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Migranten auf dem ArbeitsmarktFleißige Flüchtlinge

Jeder vierte Geflüchtete hat inzwischen einen Job. Laut einer aktuellen Erhebung reicht der Lohn nicht immer zum Überleben.

Kabelhersteller in Baden-Württemberg Foto: dpa

Berlin taz | Ein Viertel der seit 2015 angekommenen Flüchtlinge hat einen Job gefunden. Aus Sicht der Rechten ist der Flüchtling ein paradoxes Phänomen: Einerseits ist er dumm, ungebildet und faul. Andererseits nimmt er den Deutschen die Arbeitsplätze weg.

Die aktuelle Nachricht, wonach rund 25 Prozent der seit 2015 nach Deutschland gekommenen Flüchtlinge mittlerweile einen Job hat, dürfte rechte Kreise in Schwierigkeiten bringen: Sollen sie nun „viel zu wenig“ rufen, oder doch lieber „viel zu viel“? Wahrscheinlich wird es beides geben. Doch die Frage, ob diese Zahl des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hoch oder niedrig ist, ist auch jenseits rechter Argumentationen interessant.

Wenn man bedenkt, welche Hürden es beim Arbeitsmarktzugang für Flüchtlinge gibt, ist ein Viertel nicht wenig: In den ersten drei Monaten, während der Unterbringung in einer Erstaufnahmeeinrichtung und mit einer Duldung ist es vielen gar nicht erlaubt, einem regulären Job nachzugehen.

Zwar wurde die Vorrangprüfung, also der Beweis, dass kein Deutscher oder EU-Bürger für den Job zur Verfügung steht, in den meisten Regionen abgeschafft, doch nach wie vor sind die formalen Hürden hoch – von Rassismus auf dem Arbeitsmarkt ganz zu schweigen. Außerdem befinden sich viele der seit 2015 angekommenen Menschen derzeit noch in Integrationskursen und Maßnahmen, die auf den Arbeitsmarkt vorbereiten sollen. Davon, dass Flüchtlinge arbeitsscheu seien, kann also angesichts dieser Zahlen keine Rede sein.

Eigentlich aber bräuchte es ohnehin eine ganz andere Debatte, die auch die Qualität der Beschäftigungsverhältnisse in den Blick nimmt. Denn die Erhebung gibt Hinweise darauf, dass es mit dieser nicht besonders weit her ist: Einen sozialversicherungspflichtigen Job hat nur jeder fünfte seit 2015 angekommene Flüchtling bisher bekommen. Laut der Erhebung des IAB sind Jobs in der Reinigungs-, Logistik- und Securitybranche besonders häufig. Und nicht bei allen reicht der Lohn zum Überleben: 15 Prozent der Flüchtlinge, die Hartz IV beziehen, hätten zwar eine Arbeit, müssten aber aufstocken.

Statt über angeblich faule Flüchtlinge oder – auch in linken Kreisen – über die angebliche Bedrohung für den deutschen Arbeiter zu reden, bräuchte es eine Diskussion darüber, was es für eine Gesellschaft bedeutet, wenn sie Neuankömmlinge die Drecksarbeit machen lässt – gestern, heute und morgen.

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102 Kommentare

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  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Hat die taz schon qualifizierte, anständig bezahlte Jobs jenseits der Drecksarbeiten für Flüchtlinge geschaffen?

  • "Und nicht bei allen reicht der Lohn zum Überleben: 15 Prozent der Flüchtlinge, die Hartz IV beziehen, hätten zwar eine Arbeit, müssten aber aufstocken."

     

    Sind da die mit Kindern oder mit Teilzeittätigkeit schon herausgenommen, oder soll ein falscher Eindruck erweckt werden?

  • Die Diskussion sollte nicht ur hinsichtlich der Flüchtlinge darüber geführt werden, was das für eine Gesellschaft ist, die keinen Lohn mehr zahlt, der zum Leben ausreicht! Als ich Kind war, um 1960,reichte ein einziges Gehalt aus für eine Familie mit drei Kindern, einer Frau, die zu Hause blieb, ein Reihenhäuschen, also Wohneigentum. Heute reicht es in vielen Fällen nicht einmal zum Wohneigentum, wenn beide arbeiten! Deutschland ist das Niedriglohnland in Europa! Die spd interessiert es nicht, die Linke kaum, die grünen eh nicht, die gehören ja eher zu den Saturierten! Aber es kann nicht angehen, das ist eine der Reichsten Gesellschaften der Erde ihre Bewohner verarmen lässt! Pfui Deibel! Egal ob Drecksarbeit hin oder her! P. S.: Ich bin für das BGE! Schon seit über 20 Jahren!

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Wilfried Bergmann:

      Immer die selbe unmelodische Leier. Früher war auch nicht alles besser.

       

      Das was der Vati damals verdient hat, mag vielleicht für ein Reihenhäuschen im Neubaugebiet gereicht haben (das reicht es heute vielerorts auch noch), dafür musste Mutti den Job machen, den heute die Küchenmaschienen übernehmen und zum Urlaub gings an die Nordsee oder nach Österreich.

       

      Heute kann Mutti schön Netflix auf dem Flatscreen gucken, während der Kobold die Wohnung saugt und Waschmaschiene sowie Spüler den Rest erledigen. Oder Sie geht arbeiten, damit die Ferien in der DomRep drin sind.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Das ist nicht die selbe alte Leier! Wenn Du es gut findest, dass heute, trotz zweier Einkommen, immer mehr Familien verarmen, dann mag es so sein! Ich finde das Lohnniveau in Deutschland unterirdisch und dass es damals so war, daran war nicht ich schuld! Es mag heute jeder machen was er will, alle arbeiten, nur die Frau arbeitet, nur der Mann, ach so diese Möglichkeit gibt es aufgrund des Lohnniveaus ja gar nicht mehr! Dass der Wunsch nach mehr Lohn so wenig Rückhalt findet, kann ich jetzt nach Deinen Ausführungen verstehen. Den Kapitalisten freuts!

        • @Wilfried Bergmann:

          "Das ist nicht die selbe alte Leier! "

           

          50er, 60er, da gab es noch so Sachen wie, dass erwachsene Menschen zur Untermiete (nein, keine "WG") wohnen mussten. Socken wurden gestopft, nicht neu gekauft. Kennt noch jemand den Begriff "Stopfei"? Gehörte zur Standard-Ausstattung eines Haushalts. Der Wintermantel musste 20 Jahre halten und hat zwei Monatsgehälter gekostet.

           

          Aber man muss auch gar nicht mal so weit zurück schauen, um die rosarote Brille abzusetzen.

          In meiner Kindheit in den Achtzigern war ich dank meiner Familie so etwas wie der Kosmopolit der Grundschule. Warum? Es ging in jeden Sommerferien mit dem Auto nach Jugoslawien! Das hat beileibe nicht jeder gemacht. Da war man wer. Der Urlaub auf Balkonien war doch noch recht häufig.

