird.

    wenn die linke die politische hegemonie in der einen welt gewinnen will sollte sie davon absehen die religionen mehr als nötig zu kritisieren

  • Der Kapitalismus definiert für uns den Himmel. Er besteht aus 20.000 Joghurtsorten 24/h 3 SUV + Doppelgarage und dafür 45 Jahren Arbeit tagein/tagaus.

    Wir stellen uns gar nicht mehr die Frage, was wir bekommen, wenn wir das nicht haben. Wie viele Tage wir für die Müllberge arbeiten und für das CO² das wir verballern.

    Ich will den Kapitalismus an sich gar nicht verteufeln, er hat eine ungeheure Dynamik entwickelt in deren Sog wir Armut verringern, Krankheiten besiegen und vieles mehr tun konnten......

    Aber wir haben seit den 70ern auf die "Grenzen des Wachstums" geschissen.

    Wir müssen Utopien finden, die weniger Schmutz machen, die weniger Arbeit und weniger Produktion bedeuten.

    Tatsächlich sind mir Pendler und Arbeitsplätze komplett egal. Menschen haben Eiszeiten überstanden, Kriege, Seuchen .......

    Es geht so nicht weiter! Deshalb muss man sich halt neu arrangieren.



    Ich finde das weder irrational noch religiös.

    Ich weiß auch nicht warum Gretas Wut und Tränen nur einmal funktionieren sollen. Die Welt ändert sich ja nicht.

    Solange mich irgendein ökologischer Schmutzfink vorwurfsvoll fragt, wie er denn künftig seine Bierkästen und lebensmittelumgebenden Müllberge nach Hause karren soll, wenn ich ihm seine beiden SUVs weg nehme und dass er nicht mit dem Bus zur Arbeit fahren kann, weil er dann 20min früher aufstehen muss.....

    Solange gibt es allen Grund zu heulen und zu wüten ....

    Wir haben uns so daran gewöhnt die Demokratie als etwas zu sehen, dem das Gute automatisch inne wohnt.....

    Ich erlebe nur, dass die Mehrheit schon immer aus rücksichtslosen Arschlöchern bestand. Nicht erst seit sie Trump, Höcke, Johnson & Co wählen.

    Ich habe dafür auch keine Lösung - wer will schon eine Diktatur - aber ich frage mich eben auch, wie lange wir wohl warten müssen, bis die ganzen Idioten verstehen, dass es kurz vor 12 ist.

    • @Michael Garibaldi:

      100% Zustimmung.

      Ich füge noch hinzu, dass der Kapitalismus sehr oft mit "freier Marktwirtschaft" verwechselt oder gar gleichgestellt wird.



      Es kann auch einen Kapitalismus mit all seinen Vorzügen (z.B. dass er dem Naturell des Menschen entspricht: wer mehr arbeitet soll auch mehr bekommen usw.) zusammen mit regulierenden Gesetzen geben kann und MUSS, denn ein völlig deregulierter Neokapitalismus ist zwangsläufig labil und alle zerstörerischen Prozesse verstärken sich selbst.

      Leider ist es so, dass die Kräfte des Geldmarktes gerne frei und ungestüm walten wollen, weil sie dann noch mehr Geld anhäufen können.



      Aber neben dem Geld gibt es eine noch weit höhere Instanz: unser Lebensraum, sprich Klima.



      Wenn das nicht passt nutzt alles Geld nichts bzw. nur einer kleinen Minderheit.

  • Guten Tag Ingo Arzt, da ist Ihnen ja ein wirklich feiner Kommentar gelungen, danke dafür.

    Für die Leser die Ihren Grundgedanken folgen, kann ich nur das Buch "Der Kleine Prinz" von dem französischen Postpionier der Lüfte Antoine de Saint-Exupéry empfehlen.

    Ohne uns auf den gemeinsamen Weg zu machen uns eine globale allumfassende Sichtweise auf den Blauen Planeten Erde anzueignen werden wir nur schwerlich die richtigen Entscheidungen für die Zukunft finden können.

