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05.12.2020 , 21:10 Uhr
:-))) Szie sagen es - goode Deeck mut szien - un ick steek mit de Hänn jümmers noch bit över de Ohr'n dorbin un find keen Tied nich to'n Lesen, awers noch veel weniger to'n schrieven.
Man glöövt dat jo nich, awers de Welt dreiht sick jo ok jümmers fort, ohne dat een sünnerlich dorbi tokiekt.
Un Se harr'n sick jo in Feber vun'n Acker mokt - har ick dacht. Ick hef denn awers markt, dat Se doch wedder trüch kamen sünd, un an hoge Fest- un Fierdage kiek ick mol in un frei mi denn an dat Quartet vun de ölleren Kirls hier op de Balustrade. Szie haben es hier ja schön warm und trocken, in netter Gesellschaft (Herr Ringelnatz mit seinem berlinisch-zarten lyrischen Gemüt ist doch ein echter Gewinn). ;-)
Ick wull blots mol een goden Dag seggen, as un bin denn ok all wedder afgängig, trüch in de Backstuuv. Kiek awers ok eenmol wedder in. Hol'n Szie sich fuchtig !
zum Beitrag05.12.2020 , 18:50 Uhr
Moin, Herr Amtsgerichtsrat - schön, dass Sie immer noch dabei sind :-)
Für solche absichtlichen Gefängnisaufenthalte bietet die von Jim Hawkins empfohlene JVA Plötzensee laut taz-Reportage auch sonst Beispiele: "manche klauen mit Absicht, um im Winter hier unterzuschlüpfen". Plötzensee versteht sich demnach als "ein letztes Auffangbecken für Menschen, die draußen nicht mehr erreicht werden" taz.de/Die-Haerten...vollzugs/!5568800/ - was für Frau Haverbeck ja offensichtlich auch gilt.
Sie wäre dort auch "richtiger Häftling", müsste sich also nicht in unmittelbarer Nähe von Krätze und Fußpilz aufhalten, sondern könnte ihre Zelle wohnlich einrichten, wie die anderen ernstzunehmenden Kriminellen laut taz-Bericht. Die Vollzugsbeamten scheinen umgänglicher zu sein als die eine oder andere Pflegekraft, der ich begegnet bin.
Ein Leben in der JVA könnte also ein wohlkalkulierter Schachzug sein. Allerdings nicht staatlicherseits, denn der Tag in Plötzensee kostet 150 Euro, eine Kostenbeteiligung des Häftlings ist nicht vorgesehen. Der Tag in einem mittelmäßigen Berliner Pflegeheim liegt dagegen nur bei 107 Euro, obligatorisch ist dabei der Eigenanteil des, hm ... Insassen? Pfleglings?
Wie auch immer - es ist jedenfalls für Frau Haverbeck eventuell einfach zweckmäßiger, das Volk zu verhetzen als es zu lassen.
zum Beitrag05.12.2020 , 16:49 Uhr
Es gilded aber nich ohne ehrliche Reue (soweit ich weiß - war nie Mitglied bei den einschlägigen Vereinen).
Die protestantische Version Ihrer Beichte bei Tucholsky: "Wenn mi man de Paster nich süht - mit unsern Herrgott will ick woll fardig werrn." (Sinngemäß zitiert)
zum Beitrag26.03.2020 , 21:54 Uhr
"... die rund 25.000 Toten, die die Grippe jedes Jahr fordert ..."
Nein, die Grippe fordert nicht jährlich 25.000 Tote in Deutschland. Vor 2 Jahren, in der Grippewelle 2017/18 allerdings forderte sie nach Schätzungen des RKI 25.100 Tote. Das war die höchste Zahl an Grippetoten seit 30 Jahren: www.deutsche-apoth...etzte-grippesaison.
Dabei spielte übrigens offenbar auch die deutsche Zwei-Klassen-Medizin eine wichtige Rolle, denn die GKV-Patienten erhielten im Gegensatz zu PKV-Patienten aus Kostengründen vielfach nur einen Impfstoff, der gegen den gefährlichsten Virenstamm dieser Grippewelle wirkungslos war.
zum Beitrag25.02.2020 , 23:36 Uhr
Ansatzlos entsprungen - wenn man mal nicht guckt. Adieu, Herr Amtsgerichtsrat - för den Fall, dat Se hier noch mol rinkieken - hol'n Se sick fuchtich. Se warr'n fehlen. Mi ok.
zum Beitrag08.02.2020 , 01:26 Uhr
> Für Murat Kurnaz für 5 - in Worten fünf Jahre - . Weggeschlossen in Guantanamo. <
Gerade klicke ich hierher, um in diese tazi- und präsidialer Heimatlichkeit und Selbstbesoffenheit mal den Namen Kurnaz zu werfen. Aber der omnipräsente Herr Amtsgerichtsrat hat schon "Ick bin all hier" gerufen.
Fein + recht so! :-)
zum Beitrag07.02.2020 , 22:42 Uhr
"... dass Beziehungs-Femizide auch Ehrenmorde sind, nur eben in einem anderen kultrellen Kontext ..."
Ich halte die Bezeichnung "Ehrenmord" für die hierzulande "üblichen" Tötungsdelikte im Zusammenhang mit Beziehungen für unpassend. Der Begriff "Ehre" bezieht sich auf das, was gemeinhin "gesellschaftliche Anerkennung" genannt wird.
Wer hierzulande Frau oder Freundin tötet, weil er verlassen wurde oder weil die Frau eine andere Beziehung eingegangen ist, der wird dafür in dieser Gesellschaft abgelehnt, er verliert seine Ehre.
In Gesellschaften, in denen Ehrenmorde praktiziert werden, ist das umgekehrt oder es wird zumindest nicht durch Ehrverlust bestraft.
Die in der hiesigen Kultur verübten Beziehungstaten sind das Ergebnis narzisstischer Kränkung, wie ich weiter oben schon schrieb.
Der Täter fühlt sich in seinem Eigenwert beschädigt und leidet heftig unter dem Kontrollverlust (was seine Tat natürlich in keiner Weise rechtfertigt).
Da sich mit zunehmender Popularisierung des Begriffs ein breites Verständnis von Narzissmus als plumper Großkotzigkeit verbreitet hat (Prototyp Trump), ist oft nicht bewusst, dass eine narzisstische Störung eigentlich Ausdruck eines verdeckten, aber elementaren Mangels an Selbstwertgefühl ist, der bei Verlassenwerden in Wut und Vernichtungswünsche mündet (auch des Täters gegen sich selbst - oder die Kinder).
Da geht es um etwas prinzipiell anderes als den gesellschaftlichen Ehrverlust im Sinne des Ehrenmord-Begriffs. Bei Ehrenmorden bleiben eventuell vorhandene Kinder deshalb auch unbehelligt, und der Täter ist nicht suizidal (beides ist bei den hier üblichen Beziehungstaten vielfach der Fall).
Vermutlich überschneiden sich in der Realität allerdings Ehrenmorde und narzisstisch motivierte Beziehungstaten häufig und dürften sich dann auch verstärken.
zum Beitrag07.02.2020 , 21:59 Uhr
"10% Whow!"
Wofür die 10%?
"Dann hat es wohl vor allem nichts damit zu tun."
Was hat womit nichts zu tun?
"Werde ich etwa zum potentiellen Mörder wenn ich in die Schweiz migriere?"
Keine Ahnung, versuchen Sie's doch mal - wer weiß, welche Wirkung die Schweiz auf Sie hat. Aber sind wir nicht sowieso alle potentielle Mörder?
"Unter Kartoffeln werden Ehrenmorde einfach nur 'Familientragödien' genannt."
Das wird seit Hagen Raether immer wieder gern behauptet. Aber ich halte das für falsch. Was landläufig als "Ehrenmord" bezeichnet (und damit auch gerechtfertigt) wird, unterscheidet sich in einem wesentlichen Punkt von der narzisstisch motivierten Beziehungstat (dazu mein Kommentar weiter oben).
"Insofern sind die Barträger unter den Kartoffeln auch nur Muslime."
Ihre Erläuterung zum Zusammenhang zwischen der Tötung unkontrollierbarer Frauen und der Haartracht der Täter erwarte ich gespannt.
"Vielleicht kennt aber die deutsche Kartoffel gar keine Ehre und kann so auch keinen Ehrenmorde begehen."
Vielleicht spielt der klassische Ehrbegriff für die deutsche Kartoffel eine weniger bedeutsame Rolle (was weder Verdienst noch Manko wäre, sondern einfach bedingt ist durch andere Lebensumstände wegen anderer gesellschaftlicher Bedingungen). Mit Sicherheit aber hängt die Ehre der deutschen Kartoffel weniger an der Kontrolle über seine weiblichen Familienmitglieder als an solchen Größen wie Besitz oder Netzwerk oder Bildungsgütern - je nach Peergroup.
"Dafür würde ja auch die deutsche Geschichte sprechen ... Die Ehrlosigkeit wurde dann auf die Nachkommen übertragen."
Sie vertreten also Erbsünde bzw. Kollektivschuld? Und zwar in welchem Zusammenhang zur hier betrachteten Thematik?
Ich kann mich des Eindrucks einer unterschwelligen Feindseligkeit nicht erwehren - why?
zum Beitrag07.02.2020 , 20:07 Uhr
"Diese Motivation ist der des Ehrenmörders sehr ähnlich."
Der entscheidende Unterschied liegt in der gesellschaftlichen Akzeptanz bzw. sogar der gesellschaftlichen Erwartung der Tötung beim „Ehrenmord“. Diese Erwartung richtet sich an die männlichen Familiemitglieder als Wahrer der Familienehre – das können bekanntlich neben Ehemännern auch Väter oder Brüder sein. Persönliche Verletzung muss also hier keine Rolle spielen, die Tat erfolgt schon wegen der gemeinschaftlichen Begehung planvoll und nicht als Folge eines spontanen Kontrollverlustes.“
Zur „Beziehungstat“ kommt es dagegen aus narzisstischer Kränkung des persönlich Betroffenen. Sie ist aber gesellschaftlich keineswegs akzeptiert. Dass niedere Beweggründe im Strafverfahren nicht automatisch angenommen werden, verlangt die Einzelfallbetrachtung. Solange Mord und Totschlag prinzipiell zu unterscheiden sind, kann dieser Unterschied auch bei Beziehungstaten nicht, wie von der Autorin gefordert, außer Acht gelassen werden.
zum Beitrag07.02.2020 , 14:57 Uhr
"Und das hat rein gar nichts mit Migranten zu tun."
Zum Teil offenbar doch, und zwar selbst nach den Zahlen, die die Autorin im Artikel nennt. Dort heißt es, dass in Deutschland an jedem dritten Tag ein Mann es "schafft", "seine Frau" umzubringen. Das macht demnach 121 getötete Frauen jährlich. Demgegenüber stehen die 12 angeführten Opfer sogenannter "Ehrenmorde" - also 10% der vorgenannten Zahl.
Als Ehrenmord werden Tötungen von Frauen durch bzw. im Einverständnis oder sogar auf Drängen der Familie des Opfers bezeichnet (wobei übrigens die Mütter die Tötung nicht selten aktiv unterstützen). Verübt werden sie durch Menschen, die sozialisiert wurden nach den Normen archaischer Gesellschaften.
Der Zusammenhang besteht hier also nicht zum Islam sondern zur archaischen Tradition, die allerdings in Deutschland wohl nur von Menschen mit einem Migrationshintergrund islamischer Gesellschaften gelebt wird.
Bedenkt man, dass die sogenannten "Ehrenmorde" hier und heute praktisch immer von Muslimen mit Migrationshintergrund begangen werden und dass Muslime in Deutschland einen Bevölkerungsanteil von zur Zeit knapp 6% stellen (die keineswegs alle in archaische Alltagskulturen hineinsozialisiert wurden), dann liegt die Rate von Ehrenmorden fast doppelt so hoch wie die angeblich so häufigen kulturunabhängigen "Femizid-Tötungen" nach dem Ende von Partnerschaften.
Wobei in einem der von Frau Hecht verlinkten Beispiele für die "häufigen" Tötungen durch Deutsche der Täter auch noch ein Syrer ist (der Fall Mühlacker - könnte auch ein syrischer Christ gewesen sein - wie gesagt, der Zusammenhang zur Religion ist sekundär).
zum Beitrag22.01.2020 , 14:05 Uhr
"Ehrlich gesagt, habe ich kein Wort verstanden, aber ich sage mal: Ja genau." Gucken Sie doch mal hier, dann verstehen Sie vielleicht (mit der ergänzenden Bemerkung, dass Ihr Profil samt Benutzernamen gelöscht war und nicht nur einfach leer, wie zur Zeit): httpsaz.de/!5654180/#bb_message_3903267
zum Beitrag22.01.2020 , 13:26 Uhr
ἀνάστασις
... und Marzipan ist sein Prophet ;-))
zum Beitrag19.01.2020 , 08:21 Uhr
" - dat hört wi gern"
Jo, let's hope for the best, un een vergnöchten Sünndach noch.
Und thank you for the music, wusste gar nicht, dass es das auch im Netz gibt, aber da gibt's ja alles - auch einen Lockruf für Insulaner ... ;-)
zum Beitrag19.01.2020 , 05:36 Uhr
Bonjour die Herren, es könnte doch vielleicht an unkalkulierten Folgen dieser Sache haken: taz.de/Update-Aus-...indows-7/!5655417/ ?¿?
Wer einerseits nicht weiß, was eine Partition ist und andererseits die Installation eines Linux-Zweitsystem erwägt, der könnte ja statt eines virtuellen Freitods auch den virtuellen Unfalltod gestorben sein. Und womöglich kann die taz-IT auf Passwortverlust nur mit Stillegung des Accounts reagieren (würde mich nicht mal wundern).
Bi lütten steiht he op vun de Dooden un kummt as Long John Silver wedder t'rüch.
zum Beitrag20.12.2019 , 23:59 Uhr
> Sofern ich hier Eulen nach Athen trage: ... <
Nö. Ich hab ja keine Psychoausbildung, nur eine unprofessionelle Neugier aus früheren Tagen. Und der Packen für später ist ja erweiterbar ;-)
zum Beitrag20.12.2019 , 19:24 Uhr
"Dat hev ik alllang mal verklaart."
Elk un een weet dat nu also, blot ick bün nich dorbi west. Denn mutt ick wohl dumm starven. ;-) Awers vörher gah ick eersmol noch wat eeten. Un Se sünd mit de veer Nasen un Fleuten un Trumpeten wohrschienlich all lang bi den Jazz-Gig in Ddörp. Denn speelt Se mal scheun! :-)
zum Beitrag20.12.2019 , 18:17 Uhr
"Das wäre als Atheist auch mein Wunsch. Da müsste ich nicht schon September Lebkuchen im Supermarkt sehen."
Da Weihnachten so gut wie nichts mehr mit christlicher Religion zu tun hat - wo sehen Sie den Bezug zwischen Lebkuchen und Atheismus?
zum Beitrag20.12.2019 , 18:05 Uhr
Mir schon klar - das heißt, ohne tiefere Kenntnis ... (die beiden gehören seit langem zu dem Packen, den ich für "später, wenn ich mehr Ruhe dafür hab" vor mir herschiebe) ... vermute ich, dass das Stichwort "Kollusion" eine Rolle gespielt haben dürfte - bzw. das, wofür es steht. Ich hätte "funktionieren" natürlich in Anführungsstriche setzen sollen.
Aber "Liebespaare" sind unter voyeuristischem Aspekt ja sowieso interessanter als Liebespaare - so im Sinne von Philemon & Baucis. Andererseits muss ich für Voyeurismus schon ganz gern eine gewisse Restsympathie für die Akteure aufbringen - ob mir das bei Heidegger gelingt, da bin ich mir noch nicht so sicher. Bei Benn z. B. gelingt es mir (der Amtsgerichtsrat pflegt dann mit Theweleit zu drohen), bei Luise Rinser wölbt sich mir die Magenschleimhaut.
Ein thematischer Bezug lässt sich jetzt wohl nur noch durch die explizite Erwähnung Marburgs herstellen.
zum Beitrag20.12.2019 , 16:48 Uhr
"Heiteres deprimiert mich ohne Ende. Wie den jüngeren Woody Allen. Ich brauche schon härtere Kost."
Dann sei Ihnen Strindberg selbstverständlich von Herzen gegönnt.
"Schöne Tage auch Ihnen in die Lübsche Gegend."
Das ist ja mehr die amtsgerichtsrätliche Heimat. Ich dagegen befinde mich noch mal eine Ecke weiter nördlich - da, wo früher mal "Petuh" gesprochen wurde, was sich dem hiesigen älteren Menschenschlag bis heute ein wenig auf die Szunge gelegt hat. ;-)
zum Beitrag20.12.2019 , 16:38 Uhr
"Thema extrem verfehlt!"
In diesem Sinne auch vorweihnachtliche Grüße auch an Herrn Karlsson. (Und bei der Gelegenheit mal gleich die Nachfrage: Warum wurde hier so im Druckbild der Kommentare herumgepfuscht? Diese elend klaffenden Absätze überall ...)
zum Beitrag20.12.2019 , 16:18 Uhr
"Zum geilsten Liebespaar Philosophie."
Stimmt übrigens. Eigenartigerweise beschäftigt mich seit einiger Zeit, wie solche Konstellationen - mit extremen Wertdifferenzen - funktionieren können (ein bekannter Gegenwartsfall aus einer kleineren Schublade wäre ja Sommerfeld/Lethen). Ich glaub aber, ich fang lieber mal mit dem Briefwechsel im Original an, bevor ich mich an Frau Clements Destillat wage.
zum Beitrag20.12.2019 , 16:05 Uhr
"Sziie wisszze doch - bin a einfach Gemüt" ... ... bün ick jo sülven, ik heff jo ok "Winnetou" leest, dat foormt den Minschen. Blots Fru Katzorke & Co., de sünd een ganzen Schlag kumplezeerter as wi beede tosamen.
zum Beitrag20.12.2019 , 15:49 Uhr
"Tjiää - Leeve Fru un nu kommszz du."
Nee - dor kummt nu nix mehr, dor bün ick slichtwech platt. :-)))
Awers dat Leed - ick har dat all ganz vergeeten - dat har ick as lütte Deern jümmers geern hört, wenn dat in't "Wunschkonzert" keem. Dormit hebbt se mi nu woraftig een Freid mokt - heel wiehnachtlich.
In düssen Sinn - mokt Se dat goot hüt Awend :-)
zum Beitrag20.12.2019 , 15:40 Uhr
"& - klar Madame Fluppe - Heet - Hannah Arendt - war verpennt"
Weet ick jo - wi sünd jo nich ut Dummsdörp un "Recherche" is min tweete Vörnoom.
"Mailtütenfrisch - kaafrare " Wet bi lütten tied vör dat Wünsken: 'Et gah uns wohl op unse olen Dage'."
Jo, dat segg ick ok - mit Martje Flohr. Ick kenn de Spröök jo vun den olen Tucholsky. Bito, den sien Bökers (10 Bd. rororo) kreeg ick 1975 to Wiehnachten ünnern Dannenboom (woför dat dortomaals noch keen "Dannenboomschaam" geev).
Awers nu mal wat anners: Ick frag mi all een heele tied, wokeen dor jümmers ut Eern Mehlbüddel spreken deiht - sünd Se de Suustertüüt vun veele oder blots vun een eenzigen + Eern eegen amtsgerichtsrätlichen Minschen?
zum Beitrag20.12.2019 , 15:15 Uhr
"Drei Nasen git& - bass amp &trp - a voice& & altosax flh & altoflute (lütt beszteck;) by Train?? Deern! Hei geit!"
Ick har jo vergeeten, dat Se een so multimuszikalschen Amtsgerichtsrat sünd. Denn bruken Se wohl doch een Lastentaxi.
Und merci för den Bökerschapp-Service - "Mit Rechten reden" inne Köök, as dat schient; oder "Hannah & Elfriede". De taz freide sick dortomaals awers nich so bannig: taz.de/!1212840/
zum Beitrag20.12.2019 , 11:13 Uhr
"Bei Strindberg bin ich im Verzug. Könnte eine Weihnachtslektüre werden."
Grundgütiger - dann doch wirklich lieber Totholz an der Wand. Tun Sie sich zu Weihnachten was Gutes, Herz- und Magenerwärmendes, idealerweise gemeinsam mit netten Menschen, das spart, wie gesagt, Tannenbäume und schließt alles Strindbergische von vornherein aus, auch als Lektüre. Schöne Tage wünsch ich Ihnen :-)
zum Beitrag20.12.2019 , 11:01 Uhr
Jo - dat is jo eenlich keen Kuderwalsk, sünnern een klaare (platt-)dütsche Spraak, awers wenn ick Se dat översetten schall ... ... dann ist das der übliche Kram, den Sie aus der taz kennen: eben irgendwas von alten weißen Männern ("Drei alte weiße Männer, die Augen immer zurückgewandt auf das goldene Marburg von neunzehnhundertund ... ~siebzig" - so etwa?)
zum Beitrag20.12.2019 , 10:52 Uhr
Pauvre Monsieur Amtsgerichtsrat - hebbt se denn in Köln keen Isenbahn?
Doch, hebbt Se: www.bahn.de/reisen.../duesseldorf.shtml ... un achteran denn mit een Taxi to dat Jazz-Gig.
Oder: www.google.com/sea...id=chrome&ie=UTF-8
Oder geiht dat so nich? Een Saxophon is doch nich so groot + sparrich, meen ick? Se möten jo nich mit een Brumbass rumpuckeln, sowied ick dat weet.
Eern maladigen Söhn schall man fein in't Bett blieven, dat he de Been bald wedder ünnern Liev kricht. Dat beste Lieden döggt nix.
Holen Se sick fuchtig + op dat dat mit Gig noch allens toon klappen kummt 👍👍👍
zum Beitrag19.12.2019 , 23:43 Uhr
Assoziativer Buchtipp (Service): www.amazon.de/Gro%...welt/dp/3436018570
Medium-Terzett (dree ole witte Mannslüüdt, de Oogen jümmers trüch op dat gollene Marborch vun negenteinhunnertun... ~söventich).
;-)
zum Beitrag19.12.2019 , 21:57 Uhr
"Könnten nicht auch ein paar heruntergefallene Äste aus dem Wald ..."
Totholz aus dem nahen Wald verschönert das Fest gewiss mit einem ganz eigenen Charme, dachte ich: schleswig-holstein...tiane-winkler.jpeg
Aber etwas hergerichtet - so schlecht ist es dann auch nicht: www.kleinerelefant...0121118-102426.jpg
Ist eben wie mit Beton - es kommt drauf an, was man draus macht: cdn1.spiegel.de/im...9-vnyd-1488940.jpg
Natürlich kann man den Baumverbrauch auch senken, indem man einfach mehr Leute pro Tannenbaum platziert: einer sorgt für Baum und Deko, der Rest fällt mit Kind, Kegel und Weihnachtsessen ein und sortiert sich weihnachtlich drumherum. Ist gemütlich, wenn man eine nette Familie hat (hab ich - in strindbergschen Fällen sonst vielleicht doch auf Totholz zurückgreifen). Dass es auch noch öko ist, war mir nie aufgefallen, stört mich aber nicht.
zum Beitrag12.12.2019 , 00:44 Uhr
"Mit denn - datz ward nixsz …"
Moinmoin Herr Amtsgerichtsrat :-) Ick wull ja ok mal n beeten wat mit "Service" maken - awers dat weer nu ok allens. Bin all wedder mit de Fingers mang den Deeg.
Goode Nacht un op een annermol.
zum Beitrag12.12.2019 , 00:15 Uhr
"'Peter Handke ist ein Kretin. Er hat die Opfer des schwersten Verbrechens im postfaschistischen Europa verhöhnt' Postfaschismus? Jugoslawien und das Danach war Postkomunismus."
