+++ AfD-Parteitag in Riesa +++: 15.000 blockieren AfD, Polizei schlägt Abgeordneten
Tausende haben den AfD-Parteitag blockiert, er startete verspätet. Die Polizei setzte Gewalt ein. Alice Weidel wurde zur Kanzlerkandidatin gewählt.

Inhaltsverzeichnis
- 16:58 Polizeidirektion Dresden ermittelt wegen Verdachts der Köperverletzung im Amt
- 15:20 Polizei hat Abgeordneten geschlagen
- 13:38 Weidel ruft „Remigration“
- 13:37 Alice Weidel ist gewählt
- 13:45 Polizei behindert Presse und drängt Demo ab
- 13:24 Mehr als 15.000 demonstrieren gegen AfD
- 13:21 Polizeigewalt gegen goldene und blaue Demo-Gruppe
- 12:56 AfD will sich am Sonntag mit JA-Konflikt befassen
- 12:53 Polizei hindert Demonstrierende an Heimreise
- 12:45 Der lila Finger bricht durch
- 12:30 „Meine Band wäre unter der AfD im Gefängnis“
- 12:11 Uhr: Der Parteitag läuft, Chrupalla wettert
- 12:15 Polizei räumt mehrere Blockaden
- 11:55 Polizei ringt Demonstrierende brutal nieder
- 11:47 „Dass es etwas bringt, fühlt sich gut an!“
- 11:15 Punkband Team Scheiße gibt Konzert
- 10:34 Ein Demonstrant blutet und wird festgenommen
- 10:21 Polizei pfeffert AfD den Weg frei
- 10:15 Blockaden erfolgreich, AfD-Parteitag noch nicht gestartet
- 9:33 AfD will „Remigration“ in Programm aufnehmen
- 9:30 Polizei blockiert Presse
- 9:25 Demo läuft vom Bahnhof los
- 8:30 Sitzblockaden teils stabil, teils von Polizei gestört
- 7:49 Polizei setzt Pfefferspray ein
- 6.53 Polizei setzt Hunde ein
- 6:45 Shuttlepunkt der AfD in Oschatz blockiert
- 6:16 Ankommende werden bejubelt
- Tausende auf dem Weg zu AfD-Parteitag in Riesa
- Anreise aus dem gesamten Bundesgebiet
- Zwei Kundgebungen in Riesa untersagt
- Aufbau am Freitag
Dank Blockaden konnte der Bundesparteitag der rechtsextremen AfD am Samstag in Riesa erst mit mehreren Stunden Verzögerung beginnen. Rund 15.0000 Antifaschist:innen haben demonstriert. Die Polizei war mit einem Großaufgebot, Hunden, Pferden, Wasserwerfern und Panzern, vor Ort und hat Gewalt gegen die Demonstrierenden eingesetzt, um den AfD-Politikern Zufahrt zu verschaffen. (lol)
In bitterer Kälte und noch vor Sonnenaufgang versammelten sich am Samstag Menschen aller Altersgruppen: Sie blockierten Straßen, sie skandierten antifaschistische Sprüche, sie harrten aus. Unser Korrespondent David Muschenich hat die Stimmung vor Ort aufgenommen, und sprach mit dem Abgeordneten, der von der Polizei K.o. geschlagen wurde. Die Bilanz des Tages.
Wir beenden die Live-Berichterstattung aus Riesa um 17 Uhr. Ihr könnt alles nachlesen und auch die Zusammenfassungen von draußen ⬆️ und drinnen ⬇️ findet ihr hier.(s-e.an)
Nachdem Tausende den Beginn des Parteitags verzögern konnten, wurde Alice Weidel zur Kanzlerkandidatin gewählt. Unser Autor war in der Arena und schreibt Beängstigendes von abgeänderten SA-Parolen, Geschichtsrevisionismus und einem Funktionär, den der Holocaust „einen Scheiß interessiert“. Lest alles dazu hier
16:58 Polizeidirektion Dresden ermittelt wegen Verdachts der Köperverletzung im Amt
Der Abgeordnete der Partei Die Linke, Nam Duy Nguyen hatte als parlamentarischer Beobachter am Rande der Proteste gestanden. Er sowie ein Begleiter seien an der Rudolf-Breitscheid-Straße in Riesa von einem Einsatzbeamten geschlagen worden.
