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Nach Äußerung von Alexander DobrindtDas ist die Anti-Abschiebe-Industrie

Der CSU-Landesgruppenchef verunglimpft Menschen, die sich für die Interessen von Geflüchteten einsetzen. Die taz hat mit Helfenden gesprochen. Vier Protokolle.

Menschlichkeit und Hilfe: „Es tut mir weh, Menschen abweisen zu müssen“, sagt Bruder Benedikt Foto: Miguel Ferraz

Alexander Dobrindt spricht von einer „unsäglichen Allianz von Zwangsideologen und Partikularinteressen“, die angeblich versucht, den Rechtsstaat zu sabotieren und Abschiebungen zu verhindern. Jetzt antworten die Beschuldigten.

Die Anwältin

Morgens um sechs Uhr schaue ich auf mein Telefon und bin schlagartig wach: Einer meiner Mandanten, ein Syrer in Witzenhausen, soll nach Bulgarien abgeschoben werden. Zu dem Zeitpunkt sitzt er schon mit Handschellen gefesselt in einem Polizeiwagen, auf dem Weg zum Flughafen nach Frankfurt. Dass ich informiert wurde, verdanke ich ein paar Aktivisten. Sie haben nachts von der Abschiebung erfahren, haben die Polizei für ein paar Stunden aufgehalten, und einen Kollegen angerufen, der mich informiert hat. Mein Mandant durfte nicht mit mir telefonieren.

Eigentlich hat mein Mandant schon vor einem Jahr ein Eilverfahren gegen seine Abschiebung gewonnen. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge muss einen Fehler gemacht haben.

Ich weiß also, dass die Abschiebung nicht rechtmäßig ist, aber ich habe nur noch zwei oder drei Stunden Zeit, um sie zu stoppen. Ich reiche einen Eilantrag bei Gericht ein und rufe bei der Ausländerbehörde an.

Die Aktivisten in Witzenhausen hatten in der Nacht versucht, die Polizei von der Abschiebung abzuhalten. Sie zeigten ihnen den Beschluss des Gerichts, aber das half nichts. Stattdessen wurden sie von den Polizisten geschlagen und mit Pfefferspray attackiert, mehrere von ihnen klagen jetzt gegen die Polizei. Aber ihr Einsatz verschaffte mir Zeit.

Fragt sich, ob sie ihren Beruf in zehn Jahren noch ausführen kann: Claire Deery Foto: Dirk Opitz

„Glauben Sie wirklich, wir schieben jemanden ab, der nicht abgeschoben werden darf?“, fragt mich ein Sachbearbeiter am Telefon. Als ich ihn bitte, die Akte noch mal zu prüfen, lenkt er ein. Das Polizeiauto auf der Autobahn dreht um. Nach Hause bringen sie meinen Mandanten nicht, sie werfen ihn in der nächsten Stadt raus.

Ich bin Anwältin in Göttingen und habe mich auf Asylrecht spezialisiert. Was Herr Dobrindt über die Anti-Abschiebeindustrie sagt, ist absurd. Es kommt jetzt immer häufiger vor, dass ich mich rechtfertigen muss für das, was ich tue. Aber dafür habe ich doch Jura studiert!

Als Vorsitzende des Flüchtlingsrats in Niedersachsen habe ich früher schon Mails mit Anfeindungen erhalten. Seit über den Vorfall in Witzenhausen in der Zeitung berichtet wurde, bekomme ich Mails voller Beleidigungen über mich als Anwältin. Das hat es vor ein paar Jahren noch nicht gegeben. Früher wurde ich auf Vorträge eingeladen, viele Menschen fanden es toll, dass sich Anwälte für Flüchtlinge einsetzen. Ich habe immer gesagt, dass die Stimmung auch wieder kippen wird. Jetzt ist es so weit. Und Dobrindt trägt mit seinen Äußerungen eine Mitschuld.

Kein Mensch bereichert sich an Asylverfahren. Ich frage mich eher, ob ich meinen Beruf in zehn Jahren noch ausüben kann, ob es nach den vielen Gesetzesverschärfungen dann überhaupt noch Flüchtlinge in Deutschland gibt.

Ich bekomme von meinen Mandanten im Regelfall 50 Euro im Monat, wenn sie überhaupt zahlen können. Ich muss ständig darum bitten und nachfragen. Mehr bekomme ich, wenn ich den Fall gewinne. Das ist ganz normal: Der Verlierer trägt die Kosten des Verfahrens. Wenn sich Dobrindt nun aufregt, dass viele Flüchtlinge gegen ihre Bescheide klagen, muss ich sagen: Dann darf das BAMF nicht so viele Fehler machen! Auch für die Flüchtlinge ist es nicht einfach, dass sie oft ein Jahr auf eine Entscheidung warten müssen, weil die Gerichte überlastet sind.

Heute war ich zum Beispiel vor Gericht in Bayern. Meine Mandantin wurde in ihrem Heimatland vergewaltigt, das BAMF schrieb in ihre Akte, dass sie noch mal von einer speziell geschulten Person vernommen werden soll. Doch dann hat das Amt die Akte plötzlich zur Entscheidung vorgezogen und den Asylantrag abgelehnt. Die Richterin hat meiner Mandantin heute geglaubt. Das BAMF ist noch nicht mal vor Gericht erschienen.

Claire Deery, 35, ist Rechtsanwältin in Göttingen.

