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+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++Tote nach weiterer Explosionswelle

Dieses Mal sollen Funkgeräte der Hisbollah-Miliz detoniert sein, in mehreren Gebieten auch Solaranlagen. Die Extremisten kündigen Vergeltung an.

Libanesische Soldaten versammeln sich vor einem Geschäft, in dem vermutlich ein Funkgerät explodiert ist Foto: dpa

Tel Aviv/Beirut dpa/rtr/afp | Im Libanon sind am Mittwoch erneut elektronische Geräte explodiert. Mindestens neun Menschen wurden dabei getötet und weitere 300 verletzt, wie das Gesundheitsministerium in Beirut mitteilte. Staatliche Medien berichteten, dieses Mal seien Funkgeräte und sogar Solaranlagen detoniert. Aus Kreisen der Hisbollah-Miliz verlautete, Funkgeräte der Gruppe seien betroffen.

Journalisten der Nachrichtenagentur AP berichteten von mehreren Explosionen während einer Trauerfeier in Beirut für vier Todesopfer der Pager-Attacke vom Vortag. Ein AP-Fotograf in der Küstenstadt Sidon im Süden sah, wie ein Auto und ein Handy-Geschäft beschädigt wurden, nachdem im Inneren Geräte explodiert waren. Die staatliche Nachrichtenagentur berichtete, in mehreren Gebieten Beiruts und im Südlibanon seien Solaranlagen explodiert. Mindestens ein Mädchen habe dabei Verletzungen erlitten.

Durch die zeitgleiche Explosion hunderter sogenannter Pager waren am Dienstag rund 2.750 Menschen im Libanon verletzt worden, neun Menschen starben. Unter den Verletzten sollen viele Hisbollah-Kämpfer sein, darunter Mitglieder der Elitetruppe Radwan.

Die proiranische Schiitenmiliz machte Israel verantwortlich und kündigte Vergeltung an. Der mit der Hisbollah verbündete libanesische Parlamentsvorsitzende Nabih Berri sprach von einem „Massaker und Kriegsverbrechen Israels“. Im Gedenken an die Opfer der Vorfälle und aus Protest sollen Schulen und Universitäten im Libanon heute geschlossen bleiben.

Angeblich mit Sprengstoff bestückt

Die explodierten Funkempfänger waren Medienberichten zufolge vermutlich von israelischen Agenten mit Sprengstoff präpariert worden. Viele hätten aus einer Lieferung gestammt, die die Hisbollah in den vergangenen Tagen erhalten habe, meldete das Wall Street Journal unter Berufung auf informierte Kreise.

Israelische Agenten hätten die in Taiwan hergestellten Geräte vor der Ankunft im Libanon abgefangen und mit jeweils etwa 25 bis 50 Gramm Sprengstoff bestückt, berichtete die New York Times unter Berufung auf amerikanische und andere Behördenvertreter, die über die Operation informiert worden seien.

Nach Informationen des US-Nachrichtenportals Axios legten die Explosionen auch einen wesentlichen Teil des militärischen Kommando- und Kontrollsystems der Hisbollah lahm. Der von Israel ausgeführte Angriff habe darauf abgezielt, die mächtige Miliz zu verunsichern und in ihren Reihen das Gefühl zu erwecken, sie sei vollständig von israelischen Geheimdiensten durchdrungen, zitierte Axios eine nicht näher beschriebene Quelle. Die USA waren laut einem Sprecher des US-Außenministeriums nicht beteiligt und wussten demnach auch nicht im Voraus von einer solchen Aktion.

Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi bezeichnete die Explosionen als „Terrorakt“ und machte Israel als Schuldigen aus. Die Islamische Republik Iran ist ein wichtiger Verbündeter der Hisbollah-Miliz, beide sprechen dem jüdischen Staat das Existenzrecht ab. Araghtschi sprach seinem libanesischen Kollegen Abdullah Bou Habib sein Beileid aus und bot die Unterstützung des Irans an.

Warnung vor Eskalation

Die Vereinten Nationen warnen angesichts der jüngsten Geschehnisse mit Nachdruck vor einer Eskalation in Nahost. „Diese Entwicklungen sind äußerst besorgniserregend, insbesondere angesichts der Tatsache, dass dies in einem äußerst instabilen Kontext geschieht“, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric.

