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+++ Hamas-Angriff auf Israel +++„Schutz hat höchste Priorität“

Das Auswärtige Amt berät über Ausreise deutscher Staatsangehöriger aus Gaza. Außenministerin Baerbock ist in Israel eingetroffen.

Außenministerin Baerbock mit ihrem israelischen Amtskollegen Cohen (links) in Israel am 13. Oktober Foto: Florian Gaertner/photothek/imago

Ein toter und mehrere verletzte Journalisten durch Beschuss an Grenze zum Libanon

Bei einem Feuergefecht an der Grenze zwischen Israel und dem Südlibanon sind ein Journalist getötet und mehrere weitere verletzt worden. Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Freitagabend mitteilte, handelt es sich bei dem Toten um ihren Videojournalisten Issam Abdallah. Wie ein AFP-Korrespondent berichtete, hielt sich in dem Gebiet eine Gruppe von Journalisten von mindestens drei verschiedenen Medien auf. Unter den Verletzten waren demnach zwei AFP-Journalisten sowie zwei Journalisten des katarischen Nachrichtensenders Al-Dschasira.

Zuvor hatte es aus libanesischen Sicherheitskreisen geheißen, Israel habe Raketen abgefeuert, nachdem von libanesischer Seite ein Versuch erfolgt sei, nach Israel einzudringen. Nach diesem Versuch sei es zu einem Schusswechsel an der Grenze gekommen, berichtete al-Manar, der Sender der libanesischen Hisbollah-Miliz.

Die israelische Armee hatte mitgeteilt, dass es an der Grenzbarriere zwischen beiden Staaten eine Explosion gegeben habe, die „leichte Schäden“ verursacht habe. Als Reaktion sei israelisches Artilleriefeuer auf libanesisches Gebiet eröffnet worden. Bei den israelischen Bombardements wurden nach Angaben von AFP-Korrespondenten vor Ort die Dörfer Dayra und Alma al-Dschaab getroffen.

Die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz erklärte am Abend, sie habe auf „israelische Aggressionen vom Freitagnachmittag“ reagiert. Dabei habe sie „mehrere israelische Stellungen“ unter Beschuss genommen. Die Hisbollah ist mit der im Gazastreifen herrschenden Hamas verbündet. Die radikalislamische Palästinenserorganisation hatte am Samstag vergangener Woche einen Großangriff auf Israel gestartet. (afp)

Israelisches Militär vermeldet erstmals Bodentruppen im Gazastreifen

Das israelische Militär hat Einsätze mit Bodensoldaten im Gazastreifen unternommen. Es habe mehrere kleine Razzien durch die israelischen Streitkräfte gegeben, teilte das Militär am Freitagabend mit. Es handelte sich demnach um das erste Mal seit dem terroristischen Großangriff der im Gazastreifen regierenden Hamas auf Israel, dass israelische Bodentruppen im Gazastreifen tätig wurden.

In einer Mitteilung hieß es, die Einsätze hätten dem Kampf gegen Militante, der Zerstörung von Waffen und der Suche nach Beweisen im Zusammenhang mit der Verschleppung von rund 150 Geiseln aus Israel gegolten, die sich in der Gewalt der Hamas befinden.

Es gab zunächst keine Anzeichen, dass es sich um den Beginn einer erwarteten Bodenoffensive im Gazastreifen handelte. Israel hat an der Grenze zu dem schmalen Küstenstreifen seit der beispiellosen Attacke vom Samstag jedoch in großer Zahl Truppen zusammengezogen. (ap)

Baerbock wird in Kairo erwartet

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) wird am Freitag Abend von Tel Aviv aus nach Kairo weiterreisen, hieß es am Freitag aus Delegationskreisen. Neben der regionalen Lage nach den Terroranschlägen der Hamas auf Israel werden auch die Bemühungen um die Freilassung der von der Hamas verschleppten Geiseln Teil der Krisengespräche sein. Zudem will Baerbock über die humanitären Bemühungen Ägyptens für die Zivilbevölkerung in Gaza sprechen.

Weiter hieß es, dass der Airbus der Flugbereitschaft, mit dem Baerbock von Berlin aus nach Tel Aviv reiste, mit rund 80 deutschen Staats­bür­ge­r:in­nen wieder nach Deutschland zurückkehren wird. Sie werden auf dem Rückflug vom Krisenbeauftragten des Auswärtigen Amtes begleitet. (tat/taz)

Deutsche Staatsangehörige in Gaza

Laut Auswärtigem Amt befindet sich eine niedrige dreistellige Anzahl von deutschen Staatsangehörigen in Gaza. Man schaue, wie man sie bei der Ausreise unterstützen könnte, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Freitag. Ob die Bundesregierung einen humanitären Korridor für die Menschen in Gaza unterstützt, dazu gibt es ausweichende Antworten. Israel hat das völkerrechtlich verbriefte Recht, sich zu verteidigen und sich zu schützen, sagte der Sprecher. Die humanitäre Lage vor Ort sei der Bundesregierung sehr wichtig. Gespräche wurden dazu mit Ägypten und mit Israel geführt. (tat/taz)

Propalästinensische Ansammlungen in Berlin-Neukölln – Polizei greift ein

In Berlin-Neukölln hat es am Freitagnachmittag immer wieder propalästinensische Ansammlungen und kleinere Tumulte gegeben. Unterstützer von Palästinensern, vor allem junge Männer, versammelten sich vor Imbissen und Cafés. Einige von ihnen trugen Schals oder Tücher in den Farben der Flagge von Palästina und diskutierten lautstark und erregt mit der Polizei. Die Polizei hatte eine verstärkte Präsenz auf den Straßen in den nächsten Tagen angekündigt; besonders in Neukölln, in Wedding und im Regierungsviertel. Auf der Neuköllner Sonnenallee waren zahlreiche Polizisten mit Helm und viele Mannschaftswagen zu sehen.