Missverständnis Ihrerseits: Frau Akrap schreibt vom "postfaschistischen Europa" (= Europa nach 1945) und nicht vom postfaschistischen Jugoslawien.
zum Beitrag12.12.2019 , 00:04 Uhr
"Der Artikel bzw. Frau Akrap traut sich m. E. deutlich zu werden, Haltung zu zeigen, wenigstens die Zweifel und das Rumgeeiere zu benennen."
Für Rumgeeiere halte ich es, sinngemäß zu schreiben: "Keine Ahnung, wer alles woran schuld war, aber die Welt hat damals in Bosnien versagt und jetzt, wo es um den Nobelpreis geht, fällt mir das alles wieder ein und bringt mich auf, deshalb ist wenigstens endlich mal eine Handke-Beschimpfung fällig, dieses Arschloch, und er schämt sich nicht mal".
Es geht nicht um Verteidigung Handkes. Klar kann man ihn beschimpfen. Aber bringt das Erkenntnisgewinn? An bloßer „Haltung“ liegt jedenfalls mir im Journalismus nicht – schon gar nicht, wenn sinngemäß daneben steht: Eigentlich reagieren wir ja nur so heftig, weil wir das, was damals geschah, selbst nicht richtig einordnen konnten, aber es war nun mal eine Schweinerei und Handke ist jedenfalls ein Miesling, der es verdient. (Darauf, dass es so da steht, sollte meine Zitierorgie hinweisen.)
Einen differenzierten Rückblick in die damalige Gemengelage aus Journalismus und Politik samt einer Einordnung von Handkes Äußerungen hätte ich erhellender gefunden. Aber sei's drum - es war halt eine textlich etwas ausgeuferte Randbemerkung von mir.
„’Hauen’ Sie auf Frau Akrap ein, weil sie eine Frau ist?“
Klar. Und ich esse auch kleine Kinder, am liebsten gebraten. Meinen Sie nicht, dass Sie die Gewaltschwelle hier etwas zu niedrig ansetzen? ;-)
zum Beitrag11.12.2019 , 19:10 Uhr
Hier nochmal der Artikeltext, eingekürzt auf seine zentralen Aussagen: "Peter Handke ist ein Kretin, ein Arschloch. Dennoch hat die Entscheidung, dem österreichischen Schriftsteller am 10. Dezember in Stockholm den Nobelpreis für Literatur zu verleihen, etwas ausgelöst, das gut war. ... Noch einmal musste die ganze Welt zur Kenntnis nehmen, dass sie im Bosnienkrieg versagt hat. ... Noch in den 1990ern und bis in die nuller Jahre hinein hätte ich das nicht ganz so gesehen. Ich bin in meinen Ansichten zum blutigen Zerfall Jugoslawiens gefühlt drei bis fünf Mal um den Block gelaufen. Und ich kann nicht ausschließen, dass ich vielleicht nochmal rummuss. ... Wer war also jetzt Herrscher und wer war Beherrschter? Mit wem sollte man jetzt solidarisch sein? ... Von Nato bis Russland, von Peter Handke bis Jürgen Elsässer – alle waren da und alle quatschten mit. Ahnung aber hatten die wenigsten. ... Ich wollte irgendwann von diesem ganzen Schlamassel nichts mehr wissen. Und damit war ich, obwohl ich zu der Zeit keine deutsche Staatsbürgerin war, Teil der deutschen Mehrheit. ... Die Vehemenz, mit der Peter Handke heute weltweit für seine Haltung zu Serbien angegriffen wird, ist auch mit der Überforderung von damals zu erklären. Man holt nach, was ausgeblieben ist, als die Verbrechen geschahen."
Bedeutet das jetzt sinngemäß soviel wie …
Der Vorteil des Nobelpreises an Handke liegt darin, dass ich, Doris Akrap, und der Rest der Welt (oder doch die deutsche Mehrheit) nun endlich sagen können: die Welt hat damals versagt, auch wenn wir seinerzeit wegen der unübersichtlichen Gemengelage noch nicht so genau wussten, wer alles genau und warum – und heute eigentlich auch noch nicht – aber nun wollen wir doch endlich mal – wenn auch verspätet – Versäumtes nachholen und Peter Handke als Kretin und Arschloch bezeichnen (und außerdem noch Bosnien in die EU aufnehmen).
… oder irre ich mich?
Was immer von Handke zu halten ist - der Artikel jedenfalls ist auch nicht so besonders.
zum Beitrag14.10.2019 , 22:47 Uhr
Zu viel des Lobs. :-) Ansonsten: jede Erwartungshaltung in puncto Beantwortung an wen auch immer sei ferne von mir, schließlich sitze ich als Fast-Nie-Schreiberin in der taz-Weinstube mehr unterm als am Tisch und vor allem tief im Glashaus. ;-) Aber ist ja alles Kür und nicht Pflicht. Ich schau wieder rein.
Den Herrn Amtsgerichtsrat betreffend: meinen Sie die freundlichen Worte von WE, oder hab ich was verpasst?
zum Beitrag14.10.2019 , 00:34 Uhr
Merkwürdige Absatzgestaltung ist das hier neuerdings ... so raumgreifend wollte ich gar nicht erscheinen.
zum Beitrag14.10.2019 , 00:27 Uhr
Danke :-) Es freut mich, dass Sie meinen Schrieb nicht als persönlichen Angriff gedeutet haben - im Netz weiß man ja nie sicher, wie man verstanden wird. Aber da meine Zeichenzahl und meine verfügbare Zeit verbraucht waren, verließ ich mich darauf, dass es schon richtig bei Ihnen ankommen wird - et voilà! :-)
Mein Mitteilungsdrang geht nun nicht so weit, dass ich mich nur wegen irgendwelcher blinden Flecken zu Wort melden würde (zumal wir die alle haben, wie Sie richtig anmerken).
Es ging mir vielmehr um den Hinweis darauf ... ... dass das soziale Leben im Netz anscheinend irgendwie ähnlich, aber nicht deckungsgleich zu dem im RL verläuft ... dass das aber wegen der Ähnlichkeit oft nicht deutlich wahrgenommen wird und ... dass die Abweichung Folgen für das zwischenmenschliche Verhalten hat. Zunächst für das im Netz.
Wo aber das RL hinter dem virtuellen verblasst - und das könnte z. B. bei dem Halle-Täter so gewesen sein -, verändert es womöglich auch das RL-Verhalten. In welchen Details das Netz soziale Beziehungen gegenüber denen im RL verändert, und warum das so ist, darüber will ich jetzt, mit einem Bein im Bett, nicht weiter herumvermuten. Aber ich finde, es lohnt sich überhaupt, der Frage nachzugehen - auch ganz unabhängig vom Halle-Fall oder sonstigen Terroristen. Im Hinblick darauf aber natürlich besonders.
Zu Ihrer Antwort noch eine Frage. Sie schreiben: "Ich würde in Ihrem Beispiel vermutlich die betreffende Person nicht-öffentlich ansprechen. In einem Vier-Augen-Gespräch."
Es geht hier konkret ja um Sammysteins - gar nicht an Sie persönlich gerichtete - Forderung, die Opfer anstelle des Täters in den Fokus zu rücken. Man muss diesen Anspruch nicht teilen, seine Äußerung ist aber auch bei strengsten Maßstäben vertretbar. Hätte er das als unbekannter Gast am Tisch in der Weinstube gesagt, hätten Sie dann wirklich ein 4-Augen-Gespräch gesucht? Wozu? Würden Sie nicht vielmehr offen & höflich reagieren, aber auf den Versuch des "Rauswurfs" verzichten?
zum Beitrag13.10.2019 , 15:44 Uhr
"Und im wirklichen Leben lasse ich mich im realen Kontakt sogar duzen. ... Aber nur in der Gastronomie."
Erlauben Sie mir an dieser Stelle eine Einmischung in das Geplänkel, weil ich finde, des es einen Aspekt Ihrer Frage beleuchtet, "wieso ein MENSCH aus unserer Mitte ... derart aus dem Ruder läuft, dass er andere Menschen tötet".
Sie selbst stellen ja ausdrücklich und berechtigterweise, wie ich finde, den Bezug zum Verlust der traditionellen Gemeinschaftsformen zugunsten virtueller Gemeinschaften im Netz her. Sie fragen auch, "ob die Tat ohne Internet auch so stattgefunden hätte".
Kameraschwenk in die Gastronomie: Großer Tisch in süddeutscher Weinstube, an dem Sie oft und gern sitzen und auch regelmäßig vertraute Bekannte treffen. Natürlich sind ständig auch neue oder seltenere Gäste dabei. Man unterhält sich, und einer der anderen macht in die Runde hinein eine (ethisch akzeptable) Aussage, die Sie nicht teilen. Sie runzeln vielleicht die Stirn, vielleicht äußern Sie auch Einwände in sozialverträglicher Form.
Was Sie - als jemand, der auf Höflichkeit Wert legt und der selbst elaborierte Umgangsformen pflegt - keinesfalls täten, ist: dem anderen sagen, er passe nicht an diesen Tisch und solle sich doch überlegen, ob er an einem anderen nicht besser aufgehoben wäre.
Genau dies tun Sie aber in der virtuellen Umgebung der taz-Kommentarseite.
Wie kommt es, dass soziale Verhaltensweisen, die Sie im RL außerhalb Ihrer Privatsphäre im Umgang mit anderen zweifellos und selbstverständlich praktizieren, im Netz von Ihnen (und womöglich auch den meisten anderen) nicht in gleicher Weise gepflegt werden - ohne dass das überhaupt ins Bewusstsein zu dringen scheint?
Denn den vielleicht wenig zartfühlend vorgebrachten, aber sachlich, wie ich meine, sehr berechtigten Hinweis von Roi scheinen Sie gar nicht zu verstehen.
Wenn Sie die Veränderung Ihres eigenen Verhaltens im Netz bedenken, dann, glaube ich, haben Sie eine Teilantwort auf Ihre eingangs zitierte Frage.
zum Beitrag12.10.2019 , 17:20 Uhr
Merci, Herr Amtsgerichtsrat - Szie szind jümmers ein Quell der Freude :-))
zum Beitrag11.10.2019 , 22:46 Uhr
"Wir sind verantwortlich, dass sich Menschen, die hier leben, sicher fühlen."
Selbstverständlich. Aber weniger holzschnittartige Aufgeregtheit und mehr ruhiges Selbstbewusstsein erscheint mir dafür zweckmäßiger. Insofern handelte es sich um eine eher ironische Frage.
zum Beitrag11.10.2019 , 22:45 Uhr
"Machen Szie szich man nich szonn Kopp"
Na, wenn Szie das szagen - ... ;-)
Frag mich aber schon seit geraumer Zeit: "Wer spinnt jetzt - ich oder die anderen?" Irritierend, wenn die anderen so viele sind.
Falls mit "öfter mal die Pfoten aus dem Teig" mehr Kommentare gemeint sein sollten: Schreibhemmung. Ich sondere privat halt nur phasenweise Schriftliches ab.
Gute Nacht :-)
zum Beitrag11.10.2019 , 14:52 Uhr
"(E)in Volk von Nazi-Totschlägern"? "Wir Deutschen müssen nun ..."
Ist das eigentlich eine Sonderform völkischen Denkens?
zum Beitrag11.10.2019 , 14:23 Uhr
@5ENDER
Vergessen: "... so bescheuert wie die Massen sind."
Solche Äußerungen passen übrigens auch ganz gut in die Symptomatik einer narzisstischen Störung - in deren Nähe ich Sie damit ganz sicher nicht rücken will. Aber der Schnittpunkt ist so ein Touch allgemeiner Verächtlichkeit, der weit verbreitet, aber für die NPS typisch ist. Und ich finde, es schadet nicht, bei sich selbst ein Auge auf so etwas zu haben. ;-)
zum Beitrag11.10.2019 , 13:56 Uhr
„Das Verhalten spricht meiner Meinung nach eher für einen psychisch gestörten Einzeltäter … Selbsthass spricht auch für einen gestörten, nicht für einen echten Überzeugungstäter.“
Selbstverständlich – ich habe das nicht ausdrücklich formuliert, aber natürlich ist Selbstverachtung / Selbsthass immer Teil einer psychischen Störung, und das gilt auch für erweiterten Suizid (wofür ich solche Taten, wie gesagt, halte). Ich tippe auf eine erhebliche narzisstische oder dissoziale Persönlichkeitsstörung. Dass er im eigentlichen Sinne kein „Überzeugungstäter“, sondern ein Hasstäter ist, zeigt ja auch der Tathergang: zwar hat er Juden und Muslime gezielt angegriffen, aber er hat eben auch sonst wahllos auf jeden geschossen, der seinen Weg kreuzte, wie ein Amoktäter. Dass ich die Motivlage bei „selbstradikalisierten“ islamistischen Einzeltätern ähnlich sehe, schrieb ich ja schon.
„In der Gesellschaft hier sind wahrscheinlich die ganzen Verrückten, Depressiven und Drogensüchtigen in Wahrheit die Normalen, so bescheuert wie die Massen sind. Manche verlorene Seelen wollen sich dann halt mal stark fühlen und laufen Amok, irgendein Grund findet sich doch immer.“
Die „Verrückten, Depressiven und Drogensüchtigen“ gehören natürlich nicht in einen Topf, aber, bezogen auf den Halle-Täter: ja, die Prävalenz gerade narzisstischer Störungen ist außerordentlich hoch. Das Problem der radikalen / extremen Rechten ist in Bezug auf solche persönlichkeitsgestörten Hasstäter keine umfassende ideologische Infiltration, sondern die Bereitstellung von stark verbreiteten „Narrativen“, von Sündenböcken, die den persönlichkeitsgestörten Einzeltätern als Projektionsflächen für ihren Hass dienen können.
zum Beitrag11.10.2019 , 13:46 Uhr
Ah, bonjour, Herr Amtsgerichtsrat :-)
Ja. Der verlinkte Artikel kommt allerdings zu dem Schluss: "Auf die Tat in Halle muss mit mehr Aufklärungsarbeit reagiert werden, mit Solidarität und Engagement gegen Neonazis vor Ort."
Ich weiß nicht. Liest man jetzt ja viel. Nützen wird es, meine ich, nichts. Wen und was will man denn "aufklären"?
Jemanden wie den Halle-Täter interessieren doch Wahrheiten gar nicht, solche Leute suchen "Entladungsmöglichkeiten". Die brauchen den Blödsinn, den sie verkünden, doch als Projektionsfläche für ihren Hass, der ein Ventil sucht - dieses Ventil werden sie sich durch Aufklärung nicht nehmen lassen.
Wenn man diesen Sumpf trockener legen will, dann müsste man das Frustrationspotential verringern, das der Kern des Übels und u. a. sicherlich auch eine Kehrseite eines ziemlich enthemmten Kapitalismus ist. Aber das ist ein weites Feld – und beseitigen lässt es sich wohl ohnehin nie ganz.
Trotzdem: Wenn ich sehe, wie manche nun „eine Wiederkehr von 33“ befürchten und sie auch aktiv bekämpfen wollen (was immer das konkret heißen soll), dann gerät nach meinem Eindruck zu sehr aus dem Blick, wie sehr der NS durch Unzulänglichkeiten der Weimarer Verfassung und vor allem durch die demokratiefeindliche Zwischenkriegsgesellschaft begünstigt wurde.
Beides hat sich geändert. Ich meine, man könnte daraus – trotz allem – auch ein gewisses Maß an selbstbewusster Gelassenheit ziehen.
Aber ich merke auch, dass ich in gewisser Weise „den Anschluss verliere“. Ich kann diese panische Angst vor „den Rechten“ nicht aufbringen, halte sie teils sogar für problemverschärfend – und frage mich, ob das das Alter, Naivität, geistige Trägheit oder doch so etwas wie Vernunft ist. Vielleicht ja etwas von allem.
zum Beitrag10.10.2019 , 14:51 Uhr
Ergänzend: Wichtig ist im Zusammenhang von Selbsthass, der sich gegen andere kehrt, auch der von mir versehentlich gelöschte Hinweis auf die laute Selbstbezichtigung des Täters als "Versager" während der Tat.
zum Beitrag10.10.2019 , 14:46 Uhr
"Genau das ist aber falsch. Einfach den Stempel Menschenhass drauf ohne Ursache und Analyse."
Nein, das muss nicht falsch sein. Ich meine, dass Selbst- und Menschenhass in diesem Fall und in anderen Fällen tatsächlich eine tragfähige Erklärung sein können - auch wenn die Ihren Drang nach Fortschritt in der Bekämpfung radikal Rechter nicht befriedigt.
Dieser Mann scheint einfach randvoll von unkontrollierbarem narzisstischem Frustrationshass zu sein, der sich prinzipiell gegen alles richten konnte. Das zeigt sein abstruses "Manifest" gegen Juden und Feminismus, das zeigt auch der Tathergang: zunächst der gescheiterte Angriff auf die Synagoge, dann die zufällige Ermordung der Passantin und die gezielte des Mannes im Döner-Imbiss.
Der erheblich verstärkende Faktor, der solche Leute eher als noch vor 20 Jahren zur Zeitbombe werden lässt, ist m. E. das Internet, dass es solchen Einzeltätern ermöglicht, sich in einer Gemeinschaft der frustrierten "Mithasser" bestärkt zu sehen, während man früher eher einsam oder mit drei, vier Gleichgesinnten am Stammtisch verschimmelte.
Wenn man einen Blick in die einschlägigen Sumpfgebiete des Netzes wirft (PI & Co.), dann weiß man, welch aufgestauter Hass in diesen Köpfen steckt. Der kann dort hemmungslos und ohne Restrücksicht auf soziale Normen des Reallebens ausgelebt werden. Vielmehr sind Hass und gewalttätige Sprache dort die geltende Sozialnorm.
Diese Leute haben früher eventuell im Suff Frau und Familie verprügelt. Heute, womöglich geschieden in ihrer Ein-Zimmer-Butze, wissen sie nicht mehr, wo sie ihren Frustrationsstau entladen können. Aber im Netz multipliziert sich ihre Wut mit der von vielen.
Dieses Milieu ist ein optimaler Nährboden für gewalttätige Selbstinszenierungen nach Art von Halle oder Christchurch, die eigentlich erweiterte Suizide sind (Ähnliches gilt wohl auch für Anschläge islamistischer Einzeltäter). Bezeichnenderweise spielte das Netz bei allen Taten dieser Art eine verstärkende Rolle.
zum Beitrag15.09.2019 , 19:02 Uhr
Statt nur 42 zu schreiben, verweise ich auf Marx, der ja von künftigen Möglichkeiten der Automatisierung noch wenig wusste. Er schrieb bekanntlich vom Selbstzweck menschlicher Entfaltung als dem "Reich der Freiheit, das aber nur auf jenem Reich der Notwendigkeit als seiner Basis aufblühn kann", das aus notwendiger und daher unfreier Tätigkeit entsteht.
Dazu gehört z. B. das Fahren, sobald man es nicht freiwillig macht. Logistik-Dienstleister kommen mir da spontan in den Sinn, aber auch jeder, der nur von A nach B muss.
Das Dasein eines Paketdienstfahrers wird für ihn selbst nicht überflüssig, sobald seine Arbeitskraft durch Automatisierung unnötig wird.
Je kleiner das Reich der Notwendigkeit durch den Einsatz von Technik wird, desto größer könnte die Freiheit von immer mehr Menschen sein - vorausgesetzt, es werden gleichzeitig die Verteilungs- und die Umweltfrage gelöst.
Da natürlich liegt das Problem. Denn Menschen halten die Existenz anderer nur dann für wirklich notwendig, wenn sie für den anderen irgendwie positiv besetzt ist (Zuneigung und/oder Nutzen im weitesten Sinne; Verweis auf "Der dritte Mann", Riesenrad-Szene).
Da die emotionale Kapazität für belastbare Zuneigung normalerweise begrenzt ist ("Seid umschlungen, Millionen" funktioniert für die meisten Menschen nicht), muss man also den (potentiellen) Nutzen anderer Menschen so erhöhen, dass er für das Individuum mehr wiegt als deren unliebsame Konkurrenz als Verteilungsteilnehmer und Umweltschädiger.
Menschen müssen in ihrer Gesamtheit wieder als wertvoll gelten, weil man keine Sorge mehr hat, wie man sich ihrer Menge erwehren soll.
Das dürfte leichter möglich sein, wenn die Gesamtzahl der Menschen längerfristig deutlich sinkt, mindestens auf unter 2 Milliarden.
Und nein, dagegen spricht nicht, dass die ärmsten Menschen mit den hohen Geburtenraten heute einen so viel kleineren Anteil an Wohlstand und Umweltschädigung haben. Auch die wollen ja künftig ihren gerechten Teil vom Reich der Freiheit.
zum Beitrag12.05.2019 , 10:54 Uhr
Moin - was Sie nicht wissen können, ich Ihnen aber immer schon mal mitteilen wollte: Dass ich vor Jahren, als ich Sie hier entdeckte (also für mich), ernsthaft die Möglichkeit erwog, Sie könnten HR nach Genuss einer Flasche Whiskey sein (ja, schon sehr lange her).
> www.taz.de/Essay-S...bb_message_3784571
zum Beitrag12.05.2019 , 10:53 Uhr
Jahre später:
Seit einer Woche bin ich nun selbst Post-..., na ja, Ministroke (TIA) und habe mir nunmehr ein hässliches kleines Elektroklavier plus Hanon-Übungen besorgt, zwecks Erlernung der getrennten Rechts-Links-Händigkeit. Und irgendwann arbeite ich dann auch mal Ihre Leseliste ab.
Allen Ernstes, ich weiß gar nicht, wie Sie Ihr Leben mit so vielen Begabungen ...
- Rudern wohl eher nicht mehr, ok, aber Muzik in mehreren Sparten, ganze Bibliotheken auswendig hersagen lernen, Enkel wickeln und kochen etc. pp. -
... rein zeitlich bewältigt bekommen - und es dann noch schaffen, nebenher die taz vollzuschreiben. Ich staune.
Scheunen Sünndag ;-)
zum Beitrag03.05.2019 , 15:22 Uhr
"Die einzigen Gemeinwesen, in denen der Sozialismus z.T. funktioniert, sind Kibbuze in Israel. Allerdings zum Preis einer vollkommenen Aufgabe der Privatsphäre des Einzelnen."
Eine - mit Abstrichen - erfolgreiche genossenschaftliche Sozialismus-Variante ist z. B. Mondragon: de.wikipedia.org/w...C3%B3n_Cooperativa
Aber auch dort führen die widerstreitenden Ansprüche von Ökonomie und Solidarität zu auseinanderdriftenden Interessenlagen, die in jedem sozialistischen Projekt ein unvermeidlicher Keim des Zerfalls sind.
Der Anspruch auf wechselseitige Solidarität muss ja "gegen den Strom schwimmend" aufrechterhalten werden, und die Bereitschaft dazu ist veränderlich.
Jedes Konzept wird die Tendenz haben mit der Zeit unterlaufen zu werden und sich vom Solidarprinzip zu entfernen. Man muss also solche Entwicklungen von vornherein einplanen und Wege finden, sie auszuhebeln.
Die Tora sah für den regelmäßigen sozialen Ausgleich übrigens das "Jubeljahr" vor: de.wikipedia.org/wiki/Erlassjahr
zum Beitrag03.05.2019 , 11:48 Uhr
„Irgendwie erwarte ich, dass, wenn ich eine Landesgrenze überwinde, es auf der anderen Seite anders aussehen müsste. Müsste sich nicht die Landschaft schlagartig verändern? Die Häuser eine andere Bauweise haben und die Menschen andere Kleidung tragen? Da wird so viel Wind um diese Grenzen gemacht – und am Ende sieht es meistens dies- und jenseits ziemlich ähnlich aus.“
Dürfte eine Frage des Alters sein. Die Grenzen wurden ja deshalb durchlässig gemacht, weil Unterschiede im Wirtschaftsprozess stören, und nicht, damit Urlauber möglichst reibungslos das Land wechseln können. Diese Version wurde den dummen Lämmchen erzählt, die von den harten ökonomischen Interessen hätten verunsichert werden können. Nun macht der Kapitalismus nicht nur im Straßenbild mit den überall gleichen Ladenketten die Unterschiede platt.
