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WählerInnen-Potenzial der LinksparteiBei den Grünen wildern

Neu-WählerInnen kann die Linke vor allem bei den Grünen erschließen, zeigt eine interne Analyse. Auch strategische Überlegungen weisen nach grün.

Ringen um WählerInnen: Linken-Parteichefin Kipping (l.) und Grünen-Fraktionschefin Göring-Eckardt Foto: dpa

Berlin taz | In der Linken schauen sie zurzeit neidisch bis frustriert auf die Grünen. Während die weiterhin Höhenflüge erleben und in Umfragen zurzeit zweitstärkste Kraft vor SPD und AfD sind, verharrt die Linkspartei bei unter 10 Prozent.

„Wie stellen wir uns für das Wahljahr 2019 auf“, war daher eine der zentralen Fragen, die sich die 69 Bundestagsabgeordneten der Linken Anfang Januar auf ihrer Klausurtagung stellten. Stoff und Anregung zum Nachdenken erhofften sie sich gleich zu Anfang von Torsten Schneider-Haase, der den Bereich Politikforschung beim Umfrageinstitut Emnid leitet. Und Schneider-Haases Analyse hatte es in sich.

Laut seiner Präsentation, die der taz vorliegt, kann die Linkspartei nämlich vor allem bei den Grünen neue WählerInnen erschließen. Demnach könnten sich 22 Prozent aller Wahlberechtigten derzeit vorstellen, die Linke zu wählen. Aber drei Viertel dieser potenziellen WählerInnen entscheide sich anders, jeder Dritte davon kreuze eher die Grünen an. Kaum Potential für die Linkspartei sieht Emnid dagegen bei AfD-AnhängerInnen: Von den potentiellen WählerInnen tendiert nur ein Prozent zur dorthin.

Strategisch übersetzt heißt das für die Linkspartei: Sie müsste viel stärker bei den Grünen wildern und könnte ihre Bemühungen um AfD-WählerInnen im Gegenzug fast einstellen.

An keine Partei so viel verloren wie an die AfD

Genau über eine solche Richtungsentscheidung hat sich die Partei in den letzten Monaten heftig ge- und auch zerstritten. Fraktionschefin Sahra Wagenknecht betonte in Interviews immer wieder, man müsse AfD-Wählerinnen zurückgewinnen. Entsprechend sprach sie auch in der von ihr mitgegründeten Sammlungsbewegung Aufstehen viel über die Themen Soziales und Migration.

In der Tat hat die Linke bei der Bundestagswahl 2017 an keine Partei so viele WählerInnen verloren wie an die AfD. 380.000 waren es im Saldo. Doch laut Emnid-Präsentation ticken AnhängerInnen von AfD und Linken unterschiedlich: Während den AfD-AnhängerInnen Themen wie Innere Sicherheit und Zuwanderung wichtig sind, priorisieren AnhängerInnen der Linken Bildung, Soziale Gerechtigkeit und – Umwelt. Ein weiterer Wink, sich stärker in Richtung grün zu orientieren.

Und es deutet einiges darauf hin, dass die Linke diesen Kurs einschlagen könnte. Die beiden Parteivorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger haben vergangene Woche einen Aufruf veröffentlicht und wollen für sozialen Aufbruch und mutigen Klimaschutz gleichermaßen mobilisieren.

Strategie: „Linke muss antirassistisch sein“

Noch unveröffentlicht ist ein Strategiepapier des Fraktionsgeschäftsführers Jan Korte und der hessischen Fraktionsvorsitzenden Janine Wissler, welches mit „Die Kämpfe verbinden“ überschrieben ist und der taz ebenfalls vorliegt.

Bemerkenswert ist allein schon die Kombination der VerfasserInnen. Korte gilt als Ur-Realo, der den Wahlkreis Anhalt-Bitterfeld vertritt, eine Hochburg der AfD, die von „Abwanderung, Leerstand und Desillusionierung“ geprägt ist, wie es im Papier heißt. Wissler kommt aus der trotzkistischen Strömung Marx21 der Linken und ist im kosmopoliten Frankfurt am Main aktiv, „einer wirtschaftlich starken Region, in der viel Geld verdient wird aber immer mehr Menschen kaum noch über die Runden kommen“.

Die Problemlagen seien unterschiedlich, hingen aber zusammen, schreiben beide. Sie plädieren dafür, den Kampf um soziale Rechte nicht gegen den für vermeintliche „Nebenwidersprüche“ wie die Gleichstellung von Frauen, die Akzeptanz verschiedener sexueller Orientierungen und Antirassismus abzuwägen. „Eine linke Partei muss zwingend eine antirassistische Partei sein“, schreibt das flügelübergreifende Duo.

Natürlich müsse versucht werden, WählerInnen von der AfD zurückzuholen. Das werde man aber nur dann erreichen, „wenn wir die Milieus nicht gegeneinander ausspielen lassen.“

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95 Kommentare

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  • "Nur im unteren Drittel der Bevölkerung verschwimmt links und rechts, weil die nichts mehr zu verlieren haben...."



    Sie haben noch etwas zu verlieren...auch wenn sie schon viel verloren haben denn



    schlimmer geht immer:wir sollten die bösartigkeit,soziale kälte ,hybris,ideologische verblendung und menschenverachtung der neoliberalen nicht unterschätzen.in anderen staaten in europa und ausserhalb europas haben sie sogar noch grösseren schaden angerichtet als in deutschland..



    :der unmenschlichkeit des kapitalismus und seiner eliten sind keine grenzen gesetzt.erinnert euch daran wie schlimm die liberalen im frühkapitalismus waren...und glaubt ihnen nie dass sie sich seitdem gebessert haben.überall wo sie es können maximieren sie rücksichtlos die ausbeutung von mensch und natur.und auch demokraten sind sie nur solange sie dazu gezwungen sind und so tun müssen als seien sie demokraten.

    "Die Franzosen haben das begriffen, das das Problem nicht rechts gegen links ist, sondern oben gegen unten."

    unten gegen oben ist die chance.oben gegen unten das problem.die rechten tragen zur realisierung der chance des emmanzipatorischen klassenkapfes nicht nur nichts bei sondern sind ein teil des problems und zwar der gefährlichste ,weil sie im zweifelsfall den reichen gegen die armen helfen.wenn der kapitalismus instabil wird verbünden sich die reichen feinde der gleichheit mit den rechten um ihre herrschaft zu sichern.

    die linken müssen die rechten bekämpfen-dazu gibt es keine alternative.im kampf gegen die rechten können neoliberale aber keine verbündeten sein-das haben teile der deutschen linken noch nicht begriffen.