„Meine Familie und viele Leute sterben gerade alle in Gaza. Auch durch deutsche Waffen und durch einen nie gewesenen Genozid“, rief ein Mann unter dem lauten Beifall der umstehenden Männer, die „free, free Palestine“ skandierten. Ein Mann mit einer Kappe, auf der die palästinensische Flagge abgebildet war, protestierte gegen das Verbot von Demonstrationen: „Ich möchte nur mein Recht. Ich will nur Meinung ausdrücken.“ Immer wieder zerstreuten Polizisten die einzelnen Gruppen auf den Bürgersteigen und verboten Ansammlungen. Einige Menschen wurden vorläufig festgenommen. (dpa)

Faeser berät über Sicherheitsmaßnahmen für jüdische Einrichtungen

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) wird sich am Freitagnachmittag mit den Landesinnenministerien über verstärkte Sicherheitsmaßnahmen für jüdische Einrichtungen und Organisationen beraten. Man müsse von einer erhöhten Gefährdungslage ausgehen, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Freitag in Berlin. „Der Schutz von Juden und Jüdinnen und von jüdischen Einrichtungen hat höchste Priorität“, hieß es weiter. Seit dem brutalen Angriff der Terrorgruppe Hamas auf Israel am vergangenen Samstag seien die Sicherheitsbehörden zusätzlich sensibilisiert und der Schutz der Einrichtungen wurde bundesweit verstärkt.

Für diesen Freitag hatten die Hamas und Hamas-nahe Organisationen international zu Gewalt gegen Juden und Jüdinnen aufgerufen. Bereits kurze Zeit nach dem brutalen Angriff der Terrororganisation auf Israel war es auch in Deutschland, unter anderem in Berlin, zu antisemitischen und antiisraelischen Demonstrationen gekommen.

Rauchschwaden über Gaza, 13. Oktober 2023 Foto: Mohammed Salem/reuters

„Es gibt ein Recht auf Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit und seinen Standpunkt zum Ausdruck zu bringen“, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Freitag. Aber wenn das Existenzrecht Israels in Frage gestellt wird oder Solidarität mit dem Terror der Hamas ausgedrückt wird, dann würden die Sicherheitsbehörden eingreifen. Die Bundesregierung rief angesichts der schrecklichen Ereignisse in Israel die Bevölkerung dazu auf, ein Zeichen der Zivilcourage zu setzen und sich Anfeindungen gegen Juden und Jüdinnen entgegenzustellen. (tat/taz)

Schutzappell von Ärzte ohne Grenzen

In Gaza sind derzeit noch Teams der Organisation Ärzte ohne Grenzen im Einsatz. Sie behandeln Verletzte im al-Awda-Krankenhaus, im Nasser-Krankenhaus und im Indonesischen Krankenhaus. In al-Shifa wurde ein Operationssaal für Verbrennungs- und Trauma­pa­ti­en­t:in­nen eröffnet. Das al-Awda-Krankenhaus und das Indonesische Krankenhaus wurden durch Luftangriffe getroffen.

Christian Katzer, Geschäftsführer der Organisation, appellierte an alle Konfliktparteien, den Schutz der Zivilbevölkerung und von medizinischen Einrichtungen einschließlich Krankenwagen zu gewährleisten. Medizinische Einrichtungen müssten in bewaffneten Auseinandersetzungen respektiert werden, dürften nicht für militärische Zwecke genutzt werden und keine militärischen Ziele sein. „Eine ungehinderte Versorgung mit lebensrettenden Medikamenten, medizinischem Material sowie der Zugang zu unabhängiger humanitärer Hilfe muss sichergestellt sein“, so Katzer. (tat/taz)

Lufthansa-Sonderflüge für deutsche Staats­bür­ge­r:in­nen

Auch am Freitag soll es vier Sonderflüge der Lufthansa geben, um deutsche Staats­bür­ge­r:in­nen und ihre Familienangehörigen aus Israel auszufliegen. Für Sonntag werden zudem zwei Sonderflüge aus Jordanien organisiert, wie ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Freitag bestätigte. Der Krisenstab der Bundesregierung tagt derzeit täglich. Deutsche Staatsangehörige werden über das Elefand-System informiert. Am Donnerstag hätte es freie Plätze auf den Flügen gegeben. Dies sei Doppelbuchungen geschuldet, oder da einige Personen nicht zum Flughafen in Tel Aviv kamen.

Kontinuierlich werde geprüft, wie die Bundesregierung bei einer Ausreise unterstützen könnte, so der Sprecher. Für die Flüge müssen die Ausreisewilligen mit einem Eigenanteil von 300 Euro rechnen. Das Auswärtige Amt hat 250 Euro für die Tickets übernommen. Laut Auswärtigem Amt befindet sich eine niedrige dreistellige Anzahl von deutschen Staatsangehörigen in Gaza. Man schaue, wie man sie bei der Ausreise unterstützen könnte. (tat/taz)

Außenministerin Baerbock zu Solidaritätsbesuch in Israel eingetroffen

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ist zu einem Solidaritätsbesuch in Israel eingetroffen. Baerbock landete am Freitagvormittag in Tel Aviv, wie eine Sprecherin des Auswärtigen Amts bestätigte. Die Außenministerin wird während ihres Besuchs unter anderem mit ihrem israelischen Kollegen Eli Cohen zusammentreffen.

Baerbock bezeichnete den Großangriff der Hamas gegen Israel vor ihrem Abflug als „brutale Zäsur“. Für die Menschen in Israel habe „eine neue Zeitrechnung begonnen“. Deutschland stehe „fest und unverbrüchlich an der Seite Israels“, sagte die Außenministerin. (afp)

Nach Hamas-Protestaufruf: Schutz jüdischer Einrichtungen weiter erhöht

Nach den für Freitag erwarteten antisemitischen Protesten hierzulande ist der Schutz jüdischer Einrichtungen noch einmal erhöht worden. Die Bundesländer lassen den Schutz „jetzt in ganz Deutschland auf einem erhöhten Niveau laufen“, sagte der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, am Freitag dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Münch rechnet angesichts des Aufrufs der Hamas zu weltweiten Protestaktionen damit, dass dies auch bei deren deutschen Anhängern „einen Widerhall findet“.

Es gehe deshalb darum, die Grenzen von Demonstrationen „klar zu ziehen“, betonte der BKA-Chef. Natürlich sei es erlaubt, für das Schicksal von Israelis und Palästinensern Mitgefühl zu zeigen oder zu protestieren. „Wenn das Ganze aber missbraucht wird für terroristische Propaganda, dann sind Grenzen nicht nur des Strafrechts überschritten.“ Solche Versammlungen müssten dann unterbunden werden, forderte Münch.

