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Kommentar Weniger Fleisch essenBesteuert endlich das Schnitzel

Jörn Kabisch
Kommentar von Jörn Kabisch

Eine Steuer auf Fleisch? Sie ist unabdingbar, will Deutschland seine Klimaziele erreichen. Die Lobbyisten der Fleischindustrie laufen Sturm.

Wird weniger Fleisch gegessen, leiden weniger Tiere Foto: dpa

K önnte durchaus sein, dass es 2016 wieder ein paar Gramm weniger Fleisch werden, die wir aufs Jahr gerechnet pro Mensch in Deutschland verspeist haben. Wobei sich die Fleischindus-trie das anders vorgestellt hat, denn es war die Fußballeuropameisterschaft, und seit dem Sommermärchen 2006 schießt der Fleischverbrauch (wie übrigens auch der vom Bier) immer nach oben, wenn große Fußballturniere anstehen.

Doch es grassiert die Geflügelpest, in elf Bundesländern gilt Stallpflicht. Einige Länder, vor allem in Asien, haben den Import von deutschem Geflügel gestoppt. Trotz aller Beteuerungen von Experten, dass eine Übertragung auf den Menschen theoretisch denkbar, aber bisher nie nachgewiesen wurde: Es ist nicht ausgemacht, wie sich die Vogelgrippe H5N8 auf das Einkaufsverhalten bei uns auswirkt, vor allem jetzt zu Weihnachten, wo Gänse- und Entenbraten bei vielen dazu gehören.

Alles sieht danach aus, als könnte man in einigen Jahrzehnten das Jahr 2016 in jene Periode einrechnen, in der so ein Jo-Jo-Effekt zu beobachten war: Mal wurde mehr, mal weniger Fleisch gegessen, insgesamt aber galt Nullwachstum.

Ja, so könnte es sein, hätte 2016 nicht eine Idee Fahrt aufgenommen, die bislang höchstens der Vegetarierbund im Portfolio hatte. Die, dafür spricht einiges, nicht mehr weggehen wird: die Fleischsteuer. Zuletzt kam dieser Vorschlag aus dem Umweltministerium. Es war ein Expertenratschlag für den Klimaschutzplan 2050. Ganz genau ging es darum, Fleisch künftig mit dem vollen Mehrwersteuersatz von 19 Prozent zu besteuern. Oder nicht fiskalisch ausgedrückt: Fleisch soll nicht mehr als Grundnahrungsmittel gelten.

Roulade, Kassler, Mettwurst und Leberkäse

Geht das? In Deutschland? Dem Land von Roulade und Kasseler, von Mettwurst und Leberkäse. Dem Land, in dem den Grünen ihr inzwischen vier Jahre alter Vorschlag, in staatlich betriebenen Kantinen – nur um die ging es – einen Veggieday einzuführen, noch immer am Hals hängt wie eine schwere Kuhglocke, die „Bevormundung“ läutet, „Schikane“ und „Gängelung“. Das liberale Image ging der Partei damit flöten.

taz.am wochenende

„Der Staat versagt, deshalb müssen wir Bürger für diese Menschen sorgen“, sagt Cédric Herrou. Der Landwirt aus Frankreich wurde als Schleuser angeklagt, weil er Flüchtlinge aus Italien in seinem Lieferwagen mitnahm. Auch Andere aus seinem Dorf packen an. Die Geschichte einer kleinen Insel in einem der rechtesten Flecken des Landes lesen Sie in der taz.am wochenende vom 26./27. November 2016. Außerdem: Trump-Biograf David Cay Johnston über das verkorkste Seelenleben des nächsten US-Präsidenten. Und: Was die Intimfrisuren der Copacabana mit Adolf Hitler zu tun haben. Am Kiosk, eKiosk oder im praktischen Wochenendabo.

Kein Politiker will sich seitdem noch einmal die Finger verbrennen an der Frage von Fleisch und Gemüse. Und doch werden sie das heiße Eisen anfassen müssen, wenn es so weitergeht. Es gibt kein Grundrecht auf Fleisch, vor allem nicht in Zeiten des Klimawandels. Es können noch so viel Windräder aufgestellt, Solarmodule auf Dächer geklebt oder Wände gedämmt werden. Am Fleisch, danach sieht es gerade aus, wird sich einmal entscheiden, ob diese Gesellschaft tatsächlich Verantwortung für den Klimawandel übernimmt oder nicht.

Warum die Steuer? Weil die Landwirtschaft in Deutschland nach der Industrie der zweitgrößte Verursacher von Treibhausgasen ist. Und dabei 70 Prozent, also der Hauptanteil, auf die Tierhaltung gehen. Da ist das Methan, weit schädlicher für die Atmosphäre als CO2, das nicht nur Rinder, aber Rinder insbesondere, ausfurzen. Es entstehen aber auch Lachgase und Stickoxide, wenn Gülle und mineralische Dünger ausgebracht werden, um Futterpflanzen anzubauen. Eingerechnet sind zudem die Moorflächen, wichtige CO2-Speicher, die umgenutzt als Weide- oder Ackerland ihre Funktion verlieren.

Um die Klimaschutzziele von Paris zu erreichen, sagen Forscher, muss der Tierbestand in Deutschland bis 2050 halbiert werden, und die Menschen hierzulande sollten nur noch halb so viel tierische Produkte essen wie heute. Ob das überhaupt mit einer erhöhten Mehrwertsteuer allein zu schaffen ist?

Der Vorschlag, den normalen Mehrwertsteuersatz auf Fleisch zu erheben, findet sich mittlerweile nicht mehr im Klimaschutzplan. Kaum ausgesprochen, standen die Kritiker auf dem Plan: Es sei gar nicht ausgemacht, ob eine höhere Mehrwertsteuer etwas am Konsum ändere. Und wenn, dann hieße das, nur noch Reiche können sich Fleisch leisten. Ohnehin sei das deutsche Mehrwertsteuersystem nicht nachvollziehbar, da helfe nicht, noch weiteren Unsinn damit anzustellen. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt sagte sogar, Klimaschutz und Ernährungssicherheit dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden. In wenigen Tagen entstand das Bild, der Hunger halte wieder Einzug, sollte die Steuer eingeführt werden.

Milchpulver, Schweinefuß und Hühnerklein

Das ist natürlich Quatsch. Ein Blick auf die Fakten verdeutlicht es, denn Deutschland ist nicht nur das Land von Roulade und Kassler, sondern auch von Milchpulver, Schweinefuß und Hühnerklein. Über 50 Prozent der Fleischproduktion geht ins Ausland, meist das, worauf wir keinen Appetit haben. Allein der Export von Hühnerfleisch nach Afrika – alles außer Hühnerbrust, die wird sogar importiert – hat sich in den letzten 15 Jahren verzehnfacht. Bei Schwein und Rind sieht es ähnlich aus. Tatsächlich spielen Politiker wie Schmidt und seine Vorgänger seit Jahrzehnten mit dem Wort „Ernährungssicherheit“ so ziemlich jedes andere Anliegen aus.

Natürlich haben Steuern Einfluss auf den Konsum. Viele Lebensmittel sind im Laufe der Zeit schon einmal besteuert worden. Bei Getreide und Salz kassierten Staaten auf der ganzen Welt einst mit ab, nur zu oft führte die Gier der Monarchen dabei zu geringerem Konsum, zu Hunger und Aufständen. Steuern auf Genussmittel wie Alkohol, Kaffee und Tee wiederum sollten immer auch zur Mäßigung beitragen.

Klar, es gab es auch völlig unsinnige Steuern. Das kurioseste Beispiel stammt aus Bayern: die Speiseeissteuer. Sie wurde erst 1972 abgeschafft. Bis auf Alkohol und auf Kaffee werden heute in Deutschland keine Verbrauchsteuern auf bestimmte Nahrungsmittel mehr erhoben. Zuletzt machte 2013 der Kaffeeröster Darboven gegen die Kaffeesteuer mobil.

Steuern auf Lebensmittel haben jedoch wieder Konjunktur. Es setzt sich die Erkenntnis durch, dass gutes Zureden gegen die PR-Maschinerie der Lebensmittelindustrie nichts ausrichtet. Bekanntestes Beispiel: die Steuer auf Softgetränke. In Mexiko, dem Land mit den meisten Übergewichtigen weltweit, gilt sie seit 2014. Schon jetzt zeigen sich positive Wirkungen: Die Diabetesraten, vor allem die bei Kindern und Jugendlichen, beginnen zu sinken. In Philadelphia, der Millionenmetropole an der Ostküste der USA, tritt die Steuer auf Cola & Co. nach Jahren erbitterter Auseinandersetzungen mit der Getränkeindustrie zum 1. Januar in Kraft. Auch Großbritannien will die Steuer einführen.

Selbst für die Fleischsteuer gibt es ein Vorbild: die dänische Fettsteuer, die nicht nur Fleisch, sondern auch Milchprodukte erfasste. Nachdem die Dänen allerdings massenhaft zu Butterfahrten nach Deutschland aufbrachen, wurde sie wieder abgeschafft. Trotz dieser Erfahrung hat der dänische Ethikrat nun eine Klimasteuer auf Rindfleisch vorgeschlagen.

Softdrinksteuer, Fettsteuer, Klimasteuer auf Rindfleisch

Können sich bald nur Reiche noch Fleisch leisten? Blödsinn – sie beginnen schon längst, für Qualität und nicht für Quantität zu zahlen. Die tägliche Ration Fleisch und Wurst, oft billiger als Gemüse, ist dagegen Statusgedanke für weniger Betuchte. Es geht auch nicht darum, Fleisch zum Luxusprodukt zu machen oder aus uns allen Vegetarier, sondern aus Verzicht mehr Genuss.

Eine Steuer könnte in diese Richtung lenken. Als 1999 die Ökosteuer eingeführt wurde, um die Deutschen zum Energiesparen zu bringen, ging der Ertrag an die Rentenkasse. Und gewirkt hat es: Wir sind freudige Strom- und Benzinsparer geworden.

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Jörn Kabisch
Autor
Wirt & Autor für taz und FuturZwei
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133 Kommentare

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  • Höhere MWSt auf Fleisch, ist doch nur ein weiterer Versuch den Bürger zu bevormunden. Wir gehören zu den Ländern mit den höchsten Tierschutzstandarts Welt weit. Was passiert den wenn die Steuern angehoben werden?

    Nicht viel, außer das Fleisch in Deutschland teuerer wird und das Land sozial spaltet. Wer an der Grenze zu Polen oder Niederlande wohnt holt sich halt da sein Fleisch. Das sterben der kleinen landwirtschaftlichen Betriebe wird sich nochmal beschleunigen, und die großen erobern weiter den Asiatischen Raum.

