piwik no script img

Anarchistische BrandlegerDie Vulkan-Phantome

Seit 13 Jahren verübt eine „Vulkangruppe“ linksmilitante Brandanschläge, nun gegen Tesla. Wer dahintersteckt, wissen die Behörden nicht.

Ermittler untersuchen einen Strommasten mit Brandspuren Foto: Filip Singer/epa

Berlin taz | Es sah nach einem Durchbruch aus. In der Nacht auf den 16. Februar 2023 entdeckte ein Hubschrauber der Bundespolizei einen Mann und eine Frau an einer Bahnunterführung in Berlin-Adlershof. Polizisten am Boden nahmen das Duo fest: zwei Anfangdreißigjährige, bestückt mit einem Kanister und Funkgeräten. Die Beamten waren sicher, einen Brandanschlag auf Bahnanlagen verhindert zu haben.

Die Frage aber, die offen blieb: Gehörte das Duo auch zu der Gruppe, die seit 2011 in Berlin Brandanschläge auf Bahnanlagen und Stromleitungen verübte – und in Bekennerschreiben vorzugsweise Namen von Vulkanen wählte? Die Frage ist bis heute ungeklärt: Denn die beiden Berliner, wohnhaft in der Rigaer und Liebigstraße, schweigen. Und den Ermittlern und Sicherheitsbehörden fehlen dazu Beweise. Ab Ende Mai wird den beiden nun in Berlin der Prozess gemacht.

Mit dem Brandanschlag auf einen Strommast in der Nacht zu Dienstag nahe der Tesla-Autofabrik in Grünheide (Brandenburg) gerät die „Vulkangruppe“ nun wieder in den Fokus. Denn in einem Schreiben bekannte sich diese zu der Tat, diesmal als „Vulkangruppe Tesla abschalten“. Tesla stehe für einen „totalitären technologischen Angriff auf die Gesellschaft“ und „extreme Ausbeutungsbedingungen“, heißt es im Bekennerschreiben. Man habe den „größtmöglichen Blackout der Gigafactory“ angestrebt. Auch Details der Tatausführung werden benannt. Eine Sprecherin der Brandenburger Polizei sagte der taz, man betrachte das Schreiben als authentisch.

Tatsächlich steht das Tesla-Werk in Grünheide seitdem still. Der Schaden beträgt laut Unternehmen hunderte Millionen Euro. Sollte sich das bestätigen, wäre es einer oder der teuerste linksmilitante Anschlag in Deutschland überhaupt. Die Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft Frankfurt/Oder übernommen – aber auch das BKA ist involviert.

Gemeinsamkeiten der Anschläge

Und auch für die „Vulkangruppen“ wäre es der bisher folgenreichste Anschlag. Schon 2011 nutzte eine Gruppe den Namen eines isländischen Vulkans, um sich in Berlin zu einem Brandanschlag zu bekennen, damals auf einen Kabelschacht am Bahnhof Ostkreuz. Damals war es der Eyjafjallajökull, später folgten Grimsvötn oder Hekla. Mal hielten Transporte von Atommüll zur Begründung her, mal Waffenexporte, mal der Krieg in Afghanistan. Ziel war es stets, den „kapitalistischen Alltag“ zu durchbrechen.

Was die Anschläge einte: Sie waren stets professionell vorbereitet, trafen neuralgische Punkte, führten zu stundenlangen Bahn- oder Stromausfällen – und die Tä­te­r*in­nen entkamen jedes Mal.

Später variierten die Gruppennamen. Zu einem Anschlag auf Stromkabel in Berlin-Charlottenburg 2020 bekannte sich eine „Vulkangruppe Shut down the power“. Hier war das Ziel das Heinrich-Hertz-Institut und Protest gegen die Corona-App. Ein Jahr später traf es dann das erste Mal das Tesla-Werk, unter der Selbstbezichtigung „Vulkangruppe: Gegen den Fortschritt der Zerstörung“ wurden sechs Hochspannungskabel angezündet. Der Schaden war überschaubar, die Kabel blieben funktionstüchtig.

Für die Sicherheitsbehörden ist bis heute unklar, wer hinter der Vulkan-Gruppe steckt – und ob es überhaupt immer dieselben Personen sind. Der Berliner Verfassungsschutz geht von einem zumindest „(teil-)identischen Autorenkreis“ der Bekennerschreiben aus, da diese sich in mindestens acht Fällen in Aufbau, Stil und Inhalt ähnelten. Auch ein Strategiepapier von 2015 deute auf eine feste Struktur. Die Gruppe sei im anarchistischen Spektrum zu verorten. Und der Dienst warnte schon 2021, dass die Brandanschläge eine „sinkende Hemmschwelle“ in der linksextremen Szene aufzeigten.