Dessen Behörde rechnet einem Bericht zufolge mit einer Protestwelle gegen jüdische Einrichtungen und Gebetshäuser in Deutschland. Neben „demonstrativen Aktivitäten“ seien auch Proteste vor US-amerikanischen Einrichtungen, insbesondere in Berlin, sowie vor US-Militärstützpunkten zu erwarten, heißt es in einem internen Lagebild, über das der Kölner Stadt-Anzeiger am Freitag berichtete. (afp)

Muslimische Organisationen rufen zu Besonnenheit und Frieden auf

Nach den Angriffen der Hamas auf Israel solidarisieren sich muslimische und türkische Organisationen in Deutschland mit Juden und Jüdinnen und rufen zu Frieden auf. Der Bundesvorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD), Gökay Sofuoglu, forderte Muslime zur Besonnenheit auf. „Halten Sie sich von der Manipulation der Hamas fern, diese schadet den Muslimen in aller Welt“, sagte er dem Berliner Tagesspiegel (Freitag). Muslime in Deutschland sollten sich nicht von der Hamas instrumentalisieren lassen.

Vor dem Freitagsgebet rief auch der Vorstandsvorsitzende des Koordinationsrats der Muslime in Deutschland, Yakup Ayar, zu Frieden auf. Ayar sagte dem Tagesspiegel: „Während der Freitagspredigt werden wir bundesweit in allen DITIB-Moscheen dieses Thema aufgreifen und gemeinsam für den Frieden beten.“ Dem Verband gehören alle großen Islamverbände an und damit eine Mehrzahl der Moscheen in Deutschland. (epd)

BKA sieht Potenzial zu Gewaltausbrüchen

Nachdem Israel die Bundesregierung um die Lieferung von Munition bat, könnten laut BKA zudem Rüstungskonzerne „in das Zielspektrum pro-palästinensischer Personengruppen fallen“. Auch gezielte antisemitische Aktionen aus der linksextremen Szene werden demnach erwartet, unter anderem Sachbeschädigungen an entsprechenden Einrichtungen.

Das BKA geht nach dem weltweiten Hamas-Protestaufruf davon aus, dass auch islamistische Prediger das Freitagsgebet dazu nutzen, die Teilnehmer mit antisemitischen Aussprüchen aufzustacheln. Noch gebe es keine Aufrufe zu Anschlägen in Deutschland oder Europa, heißt es dem Bericht zufolge in dem Lagebild. Die Ermittler halten es allerdings nicht für ausgeschlossen, dass die Hetze der Hamas der Auslöser für „Gewalttaten gegen israelische Ziele in Deutschland“ sein könnte.

Auch könne das „erhebliche Emotionalisierungspotenzial des Konflikts jederzeit dazu führen, dass Radikalisierungstendenzen bei einzelnen Personen verschärft werden“, zitierte die Zeitung weiter aus dem Lagebild. Es werde nicht ausgeschlossen, dass es zu spontanen gewaltsamen „Tatentschlüssen“ während pro-palästinensischer Demonstrationen kommt. Konkrete Hinweise zu Anschlagsplanungen auf jüdische Einrichtungen hat das BKA aber noch keine – die Gefährdungslage sei aber nach wie vor sehr hoch. Vor Cyberattacken warnten die Ermittler ebenfalls. (afp)

Antisemitismus-Beauftragte warnt vor Hamas-Aufruf

Der Antisemitismus-Beauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, warnte anlässlich des Aufrufs der Hamas deren Anhänger in Deutschland. Die deutschen Sicherheitsbehörden hätten diese „fest im Blick“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Jüdische Einrichtungen würden umfassend geschützt, Verfassungsfeinde beobachtet. „Wer dem Aufruf folgt, Hass und Hetze verbreitet und jüdisches Leben bedroht, der wird die volle Härte unserer Gesetze spüren.“

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier will am Freitag eine Synagoge in Berlin-Kreuzberg besuchen. Neben einem Statement Steinmeiers ist der Austausch mit den Mitgliedern der jüdischen Gemeinde geplant. (afp)

Israels Armee will Gaza-Evakuierung so weit wie möglich sichern

Israels Armee will die geforderte Evakuierung der Einwohner aus dem nördlichen Gazastreifen nach Angaben eines Sprechers so sicher wie möglich machen. „Wir werden die Attacken kontrollieren, damit sie sich sicher bewegen können“, sagte der israelische Militärsprecher Daniel Hagari am Freitag. „Es ist eine Kriegszone“, betonte er gleichzeitig.

Es sei Israel klar, dass eine Evakuierung mehr als 24 Stunden dauern würde. Er nannte aber keinen klaren Zeitrahmen. Man habe den Einwohnern den Aufruf auf verschiedenen Kanälen übermittelt. Man werde auch alles unternehmen, um sensible Orte wie Krankenhäuser bei Luftangriffen nicht zu treffen, sagte Hagari.

Die Vereinten Nationen stemmen sich gegen den Aufruf, etwa 1,1 Millionen Menschen aus dem nördlichen in den südlichen Teil des Gazastreifens zu evakuieren. Das hätte verheerende humantitäre Folgen. Es gibt Berichte, dass die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas Menschen daran hindert, in den Süden des Küstenstreifens zu fliehen. (dpa)

UN fordert Rücknahme der Evakuierungs-Anordnung

Nach Angaben der Uno hat die israelische Armee die Umsiedlung von mehr als einer Million Menschen aus dem nördlichen Gazastreifen in den Süden des Gebiets angeordnet. Dem Befehl zufolge sollen rund 1,1 Millionen Menschen binnen 24 Stunden in den Süden des Gebiets umziehen, erklärte Stéphane Dujarric, Sprecher des UN-Generalsekretärs António Guterres, am Freitag und forderte eine Rücknahme der Anordnung.

„Die Vereinten Nationen appellieren nachdrücklich an die Rücknahme eines solchen Befehls, falls er bestätigt wird“, erklärte Dujarric und warnte, dies würde die bereits bestehende Tragödie in eine „katastrophale Situation“ verwandeln. Eine Evakuierung dieses Ausmaßes sei unmöglich, ohne verheerende humanitäre Folgen zu verursachen. (afp/ap)

Türkei schickt Hilfslieferungen für Gaza nach Ägypten

Die Türkei hat für den Gazastreifen bestimmte Hilfslieferungen nach Ägypten geschickt. Die Lebensmittel und Notfallversorgung enthaltende Lieferung solle über den Grenzübergang Rafah nach Gaza gebracht werden, berichtete der staatliche Sender TRT am Freitag. Ob das gelingen wird, ist jedoch unklar.

Israel hatte nach den Terrorangriffen der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen auf Israel mit mehr als 1.200 Toten eine Blockade über das Gebiet verhängt. Im dicht besiedelten Gazastreifen hat sich die humanitäre Lage angesichts massiver israelischer Luftangriffe extrem verschärft. Ägypten sicherte den Vereinten Nationen zu, seine Grenze nach Gaza für humanitäre Hilfslieferungen zu öffnen. Rafah ist der einzige Grenzübergang vom Gazastreifen nach Ägypten. Alle anderen Checkpoints gehen nach Israel.