    • @Jörg 70:

      Sie behaupten einfach so es würde nicht viel passieren, wenn die Steuer auf Fleisch erhöht wird.

      Nehmen Sie sich einfach mal zehn Minuten von Ihrer kostbaren Zeit und

      versuchen Sie sich in ein lebenslang angebundenes Rind oder ein Schwein zu versetzten, das mit tausend anderen zusammengepfercht ist und

      andauernd den beissenden Geruch seiner Ausscheidungen (Spaltenböden!) ertragen muss.

      Die Steuereinnahmen müssen komplett in höhere Tierschutzmaßnahmen investiert werden. Inunserer BRD sind die Tierschutzgesetze zu lasch und vor allem wird die Umsetzung zu wenig kontrolliert! Es ist fatal und dumm auf Schlechteres zu verweisen.

       

      Apropos Bevormundung:

      es ist Unfug von Bevormundung zu reden, denn es geht um Intervention gegen Gewalt.

      Anschaulich:

      Person A greift aus niedrigen Beweggründen Person B tätlich an. Person C hat das beobachtet und schreitet ein um Person B zu helfen. Person A argumentiert verärgert: "Ich bin ein freier Mensch in einem freien Land und brauche mich nicht bevormunden zu lassen!"

      ---

      Ist jetzt etwas klarer, warum die Bevormundung entweder gar nicht vorliegt oder gar nicht per se schlecht ist?

      • @tsitra:

        Zweckgebundene Steuererhebung ist unzulässig. Es wird zwar immer mal eine Steuer erhoben, um irgendeine Ausgabenerhöhung gegenzufinanzieren, aber dieses Verhältnis lässt sich nicht festschreiben. Bei nächstbestem Anlass kann das Geld also auch wieder woanders hingeschoben werden.

         

        Bevormundung ist Bevormundung, nur ist sie eben in vielerlei Hinsicht durch gesellschaftlichen Konsens gebilligt - so im Fall der Unterbindung eines ungerechtfertigten tätlichen Angriffs. Dieser Konsens ist der Schlüssel, und er lässt sich in einer Demokratie nicht durch die besonders ausgeprägte (oder gut begründete) Überzeugung Einzelner ersetzen.

        • @Normalo:

          Liest sich wie Unsinn: "Zweckgebundene Steuererhebung ist unzulässig"

          -----

          Na also, meinte ich doch: Falls es Bevormundung ist/gibt ist sie nicht per se schlecht.

          Die Behandlung der "Nutztiere" sind

          wohl gerechtfertigt, oder wie?

          Wenn also eine Mehrheit für Gewalt und Misshandlung ist (isst), dann sei das damit in Ordnung.

          Sie sollten Demokratie und Mehrheit nicht so unkritisch "vergöttern".

          Wenn z.B. Menschen gemoppt werden, dann sind das in den jeweiligen Gruppen auch oft Mehrheiten die das tun. Soll das deswegen in Ordnung sein?

           

          Wir Menschen- UND(!) Tierrechtler arbeiten daran, dass es möglichst bald auch gesellschaftlicher Konsens wird, dass die Tier-Quälerei als solche erkannt und geächtet wird.

    • 2G
      2097 (Profil gelöscht)
      @Jörg 70:

      Der Fleischverzehr in Deutschland ist zu hoch und sollte um die Hälfte reduziert werden laut DGE. Was ist denn Ihr Vorschlag. Weiterhin sich die Wampe mit Kadavern vollstopfen auf Kosten zukünftiger Generationen?

  • Überwindung der Tiermisshandlung

     

    wird nicht passieren, wenn jede® seine Verantwortung bzw. Schuld auf jemand anderes schiebt.

     

    Wir dürfen nicht warten, bis der Kapitalismus überwunden ist, bevor wir anfangen die Tierquälerei gesetzlich zu verbieten!

     

    Der tatsächlich (oder gefühlt) materiell arme Mensch sollte sich (am besten in Gemeinschaft) viel mehr gegen seine Ausbeuter wehren, anstatt gleichgültig

    gegenüber katastrophal misshandelten Tieren zu handeln!

     

    Dass die um-fair-teilen-Initiative so schwach war, hat ganz ähnliche Gründe warum sich so wenige um das Leiden der Tiere in den Megaställen kümmern.

     

    Für besorgte Eltern:

    ovo-lakto-vegetarisch ernährte Kinder

    sind meines Wissens vor B12 Mangel

    geschützt.

    Rein pflanzlich (vegan) ernährte Kinder müssen (die reichlich vorhandenen) B12 Präparate zu sich nehmen.

    Erwachsene brauchen noch deutlich weniger tierische Produkte um einen vitamin B12 Mangel zu vermeiden.

     

    Niemand (!) muss hier in Europa eine

    Beeinträchtigung der Gesundheit durch B12 Mangel befürchten.

    Also auch die materiell schlechter gestellten Menschen könn(t)en ohne Gesundheitsrisiko billige Tierprodukte (aus Massentierhaltung)

    boykottieren!

     

    Ich bin für eine starke Fleischsteuererhöhung. Die Steuereinnahmen müssten zu ca. 70% in gesetzlich geforderte Minderung der Stallhaltungsdichte gehen und zu ca. 30% in Klimaschutzmaßnahmen.

  • Wer übrigens meint, hier Arme bashen zu müssen, dem empfehle ich den Berliner Regionalteil. Hier wird in einem Artikel deutlich gemacht, dass immer mehr SGB II/XII-BezieherInnen einen Teil ihrer HLU zur Deckung der Mietdifferenz heranziehen muss, weil die Ämter hier deckeln, obwohl der Mindestsatz keineswegs zur Deckung von Mietanteilen gedacht ist.

     

    Einfach hier "Kein Recht auf Wohnen" suchen und finden.

  • 1G
    1326 (Profil gelöscht)

    Fleisch soll also ein weiteres Privileg der Wohlhabenden/Reichen werden?

  • Ich halte wenig vom erhöhten Steuersatz, denn es trifft primär die armen Menschen.

     

    Was hier gerne vergessen wird: Kleinkinder brauchen noch Fleisch. Später können sie gerne auch (nahezu) vegetarisch leben, aber als Kleinkinder wären sie schnell schwer mangelernährt.

     

    Wer arm ist, hat schon so Schwierigkeiten, da der Hartz-IV-Satz für Kinder nicht annähernd den Ausgaben entspricht. Diese Kinder wären noch gefährdeter, schlecht ernährt zu sein! Mangelernährung führt jedoch schon früh zu körperlichen Beschwerden, aber auch zu Bildungshemmnissen, da die Kinder schneller müde und unkonzentriert sind. Das darf nicht passieren!

     

    Und: Hunde- und Katzenfutter würde augenblicklich teurer werden. Für Menschen, für die das Haustier noch die einzige Freude und Abwechslung ist, die sie haben - alte, kranke und/oder behinderte Menschen, die kaum aus dem Haus können - könnte das das Ende dieser Freude bedeuten. Das sehe ich als unbillige Härte an.

    • @Lesebrille:

      meine herren! ich kann ihre probleme ja verstehen, aber sehen sie nicht, wie sie hier am thema vorbeireden, bzw. das thema missbrauchen um auf ihre missstaende hinzuweisen? wie ich lese, sind sie akademikerin. wahrscheinlich nicht der naturwissenschaft, aber versuchen sie doch mal ihre krankenhausinfektion mit antibiotikamissbrauch mit massentierhaltung mit zu vielem zu billigem fleisch in verbindung zu bringen - und da waeren wir dann bei dem thema des artikels. haben sie mal in betracht gezogen, dass der vorschlag, die preise etwas zu erhoehen um dem zu viel und zu billig entgegen zu wirken, eigentlich auch eine ganz gute idee sein koennte? dass es soziale not gibt, viel zu grosse armut in einem der reichsten laender, eine immer groessere werdende ungleichheit: geschenkt. natuerlich ist das alles schlecht und auch zu beheben, aber jetzt hier imaginaere alte menschen als opfer heranzuziehen, die sich kein sheeba mehr leisten koennen und demzufolge die katze davon rennt, um dann in der schlussfolgerung gegen eine fleischbesteuerung zu wettern, ist fuer sie als akademikerin nach grundsaetzen von argumentation, logik und kausalen zusammenhaengen einfach mal unzulaessig. was sagen sie denn den altersarmen senioren, die gerne rauchen? soll deswegen auch noch die tabaksteuer abgeschafft werden? oder sollte mal eher was gegen die altersarmut machen?

      ?

      ich moechte einfach nochmal erinnern: es geht hier um die vielfachen probleme, die ein zu hoher fleischkonsum mit sich zieht.

      klimawandel, massentierhaltung, nitrat im grundwasser, antibiotikaresistenzen, tierleiden.

      alles uebel aus einer einzigen direkten quelle.

    • @Lesebrille:

      Ja, es trifft v. a. die armen Menschen.

       

      Das Märchen mit der Mangelernährung wird durch zahlreiche wissenschaftliche Studien widerlegt. Es reichen so kleine Mengen an Fleisch, dass das sicher kein Grund ist, hier eine Gefährdung der "Ernährungssicherheit" herbeizureden.

       

      Ja, wer arm ist, hat Schwierigkeiten seine Kinder vollwertig zu ernähren. Das liegt aber nicht an der Armut, sondern meist am geistigen Niveau, das vielleicht auch die Armut mitverursacht hat. Erst vorgestern habe ich im Supermarkt eine Mutter mit ihrer Tochter gesehen, die lange darüber diskutiert haben, ob die Tochter nicht einen Energy-Drink (den billigsten) für ca. 1 Euro haben könne. Sie durfte nur was für 50 Cent haben, das war dann der billigste Eistee (dafür 1,5 Liter), Zuckerwasser also.

      An der Kasse traf ich dieselbe Familie dann wieder. Auf dem Band fanden sich die billigsten Fertiggerichte und einige Packungen Wurstaufschnitt, Mettwurst, Leberwurst, Schinken - jeweils das billigste.

      Für den Betrag, der da für die billigsten Fleischprodukte ausgegeben wurde, hätte man die gleichen zwei Personen auch eine Woche lang mit absolut vollwertigem frischen Gemüse ernähren können.

      Wenn das der Speiseplan der Familie war, dann ist da tatsächlich von massiver Mangelernährung auszugehen. Vitamine fehlen da nämlich fast völlig.

       

      Ja, mag sein, dass Tierfutter dann teurer wird. Man kann aber auch davon ausgehen, dass Tiernahrung einfach von einer Mwst-Erhöhung ausgenommen wird. Davon abgesehen ist auch das Fleisch das für Tierfutter produziert wird klimaschädlich.