  • die grünen werden ihre wahlversprechen nicht halten können,weil es so etwas wie einen nachhaltigen kapitalismus nicht gibt und nicht geben kann.man muss sich zwischen klimaschutz und kapitalismus entscheiden.



    das können die grünen aber nicht,weil sie mit dem neoliberalismus selbt noch nicht gebrochen haben und weil die parteien mit denen sie koalieren müssen um an die macht zu kommen dies noch viel weniger getan haben und garantiert nicht tun werden.



    .



    wenn die grünen ihre wahlversprechen brechen ist das eine chance für die linke-die im hinblick auf die vereinbarkeit von klimaschutz und kapitalismus keine illusionen verbreitet.



    die antikapitalistische lösung für das problem des überhitzung des planeten ist zur zeit zwar politisch noch nicht durchsetzbar,weil der neoliberalismus noch nicht tot ist und und noch eine weile zum sterben braucht,aber nach dem tod des neoliberalismus wird das anders sein.



    auf europa rollt in den nächsten jahren eine schwere weltwirtschaftskrise zu.sie wird zum endgültigen scheitern des neoliberalen eu-projektes führen.

  • AfD Wähler sind weniger rechts als hier manche denken und durchaus für die linke erreichbar. Armut und Perspektivlosigkeit haben viel damit zu tun, das sich Leute nicht mehr von der Politik angesprochen fühlen, gerade im ländlichen Raum, wo viel auf der Strecke geblieben ist. Wenn man die AFD kleiner machen möchte, dann muss man deren Wähler überzeugen sie nicht mehr zu wählen oder will man das nicht, das die AFD schwächer wird, ich meine bei den Grünen kann ich das verstehen, die leben sehr gut mit einer starken AfD, die haben kein interesse daran, daß die AFD schwächer wird, je stärker die AFD desto mehr werden die Grünen als Gegensatz wahr genommen, ihre Stärke beruht auf diesen Gegensatz. Bei Linke und spd sieht das anders aus, die benötigen diese AfD Wähler, weil es auch mal Ihre eigenen waren. Grüne Wähler reichen nicht für alle. Der Artikel zielt deswegen eher darauf ab, die Linke weiter zu dezimieren als sie zu stãrken, denn man wählt keine kopie, sondern immer das original also die Grünen. Hier geht es darum, die linke zu treiben, nämlich in die falsche Richtung. Die AfD wird dazu benutzt kritische Themen abzuwürgen und manch linker macht da mit, weichen Themen auf, damit sie nicht mit der AfD in einen Topf geworfen werden. Überlassen der AfD freiwillig das Terrain und auch Wähler. So macht sie sich weiter unwählbar.

    • @matze38:

      Ich denke nicht, dass man das Verhältnis der SPD zur AfD mit dem der Linkspartei zur AfD gleich setzen kann.

      Die erdrutschartigen Wanderungsbewegungen von Wählern der Linkspartei zur AfD (in relatver Sicht) finden sich bei der AfD nicht.

      Ursache für mich ist der sich verstärkte Linkspopulismus. „Viele linke politische Gruppierungen, wie die Partei Die Linke in Deutschland, sind zwar stark antifaschistisch ausgerichtet, bleiben dabei aber selbst nicht frei von Charakteristika, die man gemeinhin mit dem Rechtspopulismus verbindet.“ www.bpb.de/dialog/...essigtes-phaenomen

      Bei einem Wettrennen um die einfachste Lösung und den bösesten Grund für die Verhältnisse wurden so AfD-Wähler von der Linkspartei mit herangezüchtet. Mit „links“ hat das erst einmal nüscht zu tun. Ihre Aussage „AfD Wähler sind weniger rechts als hier manche denken“ halte ich deshalb auch für falsch.

      Die Positionierung gegen das Populistische ist m.E. Auch mit ein Grund für das Erstarken der Grünen, die so bis in das Lager der CDU Wähler erreichen konnte.



      Wenn die Linkspartei eine radikale Kehrtwende in Punkto Populismus einlegen will, um auf das Niveau der Grünen zu kommen, wäre das grundsätzlich schon deshalb zu begrüßen.

      • @Rudolf Fissner:

        Zweter Satz: Muss natürlich „bei der SPD“ heißen

  • 9G
    92327 (Profil gelöscht)

    Stimme ich Ihnen zu. Besonders in Baden-Württemberg zu beobachten, die soziale Absicherung des Klimaschutzes ...

    • 9G
      92327 (Profil gelöscht)
      @92327 (Profil gelöscht):

      Sollte an Hans aus Jena, gestern, 13:05

  • Ich denke, es gab schon immer einen Widerspruch zwischen manchen Positionen die die Partei vertreten hat und der Einstellung vieler ihrer Anhänger / Wähler:



    Die Partei wollte (und will) weltoffen sein, auf Flüchtlinge und andere Zuwanderer freundlich zugehen, sich für Minderheitenrechte einsetzten und auch noch teilweise ökologische Themen vertreten.



    Ein großer Teil der Anhänger und Wähler der Linken sind authoritätsgläubige Kleinbürger, wie sie es noch in der DDR gelernt haben. Da ist nichts mit Weltoffenheit, sondern eher mit dumpfer Fremdenfeindlichkeit. Diese Menschen sind bei der AFD sehr gut aufgehoben und ich denke nicht, dass die Partei Die Linke sie wieder zurückholen kann, ohne eine zweite AfD zu werden.

    • @EF:

      Vielen Dank für Ihre Einsätzung der Wählergemeinschaft der Partei. Soll es bedeuten daß der große Teil der Wählergemeinschaft doch genau SO voreingenommen ist wie Sie. Und ohne Reflexion Menschen Stigmatisiert.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @EF:

      Wohl dem, der differenzieren kann.



      Gerne hätten wir auch Sie in diesem erlauchten Kreis begrüßt.

      Dass die Partei DIE LINKE eine gesamtdeutsche Partei ist, die überall in diesem Land vertreten ist, haben Sie schon mitbekommen? Ihre DDR-Analogie ist nicht als Vorstellungswelt, die mit der Realität nichts zu tun hat.

      Was die behauptete Nähe ziwschen AfD und DIE LINKE angeht: ebenso beliebt wie falsch.

      Beschäftigen Sie sich mal mit Analysen über AfD- und LINKE-Wähler. Es wird Ihnen danach wie Schuppen aus den Haaren fallen ...