Israels Luftwaffe greift 750 Ziele im Norden des Gazastreifens an

Die israelische Luftwaffe hat im Kampf gegen die Angreifer der islamistischen Hamas im Norden des Gazastreifens hunderte Ziele angegriffen. Dutzende Kampfflugzeuge hätten in der Nacht 750 militärische Ziele angegriffen, teilte Israels Militär am frühen Freitagmorgen mit. Zu den angegriffenen Zielen gehörten unterirdische Tunnel der Hamas, militärische Einrichtungen, Wohnsitze hochrangiger Terroristen, die als militärische Kommandozentralen genutzt würden sowie Waffenlager.

Die israelische Armee rief die Zivilbevölkerung in Gaza auf, sich südlich vom Fluss Gaza in Sicherheit zu bringen. Das deutet auf den baldigen Beginn einer israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen hin.

Die Hamas, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird, hatte am vergangenen Samstag bei einem Großangriff auf das Grenzgebiet das schlimmste Blutbad unter Zivilisten seit der israelischen Staatsgründung angerichtet. Die Terroristen drangen am jüdischen Feiertag Simchat Tora (Freude der Tora) in Orte ein und suchten in den Häusern nach Opfern. Dabei erschossen sie Männer, Frauen und Kinder und verschleppten rund 150 Menschen in den Gazastreifen. (dpa)

UN-Hilfswerk verlegt Zentrale mit Personal in Süden des Gazastreifens

Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) im Gazastreifen hat nach dem Aufruf Israels zur Evakuierung ihre Zentrale in den Süden verlegt. „UNRWA hat seine zentrale Einsatzzentrale und sein internationales Personal in den Süden verlegt, um seine humanitären Maßnahmen und die Unterstützung seiner Mitarbeiter und der palästinensischen Flüchtlinge in Gaza fortzusetzen“, teilte die Organisation am Freitag auf X, ehemals Twitter, mit. Das Hilfswerk forderte „die israelischen Behörden dringend auf, alle Zivilisten in Unterkünften, einschließlich Schulen, zu schützen.“

UN-Einrichtungen müssten „jederzeit geschützt werden und dürfen im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht niemals angegriffen werden“, hieß es weiter.

Zuvor hatte das israelische Militär Zivilisten aufgefordert, den Norden des Gazastreifens zu verlassen. Betroffen davon sind nach UN-Angaben rund 1,1 Millionen Menschen. Beobachter gehen davon aus, dass in dem Gebiet am Mittelmeer eine Bodenoffensive Israels nach dem Großangriff der islamistischen Hamas bevorstehen könnte. (dpa)

Human Rights Watch kritisiert mutmaßlichen Einsatz von weißem Phosphor im Gazastreifen

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch wirft Israel vor, im Gazastreifen und im Libanon Munition mit weißem Phosphor eingesetzt zu haben. Die Menschenrechtsorganisation erklärte, sie habe Videos verifiziert, die am 10. Oktober im Libanon und am 11. Oktober im Gazastreifen aufgenommen worden seien. Sie hätten mehrere Luftangriffe mit weißem Phosphor über dem Hafen von Gaza-Stadt und zwei ländlichen Orten entlang der Grenze zwischen Israel und dem Libanon gezeigt.

Das israelische Militär teilte auf Anfrage mit, dass es derzeit keine Kenntnis vom Einsatz von Waffen mit weißem Phosphor in Gaza habe. Es äußerte sich nicht zu den Vorwürfen der Menschenrechtsorganisation über den Einsatz dieser Waffen im Libanon. Reuters konnte die Berichte von Human Rights Watch nicht unabhängig prüfen. (rtr)

Kritik an Trumps Äußerungen über Iran

Israel und das Weiße Haus verurteilen die Äußerungen des ehemaligen US-Präsidenten und führenden Präsidentschaftskandidaten der Republikaner Donald Trump. Trump hatte die vom Iran unterstützte radikalislamische Hisbollah im Libanon im Fernsehen als „sehr klug“ gelobt. Gleichzeitig hatte er den israelischen Präsidenten Benjamin Netanjahu dafür kritisiert, auf den Hamas-Angriff auf Israel „nicht vorbereitet“ gewesen zu sein. Der israelische Kommunikationsminister Shlomo Karhi sagte im israelischen Fernsehen, Trumps Äußerungen zeigten, dass man sich nicht auf ihn verlassen könne. Der stellvertretende Pressesprecher des Weißen Hauses, Andrew Bates, bezeichnete Trumps Äußerungen als „gefährlich und aus den Fugen geraten“. Trump erklärte dazu am Donnerstagabend, es habe keinen besseren Freund oder Verbündeten Israels gegeben, als ihn in seiner Amtszeit als US-Präsident. (rtr)

Biden versichert Israel immerwährende Unterstützung

Der amerikanische Außenminister Antony Blinken versichert Israel die immerwährende Unterstützung der USA. „Sie mögen stark genug sein, um sich selbst zu verteidigen. Aber solange es Amerika gibt, werden Sie das nie tun müssen. Wir werden immer an Ihrer Seite sein“, sagte Blinken zum israelischen Präsidenten Benjamin Netanjahu nach ihrem Treffen. Gleichzeitig forderte er Israel zur Zurückhaltung im Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen auf. „Es ist so wichtig, jede mögliche Vorsichtsmaßnahme zu ergreifen, um zu vermeiden, dass Zivilisten zu Schaden kommen.“ (rtr)

Iran hetzt gegen Israel

Der iranische Außenminister Hossein Amirabdollahian erklärt, der „Rest der Achse“ werde auf die Fortsetzung der Verbrechen gegen die Palästinenser reagieren und dafür sei die „zionistische Entität“ verantwortlich. Die Vertreibung von Zehntausenden von Palästinensern und das Abstellen von Wasser und Strom sei ein Kriegsverbrechen. Die Erklärung Amirabdollahians wurde vom Flughafen in Beirut im Fernsehen übertragen. (rtr)