Die Funkempfänger im Libanon waren nur Stunden nach einer Sitzung des israelischen Sicherheitskabinetts detoniert. Das Kabinett hatte dabei die Rückkehr der vor Gefechten der Armee mit der Hisbollah geflüchteten israelischen Bürger in ihre Wohnorte im Norden des Landes zu einem der Kriegsziele erklärt – neben der Befreiung der Geiseln aus dem umkämpften Gazastreifen und der Zerstörung der mit der Hisbollah verbündeten islamistischen Hamas.

Der einzige Weg dahin sei „ein militärischer Einsatz“, hatte Israels Verteidigungsminister Joav Galant am Montag nach Angaben seines Büros bei einem Treffen mit US-Vermittler Amos Hochstein gesagt. Die Möglichkeit einer diplomatischen Lösung im Konflikt mit der Hisbollah rücke immer weiter in die Ferne, weil die Miliz ihr Schicksal mit dem der Hamas im Gazastreifen verbunden habe und sich weigere, den Konflikt zu beenden.

Seit Beginn des Gazakriegs vor fast einem Jahr kommt es im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon fast täglich zu Konfrontationen zwischen der Hisbollah und dem israelischen Militär. Auf beiden Seiten gab es infolge des gegenseitigen Beschusses Tote – die meisten von ihnen waren Mitglieder der Hisbollah. Rund 60.000 Israelis mussten ihre Häuser und Wohnungen im Norden Israels verlassen. Auch aus dem südlichen Libanon sind tausende Menschen in andere Landesteile geflohen.

USA wollen Verhandlungen wiederbeleben

Israel will durch militärischen und diplomatischen Druck erreichen, dass sich die Hisbollah-Miliz wieder hinter den 30 Kilometer von der Grenze entfernten Litani-Fluss zurückzieht – so wie es die UN-Resolution 1701 vorsieht. Die Hisbollah will die Kämpfe jedoch erst bei Erreichen einer Waffenruhe in Gaza einstellen.

US-Außenminister Antony Blinken will sich bis Donnerstag in Ägypten für eine Wiederbelebung der Gespräche zur Beendigung des Gazakriegs einsetzen. Ein Abkommen zwischen Israel und der Hamas scheint jedoch derzeit praktisch ausgeschlossen. Ägypten, Katar und die USA fungieren als Vermittler.

Die Palästinenser appellieren an die UN-Vollversammlung der Vereinten Nationen, für eine Resolution zum Rückzug Israels aus besetzten Gebieten zu stimmen. „Bitte stehen Sie auf der richtigen Seite der Geschichte, mit internationalem Recht, mit Freiheit, mit Frieden. Die Alternative ist das, was Sie jeden Tag auf Ihren Fernsehbildschirmen sehen“, sagte der palästinensische Vertreter bei den Vereinten Nationen, Riad Mansur, in New York.

Die Beschlussvorlage soll die Umsetzung eines Rechtsgutachtens des obersten UN-Gerichts zum Nahost-Konflikt durchsetzen, eine Abstimmung wird am heutigen Mittwoch erwartet. Im Falle einer Annahme der Beschlussvorlage wäre diese völkerrechtlich nicht bindend. Israels UN-Botschafter kritisierte den Vorstoß der Palästinenser scharf.

Israel hatte das Westjordanland, den Gazastreifen und Ostjerusalem im Sechstagekrieg von 1967 erobert und besetzt. Die Palästinenser beanspruchen diese Gebiete für einen eigenen Staat, der an der Seite Israels entstehen sollte und den die meisten Länder, darunter Deutschland, befürworten.

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46 Kommentare

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  • Bin gespannt was als nächstes explodiert. Die Kalaschnikows der Hisbollah?

  • Da muss man sich doch fragen, ob nicht auch in unseren Taschen was explodieren könnte.

    Auslösewege sind viele dankbar.



    Über Funksignale oder zeitgesteuert (GPS) sind sicher nicht die einzigen Wege

    Und ob da jetzt Sprengstoff im Einsatz war oder die Akkuschaltung manipuliert wurde spielt auch keine Rolle.

    Feuer in der Hosentasche ist jedenfalls kein Spaß.

  • Vielleicht war das bisher Geschehene nur ein Präludium und Israel nimmt sich die Hisbollah noch energischer an die Brust.

    Möge es gelingen.

  • Der Angriff mit den präparierten Pagern oder Walkie-Talkies bestätigt übrigens, dass Israel keinen Genozid beabsichtigt, wie viele taz-Kommentatoren immer wieder behaupten.