      • @76530 (Profil gelöscht):

        „Was die behauptete Nähe ziwschen AfD und DIE LINKE angeht: ebenso beliebt wie falsch.“

        Wie unterscheiden sich die 400.000 Linksparteiwähler von den selben 400.000, die bei der Bundestagswahl zur AfD wechselten? Und warum waren es 10 x (!!) soviele wie bei den Grünen?

        Sicher gibt es Unterschiede. Aber bei solchen Zahlen interessiert weniger, wer wieso nicht wechselte.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Hallo Herr Fissner,

          meine kürzliche Klausur habe ich dafür genutzt, meine 'Stellschrauben' für die Teilnahme am taz-Forum neu zu justieren.

          Ich werde zukünftig versuchen, mein bisheriges 'Gießkannenprinzip' zugunsten größerer Selektion aufzugeben. Dies zu Ihrer Information als Betroffenem.

          Damit auch Sie ökonomischer mit Ihren Energien umgehen können ... wenn Sie es denn wollen ...

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Ja, das versuche ich eigentlich auch umzusetzen. Nicht ganz einfach, gell!



            Dabei fällt mir aber eine kleine und manchmal hilfreiche Marx-Anekdote ein, deren Quelle ich aber leider vergessen habe:



            Marx war damals Redakteur der Neuen Rheinischen Zeitung und wurde während einer Zugfahrt über längere Zeit von einem anderen Fahrgast belabbert. Der Herr, ein reaktionärer Regierungsrat, schimpfte recht ausdauernd über die NRZ und deren Redakteure, bezichtigte diese der abenteuerlichsten Verbrechen und verbrecherischsten Abenteuer. Seinen aufmerksam zuhörenden, aber strikt schweigsamen Mitreisenden, nämlich Karl Marx, erkannte er nicht.



            Erst als sich ihre Wege bei einem Halt des Zuges in einem Bahnhof trennten, stellte Marx sich dem Raisonierer als NRZ-Mitarbeiter vor und verabschiedete sich angeblich freundlichst mit den Worten: "Ich bin entzückt, mein werter Herr, von Ihrer honetten Begleitung. Sie scheinen ein sehr gescheiter Mann, für unser verrücktes Jahrhundert. Ich bin selber ein Redakteur der NRZ. Oh, fahren Sie fort unseren Ruhm durch alle Lande zu tragen. Machen Sie weiter so! Ich werde Ihnen in unserem heiteren Feuilleton ein Denkmal setzen und Sie wissen dies sicher zu schätzen: Nicht jeder Gimpel erhält einen Tritt von unseren Füßen. Ich habe die Ehre, mein lieber Herr Regierungsrat!".



            www.youtube.com/watch?v=OmmY7ofLygE

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @LittleRedRooster:

              Danke für die köstliche Marx-Anekdote. Ein spezieller Service.

              Ich räsoniere darüber, diese spezielle Mélange aus Wortwitz mit Gelassenheit zu meiner eigenen Zielvorstellung zu erklären. In Sachen Gelassenheit habe ich noch ein wenig Lernbedarf. Deshalb sind die bekannten Foristen für mich Lehrmeister der besonderen Art.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Die Länge des Artikels verhält sich reziprok zu seinem Inhalt.

    "Bei den Grünen wildern" - als Headline des Jahres 2019 sicherlich mit guten Chancen für die grüne Grapefruit am Stiel.

    Mich treibt nur eine Frage in diesem Kontext um: WO kann bei einer Partei 'gewildert' werden, die selbst mit Lupe nichts WILDES erkennen lässt?

    Vorschläge können leider nicht prämiert werden. ;-)

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @76530 (Profil gelöscht):

      Ich darf auch Sie, sollte Ihnen dies unbekannt sein, auf die einsame, höchst humane Entscheidung des grünen Ministerpräsidenten Kretschmann vom Dezember 2014 hinweisen, 1.100 geqäulten und traumatisierten Jesidinnen (und ihren Kindern) aus dem Irak, die vom IS vergewaltigt, versklavt und sonst wie gedemütigt wurden, ins Ländle zu holen; sie auf 21 Gemeinden zu verteilen, unbürokratisch mit Aufenthaltserlaubnissen auszustatten und medizinisch, vor allem psychologisch betreuen zu lassen.

      Eine bislang einmalige Rettungsaktion in der Geschichte eines deutschen Bundeslandes.

      Kretschmann zu den Motiven seiner Entscheidung, nachdem er detailliert von den an den Jesiden begangenen Greueltaten des IS informiert wurde:

      „Ich konnte das Buch gar nicht zu Ende anschauen. Das war wie in einem Horrorfilm. Geköpfte Menschen und Köpfe, die da auf der Erde lagen. Unglaublich. Also wie aus dem Mittelalter. Und da war dann klar, da müssen wir einfach etwas machen.“

      www.suedkurier.de/...;art410924,9915581

      www.deutschlandfun...:article_id=435417

      Unter den Geretteten war Nadia Murad, die am 10.12.2018 in Oslo (gemeinsam mit Denis Mukwege) den Friedensnobelpreis für ihren Einsatz gegen den einsatz sexueller Gewalt im Krieg, verliehen bekam.

      de.wikipedia.org/wiki/Nadia_Murad

      Vielleicht nicht wild genug. Aber mal abgesehen vom tiefempfundenen Mitleiden, das die Grundlage für Kretschmanns Entscheidung war: Wer die Tücken des Ausländerrechts hierzulande kennt und weiß, welche Hürden hierbei zu nehmen waren ...

      Das Bundesministerium des Innern gab erst nach langen Anläufen das erforderliche grüne (sic!) Licht.

      Schleswig Holstein und Niedersachsen schlossen sich an.

      Bei den anderen Bundesländern (oder dem Bund) drang man nicht so durch, so Kretschmann. Es hätten doch mehr sein können.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @60440 (Profil gelöscht):

        Danke für das eindrucksvolle und anschauliche Beispiel, das mir in der Tat unbekannt war.

        Solchen Humanismus weiß ich sehr zu schätzen, einerlei, WER ihn praktiziert. Wichtig finde ich stets, WAS getan wird. Im Zweifel entscheide man sich für das Richtige ... sagte schon Karl Kraus vor etwa hundert Jahren.

        btw: Wildheit ist in der Tat nicht alles. Auch wenn ich gerne spotte und lästere.