Fehlender öffentlicher Zuspruch

Den Brandanschlag, der nun die Tesla-Fabrik lahmlegte, verurteilte Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Mittwoch als „Verbrechen“, das „in jeder Hinsicht falsch und in keinster Hinsicht zu akzeptieren“ sei. Zuvor hatte bereits Innenministerin Nancy Faeser (SPD) den Anschlag als Tat mit „enormer krimineller Energie“ bezeichnet, die „durch nichts zu rechtfertigen“ sei.

Unions-Innenexperte Thorsten Frei forderte, Faeser müsse einen „Aktionsplan gegen Linksextremismus“ auf den Weg bringen. SPD und Grüne hätten hier „viel zu lange weggeschaut“. Brandenburgs CDU-Chef Jan Redmann sagte, die Bundesanwaltschaft müsse die Ermittlungen übernehmen, da diese auch für Terrorismusbekämpfung zuständig sei.

Dass die Brandanschläge öffentlich nicht auf Zuspruch stoßen, scheint auch zumindest Teilen der „Vulkangruppe“ klar. Drei Monate nach dem ersten Brandanschlag 2011 schrieb die Gruppe in einem „Nachtrag“ auf dem linken Onlineportal Indymedia, bei der Vermittlung der Aktion habe man „tatsächlich ein echtes Problem“. Man könne ja die Menschen nicht direkt ansprechen, um ihnen zu vermitteln, „warum wir ‚ihnen das jetzt antun‘“. Wenn Menschen das Vorgehen aber „nicht verstehen oder uns ablehnen, ist das nicht angenehm – aber wir werden eine Aktion nicht nach solcher Befindlichkeit ausrichten“, führen die Au­to­r*in­nen weiter aus. Dafür seien die gesellschaftlichen Verhältnisse zu „ernst“.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

39 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Bei dem Stromausfall ist ein für Berlin und Brandenburg zuständige EDEKA Großlager gestört worden. Als Folge müssen viele Tonnen Lebensmittel aufgrund der Unterbrechung der Kühlsysteme vernichtet werden. Es kommt zu Engpässen beim Edeka Einzelhandel.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @davber:

      Warum haben die keine Notstromaggregate?

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Weil ein Stromausfall in Deutschland im gesamten Jahr nur wenige Sekunden sind. Weil Notstromaggregat teurer sind, daher haben sowas idR nur Krankenhäuser. Nach Ihrer Logik muss dann jeder Supermarkt eins haben. Warum hat jemand, bei dem eingebrochen wurde keine Alarmanlage? Alle selber schuld.

        • 9G
          95820 (Profil gelöscht)
          @Strolch:

          „Weil ein Stromausfall in Deutschland im gesamten Jahr nur wenige Sekunden sind. Weil Notstromaggregat teurer sind, daher haben sowas idR nur Krankenhäuser" - Jede größere IT-Serverfarm hat sowas.



          Wenige Sekunden? Ich kenne andere (lokale) Fälle. Leitungsbeschädigungen durch Bauarbeiten sind nicht selten, und die Ausfälle dadurch dauern schon mal länger.



          Logik? Ich habe eine Frage gestellt. Es geht um „Was wäre Wenn..."



          Und: „Alle selber schuld." - Das ist ihre Unsinns-Interpretation. Es kommt auf den Versicherungs-Vertrag an. Ein gute Absicherung gegen mögliche Betriebsunterbrechung (unter anderem USV) führt zu erheblich reduzierten Prämien.

          • @95820 (Profil gelöscht):

            Wenn einem nach einer Straftat oder einem Anschlag als Erstes einfällt, die Geschädigten zu fragen, warum sie sich nicht besser geschützt haben, kriegt man völlig zu Recht Kritik.



            Man kann nicht im Ansatz alle risikobehafteten Systeme mit Notstromversorgung absichern. Bei Notlagen durch größere Blackouts sind immer schwere Schäden zu erwarten und auch Menschenleben sind gefährdet.



            Um so schwerer wiegt es, so etwas mutwillig zu verusachen.