    Grund: Sonst wären die Sprengstoffmengen höher gewesen, um auch mehrere tausend Menschen auf einmal zu töten.

    Das natürlich nur unter der Voraussetzung, es war keine False-Flag-Aktion vom Iran und Israel ist wirklich beteiligt.

  • Terroristen erleben am eigen Leib, wie es ist das Opfer von Terror zu sein. Eine Ironie der ganz besonderen Art. Mein Mitleid hält sich schwer in Grenzen.

  • Es ist alles gesagt, nur nicht von jedem, daher gebe ich auch noch meinen Senf dazu:

    Man kann schön beobachten, wie die eigene vermeintliche Objektivität sinkt, wenn man eine Aktion als gerechtfertigt empfindet. Meine Gefühle sind weniger Ekel, sondern Anerkennung für die Aktion - obwohl Menschen verletzt und getötet wurden. Es steht und fällt damit, wie man die Hisbollah einordnet. Sieht man sie als Kriegs- oder Terrorpartei ist der Angriff auf sie gerechtfertigt - und zudem, wesentlich präziser als viele sonstigen kriegerischen Aktionen.

    Sieht man im Nahost-Konflikt Israel als Aggressor wird man das als weiteren Terrorakt einordnen, den "der Westen" auch noch billigt und gut heißt.

    Und aus dieser unterschiedlichen Wahrnehmung* heraus, entstehen die Konflikte, die wir auch hier in Deutschland mit den Pro-Palästina-Demonstranten haben und weiter haben werden.

    *Wahrnehmung, da ich in diesem Kommentar keine Bewertung des Nahostkonflikts vornehmen wollte.

    • @Strolch:

      Ja schön. Sie möchten also "nichts Bewerten"



      Was natürlich in der Folge eine Bewertung ist.



      So ist das nun mal. Das leben ist kein Ponyhof. Der der nicht zur Hauptversammlung des Kleingartenvereins kommt, macht eben auch Politik mit Folgen.

      Schön das Ihre Gefühle Anerkennung sind für eine völkerrechtswidrige Kriegshandlung mit ferngezündeten Streubomben. Tausendfach.

      Obwohl dafür ein YouTube-Tutorial reicht. Aufwand ist halt das über die richtigen Umwege an die zu liefern, von denen man beschlossen hat, sie seien legitime Ziele.

      Wer das auf welcher Basis in welchem Kontext und am Ende mit welchen Opfern beschliesst - Furzegal. Was interessiert mich Völkerrecht, Kriegsrecht, Menschenrecht.



      Ich hab ja Gefühle. Muss reichen. Un meine Gefühle täuschen mich nie.

      Ja wahrscheinlich. Daraus ist Weltrecht gebacken. Ganz bestimmt.

  • Da gibt es eine kleine Nebensächlichkeit, die Terrorbande droht andauernd mit Vergeltung, eigentlich jeden Tag.

  • Hisbollah ist im selbst erklärten Krieg gegen Israel. Damit sind alle ihre Leute legitime militärische Ziele. Und die Pager-Aktion trifft eben nur die, die es treffen soll: die Nutzer der Geräte. Im Übrigen ganz interessant, wer alles mit der Hisbollah verbandelt ist. Und nach diversen Resolutionen ist der Libanon eigentlich schon lange verpflichtet, die Hisbollah vollständig zu entwaffnen.

  • "... die Spirale von Gewalt und Gegengewalt ..."

    Es tut mir leid, aber diese Phrase kann ich speziell in diesem Kontext nicht mehr hören. Sowohl die Hisbollah wie die Hamas haben als erklärtes Ziel die Vernichtung Israels. Da ist (und war) schon richtig, was @Encatado schreibt: Die brauchen für ihren eignen Terror gar keinen konkreten Vorwand. Die Vorstellung, Israel solle sich bitte zurückhalten oder gar noch die rechte Wange hinhalten und dann käme die Hisbollah auch irgendwann zur Besinnung, ist da fernab jeder Realität.

  • Hisbollah droht mit Vergeltung? Eine Terrororganisation, die beständig Anschläge auf Istrael ausführt, will also Terroanschläge ausführen? "Im Osten nichts Neues"!