          Als dann der erste Mitschüler eines Tages aus den Sommerferien zurück kam und erzählte, mit seinen Eltern in Marokko gewesen zu sein, wurde er angesehen wie ein Außerirdischer. Marokko, also Afrika, das war ferne weite Welt, die man nur aus Büchern oder von Heinz Sielmann her kannte.

           

          Heutzutage ist für viele Stundenten der Städtetrip nach Barcelona ebenso üblich wie die (unter Studenten wohl inzwischen obligatorische) Reise nach Neuseeland.

           

          Auch bei Facharbeitern sieht es nicht viel anders aus. Natürlich schaufelt sich da niemand im Minutentakt Kaviar in den Mund, aber es ist auch nicht so, als müsste da jemand Klimmzüge am Brotkasten vollziehen. Diese romantische Verklärung der damaligen Zeit ist einfach nur unehrlich oder kenntnislos.

        • 6G
          61321 (Profil gelöscht)
          @Wilfried Bergmann:

          Wer negiert, dass wir heute im Durchschnitt (!) und durchaus auch in der Breite der Schichten bedeutend wohlhabender sind, hat nur sehr verschwommene Erinnerungen an die Sechziger.

          Dass es heute nicht mehr so einfach ist, ein Reihenhäuschen hinzustellen, hat ganz andere Gründe: die wichtigste Resource, der Baugrund ist knapp geworden; es ist eine komplett andere Situation als vor 40-50 Jahren

        • @Wilfried Bergmann:

          Ja aber dafür gibts jetzt iPhone und Netflix! Euch Kroppzeug kann mans auch nie recht machen!! Genau dieses Anspruchsdenken bremst die Wachstumsdynamik und blockiert Innovationspotential!!!

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @El-ahrairah:

            "Ja aber dafür gibts jetzt iPhone und Netflix!"

             

            Und es gibt Solarzellen, elektrische Autos, MRT-Scanner usw. Es können mittlerweile Lungen und vielleicht sogar Luftröhren transplantiert werden. Usf.

             

            Sie müssen die Entwicklungsfortschritte nicht nur auf alltägliche Konsumprodukte beschränken.

            • @74450 (Profil gelöscht):

              Und weil die Menschen durch den medizinischen Fortschritt immer länger leben, können wir ihnen immer später erst die Rente zahlen.

              Da aber ebenfalls dank technischem Fortschritts die Produktion von "Solarzellen, elektrische Autos, MRT-Scanner usw" immer automatisierter abläuft, haben viele schon ab 45 keine Chance mehr auf dem Arbeitsmarkt und müssen mit Almosen leben.

               

              Leider sind Entwicklungsfortschritte in der Technik nicht gleichzeitig welche im sozialen Leben.

  • Übrigens , in den Branchen der " Drecksarbeit" arbeiten übwiegend weit über 90% Männer . Zb. Minenarbeit , Baubranche, Müllabfuhr, LKW Fahrer, Feuerwehr.

    All diese Jobs sind sehr gefährliche Jobs in denen jährlich viele Menschen sterben , für unser Wohl und dass wir unseren Alltag so leben können wie er ist.

    Wahrscheinlich schreiben Sie auf über ein ominöses "Patriarchat" und betreiben Rosinenpickerei für Jobbranchen in denen man besonders gut verdient .

    Insgesamt sehr arroganter Artikel .

  • 9G
    97796 (Profil gelöscht)

    Fleißige Flüchtlinge bei 75% Arbeitslosigkeit. Fantastisch. Genau mein Humor. Danke.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @97796 (Profil gelöscht):

      Bei manchen ist das Glas halb voll, bei manchen halb leer.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Bei manchen ist das Glas ganz voll und wird wieder aufgefüllt, wenn sies ausgesoffen haben

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Sie sollten noch einmal etwas Nachhilfe in Mathematik nehmen. 75 % zu 25 % ergibt nicht die Gleichung: "ist das Glas halb voll, bei manchen halb leer"! Das wäre es nur bei fifty/ fifty! Oder, mathematisch ausgedrückt, bei 50 % Arbeitslosigkeit!

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Wilfried Bergmann:

          Dann sollten Sie vielleicht mal darüber nachdenken, ob Menschen, die sich qualifizieren als arbeitslos gelten können. Der amtlichen Statistik nach ist das nicht der Fall. Der Logik nach auch nicht.

           

          Richtig ist die Aussage: 25% der Menschen sind in Arbeit, 75% sind nicht in Arbeit.

           

          Falsch ist die Aussage: 25% der Menschen sind in Arbeit, 75% der Menschen sind arbeitslos.

           

          PS: Diese Nachhilfestunde ist für Sie kostenlos! ;)

          • @74450 (Profil gelöscht):

            Ich beneide Sie um ihre Ignoranz. Sie sind wohl beamteter Statistiker?

      • 9G
        97796 (Profil gelöscht)
        @74450 (Profil gelöscht):

        Oh man...

  • Dass sich hier so viele vom Begriff “Drecksarbeit“ angegriffen fühlen, zeigt wie abhängig ihr Selbstwert von fremder Beurteilung ist. Nicht die Konditionen werden für diese beurteilt, sondern sie selbst mit ihm beleidigt. Trauriges Spießbürgertum.

    • @Hampelstielz:

      Blödsinn.

      Wenn man etwas abwertend als Drecksarbeit bezeichnet und meint, Neuankömmlinge seien dafür zu schade, impliziert das immer eine Beleidigung derjenigen, die den Job bereits tun.

       

      Und von schlechten Konditionen hat Frau Güren nun mal nicht gesprochen. Dreck bedeutet nicht schlechte Konditionen.

      Sonst würden auch die meisten Journalisten Drecksarbeit machen.

       

      Übrigens war der Logistik-Verdienst nicht schlecht gewesen. Sonst hätte ich die Arbeit nicht macht.

       

      Probieren Sie auch mal so einen Job aus. Erweitert den Horizont und erdet einen. ;-)

    • @Hampelstielz:

      Geniales Urteil, alles was diese Gesellschaft bewegt in einem Satz zum Ausdruck gebracht.

    • @Hampelstielz:

      In dem Artikel steht nichts von Konditionen. Dort werden eine Reihe von Branchen bzw Berufsfelder pauschal als Drecksarbeit totuliert, lesen Sie nochmal nach. Aber der feine Bo-Bo von Welt hat es ja nicht nötig sich über seine Arbeit zu definieren, weil Papas Depot ihm ja genügend Knautschzone verschafft mal dies und das und jenes auszuprobieren.

      • @El-ahrairah:

        Wen meinst du mit Bo-Bo von Welt? Und weshalb sollte Bo-Bo nicht mucken dürfen? Weil du davon ausgehst, dass bestimmte politische Meinungen dekadent sind? Weil sich jemand deinem Oben und Unten- Spiel entziehen will und nichts gutes an der gesellschaftlichen Lüge des durch ehrliche Arbeit verdienten Wohlstandes sieht?