        Nochmals danke. Ich lasse gerne mein Denkzentrum anregen. ;-)

        • 6G
          60440 (Profil gelöscht)
          @76530 (Profil gelöscht):

          Es gibt nichts Gutes, außer man tut es, heisst es beim Kästner.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @60440 (Profil gelöscht):

            Wohl wahr, wohl wahr. Die Alten wussten bereits Alles. Oder zumindest Alles Wichtige.

  • Ich hoffe sehr, dass der hier bei den Kommentaren ersichtliche Stellvertreterkrieg NICHT repräsentativ ist. Die sozialliberale Fraktion der Linken mit Annäherungsbedürfnis an die Grünen, die ich verkürzt mit Riexinger/Kipping gleichsetze und die sozialistische Fraktion, die eigentlich eine klassisch linke sozialdemokratische Position vertritt, die ich verkürzt mit z.B. Wagenknecht oder Dagdelen gleichsetze, haben wahrscheinlich wenig gemeinsam. Ich denke, dass die Linken, die den Wagenknecht-Kurs unterstützen, die klassische antiimperialistische Linke ist. Friedensorientiert und sehr fixiert auf sozialpolitische Themen. Ich meine, dass der wirklich große Unterschied zwischen den linksgrünen und den klassischen Linken im Verständnis von internationaler Solidarität liegt. Brain Drain und die postkoloniale Ausbeutung haben nichts mit internationaler Solidarität zu tun. Und auch nicht der Import von Billiglöhnern.



    Ja, ich weiß, dass das auch anders betrachtet werden kann. Aber hier liegen nun einmal die Widersprüche.

    Kritiker, deren größte Sorge die Abkehr vom kalten Krieg ist und die von AfD Positionen schwafeln oder sogar mit Nazi-Vokabular wie "ranwanzen" Wagenknecht kritisieren, haben m.E. ohnehin keinerlei Einfluss auf Die Linke. Die sitzen in ihrer Hohlkammer und prahlen mit ihrer Unfehlbarkeit und leben ihre Selbstvergötzung. Oder sie schreiben Kommentare in der taz.

    • @Rolf B.:

      „Und auch nicht der Import von Billiglöhnern„

      Billiglöhne entstehen nicht dadurch, das Menschen nach Deutschland migrieren. Billiglöhne entstehen weil sie möglich sind. Daran ändert auch kein „linker“ Einreisestop für Menschen aus ausgewählten Ländern etwas.

      Dies wurde deutlich auch im Aufruf der von Wagenknecht gemiedenen Demo „unteilbar“ thematisiert. www.unteilbar.org/aufruf/

      • @Rudolf Fissner:

        Mit großer Überwindung antworte ich noch einmal auf Ihren Unsinn mit "linker Einreisestop". Ich kenne keine Linken (einschließlich Wagenknecht), die wie Sie von Einreisestop schwadronieren. Das sind Ihre üblichen verleumderischen Unterstellungen.

        Ich erinnere daran, dass es nicht Die Linke ist, die mit allen möglichen Mitteln und Grausamkeiten Flucht nach Europa zu verhindern sucht. Selbst die Grünen haben bei den Jamaika Verhandlungen bei der Seehoferschen OBERGRENZE klein beigegeben. Nicht die Linke kooperiert z.B. mit Erdogan oder lässt Menschen im Mittelmeer ersaufen.

        Der Import von Billiglöhnern basiert auf der Grundlage der hier üblichen Billiglöhne. Da haben Sie Recht. Nichts anderes wurde aber auch behauptet, denn für Billiglöhne braucht man auch Menschen, die (gerne) bereit sind, für die hier üblichen Billiglöhne oder auch darunter zu schuften. Warum sollen bei Knappheit des Angebotes an Arbeitskraft nicht auch mal die Löhne steigen? Wo Sie doch sonst so für Marktwirtschaft sind.

        Über die neokolonialistische Politik im Umgang mit armen Ländern will ich hier nicht weiter schreiben.

    • @Rolf B.:

      Danke!

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      "Oder sie schreiben Kommentare in der taz."

      Sie machen doch den lieben langen Tag auch nichts anderes.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      Die sozialistische Position minus Rassismus, das wärs.



      Und schön kritisch bleiben auch gegenüber den Verhältnissen in Russland, Venezuela und Nicaragua.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @60440 (Profil gelöscht):

        Da möchte ich gerne mal Mäuschen spielen ... Verraten Sie mir, in welcher Schublade Sie mich ablegt haben? ;-)

      • @60440 (Profil gelöscht):

        ... welche Heute im Wesentlichen auf Sanktionen zurückzuführen sind, mit denen diejenigen belegt werden, die ihre Nationen nicht bedingslos dem Kapital 'zur Verfügung stellen'

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      Ihren Schlußsatz habe ich in seiner Vagheit leider nicht verstanden. Ist dies nun Kritik - oder Selbstkritik?

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Beides.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Rolf B.:

          Das hat er aber gefickt eingeschädelt ... ;-)

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...tja, und Bündnis90/Die Grünen wildern bei den Rechten.



    Beweis?



    Siehe dazu Palmer und Kretschmann.

  • Putins Freunde sind auch meine Freunde! :-)

  • in der Tat ist es so, wie es auf diesem Foto zu sehen ist. Frau Kipping mag die Nähe der Macht und den Mächtigen. Dabei fällt ihr anscheinend nicht, dass sie sich vieelleicht in der falschen Partei befindet. Ich hatte immer den Verdacht gehabt , sie sei gezielt in die Linke eingeschleust worden.

    • @Anna Deiport:

      Da haben wirs wieder, die Angst der Linken und ihrer Sympathisanten vor der Macht. Habt ihr eigentlich verstanden wie unsere Demokratie funktioniert?

      • @Grisch:

        "Die Angst der Linken (...) vor der Macht." (Grisch)



        Naja, bitte nicht böse sein, - aber dieses Erklärungsmuster erscheint mir ebenso logisch wie die Ängste eines Nichtschwimmers vor einer Flutwelle in der Sahara....

        • @LittleRedRooster:

          " .... Ängste eines Nichtschwimmers vor einer Flutwelle in der Sahara...."

          Das ist durchaus möglich.



          Nämlich dann, wenn Sie in einem trockenen Flußbett (Wadi) übernachten. Z.B. in der Sahara. Durch Regenfälle weitab kann eine plötzliche Flutwelle das Wadi überfluten. Selbst schon erlebt.

  • Nicht viel Neues außer dem üblichen Wagenknecht Bashing.