  • Klar war das ein Terrorakt der die Hisbollah verunsichern sollte. Ist wohl gelungen. Bisher waren es die sogenannten"Glaubenskrieger" die Terrorakte ausübten, jetzt hat es mal sie selbst getroffen und sie sind natürlich entrüstet wie man nur so etwas Schlimmes tun kann.

    • @Filou:

      Freuen Sie sich etwa?

  • Terror ist es wenn die Israeli Raketen in Menschenansammlungen schießen, um 1 Person von Interesse zu liquidieren.



    Hier haben sie gezielt einzelne Terroristen ausgeschaltet, was anderes sind die iranische Hisbolla nicht.



    Sie kämpfen nicht nur gegen Israel, sie destabilisieren jeden Staat in dem sie Fuß fassen im Interesse Irans.



    Aus unserem Wohnzimmer heraus betrachtet war das einTerrorakt. Man sollte es in der Relation sehen, dass es ein Kriegsgebiet ist und somit wurden viele gegnerische Kämpfer und Führungskräfte mit minimalen Kollateralschäden ausgeschaltet.



    Fast schon humanitäre Kriegsführung. Das kennt man vom Israelischen Militär sonst nicht.

    • @Ramaz:

      Von welchem Militär kennt maus humanitäre Kriegsführung?

    • @Ramaz:

      Deswegen ist auch ein 9jähriges Kind gestorben

  • Pager von Terroristen die an Terroristen explodieren. Hat schon eine gewisse Ironie.

    Nur zu Erinnerung, die Hisbollah verübt feige Anschläge auf Zivilisten. Und machen wir uns nichts vor, die "Opfer" sind Menschen, die in ihrer Charta nicht weniger drin stehen haben als die Auslöschung Israels. Jedes verlorene Leben ist traurig, aber hier trifft nun einmal zu "Denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen"

  • Inwiefern es Terror sein soll, wenn ein Staat gezielt die Mitglieder einer ihm feindlich gesinnten Terrorbande attackiert, erschließt sich mir nicht.

    Das dabei möglicherweise auch Zivilisten zu Schaden gekommen - gar gestorben- sind, ändert nichts daran, dass das Ziel die Hisbollah war. Es waren deren Pager. Israel hat nicht ihre Wohnhäuser bombardiert oder ähnliches und dabei viele tote Zivilisten in Kauf genommen.

    Die Frage ist doch: Wieviel gezielter sollen die Israelis denn noch arbeiten, damit alle zufrieden sind? Präziser geht es ja kaum.

  • Laut der taiwanesischen Herstellerfirma Gold-Apollo wurden die Pager nicht in Taiwan hergestellt, sondern von der Firma BAC Consulting KFT mit Sitz in der ungarischen Hauptstadt Budapest.



    www.berliner-zeitu...erichte-li.2254967



    Hizbollah wird nur von der arabischen Liga und knapp 20 Ländern als Terrororganisation angesehen, die EU stuft nur die Miliz als solches ein auch wenn es europäische Länder wie Dtl. gibt, welche die gesamte Organisation als Terrororganisation einstufen, aber wie gesagt nur etwa 20. Der Großteil der Welt wird diese Pageraktion somit als Terroranschlag betrachten, zu Recht wie ich finde. Konsequenzen wird es garantiert nicht geben, da spätestens im Sicherheitsrat die USA dies blockieren werden.

    • @Momo Bar:

      Moment! Wenn die Hisbollah keine Terrororganisation sein sollte (was sie tatsächlich ist), dann ist sie dennoch Teilnehmerin eines bewaffneten Konflikts und darf als solche angegriffen werden.

      Die Frage, ob Terrororganisation oder nicht, ist eine politische Bewertung, die auf die völkerrechtliche Bewertung nach meinem Verständnis keinen Einfluss hat.

  • Bin mir nicht sicher, ob das Terror ist oder eher ein recht eleganter Weg, sehr zielgenau den Gegner zu treffen ohne größere Kollateralschäden.

    • @Charlie Foxtrot:

      Elegant ist wohl ein heuchlerischer Begriff, wenn man von Toten apricht

    • @Charlie Foxtrot:

      Wikipedia:



      "Terror (lateinisch terror „Schrecken“) bezeichnet die gezielte Ausübung von Angst und Schrecken von Menschenmassen oder Einzelpersonen durch kriminelle Taten, um ein individuelles Ziel zu erreichen."