Deutsche Staatsbürger werden aus Israel ausgeflogen

Die Bundeswehr bereitet sich in Abstimmung mit dem Auswärtigen Amt darauf vor, deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger aus Israel nach Deutschland zu bringen. Die Bundeswehr teilt mit, präventive Vorbereitungen sollten sicherstellen, dass die Bundesregierung im Falle eines Ausfalls des zivilen Flugbetriebs aus Israel alle notwendigen logistischen Vorkehrungen für eine rasche Abholung durch die Luftwaffe getroffen habe. Zu den jetzt getroffenen Maßnahmen gehöre auch die Entsendung von gemeinsamen Krisenunterstützungsteams des Auswärtigen Amts und Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr nach Israel und in umliegende Staaten. Im Falle einer weiteren Verschärfung der Situation stünde der militärische Evakuierungsverband der Bundeswehr bereit. (rtr)

Baerbock vor Abreise: „Terror“ beim Namen nennen

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat die Terrorangriffe der Hamas gegen Israel als „brutale Zäsur“ bezeichnet. Für die Menschen in Israel habe „eine neue Zeitrechnung begonnen“, sagte Baerbock am Freitag vor ihrer Abreise nach Israel laut einer Mitteilung des Auswärtigen Amts in Berlin. Die „Terrorangriffe“ seien eine „brutale Zäsur“ gewesen. „Es gilt, hinzusehen, und diesen Terror beim Namen zu nennen.“

Deutschland stehe „fest und unverbrüchlich an der Seite Israels“, sagte die Außenministerin weiter. Der „barbarische Terror“, den Israel in diesen Tagen erlebe, sei „durch nichts zu rechtfertigen“.

Die Außenministerin ist am Freitag zu einem Solidaritätsbesuch nach Israel gereist. Der Besuch findet nach Angaben des Auswärtigen Amts „im Rahmen ihrer aktuellen Krisendiplomatie“ statt. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte am Donnerstag bei einer Regierungserklärung im Bundestag Israel die volle Unterstützung Deutschlands zugesichert. Israels Sicherheit sei „deutsche Staatsräson“, betonte der Kanzler.

Abbas fordert „unverzügliches Ende der Aggression“ gegen die Palästinenser

Fünf Tage nach dem Großangriff der Hamas auf Israel hat Palästinenserpräsident Mahmud Abbas ein „unverzügliches Ende der umfassenden Aggression gegen das palästinensische Volk“ gefordert. Abbas habe „Praktiken im Zusammenhang mit der Tötung oder Misshandlung von Zivilisten auf beiden Seiten“ zurückgewiesen, erklärte die palästinensische Präsidentschaft am Donnerstag nach einem Treffen mit dem jordanischen König Abdullah II. in Amman.

Abbas und der König trafen sich demnach in Amman und sprachen über „Wege, die israelische Aggression gegen das palästinensische Volk zu stoppen“ und dem von der Hamas kontrollierten Gazastreifen Hilfe zukommen zu lassen. Angriffe auf Zivilisten sowohl der israelischen Streitkräfte als auch der palästinensischen Kämpfer würden gegen „Moral, Religion und Völkerrecht“ verstoßen, fuhr Abbas fort.

Der Erklärung zufolge betonte er, dass Palästinenser „auf Gewalt“ verzichten würden „und sich an die internationale Legitimität, den friedlichen Widerstand des Volkes und die politische Aktion als Weg zur Erreichung unserer nationalen Ziele halten“.

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hatte am Samstag einen Großangriff gegen Israel gestartet. Sie schoss tausende Raketen auf Israel ab und drang mit hunderten Kämpfern in das Land ein. Die Angreifer töteten nach jüngsten Angaben mehr als 1.300 Menschen und nahmen rund 150 Geiseln, darunter auch deutsche Staatsbürger. Die israelische Armee nahm in der Folge den Gazastreifen unter Dauerbeschuss. In dem Palästinensergebiet wurden dadurch nach Angaben der örtlichen Behörden bisher mehr als 1.350 Menschen getötet. International besteht Sorge, dass sich der Konflikt in der Region ausweiten könnte. (afp)

Israels Regierung ordnete daraufhin die vollständige Abriegelung des Gazastreifens an, die Einfuhr von Treibstoff, Lebensmitteln und Trinkwasser wurde eingestellt. Das einzige Kraftwerk im Gazastreifen musste am Mittwoch wegen Treibstoffmangels abgeschaltet werden.

Abbas rief am Donnerstag auch dazu auch, die Versorgung mit Strom und Wasser sicherzustellen und humanitäre Korridore zu eröffnen. Er forderte überdies „die Freilassung von Zivilisten, Gefangenen und Inhaftierten“.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kritisierte am Donnerstag im Bundestag das Verhalten der palästinensischen Autonomiebehörde scharf: „Wo bleibt die klare Verurteilung der terroristischen Gewalt durch die Autonomiebehörde und durch ihren Präsidenten, Mahmud Abbas?“, sagte Scholz. „Ich sage: Ihr Schweigen ist beschämend.“ (afp)

Letzte Generation setzt Proteste am Freitag aus

Wegen befürchteter Gewaltakte gegen Juden in Deutschland wollen die Klimaaktivisten der Letzten Generation an diesem Freitag ihre Proteste aussetzen. Auf der Plattform X teilten sie am Donnerstagabend mit: „Tief bestürzt über die Aufrufe, morgen weltweit Angriffe auf Jü­d:in­nen zu verüben, wollen wir keine Polizeikräfte binden, die erwartbar gebraucht werden, um Leben zu schützen. Wir haben die Polizei darüber informiert.“

Der Zentralrat der Juden hatte mitgeteilt, seit Mittwoch kursierten in sozialen Netzwerken Aufforderungen zu Gewalttaten gegen jüdische Einrichtungen am Freitag. Die Drohungen seien nicht verifiziert, doch könnte es Trittbrettfahrer oder Einzeltäter geben. „Es besteht eine abstrakt erhöhte Gefährdungslage“, erklärte der Zentralrat. „Wir sind im ständigen Austausch mit den Sicherheitsbehörden, die die Sicherheitslage für Juden in Deutschland sehr ernst nehmen.“

Hintergrund sind der Terrorangriff der Islamistenorganisation Hamas auf Israel und die militärische Reaktion des attackierten Landes, insbesondere die Luftangriffe auf den von Palästinensern besiedelten Gazastreifen. Einige pro-palästinensische Demonstranten in Deutschland hatten den Hamas-Angriff bejubelt. Für diesen Freitag hat die Hamas Muslime weltweit zu Unterstützungsaktionen aufgerufen.

Der Zentralrat erklärte: „Die jüdische Gemeinschaft in Deutschland ist stark, ist standhaft und wehrhaft. Wir lassen uns nicht unterkriegen. Und wir stehen zusammen.“ (dpa)

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36 Kommentare

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  • Skatelefants , Moderator

    Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.