***

Der Unternehmer

Wir bieten Softwaresysteme für Firmen an. Und haben richtig Probleme, Mitarbeiter zu finden. Der Leiter einer Schule hier hat mich angesprochen, wir hatten immer einen engen Draht, er weiß, dass ich mich oft um Menschen kümmere, denen es nicht so gut geht. Er meinte: Mensch, ich habe hier einen jungen Mann aus Afrika, toller Fußballer und megaintelligent, der studiert Mathematik, aber wahrscheinlich muss er Deutschland verlassen – es sei denn, er bekommt irgendwo einen Arbeitsplatz.

Dann habe ich Bello Saibu – so heißt der Mann aus Nigeria – kennnengelernt. Natürlich war der völlig verschüchtert, der hatte Angst, das hat man gemerkt. Er war es nicht gewöhnt, dass da ein Unternehmer sitzt und mit ihm auf Augenhöhe quatscht.

Das war vor eineinhalb Jahren, Bello war damals 21. Er hat mir erzählt, was er so vor hat, dass er unbedingt weiter studieren möchte, und dann haben wir uns schnell darauf geeinigt, dass er mal probearbeiten soll. Er brauchte relativ schnell eine Bescheinigung, sonst hätte er seinen Aufenthaltsstatus verloren. Nach 14 Tagen habe ich ihm eine geschrieben. Da stand drin, dass er jetzt bei uns einen festen Arbeitsplatz hat. Und so durfte Bello in Deutschland bleiben.

Das ist ein abgefucktes Wort, aber es war eine Win-win-Situation. Für ihn war das natürlich gut, weil er hier bleiben konnte, und wir haben einen tollen Mitarbeiter gefunden. Er sitzt bei uns in der Informatik und betankt Rechner mit Programmen. Er ist ungefähr 20 Stunden pro Woche bei uns, weil er ja auch noch eifrig in die Uni geht. Bello war sofort einsetzbar, hochmotiviert, einfach Weltklasse. Ich bin also nicht der Samariter. Das sind einfach Potenziale, die muss man nutzen. Für alle Parteien, für die ganze Gesellschaft wäre es doch besser, wenn diese Leute beschäftigt würden. Der Schulleiter hat zum Glück die Behördengänge für uns gemacht, er war auch bei einer Anhörung vor einem Petitionsausschuss.

Andreas Heiermann und sein Angesteller Bello Saibu Foto: Green IT

Der bürokratische Aufwand macht einem das Leben schwer. Das müsste man vereinfachen, finde ich. Darüber sollte Herr Dobrindt mal nachdenken! Dann müsste man die Leute nicht abschieben, sondern könnte sie leicht integrieren. Wir haben was davon, wir Unternehmer und wir als Gesellschaft. Von einer Anti-Abschiebe-Industrie zu sprechen finde ich absolut frech.

Das politische Gequatsche geht mir ohnehin fürchterlich auf die Nerven. Pauschale Aussagen finde ich in beide Richtungen unerträglich: Man kann nicht sagen, alle Migranten bereichern unseren Arbeitsmarkt – das ist unfair ihnen gegenüber, weil: Die meisten Arbeitgeber engagieren sich nicht und kümmern sich nicht darum, die Leute auszubilden. Genauso falsch ist es, zu behaupten, wir hätten eine Anti-Abschiebe-Industrie. Zu viele Leute quatschen immer nur und schreiben irgendwelche Programme, anstatt selbst anzupacken und was zu leisten. Man kann vieles pragmatisch lösen und das habe ich versucht.

Ich habe mich für einen Menschen eingesetzt. Ich habe jemanden kennengelernt, der Potenziale hat und nicht das große Glück wie ich, in einem behüteten Elternhaus im Dortmunder Süden groß zu werden. Der Schreckliches erlebt hat. Ich finde, dass man Menschen eine Chance geben sollte und wenn Herr Dobrindt mit der Anti-Abschiebe-Industrie mich meint – dann fällt es mir schwer, für Herrn Dobrindt die richtigen Worte zu finden.

Wenn man den Arbeitsmarkt anschaut: Wir Dortmunder Unternehmer, wir brauchen Leute, vor allem im IT-Bereich. Ich könnte jetzt sofort sechs Leute einstellen. Wir können Aufträge nicht annehmen, weil uns die Leute fehlen. Das ist Wahnsinn. Ich habe dem Schulleiter heute gesagt: Wenn noch mal so was ist, bin ich sofort wieder da.

Andreas Heiermann, 54, leitet ein IT-Unternehmen in Dortmund.

***

Der Mönch

Bei uns im Kloster Nütschau leben aktuell elf Menschen im Kirchen­asyl. Wir haben das Problem, dass viel mehr Menschen nach Kirchen­asyl suchen, als wir aufnehmen können. Manchmal hält ein Auto vor dem Kloster, wirft ein paar Menschen raus und fährt wieder weg. Es tut mir weh, Menschen abweisen zu müssen, weil ich immer denke: Es kann auch der Herr selbst sein, der gerade bei uns am Tor klopft.

Das Kirchenasyl steht immer am Ende eines langen Weges, es ist die Ultima Ratio. Es ist viel Papierkram und Bürokratie notwendig, damit wir Menschen Kirchenasyl gewähren können. Wir müssen ein Dossier erstellen, dazu lassen wir die Flüchtlinge ihre Geschichte erzählen und fragen sie nach Dokumenten und ärztlichen Gutachten.