            • 9G
              95820 (Profil gelöscht)
              @Deep South:

              Sie erzählen mir lauter kluge Sachen - die ich alle kenne. Machen Sie sich mal keine Gedanken, was mir als Erstes einfällt. Allgmeinplätzchen, die auch ungekühlt haltbar sind, dürfen andere verteilen und futtern.



              Ich verurteile die Anschläge, und ich bezog mich ausschließlich auf ein (vermutlich großes) Zentrallager des EDEKA-Konzerns. Da sind sicherlich viele Tonnen Gefrier- und Kühlgut vorhanden. Und darum halte ich es für sinnvoll, eine Notstromversorgung zu haben. Mehr nicht.

              • @95820 (Profil gelöscht):

                Okay. Ist halt schwierig in sonem Kommentarbereich den Leuten in den Kopf zu schauen. Da bewerte ich dann halt nur das, was ich lese. Und dazu fand ich den Einwand von Strolch durchaus berechtigt.



                Vielleicht hab ich auch vorschnell geschossen, weil mir hier generell zu oft solche Dinge relativiert werden, wenn sie irgendwie im linken Lager verortet werden.



                Nix für ungut.

                • 9G
                  95820 (Profil gelöscht)
                  @Deep South:

                  Nix für ungut. Dito.



                  Als linker alter Radikalpazifist vertrage ich die Berichte zum Weltgeschehen oft nur noch mit Sarkasmus.



                  Und mein Standardkommentar zur zunehmenden erweiterten Nabelschau (hier und überall) steht unter meinem usr-Profil: „Schmunzeln trotz Runzeln"

    • @davber:

      Dafür sollte ein Großlager aber eigentlich ein Notstromaggregat haben, denn der Strom kann auch so mal ausfallen, bei Sturm wegen umgekippter Bäume etc.!

    • @davber:

      Ist es nicht schon Fahrlässigkeit, dass man so wichtige Infrastrukturen nicht mit redundanten Stromleitungen absichert und der Brand eines Masten ausreicht um hunderte Millionen Schäden zu verursachen?

    • @davber:

      Moment mal... eine Stromversorgung FÜR das Tesla-Werk nutzt eine Fremdfirma? Führt die Stromleitung dort hin?

      • @Troll Eulenspiegel:

        Offensichtlich gibt es für die Versorgung tatsächlich nur eine Stichleitung. Da war man sehr sparsam...

      • @Troll Eulenspiegel:

        Das ist keine Stromversorgung FÜR Tesla, sondern eine, die u.a. von Tesla genutzt wird. Darum sind ja auch diverse Privathaushalte vom Stromausfall betroffen.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Was ist daran ungewöhnlich? Hat ja nicht jedes Unternehmen eine eigene Stromzufuhr. Oder was meinen sie?

  • „in jeder Hinsicht falsch und in keinster Hinsicht zu akzeptieren“ – das fällt mir ein, wenn ich an Elon Musk denke. Und wenn ich „viel zu lange weggeschaut“ lese, dann kommen mir eher so Namen wie Höcke, Maaßen, Baltik Korps ... in den Sinn.

    • @Ardaga:

      Jup das hab ich mir auch gedacht. Weiß auch gar nicht wieso sich die CDU schon wieder meldet und sagt das SPD und Grüne zu lange weggeschaut haben. Die Grünen sind erst seit zwei Jahren an der Macht. Die 16 Jahre davor war noch mal wer an der Macht...? Wer hat dann wohl weggeschaut? Wäre mal schön wenn sie mal nach einem "Aktionsplan gegen rechtsextrem" gerade in Brandenburg rufen würden. Gerade letztes Jahr kam vom RBB erst ein Bericht wie stark der Rechtsextremismus vor allem in Cottbus, Burg und Senftenberg verbreitet ist. Hitlergrüße und Sympathien mit Nazis an den Schulen, Lehrer die Opfer rechter hetze geworden sind weil sie dies ansprachen und auch dem Schulamt anzeigten . Körperverletzung, Bedrohung,... von den Erwachsenen Rechten auch gegen das Fernsehteam in Burg. Und auch da wurde heraus gestellt wie nicht nur die Schulleitungen und Ämter teilweise mächtig versagen aber auch die Justiz. Ich halte nichts von irgendwelchen Anschlägen, ich würde mir aber auch wünschen, dass sich Politiker blinden Aktionismus und unüberlegte Floskeln sparen würden.