Beamte der Polizeidirektion Dresden haben die Verletzungen der beiden Geschädigten festgestellt und die Anzeige aufgenommen. Im Zuge des Ermittlungsverfahrens muss nun der Vorfall geklärt werden. (s.e-an)
16:15 Aktivist:innen zufrieden auf dem Rückweg
Ein Bericht über den Protesttag in Riesa folgt später auf taz.de, ebenso wie eine ausführliche Reportage in den nächsten Tagen. Stay tuned! (dmn/lol)
15:43 AfDler hat Wutausbruch, Zahl der in der Schoah ermordeten Juden hält er für Anschauungssache
Der Antrag hat nach taz-Informationen gute Chancen, eventuell etwas modifiziert ins Programm zu kommen. Wenn Höcke seinen Willen bekommt, wäre künftig das Zeigen von Nazi-Symbolen erlaubt und neben Volksverhetzung ebenfalls Holocaustleugnung möglich.
Ein hochrangiger Funktionär echauffierte sich im Beisein mehrerer Journalisten im Gespräch darüber, dass Volksverhetzung angeblich immer weiter ausgeweitet werde. Er sagte, er sei kein Holocaustleugner, aber Meinungen zu verbieten, das gehe nicht. Auf die Rückfrage, ob es aus seiner Sicht dann auch okay wäre, zu sagen, dass beim Holocaust nur drei Millionen Juden ermordet wurden, sagte er: „Ja, man muss darüber diskutieren dürfen. Ich weiß aus eigener Anschauung nicht genau, was passiert, sie wissen auch nicht genau, was passiert ist. Wenn ich es nicht genau weiß, warum soll ich dann nicht darüber diskutieren?“
Auf den Einwand hin, dass man natürlich wisse, wie viele Menschen im Holocaust ermordet wurden, insistierte der Funktionär, es aus persönlicher Anschauung nicht zu wissen und steigerte sich in einen Wutausbruch hinein: „Das ist doch 80 Jahre her! Was interessiert uns das heute überhaupt noch?“ Das interessiere nur Linke, die immer von „Schuld, Schuld, Schuld“ reden wollten, so der Funktionär: „Mich interessiert das heute einen Scheißdreck.“ (gjo)
15:20 Polizei hat Abgeordneten geschlagen
Als es zu dem Vorfall kam, hatte er am Rand gestanden, erzählte Nguyen der taz. Er habe die Polizei mehrfach auf seinen Status als Landtagsabgeordneter hingewiesen. Ein Mitglied seines Teams wurde ebenfalls geschlagen. Beide haben sichtbare Spuren im Gesicht davongetragen.
Mehrere Personen haben diesen Vorfall beobachtet, die Verletzungen gesehen und gegenüber der taz bestätigt. Eine schriftliche Anfrage an die Polizei Sachsen zur Stellungnahme hat die taz gestellt.
Die Linken-Spitze hat umgehend Solidarität mit dem angegriffenen Abgeordneten gefordert. Jan van Aken, Parteivorsitzender und Spitzenkandidat der Linken, sagt zu dem Angriff: „Wir sind entsetzt.“ Der Kollege und sein Begleiter hätten deutlich auf ihre Rolle hingewiesen und sich selbst deeskalierend verhalten. Man wolle Strafanzeige gegen die verantwortlichen Beamten stellen, so van Aken weiter.
Ines Schwerdtner, Vorsitzende der Partei, fordert „alle Parteien in Sachsen und bundesweit auf, diesen Angriff ohne Wenn und Aber zu verurteilen.“ Parlamentarische Beobachtung sei ein hohes Gut, das im Interesse von Demokratie und Rechtsstaat verteidigt werden müsse. „Polizeigewalt untergräbt das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger und darf grundsätzlich nicht hingenommen werden.“ (dmn/lol)
15:00 Polizeiauto mit plattem Reifen
14:48 Blockaden freiwillig aufgelöst
14:30 Warum sie zum Protest gekommen ist
14:20 Tee, Ruhe und ärztliche Versorgung bei Riesa für Alle
13:38 Weidel ruft „Remigration“
Als Weidel den Begriff benutzt, brandet Applaus auf. Die jubelnden AfD-Mitglieder antworten mehrfach auf ihre Rede mit den Sprechchören „Alice für Deutschland“, dem abgewandelten SA-Slogan „Alles für Deutschland“, für dessen Verwendung den der Rechtsextremist Höcke bisher zweimal verurteilt wurden. In Halle musste Höcke für den SA-Spruch 16.900 Euro zahlen, hier in Riesa hat der Bundesvorstand „Alice für Deutschland“ auf blaue Herzen drucken lassen. Dass Höcke einer der ersten Gratulanten ist, rundet das Bild ab. (gjo)
13:37 Alice Weidel ist gewählt
13:45 Polizei behindert Presse und drängt Demo ab
„Bitte gehen sie weiter und verhalten sie sich friedlich“, sagt die Polizei durch, während sie Demonstrierende die Straße entlang schubsen. „Hören sie auf uns zu schlagen!“, ruft eine Demonstrierende durch ein Megafon zurück. Kurz darauf folgt ein Pfeffersprayeinsatz. Die Demonstrierenden sind konstant unterwegs in der Richtung, die von der Polizei angegeben wurde. Für den Einsatz gibt es keinen unmittelbar ersichtlichen Grund. (tk)