Das Dossier muss begründen, dass es sich um einen Härtefall handelt. Wir schicken es an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, das dann entscheidet. Wir haben aber hier in Schleswig-Holstein ein gutes Verhältnis zu den Behörden. Ein Härtefall ist zum Beispiel eine irakische alleinerziehende Mutter mit ihren drei Kindern, die nach Polen abgeschoben werden soll. Sie hat dort schrecklichste Dinge erlebt und Erfahrungen gemacht, die sie noch immer sehr belasten. Dort ist die Situation gerade für Flüchtlinge sehr schwierig, weil sich auch die Kirche verschließt, was mir als Christ sehr nahegeht.

Bruder Benedikt unterstützt geflüchtete Familien Foto: Miguel Ferraz

Das Schöne bei uns im Kloster ist: Die Menschen sind nicht mehr dazu verdammt, untätig zu warten. Bei uns können sie im Garten mitarbeiten, in der Spülküche helfen, im Wald Holz hacken. Sie leben in unserer Gemeinschaft der Mönche und können arbeiten. Wenn ich arbeiten kann, gibt mir das Würde. Der Mensch braucht Arbeit und Struktur. Hier im Kloster können Flüchtlinge zur Ruhe kommen und sich für den Kampf rüsten, der für sie dann weitergeht.

Ich habe in Deutschland manchmal den Eindruck: Wir sind alle sehr eingerichtet, auch in der Kirche. Wir haben unsere Berufe und keine Zeit. Die Arbeit mit den Menschen im Kirchenasyl braucht aber Zeit, Geduld – und Liebe. Der Papst hat mal alle Kirchengemeinden dazu aufgerufen, Menschen Asyl zu gewähren. Davon sind wir aber weit entfernt. Knapp 700 Flüchtlinge leben gerade im Kirchen­asyl in Deutschland.

Man muss sich auf Enttäuschungen einlassen können. Ich baue mit den Flüchtlingen bei uns eine Beziehung auf, und wenn sie dann weg sind, höre ich oft nichts mehr von ihnen. Letztens habe ich erfahren, dass eine Frau, die hier bei uns gelebt hat, geheiratet hat. Ich hätte mich über eine Postkarte gefreut. Aber ich kann auch verstehen, dass die Menschen weiterziehen.

Jede Abschiebung bedeutet, dass Menschen Schaden an der Seele nehmen. Ich weiß, es gibt das Recht und Abkommen zwischen den Staaten. Aber es gibt auch den zivilen Ungehorsam. Es gibt Dinge, die kann ich nicht verantworten, als Christ nicht und als Mensch nicht.

Bruder Benedikt, 53, lebt im Kloster bei Bad Oldesloe.

***

Der Lehrer

Wenn mich nach 18 Uhr noch eine Mitarbeiterin von der Inneren Mission in München anruft, ist das kein gutes Zeichen. Falls du dich wunderst, wo Mouridjanatou in den letzten Tagen war, sagte sie, sie haben sie in die Abschiebehaft gebracht. Morgen früh um 7.00 Uhr geht der Flieger.

Bis heute macht es mich wütend: Wie kann man ein 17-jähriges Mädchen einfach ins Gefängnis stecken? Ihr Verbrechen: Sie wollte bei ihrer Mutter bleiben.

Der Fall ist schon zehn Jahre her, aber ich muss immer wieder an ihn denken. Er steht exemplarisch dafür, wie Menschen von den Behörden abgeschoben werden, obwohl sie eigentlich das Recht auf ihrer Seite hätten.

Ich habe die „SchlaU-Schule“ in München im Jahr 2000 gegründet, eine Schule speziell für Flüchtlinge. Über 300 unterrichten wir hier so lange, bis sie ihren Abschluss machen, im Durchschnitt nach zwei bis drei Jahren. Mouri, wie wir sie riefen, war eine meiner Schülerinnen.

Michael Stenger gründete vor 18 Jahren die „SchlaU-Schule“ für „schulanalogen Unterricht“ Foto: Tobias Hase

Ein schüchternes Mädchen, das zu Beginn nicht viel sprach. Sie war 16 Jahre alt, als sie aus Togo zu ihrer Mutter nach Deutschland kam. Ihre Mutter lebte damals schon zwölf Jahre mit Mouris beiden Geschwistern in München – ihr Antrag auf Asyl war bewilligt worden. Das Problem war, dass ihre Mutter bei der Anhörung durch die Behörden Mouri verschwieg. Sie hatte gehört, dass es für ihr eigenes Verfahren besser wäre, nicht zu erwähnen, dass sie noch eine weitere Tochter in Togo hat.

Mouri beteuerte bei ihrer Befragung immer wieder, dass ihre Mutter auch tatsächlich ihre Mutter sei. Ich habe nie daran gezweifelt, ihr Verhältnis war sehr eng. Die Beamten haben ihr trotzdem einfach nicht geglaubt. „Macht einen Gentest“, forderte Mouris Anwältin. Dieser Antrag wurde abgelehnt. Dabei hätte man damit sehr einfach feststellen können, ob Mouri lügt oder nicht. Aber die Behörden sahen hier wohl keine Notwendigkeit. Stattdessen haben sie das Mädchen lieber in Haft genommen.

Wenn einer meiner Schüler fehlt, werde ich sofort misstrauisch. Leider geht es dann oft um den Aufenthaltsstatus. Wir versuchen dann sofort rauszufinden, was los ist.

Wir, das sind die Menschen, die Dobrindt als „Anti-Abschiebe-Industrie“ bezeichnet. Ein Netzwerk, aus Anwälten, Richtern, Sozialarbeitern oder Schulleitern wie mir, die letztendlich nur die staatlichen Entscheidungen kontrollieren. Denn genau das macht die sogenannte Anti-Abschiebe-Industrie: Wir sorgen dafür, dass die Entscheidungen der Behörden auf der Grundlage unseres Rechtsstaats gefällt werden.