  • an alle die Israel zur Mäßigung aufrufen, schämt Euch.



    Israel hat sich immer gemäßigt, hat gewarnt und vorzeitig Waffenstillständen zugestimmt ohne den Terroristen das Kreuz zu brechen,



    Nur ein Satz sollte reichen: wennn alle Israelis die Waffen niederlegen gäbe es nur noch tote Juden, wenn alle Araber /Palästinenser die Waffen niederlegen wäre Frieden.

  • Deutsche Staatsbürger werden gerade nicht überall aus Israel ausgeflogen: In Gaza sind alle Ausgänge gesperrt und das deutsche Konsulat kann den Bürgern mit deutschem Pass nicht helfen. Sie sind den Bomben schutzlos ausgeliefert.

  • Im Tagesspiegel ist Folgendes zu lesen:

    "Israel und USA wollen Sicherheitszonen für Zivillisten im Gaza-Streifen einrichten

    Vor einer möglichen Bodenoffensive im Gaza-Streifen ist Israel nach US-Angaben offen für die Einrichtung „sicherer Zonen“ für die palästinensische Zivilbevölkerung. Die USA und Israel hätten über die Notwendigkeit gesprochen, in Gaza „einige sichere Gebiete“ einzurichten, sagte am Freitag ein hochrangiger US-Regierungsvertreter.

    In diesen Sicherheitszonen könnten Zivilisten Schutz vor möglichen „legitimen israelischen Sicherheitsoperationen“ finden.

    Der US-Regierungsvertreter äußerte sich nach einem Besuch von Außenminister Antony Blinken in Israel. Dabei habe dieser gegenüber seinen Gesprächspartnern die Notwendigkeit von Sicherheitszonen angesprochen. „Die Israelis sind bereit dafür.“

    Zur Umsetzung dieser Zonen sei bereits Kontakt mit dem Internationalen Komitee von Rotem Kreuz und Rotem Halbmond (IKRK) und UN-Hilfsorganisationen aufgenommen worden, sagte der US-Vertreter.

    Um ausländischen Staatsbürgern die Flucht aus dem Gaza-Streifen zu ermöglichen, führten die USA zudem Gespräche über die Öffnung des Grenzübergangs Rafah zwischen dem Gaza-Streifen und Ägypten."

    www.tagesspiegel.d...sten-10586281.html

  • Die Menschen in Gaza brauchen jetzt Schutz. Wir sollten Ihnen hier Asyl gewähren.

  • Hier der Link zu einem interessanten Interview mit Michael Wolffsohn in der Berliner Zeitung:

    "Nein. Wenn man sich die Strategie der Palästinenserführung seit mehr als 100 Jahren anschaut, muss man zu folgender Feststellung kommen: Die Gewalt, die immer wieder angewandt wurde, war im Grunde genommen völlig unpolitisch. Sie war brutal, sie war mehr oder weniger erfolgreich, was das Töten angeht. Aber im Sinne des politischen Ziels, einen Palästinenserstaat zu gründen, hat sie nichts gebracht. Krieg mit einem politischen Zweck zu führen – das haben die Palästinenser nie geschafft. Sie haben es geschafft, im rein militärisch-handwerklichen Sinn immer geschickter zu werden, immer erfolgreicher im Sinne von Racheaktionen. Auch der jetzige Terrorangriff ist als Racheaktion durchaus nachvollziehbar, auch wenn meiner Meinung nach Brutalität nie zu akzeptieren ist. Psychologisch ist der Terrorakt nachvollziehbar, politisch ist er töricht."

    www.berliner-zeitu...el-wert-li.2148614

  • 1. Sofortiger Waffenstillstand



    2. Übernahme des Gazas durch UNO-Truppen und UN-Verwaltung



    3. Abzug der Hamas aus Gaza nach Syrien/Katar/Iran



    4. Stärkung der PLO durch direkte Verhandlungen Israel-PLO-USA- Saudi Arabien-Ägypten.



    5. Bildung einer Regierung der nationalen Einheit in Israel mit Ausschluss der extremen Rechten



    6. Sofortige Beendigung der bisherigen Siedlungspolitik



    7. Internationaler Strafgerichtshof zu Kriegsverbrechen in Palästina und Israel

  • Sehr gute Reaktion von FFF. Schnell verstanden, klug gehandelt.

    Ein Lichtblick in diesen Tagen, zwar ein kleiner, aber man sollte über jeden dankbar sein.

  • Die Berichte häufen sich, dass deutschlandweit Israel-Flaggen abgerissen, geklaut und verbrannt werden.



    In Deutschland ist es nicht mal mehr möglich aus Solidarität mit Israel Flaggen zu hissen.

    Deutschland, dass sich geschworen hat, dass jüdisches Leben in diesem Land nie wieder gefährdet wird, kann das nicht mehr garantieren.

    Bei allen Lippenbekenntnissen der Regierung, wird sich das auch in Zukunft leider nicht ändern.

  • 3G
    31841 (Profil gelöscht)

    Beschämendes Schweigen - ...

  • In der Vergangenheit wurden UN-Unterkünfte, Schulen etc. von der Hamas regelmäßig missbraucht um Waffen und Munition zu lagern, Kämpfer vor Angriffen zu schützen, Raketen auf Israel abzuschiessen, oder um von dort israelische Truppen anzugreifen. Sie sind Teil einer generellen, menschenverachtenden und völkerrechtswidrigen Strategie der Hamas, die die eigene Bevölkerung als menschliche Schutzschilde missbraucht. UN-Einrichtungen werden dabei genauso genutzt wie Moscheen, Krankenhäuser oder Wohnblöcke in denen viele Menschen wohnen. Die UN hat in der Vergangenheit nie adäquat auf diesen Missbrauch reagiert oder signifikante Schritte unternommen um so etwas in Zukunft zu vermeiden. Das liegt vielleicht auch daran, das sämtliche UN-Einrichtungen in Gaza von Palästinenser*innen geführt und verwaltet werden.

    Zivilist*innen stehen zwar unter dem Schutz des humanitären Völkerrechts, selbst wenn sie als lebende Schutzschilde missbraucht werden, aber Israel muss den Schutz palästinensischer Zivilist*innen nicht über den Schutz israelischer Zivilist*innen, oder dem der eigenen Truppen stellen. Wenn UN-Gebäude für Angriffe auf israelische Truppen genutzt werden, oder noch schlimmer für Raketenangriffe auf israelische Städte und Dörfer, werden sie zu legitimen militärischen Zielen. Die UNO kann dies verhindern, in dem sie eine dafür sorgt das eine solche Situation gar nicht erst eintritt. Die Mahnungen, Aufrufe und Forderungen gehen also in die falsche Richtung.