    So wie uns in der ersten Stufe der Aufklärung durch Bildung, die öffentlich rechtlichen, wie die privaten Medien gleichermaßen seit Jahrzehnten mit ihren unzähligen naturwissenschaftlichen eindringlich mahnenden Reportagen und Dokumentationen sehr erfolgreich aufgeklärt haben, benötigen wir jetzt dringend die zweite Stufe der Aufklärung, eine globale geisteswissenschaftliche Aufklärung über die Weisheitslehren der inneren Versenkung und Besinnung des eigenen denken und handeln, in der menschlichen Entwicklung aller Kulturen auf allen 7 Kontinenten auf dem Blauen Planeten Erde.

  • Das derzeitig dominierende Wirtschaftssystem des sich immer noch mehr ausufernden Turbokapitalismus basiert eigentlich auf Raub.



    Es raubt schon sehr lange den Unterdrückten ihre Freiheit, ihre Menschenrechte, und immer und immer wieder ihr Leben, ihre Lebensgrundlagen sowieso.

    Nunmehr macht uns der Klimwandel immer unmissverständlicher deutlich, dass dieser überbordende Kapitalismus die gesamte Biosphäre bedroht, das Leben aller Arten bedroht, ja den ganzen Planeten.



    Er raubt uns also unsere ganzen Lebensgrundlagen.

    Anders als jedoch bei den unterdrückten Völkern lässt sich der Klimawandel nicht mit (Waffen-)Gewalt in Schach halten und ebenso unterdrücken. Hier zeigen sich die Klima- und Naturkräfte schlicht als zu dominant, weil sie einfach nur den physikalischen Gesetzmäßigkeiten unterliegen und folgerichtig sozusagen "alternativlos" nur den Weg der Erderwärmung beschreiten können.

    Der "andere Mensch" der Zukunft (bzw. der noch eine Zukunft für sich und seine Nachkommen haben und bewahren will) muss nun also nicht mehr und nicht weniger, als sein räuberisches Verhalten aufgeben, muss wieder mehr kooperieren, muss dafür sorgen, dass - für alle Spezies - die Lebensgrundlagen nicht nur erhalten bleiben, sondern sich wieder vermehren.

    Es wird in Zukunft also nicht mehr um Aktienkurse und Wirtschaftswachstum gehen, sondern z.B. um den Erhalt und das "Wachstum" der Artenvielfalt, der Wälder, sauberer Meere usw.

    Es geht als um eine Abkehr vom materialistischen Denken und Handeln hin zu einem mehr spirituellen Denken und Handeln.



    Um das gute Gefühl, in einer gesunden, intakten und lebendigen Umwelt zu leben und sich respektvoll ihr gegenüber zu verhalten.

    Insofern würde ich hier eher und allgemeiner vom Sinn einer spirituellen Ausrichtung der Klimadebatte reden als von "Religion".



    Denn diese sind in vielen Fällen schon lange nicht mehr spirituell beseelt.

    • @jlMG:

      Welches System schlagen Sie vor? Anarchie? Kommunismus? Sozialismus? Mischformen? Oder eine Diktatur mit einem wohlwollenden und allseits beliebten Anführer?

      In einer Demokratie wird es schwer, die Menschen dazu zu bewegen, ihren Lebensstandard erheblich zu senken (selbst gefühlt) - womit Sie ihnen übrigens mehr Freiheiten rauben würden als der von ihnen beschriebene Kapitalismus.

      Wie wäre es denn milder - in Zukunft zählen Wirtschaftswachstum und Akienkurse weiterhin; allerdings dominiert von klimafreundlchen Unternehmen.

      • @Devil's Advocate:

        Mit "-ismen" aller Art kommen wir nicht weiter. Die sind alle auf ihre jeweilige Art einseitig und bilden die Realität in ihrer Komplexität nicht ab.

        Es gilt, dass wir als Menschen individuell und als Gesellschaft und Staaten unser Leben, Handeln, Arbeiten und Wirtschaften so einrichten, dass unsere Lebensgrundlagen und die Biospähre erhalten werden und gedeihen.