Man könnte meinen, Dobrindt wäre für die Abschaffung des Rechtsstaates. Seine Äußerungen sind nicht nur dumm, sondern auch gefährlich. Das sind AfD-Parolen. Fast die Hälfte der Klagen gegen abgelehnte Asylanträge ist vor Gericht erfolgreich – das zeigt einmal mehr, wie wichtig unsere Arbeit ist und wie oft es Fehler im Verfahren gibt.

Bei Mouridjanatou habe ich sofort an diesem Abend alle meine politischen Kontakte im Petitionsausschuss des bayerischen Landtages angerufen und eine Petition eingereicht. Zum Glück haben sie schnell reagiert und vom Innenministerium gefordert, die Abschiebung zu stoppen. Es war echt knapp. Mouri saß schon im Flugzeug. Bei dem Gen-Test ist dann auch rausgekommen, dass Mouri nicht gelogen hat. Sie hat lange gebraucht, um sich von diesen Tagen zu erholen. Später hat sie ihren Abschluss gemacht und eine Ausbildung als Frisörin begonnen.

Ich wäre froh, wenn Dobrindt nachdenken würde, bevor er spricht.

Michael Stenger, 59, hat die „SchlaU-Schule“ in München gegründet, an der Flüchtlinge unterrichtet werden.

***

Protokolle: Kersten Augustin, Viktoria Morasch und Linda Tutmann

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54 Kommentare

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  • Eidiwei! Eigentlich sollte es ein leichtes sein, einer Pauschalaussage wie Dobrindts auch nur einige leuchtende Gegenbeispiele entgegenzusetzen. Aber man sollte die dann schon so auswählen, dass man den Dobrindt auch widerlegt, nicht bestätigt.

     

    Better luck next time, taz!

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @DerFrank:

      Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Zustimmung!

  • Der Mensch geht eben üblicherweise von sich selbst aus, wenn er andere beurteilt.

     

    Was will man also von einem Lobbyisten der Automobilindustrie, der für entsprechende Parteispenden Partikularinteressen bedient anderes erwarten, als eine solche Sichtweise?

  • Ob die TAZ auch mal was dazu schreibt, dass der Togolese aus Ellwangen eigentlich Ghanaer ist?

     

    Ach ja, der einzige, der keinen persönlichen geldwerten Vorteil aus den Flüchtlingen zieht, ist der Kirchenmann.

    Und das meine ich nicht negativ, es ist aber das, was eine Industrie ausmacht, Arbeit für Geld, und am besten eine, die auch noch Spaß macht und sinnvoll ist.

  • Die Aussage von Herrn Dobrindt würde ich mir niemals zueigen machen, doch halte ich die Auswahl der Protokolle fü sehr einseitig. Hier ein gutes Gegenbeispiel der taz: //http://www.taz.de/Wie-Samar-S-in-der-Illegalitaet-landete/!5505372/

  • Bei allem Respekt vor Einstellung und Leistung der beschriebenen Einzelfälle (die sich auch nicht von Dobrindt angegriffen fühlen müssten): Vier Schwalben machen noch keinen Frühling.

     

    80 % aller Rechtsmittel gegen Asylverweigerungen werden abgewiesen. Für die 20% stattgegebenen Fälle und vielleicht nochmal soviele, bei denen die Verweigerung von Asyl zumindest diskutabel ist, sind Helfer wie diese willkommen und ihre Arbeit von unschätzbarem Wert. Wenn "wir das schaffen", dann auch und gerade wegen solcher Leute.

     

    Bleiben aber grob geschätzt 60% mit allenfalls theoretischen Chancen, durch die volle Ausschöpfung aller rechtsstaatlichen Mittel mehr als eine (von Gesetz und Menschenrecht NICHT gewollte) Verzögerung der Ausreise zu erreichen. Dass die alle die Gerichte beschäftigen, ist nicht Sinn der Sache, und schadet letztlich denen, die wirklich Asyl verdienen und benötigen.

     

    Selbst bei diesem Unterfangen mag es Idealisten geben, die sich einfach nicht mit der Zurückweisung von Menschen abfinden können und jede Ausweisung bekämpfen. Aber auch die befinden sich nicht auf dem Boden der geltenden Rechtsordnung. UND es gibt eben auch die, die das als Geschäftsfeld entdeckt haben und den Rechtsstaat missbrauchen, um auch an offensichtlich unberechtigten Asylanträgen Geld zu verdienen. Es ist nämlich durchaus möglich, das auch in Fällen mittelloser Asylbewerber zu tun. Ein Weg dazu ist die möglichst standardisierte ("industrielle") Bearbeitung der Fälle mit dem Ziel, möglichst viele davon den Ämtern und Gerichten vor die Füße zu werfen, nicht zuletzt um möglichst lange Verfahrensdauern zu provozieren. Findet die irgendwer zu Unrecht angegriffen?

     

    Leider hat Dobrindt diese Differenzierung nicht deutlichmachen können oder wollen. Deshalb fühlen sich jetzt auch Jene gekränkt, die wirklich Hilfsbedürftigen unter die Arme greifen wollen. Aber sie sollten sich nicht dafür hergeben, die Geschäftsmacher zu decken.

    • @Normalo:

      also wenn man versucht mit rechtsstaatlichen Mitteln gegen eine Abschiebung vorzugehen befindet man sich nicht auf den Boden der geltenden Rechtsordnung.