    Bildung und Soziales sind Kernthemen der Linken (und werden von Wagenknecht durchaus in den Vordergrund gestellt).



    Umweltpolitik sozial gerecht zugestalten ist eine Aufgabe, die der Linjen gut zu Gesicht steht.

    Das Thema Migration ist von beiden Seiten (Pro und Contra) mittlerweile so aufgebauscht, das der Burgfrieden überfällig war, um sich den genannten Kernthemen endlich zu widmen.



    Darüber sollen die "Nebenwiedersprüche" natürlich weiter behandelt werden, aber vielleicht nicht als die absolut im Vordergrund pointierten Punkte.

    • @J_CGN:

      "Nicht viel Neues außer dem üblichen Wagenknecht Bashing."



      Was erwarten Sie denn eigentlich? Hier schreibt eine Journalistin, die Sahra Wagenknecht auf Teufel komm raus nicht ausstehen kann. Oder haben Sie etwas anderes von Frau Lehmann im Rahmen ihrer Journalistischen Arbeit wahrgenommen. Wagenknecht kann sich wenden und drehen, sie kommt einfach hier in der TAZ-Redaktion nicht gut weg. Punkt und keine komma!

      • 6G
        60440 (Profil gelöscht)
        @Anna Deiport:

        So ist das halt mit der lieben Sahra, AfD-Gewäsch raushauen und hinterher richtig verstanden worden. Zumindest von klardenkenden Zeitgenossen. Andere machen dafür Medien verantwortlich.



        Alter Hut, diese populistische Masche !

    • @J_CGN:

      "Nicht viel Neues außer dem üblichen Wagenknecht Bashing." ... und den üblichen Grünenbashing einiger Altlinker. Wenn gerade jemand eine offene Gesellschaft, soziales Absicherung (Stichwort Grundsicherung) und Klima- und Umweltschutz zusammendenkt, dann dann sind es derzeit die Grünen. Genau dies wird ihnen gegenwärtig (und nicht den Linken) abgenommen und schlägt sich in den Umfragen nieder.

      • @Hans aus Jena:

        Naja, wenn Ihnen zum Thema "Soziales" tatsächlich nicht mehr als die "Grundsicherung" ein Anliegen ist, dann sind Sie bei diesen Grünen tatsächlich gut aufgehoben.



        Es gibt halt nun aber auch Leute die aber mehr als nur ein paar Krümel von dem Kuchen haben wollen, denen auch die Gönnermiene mit der ihnen diese unter den Tisch geworfen werden sehr mißfällt...!

        • @LittleRedRooster:

          Wenn Sie Grundsicherung mit Krümeln und Gönnermiene verwechseln, haben sSie sich einfach nicht damit bechäftigt. Nun ja, Nichtbeschäftigung mit Dingen schützt ja vor Nachdenken. Einen schönen Tag noch.

  • Solange die Moskau-Fraktion um Wagenknecht in der Partei ein Rolle spielen und ihren menschenrechtsverachtenden Diskurs zu "Unteilbar" ("Wohlfühl-Label"), Russland, Syrien, Ukraine, Nicaragua mitbestimmen, so lange wird kein Grünen-Wähler zur Linken überlaufen. Das Gegeneinader- Ausspielen von sozialen zu individuellen Menschenrechten (MR) ist der Tenor dieser Fraktion und schreckt jeden MR-bewussten Wähler ab, dies Partei zu wählen.

    • @Rinaldo:

      die linke wird den angloamerikanischen imperialismus ,der die frage der menschenrechte demagogisch missbraucht um für seine völkerrechtswidrigen (und im hinblick auf menschenrechte fast immer kontraproduktiven )angriffskriege zu trommeln , weiter nicht unterstützen und einfach abwarten bis er endgültig gescheitert ist.das kann nicht mehr allzulange dauern.die westliche hegemonie hat keine zukunft.mit ihr geht das schlimmste kapitel der menschheitsgeschichte endlich zu ende

    • @Rinaldo:

      Na ja , ein wenig übertreiben Sie wohl hier aber sei es Ihnen gegönnt, wenn Sie sich dabei wohler fühlen, bitte schön.

      • @Anna Deiport:

        Menschenrechte als Grundlage der Politik ,ist für Sie "übetrieben"? Ihr Gönnertum und Ihre sog. "Realpolitik" zi Russland, können Sie ja gern in Ihrer 5% Partei " die Linke" ausleben.

      • @Anna Deiport:

        Ich denke Rinaldo übertreibt nicht sondern bringt es gut auf den Punkt. Es fällt schon auf, wie schnell die Linke tatsächliche oder auch nur vermeintliche Probleme als Verstoß gegen die MR anprangert, bei Aussagen zu Russland, Syrien, Venezuela und Co. aber plötzlich sehr differenziert und handzahm wird.

        • @Horst Horstmann:

          "... bei Aussagen zu Russland, Syrien, Venezuela und Co. aber plötzlich sehr differenziert und handzahm wird."



          Sie müssen bedenken, dass eine überwerfung mit Russland auf lange sicht nicht mit den Interessen von Deutschland zu vereinbaren ist. Sie müssen mit dem Braut tanzen, die gerade in Russland zur Verfügung steht. Die Russen werden schon von alleine den Weg zur Demokratie in Russland finden und brauchen nicht permanente Ratschläge von außen.Die Homophobie der Russen zum Beispiel, die den Grünen wie Dorn im Auge ist, können Sie nicht von Heute auf Morgen auf Eis stellen. Immerhin mussten die Deutschen erst die ganze Europa in Schutt und Asche legen, bevor sie von damaligen Großmächte zur Demokratie erzogen worden. Also hängen Sie die Latte nicht so hoch, sonst können Sie nicht darüber springen. Im übrigen, wenn Sie das Thema Syrien, Venezuela ansprechen, dann müssen Sie die andere Seite nämlich die USA bzw. die westliche Politik insgesamt mit ins Boot nehmen, sonst haben Sie eine schiefe Gleichung aufgestellt.

          • 6G
            60440 (Profil gelöscht)
            @Anna Deiport:

            Die gegenwärtige russiche Regierung sponserte den früheren "Front National", läd Faschos aus ganz Europa zu Treffen ein, führt Krieg in der Ukraine, annektiert Gebiete, unterstützt Massenmörder wie Assad (und mordet mit), träumt von einer frauenfeindlichen, homophoben, illiberalen, antidemokratischen und rechtsstaatsfreien Welt und dürfte uns den Horrorclown in Washington beschert haben.



            Russland hat sich in der Tat mit uns überworfen.