        Mehr ist nicht nötig und wie das erreicht wird, ist mir im Grunde egal. Eine Alternative, die unsere Lebensgrundlagen zerstört gibt es ja nicht. Das ist genau der Weg, den wir jetzt beschreiben und den wir unbedingt verlassen müssen.

        Der kapitalistische Weg führt offensichtlich ins Verderben, weil es konsequent unsere Lebensgrundlagen nicht nur nicht erhält, sondern in immer stärkeren Maße zerstört.

        • @jlMG:

          Ohne Kapitalismus hätten wir z.B. nicht die Medizin, die wir heute haben. Ich würde da ein etwas ambivalenteres Bild zeichnen. Das muss aber gar nicht Thema sein.

          "Wie das erreicht wird, ist mir egal" gewinnt keine Wahlen. Das überzeugt keine Mehrheit. Daher die Frage am Anfang. Es wird immer das "was" (Systemwechsel) propagiert, aber nie ein detailliertes "wie", das nicht die Existenzen von vielen Menschen gefährdet und unsichere Zulunftsaussichten hat, falls es denn überhaupt realistisch umsetzbar ist. Die gesamte Systematik der politischen Welt zu ändern, ist unmöglich; fachliche Arbeit ist zielführender als ideologische Kampfansagen. Wir brauchen Konzepte für Klimaschutz im aktuellen System, aber vor allem neue Technologien (CO2 aus der Atmosphäre pumpen, Stickstoff im Boden besser kontrollieren, erneuerbare Energien noch rentabler machen, Energiespeicherung effizienter machen und und und).

          • @Devil's Advocate:

            Der Reihe nach:

            - Mit dem Kapitalismus haben wir die Medizin, wie wir sie heute haben (in Deutschland). Mit deutlich zu vielen Operationen, zu hohem Einsatz von Antibiotika, kaum Hygienebeauftragten in den Krankenhäusern (anders als z.B. in den Niederlanden), zu wenig und zu schlecht bezahltem Pflegepersonal, einem total überteuerten Medikamenten-Markt, und, und, und ...

            - Wahlen muss ich keine gewinnen.

            - Der Klimawandel setzt sich gerade realistisch um und gefährdet viele Millionen Existenzen, wenn nicht Milliearden, und beschert der gesamten Menschheit unsichere Zukunftsaussichten.

            - Gegen neue Technologien habe ich nichts, insofern deren Risiken sich sicher, zuverlässig und langfristig abschätzen lassen, besser noch, wenn sie ohne Risiken sind.

            Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit. Mehr denn je in Zeiten des Klimawandels.

  • Bisher sind bereits 99% aller Arten ausgestorben, die je auf der Erde existiert haben. Auch daher ist die Wahrscheinlichkeit als Art zu überleben eher gering.



    Eigentlich können wir mit den Endzeitfeierlichkeiten beginnen...

    • @amigo:

      Dann würden Sie ja, sogar wissenschaftlich begründbar, einen der Hauptansätze der Religion, nämlich die Angst vor der eigenen Sterblichkeit, killen.

      Und insofern hat der Autor recht. Die Klimabewegungsdebatten sind hier der Religion recht verwandt. Sobald wir anfangen, darüber nachzudenken, dass weder wir als Individuum, und sogar der Mensch als Art, unsterblich ist, wird das Ganze mal von einer Warte aus betrachtet, die aus religiöser Sicht höchst unerwünscht ist.

  • naja, wie wäre es mit einer Religion der Verbundenheit? Und nicht der Getrenntheit - wie sie heute existiert....

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Hans Petro:

      Sehr gut.

      Ich wollte gerade über SOZIALEN Klimaschutz schreiben. Bei einer "Religion der Verbundenheit" (und der Resonanz) mache ich auch gerne mit. Vor allem, wenn sie im DIESSEITS ansetzt, und nicht auf das Jenseits vertröstet.

      ^^

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Klimaschutz *ist* sozial: wenn ich die Koch brothers bin, dann geht mir Klimawandel am Allerwertesten vorbei -- sterben tun die anderen.