      Die AfD hat vor Jahren schon mal eine Anfrage gestellt wegen Linksextremismus gegen Rechtsextremismus und hat sich ganz schön blamiert als sie die Statistiken bekamen. Nicht nur werden wesentlich mehr Straftaten durch Rechtsextreme begangen, auch die schwere der Taten (Mord, schwere Körperverletzung, Drohung,...) überwiegt deutlich auf deren Seite. Der einzige Punkt wo die Linken vorn lagen war glaub ich bei Sachbeschädigung, aber da bin ich mir nicht sicher, ist zu lange her.

    • @Ardaga:

      Und das rechtfertigt WAS genau?

      • @Normalo:

        Ich hab aufgeschrieben, was ich mir dachte. Um rechtfertigen ging's offensichtlich dabei nicht. Manche Leut müssen schon unheimlich viel Zeit und (Oberaufseher-) Geltungsdrang haben...

  • Ein Bärendienst



    Gewalt lehne ich ab. Wir leben in einem demokratischen Rechtsstaat. Es gibt viele Wege, friedlich seine Meinung kundzutun, Mehrheiten zu finden und somit eigene Ideen durchzusetzen.



    Die "letzte Generation" hat sich nun entschieden, die übliche Vorgehensweise des Blockierens von BürgerInnen zu beenden.



    Das ist ein kluger Schritt, denn die Akzeptanz für Protest für Klimaschutz ist in der aktiven Zeit der "letzten Generation" massiv zurück gegangen.



    Die Aktionen haben das Gegenteil der Zielsetzung erreicht.



    Veränderung einer Gesellschaft geht nur mit Ihr, wenn man/frau der Meinung ist, dass die Bevölkerung ein Recht auf Mitbestimmung haben soll.



    Die Vulkangruppe hat diese Erkenntnis noch nicht erreicht. Offenbar scheint dort die Meinung vorzuherrschen, dass die Verhältnisse derart schlimm sind, dass terroristische Aktionen der einzige Weg sind.



    Das ist eine Fehleinschätzung.



    Im Gegenteil: wir haben eine Bundesinnenministerin, die Rechtsextremismus als größte Gefahr für die Demokratie erklärt und danach handelt.



    Die Zeiten der CDU/CSU Innenminister, die stets die "Gefahren des Links- und Rechtsextremismues " gleich setzten, schienen gezählt.



    Die zunehmend rechte Orientierung der Bauernproteste stießen auf Unverständnis.



    Eine wachsende Gruppe von BürgerInnen demonstrierte gegen Rechts.



    Leider hat die Vulkan Gruppierung gegen Alle diese positiven Trends gearbeitet. Das ist sehr bedauerlich.



    Nun wird der Linksextremismus wieder verbal bekämpft werden und der Fokus verschiebt sich.



    Es ist fraglich, ob die Demos gegen Rechts keinen Mitgliederschwund erleiden, oder vielleicht ganz aufhören.



    Dieser Anschlag bringt überhaupt kein positives Ergebnis.



    Wer in unserem Land von "extremen Ausbeutungsbedingungen" der ArbeiterInnen spricht, hat sich wohl noch nie mit Ausbeutung, wie in Bangladesch oder China beschäftigt. Hier sind Gewerkschaften und Betriebsräte erlaubt und deren VertreterInnen werden nicht bedroht, oder ermordet wie in anderen Ländern.

  • Sicherlich sind die gesellschaftlichen Verhältnisse zu ernst. Wer sich über die Situation einer riesigen Fabrik in einem Wasserschutzgebiet, die dafür vorangegangen Abholzung von Bäumen (auch wenn es nur Forst war) und die Zuspitzung der Krisen wie Klima und Massenaussterben der Tiere und sich des Profites von Deutschland bewusst ist, wird kaum zu einem anderen Urteil kommen. Und klar, hat das auch etwas mit Kapitalismus zu tun.



    Dass solche Sabotageaktionen Politik wie Wirtschaft und ein großer Teil der Gesellschaft nicht gutheißt, ist durchaus nachvollziehbar. Die Reichen haben ihre Kapitalinteressen und die können sie gegenüber den meisten Parteien gut geltend machen. Davon ab ist ein großer Teil der Gesellschaft doch der Überzeugung, dass bspw. E-Autos umweltfreundlich und Automobilität normal sei. Hierfür dürften viele so etwas wie die Tesla-Fabrik in Kauf nehmen - gerade unter dem Banner des Grünen Kapitalismus. Hier gehen Kapital- und Konsuminteressen Hand in Hand. Hingegen sieht eine sozialökologische Politik natürlich anders aus. Sie setzt bspw. nicht auf Automobilität und auf die Privatisierung von Ressourcenmassen und deren aufwendiger Weiterverarbeitung und damit einhergehender Umweltzerstörung - zumal nicht auf diese unzähligen, neuen, tonnenschweren KFZ.