            • @60440 (Profil gelöscht):

              "Die gegenwärtige russiche Regierung....dürfte uns den Horrorclown in Washington beschert haben."

              da überschätzen Sie deren einfluss aber gewaltig.

              Am wahlsieg des trumpismus ist vor allem Hillary Clinton schuld.Hätte sie den aussichtsreicheren demokratischen kandidaten nicht durch intrigen ausgeschaltet-so hätte er die wahl gewonnen .

              was russland angeht so würde es jede kandidatin und jeden kandidaten unterstützen der /die für entspannungspolitik abrüstung und eine völkerrechtskonforme aussenpolitik steht

            • @60440 (Profil gelöscht):

              Danke

  • Das ist doch schon lange ein offenes Geheimnis, dass im Osten der Republik viele Links-Wähler vor allem Protestwähler waren und sind. Viele sind daher zur AfD abgewandert. Daran wird es nichts ändern, wenn sich die Linkspartei - gemäß den Gedankenspielen von Wagenknecht/Lafontaine thematisch an diese ranzuwanzen versucht.

    • @Philippe Ressing:

      Ihre Sprache wie "ranwanzen" scheint aus dem Lehrbuch für Nazi-Sprech zu sein?

      Wenn Sie meinen, damit gegen Linke kämpfen zu können. Na bitte.

      • @Rolf B.:

        Seit wann ist Anbaggern Nazi-Gedöns? Es wurde nicht einmal beschrieben, dass die Anwanzer pickelig sind!

        „Aus der Jugendsprache kommt noch das Verb(sich) ranwanzen,das umgangssprachlich in der Bedeutung von „sich an jemanden heranmachen“ gebraucht wird. Solches „Ranwanzen“ lässt sich beispielsweise in Diskotheken beobachten; aber auch Parteien können sich gelegentlich an die Jugend, also an potenziellen Nachwuchs, heranwanze“ www.wissen.de/rechtschreibung/wanze

  • Die summe machts.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Neben der Anbiederung ans AFD-Klientel müsste die Partei sicher auch ihre Russland-Politik überdenken, um für progressive Wähler*innen wieder interessant zu werden.

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Wenn die Zuspitzung des Russland-Konflikts progressiv ist, möchte ich nicht wissen was konservativ oder gar reaktionär sein soll.

      • 6G
        60440 (Profil gelöscht)
        @J_CGN:

        Das ist gute Tradition bei einer gewissen Strömung sog. Linker.

      • @J_CGN:

        Ich frage mich eher, was an der Verharmlosung imperialistischer Politik links sein soll.

        • 9G
          92327 (Profil gelöscht)
          @Horst Horstmann:

          Wer verharmlost denn hier was? Die Linke jedenfalls nicht, siehe hier: www.theeuropean.de...-usa-feind-europas

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Jetzt fehlt noch Ihre Werbung für amerikanische Frackingprodukte.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Rolf B.:

        Das Ziel ist Autarkie durch erneuerbare Energiequellen. Dann brauchen wir auch keine neuen Pipelines.

  • "In der Tat hat die Linke bei der Bundestagswahl 2017 an keine Partei so viele WählerInnen verloren wie an die AfD. 380.000 waren es im Saldo. Doch laut Emnid-Präsentation ticken AnhängerInnen von AfD und Linken unterschiedlich: Während den AfD-AnhängerInnen Themen wie Innere Sicherheit und Zuwanderung wichtig sind, priorisieren AnhängerInnen der Linken Bildung, Soziale Gerechtigkeit und – Umwelt."

    Im Klartext heisst das: zwar haben viele Linkswähler zur AfD gewechselt, aber es lohnt sich nicht, die zurückgewinnen zu wollen, weil die ganz anders ticken. Sorry, aber das verstehe ich nicht - wenn die noch vor kurzem links gewählt haben, können die Positionen doch sooo unterschiedlich nicht sein?!? Oder verstehe ich hier etwas falsch?

    • @Emmo:

      die meisten wähler die die linke an die afd verloren hat wird sie weder mit opportunistischer anbiederung noch ohne eine solche zurückgewinnen können.und wenn die linke es trotzdem versucht wird sie dadurch im westen sicher mehr wähler verlieren als sie im osten vielleicht zurückgewinnt.es lohnt sich also nicht einmal wahltaktisch und ideologisch ist es sowieso grundfalsch.



      die linke sollte die spd angreifen bis von dieser fast nichts mehr übrig ist und die reste des linken flügels der spd zum wechsel in die linke einladen.



      und im übrigen einfach nur eine glaubwürdige klassenkämpferische politik zugunsten aller armen machen und gegen den kapitalismus agitieren.



      auch im nichtwählerbereich kann sie viele stimmen gewinnen wenn sie es schafft in ausserparlamentarische kämpfen für soziale gerechtigkeit eine linke hegemonie zu etablieren .



      um der afd wähler wegzunehmen bis sie wieder unter der fünf prozent hürde und aus den parlamenten verschwindet sollten die freien wähler die in bayern einen erdrutschsieg der afd verhindert haben bundesweit zu wahlen antreten.



      wenn sie ansonsten denselben reaktionär-konservativen dreck anbieten wie die afd (oder der rechte flügel der cdu oder der csu ) aber den rassismus und jeden affirmativen bezug zu traditionen des völkischen deutschen nationalismus weglassen,und sich dadurch von der afd unterscheiden wäre dies eine erfolgversprechende strategie zur bekämpfung der afd.



      dass der afd möglichst viele wähler weggenommen werden sollten ist klar:aber dafür ist nicht primär die linke zuständig.

    • 9G
      97287 (Profil gelöscht)
      @Emmo:

      Sie haben es falsch vestanden. Es bedeutet,dass die AfD wählbar geworden ist, da sie durch den Wählerwechsel der Linken , links von der CSU steht und nur noch ein bisschen rechts von der CDU.Sehr gut kann man das im Havelland beobachten. Auf der Landesliste kandidieren eine Rechtsanwältin(Lp 7),



      Ein Gymnasiallehrer (Lp 13 ) und Leyla Bilge (Lp 19) eine kurdischstämmige Aktivistin geboren in der Türkei und Deutschnational bis in die Knochen.Das bedeutet, die AfD ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Ich befürchte die meisten Forenmitglieder bewegen sich in einer Blase. Ich engagiere mich in der SPD und kann mit den üblichen Beschimpfungen leben. Bitte tretet in eine der demokratischen Parteien ein und streitet Euch

  • Klar, wenn die Linkspartei ökologisch, sozial und liberal wird, dann wären es Grüne ;-)

    Nachdem der Linkspopulismus per Wagenknecht Positionen der AfD mit hochgepäppelt hat wäre Wahlkampf für die Grünen doch mal eine erfreuliche Wende.