        Deine Knautschzone ist reichlich gefüttert durch das Leid dieser Welt, aber wen interessiert das schon, solange man sich als den herrlichen Ärmelhochkrempler darstellen kann.

        • @Hampelstielz:

          Ich habe keine solche Knautschzone, aber klar die private Altersvorsorge/ das Depot von Papa sind natürlich aus dem abgepressten Mehrwert gefüttert. Bo-bos können garnicht mucken, weil sie Teil der Oberschicht sind und ihre meist lebensphasenbegrenzten Revoluzzerspielchen nur Distinktionsstrategie gegen ihre Klassengenossen sind oder noch verlorene-Dohn-Dramen vielleicht, aber keine reale wirtschaftliche Existenzentscheidung.

          • 6G
            61321 (Profil gelöscht)
            @El-ahrairah:

            Ebenso keine Knautschzone. Hilft das unkompromittierter die Dinge zu betrachten?

            Wäre jedenfalls wünschenswert.

      • @El-ahrairah:

        "Aber der feine Bo-Bo von Welt hat es ja nicht nötig sich über seine Arbeit zu definieren..."

         

        Niemand hat es nötig, sich über seinen Arbeitsplatz zu definieren. Das ist zwar kapitalistisches Wunschdenken, aber es gibt auch noch genug Arbeitsverweigerer, die sich z.B. über ihre politische Grundhaltung wesentlich mehr definieren als über ihren Arbeitsplatz bzw. nicht vorhandenen Arbeitsplatz. Und das ist erstaunlicherweise tatsächlich unabhängig von den materiellen Verhältnissen, in denen diese Menschen leben. Es gibt einen, zugegebenermaßen kleinen, Teil, der sich in diese Zwangsneurosen nicht eingliedert, obwohl die Gesellschaft so ziemlich alles versucht, sie dann als Unruhestifter oder ähnliches zu diskreditieren.

        • @Age Krüger:

          Mal ehrlich: bei diesen berufsjugendlichen stehen zu 90% wohlwollende und -habende Eltern im Hintergrund. Und wer von denen zieht eigene Kinder groß in Verhältnissen, die diese nicht geradewegs in die Suchttherapie/in die Geschlossene führen?

           

          Darüber hinaus muss man bei Leuten, die ihre wirtschaftliche Existenz auf dem Anzapfen des Wohlfahrtsstaats bauen und gleichzeitig ihre Identität und Selbstwertgefühl auf die wortreiche Ablrhnung eben jenes Staates gründen auch mal nach Zwangsneurosen fragen.

      • @El-ahrairah:

        "Das ist eine ziemlich umfangreiche Unterstellung, da davon keinerlei Andeutung im Text auftaucht"..merken Sie was?

        • @vernunftbegabt:

          Ich merke, dass Sie der Autorin etwas unterstellt haben, das nicht im Text stand, während hingegen ich exakt wiedergegeben habe, was dort auftaucht. Der Teil nach "lesen Sie noch mal nach" ist natürlich persönliche Anmerkung, wie das aus dem Kontext problemlos hervorgeht.

  • "Wenn man bedenkt, welche Hürden es beim Arbeitsmarktzugang für Flüchtlinge gibt"

     

    Das halte ich für Quatsch.

     

    "Eigentlich aber bräuchte es ohnehin eine ganz andere Debatte, die auch die Qualität der Beschäftigungsverhältnisse in den Blick nimmt."

     

    Das erscheint mir völlig richtig. Die Menschen sollen kein Arbeitsmarktkanonenfutter sein.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Gerhard Krause:

      "Wenn man bedenkt, welche Hürden es beim Arbeitsmarktzugang für Flüchtlinge gibt"

       

      Das halte ich für Quatsch."

       

      Bleibt Ihnen unbenommen. Tatsächlich gibt es aber formelle und informelle Hürden:

       

      Formell: Arbeitsverbot in den ersten Monaten. Früher wie gesagt auch die Vorrangprüfung, die es fast unmöglich machte, Geflüchtete in Jobs zu bringen, weil langwierig geprüft werden musste, ob sich irgendwo in Deutschland oder Europa jemensch anderes für den Job findet.

       

      Die größte informelle Hürde ist die Sprache. Die allerdings auch zur formellen Hürde werden kann, wenn Ausbildungsabschlüsse erst ab einem B2-Sprachniveau anerkannt werden und auch Einstigsqualifikationen an bestimmte Sprachniveaus geknüpft sind. (Das ist nicht falsch, aber eine Hürde)

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Die ausländerrechtlichen Vorschriften aus dem AufenthG und der BeschV sind mir bekannt.

        Mit dem integrierten Integrationsgesetz folgte die s.g. Ausbildungsduldung, verbunden mit dem grundsätzlichen Anspruch auf Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis im Anschluss an die Ausbildung.

         

        Gemeinsam mit der Aufenthaltserlaubnis, zuletzt mittels der BeschV für die Aufenthaltserlaubnis nach § 25 V AufenthG (Arbeit: hier zunächst nur Beschäftigung), wird mit jeder für Flüchtlinge und ihre Familienangehörigen, die nicht Deutsche sind, erteilten Aufenthaltserlaubnis eine Erlaubnis zur Ausübung einer Erwerbstätigkeit erteilt.

         

        Bei "Geduldeten" sind die Verbotstatbestände des § 60 a VI AufenthG zu beachten.

         

        Danke, dass Sie mir das dennoch zugestehen, ich wiederhole es sehr gern:

        Noch nie war es für Flüchtlinge so einfach, zumindest eine abhängige Beschäftigung aufzunehmen.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Gerhard Krause:

          "Noch nie war es für Flüchtlinge so einfach, zumindest eine abhängige Beschäftigung aufzunehmen."

           

          Mag sein. Eine Selbstständigkeit ist sogar noch einfacher.

           

          Aber Sie haben von Quatsch gesprochen. Sie sehen also gar keine Hürden?

          • @74450 (Profil gelöscht):

            Ja, absolut, es sei denn, wir wollen nun noch über "Wirtschaft" im Allgemeinen sprechen.

             

            Mir ist es selbstverständlich aufgefallen, dass Sie mit Ihrem Punkt über den Inhalt des Artikels hinausgegangen sind.

            Sie wünschen sich daher von mir unter gesamtwissenschaftlichen Gesichtspunkten sicherlich ein "nein".

  • Das dürften fake news sein. Wenn man nicht einmal weiß, wieviele Flüchtlinge etc sich in Deutschland aufhalten: wie will man sagen, wieviele davon arbeiten? Ohne Ausbildung und Sprachkenntnisse?

     

    Gürgen scheint mir da sehr leichtgläubig hinsichtlich der Regierungsmeldung

  • .."bräuchte es eine Diskussion darüber, was es für eine Gesellschaft bedeutet, wenn sie Neuankömmlinge die Drecksarbeit machen lässt – gestern, heute und morgen...

     

    Erst mal sollte es freie Stellen geben- dann kann man ja diskutieren ob Yusuf oder Josef den Job haben möchte.