13:24 Mehr als 15.000 demonstrieren gegen AfD
13:21 Polizeigewalt gegen goldene und blaue Demo-Gruppe
12:56 AfD will sich am Sonntag mit JA-Konflikt befassen
12:53 Polizei hindert Demonstrierende an Heimreise
12:45 Der lila Finger bricht durch
12:30 „Meine Band wäre unter der AfD im Gefängnis“
12:11 Uhr: Der Parteitag läuft, Chrupalla wettert
Als er die Polizei erwähnt, gibt es Buh-Rufe im Saal. Offenbar sind nicht wenige Delegierte höchst unzufrieden mit dem Polizeikonzept. Chrupalla dankt der Polizei trotzdem.
Dann hält er eine Wahlkampfrede. Darin schimpft er über die Brandmauer und sagt, man wolle die 20-Prozent-Marke hinter sich lassen. Vor allem greift er den Unionskandidaten Friedrich Merz an der nach rechts gerückten CDU an: „Die Seele der CDU hat er an Black Rock verkauft und jetzt bedient er sich als Raubkopierer an unserem Programm.“ Gemeinsamkeiten vor allem zur Union herauszustellen, ist die ausgemachte Wahlkampfstrategie der AfD.
Zum Schluss fordert Chrupalla den deutschen Mittelstand dazu auf, sich wie Elon Musk zur AfD zu bekennen. Inhaltlich kommt bei der kurzen Rede allerdings nicht viel rum. (gjo)
12:15 Polizei räumt mehrere Blockaden
11:59 Noch immer kein Parteitag
11:56 AfDler findet Anreise „schlecht organisiert“
11:55 Polizei ringt Demonstrierende brutal nieder
Festnahmen soll es laut Auskunft der Polizei gegenüber der taz bisher keine gegeben haben. (sean)
11:47 „Dass es etwas bringt, fühlt sich gut an!“
Den pinken Finger auf der Elbbrücke hat die Polizei mittlerweile vier Mal aufgefordert, Zufahrts-und Rettungswege freizumachen. „Für mich ist es das erste Mal, dass ich bei einer Blockade mitmache“, sagt eine junge Frau. „Und dann gleich so eine riesige!“ Sie ist mit einer Freundin gekommen. „Heute Morgen waren wir uns noch unsicher, ob das etwas bringt hier. Aber jetzt, wo wir wissen, dass wir die Zufahrtswege blockieren, fühlt es sich richtig gut an“, sagt die 25-jährige Studentin der taz. (fzs)
11:40 Polizei räumt Blockade am Puschkin-Platz
11:39 AfD-Autos an Zufahrt gehindert
11:25 Presse wurde durchgelassen
11:15 Punkband Team Scheiße gibt Konzert
11:10 Räumung vor AfD-Büro
11:05 Die Blockaden sind stabil
10:50 La Rey rappt vor der Arena
10:45 Mit dem Auto kommt man kaum nach Riesa
Will man über die Landstraßen mit dem Auto nach Riesa einfahren, wird man überall von der Polizei gestoppt. Sie rät, wieder umzukehren und es gar nicht erst zu versuchen. Viele stellen ihr Auto deshalb ab und laufen zu Fuß, was ein bis zwei Stunden dauern kann. (kafe)
10:34 Ein Demonstrant blutet und wird festgenommen
Der Tripod an der Heydaerstraße nahe des kleinen Vororts Poppitz steht inzwischen wieder, teilt das Bündnis mit. (lis/lol)
10:21 Polizei pfeffert AfD den Weg frei
Bei einer Sitzblockade wurden Autos von der AfD blockiert. Die Veranstalter vom Bündnis Widersetzen teilen mit: „Mit Pfefferspray hat die Polizei den Weg für die Faschisten frei gemacht.“ An vielen anderen Stellen seien die Sitzblockaden jedoch sehr effektiv, heißt es weiter und sie „sollten nicht aufgelöst werden, sonst werden sie wahrscheinlich als Zufahrtswege genutzt.“ (lol)
10:20 Polizei fordert, Vermummung abzulegen
Von der Groß-Demo hat sich eine Personendemo an die Spitze abgesetzt und ist kämpferisch nach vorne geprescht. Die Polizei hat gerade zum dritten Mal per Durchsage gefordert, dass die Gruppe ihre Vermummung ablegen soll, dies verstoße gegen das Versammlungsgesetz. (nka)
10:15 Blockaden erfolgreich, AfD-Parteitag noch nicht gestartet
10:06 Menschen klettern auf Bäume
9:33 AfD will „Remigration“ in Programm aufnehmen
Riesa/Arena: Im Inneren der Halle, in der in diesen Minuten der AfD-Bundesparteitag starten sol, ist alles auf Nationalismus gepolt: 16 Deutschlandfahnen sind auf der Bühne. Nach taz-Informationen soll auf dem Parteitag auch der Begriff „Remigration“ Eingang in das Wahlprogramm finden. Im Entwurf der Kommission tauchte der Begriff bisher nicht auf. Ein Jahr nach der Correctiv-Recherche wirbt die AfD also auch bei der Bundestagswahl für das rassistische Konzept.