        Dass ich nach aussen hin dann so tun muss, als "glaube" ich nicht daran ist reine Strategie: je später alle aufwachen, desto weniger werden meine Privilegien in Frage gestellt.

  • Gute Beobachtung, aber... bei genauem Hingucken ist das schon da: Klimagerechtigkeit *ist* bereits humanistisch, solidarisch gedacht.

    Denn es geht zuerst (bereits jetzt, übrigens) den Schwächeren an den Kragen. Die Stärkeren bilden sich ein, dass sie verschont bleiben.

    Ich bin davon überzeugt, dass von den prominenteren Denialists einige den Klimawandel klar sehen -- sie bilden sich aber ein, dass er sie nicht betrifft (oder noch zynischer: dass er für sie "arbeitet", indem er "die anderen" beiseite schafft).

    So gesehen ist die jetzige Klimabewegung kategorisches Imperativ im besten Kantschen Sinne. Mehr Abendland geht nicht!

    • @tomás zerolo:

      "Denn es geht zuerst (bereits jetzt, übrigens) den Schwächeren an den Kragen. Die Stärkeren bilden sich ein, dass sie verschont bleiben."

      Sie übersehen, dass es in Gesellschaften mit hohem CO2 Ausstoß meist auch den Ärmsten deutlich besser geht, als in eher CO2 neutralen Gesellschaften.



      Wird der Klimaschutz aktivistisch oder gar religiös betrieben droht uns das hier auch.



      Gerade die Reichen würden aber am wenigsten betroffen sein.

      • @Horst Horstmann:

        "Sie übersehen, dass es in Gesellschaften mit hohem CO2 Ausstoß meist auch den Ärmsten deutlich besser geht, als in eher CO2 neutralen Gesellschaften."

        [Citation Needed], wie mensch so schön sagt. Und wenn wir (per capita) Energieverbrauch vom (mindest-) Wohlstand nicht entkoppelt bekommen haben wir eh ein grosses Problem. Das ist die Herausforderung, die es gilt zu meistern.

        Versuche in die Richtung auch noch als "religiös" zu diskreditieren... das können wir nicht gebrauchen.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    "Nach der erfolgt zumindest in den monotheistischen Erzählungen eine paradiesische Utopie und in der einzigen säkularen Religion, die wir haben, dem Humanismus, eine bessere Gesellschaft."

    Sind wir dann nicht alle tot und im Jenseits?

    Und wenn es denn eine Religion sein soll, was ja per se falsch ist, gibt es dann auch bald religiöse Fanatiker, die etwa SUV-Fahrern die Kehle durchschneiden?

    Bei Religion ist noch nie etwas Gutes herausgekommen.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Na, die einzigen, die sich in den 90ern in Zürich im „Needle Park“ Platzspitz um die dort versammelten Heroinjunkies (u.a. meinen Bruder) gekümmert haben, waren weder der Staat noch die Humanisten - sondern Freikirchler und ein paar Nonnen, indoktriniert von den Vorgaben von Jesus.



      So berechtigt Ihre Kritik ist, bitte das Kind nicht mit dem Bad ausschütten.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      "Bei Religion ist noch nie etwas Gutes herausgekommen." Das würde ich so nicht stehen lassen. Religionen gaben und geben Menschen Motivation, Gutes zu tun und alle ihre Fähigkeiten dafür einzusetzen. Die Kirche beispielsweise leistete und leistet einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft. Religion gibt Menschen Halt. Sie haben definitiv recht, dass im Namen von Religionen auch oft das Gegenteil bewirkt wurde und wird. Aber ist da jeweils die Religion dran Schuld oder der Mensch, der sie (so) glaubt?

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Devil's Advocate:

        Sie meinen, es gibt eine Art Gleichgewicht zwischen widerlichen Verbrechen, wie Kindesmissbrauch, die erst zugegeben wurden, als es gar nicht mehr anders ging und dem Guten, was diese Leute wohl auch tun.