    • @Rudolf Fissner:

      "ökologisch, sozial und liberal"

      Das Soziale ist immer das erste, was Grüne bei Verhandlungen fallen lassen und erfüllt eher die Funktion eines politischen Feigenblattes.

      "wäre Wahlkampf für die Grünen doch mal eine erfreuliche Wende."

      "*für* die Grünen"? OK, gehe davon aus,dass es noch vor dem Kaffee war...

  • Rechtschreibfehler: "tendiert nur ein Prozent zur dorthin" :-)

  • Wenn die Kombination aus (unfinanziertem) Wohlfahrtsstaat und Ökologie von Der Linken besetzt wird, koennten die Gruenen linken Ballast abwerfen und sich auf den oekologischen Umbau konzentrieren, der in verschiedenen Regeierungsbeteiligungen uns Wahlprogrammen zu kurz gekommen ist. Gepaart mit wirtschaftlicher Effizienz (insbesondere der Energiewende) Vernunft koennen daraus mehrere Mehrheitsoptionen geschmiedet werden.

    • @meerwind7:

      unfinanzierbar? CumEx-Deals verhindern, keineBankenrettung aus Steuertöpfen, keine Rüstung, keine Förderung für Atom oder Geschenke an die Btreiber bei der Entsorgung .... da gehen die Milliarden hin - und zwar in sinnloser- und irrationaler Weise

    • @meerwind7:

      Die grünen haben deiner Meinung noch irgendwelche linkem Züge? Welcher Balast soll denn da noch abgeworfen werden in einer Partei, die Dank des rechten Flügels um Palmer und Konsorten sogar mit der AfD mehr und mehr Überschneidungen hat?

      • @Hampelstielz:

        Palmer hat nur lokale Bedeutung. Irgendwer muss ja z.B. die Wuensche nach Steuererhoehungen ins gruene Wahlprogramm geschrieben haben, die nicht nur Oekosteuern betreffen, die Schulpolitik und die open-border-Forderungen - kurzum das, was oekologisch motivierte Waehle von der Wahl dieser Partei abgehalten hat.

      • @Hampelstielz:

        Na na na...Wer im Glashaus sitzt...



        Hat nicht gerade Wagenknecht die Beobachtung der AFD durch den VS abgelehnt? Wer hat da also Nähe zur AFD?

        • @Rinaldo:

          Links sein, also emanzipatorische, sozial gerechte, antifaschistische Weltanschauung hat für mich wenig mit der Parteizugehörigkeit "Die Linke" zu tun. Ich sitze nicht mit Wagenknecht in einem Haus.



          Dein Standpunkt würde ja bedeuten, dass Kretschmar irgendetwas mit Ökoaktivisten im Hambacher Forst gemein hätte.

  • Nunja, das grüne Wähler zur Linken wechseln, wird ja zum Glück von Frau Wagenknecht konsequent verhindert.

  • Ich muss Frau Lehman korrigieren. Sie schreibt im Zusammenhang mit Sahra Wagenknecht: "Entsprechend sprach sie auch in der von ihr mitgegründeten Sammlungsbewegung Aufstehen viel über die Themen Soziales und Migration."



    Richtig ist, dass bei #aufstehen das Thema Migration nirgendwo eine Rolle spielt(e). Der Fokus lag und liegt eindeutig auf sozialpolitische und friedenspolitische Themen. Es gibt keinen Beleg dafür, dass S.W. bei #aufstehen das Thema Migration in den Vordergrund stellte. Hier war und ist eindeutig die soziale Frage ihr Themenschwerpunkt.

    Da es hier offensichtlich um die Unterstützung der Positionen von Kipping und Riexinger geht, ist es nicht verwunderlich, dass hier eine Nähe zu grünen Positionen hergestellt wird. Das trifft auch zu, weil Kipping und Riexinger in der Tat auch Politik bei den Grünen machen könnten. Dort spielen sozialpolitische Themen eine geringere Rolle als bei den Linken, die den Kurs von Wagenknecht unterstützen.

    Im Endeffekt halte ich den "Burgfrieden" bei der Linkspartei für wenig hilfreich. Welche potentiellen GrünenwählerInnen sollen zur Linkspartei wechseln? Diejenigen, denen die Grünen zu rechts sind? Oder diejenigen, denen die Linken grün genug sind?

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      Die liebe Sahra hat ihr Lieblingsthema Migration auch bei #aufstehen in den Vordergrund gestellt und damit ihr Wegbleiben bei der Unteilbar-Demo begründet.



      Sie kann eben nicht anders. Vielleicht erkennt die grandiose Taktikerin ja jetzt, dass ihr Weg ein Irrweg ist, und die Jagd nach dem einen Prozent linksaffiner AfD-Wähler ein weit größeres Wählerspektrum davon abhält, die Linke zu wählen.



      Dann könnte es beim nächsten Mal sogar in Bayern reichen.



      Dazu muss sich die liebe Sahra allerdings zuerst von ihrem Monothema lösen und sich echten Problemen zuwenden: Beztahlbarer Wohnraum, auskömmliche Renten, Klimaschutz.



      Viel Spass beim Einarbeiten !

      • @60440 (Profil gelöscht):

        @Sebastian "echten Problemen zuwenden: Beztahlbarer Wohnraum, auskömmliche Renten, Klimaschutz."

        Eine kurze "Recherche" (ca 10 min) bringt folgende Ergebnisse (dierekt von der HomePage Sahras): (zum Klimawandel hab' ich auf die schnelle nichts gefunden)

        Bezahlbarer Wohnraum:



        www.sahra-wagenkne...raum-schaffen.html

        Auskommliche Rente:



        www.sahra-wagenkne...tet-die-rente.html

      • @60440 (Profil gelöscht):

        Sie wollen damit ausdrücken, daß es Sahra nur um Migration geht? Warum unterstützt die dann die gelbwesten, weil es den gelbwesten nur um. Migration geht? Soziale Themen sind der markenkern von Sahra. Sie weiss aber auch das alles miteinander zu tun hat.