  • 75% haben demzufolge keine Arbeit.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Günter Witte:

      Scharfsinnig kombiniert!

    • @Günter Witte:

      Wieso Arbeit? Da steht: Job.

  • Ich unterstelle jetzt mal, dass die Autorin mit "Drecksarbeit" natürlich nicht diejenigen abqualifizieren wollte, welche dieser Arbeit nachgehen (müssen), sondern lediglich die Bedingungen, Bezahlungen und das fehlende gesellschaftl. Renommee beklagt, unter welchem ja nun auch bereits länger Ansässige, die in diesen Branchen beschäftigt sind, zu leiden haben. Mitnichten also etwas Flüchtlingsspezifisches.

     

    Ganz subjektiv empfinde ich 25% auch als gute Quote, wobei ich gern wüsste, ob sich diese auf alle Geflüchteten bezieht oder nur auf diejenigen, die dem Arbeitsmarkt tatsächlich zur Verfügung stehen.

    • @vernunftbegabt:

      Wenn 25% aller angekommenen Flüchtling bereits eine Job haben, fehlen nur noch 19% und dann wäre die Quote der Erwerbstätigen ja schon wie bei den Einheimischen mit ca. 44%. Da stimmen die Zahlen doch nicht, oder?

    • @vernunftbegabt:

      "Ein Viertel der seit 2015 angekommenen Flüchtlinge hat einen Job gefunden."

       

      Ich denke, dass es sich um 25% aller angekommenen Flüchtlinge bezieht, also nicht nur derer, die "dem Arbeitsmarkt tatsächlich zur Verfügung stehen." Sonst müsste es auch so im Bericht stehen. Für mich ist das ein Zeichen für den Willen der Leute, dem Staat nicht zur Last fallen zu wollen. Dass in der Zeit seit ihrer Ankunft noch keine großartigen Sprachkenntnisse zu erwarten sein werden, dürfte klar sein, weshalb wohl auch weniger qualifizierte Arbeiten angenommen werden.

      Nachdem viele Deutsche offenbar nicht ein Nebeneinander, sondern nur ein 'Über' oder (bevorzugt) ein 'Unter' akzeptieren können, werden wir es wohl in der Zukunft immer schwerer haben, die sich immer weiter öffnende Facharbeiterlücke zu schließen, aus der uns vor rund fünfzig Jahren schon einmal einmal ausländische Kräfte halfen - zum Glück für unser Wirtschaftswachstum. Auch wenn wir es bis heute teilweise immer noch nicht eingestehen wollen.

       

      Auch von Drecksarbeit würde ich nicht sprechen wollen. Denn die, die diese Arbeit verrichten, haben auch ein Recht auf Würde, wie alle. Das geht an die Autorin.

      • @anyhow:

        "Facharbeiterlücke zu schließen, aus der uns vor rund fünfzig Jahren schon einmal einmal ausländische Kräfte halfen -"

         

        Wovon reden Sie? Ein Facharbeiter hat einen erlernten Beruf und Erfahrung..Menschen die aus Ländern teils ohne Industrie kommen, können entsprechend keine Facharbeiter sein - wie sollten sie auch? Bei den "ausländischen Kräften" von früher, wie Italiener, Griechen, Türken, Jugoslawien, Portugiesen, Spanier usw. handelte es sich aber genauso wenig um Facharbeiter. Damals wurden Leute gebraucht, die in Fabriken Hilfsarbeiterjobs machten usw.

    • 2G
      2730 (Profil gelöscht)
      @vernunftbegabt:

      In der Tat, das wüsste ich auch gerne. "Flüchtling" ist nun mal kein trennscharf abgegrenzter Begriff. Deswegen dürfte die Behauptung, der erste Satz des Artikels: "Ein Viertel der seit 2015 angekommenen Flüchtlinge hat einen Job gefunden" nicht korrekt sein.

       

      Soweit ich sehe, hat das IAB jedenfalls keine belastbaren Daten, z.B. zur Grundgesamtheit veröffentlicht. Ist die Summe der Angekommenen im Ganzen gemeint? Oder nur die anerkannten Flüchtlinge? Asylsuchende oder anerkannte? (Bevor es los geht: "Flüchtling" oder "Asylsuchende®" schließen einander nicht aus!). Auf Grund der gerade vorliegenden Datenlage kann derzeit bestenfalls von Wasserstandsmeldungen die Rede sein...

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @2730 (Profil gelöscht):

        Flüchtling ist sehr wohl ein trennschafter Begriff, wenn damit der Aufenthaltsstatus als anerkannter Flüchtkling nach Genver Konvention gemeint ist. Das ist der häufigste Aufenthaltsstatus der zurzeit vergeben wird (inklusive subsidiär Schutzberechtigter).

         

        Beim IAB heißt es im Bericht aber tatsächlich etwas unscharf "Beschäftigte aus Kriegs- und Krisenländern":

         

        "Die Zahl der Beschäftigten aus den Kriegs- und Krisenländern istum rund 99.000 (+52,2%) im Vergleich zum Vorjahresmonat gewachsen. Ihre Beschäftigungsquote ist trotzdes Bevölkerungswachstums aus dieser Ländergruppeum 8,2 Prozentpunkte auf 25,8 Prozent gestiegen. Dieser Anstieg ist auf die anhaltend positive Beschäftigungsentwicklung zurückzuführen."

        http://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/Zuwanderungsmonitor_1805.pdf

        • 2G
          2730 (Profil gelöscht)
          @74450 (Profil gelöscht):

          Danke für den Link.

    • @vernunftbegabt:

      Das ist eine ziemlich umfangreiche Unterstellung, da davon keinerlei Andeutung im Text auftaucht.

  • Zitat: "Raimund Becker von der Nürnberger Agentur für Arbeit zufolge sind 70 Prozent der Flüchtlinge unter 30 Jahre alt. Es werde deshalb etwa 15 Jahre dauern, bis die Beschäftigungsquote unter den Flüchtlingen bei 70 Prozent liegen wird.

    Becker weiter: Es dauert über sechs Jahre, bis die Flüchtlinge im deutschen dualen System ausgebildet werden können. In diesem Zeitraum werden sie nicht in der offiziellen Arbeitslosenstatistik ausgewiesen.

     

    Fakt: DIESE Generation der Flüchtlinge schließt die Fachkräftelücke in den nächsten 10-20 Jahren auf keinen Fall und zahlt auch nicht unsere Renten."

     

    Und noch zu lesen ist: "„Sie stellen die falsche Frage. Wie viele Leute in Schein-Beschäftigungen gelangt sind, ist völlig unerheblich. Die Frage muss lauten, wie viele von denen sind Netto-Zahler ins Steuer- und Sozialabgabensystem.“

     

    Richtig!

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @conny loggo:

      "In diesem Zeitraum werden sie nicht in der offiziellen Arbeitslosenstatistik ausgewiesen."

       

      Deswegen wurde oben ja auch berichtet, wie viele in Arbeit sind.

       

      "Die Frage muss lauten, wie viele von denen sind Netto-Zahler ins Steuer- und Sozialabgabensystem."