        Wobei man dazusagen muss, sie tun das Gute ja nicht umsonst. Sie unterhalten vielmehr zu diesem Zweck Wirtschaftsbetriebe.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Ich bin nicht der Meinug, dass ein Priester, ein Kind missbraucht, weil er christlich ist, sondern weil er Priester - ein Mensch in einer Machtposition - ist. Dass Eheverbot für Priester trägt sicherlich ein wenig dazu, halte ich aber nicht für den ausschlaggebenden Faktor, sondern Macht. Ob Lehrer/Dozenten, Politiker, Manager, Prominente, Rabbis, Priester oder Imame spielt keine Rolle. Manche Menschen neigen in Machtpositionen dazu, eben diese ausspielen zu müssen - das kann, wie im Krieg beim Soldaten, der dem Gegner seine Überlegenheit beweisen will, durch sexuellen Missbrauch passieren. Der Vatikan und Anhanh wollen ebenso ihre Macht wahren. Wenn Sie meinen, das liegt alles am Glauben, haben wir andere Meinungen. Auf emotionaler Ebene kann ich die ihre aber verstehen.

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @Devil's Advocate:

            Nein, am Glauben liegt das nicht. Wobei es mir schwerfällt, mir vorzustellen, was im Kopf von jemandem vor sich geht, der glaubt und sich für das Seelenheil der Menschen zuständig fühlt und gleichzeitig so etwas tut.

            Ich wünsche mir in solchen Fällen einen rächenden Gott, der stante pede einen Blitz in Richtung des Missetäters schickt.

            Aber so ist das Konzept eben nicht. Gott, wenn man an ihn glaubt, macht eben Vorschläge und was die Menschen daraus machen, das ist ihr Ding.

    • 0G
      06227 (Profil gelöscht)
      @88181 (Profil gelöscht):

      Diese religiösen Fanatiker leisten sich dann mit den anderen religiösen Fanatikern, die an einen Gott aus Alu und Stahl und mit 200PS glauben den nächsten großen Kreuzzug.



      Natürliche Selektion und so.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @88181 (Profil gelöscht):

      Nicht so voreilig, bro.

      Bitte die Kirche des fliegenden Spaghettimonsters nicht außer Acht lassen. Immer, nie, alle, keine und andere Worte tragen schwerlich zur Differenziertheit bei. Und die wollen wir doch - oder? ;-)

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @76530 (Profil gelöscht):

        Yo. Was geht ab? Sind Sie korrekt unterwegs?

        Also die Kirche des fliegenden Spaghettimonsters ist die religiöse Entsprechung der Partei DIE PARTEI.

        Da differenziere ich gern mit.

        Ansonsten lasse ich Marx sprechen, oder, wie die RAF sagte, "Den Alten":

        "Die Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik."

        Der Unsinn der Religion hat sich fest in die Köpfe der Leute gekrallt. Weil Religion die falschen Antworten auf die richtigen Fragen gibt.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      "gibt es dann auch bald religiöse Fanatiker, die etwa SUV-Fahrern die Kehle durchschneiden?"

      Gut möglich, nur wirklich bestrafen könnte man sie nicht, da ihre Tat wissenschaftlich fundiert ist und das Motiv grundsätzlich edel.

      • @Horst Horstmann:

        "Gut möglich, nur wirklich bestrafen könnte man sie nicht, da ihre Tat wissenschaftlich fundiert ist und das Motiv grundsätzlich edel."

        Da haben Sie jurustisch gesehen sogar recht: strenggenommen müssten wir diesem vorsätzlich schädigendem Treiben notfalls auch mit stärkeren Mitteln als dem Protest Einhalt gebieten.



        Das ist es ja, was Klimakämpfer so auf die Palme bringt: alle wissen alles (abgesehen von den Aluhüten), alles Weitere ist maßlose Dummheit bis hin zu grobem Vorsatz. Und Letzteres darf ich m.W. verhindern.

  • Wissenschaftlich fundiert soll also eine andere Gesellschaft, ein anderer Mensch geschaffen werden. Durchgesetzt gerne mit der Staatsgewalt, die letzten Endes auch Gefängnis bedeuten muss.

    Was könnte bei solch einem Ansatz bloß schief gehen?