        Wenn Sahra Schuld hat das die linke nicht dazu gewinnt, wieso ist die dann die mit Abstand beliebteste Politikerin der linken und gerade im Osten auch die beliebteste von allen Politikern? Bei vielen heisst es, die ist in der falschen Partei, sie würden sie wählen aber nicht die linke. Für mich bedeutet das, daß das Lager im Wagenknecht mehr Wähler Potential hat als das Grüne Lager im kipping.

      • @60440 (Profil gelöscht):

        Kipping blieb unteilbar auch fern, weil Wahlkampf in Bayern, wo auch zu dem Zeitpunkt Sahra aktiv war. Bei unteilbar ging es weniger um die soziale Spaltung, sondern mehr um die politische Spaltung, deswegen haben sich da auch Politiker engagiert, die die soziale Spaltung mit vorangetrieben haben. Unteilbar hat gar nix bewirkt und nichts erreicht, es war ein Bekenntnis aber nichts revolutionäres. Wir benötigen sozialproteste, aber da würde sich ein grosser Teil, die bei unteilbar dabei waren dar nicht beteiligen, weil es die nicht betrifft und weil da auch Rechte mitmarschieren könnten, denn da wo rechte sind gehen linke nach Hause. Nur im unteren Drittel der Bevölkerung verschwimmt links und rechts, seil die nichts mehr zu verlieren haben. Die Franzosen haben das begriffen, das das Problem nicht rechts gegen links ist, sondern oben gegen unten.

        • @matze38:

          Unteilbar hat gezeigt wer wo steht. Und bezüglich Wagenknecht & Followers sind die Standpunkte deutlich geworden.

          „und weil da auch Rechte mitmarschieren könnten“: ja ja

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @matze38:

          Ihr da oben, wir da unten:

          Dem Hinweis auf Frankreich kann ich nur zustimmen. Genau aus diesem Grund braucht das Kapital in Deutschland nichts, aber auch gar nichts zu befürchten. Links gegen rechts - und vice versa richten es. Nicht zu vergessen: links gegen links und rechts gegen rechts. Die Insassen sorgen durch ihre diversen Selbstzerfleischungsorgien schon dafür, dass nichts zum Besseren wird.

          Lenin wusste dies schon vor etwa einem Jahrhundert.

    • @Rolf B.:

      Natürlich diejenigen, denen die Grünen wirtschaftspolitisch zu rechts sind, aber gleichzeitig konsequent antifaschistisch unterwegs sind. Und die wenden sich nunmal mit Grausen ab, wenn die mal auf den verschiedenen Präsenzen von "Aufstehen" unterwegs waren.

  • Soziale Gerechtigkeit mit den Grünen?? soll es ein Witz sein?. So etwas hätte Frau Lehmann bestimmt gerne. Kipping und die neoliberale Göring-Eckardt in einer Allianz für Soziale Gerechtigkeit. An so was können vielleicht nur die TAZ-Abonnenten glauben.

    • @Anna Deiport:

      Frau Kipping scheint vielmehr eine Art Groupie von Gerd zu sein...

      img.nrz.de/img/pan...yo21wm6-MASTER.jpg

      • @agerwiese:

        Sie redet mit ihm. Das ist alles...

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Sie hat glänzende Augen und das bestimmt nicht nur vom Champagner oder Blitzlicht...

  • "...priorisieren AnhängerInnen der Linken Bildung, Soziale Gerechtigkeit und – Umwelt. Ein weiterer Wink, sich stärker in Richtung grün zu orientieren."

    Soziale Gerechtigkeit mit den Grünen? Schwierig.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Gemeint ist wohl nicht, sich in Richtung der Partei "Die Grünen" zu oeffnen, sondern oekologische Positionen zu vertreten.

      • @meerwind7:

        Da haben Sie wohl recht. Aber der Kern sollte soziale Gerechtigkeit bleiben. Und das ist mit den Grünen nicht einfach.Ökosteuern zu Lasten der einfachen Bürger können nicht das Ziel der Linken sein.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Es ist noch am einfachsten mit den Grünen. Die Linkspartei hat seit der Umbenennung von der SED irgendwie gar nichts bewegt.

          Und so wie die sich aktuell populistisch die Gelbwesten anbaggern wird mit der Linkspartei nicht einmal eine simple Ökosteuer möglich sein. Eher noch ein rechtspopulistischer Schulterschluss gegen die „linksversiften Ökos“.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Die sogenannten einfachen Buerger sind eher fuer Oekosteuern als die Besserverdiener. Am Beispiel Citymaut versus Dieselverbote : Der Besserverdiener faehrt den neueren Wagen, parkt als Anwohner gratis und freut sich ueber weniger Verkehr. Der wenigerverdiener wuerde es helfen, wenn er bei Bedarf auch mal mit einem aelteren Wagen in die Stadt kaeme, auch gegen Entgelt.

          Wer mehr verdient, verursacht meist auch mehr Umweltbelastungen. Meist wird nur der Konsum betrachtet, da wirkt sich die abnehmende Konsumquote aus, aber Investitionen unerliegen ja auch der Oekosteuer.

          Im uebrigen ist ein sozialer Ausgleich Bestandteil ueblicher Oekosteuerkonzepte.

  • "Aber drei Viertel dieser potenziellen WählerInnen entscheide sich anders, jeder Dritte davon kreuze eher die Grünen an. Kaum Potential für die Linkspartei sieht Emnid dagegen bei AfD-AnhängerInnen: Von den potentiellen WählerInnen tendiert nur ein Prozent zur dorthin."

    Also 25% (1/3 von 3/4) der *potentiellen* Wähler der Linken wählen die Grünen, 25% wählen dann tatsächlich die Linke und die anderen 50%? Warum sollte man sich um die 25% Grüne-Wähler bemühen und nicht um die anderen 50%?

    • @agerwiese:

      Und warum sollte ausgerechnet die taz der linken aufzeigen, daß sie sich mehr der Grünen Wählerschicht zu wenden soll, wo letztendlich die Grünen dann die Arsch Karte hätte und Wähler an die linken verlieren würde. Die taz ist doch eher das Parteiblatt der Grünen und haben kein Interesse, das die Grünen Wähler verlieren. Hier geht's eigentlich nur darum, das kipping Lager innerhalb der linken zu stärken gegen das Wagenknecht Lager, für die ein rotes Tuch für die taz sind ohne wirklich daran zu glauben, daß die linke so viele grüne Wähler hinzugewinnt. Ausserdem gibt emnid teilen der linken das was die wollen. Wenn man gesagt bekommt, daß man gerade bei den Grünen Punkten möchte, dann bekommt man das auch was man bestellt.