      Ich finde ihren Gedanken sehr gefährlich, sie schlagen also vor das man nur ein Gerichtsverfahren anstreben sollte, wenn sowieso völlig klar ist das man gewinnt. Oder wollen sie das nur für Asylbewerber? Ganz abgesehen davon dass Gerichtsurteile ja teilweise von Fall zu Fall sehr unterschiedlich ausgehen, je nach Richter und Gericht und Bundesland.

       

      Achja Dobrindt wollte mit Sicherheit nicht differenzieren, wenn er von einer Abschiebeindustrie spricht.

      • @wirklich?:

        Komplette Verdrehung meiner Aussage. Ich habe mich nur dagegen gewandt, Klagen einzureichen, die absehbar KEINE reale Aussicht auf Erfolg haben und nur lästig sein und Zeit schinden sollen.

         

        Es gibt nunmal offensichtlich unbegründete Asylanträge, die von (Wirtschafts-)Migranten nur gestellt werden, weil sie die einzige theoretischen Chance auf ein Bleiberecht darstellen. Wer die bis zum Gehtnichtmehr durch die Instanzen prügelt, missbraucht den Rechtsweg. Bei nicht so aussichtslosen Klagen bin ich völlig Ihrer Ansicht , dass es völlig in Ordnung ist, es darauf ankommen zu lassen, was das jeweilige Gericht entscheidet.

         

        Wie mich Dhimitry weiter unten belehrt hat, sind das wohl nach aktuellen Zalhen auch weit mehr, als ich dachte. Insofern nehme ich zwar meine Vorwürfe gegen die Geschäftemacher nicht zurück, muss aber wohl eingestehen, dass ihr Anteil an der Problematik möglicherweise deutlich zu gering ist, als dass das eine Äußerung wie die von Dobrindt rechtfertigen würde.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Normalo:

      "80 % aller Rechtsmittel gegen Asylverweigerungen werden abgewiesen."

       

      Woher haben Sie diese Zahl?

       

      "Mehr Flüchtlinge, die gegen die Ablehnung ihres Asylantrags klagen, haben inzwischen Erfolg vor Gericht. Gut 44 Prozent der Verfahren vor den Verwaltungsgerichten, die inhaltlich entschieden und nicht anderweitig erledigt wurden, endeten zwischen Januar und September 2017 zugunsten der Flüchtlinge. – Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/29486210 ©2018"

       

      "In vielen Fällen korrigieren Gerichte die mangelhaften Bescheide des BAMF. Syrische Flüchtlinge waren im Jahr 2017 zu 62 Prozent vor Gericht erfolgreich, eritreische Flüchtlinge gewannen in über 36 Prozent der Fälle vor Gericht. Vorwiegend ging es dabei um Verbesserungsklagen vom subsidiären Schutz zum GFK-Flüchtlingsstatus.

       

      Afghanen waren zu 61 Prozent erfolgreich, auch im Fall irakischer Flüchtlinge wurde mit rund 17 Prozent ein nennenswerter Anteil der BAMF-Entscheidungen von den Gerichten korrigiert. Die Gerichte sind allerdings aufgrund der mangelhaften Bescheide des BAMF zunehmend überlastet. Ende 2017 waren rund 372.000 asylrechtliche Verfahren vor den Verwaltungsgerichten anhängig. Somit dauert es immer länger, bis Schutzsuchende ihre Rechte vor Gericht durchsetzen können."

      https://www.proasyl.de/thema/fakten-zahlen-argumente/

    • @Normalo:

      Eine zu lange Verfahrensdauer führt übrigens zu einer Aufenthaltserlaubnis.

  • 8G
    83492 (Profil gelöscht)

    Die Schulanaloge Ausbildung geschieht nicht ganz aus reiner Menschenliebe. Laut Jahres- und Wirkungsbericht der Schlau-Schule [1]

    gibt der Verein für 300 Schüler ca 6Mio EUR aus, also 20.000,-EUR/Kopf und Jahr. Zum Vergleich die Zahl für NRW: 5200,-EUR [2].

    Zum Glück sind die Menschen im Land so moralisch gefestigt, dass bei solchen Zahlen kein Sozialneid aufkommt.

     

    Der Herr Heiermann hat wohl recht, wenn er meint "Man kann nicht sagen, alle Migranten bereichern unseren Arbeitsmarkt".

    Aber er hat ja Glück und eine Person gefunden, die zumindest ihn bereichert. Wie groß der Anteil unter den Migranten ist,

    die den Arbeitsmarkt eben nicht bereichern sondern alimentiert werden müssen, verrät er leider nicht.

    Aber der Teil der wird ja nicht von ihm finanziert. Win-win-Situation eben. Und gut, dass Deutschland ein

    Niedrigabgabenland für abhängig Beschäftigte ist [3].

     

    [1] http://www.schlau-schule.de/uploads/images/team/SRS%202016.pdf

    [2] https://www.welt.de/regionales/duesseldorf/article125776035/NRW-gibt-fuer-jeden-Schueler-5200-Euro-pro-Jahr-aus.html

    [3] http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/deutschland-belegt-spitzenplatz-bei-steuern-sozialabgaben-14967504.html

    • @83492 (Profil gelöscht):

      "Wie groß der Anteil unter den Migranten ist,

      die den Arbeitsmarkt eben nicht bereichern sondern alimentiert werden müssen"

      Das wäre Ihrer Ansicht nach schlimm und wirtschaftliche Bewertung von Menschen fänden Sie okay?