       

      Diese Frage ist nur berechtigt, wenn Sie Menschen lediglich als Mittel sehen. Verfolgten Menschen Schutz zu gewähren, ist aber keine rein ökonomische Rechnung. Auch wenn sich natürlich große Vorteile für die Aufnahmegesellschaft ergeben, wenn die Menschen dann endlich alle Netto-Steuerzahler*innen sind.

  • "was es für eine Gesellschaft bedeutet, wenn sie Neuankömmlinge die Drecksarbeit machen lässt – gestern, heute und morgen."

    Was bedeutet es für eine Gesellschaft, wenn gepamperte Jungschreiberinnen mit fragwürdigem Nutzen zum Allgemeinwohl offensichtlich keine Probleme sehen, wenn sie andere Berufsfelder als "Drecksarbeit" bezeichnen.

    • @El-ahrairah:

      ... und was sagt es über die charakterliche Integrität von Journalisten, wenn dieser Berufsstand, der wegen der mangelhaften Sprachkenntnisse und Ausbildung der Neuankömmlinge keine Konkurrenz zu erwarten hat, die Existenzängste derer, die weniger Glück haben, ignorieren.

      • @jhwh:

        "Charakterliche Integrität" pff. Sind wir hier beim preußischen Schulmeister? Das ist eine starke Marktposition und ein Wettbewerbsvorteil.

        • @El-ahrairah:

          ... hilft den beta- oder gamma-Journalisten aber auch nicht wirklich, wenn man dem Gejammer über die prekären Beschäftigungsverhältnisse in der Branche glauben darf.

           

          So kann's eben kommen, wenn man glaubt, aus anderer Leute Haut gut Riemen schneiden zu können.

          • @jhwh:

            Man muss nicht ganz oben mitspielen, solange man noch jemanden zum draufrumtrampeln hat.

  • Und 75% sind leider arbeitslos.

    Programme zur überbetrieblichen Ausbildung klassischer Industrieberufe fände ich total hilfreich. Dann kann jemand als Metallfacharbeiter zurückkehren, oder falls das nicht möglich, doch hier mal eine sinnvolle Stellung finden. Eine Stunde Deutschunterricht pro Tag kann man da auch gut unterbringen.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Energiefuchs:

      "Und 75% sind leider arbeitslos."

       

      Oder in Sprachkursen oder sonstigen Integrations- und Qualifikationsprogrammen.

       

      Es gibt zur Ausbildungsvorbereitung (z.B. für klassische Industrieberufe) das Instrument der Einstiegsqualifikation (nicht nur für Geflüchtete). Das setzt aber ein bestimmtes Sprachniveau voraus.

  • Sorry Frau Gürgen ich lese ja gerne die Taz, aber der Artikel?

    Sie sagen Drecksarbeit und das stösst mir dann doch bitter auf. Vielleicht sollte Ihr Chef doch mal dazu verdonnern diese wie Sie es formulieren Drecksarbeit zu machen. So eine Woche mal in der Gebäudereinigung, dann eine Woche Sicherheitsdienst mit gemütlichen 10 - 13 Stunden. Die sind normal in der Sicherheitsbranche.

    Vielen fällt erst auf wenn was passiert oder das Wc nicht mehr geputzt ist das das eigentlich jemand macht. Zumal Dank dürfen die wenigstens erwarten. Meist ist man nur der Sündenbock. Aber vielleicht ändert sich ja dann mal Ihre Sicht und wir kommen zu dem Thema. Wieviel sind wir eigentlich bereit für die Gebäudereinigung oder den Sicherheitsdienst auszugeben das die Mitarbeiter nicht ewig lange Schichten schieben müssen. Und ich sage aus eigener Erfahrung, 210 - 220 Stundöen braucht man als Single damit man nicht jeden Euro 2x umdrehen muss.

    Angebot steht.

    • @Björn Petry:

      "Vielen fällt erst auf wenn was passiert oder das Wc nicht mehr geputzt ist das das eigentlich jemand macht"

       

      Wenn mir was auffällt putz ich immer selber, wie die breite Masse. Keine Ahnung, ob Sie Bedienstete aus dem Ausland haben, die bei Ihnen Klo putzen.

  • was sollen si andres machen,als was nicht wenige von uns auch machen, machen würden. Sachbearbeiter? Verwaltung? Lehrer? maurer staßenarbeiter wären das in deren Sicht auch Drecksarbeiten? Wer was aanderes machen will wird über jedes arbeiten auch irgendwass was anderes finden oder lernen.

    Unfassbar diese Redeweise. Ich wünsche mir bei der taz jemand, der diesen Artikel von der Verwendung des Wortes "Drecksarbeit" (für Reinigungsarbeiten) reinigt Drecksarbeit

    • @Wolfgang Hanspach:

      Gut, als Drecksarbeit wird in solchen, teils auch linken, Journalistenkreisen, alles betrachtet , womit man sich die Hände schmutzig machen kann und wo nicht schlau daherschwätzen ausreicht um Geld zu verdienen.

  • Auch nach mehr als zwei Jahren leben drei von vier Migranten- 75% - Bonn Steuern und Sozialabgaben und verdient nicht einma einen kleinen Teil der Lebenshaltungskosten selbst.

     

    So klingt die Realität. Wo da der Erfolg sein soll.

    • @TurboPorter:

      Als ich zwei Jahre in Deutschland lebte, war ich auch zwei Jahre alt und habe 100% meines Lebensunterhaltes von meinen Eltern bekommen.

      Und obwohl die wussten, dass die das wohl noch mindestens 16 Jahre lang machen mussten, haben die nicht versucht, mich loszuwerden.

  • Aufstocken und Menschen in "Dreckarbeit" zwingen ist der Ungeist von H-IV. Der trifft alle und diese Frage ist eine allgemeingesellschaftliche, die nicht nur Flüchtlinge betrifft, sondern unser aller Vorstellung von zivilisierter Gesellschaft.

    • @J_CGN:

      Mich hat niemand gezwungen, das zu machen, was Frau Gürgen "Drecksarbeit" nennt.

       

      Und ich habe Respekt vor jedem Flüchtling, der diese Arbeit macht, um seine persönliche Freiheit herzustellen. Einen besseren Jon kann er sich ja immer noch suchen.

      • @rero:

        Soll natürlich "Job" heißen. Sorry.

  • Sorry, Frau Gürgen, ich habe in der Logistik, in der Security- und in der Reinigungsbranche gearbeitet und finde den Ausdruck "Drecksarbeit" dafür total beleidigend.

     

    Es war zum Teil eine harte Arbeit, zum Teil schlecht bezahlt, und ich freue mich, dass ich sie nicht mehr machen muss.

     

    Gleichzeitig habe ich Respekt vor jedem, der sie tut. Ich habe Freunde, die damit noch heute ihr Geld verdienen.

     

    Und ich sehe keinen Grund, mich dafür von Ihnen, werte Frau Gürgen, in klassistischer Weise beleidigen zu lassen. Es ist, als würden Sie mir ins Gesicht spucken.