       

      Neben einer Erhöhung der Mehrwertsteuer gibt es eine noch viel dringendere Stellschraube: Endlich die Abermillionen an Subventionen abstellen, die nach wie vor v. a. für Massentierhaltungseinrichtungen bezahlt werden. Obwohl ich und viele andere sich für eine weitgehend tierproduktfreie Ernährung entschieden haben, subventionieren wir diesen Unsinn auch noch mit.

      Ich bin absolut für eine Verteuerung von Tierprodukten.

      • @LeSti:

        Wow! Arm = niveaulos... was für eine Gleichung!! Sie haben die Mutter sicherlich sofort gefragt, ob sie Aufstockerin ist? Andernfalls diente diese Frau lediglich als Projektionsfläche Ihrer Fantasie.

         

        Armenbashing, auch eine Methode Menschen zu diskreditieren, eine arrogante obendrein.

         

        237 € Grundbedarf hat ein Kind bis fünf Jahre im SGB II, also für Nahrung, Kleidung, Windeln, Spielzeug, etc.. Ich überlasse Ihnen selbst, auszurechnen, wieviel Geld das pro Tag bedeutet. Bei den bis 13jährigen steigt es auf 270 und bei den noch älteren auf 306 Euro.

         

        Alles in allem, keine 10 Euro pro Tag, trotz Wachstum, trotz Bedürfnissen jenseits von Kleidung und Nahrung (Ausflüge, Geburtstage, Weihnachten, soziale Kontakte).

         

        Ich überlasse Ihnen gerne, auszurechnen, wie Sie da eine vollwertige Ernährung des Kindes bis zum Ende des Monats hinbekommen, ohne an Ihr eigenes Geld zu gehen und selbstverständlich das Kind regelmässig frisch kleiden, wickeln, etc..

         

        Ich koche selbst vollwertig und weiss, was es kostet.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Lesebrille:

          Armen-Bashing ist auch, wenn man Arme für dumm verkauft. Das tut man u.a. dadurch, dass man sie in ihrer angeblichen Anspruch unterstützt, sich mit Billigfleisch ernähren zu müssen.

           

          Niemand muss das. Wenn es um gute Nahrungsmittel geht, stehen diese in den konventionellen Supermärkten im Überfluss zur Verfügung: Hülsenfrüchte, Gemüse, Obst und - leider auch - Fleisch sind so billig wie nirgends sonst in Europa. Keine noch so arme Familie müsste Angst vor Mangelernährung haben, auch wenn das Fleisch das Zehnfache kosten

          würde.

           

          Natürlich hat ihr Vorschreiber vollkommen Recht: Arme geben tendenziell Unsummen für Nahrungsmittel aus, die sie nicht nähren.

           

          Damit muss Schluss sein: durch Aufklärung und durch Anhebung der Preise.

          • @849 (Profil gelöscht):

            Es gibt da ein klitzekleines Problem: Sie haben meinen Beitrag keineswegs aufmerksam gelesen.

             

            Sehen Sie: ich bin Akademikerin und lebe von Grundsicherung. Mich hat eine Krankenhausinfektion mitten ins berufliche Aus geschossen. Und ich weiss nicht nur aus meinem Leben, dass Armut und Dummheit keineswegs konkruente Begriffe sind.

             

            Auch habe ich in meinem gesamten Beitrag kein einzige Mal behauptet, dass wir Erwachsenen billiges Fleisch bräuchten. Tatsächlich brauchen aber Kleinkinder Fleisch, um eine Mangelernährung zu verhindern.

             

            Und hätten Sie sich mit den Zahlen beschäftigt, dann wüssten Sie, dass für die Ernährung von Kindern auch bei preiswerten Lebensmitteln nicht die Möglichkeit bleibt, bis zum Ende des Monats eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten.

             

            Sie können dazu gerne auch die Informationen von Tacheles, oder von der AG Tu-Was der Fachhochschule Frankfurt durchstöbern. Dort erfahren Sie das selbe.

             

            Arme geben tendenziell fast alles für Nahrungsmittel aus, korrekt. "... die sie nicht nähren" unterstellt jedoch, dass arme Menschen per se nicht gelernt haben zu kochen oder sich ausgewogen zu ernähren. Das entspricht jedoch nicht den Tatsachen.

             

            "Damit muss Schluss sein..." Ich fordere Sie hiermit auf, mir auf der Basis der Zahlen, die im Hartz IV-Satz für Kinder stehen, einen Monatsplan Ernährung zu erstellen. Wohlgemerkt, der Satz ist für alles: Pflege, Kleidung, Windeln, Spielzeug, Essen, Kinderwagen, etc..

            • 8G
              849 (Profil gelöscht)
              @Lesebrille:

              Kinder brauchen mitnichten Fleisch. Insofern ist Ihre gesamte Argumentation hinfällig.

               

              Wenn Menschen in der Grundsicherung wirklich aufgeklärt wären, könnten sie sich im Discounter sehr gut und weitaus billiger ernähren, als wenn sie ihre Bedürfnisse durch Milchprodukte, Eier, Fleischprodukte oder Fertigprodukte deckten. Das Probem ist die geradezu libidinöse Fixierung auf Gewohntes. Dessen ungeachtet reicht der Hartz4-Satz ohnehin nicht für ein würdiges Leben aus.

  • Der Mensch, das Tier, der Sozialismus

    und der Kapitalismus

     

    Die Kriege, die Sklavenhaltung, die Atombomben, die Gaskammern, die Kinderarbeit, das Foltern und das Vergewaltigen, das alles wirft nicht gerade ein gutes Licht auf die Spezies Mensch.

     

    Und wenn die echt oder vermeintlich

    "Abgehängten" (fast) täglich billige Milchprodukte oder Billigfleisch konsumieren, dann machen sie meines Erachtens mit den ("Nutz"-) Tieren noch 100mal Schlimmeres als ihre (vermeintlichen!?) Ausbeuter mit ihnen.

     

    Vegan zu leben ist eine Möglichkeit des Mensch-Seins!

     

    Wer das nicht schafft, von dem erwarte ich, dass er nur Tierhaltung

    unterstützt, die großzügig und aufwändig ist und wo die Tötung so sanft wie irgendwie möglich ist!

     

    Wie kann man nur anderen Lebewesen das antun, was für einen selbst der Horror ist/wäre?

    • @tsitra:

      Das klingt ja eigentlich Alles gar nicht so unvernünftig, aber mal als begeisterter Carnivor gesprochen:

       

      SIE haben von MIR rein GARNICHTS zu "erwarten"!

       

      Was ich esse, ist MEINE Entscheidung. Da lasse ich mir nicht von irgendeinem gutmenschelnden Neunmalklug und seinem erhobenen Zeigefinger reinreden. Dass Sie hingegen zu glauben scheinen, mir und jedem anderen Nicht-Veganer Maßstäbe setzen zu können, wonach wir streben und was wir mindestens hinkriegen sollten, macht Sie und Ihr Anliegen eher weniger überzeugend, als dass es hilft.

       

      ICH erwarte von IHNEN nicht mehr, als dass Sie Ihre Ernährungsphilosiophie weiter gerne leben und auch mit Begeisterung darüber reden. Das ist völlig ok. Aber lassen Sie doch bitte den missionarischen Eifer ein wenig im Hintergrund...

       

      Geegnfrage auf Ihre Abschlussfrage:

      Haben Sie mal gesehen, was ein Raubtier mit seiner Beute anstellt? Das ist Natur. So läuft das da. Dem Raubtier bin ich auch nicht böse deshalb (und die Beute bezeichnenderweise ebensowenig).

       

      Es klingt vielleicht archaisch und lässt sich von der Spitze der Nahrungskette leicht sagen, aber soviel Natur habe ich in mir auch noch drin, dass ich nicht weiter gehen will, als MEINER "Beute" unnötiges Leiden vor dem Tod zu ersparen. Aber sterben muss sie nunmal, damit ich sie essen kann.

      • @Normalo:

        Das "aggressive" Verhalten eines Raubtiers würde ich diesem nicht anlasten, denn es kann sich nicht entscheiden.

        Sie werden wohl wissen, dass der wesentliche Unterschied zwischen Mensch und Tier die Entscheidungsfähigkeit, die Reflektionsfähigkeit und das Beherrschen der Triebe ist.

         

        Es ist ein großer Unsinn, dass Sie das Intervenieren gegen Gewalt in Form

        von Massentierhaltung als

        "Missionieren" abtun wollen.

         

        Wie ich bereits äußerte erwarte ich von allen, also auch von Ihnen, dass Sie mindestens keine Tiermisshandlung unterstützen.

         

        Aber die Art und Weise wie Sie argumentieren und sich hier äußern,

        lässt mich annehmen, dass Sie Tiermisshandlung verharmlosen, um

        sich nicht beherrschen zu müssen.

        • @tsitra:

          Den Menschen mag auszeichnen, dass er entscheidungsfähig ist und seine Triebe beherrschen KANN. Aber es gehört auch zu seinem Wesen, dass er diese Triebe noch hat und das Maß und die Auswahl ihrer Beherrschung von Mensch zu Mensch differiert - und diese Differenzierung auch nur sehr beschränkt rational steuerbar ist. Erst das macht uns nämlich zu den (nicht gleichschaltbaren) Individuen, die wir sind.

           

          Insofern halte ich es für vollkommen unvermeidlich, dass sich andere Menschen IMMER in bestimmten Aspekten mehr oder weniger "tierisch" verhalten als man selbst. Und es ist eine Wohltat für den eigenen inneren Frieden, aber auch für die Nerven der Mitmenschen, dies anzuerkennen.

           

          Nächster Punkt: wenn Sie hier im Forum ihre ethischen Überzeugungen herumposaunen und dabei den Anspruch formulieren, diese Überzeugungen als allgemeingültige Handlungsprämissen für Jedermann anzuwenden, dann "intervenieren" sie nicht. Denn so ein Posting macht kein Schnitzel ungegessen. Da finde ich "missionieren" schon wesentlich treffender.

           

          Was Tiermisshandlung betrifft, sind wir sicher grundsätzlich einig. Es kommt halt maßgeblich darauf an, wo man die Grenze zieht, was Misshandlung ist und was nicht; welches Leiden, das Nutztiere durchmachen müssen, noch unter "Das Leben ist kein Ponyhof und der Tod unvermeidlicherweise unangenehm" durchgeht und welches man als "unnötig" definiert. Ich kann mich auf den Standpunkt stellen, dass die Haltung eines Koberinds oder einer freilaufenden alpenländischen Weidekuh so gerade am unteren Rand des aus Tierwohlsicht Erträglichen kratzt, oder meinen, dass auch eine moderne Mastfabrik schon alle Anforderungen erfüllt, wenn sie die Tiere nur irgendwie gesund und ohne schwere Blessuren von der Geburt bis zum Bolzenschussgerät "durchbringt" - um zwei Extreme zu nennen. Die Meisten werden die Lösung irgendwo dazwischen sehen - fragt sich nur wo.