Ich erinnere mich sehr wohl an eine Zeit, in der die Welt hinter der Grenze anders aussah, roch und schmeckte. Damals, als man selbst auf dem Weg nach Luxemburg noch kontrolliert wurde. Und Geldumtausch wie überhaupt fremde Währung erhöhte das Gefühl von Andersartigkeit, für das ich doch schließlich das eigene Land verließ.
Wenn Diversität intranational so positiv gesehen wird, warum findet man ihre Einebenung auf europäischer Ebene dann so uneingeschränkt begrüßenswert?
zum Beitrag03.05.2019 , 11:10 Uhr
„Wie sieht den die Utopie von Herr Scheuer aus?“
Des a Ruah is im Land, und ois bleibt, wias is.
zum Beitrag03.05.2019 , 11:00 Uhr
„Vielleicht ist der Mensch eine soziale Fehlkonstruktion. Wäre er sonst auf die Idee gekommen, Reichtum auf Kosten anderer anzuhäufen und das Privateigentum zur Religion zu machen?“
„Der Mensch“ ist die Konstruktion, als die er bis an diesen Punkt gekommen ist. Evolution hat bekanntlich kein Ziel, das der Lebensqualität für alle schon gar nicht. Trotzdem kann man es natürlich anpeilen, in der Hoffnung, dass die menschliche Konstruktion sich als hinreichend flexibel erweist, um Gemeinwohl-Ziele aus eigenem Entschluss zu verfolgen.
Aber vieles spricht dagegen, dass die Ausrüstung dafür genügt.
zum Beitrag03.05.2019 , 02:06 Uhr
Moin moin - woans Licht, woans Scheffel? Les ik nu all dat tweete mol vun Se, man dat is bloots mien norddütsch-frökenhaftige Dezenz. :-))
Nee, soo bescheiden bin ich ja gar nicht. Aber meine "klassische Unverbildung", die Sie für's Musikalische so richtig konstatieren, kann ich als breit angelegte "Häppchen(un)bildung" auf so ziemlich allen Gebieten vorweisen. Damit trifft man im Netz unvermeidlich ständig auf Fachleute in ihren jeweiligen Spezialgebieten - und das in einer oft kontrovers gestimmten Umgebung. Für solche Fällen vorbeugend den Scheffel über meine Tranfunzel zu stülpen ist also eine strategische Defensivwaffe. Ich verspreche also nix! ;-)
Was die Authentizität angeht, frage ich mich, ob die Aufnahmetechnik der „Idee“ des Jazz nicht prinzipiell im Weg steht Datum und Ort von Jazzaufnahmen als „Einmaligkeitsstempel“ ändern ja nichts daran, dass jeder Tonträger, auf dem sie vermerkt sind, dann unendlich oft abspielbar ist. So etwas verändert die Hörgewohnheiten der Zuhörer doch in einer Weise, der die Sorte „One-Trick-Pony“ mit der CD im Kopf wahrscheinlich eher entgegenkommt.
Was mich noch interessiert: Auf der Benny-Green-HP wird der Vater ja auch folgendermaßen zitiert: ‘if you’re really interested in this music we’ve been listening to, you should understand that it’s a black people’s music. other people can play it and enjoy it; i do as you can see, but you need to know where it’s coming from’.
Die Betonung der „schwarzen“ Herkunft von Jazz und anderen musikalischen Richtungen als etwas, das weißen Musikern unbedingt bewusst sein soll, ist ja nicht neu, hat also nichts mit den gegenwärtigen Debatten um Identität und kulturelle Aneignung zu tun - erinnert mich aber doch daran. Spielt das für Ihre Musik eine besondere Rolle?
zum Beitrag02.05.2019 , 02:01 Uhr
Hatte wegen müde gar nicht weiter geschaut - blindes Marzipan stolpert nächtens durchs Netz, findet Korn und sieht es nicht. Aber mit einem aufmerksamen Leser ... ;-)
Mir fehlt, fürchte ich, das unverstellte Gespür für musikalische Ausdruckskraft, wie Green es schildert, und das ja auch Ihnen offenbar vertraut ist. Jazz bietet dafür wegen der Improvisation sicherlich auch unmittelbareren Zugang als die europäische Kunstmusik mit ihrem Anspruch der Werktreue.
Und dann denke ich, dass man auch selbst Musik machen muss, um dieses Gespür zu bekommen. Und zwar ziemlich gut. Als bloßer Zuhörer bleibt man, glaub ich, immer so eine Art Trockenschwimmer. Man kann sich einfühlen, aber in gleicher Weise erleben kann man es nicht.
Was nichts daran ändert, dass ich schon als Kind gern Jazz hörte, wegen der spezifischen Tonalität. Ich nenn die ja "mittellagig", weil weder Dur noch moll, wahrscheinlich durch die Blue Notes - theoretisch bin ich ahnungslos.
(Ihre gelegentlichen familiären Randbemerkungen haben übrigens oft auch einen Ton liebevoller Verbundenheit wie bei Green, der mich beim Lesen freut.)
zum Beitrag01.05.2019 , 02:57 Uhr
Noch ein "einarmiger Pianist": www.youtube.com/watch?v=ufL-DiNIDB0
Ebenfalls :-)
zum Beitrag30.04.2019 , 20:07 Uhr
"Von einer „Sozial-Greta“ hab ich doch gar nix geschrieben."
Nein, aber ich - in meinem ersten Kommentar, auf den Sie sich bezogen hatten.
Der wiederum bezog sich auf Gerhard Krause: "Vielleicht finden 'wir' noch die Greta der sozialen Revolution, hier reicht bereits Rückbesinnung."
Was Missversztändnisse! Aber sein Sie darob nicht wirsch. Sie sollen mir die Welt nicht erklären - ich wollte nur verstehen, was Sie an meiner "Welterklärung" störte.
Merci vielmals soweit :-)
zum Beitrag30.04.2019 , 17:39 Uhr
" ... und lieber alles unten im Vorderhaus abgibt."
Bei der wachsenden Bedeutung des Internethandels wäre es langsam angebracht, Paketbriefkästen in Mehrparteienhäusern einzurichten, so selbstverständlich wie Postbriefkästen. Sollte jemand keine Ablageverfügung erteilen wollen, die den Fahrer von der Quittung befreit, kann man ja von der Zustellung gleich zugunsten von Abholstationen absehen.
zum Beitrag30.04.2019 , 17:34 Uhr
"Die Fahrer tun mir leid, aber das System muss erst kollabieren bevor sich was an den Arbeitsbedingungen ändert."
Mit so viel branchenspezifischem Mitgefühl rechne ich erst bei einem Massensterben. Eher finde ich, dass verdi die Logistiker mit Streiks angreifen müsste.
Allerdings bin ich nicht informiert, inwieweit man das schon versucht hat, aber ich schätze, der Organisationsgrad unter den Fahrern ist denkbar niedrig. Und das muss sich natürlich ändern, denn bei hoher Beteiligung hätten Paketboten eine beachtliche und Streikmacht - mehr als die Amazon-Mitarbeiter, die verdi regelmäßig in ihren Lohnforderungen unterstützt.
zum Beitrag30.04.2019 , 17:26 Uhr
"Es gibt eine Studie, die die ökologischen Vorzüge des Versandhandels belegt."
Guter und wichtiger Hinweis. Internethandel ist - außer für Frischwaren - unter so ziemlich allen Aspekten sinnvoller als stationärer Handel (es sei Konsum ist Freizeitbeschäftigung - Deppenstichwort "Shopping").
Bezahlung und Arbeitsbedingungen der Logistik-Arbeiter müssen natürlich angehoben werden.
Deswegen aber zum stationären Handel zurückzukehren hat was von Weberaufstand: Maschinenstürmung, um die Handarbeitslöhne zu halten.
Automatisierung bedeutet im Prinzip Fortschritt für alle, auch in Handel und Logistik.
Das muss nur endlich politisch gestaltet werden, statt empört über private Verweigerungsmöglichkeiten nachzudenken.
Online-Kunden geben solange den Paketboten bei jeder Zustellung Geld, wie in der Kneipe längst üblich. Nicht als "Trinkgeld", sondern als fixe Ausgleichsabgabe für den eigenen einseitigen Kostenvorteil.
zum Beitrag30.04.2019 , 15:44 Uhr
"... noch meine grenzenlos Bewunderung für Ihre musikalische Bandbreite - vor allem den Post-Stroke-Beginn mit dem Piano mitzuteilen", sollte es heißen.
zum Beitrag30.04.2019 , 15:41 Uhr
"Was ist an dem Satz denn so schwer zu verstehen?"
Ich hatte irgendeinen Hintersinn darin gesucht. Gemeint ist wohl einfach "Wer zum eigenen Nutzen soziale Missstände verursacht, legt damit unvermeidlich selbst den Keim zum Sozialprotest."
Das wird so sein, erklärt aber wenig.
Vielleicht reden wir aneinander vorbei. Unter einer „Sozial-Greta“ verstehen Sie möglicherweise jede Initiatorin von Sozialprotesten. Für nachhaltigen Erfolg ist es aber mit unorganisiertem Aufruhr nicht getan. Was beispielsweise aus den Gelbwesten-Protesten wird, lässt sich noch nicht sagen, aber ich sehe nicht, dass damit mehr als kosmetische Korrekturen erreicht werden können.
Ich dagegen meine den Anstoß von etwas anhaltend Schlagkräftigem wie der traditionellen Arbeiterbewegung, über deren Erfolg (trotz späterer Verbürgerlichung) wir offenbar einig sind.
Erfolgreich war sie durch breite Solidarität und so etwas wie "Klassenbewusstsein". Das brachte die nötige Geschlossenheit für mehr als bloße Strohfeuerproteste.
Vergleichbares sehe ich gegenwärtig nicht.
zum Beitrag30.04.2019 , 15:37 Uhr
Konnt' ja auch erst achteran bemerkt werden - kam mir nämlich eine Minute vor Tagesende in den Sinn. ;-) (Geburtstag meiner Kindergartenfreundin, vergess ich nie – dass Ihrer auf denselben Tag fällt, ist hängen geblieben.)
Dereinst wird auf meinem Grabstein stehen: Wie immer - zu spät. ;-)
Weshalb ich ja auch Kommentare nur immer unzulänglich beantworte. Ich bin mehr das Modell für die Goethezeit, als schriftliche Antworten auch mal 6-8 Wochen dauern durften.
2 weeks ago hab ich z. B. verabsäumt, noch meine grenzenlos Bewunderung für Ihre musikalische Bandbreite - vor allem den Post-Stroke-Beginn mit dem Piano. Letzteres war damals wohl auch ein gutes Training für den rekonvaleszenten Brägen, wie? :-)
www.youtube.com/watch?v=8fRXmjLU_RQ
Nun ja, ich kann's nicht. Schade.
zum Beitrag30.04.2019 , 00:04 Uhr
Bonjour, Monsieur Amtsgerichtsrat - könnt' es wohl sein, dass Sie justament die letzten Krümel der Geburtstagstorte oder die letzten Champagnertropfen genießen?
Wenn ja: Many happy returns und - in Anlehnung an K. T. und Martje Flohr - "Et gah ju wol op jüms olen dage!"
(Wenn mich die Erinnerung getäuscht hat, übertragen Sie's auf den richtigen Tag - nun ist eh schon der nächste ;-) )
zum Beitrag29.04.2019 , 23:41 Uhr
> gendergerechte Sprache ... steht für das Ziel einer zukunftsoptimistischen Gesellschaft. ... Eine so einfache wie wirkungsvolle Strategie könnte sein, möglichst konkret statt verallgemeinernd zu schreiben. In literarischen Texten kann die „Du-Form“ nicht nur „man“, sondern auch Distanz auflösen. <
Wer literarische Texte schreibt, der weiß hoffentlich, wann es "Du" oder "man" oder was auch immer heißen soll. Literarische Qualität braucht Sprachgefühl und Sprachgenauigkeit.
Beim Lesen solcher Vorschläge habe ich eine spontane Assoziation von der Art "sozialistischer Realismus" - Gebrauchskunst mit gesellschaftspolitischer Zielsetzung. Danke, aber nein danke.
zum Beitrag29.04.2019 , 01:07 Uhr
Später Dank für die Erläuterung.
Nachvollziehen kann ich sie allerdings nicht - insbesondere habe ich diesen Satz nicht verstanden: "Im weiteren Sinne werden soziale Protestbewegungen doch primär immer von denselben Leuten initiiert, die auch hauptverantwortlich für die sozialen Missstände sind."
Man könnte natürlich sagen, dass heutige Gewerkschaften (und noch mehr die Betriebsräte großer Unternehmen) mitverantwortlich für den sozialen Missstand Arbeitslosigkeit sind, weil sie sich vor allem als Interessenvertreter von Arbeitsplatzbesitzern sehen, nicht von Arbeitslosen. Aber ich sehe sie heute nicht mehr als Initiatoren sozialer Protestbewegungen.
Und für die Verursacher von Wohnungs- und Bildungsproblemen gilt das erst recht.
Meiner Meinung nach war die historische Arbeiterbewegung durchaus nicht erfolglos, aber die Erfolge wurden durch zeitspezifische Gegebenheiten begünstigt, die ich momentan so nicht mehr sehe (undurchlässige Gesellschaft, relativ größere gesellschaftliche Homogenität, geringere Individualisierung u. a.).
Und man kann es doch auch so sehen: Nur weil die Arbeiterbewegung so gut organisiert war, konnte sie überhaupt erfolgreich sein. Allerdings ging mit diesem erfolgsträchtigen Weg die Verbürgerlichung unvermeidlich einher.
Sollte man deshalb soziale Proteste wünschen, die am Ende wirkungslos bleiben, weil ihnen die Nachhaltigkeit fehlt, nur um die "Zähmung durch Erfolg" zu vermeiden?
zum Beitrag28.04.2019 , 23:49 Uhr
Spät, aber nichtsdestowenigertrotz: Vielen Dank an Sie für die Hinweise!
zum Beitrag26.04.2019 , 18:44 Uhr
Stimmt. Und ich bin auch nichts Anspruchsvolleres gewohnt.
Normalerweise nehme ich das Thema höchstens im Rahmen dessen wahr, was die Netz-Presse hergibt. An ein Buch der "Podiumsteilnehmerin mit differenzierter Kritik" (K. M. Hübsch) erinnere ich mich allerdings, deren zentrales Argument (Entsexualisierung des Äußeren als islamischer Weg zur Emanzipation der Frau) mich in mehrfacher Hinsicht nicht überzeugte. Etwas Ähnliches scheint sie auch in Frankfurt vorzutragen.
Sie hatten mir zum Thema vor langer Zeit mal Texte von Musliminnen aus dem nordafrikanischen Raum (?) verlinkt. Wie so oft bin ich leider nicht gleich zum Lesen gekommen, später ging's unter.
Lässt sich eine Diskussion des Kopftuchthemas, die Ihrem Qualitätsanspruch gerecht wird eventuell in eine überschaubare Textmenge fassen? Oder könnten Sie ersatzweise mit ein paar Stichworten benennen, was solch eine Diskussion jedenfalls kennzeichnen sollte?
zum Beitrag26.04.2019 , 17:26 Uhr
"Nun gut, die ganzen Nazi-Sachen haben Sie wohlweisslich weggelassen."
"Wohlweislich" könnte man als persönlichen Anwurf lesen - ich nehm zu Ihren Gunsten an, dass es so nicht gemeint war.
Und damit kein Missverständnis aufkommt: Sympathie habe ich nicht für ihn. Aber darum geht's ja grad nicht.
zum Beitrag26.04.2019 , 17:16 Uhr
"Die gesellschaftliche Struktur entspricht eher einer konstitutionellen Oligarchie."
Zustimmung. Mit dieser Meinung bewegt man sich aus Perspektive der Studie aber bereits in einem gefährlich nach rechts abdriftenden Bereich.
Ich selbst beispielsweise werde immer mehr zum Verfechter von mehr direktdemokratischen Elementen auf Bundesebene (nein, nicht nach britischem, sondern mit eher in Anlehnung an das schweizer Vorbild).
Grund: Eine Demokratie, der prinzipielle Lösungskompetenz mittlerweile von einer Mehrheit der Wahlberechtigten bezweifelt wird (Quelle finde ich bei Bedarf), ist für ihren Fortbestand geradezu angewiesen auf mehr Mitwirkungsmöglichkeiten und das Erleben persönlicher Wirkungsmacht (öfter jedenfalls als die ganz indirekte Version alle vier Jahre in der repräsentativen Demokratie).
Gut, man muss meine Meinung nicht teilen, aber ich frage mich, warum ich mich mit dieser Meinung regelmäßig dem Verdacht aussetze, "rechte Positionen" zu vertreten. Meine Kritiker ihrerseits sind heilfroh, dass das blöde Wahlvolk den - in diesem Argumentationsrahmen plötzlich wahnsinnig guten und kompetenten - Politikern nicht ins Werk pfuschen darf.
Einige denken auch über Einschränkung der Wahlberechtigung bei Bildungsmängeln nach (ja, tatsächlich).
Mir verschlägt es zunehmend die Sprache.
zum Beitrag26.04.2019 , 16:54 Uhr
"... doch die Frage „Wer soll eine soziale Protestbewegung tragen“ ist per se immer nur eine aus der bürgerlichen Sicht gestellte."
Ja mei, ich bin halt bürgerlich und kann nicht anders - den Einwand verstehe ich jedenfalls nicht. Die Frage, wer Protest initiiert, organisiert und mit langem Atem am Laufen hält, scheint mir aus der Natur der Sache heraus angemessen (scheint mir jedenfalls so, aus meiner bürgerlichen Sicht).
Ich bitte um Erläuterung.
zum Beitrag26.04.2019 , 16:49 Uhr
"bleibt die frage: was hat das im exzellenz-cluster normative ordnungen verloren?"
Gewissermaßen am Eingangsportal des Excellenzclusters im WWW steht: "Freiheit und Gerechtigkeit, Toleranz und Teilhabe: über solche Rechte und Prinzipien in der Gesellschaft denken die Wissenschaftler*innen in dem Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ nach. Wie etablieren und verändern sich politische, rechtliche, religiöse oder ökonomische Ordnungen, wie kristallisieren sich daraus Herrschaftsstrukturen, wie verteilen sich Macht und Lebenschancen – auch auf transnationaler Ebene?" www.normativeorders.net/de/
Ob man dazu ein Excellenzcluster braucht, weiß ich nicht. Aber eine inhaltliche Diskrepanz zu den erklärten Zielen sehe ich in der Veranstaltung nicht, selbst wenn sie keine grundsätzlich neuen Positionen bietet.
Nebenbei bemerkt: Nahezu immer, wenn ich mal wieder am Eingang des taz-Portals stehe, finde ich dort einen Kopftuch-Artikel, nahezu immer auch mit mehr oder weniger viel Debatte, und immer ohne wesentlich neue Positionen. Der Gesprächsbedarf ist da. Spricht etwas dagegen?
Was Zuher Jasmati in der Sache zum Besten gibt, könnte man natürlich auch mal zum Tagungsthema im Frankfurter Excellenzcluster machen: „Mit dieser Tagung bietet sie solchen Positionen Platz im akademischen Raum und macht sie damit mehrheitsfähig“.
Ein angehender Politikwissenschaftler wünscht in kaum verbrämter Form das Verbot von Meinungsäußerungen, die ihm missfallen. Von solchen Leuten möchte ich jedenfalls schon mal keine normativen Ordnungen herausgebildet sehen.
zum Beitrag26.04.2019 , 15:49 Uhr
Nö, einen Orden sollte sie ganz bestimmt nicht bekommen. Diese Frau ist definitv keine antikapitalistische Aktivistin mit sozialem Impetus, sondern eine hochgradige Narzisstin, die zwecks Selbsterhöhung jeden ausbeutete, der sich ausbeuten ließ (wie Narzissten es halt tun); auch hilfsbereite Normalverdiener. Eine vollkommen hohle und selbstbezogene Person, so jedenfalls mein Eindruck nach Lektüre dieses umfassenden Artikels zu der ganzen merkwürdigen Geschichte: www.thecut.com/201...cked-new-york.html
zum Beitrag26.04.2019 , 15:33 Uhr
Also diesmal hab ich genau aufgepasst, dass "Jim Hawkins antworten" drüber stand. Irgendwas läuft hier falsch.
zum Beitrag26.04.2019 , 15:09 Uhr
"Auf mich wirkte er, als er noch nicht gebrochen war, wie ein Wichtigtuer, dessen Denken und Handeln sich um eins dreht: Um sich."
Auch im Interview heißt es, "Journalisten beschreiben Assange gern als narzisstisch und arrogant."
Mal abgesehen davon, dass Narzissten prinzipiell arrogant sind (das ist symptomatisch, obwohl manchmal verdeckt), dreht sich deren Denken und Handeln tatsächlich zentral um eigene Belange, sind Egozentriker und Egoisten höchsten Grades (nebenbei: ebenfalls oft verdeckt). Das ändert aber nichts daran, dass sie Verfolgte aus politischen Gründen sein können.
Und beschränkt das GG die Gewährung von politischem Asyl auf Menschen mit makellosem Charakter?
zum Beitrag26.04.2019 , 13:32 Uhr
Ziel mal wieder verfehlt - sollte unter Gerhard Krause stehen.
zum Beitrag26.04.2019 , 13:29 Uhr
"Vielleicht finden "wir" noch die Greta der sozialen Revolution, hier reicht bereits Rückbesinnung."
Die Klimaschutz-Greta ist nicht kontrovers, sondern wird von einer Welle der Zustimmung aus Bürgerkindern, deren Eltern, Politik und Medien getragen (und womöglich per Umarmung erstickt); also von der Zwei-Drittel-Gesellschaft, die uns in den 80ern verheißen wurde.
Eine Sozial-Greta wird es dagegen hier aus mehreren Gründen nicht geben. (Und hätte das nicht eigentlich Wagenknecht sein müssen, wenn ein Funke genügt hätte, vorhandenes Bewegungspotential zu entzünden?)
Zunächst mal fehlt es in diesem Land überhaupt an der Bereitschaft zu echten, kontrovers geführten Debatten. Sie schreiben ja selbst: "Angehörige der, im Mittel, s.g. Rentnergeneration ... sind von dem Streit in der Politik angewidert." Ausgeprägte Konsensorientierung hat hier Tradition, man mag unter den Politikern mehrheitlich die Moderatoren, die Vertreter des "Wir alle wollen doch ..." und "Ich kenne keine Parteien ...". Inbegriff dieser Diskursvermeidungsstrategie zwecks Machterhalt ist bekanntlich Merkel, der nun seit Jahren auch in der nicht besonders rentnerigen taz gehuldigt wird.
Und Rückbesinnung worauf? Auf 89? Das wird in West wie Ost als Ostangelegenheit gesehen, auf die man sich deshalb auch vor allem im Osten bezieht. Für Westler hat 89 keinen Identifikationswert.
Die Montagsdemonstrationen gegen HartzIV (Ursprung auch im Osten mit Bezug auf 89) blieben - gemessen an ihren Zielen - erfolglos und taugen deshalb kaum für den Rückbezug einer "Sozial-Greta".