    • @Tim Klabim:

      "Israel muss den Schutz palästinensischer Zivilist*innen nicht über den Schutz israelischer Zivilist*innen, oder dem der eigenen Truppen stellen"



      Diese Aussage ist nur dann richtig wenn man einem israelischen Leben mehr Wert beimisst als einem palästinensischen. Und Menschenleben nach irgendwelchen Kriterien unterschiedlichen Wert beizumessen war bislang noch immer ein sicherer Weg ins Verderben.

      • @Ingo Bernable:

        Ja, der selektive Humanismus zahlreicher Humanisten ist doch sehr auffällig. Aber das ist ja kein Phänomen der Neuzeit, sondern begleitet die Hochkulturen aller Zeiten seit jeher.

      • @Ingo Bernable:

        Nein, das stimmt nicht. Jeder angegriffene Staat hat das Recht und auch die Pflicht, seine Verteidigung zum Schutz der eigenen angegriffenen Bevölkerung auszurichten. Was Sie schreiben wäre zudem die Forderung an Israel, palästinensisches Leben über israelisches Leben zu stellen, was sehr weltfremd wäre. Das Verderben ist das Ziel der Hamas, der nicht einmal das Leben der eigenen Bevölkerung etwas bedeutet.

      • 3G
        31841 (Profil gelöscht)
        @Ingo Bernable:

        "Und Menschenleben nach irgendwelchen Kriterien unterschiedlichen Wert beizumessen war bislang noch immer ein sicherer Weg ins Verderben."



        Wohin das früher oder später JEDE/N führt, sieht man an der Hamas u.a. Das galt und gilt grundsätzlich auch für Israel. Der Weg dahin ist verschieden, das Ergebnis dennoch desaströs für die Möglichkeit, eine menschliche Gesellschaft aufzubauen bzw. zu verteidigen. Die Entwicklung im Land, wegen der bis vor kurzer Zeit noch von manchen Beobachtern ein Bürgerkrieg nicht gänzlich ausgeschlossen wurde, ist m.E. zu einem nicht geringen Teil der Rückwirkung solcher Missachtung durch die langjährige Besatzung geschuldet. Was erst nach einem Feldzug in Gaza? Israel muss SICH selbst hüten. Nicht das schleichend wirkende Gift der Enthumanisierung unter den aufgezwungenen horrenden Verhältnissen zur Wirkung kommen zu lassen, ist eine langfristig schwere Aufgabe für das Land. Dafür meine Solidarität.

  • (BBC) 11:03



    Impossible to move severely ill patients in Gaza - WHO

    The World Health Organization said local health authorities in Gaza had informed it that it was impossible to evacuate vulnerable hospital patients from northern Gaza, in the wake of Israel’s evacuation order.

    "There are severely ill people whose injuries mean their only chances of survival is being on life support, such as mechanical ventilators," said WHO spokesperson Tarik Jasarevic.

    "So moving those people is a death sentence. Asking health workers to do so is beyond cruel."

  • In dem Text befinden sich, meiner Meinung nach, ein paar recht irreführende Formulierungen und Darstellungen:

    Das war kein »massiver Angriff« auf »Israel« durch »Kämpfer« einer »Palästinenserorganisation«, sondern ein Pogrom, ein Massenmord, verübt von radikal-islamischen Terroristen an Juden und Jüdinnen. Die Menschen wurden nicht »getötet«, sie wurden ermordet. Sie wurden gequält vergewaltigt, hingerichtet, geschlachtet, lebendig, verbrannt. Die genutzten Umschreibungen geben den Mördern und Organisatoren dieses Massakers eine Legitimation, die ihnen nicht zusteht.

    2. Das »Gesundheitsministerium in Gaza«, auf dessen Zahlen sich die UNO genauso wie Journalist*innen weltweit beziehen, gehört zur Hamas. Es gibt keine Möglichkeit diese unabhängig zu verifizieren und keine unabhängigen Journalist*innen in Gaza, die in Kranken- oder Leichenhäusern recherchieren könnten. Die Hamas hat diese Zahlen in der Vergangenheit immer wieder manipuliert, um die Wahrnehmung der Öffentlichkeit zu beeinflussen, zum Beispiel in dem sie die Anzahl ziviler Opfer zu hoch, und die Anzahl an eigenen Verlusten viel zu niedrig angegeben hat. Diese Zahlen sind ein wichtiger, vielleicht der wichtigste Teil der Hamas-Propaganda. Wer sie nutzt, sollte das immer auch erwähnen.

  • Oh, Scholz kritisiert Schweigen. Aus dem Kontext gerissen ist dieser Satz amüsant.

  • www.bbc.com/news/l...ddle-east-67096916

    10:29



    Where to go in Gaza and how to get there?

    Lyse Doucet



    Chief International Correspondent, southern Israel



    Israel’s order to all Palestinians in the northern half of the coastal strip to move south within 24 hours is a command issued in the name of “safety and protection". It’s also a recipe for what the UN calls “devastating humanitarian consequences".

    It’s not even possible to move more than one million people in a day: roads are broken; bombs are falling; homes are destroyed; the elderly and the ill need help.

    And one of the world’s most densely populated pieces of land would become utterly uninhabitable. It already is.

    Under pressure from its closest allies, including the US, Israel wants to be seen to be taking precautions to limit civilian suffering as its military operations intensify.

    One of its main targets now is Hamas’s underground tunnels - destroying them means smashing residential areas above ground.

    Gazans, terrified by non-stop bombardment and the agony of diminishing food and fuel, are now bombarded by a demand from Israel to go, and messages from Hamas telling them to stay.

    And a people with a history of being pushed from their homes from one war to the next know that any temporary movements become permanent.

  • Die Hamas trägt die volle Verantwortung für jeden verletzten oder getöteten Palästinenser durch israelische Einsatzmaßnahmen. Ebenso trägt die Hamas die volle Verantwortung für die Gesundheit und das Wohlergehen aller Verschleppten. Eine umfassende, nachhaltige und unmittelbare Reaktion Israels zur Bekämpfung des palästinensisch arabischen Terrors ist alternativlos. Appelle der UN, die in der Vergangenheit selten mit Solidarität für Israel aufgefallen ist, sind für das Selbstverteidigungsrecht Israels belanglos. Ebenso verhält es sich sich mit den vielen hiesigen israelfeindlichen Bemerkungen und Einstellungen, die vor allem dieser Tage wieder beschämende Sichtbarkeit erlangen. Das einzig Gute, die einzige Hoffnung in dieser Tragödie ist der Umstand, dass Israel über das beste moralische und eines der besten militärischen Verteidigungspotentiale der Welt verfügt. Israel wird seinen Anspruch auf Existenz in Freiheit niemals aufgeben und allen seinen Feinden die Stirn bieten. So war es, so ist es, so wird es sein. Lang lebe Israel!