     

    Es ist eine ehrliche Arbeit. Mir fällt kein Grund ein, warum Neuankömmlinge dafür zu schade sein sollten.

     

    Der letzte Absatz hat für mich deutlich eine Grenze überschritten.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @rero:

      Den Leuten, die mir die Päckchen und Pakete bringen, geht es objektiv sehr schlecht. Man muss kein promovierter Psychologe sein, um das zu sehen.

      Einmal hat einer die Karre beim Versuch den schmierigen und engen steilen Weg mit Schwung zu nehmen, fast in den Abgrund geworfen. Wir brauchten eineinhalb Stunden, um im Starkregen das festgefahrene Fahrzeug wieder flott zu kriegen.

      Der Mann aus Georgien war verzweifelt. Die Verständigung sehr schwierig. Seine schlimmste Befürchtung (neben dem völlig zusammengebrochenen Zeitplan) war, dass sein Chef Wind von der Sache bekommt.

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Ich will nicht beurteilen, wie es Ihren Paketboten geht.

        Sie können mir aber glauben, ich war nicht verzweifelt. Und die beiden Paketboten in meinem Bekanntenkreis sind es auch nicht.

        • 6G
          61321 (Profil gelöscht)
          @rero:

          Ok. Gut zu hören.

    • @rero:

      Sehe ich völlig anders. Missstände durch Sprachkosmetik zu kaschieren bringt überhaupt nichts. Sie werden, im Gegenteil, nur weniger sichtbar und damit schwerer angreifbar.

      Dadurch, dass etwa Putzfrauen heute schamhaft „Raumpflegerin“ genannt werden, haben sich weder ihre Bezahlung und Arbeitsbedingungen noch ihr gesellschaftliches Ansehen verbessert.

       

      Das Problem liegt woanders, nämlich in der übergroßen Selbst- und Fremdidentifikation mit dem Beruf. Niemand ist ein tollerer Mensch, weil er einen besser angesehenen (oder bezahlten) Job ausübt.

      Man könnte allerdings den Spieß auch umdrehen und für diejenigen, die die Drecksarbeit machen, die größte Anerkennung (und Bezahlung) einfordern, gerade weil sie etwas leisten, zu dem andere nicht bereit sind. Und versuchen, so etwas wie ein Arbeiterselbstbewusstsein und eine Solidarität unter den prekären Drecksarbeitern wiederzubeleben. Unabhängig von der Nationalität.

      • @Ruhig Blut:

        Irgendwie haben Sie mich missverstanden. Ich habe ebenfalls nichts für Sprachkosmetik übrig.

         

        Wenn Sie mich fragen, würde ich Ihnen klar sagen, ich habe Treppen geputzt.

         

        "Drecksarbeit" ist aber abwertend.

         

        Glauben Sie, es wird das "Arbeiterselbstbewusstsein" fördern, wenn man die Arbeit abwertet? Und wenn man feststellt, dass andere Menschen zu schade für diese Arbeit sind? Ich nicht.

         

        Haben Sie schon mal solche Arbeit gemacht?

        • @rero:

          Ich glaube nicht, dass ich Sie missverstanden habe und es liegt mir fern, Sie wegen Ihrer Sichtweise persönlich anzugreifen. Ich halte es aber für völlig falsch, die Dinge schöner zu reden als sie sind.

           

          Mal zur Veranschaulichung:

           

          Ja, die längste Zeit habe ich meinen Lebensunterhalt auf dem Bau verdient und zuvor ne Menge andere wenig attraktive Jobs gemacht (auch Logistik, Reinigung mal am Rande). Bin auch sehr froh, dass ich das hinter mir habe. Im Sommer in der Hitze brüten, im Winter Hände und Füße abfrieren, dazu Staub fressen und Gelenke und Bandscheiben kaputtschuften. Für unsere Gesellschaft essentiell notwendig, aber nichtsdestoweniger zum großen Teil schlicht verdammte Drecksarbeit.

           

          Ich habe, grob gesagt, zwei Typen von Auftraggebern resp. Bauherren erlebt.

          Die einen waren die akademischen, wohlsituierten. Zumeist voll des Lobes, aber mit einem widerwärtigen, dünkelhaften Paternalismus am Leib, der unmissverständlich durchscheinen ließ: Du Wurm bist ohnehin ne andere Kaste. Ganz egal was du tust und leistet und wieweit du Sachen kannst, die ich selbstverständlich nicht kann oder können müsste. Völlig undenkbar, dass du ne Ahnung davon hast, was wirklich zählt.

          Vielleicht insgeheim noch die Physis bewundert, so ne Art Penisneid, aber die bewundert man bei seinem Rennpferd oder Rassehund schließlich auch.

           

          Die anderen waren die nichtakademischen, Handwerker oder dergleichen. Die waren nicht so zuvorkommend, haben Kritik an der Arbeit gleich unmissverständlich geäußert und einen auch herzlich ausgelacht, wenn man dreckverschmiert oder durchgefroren von der Baustelle kam. Aber Statusunterschied, nein. Eher behauptet, dass das ja gar nix ist, sie es sich noch viel dreckiger geben. Und einen ganz selbstverständlich zum Mittagessen an den Familientisch dazugeholt.

           

          Was ist hier also respektvoller? Und inwiefern wertet es die Leute ab, wenn man die Dinge und die Arbeit ungeschönt als das benennt, was sie ist?

          • 6G
            61321 (Profil gelöscht)
            @Ruhig Blut:

            Habe ähnliche biographische Abschnitte wie Sie aufzuweisen - also auch mitunter so genannte Drecksarbeit gemacht.

            Vielleicht können sowohl Sie, als auch Rero eines dabei nachvollziehen:

            Wichtig war einem dabei schon, dass man (ich allerdings eher nicht) das zwar vielleicht zuweilen selbst so benennen mag, aber niemand anderer, schon gar nicht die (Handwerkers-) Kollegen die gleich nebenan was anderes machten.

            Ohne einen eigenen Ethos, wie etwa dem auf dem Bau, scheint es mir schwierig manch lausige Arbeit vor sich selbst zu rechtfertigen.

            • @61321 (Profil gelöscht):

              Ja, stimmt. Ich habe mich auch stark mit dem Beruf identifiziert und auch dem zugehörigen Traditionsgedöns, genau wie die meisten Kollegen. Was war ich stolz, als ich den Gesellenbrief hatte. Und entsprechend wenig Toleranz gegenüber einer Abwertung von außen. (Und ich merke grade, wenn ich das so schreibe, zack bin ich schon wieder stolz drauf.)

              Trotzdem ein entscheidender Unterschied, ob der Mann vom Nachbargewerk sagt: „Ihr xy-s könnt ja eh nix“, oder „haaaha, was müsst ihr denn da für ne Scheißarbeit machen“. Das kommt eher sportlich, würde ich sagen, und ist ziemlich normal. Und eben oft schlicht nicht zu leugnen.