Außerdem: Wer soll eine soziale Protestbewegung tragen, wenn denen „unten“ Zeit, Energie, Mittel und/oder Bildung fehlen, die für einen Erfolg nötig wären, während die „oben“ dank Bildung und Wohlstand eine Moral definieren, nach der andere Belange wichtiger sind?
zum Beitrag24.04.2019 , 19:10 Uhr
Ich hätte gern alles zitiert, wollte aber nicht zu ausufernd werden. :-)
zum Beitrag24.04.2019 , 15:13 Uhr
Noch'n Rattengedicht - seinerzeit war die Ratte historisch noch nicht zu belastet, um als lyrisches Motiv verwendet zu werden: gutenberg.spiegel..../gedichte-9679/465
('Tschuldigung, Herr Heine, ich weiß, Sie haben diese Assoziation nicht verdient.)
zum Beitrag24.04.2019 , 14:55 Uhr
"Doch das Erschreckende dabei ist, dass Insta & Co. mit ihren doch überwiegend oberflächlichen Inhalten mehr Einfluss-Reichweite bei ihrer Zielgruppe generiert, als dies zunehmend die klassischen Medien vermögen."
Das eigentlich Erschreckende dabei ist, dass die "Qualitätspresse" sich auf diesen Medienmüll einlässt: news.google.com/st...e&gl=DE&ceid=DE:de
Und sie tut es wahrscheinlich deshalb, weil die Leser der Qualitätspresse den Kram anklicken (ja, ich auch, aber nur hier, ischwöre - ich bin als Unschuld vom Lande draufgetreten und werde den Dreck nun nicht mehr los ;-) ).
Den Markt, der nicht mehr als drei Zeilen lesen will oder kann, gab es schon immer. Früher wurde die große Reichweite der Zeitung mit den großen Buchstaben dafür verantwortlich gemacht, dass die Leute so blöd sind, aber daran allein scheint es nicht zu liegen.
Freuen über das Tohuwabohu wird sich natürlich die brotdumme Komikerin, denn die nunmehr vergrößerte Reichweite dürfte ihrem Bankkonto ein deutliches Plus bescheren.
zum Beitrag15.04.2019 , 00:26 Uhr
"... wieso dieselben künstlerischen Mittel bei den christlichen Themen vor 1933 genauso wirken, wie bei der nordischen Mystik danach."
Sie scheinen etwas anderes erwartet zu haben. Warum?
Falls es die Ausstellung irgendwann auch bis nach Seebüll schafft, schaue ich sie mir sicherlich an.
zum Beitrag14.04.2019 , 23:59 Uhr
> Nunja - “Für einen Umlauf um die Sonne benötigt Uranus etwa 84 Jahre." <
Kleines Lachflash so kurz vor Mitternacht - bedankt! 😍
zum Beitrag14.04.2019 , 23:54 Uhr
Ah ja. Versztandibus. Sie saxophonen also. Solo. Kiek ins! Parker, Coltrane und Amtsgerichtsrat.
Und - war gut?
(As lütte Deern heff ik Vigelin speelt, un heff nu noch wat in de plattdütsche Affsiet schreven: www.taz.de/!5581684/#bb_message_3777407 )
Egenortig, ik harr jümmers de Vörstellung, Se sitten an't Slachtüch (oder woans heet dat Ding op Platt?). Weet gor nich, worüm.
Gez. 🐖 (dat mütt Se as Marzepan-Swien lesen) 😊
zum Beitrag14.04.2019 , 23:24 Uhr
Wiel Se mi düsse feine Vörlaag (31. Mär, 19:41) geven harrn - Schwester Rabiata, Altgriechisch un Karl May - wull ik eegentlich all letzttieds vun mien Vigelin und mien Blinddarm vertelln:
Mit negen Johrn keem ik nämlich vun mien lütte Döörpschool - veer Schooljohr in een Dachstuuv - no dat Gymnasium. Dor weern wi mit sössunveerdich Kinner in een vun dree Johrgangsklassen, de Jungs un Deerns speelten nich tosomen as in de Dörpschool, ik weer de Lüttst, un ik speelte Vigelin. Gitarre oder Klavier, dat harr jo Schick hatt, man Vigelin?
De anner Kinner triezten mi, sünnerlich wenn ik toon Vigelinünnericht mit mien Fiedel na de School keem: de Jungs spunnen mi in de Klassenschapp, se hungen de Vigelin an de Deckenlampen oder se vorstoken dat Ding. Un nüms wull wat mit mi to doon hebben. Kortof, dat weer allens keen Vergnögen in de nije School.
Mien Noten wurrn jümmers greesiger, un ik flücht in mien Bökers – bit dat Winnetou I in Latienünnericht kunfiszeert wurr.
Dor har ik den gooden Infall, een fürigen Blinddarm to simuleeren, umdat ik nich mehr to School müss un lesen kunn. De Dokters hebbt wiss appeldwatsch keken, wenn se mi opsnieden harrn – un allens weer in de Reeg.
Mien Süster Rabiata heet Süster Philothera – een vun de fründliche un bannig unbehövelte, smuddelige Krankenhuusnunnen. Mit eer sudelige Pleg wöör mien OP-Wunn nu wohraftig as fierig as de Blinddarm nienich west weer.
Ik blarr still för mi hen un wull nix eeten un nix seggen. Se dücht all, dat weer vunwegen mien fierige Wunn. Weer’t awers nich.
Opletzt keem de Krankenhuus-Chef. He wull mi een Brodhohn spendeeren, wenn ik blots bilütten seggen wull, wat ik heff. Ik sweeg. De Professor schick all anner Lüüd vör de Döör un meen denn: „So, Deern, nu vertell mol!“ Ik püster örnlich, un denn – „Winnetou is doodscheeten worrn. Huuuh!“ „Jo“, segg de Professor. „Dat vorstah ik. Ik heff ok bannig huult, as ik dat leesen heff.“ Ik kreeg mien Brodhohn, un harr denn noch feine veer Weken in’t Krankenhuus.
zum Beitrag14.04.2019 , 13:15 Uhr
Schockschwerenot.
Dachte, Sie kaufen mich ... (viele Mandeln, wenig Zucker, sonst taugt nix) ... telefonisch ein und nicht sich. da geht jetzt mein Restsonntag für‘s Übersetzen drauf. Aber jetzt muss ich erstmal frühstücken.
zum Beitrag14.04.2019 , 12:43 Uhr
Merci - bin ich sehr dafür :-)
Gibt‘s in Köln denn kein vernünftiges, dass Sie zum Telefon greifen müssen? Was umsztändlich!
zum Beitrag14.04.2019 , 12:35 Uhr
„Wie kann es sein, dass ein so faszinierender Expressionist wie Emil Nolde ein bekennender Nationalsozialist war, der nach 1945 pauschal als Verfolgungsopfer „der Nazis“ anerkannt wurde?“
Der Satz ist schief. Man kann mit Fug und Recht danach fragen, wie es sein kann, dass ein bekennender Nationalsozialist nach 1945 pauschal als Verfolgungsopfer anerkannt wurde. Dass Nolde ein faszinierender Expressionist war, hängt damit nur insofern zusammen, als „die verbreitete Sehnsucht des Publikums, dass ein Künstler auch als Person moralisch „gut“ sein soll“, offenbar auch taz-Redakteure einbezieht.
Wo hat diese absurde Erwartung des qua Kunst rundum „guten“ Menschen eigentlich ihren Ursprung? So aus dem Handgelenk tippe ich mal auf die Romantik. Die hat allerlei Unfug befördert und ist nun auch schon länger passé. Aber das Bild des Künstlers als Medium für göttliche Funken hat sich in Leicht modernisierter Form offenbar bis in die Gehirne der Gegenwart fortgepflanzt.
zum Beitrag14.04.2019 , 11:48 Uhr
Habe gerade eine Mail vom 26.6.16 von mir an einen englischen Freund wiedergefunden, in der ich just dies prophezeite. „Quite a possibility“, war seine Antwort.
zum Beitrag01.04.2019 , 00:36 Uhr
"unterm——btw — 1919 - hm*¿* "
Nö, kein Grund für ??? ... (btw, woher nehmen Sie die ? auf dem Kopf? Gibt vermutlich irendeinen ASCI-Code dafür, wie ¿? ) ... weil ich schrieb: "- oder die Ihrer geschätzten alten Dame, was ja im Grunde gleichbedeutend wäre". Dass Sie keine 100 Jahre alt sind, ich dachte ich mir durchaus schon mal :-)))
zum Beitrag31.03.2019 , 20:23 Uhr
"Eine schmunzelnd intendierte mögliche Deutung!;)"
Ähm ... erklärend hinzugefügt sei, dass ich Ihre Bezugnahme auf den Beginn des "Tristram Shandy" entsprechend deutete - das kommt halt vom kryptischen Schreiben. Gelegentlich bin ich zwar indiskret, aber nicht über alle Maßen. ;-)
zum Beitrag31.03.2019 , 19:08 Uhr
Ah - Se hebbt den Tremser Diek all sehn. Merci :-)
zum Beitrag31.03.2019 , 19:06 Uhr
De rien :-)
zum Beitrag31.03.2019 , 19:00 Uhr
Moin, leeve Herr Amtsgerichtsrat - fein, dat Se mien Vörslaag vun wieder ünnen al so gau folgt sünd. :-)
Nee, ick heff mien Pooten hüüt nich in Mazepan un ok in sunst nich veel binn. Ick heff mi un mien Verköölung inne Puch leggt, un tööv nu darop, dat dat vörbi geiht - sunst har ick hier jo gor nich schreven.
(Bitoo, to'n Tremser Diek har ick ok noch een Fraag hatt ;-) )
zum Beitrag31.03.2019 , 15:31 Uhr
Darf man daraus schließen, dass im Tremser Teich eine sehr frühe Frühphase Ihrer Menschwerdung ihren Ausgang nahm - oder die Ihrer geschätzten alten Dame, was ja im Grunde gleichbedeutend wäre?
Scheunen Sünndag noch:-)
zum Beitrag31.03.2019 , 15:18 Uhr
Ging natürlich an Crisanto weiter unten.
zum Beitrag31.03.2019 , 15:11 Uhr
„Ich finde Dialekte sind eine unglaubliche kulturelle Bereicherung und haben es verdient, gehegt und gepflegt zu werden. Sie stehen für kulturelle Vielfalt.“
Bin Ihrer Meinung, was die Erhaltung von Regionalsprachen angeht - aber nicht einfach wegen „kultureller Vielfalt“ - das ist ein blutleerer Begriff. Vielfalt hat ja an und für sich keinen Wert, sondern sie bekommt ihn dadurch, dass das einfältige große Ganze - hier: der normierten Schriftsprache - durch vielfältige regionale Brechung in kleine Einheiten zerfällt, zu denen eine emotionale Bindung besteht. Dialekte und Regionalsprachen sind das Sprachäquivalent zu „Heimat“. Das macht sie vielleicht den Global-Euphorikern so verdächtig, die sich, wie man hört, in Berlin ja ihrerseits gern durch die Verwenung der englischen Sprache nach unten abgrenzen.
Wenn es eine übergeordnete Sprache gibt, dann wirkt Regionalsprache nicht per se ausgrenzend, sondern nur, wenn man sie gezielt zur Ausgrenzung gebraucht. Ich selbst bin in den 60ern als hochdeutsches Kind in einer durchgängig plattdeutschen Umgebung aufgewachsen; kein Dorf heute ist so eine abgeschiedene Welt wie meins damals kurz vor DK. Aber die Menschen dort bemühten sich, mit mir im unvertrauten Hochdeutsch zu sprechen, und ich hatte nie Verständnisprobleme. Und obwohl ich das Plattdeutsche bis heute aktiv kaum mal verwende, hänge ich an der Sprache und wünschte mir dass sie erhalten bleibt. Aber wahrscheinlich ist das nicht, und an die Wirksamkeit von Förderungsmaßnahmen glaube ich nicht.
Wer ausgrenzen will, findet dazu immer Möglichkeiten. Die Befürchtung, dass das durch Sprache zwangsläufig geschieht, halte ich für falsch.
zum Beitrag31.03.2019 , 14:22 Uhr
Plattdütsch kann op een Eipett nich överleeven, de Autokorrektur sleiht allens in Dutt.
zum Beitrag31.03.2019 , 14:15 Uhr
„Fru Sziepzen“, wenn ich bidden dörf, Her Amtsgerichtsrat.
(Ick swieg jo meistendeels still, wiel dat ick nich gern schriev, awers af un to luer ick noch achter de döör. ;-) )
zum Beitrag31.03.2019 , 14:03 Uhr
„Seit wann bestimmen Kinder, wohin der Familienurlaub geht? ... Dieser Lebensstil, an dem die jetzt protestierenden Kinder und Jugendlichen keinerlei Gestaltungsmöglichkeiten hatten, ist ein arrogantes, umethisches Privileg, das uns alle auf Kosten anderer Leben lässt, und grundsätzlich verändert werden muss!?“
Ganz so eindeutig sieht es anscheinend nicht aus:
www.wp.de/region/s...t-id216116771.html
Und von Ergebnissen in diesem Sinne las ich in den vergangenen Jahren nicht nur mehrfach, sondern ich beobachte es auch in meiner persönlichen Umgebung. Kinder haben Einfluss auf das elterliche Konsumverhalten, und sie üben ihn auch erfolgreich aus. Wobei Kinder bekanntlich nicht weit vom Stamm fallen: konsumorientierte Eltern werden von meist deutlich konsumfixierteren Kindern beraten als Eltern, die auch selbst nicht primär konsumorientiert sind.
Aber gerade der Fahrradurlaub an der Ostsee begeistert die meisten Jugendlichen - von denen gerade die Kinder der Grünenwähler oft schon eine beachtliche Anzahl Flugkilometer absolviert haben - in der Regel nicht so sehr.
Trotzdem halte ich die Proteste für nötig - es gibt eben gerade nichts Aufrüttelnderes.
(Bei allen Vorbehalten gegen den Event-Charakter und den umfassenden Beifall derer, die das Ziel der Sache sind.)
zum Beitrag11.08.2018 , 14:24 Uhr
Schockschwerenot - dieser Dank ging an Frau Kirschgrün, für die gestrige Antwort.
zum Beitrag11.08.2018 , 14:17 Uhr
"Ich nenne das gerne Erbsünde: ..."
Ach, Sie also auch ;-)
Genau in diesem Sinne fand ich den Erbsündenbegriff (der meines Wissens ja auch von Theologen des vielfach abgelehnt wird), immer durchaus plausibel.
Trotzdem meinte ich in diesem Zusammenhang auch die genetische Komponente durchaus ernst. Diese meine private Hypothese kann ich natürlich in keiner Weise seriös begründen. Ich hab nur im Laufe meines Lebens mehrfach beobachtet, wie sich charakterliche Eigenarten auch bei kompletter Abwesenheit des "verantwortlichen" Elternteils herausbilden - teils zusammen mit anderen "Erbstücken" wie Körpersprache oder Stimmlagen. Ist Ihnen möglicherweise zu biologistisch, aber mir hilft diese Annahme auch dabei, die Grenzen der, hm, "charakterlichen Optimierungsmöglichkeiten" zu akzeptieren.
zum Beitrag11.08.2018 , 13:55 Uhr
Der Berg kreißte also - und dann war es eine Scheinschwangerschaft.
Danke für die Aufklärung :-)
zum Beitrag11.08.2018 , 13:55 Uhr
"'geframed' -;) Szii kennen ja Szachen!"
Ich sollte noch viel öfter mit Ironie-Smileys arbeiten, merk ich gerade - aber wo nun ständig überall von "Framing" die Rede ist, wollte ich dieses schöne neue Wort nun auch mal verbraten. ;-))
"Gefühlt Wochen Monate"
Mien leewe Herr Amtsgerichtsrat, much dat woll sien, dat Se hier anne taz-Kommentare hangen as anner Lüüd an de Buddel? ;-))
zum Beitrag11.08.2018 , 13:42 Uhr
Dat geiht nirgends so verrückt to as op de Welt. Düsse hele Ziegelbrenner-Traven-Geschicht harst di jo gor nich utklamüsern kunnt ...
"Faksimile-Ausgabe 'Der Ziegelbrenner'" - Sie Glückspilz.
zum Beitrag11.08.2018 , 13:34 Uhr
Interessant - das verlinkte Interview zu Nolde kannte ich nicht, wusste auch von seiner Nazi-Verbundenheit nichts. Wobei die mich nicht mal so sehr erstaunt, passt auch in der geschilderten Ambivalenz zum Herkunftsmilieu, man entkommt seiner Sozialisation ja nicht ganz.
Da fällt einem natürlich auch gleich Benn ein (um ihn scheint es ja auch in dem Theweleit-Band zu gehen, den ich aber nicht kenne). Wahrscheinlich tut man Benn damit Unrecht: Nolde wirkt im Vergleich noch um einiges ernüchternder, in der Kontinuität seiner Nazi-Verbundenheit und dem in alle Richtungen biegsamen Opportunismus. Erst recht, wenn man an den lange gepflegten Mythos des Nazi-Opfers denkt.
Benn war wohl ein kühler Mensch mit narzisstischen Zügen, die Hürden zum Nazi-Menschenbild werden bei ihm nicht besonders hoch gewesen sein. Andererseits ging er schon ziemlich bald wieder erkennbar auf Distanz. So oder so tut das seinen Gedichten für mich keinen Abbruch. Und ich werde natürlich auch Nolde-Bilder weiterhin ansehen. Spontan fällt mir nur eine Person ein, von deren Œuvre ich nichts anfasse, weil ich da eine Art Berührungsekel habe: Luise Rinser.
Was bedeutet "Abbitte via JAF"?
zum Beitrag11.08.2018 , 13:25 Uhr
Ick söök un söök, wo min Antwurt afblewen is - un nu is he wedder heel boben sittenblewen. Dat is een Saftladen hier mit de nije ole Forensoftware ...
zum Beitrag11.08.2018 , 13:15 Uhr
Af un an bün ick jo een beten transusig ...
"Keen shall dat verstaan? '…stein Se op de Bles' *¿* (Blässe? Billers?;)"
Jo - bi lütten hebbt Se mi nu ok op dat kryptische Schrieven bracht ;-) : Liekers - Billers sünd dat, wat Nolde malt hett, un een Bles is een hille Placken an'n Kopp vun mennigeen Peerd - dorachter sitt de Bregen. (Blesse, bildsprachlich für Stirn: ich äußerte die Vermutung, dass Ihnen der "Herr Amtsgerichtsrat" nicht auf dieselbe geschrieben steht ;-) ).
Schnüsch (Sommergemüse in Milch) und Lübecker National (Kartoffel-, Steckrüben- und Möhreneintopf) teilen mit Labskaus eine typische Eigenart der schleswig-holsteinischen Küche - vorhandene Zutaten werden zerkleinert, zusammengeworfen und sehen dann auf dem Teller aus wie schon mal gegessen. Wat awers nich heet, dat dat nich bannig good smeckt, wenn een sowat mögen deit.
Meine persönliche und durch nichts belegte Überzeugung zur SH-Esskultur ist ja, dass sie weniger durch Armut als durch die kleine Eiszeit verdorben wurde: Nix als Eintöpfe aus kälte- und nässeverträglichem Gemüse, immer gern auch mit Zucker, wo der Rest der Menschheit ihn weglassen würde (zur Vollendung gelangt diese Marotte nördlich der Grenze, wo man Marmelade auf's Käsebrot streicht).
Die Vorliebe für Kartoffeln teile ich übrigens mit Ihrem alten Herrn - die Bezeichnung als "Kartoffel" trifft mich insofern mit vollem Recht ;-)
zum Beitrag10.08.2018 , 14:24 Uhr
Grundgütiger. Hat Frau Meyer neben dem lebensgroßen Bravo-Poster (gibt's das noch?) der Kanzlerin auch noch eins von Herrn Tauber hängen? Ist sie haupt- oder nebenberuflich als Produktmanagerin für den "Defender bei Rover tätig? Oder strebt sie eine Stelle als Regierungssprecherin an? Fragen über Fragen.
„Meine Mutter hat gesagt: So ein Auto brauchst du doch nicht. Ich habe geantwortet: Stimmt, ich will’s aber trotzdem.“ Das spricht für sich, aber nicht für Tauber.
Mir ist der Herr Tauber, der so viel von "Anstand, Zuverlässigkeit, Zusammenhalt" hält, ja nach wie vor im Zusammenhang mit dem Begriff "Kaninchenjagd" erinnerlich ...
zum Beitrag10.08.2018 , 13:31 Uhr
Ging an @Marius 11:01 Uhr
zum Beitrag10.08.2018 , 13:13 Uhr
"Bei Erreichung dieses Ziels, sofern es möglich ist und was China wohl eher schaffen wird als Indien, werden diese Länder trotzdem noch weniger CO2 emittiert haben, als die alten Industrienationen."
Was aber wohl daran liegt, dass diese Länder mit einem Erfahrungsvorsprung in die Industrialisierung gegangen sind und nicht alle Fehler der alten Industrienationen wiederholen müssen.
Ihre Kommentare zum Thema in den letzten Tagen finde ich übrigens sehr lesenswert und gelungen. Gerade auch den zweiten Absatz hier. Vielen Dank.
zum Beitrag10.08.2018 , 12:51 Uhr
Auch die Opfer des Kolonialismus waren nicht zwingend Gegner von Mord, Totschlag und Ausbeutung - sofern sie selbst die Täter gewesen wären. Eventuell waren sie in diesen Belangen nicht moralisch über-, sondern an Schlagkraft unterlegen.
Die gewohnheitsmäßige Zuordnung von Opfern und Tätern in Gut-Böse-Schubladen liegt zwar nahe, führt m. E. aber als Erklärungsansatz in die Irre.
zum Beitrag10.08.2018 , 12:32 Uhr
Merci - bis eben folgte Ihr Bilder-Lob auf meinen Hinweis auf das Nolde-Bild "Mädchen mit rotem Hut", er wurde also von mir versehentlich neu geframed. Hervorragendes Beispiel für einen altbekannten Mangel der taz-Forensoftware - die unüberbietbare Unübersichtlichkeit.
Ruhte hier nicht erst kürzlich alles für mehrere Tage, weil die Software runderneuert werden sollte?
Gibt es jemanden, der mich darüber aufklären könnte, was sich überhaupt geändert hat - außer, dass meine Zitierpfeile jetzt nicht mehr verwendbar sind?
zum Beitrag10.08.2018 , 12:24 Uhr
Öööh - nun sehe ich gerade Ihren Verweis auf B. Traven weiter oben. Vergessen Sie also meine assoziativ gestellte Frage.
zum Beitrag10.08.2018 , 11:57 Uhr
"Ich gebe auch den DLH/DPD/Hermes-Kollegen oft etwas."
Lob & Zuspruch. Ich finde es wichtig, so etwas mal zu erwähnen, weil ich selbst ein Verfechter des Internet-Einkaufs bin. Für mich ein Komfort- und ein Kostenvorteil (der Öko-Fußabdruck wird nebenbei auch kleiner). Der mies bezahlte Paketdienstfahrer soll so etwas aber nicht ausbaden, und so lange die Branche das nicht durch entsprechende Arbeitsbedingungen ausgleicht, kann man selbst etwas dazu tun.
zum Beitrag10.08.2018 , 11:41 Uhr
Oh, Behn-Haus übersehen. Also doch "nur" Trave (kennen Sie eigentlich die Geschichte von B. Traven?).
Das "Mädchen mit rotem Hut" hatte ich in meiner Jugend jahrelang an der Wand hängen.
zum Beitrag10.08.2018 , 11:39 Uhr
Also, dass Geld einen zuvor akzeptablen Charakter verdirbt, halte ich für unwahrscheinlich, besonders, wenn man es bereits hat.
Wenn's allerdings erstmal um die Beschaffung geht, dann werden allerdings wahrscheinlich vorhandene Mängel deutlich erkennbar.