    • 7G
      75064 (Profil gelöscht)
      @Horst Horstmann:

      Ja gut - und die Alternative ist:



      Wir machen so weiter wie bisher, "bekämpfen" die einsetzenden Fluchtbewegungen gerne mit Staatsgewalt und vernichten so letzten Endes unsere Lebengrundlagen.



      Klingt auch nicht nach einem richtig guten Plan.

    • 0G
      06227 (Profil gelöscht)
      @Horst Horstmann:

      können Sie die Stelle im Text, zitieren, in der die Durchsetzung von Utopie mit Staatsgewalt gefordert wird? Ich hab's auf die Schnelle nicht gefunden.

      • @06227 (Profil gelöscht):

        Bitte erneut lesen. Im Text geht es ausschließlich um Verbote und die Einschränkung von Freiheit zum Klimaschutz. Die muss der Staat durchsetzen oder reicht Freiwilligkeit und soziale Kontrolle?

        • @Horst Horstmann:

          Der Staat hat viele Werkzeuge zur Hand, Verhalten zu lenken. Ein grundsätzliches Verbot ist wie sie offensichtlich erkannt haben selten Ziel führend.



          Ein einfaches Marktradikales Konzept an diese Kriese heranzugehen, ohne einzelnen Peronen bestimmtes Verhalten zu verbieten:



          Dem Papiertiger Emissionshandel Zähne zu verleihen, ist einfach, in dem man ihn gesamt gesellschaftlich ansetzt. Jeder Bürger der EU erhält die Berechtigung x-Tonnen co2 im Jahr auszustoßen. Wer mehr braucht, also beispielsweise Unternehmen müssen diese Zertifikat zu kaufen. Jedes Jahr wird die gesamt Summe an Emissionszertifikaten reduziert. Das treibt die Preise für Zertifikate durch die Decke und führt zu einem Sozialen Ausgleich, denn wer wenig verbraucht (statistisch gesehen sind das die ärmsten unserer Gesellschaft) kann viele Zertifikate verkaufen.

          • @Lev Bronštejn:

            Genau so stelle ich mir erfolgreichen Klimaschutz vor. Aber bitte keinen Klima-Gottesstaat wie ihn der Autor beschreibt.



            Haben wir den die Erfahrungen mit solch totalitären Ansätzen schon wieder vergessen?

          • @Lev Bronštejn:

            "Wer mehr braucht, also beispielsweise Unternehmen müssen diese Zertifikat zu kaufen. Jedes Jahr wird die gesamt Summe an Emissionszertifikaten reduziert."

            Das ist aber dann nett von den Unternehmen, dass sie die Kosten dafür nicht an den Endverbraucher weitergeben. Das könnte ja einer der "armen Menschen" sein, die sich dann bestimmte Dinge nicht mehr leisten können im Gegensatz zu den Reichen.



            Toller sozialer Ausgleich.

            • @Age Krüger:

              Mach doch die Augen auf. In unserem verkakten System ist es nun einmal so, dass sich nicht jeder alles Leisten kann. Das wird nicht erst durch ein solches System eingeführt. Im Gegenteil! Wer derzeit schon gezwungen ist auf Grund seiner Wirtschaftlichen lage deutlich weniger zu emittieren als der Durchschnitt der Gesellschaft wird letztlich dafür entschädigt, er verkauft die Differenz. Klar wird das im Endprodukt eingepreist. Allerdings werden die Preise Emissionsintensiver Branchen deutlich überproportional steigen. Es ist nun mal Beispielsweise nicht zu rechtfertigen, dass jeder Mensch jederzeit auf Kosten des sozial abgehängten globalen Südens in den Urlaub fliegt. Es ist sinnvoll und für eine transformation unseres Systems notwendig, dass sich das deutlich weniger Leute leisten können. Es ist nötig, dass ein Haufen Airlines pleite geht. Es ist nötig dass verbrecherische Organisationen wie VW zerschlagen werden. Es ist nötig, dass das Produkt lokaler Landwirtschaft günstiger ist als der Import aus Spanien. Es ist nötig, dass der Verbrauch in Deutschland sinkt um eine gerechtere globale Gesellschaft zu schaffen. Das schafft man nun mal relariv einfach in dem man mit der systematischen Verantwortungslosigkeit bricht und den Waren ihren tatsächlichen Preis gibt.