              • @Ruhig Blut:

                …die Frage ist daher doch: Wem nützt und wem schadet diese Romantik.

                • 6G
                  61321 (Profil gelöscht)
                  @Ruhig Blut:

                  Eine interessane Erfahrung: Habe vor dem nachgeschobenen Studium ein Dreivierteljahr zur Überbrückung in einer Garn-Fabrik gearbeitet. Es wurden in der Abteilung in der ich arbeitete eigene Verkaufsmöbel hergestellt, in denen die produzierten Garne in Kufhäusern angeboten wurden.

                  Ich war im erlernten Handwerks-Beruf eingestellt, die meisten Kollegen drum herum, ältere, junge, hatten dieselbe Ausbildung.

                  Und trotzdem, nicht der leiseste Anklang an Handwerker-Romantik oder Handwerker-Stolz waren zu spüren. Es wehte stattdessen ein komplett anderer Geist - der der Fabrikarbeit.

                  Nie in meinem Leben habe ich öfter auf eine Uhr geschielt, als auf die über uns allen am Ende der Halle schwebenden. Alle waren auf diese Uhr fixiert. Völlig regelmäßiger Ablauf. Mittagspause nie auch nur eine halbe Minute verschoben.

                  Ein Höhepunkt dieser Episode: eine Mitarbeiter-Vollversammlung zu der der Firmenpatriarch in einer der Hallen die Belegschaft zusammengerufen hatte und die letztlich genauso gut eine Szene aus 1950 oder 1930 hätte sein können.

                  Während dieser Ansprache wurde mir deutlich, welches Verhältnis die Leute zu Fabrik und Eigentümer-Familie hatten und was es heißt, mit 17 oder 18 einzutreten und sein ganzes Arbeitsleben dort zu verbringen.

      • 2G
        2730 (Profil gelöscht)
        @Ruhig Blut:

        Mein lieber Herr Ruhig-Blut-Verein, was war das denn jetzt?

        Bei uns im unternehmen sind vier Reinigungskräfte beschäftigt.

        Sie gehören zum Team wie jeder andere und sie wissen, wie wichtig ihr Job ist: in der Dienstleistungsbranche kann nämlich manch ein Klient nicht die Qualität der eigentlichen Leistung, aber sehr gut die Sauberkeit der Umgebung wahrnehmen. Diese Sekundärwahrnehmung wird häufig genug genutzt, um von der Sauberkeit der Umgebung auf die Qualität der eigentlichen Leistung zu schließen.

         

        Unsere Reinigungskräfte arbeiten Teilzeit oder in geringfügiger Beschäftigung. Sie verdienen im Durchschnitt € 10,00 - netto.

        Auf eine Vollzeitstelle hochgerechnet entspricht dies einem Bruttoeinkommen von über € 2.500.

        Schlecht bezahlt ist der Job also nicht. Notwendig und wichtig ist er auch. Auch die Ansprüche, die an eine Reinigungskraft gestellt werden, steigen permanent (man darf z.B. in Unternehmen nur noch bestimmte Reinigungsmittel verwenden).

         

        Die Kolleginnen sind in meinen Augen Fachkräfte. Warum sollte ich, wie von Dir vorgeschlagen, sie mit Ausdrücken wie "Putzfrau" oder "Drecksarbeiterin" beleidigen?

         

        Ich finde, Du solltest mal Dein Weltbild -insbesondere im Hinblick auf hart arbeitende Menschen- überprüfen und von Deinem hohen Ross herabsteigen. Du reitest nämlich kein linkes, sondern ein totes Pferd.

        • @2730 (Profil gelöscht):

          „Ruhig-Blut-Verein“? ;-)

           

          Nein, du sollst natürlich niemanden beleidigen, und hättest du meinen Beitrag aufmerksam gelesen, wäre dir sicher nicht entgangen, dass ich nicht Beleidigungen sondern, ganz im Gegenteil, Respekt und finanzielle Anerkennung fordere.

           

          Ist ja wunderbar, dass die Reinigungskräfte bei euch respektvoll behandelt werden und zum „Team“ gehören, aber Hand aufs Herz, kriegen die die gleiche Anerkennung für ihre Arbeit wie alle anderen? Und 10 € netto liegen ja immerhin deutlich über dem Mindestlohn und vmtl. weit über dem Durchschnitt, aber wieviel verdienst du, wieviel dein Chef?

          Und wer holt sich den Bandscheibenvorfall beim Putzeimerschleppen und die Krätze von den giftigen Reinigungsmitteln?

          Eben.

          Wird aber schön kaschiert durch vermeintlich respektvolle Berufsbezeichnungen und die Illusion, dass sie ja alle „Teil des Teams“ seien. Das ist meine Kritik.

           

          Eine Alternative wäre, die Reinigungskräfte aller Betriebe stellen fest, dass sie alle in der gleichen Lage sind und ohne die Drecksarbeit, die sie nun mal machen, nix mehr gehen würde. Dass sie daraus Stolz und Selbstbewusstsein ziehen und sich v. a. nicht mehr mit Niedriglöhnen abspeisen lassen.

           

          Hab ich übrigens selbst erlebt. Leute (Männer in dem Fall), die stolz drauf waren, dass sie es sind, die die härteste, dreckigste, gefährlichste Arbeit machen, und sich deshalb den ganzen (obwohl besser verdienenden) Sesselpupsern überlegen gefühlt haben. Einen solchen Chauvinismus kann man natürlich auch wieder monieren, aber das ist eine andere Geschichte.

  • Nun, ohne entsprechende Ausbildung verdient auch ein Biodeutscher nicht viel bzw. muß "die Drecksabereit" machen. Wobei interessant wäre wäre, warum die Autorin Arbeit in der Reinigungs-, Logistik- und Securitybranche als Drecksarbeit bezeichnet? Wenn die Autorin dieses Arbeit schon als Drecksabeit uns somit nicht wertvoll (das ist jetzt meien Interpretation) sieht, warum sollten dann andere dafür viel bezahlen? Das ist, ebenso wie Rassismus auch eine Form der Diskriminierung.

    • 9G
      98589 (Profil gelöscht)
      @meinereine:

      Stimmt!

  • Angesichts der vielen Kinder, die im Jahr 2015 nach Deutschland gekommen sind, erscheint 25 Prozent "der seit 2015 angekommenen Flüchtlinge" eine sehr hohe Zahl. Das wäre dann schon sehr erstaunlich.

  • 9G
    98589 (Profil gelöscht)

    Dies:

    "Laut einer aktuellen Erhebung reicht der Lohn nicht immer zum Überleben."

     

    ist der wichtigste Satz! Das ist politisch so gewollt von den Politikern, die im Allerwertesten der Wirtschaft und der Industrie stecken.

    Ausser in der TAZ war davon nichts zu lesen oder zu hören. Nur Lobhudelei auf die "gute Integrationspolitik"

    • @98589 (Profil gelöscht):

      Blödsinn... Die Meldung lief genau mit diesen Zahlen gestern halbstündig im Radio in den News...