          • @Normalo:

            Es geht hier um ein Einschreiten gegen Gewalt an wehrlosen Tieren, deshalb ist

            "Intervenieren" der angemessene Begriff. Und was daran unpassend oder schlecht sein soll, das kann mir sicher keiner plausibel erklären.

            Und selbst wenn es ein Missionieren wäre, dann wäre es auch völlig in Ordnung und angebracht, angesichts

            der schrecklichen Dinge, die stattfinden.

            ---

            Ja, da sind wir doch einer Meinung, wenn Sie feststellen, dass die Menschen sehr verschieden sind und daher sehr verschieden mit ihren Trieben umgehen.

            ---

            Ihre Grammatikfehler erschweren das

            sinnentnehmende Lesen etwas.

      • @Normalo:

        Tja, wenn es denn einzig Ihre private Gewissensentscheidung wäre. Der Fleischkonsum zerstört halt auch meine Atmosphäre und treibt meine Klimaerwärmung an. Die Welt ist größer als Ihr Tellerrand.

        Gehen wir davon aus, dass ich mit einem sehr lauten Motorrad beständig vor Ihrer Wohnung auf und ab fahre. Das ist ja wohl nur MEINE Entscheidung, wo ich wie rumfahre, oder? Stört es Sie evtl. doch und würden Sie evtl. etwas daran ändern wollen?

        Es geht hier halt leider nicht um Fragen des persönlichen Seelenheils - ob Sie mit Luther, Franziskus, Mohammed selig werden oder in die Hölle fahren, oder ohne all das Zeug einfach nur von den Würmern gefressen werden ist mir herzlich egal. Wenn Sie aber die Welt, in der auch ich und bald meine Kinder leben, leichtfertig in Gefahr bringen, dann geht mich das sehr wohl was an.

        • @LeSti:

          An der Stelle will ich gar nicht widersprechen. Dem Vorposter ging es aber nicht ums Klima sondern ums Tierwohl. Das sind nur teilweise gleichgerichtete Anliegen, die entsprechend auch zu unterschiedlichen Ansprüchen an die Mitmenschen führen. Seinen Klimaabdruck verantwortlich zu gestalten, geht auch mit dosiertem Verzicht auf verschiedenen Ebenen, Tierschutz aber kennt nur die eine.

  • Abgesehen davon, dass keine Regierung gewählt würde die so eine Steuer einführen wollte:

    wenn Fleich besteuert würde musste ohne flankierende Maßnahmen das Produkt für die breite Masse noch billiger hergestellt werden, also Turbomassenproduktion.

     

    Der Schuss ginge für Masthuhn, Rindvieh, Pute, Schwein und Co. also voll nach hinten los.

     

    Sinnnvoll wäre eine Fleischsteuer nur wenn das Aufkommen nicht z.B. in die Rentenkasse flössen sondern komplett als Ausgleichzahlungen für höhere Haltungsstandarts verwendet würde.

     

    Ich nenne hier mal wesentlich geringere Aufstallungsdichten vor allem in den Endmastphasen, praktikabelen Mastställen die neben dem Spaltenbereich auf dem die Futterautomaten und Tränken stehen auch noch einen Einstreubereich und einen Terassenauslauf böten. Weitgehender Verzicht auf Kraftfutter in der Milchproduktion, statt 12000l/Anno holt die Kuh dann 6-8000L/anno aus Heu im Winter und Weidegang im Sommer usw.

    Bessere Standarts und kürzere Fahrzeiten bei Tiertransporten usw.

     

    So was ähnliches gibt es sogar das bei den Verbrauchern Geld für höhrer Standards eingesammelt werden wenn auch nur halbherzig: Das Tierwohllabel.

     

    Würde dieser Ansatz nicht nur halb halb sondern konsequent weiterentwickelt und Nägel mit Köpfen gemacht wäre dies dann beim Verbraucher und Wähler auch kommunizierbar, egal ob konservativ, Grün, sozialdemokratisch oder links.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Waage69:

      'Fleisch' wird bereits "besteuert".

      • @81331 (Profil gelöscht):

        Im Text ging es um zusätzliche Besteuerung über den ermäßigten Mehrwertsteuersatz hinaus, ich dachte der Sinnzusammenhang wäre allen klar.

  • jetzt moege mal einer der vielen blasierten presumed alten weissen maenner seinen mut zusammenraffen und mir hier mal klipp und klar sagen, was genau argumentativ gegen eine fleischbesteuerung spraeche, ausser der argument: uuuh, aaaah, äääääh und ooooh (ööööööh gilt auch nicht)

    • @the real günni:

      Recht simpel:

       

      1. Macht des Faktischen:

      Die übergroße Mehrheit HÄLT Fleisch für ein Grundnahrungsmittel und will das auch weiter so handhaben. Also IST es faktisch auch eins und muss so behandelt werden. Man könnte auch nicht z. B. Weizenbrot absprechen, dass es in Deutschland Grundnahrungsmittel ist, nur weil Roggen- oder Dinkelbrot vielleicht gesünder sind.

      (Besagte Mehrheit wird auch weiter nach dieser Überzeugung wählen, weshalb die Diskussion ohnehin akademisch ist).

       

      2. Markteffekt:

      Steuererhöhungen würden vor allem die aktuelle Tendenz schädigen, vom industriell produzierten, besonders treibhausintensiven Billigfleisch zu hochwertigerem Fleisch aus extensiver Haltung zu wechseln. Denn das würde proportional NOCH teurer. Also wäre die Steuer im Ergebnis sogar potenziell kontraproduktiv.

       

      3. Sozialer Aspekt:

      Der Preiszuwachs trifft ärmere Menschen, die tatsächlich einen erheblichen Teil ihres Einkommens für Nahrung ausgeben, härter als wohlhabendere.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Normalo:

        1. Grundnahrungsmittel richten sich nach der Verfügbarkeit,

         

        2. Bio-Fleisch ließe sich steuerbefreien.

         

        3. Ist falsch, weil genügend und viel preiswertere Alternativen bereitstünden, die zu einer Reduzierung der Ausgaben für Ernährung führen würden, wenn der Fleisch-Fetisch gebannt wäre.

        • @849 (Profil gelöscht):

          1. Sind Fleisch und andere Tierprodukte etwa NICHT verfügbar??

          Oder wollen Sie jetzt mit dem Zirkelschluss kommen: "Wenn ich's teurer mache und die Zucht einschränke, DANN ist es auch nicht mehr so verfügbar, und DANN darf ich's auch teurer machen und die Zucht einschränken"?

           

          2. Mit welcher rechtsstaatlichen Begründung (Bio-Fleisch dann doch Grundnahrungsmittel...)??

           

          3. "Den Fleisch-Fetisch verbannen" klingt nach aktiver Indoktrination - KEIN zumutbarer Umgang mit mündigen Bürgern. Machen Sie sich bitte klar, dass auch ärmere und/oder dümmere Leute als Sie immer noch vollwertige Menschen und Wähler sind. Deren Meinung zählt genau so viel wie die Ihre, für so falsch, verblendet und kurzsichtig Sie sie auch halten mögen. Es steht Ihnen nicht zu, für andere Leuten zu bestimmen, was die zu wollen haben. "Aufklärung" gibt's genug, die wird halt von den "Fleisch-Fetischisten" gerne ignoriert - was aber DEREN freie Entscheidung ist.

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @Normalo:

            1. Wenn sie nicht mehr derart billig verfügbar wären, wären sie auch kein Grundnahrungsmittel. Das könnten wir mindestens aus der "Gechichte" lernen.

             

            2. Mit welcher rechstaatlichen Begründung unterliegt Fleisch heute nur einer 7%igen Märchensteuer? Was soll das eigentlich sein, eine rechtstaatliche Begründung. Da können Sie gleich nach der rechtstaatlichen Begründung von Steuern insgesamt fragen. Bio-Fleisch ist zudem schlicht zu teuer, um zum Grundnahrungsmittel zu taugen (siehe Punkt 1.).

             

            3. Mir ziemlich Vurst und Banane, wonach das in Ihren Ohren klingt. Wenn der Bürger mündig wäre, würde er nicht mit dem SUV zum ALDI fahren und nicht bei KIK usw. einkaufen, er würde nicht CDU und nicht AfD usw. wählen, er würde sich vor allem nicht durch seinen Lebenswandel derart kaputtmachen, dass er spätestens jenseits der 50 zum ärztlichen Pflegefall wird. Über uns bestimmen täglich irgendwelche Vorschriften. Nur beim Auto und beim Fleisch dürfen keine gemacht werden, wenn man diesem ach-so-mündigen Bürger keine Stimme verlieren will. Lächerlich!

            • @849 (Profil gelöscht):

              1. Wie schon gesagt: Ein Zirkelschluss. Bei der Beurteilung, ob ein Nahrungsmittel Grundanhrungsmittel IST (und daher also solches behandelt werden sollte), bleiben fiktive Auswirkungen fiktiver Maßnahmen, die genau dem Status als Grundnahrungsmittel entgegenwirken sollen, außen vor.

               

              2. "Rechtsstaatlich" bedeutet unter anderem, den Gleichheitsgrundastz zu beachten. Dieser verlangt z. B. dass eine Steuererleichterung, die ausdrücklich auf Grundnahrungsmittel gewährt wird, dann auch ALLEN Grundnahrungsmitteln zugutekommt. Umgekehrt taugt sie nicht als Begründung für die Ermäßigung von Artikeln, die KEINE Grundnahrungsmittel sind.

               

              3. Sie definieren also Mündigkeit über die Fähigkeit - oder Bereitschaft -, Entscheidungen so zu fällen, die SIE sie für richtig (oder zumindest nicht grottenfalsch) halten - starker Tobak. Meinen Sie nicht, dass Sie damit Ihren konkreten Wertekanon und Ihre Prioritätensetzung ein wenig überhöhen? Halten Sie es am Ende für möglich, in derartigen Wertungsfragen (also die Ethik, Lebensziele oder politische Wahlentscheidungen betreffend) OBJEKTIV und allgemeingültig "Richtig" und "Falsch" unterscheiden zu können?