Die AfD Bayern fasste darunter kürzlich in einer Resolution „millionenfache Ausweisungen“ bei mangelnder Integrationsfähigkeit, auch die Aberkennung von Staatsbürgerschaften war Teil der Resolution.
Im Wahlprogramm soll laut Parteikreisen allerdings eine abgeschwächte Definition genutzt werden. In jedem Fall scheint der Begriff gesetzt zu sein. Rechtsextremist Björn Höcke, aber auch das nicht weniger radikale Netzwerk um den Ex-Hooligan Sebastian Münzenmaier setzen sich unter anderem dafür ein, dass der euphemistische Begriff für Massenvertreibung ins Programm kommt. (gjo)
9:45 Polizei pfeffert pinken Finger
9:30 Polizei blockiert Presse
9:25 Demo läuft vom Bahnhof los
9:15 Polizeipanzer stehen vor der Arena bereit
9:10 Frust im blauen Finger
9:00 Polizei räumt Tripod
8:45 Palästinensische Fahne wird geschwenkt
Der orangefarbene Finger ist bei der Abfahrt der B 169 im Süden angekommen. Eine palästinensische Fahne wird geschwenkt, wie ein Video der kommunistischen Gruppe „Klasse gegen Klasse“ auf Bluesky zeigt. (lol)
8:35 Kein Auto soll durchkommen zur AfD
8:30 Sitzblockaden teils stabil, teils von Polizei gestört
8:20 Wasserwerfer aus Berlin vor Ort
8:05 Polizei setzt Gewalt gegen pinken Finger ein
7:57 Bunter Finger blockiert Kreuzung
7:55 Polizei setzt pinken Finger fest
7:49 Polizei setzt Pfefferspray ein
7:40 Demo weicht von Route ab
Die Demo, die vom Bahnhof gestartet ist, weicht von ihrer Route ab. Die Polizei stellt sich in den Weg und bittet per Ansage, zurück auf die Route zu gehen, den Beamten Folge zu leisten und ruhig zu bleiben. Keine größere Konfrontation. (dmn)
7:29 Demo mit 1500 Personen läuft los
7:20 Pinker Finger drückt Polizei weg und läuft
Die Polizei hat versucht, den pinken Finger aufzuhalten. Doch dieser drückt sich durch und setzt sich Richtung Ziel in Bewegung. Er nimmt jetzt beide Spuren der Bundesstraße ein und die Menschen rufen „Whose streets? Our streets!“. Die Polizei läuft jetzt wieder vor dem Finger her. Es hatte sich am Rand außerdem ein weiterer Finger herausgebildet. (are)
6:56 Aus allen Himmelsrichtungen gegen die AfD
6.53 Polizei setzt Hunde ein
6:45 Shuttlepunkt der AfD in Oschatz blockiert
6:25 Polizeikette gegen pinken Finger
6:16 Ankommende werden bejubelt
4:30 Abfahrt in Leipzig
2:00 Abfahrt in Berlin
Tausende auf dem Weg zu AfD-Parteitag in Riesa
Die AfD hat an diesem Wochenende ihren Bundesparteitag in der sächsischen Stadt Riesa geplant. Alice Weidel soll dort zur Kanzlerkandidatin gekürt werden. Am Samstag um 10 Uhr soll er beginnen. Ob das klappt, ist derzeit unklar.