Weshalb ich Ihre zweite Vermutung für naheliegender halte: Wenn man bei der Beschaffung - bildlich oder wahrhaftig - über Leichen geht, dann dürfte das die Chance auf Erfolg deutlich erhöhen.
Eventuellen Geiz der Erben, die in den finanziellen Segen hineingeboren wurden, würde das allerdings immer noch nicht erklären. Es sei denn, schlechter Charakter hat eine genetisch übertragbare Komponente (was ich infolge meiner persönlichen Erfahrungen tatsächlich anzunehmen geneigt bin).
zum Beitrag10.08.2018 , 11:29 Uhr
Herr Amtsgerichtsrat - Moin Moin:-) Emil Nolde anne Trave - ? Oder haben Sie etwa an einem WE das ganze verdorrte SH von Seebüll bis Lübeck durchquert? (Har ick dat wusst, denn har ick natürlich ok mol wedder de Nolde-Billers bekieken kunnt - niescherich as ick bün -, man womöchlich steiht Se der "Herr Amtsgerichtsrat" jo gor nich op de Bles, und denn har ick jo nich weten kunnt, dat Se Se sünd ... ;-)) .)
Apropos Labskaus: Kennt Se egentlich ok "Schnüsch" un "Lübecker National"?
zum Beitrag09.08.2018 , 19:59 Uhr
"die Wohlhabenden und Reichen beweisen, dass sie nicht großzügig sind. Meist sind es die Armen, die noch prozentual mehr an andere geben, als jene, die mehr oder viel haben."
Hm, das mag so sein. Allerdings neige ich nicht dazu, Wohlhabende von vornherein für charakterlich missratener als andere zu halten; so wenig, wie ich meine, dass Armut die Menschen "besser" macht.
Woran liegt das also - wenn es denn zutrifft?
zum Beitrag09.08.2018 , 19:37 Uhr
Ich finde den Artikel ganz ausgezeichnet, und - leider - in der taz mittlerweile überraschend.
Der Autor bestreitet ja weder Alltagsrassismus noch andere Formen der Diskriminierung.
Er bedauert aber, dass all die Hashtag-Debatten aus einer vergleichsweise kleinen Gruppe von Mittelschichtakademikern mit einem vorwiegend medienbezogenen Berufsumfeld initiiert werden.
Diese Kombination führt im Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit zu einer unangemessen hohen Gewichtung der spezifischen Problemlagen mittelschichtsozialisierter, mediennaher Großstadtakademiker.
Es ist, als hätte ein schmaler Ausschnitt der Bevölkerung ein Megaphon zur Verkündung seiner Anliegen als drängende gesellschaftliche Anliegen, während der Rest (sofern er nicht Springer, Burda, Mohn etc. heißt) sich mit Zimmerlautstärke begnügen muss oder ganz verstummt.
zum Beitrag09.08.2018 , 16:19 Uhr
"Die "primitiven" Völker hatten gänzlich Recht, wenn sie meinten man müsse Respekt vor der Natur haben, aber Europa hat die immer nur verachtet und masakriert. Nun kommt die gerechte Quittung."
Man kann von einer aufgeklärten Gesellschaft nicht erwarten, "die Natur" als eine Art personales Wesen zu sehen, dass "dem Menschen" gegenübersteht. Dass Europa die Stärke erreichte, mit der sein Lebensstil weltbestimmend wurde, lag auch daran, dass man dort nicht das Naturverständnis von Naturvölkern hatte.
Das hat zu schrecklichen Verbrechen und zu Zerstörung geführt, aber es hat auch die Zivilisation begründet, in der die meisten Menschen so oder so ähnlich auch weiterhin leben möchten.
Zu archaischen Naturvorstellungen führt kein Weg zurück. Sinnvoll wäre es stattdessen, Menschen und moderne Zivilisation nicht länger als Gegenüber einer zerstörbaren Natur zu sehen, sondern zu begreifen, dass sie nolens volens Teil der Natur sind, die als solche unzerstörbar ist (was für Mensch und Zivilisation keineswegs gilt).
Was den Kapitalismus angeht: er ist eine auf (Bevölkerungs-)Wachstum ausgelegte Ideologie. Eine zahlenmäßig stabil niedrige Weltbevölkerung bedeutet automatisch das Ende des Kapitalismus in seiner gegenwärtigen Form.
zum Beitrag09.08.2018 , 16:07 Uhr
Die Selbstreferentialität der gesamten Twitter-Blase kann man gar nicht genug hervorheben.
Das gilt nicht nur für #meTwo, sondern auch für all die anderen Hashtag-Debatten, die medial "in der Breite der Gesellschaft" verortet werden - obwohl es sich kaum um mehr als Filterblasenphänomene handelt. Twitter-Hashtags repräsentieren so wenig "die Gesellschaft" wie AfD und Pegida "das Volk".
zum Beitrag09.08.2018 , 13:54 Uhr
"Der weitaus größte Teil der Umwelt- und Klimaschäden wird durch einen kleinen Teil der Menschheit verursacht."
Der Punkt ist, dass der größte Teil der restlichen Menschheit ebenfalls diesen Lebensstil anstrebt - wie Sie es ja selbst für möglich halten.
"Würde man umgekehrt gleichmäßig überall auf der Welt einfach 50% der Weltbevölkerung streichen ..."
Das genügt natürlich bei weitem nicht. Anstreben sollte man eine Zahl von deutlich unter einer Milliarde, selbst dann, wenn man den derzeitigen Lebensstil weniger ressourcenverschleißend gestaltet.
"Ich kann also nicht erkennen, wie eine Änderung der Bevölkerungsgröße irgendwas bringen würde."
Wenn Sie diese Änderung in der von mir gemeinten Dimension ins Auge fassen, dann können Sie den Nutzen vielleicht doch erkennen. Stellen Sie sich einfach die Möglichkeiten einer hochgradig automatisierten Welt mit, sagen wir, stabilen 500 Millionen Menschen vor.
Tatsächlich würde z. B. so ziemlich jede erwartbare Großkrise mit einer überschaubaren Zahl von Menschen sehr viel besser zu bewältigen sein. Einfach, weil durch mehr Lebensraum und Ressourcen pro Mensch eine größere Flexibilität gewonnen wird.
Und in "normalen" Zeiten gäbe es keinen Grund für all die Probleme, die durch Verteilungsungerechtigkeit entstehen - Hunger, Elend, Gewalt -, einfach deshalb, weil unter diesen Bedingungen tatsächlich jeder nach seinem Bedarf und seinen Möglichkeiten versorgt werden könnte.
Natürlich würden Krankheit, Tod und andere anthropologische Konstanten der unerfreulichen Art damit nicht verschwinden, aber davon abgesehen könnte eine Welt mit relativ wenigen Menschen deutlich paradiesischere Züge haben als die heutige.
Und auch andere Spezies, insbesondere große Wildtiere, hätten wieder die Möglichkeit, große natürliche Lebensräume zu haben, unbehelligt durch Menschen.
Die Frage sehe ich also nicht in "Welchen Nutzen bringt das?", weil der für mich offensichtlich ist, sondern im "Wie kommt man zügig und verträglich dort hin?"
zum Beitrag09.08.2018 , 10:50 Uhr
"Energiefuchs" schrieb es bereits unten in die Kommentare, ich schrieb es gestern schon (anderer Artikel, gleiches Thema): Der goldene und vermutlich einzig erfolgversprechende Weg ist eine ganz erhebliche Absenkung der Weltbevölkerung.
Das gilt übrigens für alle denkbaren Katastrophenszenarien, die nicht unmittelbar den Planeten vernichten.
Gewiss, das ist einigermaßen illusorisch, aber für die Behandlung aller möglichen Symptome - wie üblicherweise und auch hier im Artikel vorgeschlagen - gilt das ebenfalls.
Wenn man seine Ambitionen also hoch ansetzt, weil man es muss, warum dann nicht so, dass man auf einen Schlag alle möglichen Ziele erreicht?
Warum wird in solchen Artikel so gut wie nie über realistische Möglichkeiten einer zügigeren Verringerung der Weltbevölkerung nachgedacht?
Warum verlässt man sich auf den irgendwann wohl mal eintretenden demographischen Übergang, der das Problem viel zu spät lösen wird?
Warum lese ich angesichts der Migration auch in der taz immer wieder, dass der natürliche Bevölkerungsrückgang in Deutschland durch Zuwanderung aufgefangen werden müsse, statt dass man diese Veränderung grundsätzlich positiv sieht und darüber nachdenkt, wie eine schrumpfende Gesellschaft menschenwürdig zu gestalten ist?
Meines Wissens vertritt nicht mal mehr Die katholische Kirche ganz ungebrochen das voraufklärerische "Seid fruchtbar und mehret euch".
zum Beitrag08.08.2018 , 17:49 Uhr
> Nun, die Natur wird sich alles zurückerobern, was der Mensch ihr entrissen hat. <
"Die Natur" wird offenbar noch immer von vielen als Wesenheit und mit einer wie auch immer gearteten Interessenlage gesehen.
Natur - das sind aber eigentlich die Naturgesetze und die Materie, die sich nach diesen Gesetzen in der Raumzeit organisiert.
An ihnen können Menschen nichts ändern. Sie können Natur weder zerstören noch beherrschen, sie können nur unter ihren Bedingungen existieren - oder unter diesen Bedingungen die eigene Existenz erschweren bzw. unmöglich machen (das kann allerdings auch ganz ohne menschliches Zutun auf natürliche Weise geschehen - man denke an Impakte, vulkanische Superkatastrophen etc.).
Der Weg zum guten Leben für möglichst alle Menschen führt nur über eine Abkehr vom biblisch-archaischen "Seid fruchtbar und vermehrt euch, und füllt die Erde, und macht sie euch untertan".
Es müsste abgelöst werden von einem Verständnis menschlichen Lebens als Teil komplexer natürlicher Prozesse, und daraus folgend wiederum müsste die Beherrschung der menschlichen Vermehrungs- und Ausbreitungstendenz ganz oben im Katalog der guten Vorsätze stehen.
Ein Erfolg bei der Reduzierung der Weltbevölkerung vergrößert - direkt oder indirekt - ist die Voraussetzung dafür, Lebensmöglichkeiten und Lebensqualität aller verbleibenden Menschen zu verbessern.
Dann wäre tatsächlich so etwas wie ein irdisches Paradies möglich - mit den Einschränkungen, die in einer Natur ohne Heilsversprechen unvermeidbar sind.
zum Beitrag02.08.2018 , 13:54 Uhr
Dazu von mir ein Tipp, der das Problem mit den Katzengerüchen im Ansatz beseitigt, selbst wenn die Katze gelegentlich irgendwelche Ecken als Toilette nutzt: Versuchen Sie es mal mit Rohfütterung.
Katzen sind ihrer Natur nach natürlich nicht für Dosenfutter gemacht, und für Trockenfutter erst recht nicht, weil die Gefahr besteht, dass sie nicht genug dazu trinken und dadurch einen Nierenschaden bekommen. Diese Futterarten enthalten einen hohen Anteil an Kohlenhydraten, die Katzen als reine Carnivoren gar nicht verwerten können und deshalb ungenutzt wieder ausscheiden. Dieser unverdauliche Futteranteil verursacht die unangenehmen Gerüche der Ausscheidungen.
Meine ganz normale 4kg-Katze bekommt nur rohes Fleisch (mit notwendigen Zusätzen wie z. B. Taurin und Salz etc.), und davon benötigt sie ziemlich wenig - am Tag bekommt sie insgesamt ca. 90 g, schätze ich. Außerdem noch ein wenig Trockenfutter zum Spielen, so 30-40 Stück. Und sie trinkt Wasser mit Sahne im Verhältnis 2:1, um mehr Fett zu sich zu nehmen, bekommt auch mal ein Stück Gänseschmalz, notfalls auch Butter.
Ihre Toilette riecht kaum, Feststoffe gibt sie sowieso nur etwa alle 2 Tage ab, weil sie ihre Nahrung fast völlig verdaut. Ich kenne den Unterschied zu "konventionell" ernährten Katzen, deshalb kann ich die Rohfütterung nur empfehlen. Sie ist auch nicht wesentlich teurer als Fertigfutter - je nach Sorte sogar billiger, weil so wenig benötigt wird. Und das, obwohl ich ausschließlich Fleisch für den menschlichen Bedarf verwende, weil das nicht nur einfacher in der Beschaffung, sondern auch appetitlicher als das aus Tierbedarfshandlungen ist.
Allerdings muss man sich vorher unbedingt gründlich zum Thema informieren. Und man braucht ein Gefriergerät und ein paar Minuten mehr Zeit, um das Futter für's Einfrieren zu portionieren.
zum Beitrag31.07.2018 , 16:04 Uhr
Sziepzen Dag sünd rum, ick kiek wedder in, und wat seh ick? De Herr Amtsgerichtsrat het mien Noricht wohraftich funnen. Beter lot as gor nich, segg ick jo jümmers. ;-)
"Et gah uns wohl up unse olen Dage" (Martje Flohrs, gern auch zitiert von KT), un op een annermol in düss'n Theoter ;-)
zum Beitrag16.07.2018 , 00:58 Uhr
Mien leewe Herr Amtsgerichtsrat, ick bün gor nich afgängich - ick swiech blot still, vunwegen keen Tied. Because of too much work ton schrieven vun Besinnungsaufsätze. Ich guck hier schon noch so alle fünf bis sziepzen Tage mal rein ;-)
zum Beitrag30.04.2018 , 00:08 Uhr
"ischa´n Klacks för´n Hamborger Deern" - un eerst recht för de Deerns vun de Geest.
Szie sünd awers op Zack - un hebbt ok noch fix een Riemsel op mien Eierlikör mokt. Denn drink ick mol darop, dat Se de ole Dichterfürscht bliewen, de Se vandaag sünd ;-)
(Wobei ja Eierlikör nicht mit Rum gemacht wird, sondern mit Doppelkorn - meiner jedenfalls.)
Bei Streusandbüchse denke ich ja eigentlich an Brandenburg, eine jugendliche Anarcho-Szene hatte ich dort allerdings nie vermutet ... noch dazu eine musikalische.
"Mit flüssiger Begleitung" - genau ... "Flow" ist ja nicht grundlos ein anderes Wort für das Glück, aufzugehen in dem was man tut.
Und Tuten und Blasen, wenn man Ahnung davon hat, macht Spaß und verlängert das Leben alter Säcke ;-)
zum Beitrag29.04.2018 , 18:24 Uhr
Bonjour, Herr Amtsgerichtsrat -
haben Sie allen Ernstes heute Geburtstag?
In diesem Falle Glückwünsche und nur das Allerbeste, für's kommende Jahr und überhaupt und bei der Post, selbstverständlich! :-)
Warum Geburtstag in der Streusandbüchse? Streuzucker wäre besser ... womit ich nun zum Kern meines Off-Topic-Beitrags (Tschuldigung @Redaktion) komme:
Erläuterungen zur Großen vereinheitlichenden Baiser-Theorie.
Ich las ja schon vor Tagen, dass Sie noch mit den Baisers am Rumklamüsern sind, konnte mich diesem Problem aber nicht gleich mit der nötigen Aufmerksamkeit widmen.
Aber jetzt - gucken Sie mal hier: https://www.chefkoch.de/forum/2,14,448377/wie-gelingen-Baisers.html
und hier:
//http://www.delikates.ch/backen/baiser-rezept/ (mit Film von einem geschwätzigen Schweizer Koch)
Falls es danach immer noch nicht klappt, müssten wir mal Simultanbacken machen. Denn ehrlich schreibe ich von der Baisersherstellung wie die Kuh vom Fliegen.
Aber sobald ich mal wieder Eierlikör mache und genügend Eiweiß übrig habe ... :-)
zum Beitrag27.03.2018 , 09:44 Uhr
Was die Polizei angeht, so vermute ich, dass nicht die Flensburger oder Schleswiger Polizei hier tätig wurde, sondern die Bundespolizei.
Die ist meines Wissens in letzter Zeit hier etwas aktiver, weil vermehrt Flüchtlinge über die dänische Grenze einreisen, nachdem in den skandinavischen Ländern die Aufenthaltsbedingungen verschärft wurden.
Was nicht heißt, dass sie nicht auch den klaren Auftrag zur Vollstreckung des Haftbefehls hatten.
zum Beitrag27.03.2018 , 09:36 Uhr
"Direkt achter de Grenz - auffe dänish side -
Isn fein feiner Riesenladen - All you want & can buy!"
Bonjour Monsör :-)
Sie meinen lovely RITA?
Nein, da hat sich der Herr gewiss nicht eingedeckt, der Laden existiert schon seit Jahren nicht mehr.
Viel beklagt, aber wahrscheinlich wegen des Hauptverkehrsstroms über die A7.
Nu ist Sziebszehnland schon mal in die internationale Politik verwickelt, un ick bün nich dorbi. Keen Tied!
(Hab mich an der braanschwaagischen Küche versucht > http://www.taz.de/!5489092/#bb_message_3610070)
zum Beitrag27.03.2018 , 09:23 Uhr
"Hessztu Szlikk oppe Tung -
Dor help ook keen Verszeekerung."
Beter Szlick oppe tung as Szlubber inn Muulwark, sech ick jümmers.
Die braanschwaagische Welfenspeise hab ich getestet. Geschmacklich sehr gut, aber beim nächsten Mal werde ich zugunsten der Konsistenz besser 2 oder 3 der 4 Eiweiße an die Weinschaumcreme tun. In meinem Erstversuch hat sie sich jedenfalls noch vorm Servieren wieder in einen flüssigen und einen schaumigen Teil zerlegt..
(Un dat wi dat klor hebbt: De Herr Karlsson huust nich bi mi, sünnern op dat tatzi-Dack, un dor passt he op, dat wi uns nich toveel in Klönsnack ophooln. ;-) )
zum Beitrag24.03.2018 , 00:26 Uhr
Auch die Kartoffel geht den Weg alles Irdischen. :-(
War aber nett, kulinarisch hilfreich und gut. :-)
Und das alles dank Hengameh -
einem Teil jener Kraft, die stets das ...
Na, lassen wir das.
Herr Karlsson kann sich entspannt zurücklehnen.
[Dies ist ein Leertext, damit ich den Thread wiederfinde.]
zum Beitrag23.03.2018 , 19:04 Uhr
> Schräg finde ich es, dass Sie den "Anblick der friedlichen Idylle" so zu schätzen wissen, obgleich sie Ihnen eigentlich doch nur so wichtig für das Schnitzel/das Glas Milch für Ihren Gaumenkitzels sind.
Aber nein, ich sehe da nichts Schräges. Ich freue mich an ihrem Anblick, wenn ich sie ansehe - um ihretwillen, um meinetwillen. Was wäre daran schräg?
In dem Moment, in dem ich mich an ihnen freue, geht es ihnen gut und sie wissen nichts von ihrem Tod. Es geht ihnen auf ihrer Wiese und mir, die ich von außen auf sie gucke, gut.
Was Sie anscheinend möchten, ist das sinnerfüllte Leben für Haustiere nach humanistischem Maßstab. Die Tiere sollen um ihrer selbst willen existieren, und wenn Menschen sie um ihres Fleisches willen leben lassen, dann ist ihr Leben ethisch verfehlt.
Nur: anders als ein Mensch weiß ein Rind nicht von seiner zweckgebundenen Existenz.
Deshalb wird das Leben auf die Schlachtung hin aus der Perspektive des Rindes auch nicht schlechter - sie existiert ja aus dieser Perspektive gar nicht.
Ihren letzten Punkt, die Schlachtung selbst, halte ich demgegenüber für bedenkenswert. Ja, als Kind hab ich Schlachtungen gesehen, das ist Jahrzehnte her. Wenn es zügig, ruhig und möglichst stallnah geschieht, dann haben die Tiere keine Gelegenheit mehr, zu merken, was ihnen geschieht. Viel hängt vom Schlachter und der Umgebung ab. Schlachthöfe sind sicherlich weit von diesen Bedingungen entfernt.
Ich selbst habe nie bewusst ein Tier getötet (von Fliegen abgesehen). Ich kenne den Standpunkt, dass, wer ein Tier essen möchte, es auch töten und vorbereiten sollte.
Mir scheint das nicht ganz realitätsnah, und ich fände es auch nicht wünschenswert, dass Millionen Menschen sich an Schlachtungen versuchen. Aber ich fände es richtig und auch leicht praktikabel, wenn Schlachthöfe zur öffentlichen Kontrolle mit Webcams ausgestattet wären.
zum Beitrag23.03.2018 , 18:01 Uhr
Hoffe, Sie schauen hier noch mal rein:
Danke für die Hinweise.
Mir ging es allerdings insbesondere in der Umami-Frage auch um persönliche vegane Praxiserfahrung.
zum Beitrag23.03.2018 , 17:44 Uhr
Ich fragte nicht nach der Zahl, sondern nach deren Herkunft.
Die zu kennen, befriedigt meinen Wissensdurst.
Das ist mir wichtig.
Meine Empfehlung zum Wochenende:
Weniger Fragen, mehr Präzision.
Qualität vor Quantität.
Mehr Eleganz beim Tanz.
zum Beitrag23.03.2018 , 17:42 Uhr
> oder stimmen sie etwa c.) dem zu, dass man erst als Kanichenzüchterverein (vulgo "Körperschaft") anerkannt sein muss um zum Kleingartengebiet dazuzugehören.
Richtiger wäre es zu sagen, dass man erst als Kaninchenzüchterverein anerkannt sein muss, um dem Vereinsrecht zu unterliegen.
Da nich für ;-)
zum Beitrag23.03.2018 , 16:19 Uhr
> Wie wäre es mit denen?
Wie wäre was?
Einen liberalgesellschaftlich kompatibel definierten Islam, den die meisten praktizierenden Muslime ablehnen, als "zu Deutschland gehörig" zu betrachten?
Ob das irgendeinen Sinn hätte, ließe sich nur dann beantworten, wenn man wüsste, welchen Sinn diese seinerzeit zweifellos aus dem Kanzleramt angezettelte Debatte überhaupt haben soll.
Vermutlich doch die Integration der vielen unorganisierten Muslime in die schon bisher für Religiöses vorgesehenen amtlichen und halbamtlichen Strukturen - die leider aber nur für den Umgang mit Institutionen vorgesehen sind.
Der Religionsfuß passt nicht in den Staatsschuh und soll durch geeignete Zurichtung passend gemacht werden (Ruckedigu, Blut ist im Schuh - na, so schlimm wird's nicht werden).
Darauf soll die muslimische wie die biodeutsche Öffentlichkeit eingestimmt werden.
Was wäre für dieses Ziel damit gewonnen, den Islam einer verschwindend geringen Zahl von Muslimen - sicherlich unblutig - in den staatlichen Schuh zu bekommen, wenn dabei aber fast alle Muslime außen vor bleiben?
Bei Bassam Tibi bin ich gar nicht sicher, ob er sich überhaupt als Moslem sieht. Allerdings hat er gelegentlich Sympathie für die Gruppe der Sufi geäußert, die für eine mystische Auslegung des Islam stehen und insofern unproblematisch sind, die aber von den Sunniten als Ketzer betrachtet werden.
zum Beitrag23.03.2018 , 15:40 Uhr
> Übrigens kehren jährlich 60.000 mehr Muslime in Europa ihrer Religion den Rücken als das es Neu-Konvertiten gibt.
Das mag sein. Und woher stammt diese Zahl?
zum Beitrag23.03.2018 , 15:38 Uhr
Nicht jeder Tritt gegen jedwedes Schienbein ist debattentauglich.
zum Beitrag23.03.2018 , 13:30 Uhr
:-)
zum Beitrag23.03.2018 , 12:51 Uhr
"Tipp? Dank im Voraus!;))"
Zu früh bedankt, falls es (der kryptische Telegrammstil halt) um einen meinerseitigen Tipp zur gelingsicheren Serviettenkloßproduktion gegangen sein sollte - kenn ich nur vom Hörensagen und hab's selbst nie gemacht. Die reinen Hefeklöße (böhmisch) find ich jetzt nicht so toll, wie gekochtes Weißbrot, aber mit Kartoffeln wahrscheinlich was Anderes.