    • @the real günni:

      Einfach mal weiter unten lesen.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        gnägnägnä, einfach mal weiter oben lesen gnägnä

    • 8G
      86548 (Profil gelöscht)
      @the real günni:

      Das steht bereits im Artikel. Gutes Fleisch ist bereits jetzt schon sehr teuer. Durch die Steuer wird Fleisch noch mehr zum Luxusgut, das sich nur noch Reiche leisten können. Und das kann doch kein Linker wollen.

      • @86548 (Profil gelöscht):

        nee, irgendwie nicht. fleisch ist supermarkt billiger als käse als gemüse. was erzählen sie da. meinen sie das gute koberind? nee, wenn das echt noch teurer wird, dann rennen die linken im quadrat! so hat diskussion keinen sinn. nochmal: fleisch ist schweinebillig. viel zu billig. fleisch kann sich jeder leisten. und zwar in rauhen mengen. quasi eine reine fleischernährung is selbst für hartz4ler überhaupt kein problem. bei frischem gemüse wird es schon schwieriger. folgen sie jetzt der debatte oder nicht? frage: wieviel fleisch sollte man pro kopf pro woche verzehren, um im rahmen zu bleiben? und: haben sie noch das ursprüngliche problem im fokus oder schon aus den augen verloren - klimawandel, massentierhaltung, nitrat im grundwasser, antibiotikaresistenzen? geben sie mal bitte all diesen problemen eine relevanznote auf der skala 1 bis 10. auch für ihre herzensangelegenheit ´linke können nicht, dass gutes fleisch teurer wird´

        • 8G
          86548 (Profil gelöscht)
          @the real günni:

          Ich weiß ja nicht, wo Sie Ihre Steaks kaufen, aber gutes, hochwertiges Fleisch ist teuer. Ich spreche hier nicht von dem abgepackten Gammelfleisch aus der Supermarkttheke.

          • @86548 (Profil gelöscht):

            na mensch, schmollo, aber darum eben aber geht hier. um den allgemeinen fleischkonsum des durchschnittsdeutschen, der sein fleisch eben auch im supermarkt zu viel zu niedrigen preisen in rauhen mengen kauft. dachte nicht, dass das an diesem punkt der diskussion noch mal haette klargestellt werden muessen - aber bitte!

            wenn sie schmollo und ihr top-quality-fleisch-geniesser-kollege normalo ´fleischgenuss ist meine leidenschaft´sich gerne biofleisch kaufen, dann werden sie ja auch wissen warum, dann darf ich mal fragen, weswegen sie sich dann hier ueberhaupt so aufregen, dass man den massentierhaltungsfleischueberkonsum etwas eindaemmen moechte mittels einer anpassung der steuer. ich wuerde mal davon ausgehen, dass sie aus den gleichen gruenden sich dafuer entschieden haben, qualitativ hochwertigeres und oekologisch vertraeglicheres fleisch zu konsumieren.

  • 2G
    2097 (Profil gelöscht)

    Eine höhere Steuer auf Fleisch wäre doch erst einmal auch nur ein Anfang, um die suboptimale Allokation der Ressourcen endlich wenigstens etwas zu regulieren bzw. einen anderen, also optimaleren Kurs einzuschlagen und somit dafür zu sorgen, dass auch zukünftige Generationen noch genug Ressourcen vorfinden werden.

    • @2097 (Profil gelöscht):

      Jop - zum Beispiel alles Geld was in Kunst fließt auf "0" reduzieren und dafür in Afrika Leute mit Essen zu versorgen.

      • 2G
        2097 (Profil gelöscht)
        @Thomas_Ba_Wü:

        Beim Kunstverzehr ist der Ressourcenverbrauch geringer als beim Fleischverzehr. Wir müssen also weiterhin beim Fleischverzehr anfangen eine optimalere Allokation der Ressourcen anzuvisieren. Tut mir Leid, aber Gemüse schmeckt doch auch. Sie schaffen das schon Ihre Ernährungsgewohnheiten zu ändern. Sie sind ja ein Primat und Primaten sind sehr anpassungsfähig.

  • was treiben sich denn hier fuer massen an blasierten kommentatoren im forum... ist ja zum heulen. jo mann, euch gehts allen voll schlecht [...]. und dann kommt die taz daher und redet schlecht ueber euren fleischkonsum. buhuhu

     

    Kommentar bearbeitet. Bitte kommentieren Sie freundlich und respektvoll.

    • @the real günni:

      Wow ich bin begeistert.

      Ich verstehe immer weniger warum so viele die AFD wählen.

      Die hat doch nur dümmliche Polemik während alle anderen ach so tolle Argumente haben.

       

      Wirklich verwunderlich

      • @Thomas_Ba_Wü:

        na eine hypothese waere, dass es allen hier in deutschland viel zu gut geht, keiner mehr ein korrektiv hat und staendiges geheule und schuldaufanderegeschiebe die eigene verletzte seele streichelt.

        der staat macht plaene, und ich mach nich mit, so. generalopposition aus der geliebten opferhaltung. verantwortung war gestern.

        @taz: schade, dass ihr meinen catchy phrase streichen wolltet, ich fand der traf genau ins schwarze. passt alte weisse maenner besser? oder ist das nicht auch schon einfach eine pseudoneutrale umschreibung einer gesellschaftlichen gruppe, die gern als beleidigung daher kommt?

  • Ob eine Steuer und nicht höhere Löhne der bessere Weg wäre, ist die Frage, aber der soziale Aspekt ist für'n Arsch.

     

    In den 80er hat ein KG Hack 10 DM gekostet - im Angebot - heute sind es 2 EURO. Fast alle Nahrungsmittel sind billiger geworden, Fleisch mit Abstand am meisten.

     

    Das liegt aber daran, dass die Menschen die es herstellen nicht vernünftig entlohnt werden. Ein Metzger kommt heute aus Polen und verdient weit unter 2000 EUR Brutto. Und wenn der deutsche Bauer mehr will, damit er nicht 1000 Schweine in seinem Stall haben musst, liefert irgendein EU Kollege über die offene Grenze für weniger (aber offene Grenzen sind nicht diskutabel).

    Wenn wir das nicht wollen müssen wir das ändern, dazu gehört aber auch die Vorstellung billige Arbeitskräfte aus dem Ausland nützen uns.

  • Bitte auch dringend Steuer auf Lederschuhe! Essen sollte generell höher besteuert werden! 50% Sonderumsatzsteuer auf alle Nahrungsmittel! Juchhu!

  • Natürlich kann man alles Besteuern, eine Kaminsteuer wäre möglich (damit die Feinstaubkonzentration sinkt), eine Bio-Gemüse-Steuer, damit im Herkunftland kein Raubbau betrieben wird, gerne auch mal wieder die Umsatzsteuer erhöhen.

    Betrachtet man allerdings mal die bereinigte Lohnentwicklung in Deutschland, frage ich mich: Wer soll denn die Steuern bezahlen - oder sollen noch mehr Menschen in die unfreiwillige Alimentation durch den Staat getrieben werden.

    • @FraMa:

      Die Einnahmen aus der Steuer können doch im gleichen Atemzug pauschal in die Sozialkassen fließen. Wenn man wenig Geld hat und kein Fleisch isst gewinnt man so sogar doppelt. Wenn man Fleisch arm ist und Fleisch isst, verliert man nichts.

    • @FraMa:

      nicht zu vergessen die noergel- und trollsteuer, besonders hoch in kommentarspalten von online-nachrichtenportalen

      • @the real günni:

        Erst nachdem die Sinnlose-Kommentar-Steuer eingeführt wurde.

        • @FraMa:

          na endlich hammses begriffen!

  • 6G
    65572 (Profil gelöscht)

    Ja, bitte eine Erhöhung der Steuern auf Fleisch bei gleichzeitiger Erhöhung des Pendlerfreibetrags.

  • 8G
    86548 (Profil gelöscht)

    Ein Kilo Rindfleisch kostet im Supermarkt 40 - 60 €. Bio ist noch teurer. Vor ein paar Tagen habe ich mir ein Bio-Huhn gegönnt: 15 €.

    Ein Kilo Reis oder Nudeln kosten dagegen gerade mal 3 - 5 €.

    Vegetarier leben also richtig billig, während das Leben für Fleischesser bereits jetzt schon sehr teuer ist.

    Und die taz will allen Ernstes noch eine zusätzliche Steuer verlangen.

    • @86548 (Profil gelöscht):

      40 bis 60 €/kg für Rindfleisch??? Wo und was bitte kaufen Sie ein?

      http://www.robustrinderhof.de/der-hofladen/rindfleisch/preisliste/index.html

      http://www.oex.de/preise_rindfleisch_2014.pdf

      • 8G
        86548 (Profil gelöscht)
        @Hanne:

        Argentinisches Rinderfilet hat nun mal seinen Preis. Natürlich können Sie auch das zähe deutsche Fleisch kaufen. Die alten Milchkühe müssen ja auch verwertet werden.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @86548 (Profil gelöscht):

          Argentinisches Rindfleisch kommt auch nicht mehr ausschließlich von der Weide.

  • Es braucht dazu keine Steuer, es braucht einfach nur Gesetze zum Tierschutz und nachhaltiger Landwirtschaft. Und die dazugehörigen Kontrollen.

    • @Stefan Beer:

      Es braucht nicht mehr viel, dann ist die Viehhaltunz in Deutschland am Ende. Letztlich ist das für die Fleisch Konsumenten kein Problem. Das Ausland liefert gerne.

      • @Bernhard Hellweg:

        Das ist schlicht wahrheitswidrig. Es lohnt ein Blick nach Niedersachsen.

  • Fleischsteuer, was für eine geniale Idee. OK, es geht ja hier auch nicht um eine Nachrichtenmeldung. Dennoch wird da nicht ganz klar, wie der Kommentar zu werten ist. Vielleicht als Glosse?

     

    Fleisch muß teurer werden, aber der Mehrpreis darf selbstverständlich nicht dem Erzeuger zugute kommen, sondern nur dem Fiskus?

     

    Alles klar, denn wo kämen wir denn hin, wenn es plötzlich einen fairen Martk gäbe!

     

    Aber für welchen Zweck? Damit es bald darauf wieder einen neuen Aufreger gibt, z. B., daß von diesen Geldern noch mehr Sinnlosprojekte finanziert werden, anstatt das, wofür es angeblich bestimmt war?

  • 16% der Methanemissionen stammen aus der Tierhaltung, 12% auf der Reisproduktion: http://icp.giss.nasa.gov/education/methane/intro/cycle.html

    • @Arne Babenhauserheide:

      20 Jahre alte Daten, wenn ich richtig sehe. Oder was wollten Sie sagen?

       

      Davon abgesehen sind das nur die Methanemissionen, und nicht die komplette Klimabilanz. Die fällt für tierirsche Produkte in der weiteren Verarbeitung weiterhin schlechter aus.