    • @Uranus:

      "..diese unzähligen, neuen, tonnenschweren KFZ."



      Vergleiche sollten schon objektiv sein.



      Wenn sie ein "tonnenschweres" E-Auto mit einem fetten Benziner Pick Up vergleichen, dann wiegt dieser auch "Tonnen".



      Der Dacia Spring wiegt 1050kg, kann ca. 250 reale km (305 Prospekt-km) bei ruhiger Fahrweise.



      Er verbraucht nur ca. 15kWh/100km, was dem Energiegehalt von 1,8 Liter Benzin entspricht. Ich kenne keinen Serien-Benziner, der mit 1,8l fährt.



      Klar, diese Rechnung gilt nur bei Nutzung von grünem Strom, aber dann ist er auch CO2-freundlicher



      Es wird noch Jahrzehnte nicht ohne Auto gehen, in den Städten ginge es wohl ,auf dem Land sicher nicht.

      • @Rudi Hamm:

        Korrektur: 230 WLTP km.

    • @Uranus:

      Und was hat das Alles damit zu tun, dass ein paar selbsterklärte "Idealisten", die offenbar ihre persönliche Meinung, was richtig ist für die Gesellschaft, für um Größenordnungen wichtiger halten als die Meinungen IN besagter Gesellschaft, an wichtigen Teilen der Infrastruktur der Gesellschaft herumzündeln??

    • @Uranus:

      "... diese unzähligen, neuen, tonnenschweren KFZ."

      Das die Batterien von E-Autos schwer sind liegt in der Natur der Sache.nUnd Teslas bewegen sich da gewichtsmäßig im Mittelfeld: insideevs.de/news/...s/#google_vignette

      Plädieren Sie also für das Einstampfen der Produktion von E-Autos und der Weiterproduktion von Benzinern. Denn das das Auto nicht abgeschafft wird wissen auch Sie.

      • @Rudolf Fissner:

        Die Batterien wiegen, was sie wiegen. Aber der Rest des Autos kann nochmal 2 oder 3 Tonnen dazulegen, mit LKW-Bereifung und extra breiter/langer Karosserie, damit immer gleich anderthalb Parkplätze belegt werden, oder es kann deutlich weniger sein, übliche Kompaktwagenausmaße und entsprechend weniger Gewicht. Wissen wir alle, dass merkwürdigerweise vor allem die Individualpanzer beworben werden, und E-Kleinwagen z.T. gar nicht mehr erhältlich sind, da Produktion eingestellt.

  • "Was die Anschläge einte: Sie waren stets professionell vorbereitet, trafen neuralgische Punkte, führten zu stundenlangen Bahn- oder Stromausfällen – und die Tä­te­r*in­nen entkamen jedes Mal."

    Vermutlich sind die linken deutschen Ausführenden nur ein Vehikel eines Dienstes eines uns allen bekannten unfreundlichen Staates. Wäre zu einfach um es nicht zu machen.

    • @drusus:

      Die große dunkle Macht 😁

      Das ist aber kein Film. Und es gibt jede Menge Wirrköpfe auf diesem Planeten.

      Mit einem Superschurken wäre es einfacher...

    • @drusus:

      Jeder Tesla bedeutet einen potentiellen Kunden weniger für zukünftiges russisches Öl.

  • Deutschland versucht, 1 Strommast zu reparieren. Der Kapitalismus scheint angeschlagen.

    • @kommentomat:

      Deutschland versucht, mehrere Kilometer Kupferkabel zu erneuern und dabei weder die Arbeiter zu grillen noch Nutzer wie Krankenhäuser und Pflegeheime längere Zeit von der Stromversorgung abzuhängen. Wenn der Kapitalismus nicht angeschlagen wäre, könnte er eine dieser beiden Lösungen durchsetzen 🙃

  • Diese Gruppe/Aktion entzieht einem die Lust sie ernsthaft zu analysieren oder zynisch zu kommentieren.