Und die Musik - liest sich sehr beeindruckend.
Nun ja, ich lass es wie gewünscht bewenden.
Bis dann mal :-)
zum Beitrag23.03.2018 , 12:29 Uhr
> Eine vermeintlich junge Linke, die den Altlinken Versagen im Kampf gegen Kapitalismus und Patriarchat vorwirft und es selbst besser machen will.
Indem sie dem Kapitalismus den Rücken zudreht und sich voll auf das schon sieche Patriarchat alter weißer Männer wirft - "weg vom Schmerzhaften", hin zur "erfolgreichen Anti-Brüderle-Kampagne".
Real-Satire live und in Farbe.
zum Beitrag23.03.2018 , 12:15 Uhr
"Mit Baberowski kann man sicher diskutieren. Aber was ist mit Götz Kubitschek, Jürgen Elsässer, Björn Höcke? Die meisten Rechten, die ihr Rechtssein ernst nehmen, sind ja nicht an demokratischem Dialog interessiert."
Keine Ahnung, was mit Elsässer und Höcke ist. Aber für Kubitschek gilt das definitiv nicht, denn es gibt einen veröffentlichten Briefwechsel zwischen ihm und dem Soziologen Armin Nassehi, den Kubitschek begonnen hat, nachdem Nassehi sich öffentlich gegen die Herausnahme der Antaios-Bücher aus dem Amazon-Sortiment ausgesprochen hatte.
Nassehi scheint unverdächtig genug, um anschließend nicht selbst als kontaminiert zu gelten, nachdem er sich zuvor in öffentlichen Diskussionen mit Thilo Sarrazin als dessen Gegner positioniert hatte.
"Und wenn er sich auf eine Cafehausplauderei einlässt, dann wohl eher auch taktischen Gründen. Vielleicht will er die Leute ja kennenlernen, bevor er sie dereinst ins Gefängnis steckt."
Mag ja sein - aber ich meine, diese Annahme müsste man dann doch irgendwie nachvollziehbar begründen. Welche Notwendigkeit besteht denn von der Seite Kubitscheks e. a., eine linke oder linksliberale Öffentlichkeit im Vorgriff auf eine spätere Inhaftierung "kennenzulernen", deren Positionen seit Jahren in der Öffentlichkeit breit vertreten und bekannt sind?
Kubitschek hat den Dialog mit Nassehi zweifellos gewollt, um sich, seine Leute und seine rechtsidentitäre Position in einer breiteren Öffentlichkeit diskursfähig erscheinen zu lassen. Erfolgreich war er damit offenbar nicht.
zum Beitrag23.03.2018 , 02:07 Uhr
> Haben Sie denn Vergleichsmöglichkeiten mit den 50ern oder so?
Sie meinen, ob ich alt genug bin? ;-)
Na, mit 60 reicht es für "oder so".
Ein weites Feld.
Pure Milch mochte ich nie, deshalb kann ich dazu nichts sagen. Fettarm sollte man sie aber in jeder Form vermeiden.
Kartoffeln kaufe ich nur beim Bauern, und ich hab Kartoffeln schon immer gern gegessen (jawoll, krötige Hengameh!). Seit Jahrzehnten schon bevorzugt "Linda", die ja mal von Amts wegen vom Markt verschwand und dann wegen der Verbraucherproteste wieder zugelassen wurde. Sind gut, könnte sein, dass sie schon besser waren, hängt aber auch von der Ernte ab.
Obst/Gemüse sind in puncto Aroma allgemein ein Elend. Und die Verbraucher wissen mangels anderer Erfahrung nicht, was am Aroma fehlt. Klar genügt für den Verkauf dann auch hübscher Gemüseschrott.
Ob das früher besser war - ich weiß es nicht. Vielleicht waren die Sorten aromatischer, weniger auf Optik, Transport, Lagerung getuned, aber Transport + Lagerung taugten auch weniger, die Auswahl war klein, die Verarbeitung ideenlos (meine SH-Küchenkritik hat Gründe).
Mein Qualitätsmaßstab sind heute die Sachen, die ich jenseits der Handelsketten bekomme: als der Bauer (der mit der Wiese) ein Gewächshaus aufstellte, merkte ich, das selbst Salatgurken einen ausgeprägten Geschmack haben - von Tomaten und Salat weiß ich das schon länger.
Die Gurken waren ein Schlüsselerlebnis für mich, das ich gedanklich hochrechne bei allem, was aus dem Handel nach nichts schmeckt - als dessen mögliches Geschmackspotential.
Äpfel (roten Boskop) haben wir im Garten, und wenn die Ernte schlecht ist oder alle weg sind, gibt's halt keine.
Wir haben auch noch einige alte Sorten, die beweisen, dass "alt" nicht zwingend besser ist. Gekaufte Äpfel esse ich nicht - auch bei gleicher Sorte null Geschmack.
Bei anderem Gemüse bin ich nicht so pingelig, weil mir der Vergleich fehlt, weil ich es würzen kann und weil ich sonst verhungern würde.
zum Beitrag23.03.2018 , 02:05 Uhr
"Always at your service!;)"
Bedankt. Und in der Tat fiel auch mein Blick auf der Karte sofort auf das Lammsauerfleisch - denn ich hab das weibliche Pendant zu Hein Suurfleisch in der Familie.
Szagen Szie mal, L&O, oben Burhan, jetzt Thees - szind Szie eine Undercover-Größe im Muszikgeschäft, oder wie ist das zu deuten?
zum Beitrag23.03.2018 , 01:59 Uhr
Ach - da war ich mal vor 2, 3, Jahren, aasig verfroren vom Laufen, und dort war zu wegen Winterpause.
Sehr guter Tipp für ab nächste Woche - merci :-)
zum Beitrag23.03.2018 , 01:54 Uhr
20er Öko: War das Reform-Bewegung oder Wandervogel? Hab ich grad nicht parat. Aber "im Mangel gewiefte Köchin" war gewiss vorteilhaft.
Falls die Kochkunst der alten Dame nicht überliefert wurde: "Baiser mit Karamell" zum Nachbauen https://eatsmarter.de/rezepte/karamell-baiser
Auch gut, vor allem schnell: Baiser mit Himbeeren bzw. Sauerkirschen und Sahne.
Den Link auf die braanschwaagische Welfenspeise fand ich beim Islam. Probier ich mal die Tage.
Veganer sollte man bei alledem ja besser nicht sein.
Ergänzend frisch kopierte KT-Demo zum A der Braanschwaagischen Küche:
»Haben Sie Aale?« – »Näö, ich habe getzt Zaat!« – »Nicht doch. Ob Sie Aale haben?« – »Ich säöge doch: ich habe getzt Zaat!« – »Aale! Den Fisch! Aale« – »Aach, Sie meinen Aäöle! Der Herr sind wohl von auswärts?«
Ende KT-Geschichte: schwarze Pädagogik wie bei Hengameh, deren Krötigkeit ja irgendeinen Grund haben wird, aber ob's daran liegt?
Ich bin ja Provinz, mir fehlt die zeitgemäße Terminologie für diese Form schlechten Benehmens. Mag sein, dass der Hintergrund antiaufklärerisch und archaisch ist, aber ich sehe da eher ordinäre narzisstische Pampigkeit, die mit Beifall (und taz-Kolumne) noch verstärkt wird.
Googel doch mal "linksidentitär", klingt passend, dachte ich - und ja, die Krötigkeit hat einen Namen, es scheint eine Blase zu geben, die das honoriert und ideologisch unterfüttert. Was immer die Leute treibt, es entzieht sich mir.
Schwein + Beton: "Kommt drauf an, was man draus macht" - in der Tat ;-)
Schwein: So gut wie nie, aber eher absichtslos, schmeckt mir nicht mehr so - jährliche Ausnahme: SH-traditionelle Schweinebacke zum Grünkohl. Unbedingt.
Beton: Vater Betonbauunternehmer. Brücken und Hallen - seltener schön als zweckmäßig.
Burhan (Öçal?) - den kann ich im Gesamtfeld jetzt nicht so recht verorten - ja gut, Islam, und wegen Wumme ja wohl auch bisschen archaisch-reaktionär.
Katz & Käse: :-)))
Und Ende Gelände -
Herrn Karlsson sien Propeller löppt sick wiss all wedder hitt.
zum Beitrag22.03.2018 , 16:44 Uhr
Ach, Nordfriesland :-)
Die einzig mir bekannte NF-kulinarische Anlaufstelle ist das Schlüttsieler Fährhaus - der Blick ist halt so schön. War aber lang nicht mehr da, die hatten auch jahrelang geschlossen.
zum Beitrag22.03.2018 , 16:40 Uhr
Ich fürchte es auch -
obwohl es hier gartenbaulich auch nicht so toll ist, wie ich aus leidvoller Erfahrung weiß. Ob Sommer oder Winter ist, merkt man ungünstigenfalls nur an der Belaubung.
Ich hab mir überhaupt im Hinblick auf diesen Thread und den genussfeindlichen Protestantismus mal wieder den Film "Babettes Fest" angesehen. Jütland ist ja nicht weit. Den kennt wahrscheinlich kaum jemand, mir gefällt er aber gut, ich mag Versöhnlichkeit.
Zur Frage unten später noch was.
zum Beitrag22.03.2018 , 16:30 Uhr
Oooh - Opus magnum ;-)
Lesen kann ich leider erst später am Abend.
zum Beitrag22.03.2018 , 14:35 Uhr
"Was heißt binär?" - Schwarz-weiß.
"Zu den Rindern auf Ihrer Nachbarswiese - Angst, Schmerzen und Trennung geht mit Tötung einher. Das ist unausweichlich, wenn Tierprodukte erzeugt werden sollen."
Angst, Schmerzen und Trennung gehen grundsätzlich mit dem Leben einher - auch mit dem menschlichen.
Ethische Bedenken habe ich bezüglich der Tiere, die unter ihren Haltungs- und Tötungsbedingungen mehr leiden als unter natürlichen Bedingungen.
Die Empfindungsfähigkeit von Tieren stelle ich natürlich nicht infrage, aber ich halte es für überzogen, sie in die Nähe menschlichen Bewusstseins zu rücken.
Die Tiere auf der Wiese wissen nicht, was sie erwartet. Und die Bindung zwischen Jung- und Muttertieren ist zum Herbst hin nicht mehr so intensiv, das sieht man am Verhalten. Die Tötung geschieht schnell und deshalb relativ angst- und schmerzfrei.
Bedenken Sie, wie im Vergleich dazu das natürliche Leben von Rindern aussehen würde - Sie werden doch nicht annehmen, dass das frei von Leid wäre. Tod durch Krankheit, Hunger, Raubtiere ist dort das wahrscheinlich weniger schmerz-
und angstfreie Ende. Daran gemessen ist das Leben auf der Wiese tatsächlich paradiesisch - so lange es eben dauert.
Auch im "Bio-Kontext" werden Tiere nicht zu Menschen, und "liebevoll" werden diese Tiere nicht behandelt. Man baut keine persönliche Beziehung zu ihnen auf, sie haben keine Namen. Sie leben so für sich dahin, man schaut mal nach ihnen und sorgt dafür, dass es an nichts fehlt. Ich freue mich am Anblick der friedlichen Idylle, die weißen Kühe und Kälber, denen es so offensichtlich gut geht.
Zynisch finde ich das nicht. Sie leben wegen des "Gaumenkitzels", und das besser als in Freiheit - sonst lebten sie gar nicht. Mag sein, dass Sie das für die bessere Alternative halten.
zum Beitrag22.03.2018 , 13:32 Uhr
Es ist doch ein Elend mit dieser Kommentarfunktion - nun ist meine Antwort bzw. sind meine Fragen wieder mal nach oben geraten.
Ich weiß nicht, warum sich nicht mal jemand dieser wirklich absurden Kommentarfunktionen annimmt. Als ob taz-online den ersten Preis für Unlesbarkeit anstrebt.
zum Beitrag22.03.2018 , 13:26 Uhr
Oh je, mit røde pølser als Initiation wäre ich vielleicht auch schon - na, zumindest Vegetarier. Aber Erinnerung vergoldet bekanntlich. ;-)
Ein paar Fragen zur Sache, wenn es recht ist:
Haben Sie per Entschluss sofort oder durch langsame Umstellung nach und nach auf vegane oder vielleicht auch zunächst nur vegetarische Küche umgestellt? Wie lange leben Sie schon vegan?
Momentan reduziere ich Fleisch teilweise durch Ausweichen auf Milchprodukte. Ihr Vorschlag weiter unten, doch mal für ein halbes Jahr auf Käse zu verzichten, ist für mich (nicht nur) deshalb wenig begeisternd, aber klar, sinnvoll wäre es wohl. Tofu finde ich geschmacklich nullwertig. Woraus beziehen Sie denn die Geschmacksrichtung Umami?
Auch wenn mein Username das nicht nahelegt: Süßes ist mir eher unwichtig, ich bevorzuge fettig + würzig. Mir selbst fallen jenseits von Soja vor allem Pilze, Nüsse und Hülsenfrüchte ein.
Gibt es eigentlich eine vegane Traditionsküche? Wegen der B12-Problematik kann ich mir das kaum vorstellen.
Ich weiß natürlich, das Netz ist voll von vegan-Informationen und -Rezepten, hab mich aber nie genauer kundig gemacht. Falls Sie also spontan sachdienliche Hinweise geben können ... ;-)
zum Beitrag22.03.2018 , 12:00 Uhr
> Wenn ich mir ins Gedächniss rufe, welchen Aufstand es wg. der VOLKSZÄHLUNG mal gab. erinnert sich noch jemand ...
Ja, allerdings :-) - daran hab ich in diesem Zusammenhang schon oft gedacht.
Ich fand damals, dass die Gegner der Volkszählung sich hysterisch verhielten, und wundere mich heute über das bedenkenlos umgekehrte Verhalten.
zum Beitrag22.03.2018 , 00:14 Uhr
Gewiss, gewiss. Kommen Sie von der Westküste?
Ich schrub ja nicht, dass in SH niemand kochen könne - etliche Landgasthöfe hier herum haben sich in den letzten Jahren erheblich verbessert - ich bin da aus früherer Zeit ganz anderes gewöhnt.
Das ändert aber nichts daran, dass Essen als Genussfaktor traditionell eine ganz anspruchslose Sache war - es ging mehr um Masse als um Klasse, es fehlte allgemein der Sinn für Qualität. Und ich frage mich, warum.
zum Beitrag21.03.2018 , 22:41 Uhr
Hm, den Standpunkt teile ich so nicht, weil ich meine, das in diesem - nun allerdings wirklich unüblich idealen Fall - die Tiere besser noch als natürlich leben und am Ende kaum leiden (nehme ich an - ich stecke natürlich nicht drin).
Die Alternative wäre, dass es sie gar nicht gäbe - vom buddhistischen Standpunkt vielleicht wirklich noch besser.
Nun ja, we agree to disagree - mein momentanes Ziel ist es, Fleisch weiter zu reduzieren. Aber die Milchprodukte ...
Mal sehen, wo ich dann in einem Jahr herumstolpere. ;-)
zum Beitrag21.03.2018 , 22:29 Uhr
Ich meinte, dass man mit der veganen Ernährung weniger zufrieden sein wird, wenn man damit Tierprodukte zu imitieren versucht - und vielleicht deshalb irgendwann rückfällig wird, wenn man ethisch weniger gefestigt ist.
Aber es stimmt, solange man konsequent bei der Sojawurst bleibt, berührt das nur die Kulinarik.
zum Beitrag21.03.2018 , 22:08 Uhr
> Sie persönlich haben den Eindruck, dass das irgend einen Benefit hatte? Das uns das irgendwie weiter gebracht hat?
Womöglich missverstehen Sie mich:
Ich empfehle nicht, mit "Rechten" zu reden, sondern sich darüber zu verständigen, was genau man mit "rechts" meint und wie weit "rechts" die Toleranz enden soll - sofort oder bei etwas, dass "rechtsextrem" genannt wird und dann als Grenze natürlich erneut definitionsbedürftig wäre.
Um festzustellen, ob jemand Positionen inner- oder außerhalb des Toleranzbereiches vertritt, wird man auch mit ihm reden müssen - es sei denn, das erübrigt sich wegen Eindeutigkeit.
Das ist natürlich mühsamer als gar nicht zu reden und Einverständnis vorauszusetzen, aber wenn es um Ausgrenzung (also "Keine Toleranz der Intoleranz") geht, dann sollte man schon sehr sicher sein, dass dieses Einverständnis mit einer großen gesellschaftlichen Mehrheit besteht. Warum, hab ich im Kommentar oben zu erklären versucht.
Sonstigen Benefit erwarte ich nicht.
zum Beitrag21.03.2018 , 21:53 Uhr
> Eines der Probleme von Teilen der Linken war immer, das sie tolerant gegenüber Intoleranz sein wollten.
Verstehe ich richtig, dass Sie mir diesen Vorwurf machen? Falls ja, warum?
Bestand nicht auch für Marcuse die Notwendigkeit, sich darüber zu verständigen, wo genau die Intoleranz beginnen soll, und warum?
zum Beitrag21.03.2018 , 21:33 Uhr
Der Begriff "Peergroup" meint: Sie gehen davon aus, dass viele andere Ihre Maßstäbe teilen und vergleichbar handeln. Ausgrenzen können Sie ja nur eine kleine Minderheit aus einer sehr deutlichen Mehrheit, die Sie auf Ihrer Seite haben müssen. Sind die Mengenverhältnisse andersherum, grenzen Sie sich selbst aus.
Es geht also nicht um Ihre Zuordnung zu einer personell identifizierbaren Gruppe, die Verwendung des Begriffs "Peergroup" war insofern inkorrekt.
zum Beitrag21.03.2018 , 20:46 Uhr
Eigenartigerweise stolpere ich etwas deutlicher, seit ich das Fleisch für meine rohfleischernährte Katze zubereite. Dafür zerschlage ich u. a. regelmäßig Hähnchenflügel, die man einem lebendigen Tier deutlicher zuordnet als irgendein Stück Fleisch. Die Katze hat nun nicht die Alternative, vegan zu leben. Man könnte und sollte vielleicht auf Katzen verzichten, aber nachdem eine ausgesetzte Katze ihre Kinder in unserem Gartenhaus bekam, hatten wir nicht die Wahl - wir fanden nicht für alle Abnehmer. Jedenfalls ist mir die Problematik seitdem gegenwärtiger.
Nun weiß ich aber immer noch nicht, ob Fleischverzehr vom Standpunkt des Veganers aus auch bei den Haltungsbedingungen auf der Nachbarwiese abzulehnen wäre.
Die Frage ist theoretischer Natur, ich bekomme das Fleisch ja nicht. Mich interessiert nur, ob Sie Fleischverzehr auch unter diesen Umständen ablehnen - und falls ja, warum.
zum Beitrag21.03.2018 , 15:29 Uhr
Das offene Bekenntnis zur Linken schützt nicht - denken Sie an Wagenknecht und die Torte.
Entscheidend ist, wer die Deutungshoheit erfolgreich beansprucht.
zum Beitrag21.03.2018 , 15:23 Uhr
Peergroup: gleichgesinnte soziale Bezugsgruppe. Netzdeutsch auch "Filterbubble".
zum Beitrag21.03.2018 , 15:16 Uhr
> Das ist ehrlich gesagt die einzig mögliche Sichtweise, warum die Redaktion das immer wieder veröffentlichen lässt.
Nö - die mir einzig mögliche Sichtweise ist die der Erhöhung der Klickrate mit dem Mittel des kräftiger Tritte vor's Schienbein der Leser.
Das ist betriebswirtschaftlich klar und nachvollziehbar gedacht, und insofern erarbeitet Yaghoobifarah ihr Salär hart und rufschädigend (für sich selbst, aber recht erfolgreich.
zum Beitrag21.03.2018 , 15:09 Uhr
"Ardappelns" - de bi uns jo nu wedder "Kantüffeln" heeten ;-)
(... ich kenne übrigens eine Nofretete Meier. Und nun muss ich mal wieder away from keyboard.)
zum Beitrag21.03.2018 , 14:53 Uhr
> ... oder in Kalifornien das Land ruinierende und Wasserresourcen verschwendende Mandeln in "Milch" zu verwandeln
Sehr berechtigter Einwand.
Wie ich überhaupt meine, wer sich vegan ernährt/ernähren will, der täte doch gut daran, sich nicht an der traditionellen "tierischen" Küche zu orientieren und zu versuchen, sie quasi "nachzubauen" - mit Pseudomilch, Pseudowurst und Pseudohackfleisch.
So etwas wird zwangsläufig eine Mangelküche bleiben, in der man sich vergebens müht, die tierischen Lebensmittel optimal zu ersetzen.
Sinnvoller scheint mir, die vegane Küche ganz an der optimalen Zubereitung der verwendeten Lebensmittel ausrichten.
(Meine ich als selbstgeoutete Omnivore ;-) )
zum Beitrag21.03.2018 , 14:18 Uhr
"Sondern Aufruf, dass sie sich abgrundtief zu schämen haben. Aus - für jedermann - nachvollziehbaren Gründen."
Nein, die Gründe sind offensichtlich nicht für jedermann nachvollziehbar - das sehen Sie, wenn Sie hier einen Blick in die Kommentare werfen. U. a. deshalb funktioniert das Beschämungsmodell nicht.
Im Gegenteil, je öfter Sie und Ihre Peergroup es anwenden, desto stärker wächst die Zahl derer, die Ihnen gegenüberstehen - und zwar nicht linear, sondern exponentiell. Und je höher deren Zahl ist, desto weniger funktioniert die Beschämung.
Können Sie sich persönlich an Situationen erinnern, in denen Sie -
in anderem Zusammenhang -
beschämt wurden?
Was hat das bei Ihnen ausgelöst - Einsicht? Offenheit für das, was erwartet wurde? Oder Abwehr in irgendeiner Form?
Wie schätzen Sie entsprechend die Wirkung von Beschämungsversuchen ein, wenn der Betreffende einen großen Kreis von Gleichgesinnten hat?
zum Beitrag21.03.2018 , 14:12 Uhr
:-)
zum Beitrag21.03.2018 , 14:11 Uhr
Öh - nun wollte ich just dieses Schreiben, und Sie haben mir die Worte bereits von der Tastatur genommen, sozusagen. ;-)
Übrigens unterstelle ich da gar keinen bösen Willen, sondern waschechte Betriebsblindheit. Dass allerdings auch das kleinschrittige Aufzeigen dieser Betriebsblindheit auf taube Ohren stößt, zeigt, dass Diskurse eben ganz allgemein wenig bewirken, wenn das Gegenüber nicht zuhören will.
(Zur Autarkie oben: war ein Missverständnis meinerseits, tschuldigung.)
zum Beitrag21.03.2018 , 13:59 Uhr
> Da is ein Hauch "Gewürz der Seeligen"
Nich wirklich verkehrt!
Nee, dat hört sogor afsluut darto - bi mi heet dat "Mutters Gewürz" ;-)
Wat de Farv anlangt: Wenn Se keen Saffran wulln, denn köönt Se veellicht "Kurkuma" bruken - "Geelwuddel" op Platt (un "Cheelwuddel" op Angliter Platt ;-) ), awers eegentlich is dat nix Plattdütsches. Liekers, dat macht een bannig geele Farv un hett nich dissen Smak as ut de Apteek.
zum Beitrag21.03.2018 , 11:54 Uhr
> Sie wollen also sagen, sie nehmen nur Fleisch, Milch und Eier zu sich, die von der Wiese des Nachbarn kommen?