      • @Sapasapa:

        Ich will damit sagen: Fleischproduktion ist kein so starker Klimakiller, wie es sich hier liest. Würden wir die gesunden 300g pro Woche essen (statt den etwa 800g), wäre es nur an vierter oder fünfter Stelle.

  • Die Mehrwertsteuer zu nutzen, wäre ein nicht anpassbares Steuerinstrument — was nicht gerade sinnvoll wäre.

     

    Und das Signal "kein Grundnahrungsmittel" wäre auch falsch: Veganer müssen stetig darauf achten, dass sie auch ja genau die richtigen Sachen in ihr Essen mischen. Ich habe in meinem Leben zu viele abgemagerte Veganer gesehen, um das als Randerscheinung abzutun. Moderater Fleischkonsum macht das unnötig. 300g pro Woche — wie von der Gesellschaft für Ernährung empfohlen — sollten also Grundnahrungsmittel sein. Würden wir alle diese gesunde Menge essen, würde auch nur ein Drittel des Fleisches gegessen.

     

    Wieso es nicht einfach wie die bei Alkohol und Zigaretten machen? Eine 5% Steuer auf Fleisch — weniger als dass sich die Fahrt ins Ausland selbst in Grenzregionen lohnen würde — wieso nicht?

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Arne Babenhauserheide:

      "Ich habe in meinem Leben zu viele abgemagerte Veganer gesehen", echt?

      In Deutschland gibt es gerade mal 0,1 bis 1 % vegan lebende Menschen, ich persönlich denke, es gibt hier in diesem Lande gerade mal 0,1 % 'Veganer'. Die Natur gab uns Verstand (ohne Ende), kein Mensch braucht 'Fleisch'.

      • @81331 (Profil gelöscht):

        In Ihrer Antwort finde ich kein einziges Argument. Weil es wenige Veganer gibt, kann ich keine kennen? Weil wir verstand haben, brauchen wir keine Argumente?

         

        Um es klarer zu machen: Von den 6 Veganern, die ich näher (persönlich) kennengelernt habe, sind zwei ungesund abgemagert, zwei weitere lassen sich regelmäßig vom Arzt untersuchen und mussten schon mehrfach nach einem Besuch beim Arzt ihre Ernährung umstellen, weil sie Mangelerscheinungen hatten.

         

        Hätten sie einfach einmal im Monat moderat Fleisch gegessen, hätten sie die Mangelerscheinungen nicht gehabt.

         

        Das ist natürlich nur eine anekdotisches Wissen und keine saubere Statistik. Es genügt mir allerdings, um rein veganem Leben kritisch gegenüberzustehen.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Arne Babenhauserheide:

          Von 6 Fleischessern, die ich kenne, sind 3 tot und der Rest ist dauernd beim Arzt.

           

          Die Statistik sagt, dass Veganer erheblich gesünder sind als Fleischesser. Das mag daran liegen, dass sie sich besser mit Ernährung auskennen. Fleisch brauchen sie jedenfalls nicht, um B12 zuzuführen. Das machen sie direkt über Supplemente, während der Fleischesser diese über die mit B12 supplementierten Tiere zu sich nimmt. Es gibt natürlich auch ahnungslose Veganer, aber sicher nicht annähernd so viele wie ahnungslose Fleischesser.

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Es ist eine der Kernaufgabe des paternalistischen Staates, die Ernährungsweise seiner unmündigen Schutzbefohlenen zu reglementieren. Das muss endlich mal in die sturen Köpfe rein.

    • @80576 (Profil gelöscht):

      äääh, sorry der nachfrage: ist das gemeint als witzige zynismus-satirenironie, einmal gehoerig auf die schippe genommen?

      • 8G
        80576 (Profil gelöscht)
        @the real günni:

        Es ist, was es scheint, und es scheint, was es ist.

  • Die Exportquoten alleine anzusehen, reicht nicht. Es wird auch immer mehr import. Der Transport macht die Sache natürlich auch nicht besser.

    Die Steuerungswirkung von 12% mehr Steuern dürfte beschränkt sein. Eher dürfte es ein Zeichen setzen: Fleischkonsum ist nicht förderungswürdig. Doch können wir da aufhören? Zucker müsste dann sicher bald folgen. Dabei trifft das vor allem die ärmeren Schichten. Allerdings ernähren sich diese auch eher ungesund. Ist das dann eine gute oder eine schlechte Bevormundung, wenn wir diese Menschen damit umerziehen wollen?

    • @Velofisch:

      ich finde die frage nach der berechtigung von steuern im allgemeinen, wenn einem das zu besteuernde nicht schmeckt, einfach zu billig. meiner meinung nach sollte der staat viel mehr steuern, so weit bei der lieben freiheit das schiff aus dem ruder laeuft. solange die steuern auch zur korrektur gedacht sind. ob das gut oder schlecht sein soll, steht im artikel: die diabetesraten bei jugendlichen in mexiko sind ruecklaeufig. das ist natuerlich schlecht fuer die pharmaindustrie.

    • @Velofisch:

      Wenn Sie so fragen: eine gute.

      • @Sapasapa:

        "Ist das dann eine gute oder eine schlechte Bevormundung..."

         

        Hört sich ein bisschen nach Politbüro an. Es "gute" Bevormundung ist eine sehr schwierige Sache. Besonders, wenn man vernünftige Grenzen dafür finden will.

  • Die TAZ greift das Thema viel zu häufig auf. Eine Steuer auf Fleisch ist derzeit nicht mehrheitsfähig. Wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, müssen wir zukünftig einfach mehr Fleisch aus Südamerika imoprtieren. Bischen weniger Regenwald, kein Problem, wir erreichen ja unserere Klimaziele.

    • @DiMa:

      ich erwarte von einem staat, dass er nach moralischen standards zum wohle des volkes agiert, und nicht immer unbedingt nach der tagesabhaengingen mehrheit

      • 8G
        80576 (Profil gelöscht)
        @the real günni:

        Und wer sagt "dem Staat", was das Wohl des Volkes ist? Ein Zirkel selbsternannter Tugendwächter? Der feiste Hofreiter Anton? Ein bis über die Grenze des Erträglichen selbstgefälliger Jürgen Trittin? Die berufsbesorgte Claudia Roth? Was all diesen Leuten fehlt ist eine liberale Einstellung. Man beschwört die offene Gesellschaft, meint aber damit eigentlich nur eine Gesellschaft nach eigenen Vorstellungen. Abweichende Entwürfe werden da nicht toleriert, sondern wecken Rufe nach Umerziehungsmaßnahmen. Mehr Intoleranz als bei den Fundigrünen findet man selten.

      • @the real günni:

        ...und ich erwarte von einem DEMOKRATISCHEN Staat, dass er seine moralischen Standards zwar nicht aus irgendwelchen Umfragen, wohl aber ganz klar aus dem Abstimmungsverhalten des Volkes zieht - und es selbst entscheiden lässt, was es als sein "Wohl" betrachtet. Alles andere wäre die Diktatur der besserwisserischen Minderheit, an deren Ansätzen sich die Grünen zurecht die Finger verbrannt haben.

        • @Normalo:

          da haben sie wohl was missverstanden mit der demokratie. sie ist repraesentativ, wir waehlen vertreter, die fuer das volk entscheidungen treffen. sozusagen ein rat der weisen. hoffen wir mal. denken sie wirklich, dass das volk zu jedem thema bei +50% die entscheidungsgewalt hat? und sie mal ganz direkt gefragt, der sie hier ihr recht auf unbaendigen fleischgenuss tapfer verteidigen: wie sehen sie denn die negativen auswirkungen eines exzessiven fleischkonsums (achtung: lecker!) wie z.b. klimawandel vergiftung des grundwassers antibiotikaresistenzen durch massentierhaltung etc - sollte der staat nun versuchen etwas dagegen zu unternehemen, oder bauen sie auf handel und den gesunden menschenverstand? moechten sie da eine verantwortungsvolle position einnehmen oder einfach mal abwarten und schauen, was so passiert?

          • @the real günni:

            "Repräsentativ" bedeutet nicht "autokratisch". Wer für das Volk Entscheidungen treffen will, muss erstmal sagen, wie und nach welchen Grundsätzen er das zu tun gedenkt, dafür gewählt werden und sich dann - spätestens bei der nächsten Wahl - daran messen lassen, inwieweit er seine Aussagen eingehalten und seine propagierten Werte hochgehalten hat. Wer zum Beispiel eine Fleischsteuer für unbedingt nötig hält, wird dafür wohl von Unions- oder FDP-Wählern (und im Zweifel auch den ganz Linken und den ganz Rechten) KEIN Mandat bekommen.

             

            Was nun Ihre Frage betrifft: Die Probleme der Nutztierhaltung, insbesondere der industriellen Massentierhaltung, sind mir sehr wohl bewusst, und ich berücksichtige sie bei meinen Konsumentscheidungen, esse häufiger vegetarisch, auch mal vegan, mache einen Bogen um Industriefleisch etc.. Aber das sind MEINE Entscheidungen, und mir liegt viel daran, dass sie das auch bleiben - ohne dass der Staat mir mit Vorschriften oder finanzieller Druckausübung da hineinpfuscht. Also werde ich z. B. auch frühestens dann mein Kreuz bei den Grünen machen, wenn die wirklich kapiert haben, dass ihr Traum von einer liberalen, sozialen - und natürlich ökologisch achtsamen - Gesellschaft sich nicht mit bevormundendem Dirigismus umsetzen lässt.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...also bitte, es geht hier doch nicht nur um's 'Fleisch', es ist doch genau so pervers, dass, nur so als Beispiel, Sojamilch teurer ist, als Kuhmilch. Wer unbedingt Fleisch essen will, soll dafür löhnen und nicht zu wenig. Selbst die Römer haben bereits vor 2000 Jahren erkannt, dass zu viel Fleisch der Gesundheit schadet. Einfach mal darüber nachdenken ; )

  • 6G
    60440 (Profil gelöscht)

    Deutschland ist ein Land, in welchem die Idee eines Veggie-Days wahlentscheidend ist. Also durchgeknallt. Ähnlich verhält es sich mit Tempolimits auf der Autobahn. Oh my god, wir dürfen nicht mehr rasen ? Shocking !!! Die größte Umwälzung der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte, gegen erbittertsten Widerstand auch von den Grünen angestoßen: Die Einführung des Dosenpfandes. Diese Einschränkung freier Biertrinker war und ist selbstredend unerträglich.