      "Eleganz (lateinisch ēlegantia) bezeichnet im Allgemeinen ‚Gewandtheit‘ und im Besonderen ‚modischer Geschmack‘. Der Duden gibt als Bedeutungen „Vornehmheit“ in „Bezug auf die äußere Erscheinung“, „elegantes Aussehen“; „Gewandtheit, Geschmeidigkeit in der Bewegung“ sowie „kultivierte, elegante Form und Beschaffenheit“ an.[1]..."

      Falls Sie nur zwischen Eleganz und Terror schwanken, hoffe ich geholfen zu haben.

  • Israel begeht Terrorismus, auch wenn einige der TAZ-Kommune-Kommentare diesem Terrorakt Beifall klatschen.

    • @Rinaldo:

      Ist das Töten und kampfunfähig machen feindlicher Soldaten Terror?

    • @Rinaldo:

      Exactly

  • Das ist Terror in Reinkultur. Das was Netanjahu und seine Rechtsextremisten jetzt befehlen ist mit nichts mehr zu rechtfertigen. Ich glaube auch nicht das dieser "Coup" und damit von einigen als positiv besetzt als "Glanzleistung" gewertet wird kurzfristig durchführbar war.

    Meiner Meinung nach stinken hier ein paar Dinge gewaltig. Die nachweisliche Untätigkeit der israelischen Sicherheitsbehörden, trotz der Meldungen der Grenztruppen usw. Gerade als Netanjahu begann die Judikative umzubauen und Gvir von einer "Ersten Phase des Umbaus der Justiz sprach".



    Gvir artikuliert offen die Vertreibung der Palästinenser in Jerumsalem, dem Westjordanland und dem Gazastreifen. Heizt die Übergriffe der militanten Siedler im Westjordanland an.

    Kann mit diesen Verrückten eigentlich noch eine friedliche Lösung gefunden werden? Die Geiseln wird es nicht zurückbringen.

    • @Tom Lehner:

      Ganz richtig, die Geiseln kann nur die Hamas freilassen. Aber die scheinen mehr gefallen daran zu haben die Geiseln zu verspotten, zu missbrauchen und umzubringen.

  • "Die Palästinenser beanspruchen diese Gebiete für einen eigenen Staat, der an der Seite Israels entstehen sollte ..."

    Meines Wissens nach ist diese Information "... an der Seite Israels ..." und "Die Palästinenser ..." nicht gesichert und auch nicht mit allen Beteiligten auf der palästinensischen Seite plus Iran abgestimmt. Ein Teil (wie groß?) der Akteure auf der palästinensischen Seite wollen Israel und jüdisches Leben in der dortigen Region vernichten, was die Staatsbildung erschwert, vielleicht sogar verunmöglicht.

    Ich hätte es gut gefunden, wenn sich nach dem Abzug der jüdischen/israelischen Seite erst einmal Gaza als eine Art "Stadtstaat", quasi zum Üben und ganz besonders als vertrauensbildende Maßnahme, entwickelt hätte.

    Mir ist selbstverständlich bekannt, dass von den Apologeten beider Seiten die Verantwortung für das Misslingen der jeweils anderen Seite zugeschoben wird. Noch konnte ich nicht herausfinden, wann die erste Rakete bzw. der erste Angriff von Gaza/auf Gaza von der jüdischen-israelischen Seite/auf Israel/jüdische Bürger erfolgte.

    Die taz wurde leider erst 1978 (warum erst so spät? ;-) ) gegründet, so dass ich in anderen Medien versuchen werde, Infos zu

  • "Hisbollah droht mit Vergeltung"



    Ob sie nun vergilt oder 'einfach so' angreift, spielt auch keine Rolle...



    "Der iranische Außenminister Abbas Araghchi bezeichnete die Explosionen als „Terrorakt“"



    Auch wenn er dabei arg im Glashaus sitzt, hat er damit natürlich Recht.

    • @Encantado:

      „Ob sie nun vergilt oder ‚einfach so‘ angreift, spielt auch keine Rolle.“



      Doch, für Menschen, die in Kategorien von Vergeltung auf vermeintlich oder tatsächlich zugefügtes Unrecht denken, spielt das sehr wohl eine Rolle … auf dass sich die Spirale von Gewalt und Gegengewalt auf ewig weiterdrehe. Und leider ist das immer noch die zentrale Kategorie, in der Evolution des menschlichen Bewusstseins hat es in der Hinsicht offensichtlich keine nennenswerten Fortschritte gegeben.