      • 8G
        83492 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        Nachtrag, was mich bei der Geschichte des IT-Unternehmers so gallig macht: einen Hochtalentierten aus hunderten nicht so talentierter Personen rauspicken, ihn möglicherweise für wenig Geld einsetzen, in jedem Fall aber eine eigene Kapzitätslücke füllen und dann sein Unternehmen auch noch als moralisch überlegene darstellen zu können, das riecht für mich nach Bigotterie. Warum wohl stellt er nicht einen Analphabeten unbefristed und sozialversicherungspflichtig ein?

      • 8G
        83492 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        "Das wäre Ihrer Ansicht nach schlimm"

        "und wirtschaftliche Bewertung von Menschen fänden Sie okay?"

         

        Kurzfassung: ja, ja.

         

        Langfassung:

         

        Je mehr Personen in einem Land leben aber nicht die Voraussetzungen mitbringen, selber ihren Lebensunterhalt durch Arbeit sicherzustellen, desto mehr muss in einem Sozialstaat umverteilt werden. So wie der deutsche Sozialstaat funktioniert, werden die Ärmsten und die Reichsten nicht zur Umverteilung herangezogen. Bei den Ärmsten ist nichts zu holen, die Reichsten können sich durch ihren Einfluss auf die Politik davor schützen, solidarisch sein zu müssen.

         

        Dann gibt es noch die Aussagen "keine Obergrenze" die eigentlich "keine Obergrenze beim politischen Asyl" meint, praktisch aber "keine Beschränkung bei der Zuwanderung" bedeutet. Wenn diese Entwicklung konsquent weitergedacht wird, kommt ein Punkt ab dem alle durch Umverteilung auf dem Niveau von SGB II leben müssen.

         

        Daher das zweite "ja": wenn wir den Sozialstaat in der bestehenden Form weiter erhalten wollen, ist es erforderlich, den Anteil der Schutzbedürftigen ohne verwertbare Qualifikationen oder Potentiale unter einem gewissen Wert zu halten. Das wird nicht allen gefallen, und auch der Rassismusvorwurf wird sicher nicht lange auf sich warten lassen. Ich sehe aber keinen anderen Handlungsoptionen.

         

        Aus Ihren Beiträgen, Uranus, schließe ich dass Sie Nationalstaaten zumindest sehr kritisch sehen. Deswegen werden Sie die Prämisse, "den Sozialstaat in der bestehenden Form weiter erhalten" wahrscheinlich ablehnen. Mir ist allerdings nicht klar, wie eine *bessere* Alternative aussehen könnte, bzw. wo solch eine Alternative schon existiert.

  • Hätte er sich mal lieber über die Steuervermeidungsindustrie beschwert. Allerdings wird es dann schwierig mit Nebentätigkeiten und dem anschließenden Wechsel in die Wirtschaft. Wobei er mittlerweile bei den Fahrzeugbauern dermaßen einen Stein im Brett haben muss, der Platz sollte ihm schon sicher sein.

    • @Schöneberg:

      ja, aber dass sind ja Deutsche und den deutschen Staat zu bestehlen ist ja ein Kavalliersdelikt, also so lange der Kavallier Deutscher ist.

  • Vielen Dank für diesen ermutigenden Artikel. Endlich mal etwas Positives! Toll, dass es doch auch engagierte, helfende Menschen unter uns gibt. Solche Geschichten über persönliche Schicksale sollten öfter erzählt werden. Die oft hetzende, manipulierende und polarisierende Berichterstattung vieler Medien zum Thema Asylverfahren und Abschiebung ist ja soooooo deprimierend.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Henni:

      Anschließe mich.

       

      Geschichten zu erzählen und diesen Geschichten Gesichter zu geben, ist stets hifreich.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @76530 (Profil gelöscht):

        ... ist stets hilfreich.

  • "Wenn ich arbeiten kann, gibt mir das Würde", sagt Bruder Benedikt. Ich wünschte, ich könnte sagen, daß mich das von einem Christen überrascht, aber es wundert mich nicht...

     

    Weil ich Mensch bin, Bruder Benedikt, habe ich Würde. Egal, was ich den ganzen Tag lang so mache. Menschenwürde ist fundamental und nicht verhandelbar und hat nichts mit Arbeit im Klostergarten zu tun. Es ist derselbe Denkfehler, der Hartz 4 zugrundeliegt: Wir müssen den Menschen arbeiten machen, damit er eine würdevolle Existenz hat.

     

    Bullshit. Und jetzt weiß ich auch, wo das herkommt.

    • @kditd:

      Was ist überhaupt Würde? Dass jemand nicht für vogelfrei erklärt wird?

    • @kditd:

      Mal darüber nachgedacht, dass ein Seelsorger den Begriff "Würde" nicht im juristischen Sinne verwendet?? Ersetzen Sie es z. B. durch "Selbstachtung", und nehmen Sie es als empirische Erkenntnis eines Praktikers, dann klingt es vielleicht auch für hochdogmatische Ohren verdaulicher (bzw. nicht so "verdaut"... ;-)).

    • @kditd:

      Würde

       

      Ihnen nicht schaden, das mal zu verinnerlichen, bevor Sie den Mönch angreinen:

       

      //http://www.bpb.de/apuz/33355/arbeit-und-menschliche-wuerde-essay

    • @kditd:

      Wo das herkommt ist kein Geheimnis, lesen Sie Max Weber, die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus, danach sind wenige Fragen offen.....

      • @siri nihil:

        Seit wann gibt es protestantische Ordensklöster?

        • @El-ahrairah:

          Tja, man muss abstrahieren können um Soziologie zu verstehen......