    Und nun soll Fleisch nicht mehr als Grundnahrungsmittel angesehen und mit dem regulären Satz besteuert werden ? Klar, dass hierzulande für viele die Welt untergeht. Wo billigster Fleischverzehr doch ein Grundrecht ist. Und die Welt geht doch eh bald unter. Wohl und Wehe dem Land, das solche Probleme hat ...

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @60440 (Profil gelöscht):

      Dein Kommentar und ähnliche Denkweisen sind genau der Grund warum ich niemals die Grünen wählen werde.

       

      Selbstgerechtigkeit rules!

    • @60440 (Profil gelöscht):

      Man kann alles fordern, nur eine politische Mehrheit sollte man dazu auch finden können. Denn was sich in einer Demokratie verbietet, ist gegen den Wunsch der Mehrheit Entscheidungen durchsetzen zu wollen.

      • @Nikolai Nikitin:

        na gut, dann lassen wir mal die mehrheit entscheiden, die will naemlich nicht, dass sich bei einer schweren entzuendung ploetzlich kein antibiotikum mehr findet, und die will auch keinen extremen klimawandel, und die will auch kein vergiftetes grundwasser, damit waere das problem dann endlich geloest, weil das alles wird naemlich abgewaehlt!

      • @Nikolai Nikitin:

        Quatsch. Es muss erstens nicht immer nur nach der Mehrheit und zeitens schon lange nicht nach deren Wunsch gehen. Sonst würden die wenigsten von uns Steuern zaheln. Oder doch?

         

        Es reicht, wenn die Mehrheit einen Beschluss als hinreichend akzeptieren kann.

        • @Sapasapa:

          Quatsch. In Demokratien hat sich die Politik ausschließlich an den Bedürfnissen der Mehrheit zu orientieren. Offensichtlich bevorzugen Sie Monarchien, Diktaturen oder Theokratien.

          • @Nikolai Nikitin:

            Quatsch. Das ist in etwa Erdogans Demokratieverständnis. Demokratie bedeutet aber nicht Mehrheitsdiktatur sondern Herrschaft des Volkes. Und zwar des gesamten Volkes und nicht nur eines Teils davon. Deshalb muss es immer einen Ausgleich geben, deshalb ist politische Opposition so wichtig.

            Wenn die Mehrheit das Bedürfnis verspürt, die Minderheit an ihrer freien Entfaltung zu hindern, ihr die Äußerung von abweichenden Ansichten zu verbieten oder sie gleich in Lager zu sperren und dort zu ermorden, ist das nicht demokratisch.

        • @Sapasapa:

          Ich würde Steuern zahlen — und wenn sich die Mehrheit verdeutlicht, was mit den Steuern wichtiges gemacht wird, wird auch die Mehrheit freiwillig Steuern zahlen.

      • 6G
        60440 (Profil gelöscht)
        @Nikolai Nikitin:

        Bitte, Rasen Sie ! Trinken Sie Dosenbier aus Polen ! Hauen Sie sich soviel Billigfleisch rein, wie es nur geht. Guten Appetit !

        • @60440 (Profil gelöscht):

          Also hat sich die Mehrheit der Diktatur der selbst ernannten "Klugen" zu beugen? Dank. Das hatte ich schon mal...

          • 6G
            60440 (Profil gelöscht)
            @warum_denkt_keiner_nach?:

            Das hatte ich natürlich vergesen: In Deutschland wird jeder Versuch etwas zu verändern sofort verteufelt. Nachdenken Fehlanzeige. Stattdessen: Verunglimpfen, Diskreditieren, Ablehnen. Weil: das hamm wa imma schon so gemacht ... Man fragt sich wirklich, warum denkt keiner nach ? Und wer sind Ihrer Mewinung nach die "Klugen" und warum soll die Mehrheit nicht zu ihnen gehören ? Gell ? Sie denken gerne aus dem Bauch raus ...

            • @60440 (Profil gelöscht):

              @TAZ

               

              Wo sind die fehlenden Beiträge?

  • Eine Steuer auf Fleisch? Na das wäre doch eine Steilvorlage für alle Populisten im Land....

    • @Bernhard Hellweg:

      Dann halt höhere Steuern auf Soja, Getreideeinfuhren und sonstige Futtermittel sowie auf Fleischeinfuhren zum Schutz der "teutschen Landwirtschaft". Da kann auch ein Rechtspopo nicht nein sagen. ;-)

    • @Bernhard Hellweg:

      Wenn jemand eine Steuer auf Schweinefleisch vorschlägt, lässt die AfD in allen Kirchen Dankesgottesdienste abhalten...

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Was hat die AfD mit Schweinefleisch zu tun ?

        • @Nikolai Nikitin:

          Jede Menge Wählerstimmen für den AFD wenn Schweinefleisch verteuert wird.

  • eine Steuer auf Fleisch brächte nur etwas, wenn sie empfindlich hoch wäre. nur so würde der Konsum drastisch gesenkt, das allerdings ist politisch zu recht nicht durchsetzbar.

    eine kleine Steuer, z.B. einfach 19% Mwst auf Fleisch bringt dem Staat mehr Geld ein, das sich damit etwas verändern ließe, wage ich zu bezweifeln.

    da ist es doch besser direkt bei der Fleischproduktion anzusetzen und diese zu verändern. das ist durchaus auch möglich.

  • Für eine Erhöhung der Steuer auf Fleisch bin ich definitiv! Bei dem Thema hat sich schon viel zu lange nichts getan.

  • Doch, es sollte darum gehen, dass Fleisch zum Luxusprodukt wird ... denn hinsichtlich Resourcen dieses Planeten ist die Erzeugung genau das: Luxus.

    • @EDL:

      Mehr Luxus für Alle!

    • 1G
      1714 (Profil gelöscht)
      @EDL:

      Genauso ist es.

      • @1714 (Profil gelöscht):

        100% Zustimmung!

  • 1G
    1714 (Profil gelöscht)

    Die Anhebung der MWSt auf den vollen Satz macht Sinn. Zugleich aber muß endlich Ernst gemacht werden mit der tiergerechten Haltung von Huhn bis Rind, weg von industrieller Massentierhaltung. Wenn allein das konsequent durchgeführt würde - es wäre ein riesiger Fortschritt. Dann entfallen auch die Exporte von Fleisch- und Milchprodukten in die Regionen Afrikas. Dort nehmen sie den ortsansässigen Bauern die Lebensgrundlage weg und die kommen über kurz oder lang als sogenannte "Wirtschaftsflüchtlinge" zu uns. Eine Verteuerung von Fleisch wäre in jeder (!) Hinsicht sinnvoll und ein vegatarischer Tag pro Woche ist von der Kirche (!!!) ohnehin vorgeschrieben, so what?

    • @1714 (Profil gelöscht):

      Ich bin mit Grund nicht in der Kirche.

    • @1714 (Profil gelöscht):

      "Zugleich aber muß endlich Ernst gemacht werden mit der tiergerechten Haltung von Huhn bis Rind, weg von industrieller Massentierhaltung. Wenn allein das konsequent durchgeführt würde - es wäre ein riesiger Fortschritt."

       

      Sehr richtig. Dann kann man sich auch die Steuererhöhung sparen.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Eine Fleischsteuer? Tolle Idee, wenn gleichzeitig die Löhne angehoben werden, Wohnen wieder günstiger wird, oder die pflanzlichen Lebensmittel weniger kosten.

    Ich bin immerhin im Bezug auf Ökologie noch idealistisch genug und wäre auch dann befriedigt, wenn endlich mal die großen Umweltsünder in der Industrie Verantwortung übernehmen müssten.

     

    Das wird aber nicht passieren, weil sich die die Grünen und andere Freunde des grünen Waldes, längst moralisch von jedem sozialen Zusammenhang befreit haben.

     

    Ihr merkt schon, wie ihr bei jedem Geringverdiener, oder Menschen der zumindest die Situation kennt knapp bei Kasse zu sein, auf offene Ohren und freudige Luftsprünge hoffen könnt, nicht wahr?

    Also hat man in Zukunft die Auswahl bei Lidl zwischen einem Fischfilet für 12.50 Euro oder 100 Gramm Bio-Mandeln für 4.50 Euro um seinen Eiweißbedarf zu decken?

    Das hört sich doch toll an, grandios, brilliant!

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Es geht ja nicht darum, dass man trotz der hoeheren Steuer auf Fleisch genauso viel davon konsumiert. So vernuenftig der Gedanke auch ist, dass man Fleisch den oekologischen (und anderen) Folgen seiner Produktion entsprechend hoeher besteuert und damit ein Bewusstsein fuer den Preis jenseits der Produktionskosten foerdert - Sie haben natuerlich Recht, dass das allein von Menschen mit geringem Einkommen wahrscheinlich nicht begruesst wuerde. Es haette fuer diese Menschen eine mindestens gefuehlte Verschlechterung der Lebensqualitaet zur Folge. Aber nur, so lange die gleiche Menge an Fleisch mit einer als 'gut' empfundenen Lebensweise verknuepft ist. Solange kein Umdenken stattfindet, was ein vernuenftiges Mass an Fleischkonsum angeht, wird sich daran nichts aendern. Es gehoert auch zu einem solchen Umdenken, zu verstehen,

      - dass man mit weniger Fleisch keinen Eiweissmangel bekommt

      - wie man seine Ernaehrung durch pflanzliche Nahrungsmittel und Gerichte (die nicht teurer sein muessen oder sollten) erweitern kann

      - dass es zu Fleisch andere, viel guenstigere Alternativen gibt als Fisch (im Uebrigen auch Fleisch) oder Bio-Mandeln

      Dazu braucht es Information, Hilfestellungen, Anregungen... alles Moegliche zusaetzlich zu einfach nur teurerem Fleisch. Dass Fleisch zu billig ist aendert sich dadurch aber nicht.

  • 3G
    32795 (Profil gelöscht)

    Jo, die Grünen sind eh keine Linken, lasst sie ins Verderben rennen.

     

    800 Gramm Fleisch im Monat, das ergibt 9,6 KG im Jahr, das die Harz IV-Berechnungsgrundlage. Da ist Fleisch schon heute ein Luxusgut.

     

    Was regen die sich so auf, dann sollen sie halt Kuchen essen...

    • @32795 (Profil gelöscht):

      Fleisch vom Discounter ist kein Luxus, es ist Billg-Ramsch.

  • Nach internationalen Vergleichszahlen von beispielweise 2009 platzierte Deutschland mit 88 kg Fleischkonsum pro Kopf erst an 21. Stelle der entwickelten Länder. Weit vor Deutschland lagen die USA mit 120, Kuwait mit 119, Australien mit 112, die Bahamas mit 110, Luxemburg mit 108, Neuseeland mit 106, Österreich mit 102, Französisch Polynesien mit 102, die Bermudas mit 102 und Argentinien mit 98 kg/Kopf.