              Ich bin mir sicher dass das schnell zu einem Bruch mit dem aktuellen System führen würde, da sehr viele Wirtschaftszweige mit dem Adjektiv zu belegen wären, das es schafft den Kapitalisten von seinen Schweinerein abzuhalten: unrentabel.

        • 0G
          06227 (Profil gelöscht)
          @Horst Horstmann:

          *oder von einer anderen Seite betrachtet: fühlen Sie sich in ihrer 'Freiheit' eingeschränkt, weil es hierzulande das StGB gibt? Oder eine StVO? Was geht bei diesem Anstatz schief?

          • @06227 (Profil gelöscht):

            Unser Rechtsstaat setzt gerade an konkreten Sachverhalten an und lässt Religion und Ideologie bewusst außen vor.



            Genau das will der Kommentator ja nicht, sondern ein System wo alles irgendwie dem Klimaschutz untergeordnet ist. Da ist Willkür Tür und Tor geöffnet, wie wie in jeder Ideologie unserer Geschichte.

            • 0G
              06227 (Profil gelöscht)
              @Horst Horstmann:

              'Unser Rechtsstaat setzt gerade an konkreten Sachverhalten an und lässt Religion und Ideologie bewusst außen vor.'

              Ich weiß nicht ob ich heulen oder lachen soll bei diesem Statement.

              Sie wissen anscheinend nicht wofür das 'C' im Kürzel unserer Regierungspartei steht. Sie haben sich offenbar auch noch nicht damit auseinandergetzt was ergebnisoffene, unabhängige Wirtschaftsforschung & Soziologie so zu unserem System zu sagen hat. (Spoiler: das Wort 'Ideologisch' fällt an so mancher Stelle). Ok.



              Belehrung in die Richtung soll jetzt nicht mein Job sein. Meine Phrasenallergie wird mich wohl eh von diesem thread fernhalten.

        • 0G
          06227 (Profil gelöscht)
          @Horst Horstmann:

          Das ist ihre (anscheinend vorgefertigte) Interpretation, die sich nicht mit den Worten des Autors deckt. Der Glaube an 'Freiheit' durch Konsum wird als irrational kritisiert, mehr nicht. Das ist eine sehr berechtigte Einladung dazu gängige Narrative zu hinterfragen. Von irgendeinem Appell Menschen ins Gefängnis zu stecken keine Spur.



          Ich weiß, es ist furchtbar anspruchsvoll, aber es wäre uns allen sehr geholfen wenn dekonstruierende Kritik nicht immer sofort als Angriff verstanden wird um dann aus der Hüfte geschossen die eigene Freiheit zu verteidigen.

  • Schade, bis zum letzten Absatz durfte man hoffen, jetzt kommt was Erhellendes. Anstelle geht es los mit dem Status quo ante Denken. Religion wird angeboten, um irgend etwas aussichtsreiches in der Zukunft zu verheißen. Kommen wir zum Gebet, lieber Gott mach uns die Erde schön. Wir haben uns so gut eingerichtet mit unseren Menschenrechten und Grundbedürfnissen. Schauen wir mal, was daraus geworden ist. Der tausendfache Mißbrauch hat gezeigt, wie hoch die Bereitschaft der Kirche ist, ihre Problem zu überwinden. Immerhin, zwei Missetäter in Lügde haben sie gefunden, die dürfen jetzt für 13 Jahre ins Gefängnis. Unser Problem predigt von der Kanzel, sitzt im Abgeordnetenstuhl, fliegt im Urlaubsflieger auf den nächsten Klimagipfel. Von dort oben sieht die Welt schön aus wie immer. Religionen und Schuldtitel brauchen wir nicht. Wir brauchen Lösungen, die finden sich im Jenseits unserer Maschendraht(t)räume.