        • @El-ahrairah:

          Die USA z.B...

    • @kditd:

      Wenn der Herr Ex-Verkehrsminister von Zwangsideoligien und Partikularinteressen spricht, warum denkt er dann nicht an seine eigene schwache Leistung die er als ehem. Verkehrsminister abgegeben hat? Die Aussage von Dobrindt ist zynisch und mit einer gespaltenen Zunge gesprochen. In seiner Zeit als Verkehrsminister nicht für das Wohl des Volkes entschieden sondern partikular, das heißt für sich. Ich kann als CSU Ex - Minister anderen Menschen keine Partikularinteressen vorwerfen indem er sebst jahrelang partikuläre Entscheidungen getroffen hat.

      Ein gravierendes und fatales Beispiel war folgendes von vielen:

      Die Verlegung der Güter von der Schiene auf die Straße. Somit hat er die Umwelt in Deutschland einer wesentlich und viel größeren Belastung ausgesetzt. Und jetzt redet er solch ein Unsinn, „unsäglichen Allianz von Zwangsideologen und Partikularinteressen“, von dem er wahrscheinlich überhaupt nichts versteht.

      • @Alfredo Vargas:

        "Ich kann als CSU Ex - Minister anderen Menschen keine Partikularinteressen vorwerfen indem er sebst jahrelang partikuläre Entscheidungen getroffen hat."

        Klar kann er das und er scheint damit ja auch durch zu kommen. Natürlich hat er dies nur getan, um Arbeitsplätze zu erhalten. Naja, und manchmal färben die Interessen von Autoindustrie samt Kapital durchaus auf Politiker_innen ab ;)

      • @Alfredo Vargas:

        Ihe Beitrag ist einer der Wenigen die ich voll und ganz unterstreichen kann. Das tut gut!

    • @kditd:

      So sehe ich das auch. Ein Mensch der seine Arbeit verliert, aus welchem Grund auch immer, der verdient laut "Bruder Benedikt" dann keine Würde mehr oder wie sehe ich das. Ich denke daß jeder Mensch eine Würde hat ,egal ob er Arbeit hat oder nicht.

      • @Alfredo Vargas:

        Möglich... aber ein Mönch muss vor dem Herrn malochen und seine Sünden abarbeiten um seine Würde zu bewahren. Im Protestantismus ist ja eh jeder Mensch von Geburt an Sünder.

      • @Alfredo Vargas:

        Bruder Benedikt spricht hier von einer seelsorgerischen Erfahrung: dass Arbeit als strukturierte Selbsterfahrung gerade für traumatisierte Menschen Ich-stärkend ist, also subjektiv Würde verleiht. Das sehen auch kirchenferne Therapeuten so. Man könnte sich auf Peter Riedesser - einen der Vorkämpfer der Traumatherapie und jeder Kirchennähe unverdächtig - berufen.

         

        Dass die Menschenwürde objektiv unantastbar ist, also nicht verhandelbar, ist ein christlicher Kerngedanke. Sie gründet nämlich in der Gnade Gottes und nicht im Handeln der Menschen. Und dieser Gedanke ist ideengeschichtlich ein unverzichtbarer Vorläufer der Vorstellung von universalen Menschenrechten.

        • @Delphina Jorns:

          siehe Inquisition...

          • @Grmpf:

            "... die Menschenwürde ... gründet nämlich in der Gnade Gottes und nicht im Handeln der Menschen."

            Für mich ist Gott ein Hirngespinst des Menschen, das überhaupt nicht existiert. Und ergo gibt es für mich wohl auch keine Menschenwürde. So ein Pech auch!

  • "Man könnte meinen, Dobrindt wäre für die Abschaffung des Rechtsstaates."

     

    Nein, nur in seiner Welt sind der Rechtsstaat die Herrschenden, die Elite.

     

    Der Bürger soll Steuern zahlen aber ansonsten das Maul halten.

     

    Staatliche Einrichtungen und Entscheidungen hinterfragen, kontrollieren? Das ist Anmaßung. Anarchie. Geht gar nicht.

     

    Willkommen in der Welt der konservativen Rechten

    • @danny schneider:

      "Der Bürger soll Steuern zahlen aber ansonsten das Maul halten."

       

      Man kann sich nur aussuchen, ob man mehr Steuern zahlen will (SPD/Linke/Grüne) oder weniger (Union/FDP). Maul halten gilt immer...

  • „Ich wäre froh, wenn Dobrindt nachdenken würde, bevor er spricht.“

     

    Ja, das wären sehr viele andere sicher auch, aber ist das nicht ein bißchen arg zu viel verlangt von einem Ex-CSU-Generalsekretär und Ex-Verkehrsminister?

    War nicht seine Ausländer-Maut schon geistiges Armutszeugnis genug?

    «(º¿º)»

    • @Rainer B.:

      Herr Dobrindt hat wahrscheinlich noch nie nachgedacht, denn dazu fehlt ihm nachweisbar die Intelligenz. Aber in Bayern und der CSU ist das wahrscheinlich egal.

      • @Alfredo Vargas:

        Wozu braucht man Intelligenz, wenn man so „erfolgreich“ wie Dobrinth ist?

  • Ich denke schon, dass der Unternehmer jemanden finden würde. Fragt sich nur, für welchen Lohn... Klar, so ist es eine "win-win"-Situation für beide. Engagierte günstige Arbeitskraft, will in Deutschland bleiben, kann in Deutschland bleiben.