     

    Im übrigen trägt jede Steuer, die auf den Verbrauch von Lebensmitteln erhoben wird, zur Verschärfung der sozialen Ungerechtigkeit bei. Während bei erhöhter Mehrwertsteuer reiche Leute sich weiterhin ihr T-Bone-Steak werden leisten können, rückt es für sozial ohnehin Benachteiligte erst recht in unerreichbare Ferne.

    • @Nikolai Nikitin:

      BTW: Deutschland hat von (fast) allen aufgezählten Ländern die meisten Köpfe!

      • @EDL:

        Und was tut das zur Sache ? Sollen etwa die 3.520.000 Berliner sich mit der gleichen Menge an Fleisch begnügen, die die 732.000 Frankfurter verspeisen ?

    • @Nikolai Nikitin:

      Man wird dir gleich erklären, dass das so schon seine Richtigkeit hat. Denn die Unterschicht isst ja schon viel zu viel Fleisch und lebt generell nicht so, wie das die Grünen gerne hätten. Da muss man natürlich was machen.

      • @explicit:

        Darauf bin ich gefasst. Ich bin seit Jahren auch privat von vielen Grünen umgeben, die in ihrer Jugend noch linke Positionen vertraten, nun aber durch und durch verbrügerlicht sind und ihr einstiges soziales Gewissen spätestens mit dem Umzug nach Prenzlberg dem grün-schicken Bionade-Lifestyle geopfert haben.

      • @explicit:

        Darauf bin ich gefasst. Ich bin seit Jahren auch privat von vielen Grünen umgeben, die in ihrer Jugend noch linke Positionen vertraten, nun aber durch und durch verbrügerlicht sind und ihr einstiges soziales Gewissen spätestens mit dem Umzug nach Prenzlberg dem grün-schicken Bionade-Lifestyle geopfert haben.

        • 3G
          33523 (Profil gelöscht)
          @Nikolai Nikitin:

          "grün-schicken Bionade-Lifestyle"

           

          Ich glaube heutzutage trinkt man in dieser Bevölkerungsschicht eher BioZisch. ;)

        • 2G
          2097 (Profil gelöscht)
          @Nikolai Nikitin:

          Die Grünen, die sich mittlerweile von der gleichgeschlechtlichen Ehe distanzieren, von einer gerechten Erbschaftssteuer komplett verabschiedet haben, die sich für Langzeitarbeitslose und Niedriglöhner überhaupt nicht interessieren, reden nur noch übers Essen. Aber keine Sorge, sobald mit der CDU koaliert wird auf Bundesebene, ist der Vegetarismus auch kein Thema mehr. Und Sie können sich weiter mit gutem Gewissen auf Platz 21 die Wampe mit Kadavern vollstopfen.

          • @2097 (Profil gelöscht):

            Ist die gleichgeschlechtliche Ehe ein in Stein gemeißeltes Grundrecht ?

            • 2G
              2097 (Profil gelöscht)
              @Nikolai Nikitin:

              Fällt in die AEMR von 1948, die im Zuge der Gräueltaten der Nazis entstanden ist bzw. überarbeitet wurde, ist also in Artikel 2 unter "sonstige Umstände" in Stein gemeißelt - eine sogenannte "catch all" Formel. Wer zukünftig Nazis verhindern will, sollte zumindest hoffen, dass die AEMR von 1948 in Stein gemeißelt ist.

              • @2097 (Profil gelöscht):

                In der ursprünglichen AEMR war keinesfalls das Recht zur Schließung einer Homo-Ehe impliziert. Dies ist Ihre moderne Interpretation.

                • 2G
                  2097 (Profil gelöscht)
                  @Nikolai Nikitin:

                  Sie haben das mit der "catch all" Formel nicht verstanden, macht aber nichts, wir müssen hier kein juristisches Seminar abhalten. Übrigens, in der Rechtssprechung wird viel interpretiert. Aber weiterhin guten Appetit.

            • 3G
              33523 (Profil gelöscht)
              @Nikolai Nikitin:

              Die (Gleichgeschlechtliche) Ehe ist, im Gegensatz zum Geschlecht selber, ein gesellschaftliches Konstrukt.

              Die Vorteile die mit der Ehe gewährt werden waren mal dazu gedacht die Familien zu stützen. Da Homosexuelle keine Kinder zeugen können würde sie diesen Zweck nicht mehr erfüllen.

               

              Mein Vorschlag wäre ja: Jegliche monetären Vorteile der Ehe ersatzlos streichen und das dadurch gesaparte Geld nach Kindern verteilen. Dann steht der Ehe für alle auch nichts mehr im Weg.

              • @33523 (Profil gelöscht):

                "Mein Vorschlag wäre ja: Jegliche monetären Vorteile der Ehe ersatzlos streichen und das dadurch gesaparte Geld nach Kindern verteilen. Dann steht der Ehe für alle auch nichts mehr im Weg."

                 

                Klingt vernünftig. Aber wenn Sie das als Leitantrag auf einem CSU Parteitag bringen, verlassen Sie die Halle nicht lebend.

  • Nur um mal zu verdeutlichen, wovon die Rede ist:

     

    Nach Angaben des Umweltbundesamtes trugen die Emissionen der Kühe nur mit 1,82 Prozent zu den Gesamtemissionen Deutschlands im Jahr 2004 bei.

     

    Die Zahl ist zwar nicht neu, deckt sich aber mit den Angaben, die vor einiger Zeit in einer Sendung des SWR zu dem Thema gemacht wurden. Und lt. dieser

    http://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/384/bilder/2_tab_emi-thg-tierhaltung_2016-04-22.png

     

    Tabelle des Umweltbundesamtes hat sich in den letzten Jahren nicht viel verändert. Die Diskussion ist also eine nette Ablenkung von den wirklichen Übeltätern.

     

    Der Vorschlag, einfach mal Steuern zu erheben, ist zwar sehr „grün“, aber wie die meisten Vorschläge aus der Richtung nicht durchdacht. Die großen Lebensmittelhändler, die Billigfleisch unter die Menschen bringen, werden einfach den Druck auf die Produzenten erhöhen, noch billiger zu produzieren. Alles zu Lasten der Tiere. Wer wirklich etwas ändern will, muss erst einmal die Marktmacht der Konzerne brechen.

     

    „Als 1999 die Ökosteuer eingeführt wurde, um die Deutschen zum Energiesparen zu bringen, ging der Ertrag an die Rentenkasse. Und gewirkt hat es: Wir sind freudige Strom- und Benzinsparer geworden.“

     

    Das ist grober Unfug. Wer genug Geld hat, kauft weiter Benzinschlucker und auch der Stromverbrauch spielt dann keine Rolle mehr. Die Einsparung kommt von Menschen, die sich die hohen Preise nicht leisten können. Und wer einen Job hat, der nur mit dem Auto zu erreichen ist, hat weniger zum Leben, weil man auf die Fahrt zur Arbeit nun mal nicht verzichten kann.

     

    PS: Wichtiger wäre es, den Versand von Lebensmitteln um den halben Globus einzuschränken.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Nein, das darf natürlich nicht sein, dass seit der Einführung der Ökosteuer statistisch nachweisbare Reduzierungen im Energieverbrauch eingetreten sind, denn dann hätten die Grünen (die ja nicht richtig nachdenken) ja auch noch recht gehabt.

       

      Stattdessen denkt man sich dann mal in seinem Gehirn das ganze so zurecht, dass das Weltbild wieder stimmt - Hauptsache mal "Nachgedacht". - oder wie man heute dazu sagt: Postfaktisch nach dem Bauch gedacht.

      • @Grisch:

        Ach es geht nicht um die Sache, sondern um Weltbilder.

         

        Halten wir uns an die Fakten. Der Energieverbrauch ist gesunken und dafür gibt es mehrere Ursachen. Eine davon ist, dass Mensch mit geringem Einkommen sich Energieorgien schlicht nicht leisten können. Eine andere wichtige Ursache ist die technische Entwicklung. Eine LED Lampe braucht z.B. nur noch einen Bruchteil der Energie einer Glühbirne. Um nur ein Beispiel zu nennen. Die heutigen Werte als segensreiche Wirkung der Ökosteuer zu verkaufen, ist tatsächlich nur möglich, wenn man Fakten ignoriert. Sie hat geholfen, Leute mit schmalem Geldbeutel zu disziplinieren. Aber sie war und ist eine zutiefst unsoziale Möglichkeit, der Umwelt zu helfen.

  • "Es gibt kein Grundrecht auf Fleisch."

     

    Doch, lieber Jörn Kabisch. Gibt es: Art. 2 I GG.

  • Zur Lenkungswirkung einer Fleischsteuer:

    Der Ernärhungsbedingte Fussabdruck liegt bei einem durschnittlichen Deutschen bei 2.1 Tonnen CO2 equivalente pro Jahr, bei einem durchschnittlichen deutschen Veganer bei 1 Tonner CO2eq pro Jahr. Der Unterschied beträgt also in etwa 1.1 Tonnen CO2.

    Bei einem CO2-Preis von 20 Euro/Tonne macht das 22 Euro pro Person pro Jahr, bzw 6 Cent pro Person pro Tag.

     

    Damit werden 2 Sachen klar:

    a) Arm wird davon niemand

    b) Seinen Konsum wird davon auch niemand ändern.

     

    Was wir brauchen ist eine Besteuerung der Emissionen, nicht des Konsums. Dies hat eine viel stärkere Lenkungswirkung, und führt sowohl dazu dass die Landwirte nachhaltiger produzieren. Dies hätte auch leichte Preiseffekte auf den Konsum, aber der Konsum wird letztendlich von anderen Dingen bestimmt als vom Preis.

     

    Zum Beispiel davon, was in Schulkantinen angeboten wird. Hier eine zusätzliche vegetarische Option anzubieten wird langfristig eine viel größere Wirkung haben als eine sinnlose weil wirkungslose Fleischsteuer, und mit Sicherheit nicht zu einem Kommunikationsdisaster führen.

    • @Benjamin:

      "Was wir brauchen ist eine Besteuerung der Emissionen, nicht des Konsums."

       

      Sie meinen also Probleme an der Wurzel packen und nicht Symptome bekämpfen? Das ist zu riskant. Das wurde noch nie gemacht - wer weiß denn was da rauskommt? Am Ende werden noch Probleme gelöst! Und wofür ist denn Politik da, wenn es plötzlich keine Probleme mehr gibt? Sie sehen also, das ist eine sehr gefährliche Richtung in die wir uns da bewegen!