Nein, will ich nicht und hab ich auch nicht - wenn Sie nochmal nachlesen möchten.
Ich hatte gefragt, ob selbst unter so idealen Haltungsbedingungen ethisch begründete Einwände gegen Fleischverzehr sprächen - prinzipielle Einwände.
Problematischer als den Fleischverzehr sehe ich übrigens die Milchprodukte (Eier kaufe ich bei einem anderen Bauern, aber der hat auch eine Wiese), denn deren Herstellung ist für die Tiere ja nicht nur mit der Schlachtung verbunden, sondern mit einem Leben als Hochleistungsorganismus. Auf Käse zu verzichten fiele mir andererseits noch schwerer als der Fleischverzicht.
Nun ja, ich stolpere ethisch also auf halbem Weg herum.
zum Beitrag21.03.2018 , 11:16 Uhr
Moin :-)
Seeehr lecker - mache ich auch öfter mal. Gut auch als Beilage zu Fesenjan.
zum Beitrag21.03.2018 , 11:09 Uhr
"Erbsen können aus Glas/Dose sein ... "
Gemüse niiieemals aus der Dose (außer Tomaten).
"Mir fällt im Übrigen kein "typisch iranisches" Gericht ein, mal am Rande."
Ich hab ausgerechnet in den taz-Kommentaren mal den Hinweis (von Christine Rölke-Sommer) auf ein sehr angeblich sehr typisch iranisches und jedenfalls sehr leckeres Gericht entdeckt: Fesenjan - oder wie immer die richtige Schreibweise ist. Mit Safran, Walnüssen, Granatapfelsirup und allerdings auch mit Huhn oder Ente, also nicht vegan. Unbedingt empfehlenswert.
(Wichtig dabei: Granatapfelsirup nicht mit Grenadine verwechseln.)
zum Beitrag21.03.2018 , 10:36 Uhr
Ich finde, dass Sie viel zu binär denken: Ethisches Verhalten scheint für Sie nur bei völligem Verzicht auf tierische Produkte möglich zu sein - alles andere bedeutet unvertretbares Tierleid.
Das sehe ich anders, und ich habe es auch begründet. Inwiefern verursacht z. B. der Verzehr des Fleisches von meiner Nachbarwiese Tierleid in höherem Maße als das Leben dieser Tiere in der Natur (die es in der nötigen Form natürlich hier sowieso nicht mehr gibt)? Diese Tiere haben das Paradies für Kühe, freien Auslauf, genügend Futter, sie werden nicht von ihren Kälbern getrennt und nicht von Raubtieren bedroht. Bei Erkrankung werden sie medizinisch behandelt. Wo haben Sie da ein Problem?
zum Beitrag21.03.2018 , 10:17 Uhr
Zustimmung - bis "professionell getötet".
Dass Tiere als Nahrung "dafür da sind" wen auch immer zu ernähren, ist Unsinn, und dass Tiere "ohne Bewusstsein" sind, entspricht dem mechanistischen Weltbild Descartes, der Tiere für komplizierte Apparate hielt, deren Schmerzenslaute etwa so wie das Quitschen einer ungeölten Tür zu bewerten seien.
Selbstverständlich haben Tiere Gefühle. Kennen Sie irgendein höher entwickeltes Säugetier persönlich? Dann wüssten Sie das.
Natürlich haben Tiere kein menschliches Bewusstsein, aber zwischen "ganz" oder "gar nicht" gibt es ein riesiges weites Feld an Möglichkeiten.
zum Beitrag20.03.2018 , 21:38 Uhr
Ein schönes Beispiel für kontraproduktiven Diskurs:
"Nicht erst die offene Forderung, jemensch "in die Gaskammer zuschicken", macht Nazismus aus. Ihre Reduzierung auf Gewaltaufrufe greift zu kurz."
Sie geben an, welches Merkmal die Auszugrenzenden nicht vollständig erfasst; ferner, dass Ihr Gegenüber durch Beschränkung auf dieses unzulängliche Merkmal eine unzureichende Ausgrenzung vornimmt.
" Drastischer ausgedrückt: sie ist dumm und gefährlich."
Sie werten die Auffassung des Gegenübers massiv ab.
"Der Verlag verbreitet neurechte und neofaschistische Ideologie. Sie bietet eine Plattform für diverse rechte Strömungen."
Sie geben als hinreichend für eine Ausgrenzung die Merkmale "neurechts", "neofaschistisch", "rechts" an.
Sie erläutern diese Merkmale inhaltlich nicht und erklären nicht, warum sie eine Ausgrenzung hinreichend begründen.
"Ist das deren Ideologie oder nicht auch Ihre, frage ich mich."
Sie teilen mit, dass Ihr Gegenüber bei Beibehaltung seines Standpunktes ebenfalls ausgrenzungswürdig sei.
Also: Sie verteilen das Label "Rechts" als Ausschlusskriterium, ohne zu erklären, warum, und sie beanspruchen im Verhältnis zu Ihrem Gegenüber ganz selbstverständlich die Deutungshoheit.
Warum? Welche Reaktion erwarten Sie darauf von Ihrem Gegenüber?
zum Beitrag20.03.2018 , 19:12 Uhr
Nichts läge mir ferner. :-)
Ich dachte, Sie wüssten nicht recht, wie Sie den seltsamen Wunsch der Nazis nach Autarkie einordnen sollten.
zum Beitrag20.03.2018 , 19:09 Uhr
a) Es gibt bekanntlich einen kulturell vermittelten Ekel, der auch dem Verzehr bestimmter Lebensmittel entgegensteht - Hund und Pferd gehören hierzulande dazu.
Pferd habe ich früher trotzdem ein paarmal gegessen.
Heute würde ich sagen, ok, wenn die Hemmschwelle da ist, dann muss ich sie nicht aus Neugier überwinden, sondern dann lass ich es.
Hund würde ich schon wegen dieser Schwelle nicht essen.
Schweinefleisch esse ich auch nicht mehr, ohne dass ich es mir direkt vorgenommen hätte. Ich hab irgendwann bemerkt, dass ich es längst nicht mehr tat. Da ich Schweine als lebhafte, neugierige Tiere kenne, wenn man ihnen die Freiheit dazu lässt, bin ich darüber auch ganz froh.
Andererseits hat mein Hühnerfleischverbrauch durch meine Katze noch zugenommen. Und nein, meine Katze würde ich nicht essen.
Und da sie nach Tieren des Nachbarn fragen: Das Fleisch, das wir verbrauchen, kommt größtenteils aus der Nachbarschaft.
Würde der Nachbar uns Fleisch von den Milchkälbern verkaufen, die für seinen Eigenbedarf einen Sommer lang mit ihren Müttern unter meinen Augen aufwachsen, würde ich das sehr gern nehmen. Ich weiß ja, was für ein gutes Leben die Tiere hier hatten und dass sie auf dem Hof 200m weiter geschlachtet werden.
b) Selbstverständlich. Wozu diese Frage?
c) Nein. Beim Weizen würde ich mir über Aufzucht und Erntebedingungen keine Gedanken machen - jedenfalls nicht der Pflanzen wegen. Bei der Tötung von Tieren schon.
d) Ich weiß, dass es möglich ist, sich auch ohne Tierprodukte gesund zu ernähren, dass es aber eine Änderung der Gewohnheiten braucht. Insbesondere muss man für genügend Vitamin B12 sorgen.
Was folgt nun aus alledem?
zum Beitrag20.03.2018 , 16:16 Uhr
> Die Bedingungen des globalen Seins sind so, dass Veganismus oder wie immer man das nennt, notwendig auftreten muss, so wie seinerzeit z.B. die Aufklärung.
Für die Aufklärung kann ich das nachvollziehen, für Veganismus erscheint mir das nicht so ohne Weiteres zwingend.
Der umweltschützerische Aspekt leuchtet wegen des schieren Ausmaßes der tierischen Lebensmittelproduktion ein, aber das ist eben eine Frage der Menge - die sich senken ließe durch reduzierten Konsum und/oder reduzierte Bevölkerung.
Bleibt der ethische Aspekt.
Für mich sind die Haltung und die Tötung entscheidend - je näher an der natürlichen Lebensweise, desto besser. Darin, dass Tiere überhaupt gegessen werden, hätte ich dann kein Problem.
(Wobei klar ist, dass der derzeitige Fleischkonsum unter solchen Bedingungen nicht mal ansatzweise möglich wäre.)
zum Beitrag20.03.2018 , 15:48 Uhr
> ... natürlich die Kiiieeler Küche jetzt nich in den Himmel heben will.
Moin L&O :-)
Von Nataljes Krötigkeiten mal ab - seit ich weiß, dass man besser Essen kann (ziemlich lange also) frage ich mich, warum die Küche in Schleswig-Holstein so gar keine erfreuliche Tradition hat.
Oft besteht ja ein Zusammenhang zwischen Wohlstand und guter Küche.
Lübeck hätte also historisch betrachtet einigen Grund, aus dieser Ödnis hervorzustechen. Aber das einzige, was die Stadt meines Wissens kulinarisch außer Marzipan und Rotspon vorzuweisen hat, ist "Lübecker National" - ein banales Eintopfgericht.
Aus Flensburg (Rum) und Kiel (Sprotten) ist nicht mal so etwas wie der Buddenbrooks'sche Plettenpudding überliefert.
Liegt das nun am gartenbauwidrigen Klima oder am genussfeindlichen Protestantismus?
(Von der Existenz einer spezifisch braunschweigischen Küche wusste ich allerdings bisher auch nicht.)
zum Beitrag20.03.2018 , 14:29 Uhr
"Einem Neoliberalen ist es völlig egal was die Menschen machen, solange seine Waren um die Welt geschickt werden können."
Die Menschen sind ihm egal, aber ihre Arbeitskraft nicht. Wenn er annimmt, die brauchen zu können, dann wird er Zuwanderung begrüßen und unterstützen.
"Ironischerweise halte ich deshalb eine globale sozialistische Perspektive für die einzige Möglichkeit um regionales zu erhalten und dauerhaft Masseneinwanderung auf freiwilliger und eigener Entscheidung einzudämmen."
Schön. In welcher zeitlichen Perspektive bewegen Sie sich denn mit diesem Wunsch gedanklich, und wie stellen Sie sich den Weg dorthin vor?
zum Beitrag20.03.2018 , 14:23 Uhr
> ... dass Autarkie auch so ne Nazi-Idee war.
Autarkie ist ja durchaus vorteilhaft, wenn man sich weite Teile der Welt kriegerisch unterwerfen will.
Umgekehrt wird eine global verflochtene Wirtschaft als friedenssichernd bezeichnet, weil Konflikte zu Nachteilen für alle Seiten führen. Wie man sieht, schließt das aber Stellvertreterkriege in wirtschaftlich schwachen Regionen nicht aus.
zum Beitrag20.03.2018 , 13:15 Uhr
Uneingeschränkte Toleranz geht nicht.
Uneingeschränkte Intoleranz wird aber auch nicht gehen.
Überzeugungswandel durch Diskurs funktioniert nicht, das ist wahr - und das gilt nicht nur für Rechte. Deshalb ist es in der Tat Zeitverschwendung, mit gefestigten Rechtsextremen zu debattieren - hier ist Ausgrenzung richtig.
Wenn allerdings die Grenzen der Toleranz nicht immer wieder breit debattiert, sondern als selbstverständlich betrachtet werden;
wenn deshalb unklar und verschwommen bleibt, was "rechts", was "rechtsextrem" und was aus welchen Gründen nicht hinnehmbar ist (weil das eh jeder weiß - und wer es nicht weiß, der soll sich gefälligst selbst schlau machen);
wenn es ins Belieben der Lautesten (bzw. derer mit der größten medialen Reichweite) gestellt ist, zu entscheiden, wer als Rechter auszugrenzen ist;
wenn einzelne Signale (Formulierung, Kontakt) und Fehler bereits für die Ausgrenzung genügen -
dann führt das zu einer Ausweitung des Nazi-Vorwurfs, die Leute aus der undefinierten Grauzone, selbst aus dem Hellgraubereich, für die Öffentlichkeit in die schwarzbraune Ecke schiebt. Deren Macht vergrößert sich mit der wachsenden Zahl derer, die sich den Ausgegrenzten näher fühlen als den Ausgrenzenden.
Wenn immer mehr als "rechts" gilt und "rechts" zunehmend als intolerabel, dann verengt sich der Toleranzbereich naturgemäß zur Mitte hin. Aus der Ausgrenzung der extremen Minderheit wird gesellschaftliche Spaltung, weil das "Draußen" bei den einen zum neuen "Drinnen" bei den anderen geworden ist.
Diskurse müssen deshalb in der und über die Grauzone geführt werden. Dort dienen sie der Positionsbestimmung (der eigenen und der des Gegenübers) und dort erhöhen sie die Trennschärfe, wenn es um die Entscheidung geht, wo Toleranz enden und Ausgrenzung beginnen soll.
zum Beitrag19.03.2018 , 13:57 Uhr
(Oh, fataler Fehler. Manchmal ist es ärgerlich, dass die Bearbeitungsfunktion fehlt.)
zum Beitrag19.03.2018 , 13:49 Uhr
Wenn es darum geht, dass Leute sozial so nachdrücklich geächtet werden sollen, dass sie sich nicht mehr zum Bäcker trauen, dann hätte ich vorab aber doch ganz gern noch etwas genauer geklärt, was "rechtsextrem" im Gegensatz zu "rechts" ist oder ob der Unterschied im Grunde irrelevant ist.
Goebbels, klar. NSU, klar.
Meuthen genauso klar, weil Sie annehmen, er würde wie die Vorgenannten "Linke" töten, wenn er nur könnte?
Seehofer? Baberowski? Tellkamp? Maron? Wagenknecht?
Wer von diesen und wer überhaupt soll Ihrer Meinung nach ab wann geächtet werden und sich nicht mehr zum Bäcker trauen können?
Wenn es darum geht, dass Leute sozial so nachdrücklich geächtet werden sollen, dass sie sich nicht mehr zum Bäcker trauen, dann hätte ich vorab aber doch ganz gern noch etwas genauer geklärt, was "rechtsextrem" im Gegensatz zu "rechts" ist oder ob der Unterschied im Grunde irrelevant ist.
Goebbels, klar. NSU, klar.
Meuthen genauso klar, weil Sie annehmen, er würde sich wie die Vorgenannten verhalten, wenn er nur könnte?
Seehofer? Baberowski? Tellkamp? Maron? Wagenknecht?
zum Beitrag15.03.2018 , 22:36 Uhr
Hm - ich hab mir die Diskussion der beiden jetzt mal durchgelesen und finde sie von beiden durchaus fair - gut miteinander bekannte C4-Historiker unter sich eben.
Allerdings sehe ich nicht, wo Schlögel durch "Härte in der Sache" glänzt. Tatsächlich sehe ich nicht, wo er überhaupt glänzt - im Gegenteil, er scheint mir weniger analytisch, mehr vom Zeitgeschehen mit- und hingerissen, emotionaler, während ich Barberowski emotional zurückgenommen und sachlicher finde.
Was an Schlögels Stellungnahmen finden Sie denn beispielhaft "hart in der Sache"?
zum Beitrag15.03.2018 , 22:22 Uhr
> Nein. Das ist das Ernüchternde und gleichzeitig Bemerkenswerte.
Ja mei - bemerkenswert wär's ja nur gewesen, wenn es anders wäre.
Die gewalttätigen Deppen gibt's wohl bei allen Glaubens- und Unglaubenssystemen von größerer Bedeutung - scheint eine anthropologische Konstante zu sein.
Religion als friedfertige Privatsache sehe ich aus sehr großer Ferne - aber nicht ohne jedes Wohlwollen.
zum Beitrag15.03.2018 , 18:13 Uhr
Grundgütiger - und der Teaser schon eine Stunde Dauer.
Ick heff dacht, dat weer all schon söbenteindusentfiefhunnertuntachundtachentichmol dörchsnackt.
Ich nehm dann doch lieber das Marzipan. ;-)
Oder gibt's da noch was grundsätzlich Neues zum Thema?
zum Beitrag15.03.2018 , 17:50 Uhr
Ähm ja ... .
Aber ich möchte Herrn Derksen ungern in seine Freizeitgestaltung hineinreden. ;-)
zum Beitrag15.03.2018 , 17:44 Uhr
Aaah - yesss!
Misforstoelse - merci :-)
Als Kinder bekamen wir ja jedes Jahr zu Weihnachten eine große Niederegger-Marzipantorte (die mit dem Holstentor) von Herrn Hoffentlich-A...-Versichert ins Haus geschickt, die mein protestantisch-sparsamer Vater dann aber leider regelmäßig bis zum Punkt der Ungenießbarkeit verwahrte - einmal musste die steinharte Torte mit Hammer und Meißel in Stücke geschlagen werden, nachdem das Messer zuvor mit leisem Quitschlaut wirkungslos abrutschte. Alles aus Gründen der Nichtverwöhnung - "swatte Pädagogik" statt Swattbrot, sozusagen.
Ja ja, die Geest - ein hartes Brot im wahrsten Wortsinne, un rein ton katolsch warrn.
Awers nu kümmt wiss glieks wedder de Herr Karlsson vun sien Dach op uns dol, vunwegen dat wi nich bi de Sach bleven sünd.
zum Beitrag15.03.2018 , 14:38 Uhr
Se möten mol na boben kieken.
zum Beitrag15.03.2018 , 14:37 Uhr
Wi sind all bannig lang nohsichtich - un nich nur de Deerns. Witschn warn hier ok nich mehr brennt! ;-)
zum Beitrag15.03.2018 , 14:32 Uhr
"snobby Strait-Damens" - wat sind dat nu allwedder för affsünnerliche Fruunslüd?
Awers wenn Se disse Damens all för uns "Szipzens" inkommodeern wüllt, denn wöör ick Swattsuur een Swattbroot noch vörtrecken.
zum Beitrag15.03.2018 , 14:28 Uhr
Schockschwerenot - ist schon wieder Ostern?
Was gibs denn? Marzipanei? Auferstehungssonderangebote für die ältere Generation?
Solche guten Gaben sollten Sie aber nicht allein von der Textauswahl einer dem Fiat des Glaubens wohl eher wenig geneigten Redaktion abhängig machen.
zum Beitrag15.03.2018 , 12:43 Uhr
> Das liege auch an der AfD. „Die Angst vor einem gesellschaftlichen Rückschritt ist da. Viele wollen die größtmögliche rechtliche Absicherung ihrer Beziehung. Und das ist die Ehe.“
Mir scheint die Hysteriebereitschaft im Hinblick auf die AfD und den in Verbindung mit ihr vermuteten Rollback doch oft ein wenig hoch zu schwappen bzw. das Vertrauen in den tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel über die letzten Jahrzehnte zu gering zu sein.
In einem wirklich zutiefst ländlich-provinziellen Teil meiner entfernteren Verwandtschaft gibt es seit ca. 10 Jahren ein lesbisches Paar mit drei Kindern. Man sieht sich auf Familienfeiern und familiären Kaffeekränzchen, und dort erlebe ich auch, wie die Verwandten und Bekannten sich dieser Familie gegenüber verhalten - nämlich herzlich und normal. Es fallen auch hinter deren Rücken oder in Abwesenheit keine dummen Bemerkungen, im Gegenteil. Das sind Leute aus einem Umfeld, in dem solche Lebensformen in den 60er Jahren unvorstellbar und in den 70er Jahren kaum akzeptiert worden wären.
Da das Unheil ja von linksurbanen Liberalen immer in der Provinz verortet wird: Aus dieser nördlichen Ecke der Provinz sehe ich jedenfalls keine Bedrohung für "Regenbogenfamilien" heranrollen. Daran wird auch die Existenz der AfD nichts ändern. Ich kann auch nicht erkennen, warum ein breites gesellschaftliches Interesse an einem Rollback bestehen sollte.
Spießige Enge gibt es natürlich nach wie vor, aber sie hat heute ein anderes Gesicht als vor 40, 50 Jahren - ländlich wie urban.
zum Beitrag15.03.2018 , 12:24 Uhr
"Gläubischkeit in Ehren."
Ach was!?
Das meinen Sie doch gar nicht so. ;-)
Rubinstein ist klassich agnostisch und ich hab den Satz auch immer sehr treffend gefunden.
Aber Lesch würde ich unterstellen, dass er sich auf diesem Sofa in der Eile nur versprochen hat und nicht "den Menschen", sondern "einen nicht unerheblichen Teil der Menschen" meinte - und ich denke, da ist was dran.
Dagegen hab ich nicht nur nichts, sondern das finde ich ganz in Ordnung - sofern sie anderen nicht das Leben mit ihrem ureigensten Gott vermiesen, sondern ihn als persönlichen spirituellen Bezugspunkt haben.
Jede Gottesvorstellung ist eben ein persönliches Spiegelbild des Menschen, der sie entwickelt hat, und also auch der Kultur, in der er lebt.
Da gibt es sone und solche.
Die gibt's aber genauso auch ganz ohne Gott.
zum Beitrag15.03.2018 , 12:09 Uhr
Dazu wurde bereits alles Nötige gesagt unter:
//http://www.relativ-kritisch.net/blog/kritiker/hypothesen-die-niemand-braucht-2-norbert-derksen
(Untertitel: "Pseudowissenschaft auf dem Präsentierteller")
zum Beitrag14.03.2018 , 15:34 Uhr
> Ob es da einen Zusammenhang gibt, weiß ich nicht.
Ich weiß nicht, ob ich damit jetzt in der ganz großen Klischeekiste herumgrabe, aber kann es vielleicht sein, dass Südamerikaner (männl.) sich vornherein weniger zur Zurückhaltung gegenüber Frauen verpflichtet fühlen als durchschnittlich gutbürgerliche Deutsche? Dass also Südamerikanerinnen auch mental eher darauf eingerichtet sind, deutliche Zurückweisung zu äußern?
Ich kann mir jedenfalls auch von mir selbst vorstellen, dass ich in dieser Situation ein Problem mit der umgehend angemessenen Reaktion hätte. Die fällt mir bei sofortiger Eindeutigkeit zwar überhaupt nicht schwer, aber bei einem sachten allmählichen Abgleiten von "akzeptabel" zu "nicht akzeptabel" gäbe es womöglich eine Phase, in der ich unsicher wäre, ob das nun "so gemeint ist" oder ein Versehen war; in der ich also geneigt wäre, den Fehler in meiner Wahrnehmung zu suchen, um den anderen nicht offen zu kränken. Denn als Kränkung würde ich die Unterstellung absichtsvollen Verhaltens empfinden, und möglicherweise unterscheidet mich schon dies von Südamerikanerinnen. Aber ich weiß es nicht, ich bin ja keine ;-)
zum Beitrag14.03.2018 , 12:57 Uhr
Wer folgende Suchwörter bei Google eingibt:
Bremen Massage Ayurveda Meditation
... der findet an erster Stelle ein Sauna-Angebot mit etlichen (übrigens ganz überwiegend positiven) Nutzer-Bewertungen, unter denen auch einige mit nur einem Stern sind. Darin äußern sich Frauen, die offenbar Ähnliches erlebt haben wie die Frauen, die Anzeige gegen den Masseur erstattet haben - auch zu den Gründen für ihr Nichthandeln bzw. versuchen sie, Erklärungen dafür zu finden (die meinen eigenen Erklärungsversuch übrigens insgesamt bestätigen).
zum Beitrag14.03.2018 , 12:39 Uhr
> Wieso muss die Frau sich anpassen, aufpassen, stärker sein und nicht der Mann mehr Respekt und richtiges verhalten lernen?
Erstens muss die Frau nicht stärker sein als der Mann, aber eben auch nicht schwächer (damit meine ich nicht die Physis);
zweitens sollte sie sich informieren, welche Art Massage sie gebucht hat;
drittens ändert das selbstverständlich nichts daran, dass Männer sich benehmen sollen.
zum Beitrag14.03.2018 , 12:31 Uhr
> Warum sind deutsche Frauen in solchen Situationen so unendlich hilf- und wehrlos. Darauf hätte ich gerne eine Antwort.