  • Wir werden uns in Zukunft auf mehr Anschläge gegen die Infrastruktur einstellen müssen, denn für alle, die aus welchen Gründen auch immer die 'Normalität' erschüttern wollen, ist die Infrastruktur ein durchschaubares, erreichbares und effektives Ziel. Egal ob es sich um Bahn, Energieversorgung, Datennetze oder andere Infrastruktur handelt, wer sich ein bisschen auskennt, recherchiert und planvoll handelt, kann hier mit relativ kleinem Aufwand großen Schaden anrichten. Der Einsatz von Ransomeware ist bereits Alltag; Deutsche Bahn, North Stream und Tesla waren Einzelfälle. Einzeltäter mögen nur punktuell stören; gut organisierten Gruppen oder staatlichen Akteuren dürfte es nicht schwerfallen, auch 'systemrelevante' Schäden zu verursachen. Solange einfache Mehrheitsentscheidungen in exklusiven Gremien als rechtmäßig durchgesetzt werden, bleibt ein Restrisiko, dass andere sich zu 'Aktionen' berechtigt oder genötigt fühlen.

    Konsens unter den Willigen ist billig. Konsens mit den Unwilligen suchen und finden, das ist die demokratische Herausforderung.

  • @JIM HAWKINS

    Vielleicht war das Musk selber und wollte ein paar Tesla-Aktien rückkaufen?

    • @tomás zerolo:

      Finde ich nachvollziehbar. Raketentreibstoff ist teuer.

  • "Wenn Menschen das Vorgehen aber „nicht verstehen oder uns ablehnen, ist das nicht angenehm – aber wir werden eine Aktion nicht nach solcher Befindlichkeit ausrichten“, führen die Au­to­r*in­nen weiter aus. Dafür seien die gesellschaftlichen Verhältnisse zu „ernst“."

    Die gesellschaftlichen Verhältnisse können nur verändert werden, wenn die Menschen ein Interesse daran haben und sich an dem Veränderungsprozess beteiligen.

    Für die Aktivisten spielt es erklärtermaßen keine Rolle, ob diese potentiellen Akteure ihre Aktionen gutheißen.

    Sie führen also einen aussichtslosen, kindischen Kleinkrieg. Nicht einmal die Waldbesetzer haben sie auf ihrer Seite.

    Sicher ist die gesellschaftliche Lage ernst, wie Dummheit daran etwas ändern soll, das mag sich mir nicht erschließen.

    • 9G
      94799 (Profil gelöscht)
      @Jim Hawkins:

      @JIM HAWKINS



      Grundlegende, gesellschaftliche Veränderungen gingen immer nur von Minderheiten aus wobei friedliche Veränderungen die Ausnahme waren.



      Und DDR 1989 - hat der Mehrheit der Westdeutschen nichts gebracht - im Gegenteil, Kapitalinteressen in der Wisch-Waschi Politik spielen immer mehr die "erste Geige" - koste es was es wolle, ohne Rücksicht auf die Interessen der Mehrheitsbevölkerung!

    • @Jim Hawkins:

      da das bekennerschreiben frei zugänglich ist, kann sich jeder ein bild der dahinterstehenden ideologie machen. das ist definitiv kein kindischer kleinkrieg und die akteure stehen in definition dem terrorismus näher als dem aktivismus. sich dann abgelehnt und nicht verstanden zu fühlen, trotzdem anschläge ausführen da die gesellschaftlichen verhältnisse zu ernst seien, ist eine billige, dumme rechfertigung für anschläge und aufruf zu diesen.



      de.indymedia.org/node/344525

      • @alterverwalter:

        In dem Schreiben steht viel Verschwörungszeug ("Drahtzieher") mit Kapitalismuskritik ad hominem, "Wut" und "Blut", und es finden sich darin allerlei populistisch anmutende positive Bezüge auf die Mehrheitsbevölkerung. Und der Text ist durchgehend in einem hochemotionalen, dramatisierenden, pathetischen Ton gehalten, der im krassen Gegensatz zu den offenbar fundierten technischen Kenntnissen der Täter steht. Ich habe meine Zweifel, ob das wirklich eine linke, antifaschistische und antipatriarchale Gruppe ist. Das Schreiben liest sich eher wie ein Text von Rechtsradikalen, die sich bemühen, linksradikal zu klingen.

    • @Jim Hawkins:

      Genau. Mir erschließt sich nicht, wie sich Menschen als Anarchist:innen bezeichnen und sich dann so äußern. Würde das so funktionieren, dann lebten wir schon in nem freiheitlichen Sozialismus.



      Dank solcher Leute wird das herrschende Bild, das die Menschen von uns haben, nur noch verstärkt.