  • 9G
    96551 (Profil gelöscht)

    ich bin immer skeptisch, wenn Unternehmer sich so für Flüchtlinge stark machen. Denn meist läuft es doch darauf hinaus, dass sie sich die "Kirschen" herauspicken und die Gesellschaft sich der anderen annehmen muss.

    • @96551 (Profil gelöscht):

      Irgendwie kann ich dein Unbehagen verstehen und trotzdem finde ich deine Ausdrucksweise ganz schön diskriminierend. Was meinst du mit Kirschen und sind denn nicht vielleicht alle die Kirschen, um bei deiner Ausdrucksweise zu bleiben. Wie wär's denn, dass es für jeden Menschen eine Ort gibt wo er/sie sich einbringen kann und dass es oft nur jemenschen braucht der sich aufrafft und auf andere zugeht auch wenn die Gesellschaft da schnell Grenzen baut. ... und natürlich brauchen wir auch einen Willkommenskultur über das und neben dem Wirtschaftlichen.

      • @TobiasK:

        Ich meine, Carmelotta hat's kapiert.

        • @Gerhard Krause:

          Nix hat Carmelotta kapiert: Wenn ich unterstelle, dass Herr Heiermann sein Unternehmen den Regeln entsprechend führt, dann trägt er mit seiner Leistung zur Alimentierung der Schwachen dieser Gesellschaft (egal wo sie herkommen) durchaus bei. Wenn allerdings Carmelotta z.B. bei Ikea einkaufen geht oder sonst eine der vielfältigen Möglichkeiten nutzt, internationalen Großkonzerne zu noch mehr Reichtum zu verhelfen, nützt es der Gesellschaft wenig. Eben diese sind diejenigen, die sich die Rosinen herauspicken. Die Arbeitnehmer, die von ihrem Lohn nicht wirklich leben können hat ja dann auch wieder die Gesellschaft am Hals.

    • @96551 (Profil gelöscht):

      Unternehmer stellen immer “die jeweils Besten“ ein, also bei Flüchtlingen UND bei Deutschen.

       

      Und die Gesellschaft muss sich IMMER derjenigen annehmen, die keine Arbeit finden. Das nennt man Hartz4.

    • @96551 (Profil gelöscht):

      Genau darum brauchen wir ein Einwanderungsgesetz.

  • Zumindest der Beitrag über die Anwältin ist doch ein Scherz ?

    Es gibt eine Gebührenordnung, und das Geld bekommen die Anwälte immer.

    Wenn sie gewinnen sowieso, aber auch bei einer Niederlage gehen sie nicht leer aus.

    Schließlich gibt es Prozeßkostenhilfe für mittellose, und bei Flüchtlingen geht oder Staat ohne daß geprüft wird ob ein Vermögen im Herkunftsland vorhanden ist davon aus, daß kein Geld da ist.

    Dazu gehören dann die Fahrtkosten und alle sonstigen anfallenden Kosten.

    Eine Anwältin sollte eigentlich wissen wie man diese Hilfe beantragt.

    Die 50 Euro pro Monat von den Mandanten sind wohl er ein kleines Zubrot, die Mandanten wissen ja nicht daß der Staat alles bezahlt.

    Und es gibt tatsächlich Kanzleien und Einzelanwälte, die ihre Widersprüche per Serienbrief verschicken, jeder einzelne wird nach Gebührenordnung vergütet.

    Da kann man schon a la Dobrindt von einer industriellen Fertigung sprechen.

    • @Don Geraldo:

      Prozesskostenhilfe erhält man nur, wenn die Klage hinreichende Aussicht auf Erfolg hat. https://www.gesetze-im-internet.de/zpo/__114.html

      Für die Dobrindtschen Industrieprodukte des angeblichen massenhaften Missbrauchs also nicht - da können Sie ganz beruhigt sein.

    • @Don Geraldo:

      Die Prozesskostenhilfe kommt aber erst später, selbst wenn sie beantragt ist. Bis dahin muss auch eine Anwältin von irgendwas leben. Soll heißen: Ratenzahlung der Mandanten, bei Auszahlung der Prozesskostenhilfe Verrechnung mit Anzahlung. Oder auch: Bei Zurückziehen der Klage Verrechnung mit entstandenen Anwaltskosten, ggf. Rückzahlung einer Überzahlung. Ordentliche Anwälte machen das auch ordentlich und transparent für ihre Mandanten. Und selbstverständlich sollten andere Berater/Helfer, die mit Geflüchteten zu tun haben, diesen auch erklären, dass Anwälte an Gebührenordnungen gebunden sind und Zahlungen zu quittieren haben, um Übervorteilung (mal ganz euphemistisch) zu verhindern (so einen Betrug kenne ich bisher nur 1 Mal vom Hörensagen, und das ist keine spezialisierte Kanzlei, sondern ein ganz abgehalfterter Wald-und-Wiesen-Anwalt).

      • @hierbamala:

        Sie bestellen beim Tischler eine Küche nach Maß. Der Tischler benötigt Maschinen, natürlich Holz und vieles andere, er bezahlt den Strom, seine Angestellten und und und.

        Dann montiert er die Küche in Ihrer Wohnung - und jetzt endlich bekommt er sein Geld. Schon mal darüber nachgedacht, dass der Tischler bis dahin auch "von irgendwas leben" muss?

      • @hierbamala:

        Aber sie bekommt das Geld, dass ist doch der Punkt.

        Wie jeder andere Unternehmer auch geht die Anwältin in Vorleistung und bekommt nach Abschluss der Dienstleistung ihr Geld.

        Das ist doch völlig normal, in jeder Branche.