      Nur so lässt sich erklären, dass dieses schreckliche Ereignis in öffentlichen Medien, Foren und Kommentarseiten noch bejubelt oder hämisch und zynisch kommentiert wird.



      Keine Rolle spielt am Ende mehr, was in diesem konkreten Konflikt zuerst da war: das Huhn oder das Ei, die Gründung des Staates Israel und die Nakba oder der unbändige Hass auf alles Jüdische.

      • @Abdurchdiemitte:

        Der Hass auf juden ist ja nun mehr als offensichtlich schon vor der Nakba da gewesen. Unzählige Progrome sprechen eine deutliche Sprache. Dieser Hass wird wahrscheinlich auch nicht mehr zu unseren Lebzeiten verschwinden. Deshalb kann Israels Weg auch nur in Wehrhaftigkeit bestehen, auch wenn das vielen in Deutschland die ihre Juden gern wehrlos als stumme Opfer sehen wollen gegen den Strich geht.

      • @Abdurchdiemitte:

        "Keine Rolle spielt am Ende mehr, was in diesem konkreten Konflikt zuerst da war: das Huhn oder das Ei, die Gründung des Staates Israel und die Nakba oder der unbändige Hass auf alles Jüdische."



        In etwa so war mein Kommentar gemeint, ja.

      • @Abdurchdiemitte:

        Na ja, das lässt sich historische belegen. Zuerst waren die Juden in der Region.

        Erst im Jahr 637 nach Christus eroberten Muslime Jerusalem.

        Aber wenn es um jüdisches Leben geht beklatschen sogar Antiimperialisten den Kolonialisten.

        www.lpb-bw.de/gesc...0Israels%20umfasst.

  • Grausig, welche Spätfolgen der 2. Weltkrieg im Nahen Osten zeitigt.

    • @Theseus:

      Sie meinen, der 2. Weltkrieg wäre besser anders ausgegangen?

      • @Jim Hawkins:

        Meinen Sie nicht, dass Ihre Frage eine ziemlich polemische Implikation ist? Viel näher als „Sie meinen, der 2. Weltkrieg wäre besser anders ausgegangen?“ liegt doch die Annahme, dass man aus dem 2. WK universelle Lehren und Verantwortungsbewusstsein für jedes Leben und den Schutz jedes Volkes, gezogen hätte, statt scheinbar die Lehre, dass nur jüdisches Leben nie wieder vernichtet werden darf bzw schützenswert ist.

        Allein der Fakt, dass im Artikel steht, dass Tausende verletzt wurden -nochmal: TAUSENDE- und dies in den Kommentaren hier, die meines Empfindens nach kaltherzig und zynisch, nicht mal Erschütterung oder Empörung erfährt, zeigt, wie mittlerweile entmenschlicht arabisches Leben ist. Man stelle sich vor, das gleiche Attentat wäre in Israel passiert oder in der Westbank den Siedlern, die auch nicht unbedingt Sympathieträger sind passiert. Ich bin mir sehr sicher, dass wenn die Rede von tausenden verletzten Israelis wäre, die Reaktionen und Terminologie bzgl eines solchen Angriffes, hier ganz andere wären.

        Aber sicher haben die Opfer das alle ganz rechtstaatlich korrekt verdient und waren ausnahmslos Hamas, Hisbollah oder IS Kämpfer. Lt. israelischen Angaben.

        • 6G
          698967 (Profil gelöscht)
          @Edda:

          Wirklich? Sind Sie sicher? Denn bereits direkt nach dem 7.Oktober war in vielen Bereichen nicht viel von Solidarität mit den israelischen Opfern zu merken. Und damit meine ich große Teile der links gerichteten Gruppierungen, einige bekannte linke Feministinnen etc. die mit dem unsäglichen Widerstand argumentiert haben usw. Viele die sonst immer sofort Unterstützung kommunizierten, bei furchtbaren Ereignissen, schwiegen. Viele bestritten die schrecklichen Gewalttaten etc. Im Gegenteil antisemitische Straftaten gingen nach oben, bevor die israelische Regierung überhaupt reagiert hatte. An Zynismus und Kaltherzigkeit habe ich einiges gesehen in dieser Zeit, auch hier.

        • @Edda:

          Mitglieder der Hisbollah sind islamistische Terroristen, die seit dem 7. Oktober unablässig den Norden Israels mit Raketen beschießen.