  • Es wäre interessant zu erfahren, ob die Statistik sich nur auf annerkante Flüchtlinge oder auch Personen mit einer Duldung einbezieht.

     

    Bzgl. Statistiken zur Arbeitslosigkeit bin ich allgemein sehr skeptisch, da gerne - auch bei nicht Migranten - Gruppen poltisch motiviert bewußt herausgenommen werden.

  • "Wenn man bedenkt, welche Hürden es beim Arbeitsmarktzugang für Flüchtlinge gibt, ist ein Viertel nicht wenig"

     

    Ach ja, als ob die sich groß selber um eine Arbeit kümmern müssten. Bei uns in der Firma waren auch schon sog. Flüchtlingshelfer die anfragten, wie es ausschaut, ob wir jemand brauchen könnten. Für normale Leute macht das niemand, die müssen sich selbst um Arbeitsstellen kümmern.

    • @Grmpf:

      Ja, gibt ja schließlich keine Arbeitsvermittlung beim Jobcenter. Keine staatlichen Fortbildungspogramme und Fördermaßnahmen für weiße Deutsche. Die Leute in meiner Umgebung, die solche Maßnahmen bisher erhalten haben waren offensichtlich alle heimlich Geflüchtete

      • @LesMankov:

        "gibt ja schließlich keine Arbeitsvermittlung beim Jobcenter. Keine staatlichen Fortbildungspogramme und Fördermaßnahmen für weiße Deutsche"

         

        Und Sie meinen, mit so einem Scheiß bekommt irgendjemand über 50 einen Job???

  • "bräuchte es eine Diskussion darüber, was es für eine Gesellschaft bedeutet, wenn sie Neuankömmlinge die Drecksarbeit machen lässt"

     

    Vielleicht sollte man sich auf fragen, welche Auswirkung das hat auf das Lohnniveau der "Drecksarbeit"?

    • @agerwiese:

      Das ist einfach: Arbeit und Lohn gleichen sich an im Definitionskreis "Dreck".

  • "Statt über angeblich faule Flüchtlinge oder – auch in linken Kreisen – über die angebliche Bedrohung für den deutschen Arbeiter zu reden, bräuchte es eine Diskussion darüber, was es für eine Gesellschaft bedeutet, wenn sie Neuankömmlinge die Drecksarbeit machen lässt – gestern, heute und morgen."

     

    Ja, können wir machen. Aber wäre es nicht sinnvoller, wir würden die Frage diskutieren, was es für eine reiche Gesellschaft insgesamt bedeutet, wenn Arbeit einen nur in den seltensten Fällen reich macht - aber immer häufiger arm? Ob wir überhaupt die Produktion der Güter am Maßstab des Profits orientieren wollen oder am Maßstab des Bedarfs?

     

    Die soziale Frage ist zwar alt - aber nicht altmodisch.

    • 8G
      83492 (Profil gelöscht)
      @pitpit pat:

      Arbeit hat noch nie reich gemacht.

      "Hinter jedem großen Vermögen steht ein Verbrechen." (Honoré de Balzac)

      • @83492 (Profil gelöscht):

        "Arbeit hat noch nie reich gemacht."

         

        Steile These! Ein Freund von mir hat, seinerzeit, nach der Hauptschule eine Malerlehre begonnen und es bis zum Meister mit eigenem Betrieb gebracht. Er arbeitet viel und gut, wird aber auch sehr gut bezahlt und hat deutlich mehr Einkommen als ich mit meinem Hochschulabschluss. Mit Mitte 50 kann er sich im schicken Eigenheim durchaus als Privatier zur Ruhe setzen. Ist das "reich?" auf jeden Fall schon mal nicht arm.

         

        "Hinter jedem großen Vermögen steht ein Verbrechen."

         

        Wo stand noch gleich das Phrasenschwein?

        • @Liberal:

          Wenn er einen eigenen Betrieb hat, dann lebt er nicht von seiner Arbeit, sondern von dem Eigentumstitel über die Arbeit seiner Angestellten.

        • @Liberal:

          Wenn Sie keinen Wert auf ein "schickes Eigenheim" legen (Ich z.B. wüsste gar nicht, was ich damit soll. Ich finde meinen Kotten mit ein bisschen verwahrlostem Land ganz schön.), dann können Sie auch schon mit Mitte 20 Privatier werden und sich auf die faule Haut legen.

        • @Liberal:

          Das klingt nach dem Liedtext "[...] Geschichten erzählen von Freude und Fleiß, die noch keiner weiß [...]".

           

          Einzelfall, ja gern. Verallgemeinerungsfähig, nein.

          Bezahlt = Umsatz? Oder, bezahlt = von (seiner) GmbH?

          • @Gerhard Krause:

            Nachtrag

             

            "Bezahlt = Umsatz? Oder, bezahlt = von (seiner) GmbH?"

             

            Bezahlt= von seinen Kunden. Als Ein-Mann-Betrieb wird er ja wohl kaum eine GmbH führen.

            • @Liberal:

              Beleben wir halt die Unternehmermythen neu. :-))

               

              Nein nein, danke für die Auskunft.

          • @Gerhard Krause:

            "Einzelfall, ja gern. Verallgemeinerungsfähig, nein."

             

            Ich weiß nicht, was damit gemeint sein soll. Es gab selten Zeiten, wo man sich so gut (im Sinne eines ordentlichen Wohlstandes) hocharbeiten konnte. Wenn man Fleiß und Willen an den Tag legt, kann man auch aus einem Lehrberuf jede Menge rausholen, egal ob Handwerker oder Facharbeiter.

            Das steht natürlich nicht jedem offen. Redenschwinger und Salonrevoluzzer bleiben da halt außen vor, die haben eben wichtigeres zu tun.

            • @Liberal:

              "Wenn man Fleiß und Willen an den Tag legt, kann man auch aus einem Lehrberuf jede Menge rausholen, egal ob Handwerker oder Facharbeiter."

               

              Autsch, und das unter dem deutschen Lohndumping. Dann muss es Schwarzarbeit sein :-).

      • @83492 (Profil gelöscht):

        Wann ist ein Vermögen ein großes Vermögen?

        • @TazTiz:

          Mit 200.000 Euro / 250.000 Euro gehören "Sie" schon abgeblich zu den oberen 10%. Mit 800.000 Euro zu den oberen 4%.

           

          Für mich keine gute Nachricht, sondern ein Hinweis darauf, wie es bei den fin. oberen 10% und dem oberen 1% aussieht, nämlich im Verhältnis zueinander noch schlimmer als "unten".

        • 8G
          83492 (Profil gelöscht)
          @TazTiz:

          "Wann ist ein Vermögen ein großes Vermögen?"

          Kann man sich trefflich drüber streiten. Ich setzte subjektiv die Messlatte nicht so hoch an: 100Mio. Damit gehört man noch nicht zu den 500 Reichsten im Land, aber ich finde das schon viel für eine Person.

          https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_500_reichsten_Deutschen