Mehrere Initiativen haben dagegen Proteste angemeldet. Die AfD treibe als parlamentarischer Arm der extremen Rechten antidemokratische Hetze voran, heißt es unter anderem zur Begründung. Aus dem gesamten Bundesgebiet sind bereits am Vortag oder in der Nacht Busse losgefahren, am frühen Morgen stiegen Aktivist:innen in Leipzig und Dresden in Züge.
Das Bündnis „Widersetzen“ hat für den Samstagmorgen ab 6:30 Uhr zu zivilem Ungehorsam aufgerufen: Aktivist:innen sollen Zufahrten blockieren, um den Parteitag der extrem rechten AfD zu verhindern. Auf einer Aktionskarte hat das Bündnis 12 verschiedene Standorte überall in der Stadt eingezeichnet.
Ein Plan, der gegen die Linie der sächsischen Polizei läuft. Sie ist mit einem Großaufgebot vor Ort. Lutz Rodig, Chef der zuständigen Polizeidirektion Dresden, erklärte am Mittwoch, die Legitimität von Protest komme an ihre Grenzen, wenn er verhindere, „dass andere ihre Grundrechte ausüben können“. Demnach zählt der AfD-Bundesparteitag dazu. (dmn)
Anreise aus dem gesamten Bundesgebiet
Verschiedene Initiativen haben Busse organisiert, damit Aktivist:innen aus ganz Deutschland nach Riesa reisen können. Laut dem Bündnis „Widersetzen“ wurden letztlich mehr als 200 Busse gebucht, einer komme sogar aus dem österreichischen Innsbruck.
Die Polizei hat in Riesa eine großflächige Kontrollzone eingerichtet, in der sie seit Freitag um 16 Uhr „ohne weiteren Anlass die Identität einer jeden Person feststellen“ kann. Außerdem kontrolliert die Polizei schon auf den Zufahrtsstraßen von Riesa, weil sie annehme, dass gewaltbereite Personen zum Protest anreisen würden. „Wir werden bei unseren Vorkontrollen sehr differenziert vorgehen“, versprach Lutz Rodig, Präsident der Polizeidirektion Dresden, vor ab.
Im Anschluss an die Kontrollen werde die Polizei die Reisebusse in die Riesaer Innenstadt bis zum Versammlungsort begleiten. Die leeren Busse sollen dann außerhalb abgestellt werden. Nur so sei ein Verkehrschaos zu verhindern. (dmn)
Zwei Kundgebungen in Riesa untersagt
Gegen den AfD-Bundesparteitag in Riesa haben Vereine und Privatpersonen mittlerweile 18 Versammlungen angemeldet. In der Stadt verteilt waren zwölf kleinere Kundgebungen mit bis zu 100 Teilnehmer:innen geplant. Laut dem Bündnis Widersetzen hat die Polizei zwei von diesen verboten. Sie hätten an zwei Ecken zwischen der Bundesstraße 169 und der WT Arena, dem Veranstaltungsort des AfD-Bundesparteitags, stattfinden sollen. Die Anmelder:innen haben dagegen Widerspruch eingelegt, doch die Eilanträge gegen das Verbot sind taz-Informationen zufolge abgelehnt worden.
Direkt vor der WT Arena ist ab 9 Uhr eine Kundgebung mit 5.000 Teilnehmer:innen angemeldet. Bei dieser hat die Initiative Kein Bock auf Nazis eine Bühne aufgebaut. Neben mehreren Redner:innen treten auch Bands auf, etwa die Punkbands ZSK und Team Scheiße sowie der Rapper Pöbel MC. Offiziell für 12:30 Uhr ist auch eine Demonstration geplant, allerdings hieß es von den Veranstalter:innen, dass sich deren Beginn der dynamischen Lage anpassen würde. (dmn)
Aufbau am Freitag
Am Vortag des AfD-Bundesparteitags und der Proteste dagegen begann in Riesa das große Aufbauen. Vor der WT Arena, in der die AfD zu tagen plant, haben die Initiativen Kein Bock auf Nazis und Widersetzen eine Bühne errichtet und Toilettenwägen aufgestellt.
Derweil transportierten Lastwägen Polizeigitter durch die Stadt. Im Laufe des Tages platzierten Beamte sie am Straßenrand und rund um Supermarktparkplätze. Zusätzlich patrouillierte eine große Zahl an Polizeiwagen durch die Stadt. (dmn)
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