          Was denken Sie wohl, welche Art von Nachrichten mit diesen Geräten ausgetauscht wurden?

          "Hey, kommst Du nachher mit eine Shisha rauchen?"

          Wir reden hier von einem Krieg, in dem sich Israel gegen islamistische Banden verteidigt, deren sehnsüchtiger Wunsch es ist, Israel zu vernichten und dabei möglichst viele Juden zu töten.

          • @Jim Hawkins:

            Wissen Sie, mit ihrer Argumentation können wir auch die Genfer Konventionen gleich einstampfen und bzgl. Kriegsführung wieder zurück ins Mittelalter gehen, wenn jegliche Mittel erlaubt sind, Völkerrecht außer Kraft gesetzt wird und ein solch großflächiger Terrorakt, bei dem seine Initiatoren zu keinem einzigen Zeitpunkt auch nur im geringsten ausschließen konnten das nicht ein Kind, ein Unbeteiligter irgendjemand diesen Pieper in die Hand kriegt oder sich in unmittelbarer Nähe aufhält, zu der sie tragenden Person und dann in die Luft gesprengt wird und überhaupt eine solche Art und Weise weit neben der Spur rechtsstaatlichen Demokratien, als gut zu heißen und zu verteidigen, ist für mich nichts anderes, als eben die terroristischen Methoden und Entmenschlichung des „Feindes“, die man verurteilt, auf der eigenen Seite zu billigen. Auch arabisches Leben will von vielen in Israel vernichtet werden. Siehe jüdische „Siedler“, Westbank, die Palästinensern jegliches Existenzrecht in Judäa, Samaria absprechen und die tote, palästinensischen Kinder in Gaza genauso bejubelt und gefeiert haben. Sie können nicht nach double Standards verurteilen und im gleichen Atemzug genau das verurteilen.

  • Blinken wird es nicht gelingen Frieden zu schaffen. Die USA sind keine Vermittler sondern durch ihre Waffenlieferungen an Israel indirekt beteiligte am Gaza-Krieg.

    • @AndreasHofer:

      Also sind Qatar und Ägypten auch keine Vermittler?

  • Die "Pager" Aktion ist Terror - no less....

    • @Perkele:

      "Viele hätten aus einer einzelnen Lieferung aus dem Iran gestammt, die die Hisbollah in den vergangenen Tagen erhalten habe, meldete das WSJ"

      Es ist durchaus plausibel davon auszugehen, dass während eines Krieges Kriegsgeräte wie diese Pager nicht an Zivilist*innen weitergegeben werden.

      Es ist ebenfalls davon auszugehen, dass - wenn sie sich das Video oder die OSINT Auswertung davon anschauen wie einer in einem Laden explodiert ist - nur Personen die im direkten Besitz also bsp. sehr nah dran waren von den Explosionen in Mitleidenschaft gezogen werden konnten.

      "Desweiteren befindet sich unter den Verletzten der Botschafter der Islamischen Republik Iran im Libanon, Mojtaba Amani. Er war im Besitz einer der explodierten Pager, nach Angaben der iranischen Botschaft soll sein Zustand allerdings nicht kritisch sein."

      Zeigt, dass sie eher an High Profile Actors gegeben worden sind.

      Sollten Zivilist*innen zu Schaden gekommen sein ist dies natürlich bedauernswert. Eine Gleichstellung mit Minen IED, oder gar in Spielzeug wie Hamas und ISIS ist hingegen falsch.

      Ich warte die Auswertung ab, ob Sprengstoff bei war, oder nur die Lithium Ionen Akkus explodierten.

      Iran war es vielleicht.

    • @Perkele:

      Aber anders als die Raketen, die Hamas und Hisbullah seit Jahren nach Israel abfeuern, hat es hier fast ausschließlich Mitglieder einer terroristischen Truppe getroffen, auch wenn es einige in einem Moment erwischt hat, als sie ganz normalen Alltagsbeschäftigungen nachgingen.

      Nebenbei: Angenommen, die Alliierten hätten die Möglichkeit gehabt, kurz vor Beginn der Landung in der Normandie durch solche Bomben die kommandierenden Offiziere der deutschen Verbände dort auszuschalten. Und es einige davon in ihrem französischen Lieblingsrestaurant "erwischt" hätte.

      Wäre das für Sie auch "Terror - no less ..?

    • @Perkele:

      Und die Taten der Hisbollah sind keine Terrorakte und Mord?