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @Klaus Kuckuck:

      Die israelische Gesellschaft und Regierung wird mit den Folgen leben müssen, die sich je nach Durchführung und Ausgang der Gegenmassnahmen INNERHALB des Staates unweigerlich einstellen werden. Niemand kann sich den psychischen Folgen eines solchen "Einsatzes" entziehen, zumal in Kombination mit dem Trauma des Massakers der Hamas.



      Was soll nach den Massnahmen in Gaza folgen? Israel muss sich selbst davor hüten, tiefer in den Strudel der Brutalisrieung gerissen zu werden. Nur dann lebt (!) Israel lang.

  • Der Einsatz von Phosphorbomben ist alles andere als gezielt gegen die Hamas. Hier wird klar und deutlich gemacht, dass wenn ihr Palästinenser nicht verschwindet, ihr dann am eigenen Leib erfahren müsst was es heisst sich mitvö uns anzulegen!

    Eine eindeutige Kollektivstrafe gegen 2 Millionen Menschen die mit den verübten Massaker an den Israelis nichts zu tun haben........

    • @aberKlar Klardoch:

      was für Phosphorbomben??



      Was für Kollektivstrafe?



      Israel wird nach dem Pogrom und Massaker auch weiterhin aus Gaza mit Raketen beschossen. Israel hat das Recht und die Pflicht, seine Bürger zu schützen. Wenden Sie sich bitte an die Hamas, und bitten Sie sie, alle Geiseln freizulassen, die Beschüsse einzustellen und zu Friedensverhandlungen mit Israel bereit zu sein.

    • @aberKlar Klardoch:

      Ja, weil sie die Leute kollektiv bestrafen wollen, räumen die Israelis den Zivilisten Zeit ein, in den Süden zu flüchten.

      Das tun die, obwohl auch klar ist, dass es der Hamas zusätzlich Zeit gibt die eigene Verteidigung vorzubereiten. Sie dagegen, nennen dieses Vorgehen eine "eindeutige Kollektivstrafe".

      Was wäre denn Ihrer Meinung nach angemessen von Seiten Israels?

    • @aberKlar Klardoch:

      Außer dass sie die Hamas mal gewählt hatten und es erkennbar keine Opposition gegen deren Kriegskurs gibt.

      Genauso wie die Deutschen sich bei dem Thema allierter Bombenkrieg und Vertreibung aus den Ostgebieten besser mit dem Moralisieren zurückhalten sollten, sollten die Palästinenser in Gaza Ursache und Wirkung nicht vertauschen.

      Waren die Massaker der HAMAS eigentlich vom Völkerrecht gedeckt?

  • Wenn ich die UNO wäre, würde ich jetzt ganz kleine Brötchen backen. Gerade wurden aus einem Gebiet auf dem ca 30.000 UN-Beschäftige ihren Dienst tun, ein genozidales Massaker an Jüdinnen und Juden geplant und durchgeführt.

    Da wäre wohl eher Demut angebracht als der erhobene Zeigefinger...

  • Die Hamas-Terroristen wollen wohl die Evakuierung aus GAZA-Nord verhindern. Das zeigt zwei Dinge: die eigene Bevölkerung ist ihnen egal und sie sind ein feiger Haufen, die Zivilbevölerung als Schutzschild nehmen. Ein erbärmlicher Haufen, die sich als Heldentruppe bezeichnet...

    • @maestroblanco:

      Umso schlimmer sind daher die Pro-Hamas-Demos in Deutschland und sonstwo auf der Welt. Es ging nie und geht weiterhin nicht um das Wohl der Palästinenser, sondern um die Vernichtung der Juden und des einzigen jüdischen Staates auf der Welt.

  • Die 24-Stunden-Frist ist Unsinn. Das haben die IDF längst zurückgewiesen.

    • @Markus Wendt:

      Quelle bitte? Die Pkmit dem Israel. Aussenminister würde nach dieser Frage ohne Antwort abgebrochen

  • Sorry, aber hier überschreitet Israel eine Grenze. Hier hört der Spaß auf. Die UNO fordert zurecht die Rücknahme der Aufforderung Israels den Norden von Gazu zu räumen. Wo bleibt und steht hier unsere Regierung?

    • @Frankenjunge:

      Ja, es war sehr witzig, als die Hamas 1200 Menschen auf israelischem Boden abgeschlachtet hat und über 100 Menschen nach Gaza entführte.

    • @Frankenjunge:

      Wo war die UNO, als die Islamisten ausschwärmten, um jüdische Kinder zu ermorden?

  • Diese völkerrechtswidrige, bedenkliche Aktion wird nur zur mehr Gewalt und Elend führen. Es wurde eine Gewaltspirale losgelöst die durch Aggressionen auf beiden Seiten aktiviert wurde, die mit mehr Gewalt niemals gelöst werden kann! Mein Herz ist bei den Kindern egal vorher sie stammen.....

  • 6G
    667306 (Profil gelöscht)

    Klar, es ist Krieg. Aber auch im Krieg muss es doch noch Menschenrechte geben? Ist die deutsche Regierung einfach OK damit, dass die Hälfte der Palästinenser innerhalb 24 Stunden in den Süden laufen sollen? Wie soll das bitte klappen, das ist vollkommen unmöglich. Ü40% der Palästinenser im Gazastreifen sind übrigens unter 14.

    Werden wir einfach schweigen? Ist das was uneingeschränkte Solidarität bedeutet?

    • @667306 (Profil gelöscht):

      Das ist grundsätzlich ein Standpunkt, dem ich zustimme.



      Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass gerade im Kommentarteil dieser Zeitung bzgl. der Ukraine gegenteilige Ansichten vertreten wurden:



      So wurden die von ukrainischer Seite verübten Menschenrechtsverletzungen und Verstöße gegen das Völkerrecht relativiert bis " gut geheißen".



      Mein Standpunkt war schon immer, dass Völkerrecht unumstößlich ist.



      Es scheint Viele MitgliederInnen in der Kommune zu geben, die das offenbar situationsabhängig bewerten.