Integration läuft gut: Mehr Geflüchtete haben einen Job
In einer neuen Studie stellen Forscher*innen Fortschritte bei der Integration fest. Offenbar haben es Frauen dabei schwerer als Männer.
„Die Integration in den deutschen Arbeitsmarkt geht gut voran“, sagte Brücker. Im Oktober 2018 hatten bereits 35 Prozent der seit 2015 Angekommenen eine Arbeit. 2017 waren dies lediglich rund 20 Prozent. An Berufserfahrungen mangele es den meisten Geflüchteten nicht, der Zugang zum Arbeitsmarkt hänge laut Brücker jedoch stark von Zertifikaten ab. Das Anerkennungsgesetz für im Ausland erworbene Qualifikationen funktioniere zwar, „bisher stellten aber nur 40 Prozent der Geflüchteten einen Antrag auf Anerkennung“, so Brücker.
Sprachkenntnisse fragten die Forscher*innen zuletzt im Jahr 2017 ab. Damals berichteten 33 Prozent der Geflüchteten, gut bis sehr gut deutsch zu sprechen. Das sind fast doppelt so viel wie im Vorjahr. Gefördert werden müssten vor allem noch Frauen und Kindern, so Rother. Drei Viertel der Geflüchteten haben 2017 an mindestens einem Sprachkurs teilgenommen. „Wenn man bedenkt, dass der Erwerb der deutschen Sprache ein bedeutender Schlüssel für die Integration ist, sind diese Zahlen besonders erfreulich“, kommentierte Rother.
Geflüchtete öfters depressiv
Bei der Befragung 2017 ging es erstmals auch um die psychische Gesundheit und die allgemeine Gesundheitszufriedenheit der Geflüchteten. Dabei zeigten sich deutlich höhere Risiken von psychischen Erkrankungen wie Depressionen im Vergleich zur Gesamtbevölkerung. Auch posttraumatische Belastungsstörungen kämen häufiger vor. Besonders stark sei das Traumarisiko bei Geflüchteten aus Afghanistan, so Kröger. Hier müsse gezielt geholfen werden, „denn eine psychische Belastung stellt ein gewaltiges Hindernis für die Integration in Deutschland dar“, sagte er.
Die Studie basiert größtenteils auf einer Wiederholungsbefragung in den Jahren 2016 und 2017. Die Ergebnisse gehen vor allem auf die Selbsteinschätzung der Geflüchteten zurück. Diese deckten sich laut den Wissenschaftler*innen aber größtenteils mit anderen Erkenntnissen.
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