Ich habe mich mit dem Kommentar von gestern um 20:49 bemüht, diese Frage zu beantworten.
Lesen müssten Sie halt schon selbst.
zum Beitrag14.03.2018 , 12:22 Uhr
Nö, mit Dissoziation hat das nun überhaupt nichts zu tun, und selbstverständlich hätten die Damen die Möglichkeit zur Flucht gehabt.
Ich habe ja versucht, warum Frauen in solchen Situationen trotzdem stillhalten - auf diese Erklärung geht Ihr Kommentar mit keinem Wort ein, er steht aber in völligem Widerspruch dazu.
zum Beitrag13.03.2018 , 20:49 Uhr
"... es liegt mir fern, den Opfern quasi eine dümmliche Mitschuld zu geben."
Hm. Mir nicht, wobei ich aber lieber den Begriff "Mitverantwortung" verwenden möchte.
Sie werden nicht ernstlich erwarten können, hier ein fachlich fundiertes Gutachten zu einem Verhalten zu finden, das der Artikel selbst nur sparsam beschreibt.
Küchenpsychologisch unfundiert denke ich aber, dass sich das Geschehen für die Frauen aus einer asymmetrischen und zunehmend ambivalenten Situation entwickelte.
Zunächst die positive Erwartungshaltung, etwas besonders Positives, spirituell Erhebendes zu erleben. Dann das Massage-Setting, ganz auf Entspannung und Passivität ausgelegt. Der Masseur als aktiver Experte, in dessen Hände man sich vertrauensvoll begibt.
Für ihn ist damit ein Aktionsfeld bereitet, in dem die Frau über eine hohe Schwelle hinweg muss, um wieder zur Augenhöhe mit ihm aufzuschließen, - wobei ich unter "Augenhöhe" das gleiche Maß an Selbstbewusstsein, Zielstrebigkeit und Aktion verstehe, das sein eigenes Handeln begleitet.
Zudem liefen die Massagen ja zunächst auch erwartungsgemäß ab, der Missbrauch entwickelte sich erst allmählich.
Viele Frauen (möglicherweise aber auch Männer) haben in solchen Situationen aufgrund ihrer Sozialisation das Problem, aus Höflichkeit in einer unangenehmen Situation zu bleiben und Unbehagliches viel zu lange zu tolerieren, um nicht aus der Rolle zu fallen.
Vermutlich gab es auch weit mehr Fälle dieser Art, die nie angezeigt wurden und in denen die Frauen bis heute aus Scham den Mund halten - weil sie sich vielleicht selbst ihr Verhalten im Nachhinein so wenig erklären können wie Sie.
Ich glaube also zu verstehen, wie es dazu kam - aber es ist an der Zeit, dass Frauen sich nicht nur über ihre ansozialisierten Hemmschwellen klar werden, sondern dass sie sich auch darum bemühen, sie abzulegen; dass sie das Nein-Sagen lernen, um die Verantwortung für sich selbst nicht an Männer und ihr Bewusstsein für Spielregeln zu delegieren.
zum Beitrag09.03.2018 , 16:57 Uhr
> Das ist sprachlich aus demselben Niveau wie Fussball und Frauenfussball ...
Fußball ist Showgeschäft und funktioniert nach dessen Gesetzen - mit kriminologischer Klassifizierung hat das überhaupt nichts zu tun.
Ich stimme Anamolie zu: "Frauenmord" ordnet Morde den Fällen zu, in denen eine Frau geschlechtsbedingt zum Opfer wurde, sei es nun wegen Sex oder Gender. Damit wird nichts hierarchisiert.
Übrigens sehe ich auch nicht, dass die Begriffe "Ehrenmord" und "Familientragödie" irgendetwas relativieren oder verschleiern - die Unterscheidung besteht trotz der schrägen Begrifflichkeit in der Sache völlig zu Recht.
zum Beitrag08.03.2018 , 16:27 Uhr
> ... eingeleitet von der Begründung, dass Bayern 13 gesetzliche Feiertage habe, Schleswig-Holstein dagegen nur neun. Eine inhaltliche Begründung für den Reformationstag selbst gibt es nicht.
Deshalb hätte man getrost wieder zum seinerzeit gestrichenen Buß- und Bettag zurückkehren können, der gegenüber allen anderen, auch den weniger klerikal orientierten Vorschlägen (Frauentag etc.) einen großen Vorteil hat: er fällt immer auf einen Arbeitstag. Macht für diesen einen Tag ein Feiertagsplus von annähernd 6%.
Die Bayern haben selbstverständlich mit Fronleichnam so einen praktisch festgenagelten Tag längst in ihrem bunten Feiertags-Strauß, während die Schleswig-Holsteiner seinerzeit den Buß- und Bettag sogar in einem Volksentscheid freiwillig der Pflegeversicherung opferten.
Die protestantische Ethik macht sich halt immer wieder mal unangenehm bemerkbar. Der Geist des Kapitalismus hingegen scheint sich in Bayern trotz der vielen Feiertage recht erfolgreich breitgemacht zu haben.
zum Beitrag20.02.2018 , 18:22 Uhr
Baliner Triefnasen sünd jo meestendeels nix anneres as Schwabennasen un versteit nix vun Platt. Kannst nix bi moken.
Denn hol'n se sick fuchtig, L&O ;-))
zum Beitrag20.02.2018 , 18:20 Uhr
Mokt wi, Herr Karlsson -
Sie befürchten hoffentlich nicht, dass diese entlegene Plauderecke den taz-Server in die Knie zwingt?
Ihre gehabte Geduld ist aber aller Ehren wert. :-)
zum Beitrag20.02.2018 , 13:46 Uhr
Spät zwar, aber doch entdeckt ;-)
Ja, der Faust hat Bezug in alle denkbaren und undenkbaren Richtungen - daher als Liebig-Extrakt so gut verwendbar.
Ein Lebens-Werk, dichterfürschtlich halt.
zum Beitrag20.02.2018 , 12:44 Uhr
Merci :-) - Latin-Percussion können Sie also auch?
Ja, der leichte "Slick oppe Tung" stimmt schon.
Allerdings - die noch auffälligere Eigenart des Angliter Platt ist die Neigung, das G als stimmhaften Frikativ zu sprechen: De cheelen Cheorchinen (die gelben Georginen). Dazu gehört zumindest im ganzen nördlichen SH ein gedehnter, traniger Ton, der auch ins regionale Hochdeutsch schwappt (Ernst Breit - nomen est omen - hatte ihn exzessiv drauf ;-) ).
Die ganze Region hier ist - na klar - sprachlich dänisch angefärbt, auch in der Verwendung dänischer Ausdrücke (ich hab z. B. lange noch den Ausdruck "sünde" für "bedauerlich" verwendet und mit meiner vermeintlichen Frömmigkeit Menschen aus südlicheren Regionen irritiert ;-) ).
In Flensburg läuft der dänische Einschlag unter "Petuh", das aber inzwischen höchstens noch in der Alltagssprache älterer dänischer Minderheitler anklingt und ansonsten eher eine Art Ohnsorg-Theater-Phänomen ist.
Nun muss ich aber zugeben, dass ich nicht in Angeln, sondern als Kind hochdeutscher Hamburger Eltern auf der grenznahen Geest aufwuchs. Von Hause aus spreche ich kein Platt, weshalb ich - im Gegensatz zu Hannes Wader - auch die Finger vom aktiven Sprechen lasse.
In meinen ersten zehn Jahren hab ich aber außerhäuslich und -schulisch nichts anderes gehört. Und da parallel gerade die Heimat so missfällig diskutiert wird - Plattdeutsch ist für mich ein Teil davon. Es stirbt natürlich mit der traditionellen Lebensweise und denen, die in ihr groß wurden. Das ändert - klar - kein Volkshochschulkurs und kein albernes "Heimatministerium".
Ein Freund von mir allerdings - promovierter Banker aus Bauernfamilie - hat seine Kinder zweisprachig erzogen (er Platt-, Mutter Hochdeutsch). So könnte man Sprache lebendig erhalten, wenn viele es machen. Aber wer macht sich schon die Mühe?
In WF dürfte übrigens ostfälisches Platt gesprochen werden, das einzige, das ich nicht verstehe. Na, wer weiß, der junge Marokkaner vielleicht ... ;-)
zum Beitrag19.02.2018 , 23:04 Uhr
> Ach eine Frau Siebzen -
???
(... und lassen Sie mich bitte nicht dumm sterben! ;-) )
zum Beitrag19.02.2018 , 19:14 Uhr
Na - dann hätte ich mir ja den erneuten Hinweis sparen können - hab ich aber jetzt erst gesehen. :-)
zum Beitrag19.02.2018 , 19:09 Uhr
> Wenn&wie ich weiß - Weil Sie vom platten Land sün - Wissen Sie ja - was Ökeln ist - hm?!;) Schabernack usw
Soso :-))
Nee, ökeln - sowatt deiht wi hier jo gor nich. Dat is keen Angeliter Platt.
Ja, das Pörksen-Interview (wenn einer schon so plattdeutsch heißt ...) hatte ich auch entdeckt.
Was die erzählerische Einflechtung, so verweise ich auf meinen erstgenannten Link - bzw. auf Seitenmitte hier:
//nina.ort.userweb.mwn.de/Foerster.html
... mit Quelle wenigstens für eine ähnliche Alternativstelle (dies als Ausrüstung, falls Sie künftig noch andernorts Ihre These verbreiten möchten ;-)) ).
BK I - ach Der ... (Sie wären ja so viel verständlicher, wenn Sie häufiger die Begrenztheit Ihrer Mitmenschen einkalkulierten ;-) )
Und schließlich: Ihre Mutter erscheint mir immer mehr als ein natürliches + kultürliches Wunderwerk - beneidenswert. :-)
(Der "sehr geringe Verstand" bezog sich ja mehr auf Pooh als auf die Frau als solche.)
Schönen Abend noch!
zum Beitrag19.02.2018 , 17:39 Uhr
Hm, ich verstehe nicht, warum die Links jetzt so merkwürdig aussehen, funktionieren aber, wenn mann die ersten zwei Slashes nicht mitkopiert.
Ich versuche es aber nochmals: http://heinz-von-foerster.de/index.php/2015/12/10/hallo-welt/ http://www.sueddeutsche.de/digital/zum-geburtstag-von-heinz-von-foerster-der-zauberer-aus-wien-1.1187008
Überhaupt scheinen wir etwas vom Thema abgekommen zu sein.
Wenn man mal davon absieht, dass die eingangs erwähnte konditionierte Schnappatmung bei mir durch Herrn Spahn ausgelöst wird ... ;-)
zum Beitrag19.02.2018 , 17:24 Uhr
Nun, ich hatte von der Ihrerseits angedeuteten Pawlow-Widerlegung durch Heinz von Foerster noch nie gehört und deshalb gegoogelt - bin ja lernwillig. ;-)
Gefunden habe ich dazu etwas eher Anekdotisches, mit dem von Foerster die Beteiligung des Beobachters in Versuchsanordnungen illustrierte:
//heinz-von-foerster.de/index.php/2015/12/10/hallo-welt/
- keine Ahnung, wer für die Seite verantwortlich ist - und
//http://www.sueddeutsche.de/digital/zum-geburtstag-von-heinz-von-foerster-der-zauberer-aus-wien-1.1187008
Ich nahm also an, dass Sie Ihre Behauptung auf diese Erzählung von Foersters zur Konorski'schen Versuchsanordnung gründeten. Entsprechend bezogen sich meine zuvor geäußerten Zweifel eben darauf.
Falls Sie natürlich ganz anderes im Sinn hatten, womit Pawlow widerlegt wurde, dann wäre ich an einem Hinweis interessiert - bin ja noch immer lernwillig.
In Ihren Feyerabend-Link hab ich auch geschaut und - nein, das isses in der Tat nicht. Und hat nichts zu tun mit Herrn von Foerster und Herrn Konorski, dem man gegebenenfalls wirklich den Nobelpreis für die Pawlow-Widerlegung hätte geben müssen - wenn sie denn stattgefunden hätte (was ich weiterhin nicht sehe ;-) ).
So weit es um Pawlow geht, kann ich Herrn Feyerabends Darlegungen übrigens nicht folgen, soll aber nicht großkotzig klingen und mag auch an mir liegen.
Mit der "palmströmschen Anhauchung" spielen Sie auf "Die unmögliche Tatsache" an?
Nö, da fühl ich mich jetzt gar nicht getroffen - ich hab ja Argumente, die mir auf Ihrer respektive Foersters Seite fehlen. ;-))
Hab aber für Faulheit allergrößtes Verständnis, ohne jede Ironie. :-)
PS: Was ist "BK I."?
PPS: Nur der Ordnung halber - ich bin kein junger Mann, sondern eine alte Frau (von sehr geringem Verstand und noch dazu vom Land, wo es am plattesten ist). Und ich bin noch unschlüssig, ob ich mich von "Junger Mann" nun gebauchpinselt fühlen soll oder eher nicht. Hm.
zum Beitrag19.02.2018 , 16:18 Uhr
"Heimat, Vaterland, etc.: Ja, habe ich und - nein: brauch ich nicht."
Inwiefern "hat" man "Heimat" oder "Vaterland", wenn man beides nicht braucht?
Beide Begriffe bezeichnen doch nichts eigentlich Geografisches oder Gegenständliches, sondern gewissermaßen persönliche - hm - "Geistes-" oder "Seelenlandschaften". Denken Sie, dass "Heimat" zwangsläufig bei jedem so aussieht wie der Korkenzieher mit Wurzelgriff?
Ich z. B. habe kein "Vaterland", aber etwas, für das ich das Wort "Heimat" brauchen kann, hab ich schon: also Bilder, Klänge, Gerüche, die mich durch bestimmte Eigenschaften ganz unmittelbar vertraut berühren.
Ich finde auch, dass die Schnittmenge von "Heimat" und "Vaterland" individuell sehr verschieden bis nicht vorhanden ist.
Und zumindest in diesem Punkt hat die Autorin recht: "Deutschland braucht keine 'Heimat'." Was soll Deutschland damit? Es ist ja keine natürliche Person.
Menschen, die in Deutschland leben, brauchen oder schätzen aber möglicherweise, was sie individuell mit "Heimat" verbinden.
Und viele Menschen in ländlichen Regionen können zweifellos eine bessere Infrastruktur brauchen, und auch ein Ministerium, das damit befasst ist und auch nach diesem Zweck benannt werden könnte.
Wer so ein Ministerium "Heimatministerium" nennt, der tut das natürlich in der Hoffnung, dass sich so ein begriffliches Placebo wie Benzodiazepin auf den Gefühlshaushalt rechtsdriftender Wähler legt.
Diese Hoffnung dürfte aber fehlgehen.
zum Beitrag19.02.2018 , 13:19 Uhr
"... am Islam stört eindeutig auch weniger die konkrete Ausprägung dieser Religion als ihre Bedeutung für die Menschen."
Was stört, sind wohl eher die Menschen selbst bzw. das religiös-kulturelle Amalgam, das ihnen - zu Recht oder zu Unrecht - ihrerseits als "geistige Heimat" unterstellt und mit äußeren Merkmalen wie Kleidung, Sprache, Aussehen verknüpft wird.
Die Heimat der anderen stört durch ihr bloßes Dasein die Intaktheit der eigenen.
"Der Begriff Heimat ist bei den Rechten in Wahrheit schlichtweg nur rassisch definiert."
Was meinen Sie in diesem Zusammenhang mit "rassisch"?
Ich kann mir darunter nichts anderes denken als ein Zurückdrehen der Zeit vor die Globalisierung, als es wegen kaum vorhandener Migration noch eine klare Abgrenzung gegen alles "Fremde" gab. Sie selbst bestreiten aber eingangs, dass Rechte so eine Zeitumkehr für möglich halten.
Ich nicht. Ich halte das für ein regressives Verlangen, das zwar unrealistisch, aber so mächtig ist, dass die Betreffenden sich vorzugsweise die Frage nach der Realisierbarkeit gar nicht stellen. Stört ja nur die Gemütlichkeit.
Aber ich halte auch die Behauptung, Heimat werde von Rechten "NUR rassisch" definiert, für falsch. Der Begriff hat auch für Rechte sicherlich den ganz allgemeinen Inhalt von *ursprünglich vertraut* mit allen zugehörigen Konnotationen. Die "rassische" Komponente ist nur eine davon. Möglich sind auch solche, die gar nicht "rechts" verortet werden müssen (Landschaft, Mundart, Musik, Essen).
"In Wirklichkeit ist die "Heimat" aber sehr viel mehr durch die Verwerfungen der neoliberalen Politik der letzten 20 Jahre gefährdet. Das Thema aber scheuen die Konservativen mehr als alles andere."
Das allerdings. Deshalb pappen sie den Begriff auf ein Ministerium für ländliche Raumordnung und glauben, das genüge, um abtrünnige Unionswähler "heimzuholen".
Die Einzigen aber, die man damit wirklich beeindruckt, sind offenbar mal wieder die (schönes neues Wort:) "linksurbanen" Heimat-losen.
zum Beitrag19.02.2018 , 12:26 Uhr
Ja mei - Sie überflügeln ja noch die "Geflügelten Worte" des Herrn Büchmann. ;-)
zum Beitrag19.02.2018 , 12:26 Uhr
> Pawlow bekam zwar den Nobelpopelpreis - der ihn widerlegte -Aber nicht! ~> ~ Heinz von Foerster!;)
Wieder was gelernt - obwohl: Die Nachricht von der Pawlow-Widerlegung scheint mir doch arg übertrieben.
Ob der Hund auf das Klingeln oder, wahlweise, den Anblick der Glocke, des Assistenten oder die sich öffnende Tür reagierte, ändert ja nichts an der Tatsache seines konditionierten Reflexes.
zum Beitrag19.02.2018 , 08:08 Uhr
> ... Kate Bushs „Running Up that Hill“, ihre allererste Single und Musikvideo-Choreografie aus dem Jahr 1985 ...
Mal am Rande: Kate Bushs allererste Single war "Wuthering Heights". Aber die 70er liegen vermutlich außerhalb des Horizonts von Redaktion und Lesermehrheit.
zum Beitrag18.02.2018 , 23:05 Uhr
Faust deckt eben nicht nur 25% des bildungsbürgerlichen Zitatenschatzes ab, sondern ist für vielerlei Lebensbereiche wie Liebigs Suppenextrakt zu brauchen. Ungefähr so wie die Bibel. ;-)
zum Beitrag18.02.2018 , 14:59 Uhr
> Vorhersage: als Reaktion auf die muslimische Einwanderung und vermehrte Sichtbarkeit und Präsenz des Islam im öffentlichen Leben wird es bei uns als Nächstes eine kleine Renaissance und eine 'Rückbesinnung' auf christliche Werte und Vorstellungen geben
Was bereits zu beobachten ist: Die "vermehrte Sichtbarkeit und Präsenz des Islam" wird besonders unterstützt und gefordert von den beiden Amtskirchen - und das, obwohl es sich um eine konkurrierende Religion handelt.
Aber die evangelische mehr noch als die katholische Kirche leben zunehmend von ihren Pfründen aus der Vergangenheit. Sie sind in der Öffentlichkeit längst überrepräsentiert, gemessen an ihrem tatsächlichen gesellschaftlichen Rückhalt.
Sie haben daher allen Grund zur Befürchtung, dass ihnen aus ihrer vergangenen Bedeutung zugestandene staatlich finanzierte Pfründen (Religionsunterricht, theologische Fakultäten, Bischofsstellen, Rundfunkräte etc. pp.) in Kürze wie dünnes Eis unter den Füßen wegbrechen könnten, wenn nichts Entscheidendes zur Stabilisierung geschieht.
So versuchen sie nun, die bei den muslimischen Immigranten noch sehr ausgeprägte Religiosität zum eigenen Vorteil zu nutzen, indem sie sich darum bemühen, Vertreter des Islam mit ins Boot der staatlich privilegierten Religionen zu ziehen.
Der evangelischen wie der katholischen Kirche ist klar, dass sie für den Erhalt ihrer immer weniger zu rechtfertigenden Sonderstellung den Islam als Verbündeten mit einer sehr viel stärker verankerten Volksreligiosität gut brauchen kann.
Ich sehe also eine eventuelle Stärkung der öffentlichen Sichtbarkeit christlicher Positionen weniger als islamophobe Reaktion (die es selbstverständlich in erheblichem Ausmaß gibt, nur eben nicht christlich motiviert), sondern als islamophile Parteinahme im Sinne einer Stärkung der christlichen Kirchen und des Islam zum Nutzen der Funktionäre beider Seiten.
zum Beitrag16.02.2018 , 00:58 Uhr
"... nicht so großzügig, wie Sie ..."
Ich bin nicht sicher, ob das einfach böswilliges Missverstehen ist, oder ob Sie selbst nicht bemerken, dass die Angst vor dem real existierenden Nachbarschaftsnazi auf der Straße nicht automatisch auch die Angst vor einem Rückfall des ganzen Landes in faschistische Barbarei begründet.
Nur auf Letzteres hatten sich meine Kommentare bezogen.
Aber dabei lasse ich es dann auch.
zum Beitrag15.02.2018 , 19:45 Uhr
> Und ich habe nur geschrieben, daß ich sehr viel mehr Angst vor diesen jubelnden Menschenmassen habe, als vor den verantwortungslosen Sätzen eines Poggenburg.
Gewiss.
Nur finde ich, Sie bilden mit Ihrer Angst, aber auch mit dem Gebrauch solcher Denkfiguren (wie der oben kritisierten) die Irrationalität dieser selbst- und nationalbesoffenen Leute gewissermaßen reziprok ab. Sie stellen damit mehr Nähe her, als Ihnen selbst recht sein dürfte.
Statt sich auf diese wütenden Dummbeutel einzulassen und sie anzustarren wie das Kaninchen die Schlange, bedenken Sie, dass wir nicht mehr die Gesellschaft von 1933 haben, und auch nicht die Verfassung.
Oder vertrauen Sie auf Marx, der meinte, dass sich - ziemlich frei wiedergegeben - Geschichte höchstens als Farce wiederholt (ein Blick auf Höcke bestätigt das).
zum Beitrag15.02.2018 , 17:23 Uhr
> Das deutsche Volk trägt offenbar den Virus Nationalsozialismus nach 100 Jahren voll und ganz in sich.
Ein Satz, der nicht nach der Aussage, aber nach seiner Begrifflichkeit gut und gern aus der AfD kommen könnte:
"Das deutsche Volk", das einen "Virus" "in sich trägt" - im Volkskörper vermutlich -, und natürlich "voll und ganz".
Es gibt kein deutsches Volk, auch keins mit Virenbefall. Schon das Wort "Volk" ist Ausdruck einer irrealen chauvinistischen Wunschvorstellung von organischer Ganzheit eines "Volkskörpers", der nur als solcher natürlich auch von Viren befallen werden kann. Das ist im Ansatz antidemokratisch und antipluralistisch.
Es gibt stattdessen eine große Menge deutscher Staatsbürger, die sich nach persönlichen und sozialen Merkmalen und Interessenlagen verschieden deutlich unterscheiden.
Die Mehrheit dieser Leute ist (jedenfalls in den Altbundesländern) anders aufgewachsen und erzogen worden als ihre Großeltern, und das spiegelt sich mittlerweile auch in Werthaltungen und Verhalten der Durchschnittsbürger.
Die Wenigsten bejahen "voll und ganz" eine nationalsozialistische Ideologie in der bekannten historischen Form.
Aber solche düster-dramatischen Sätze wie der oben zitierte haben in meinen Augen durchaus eine gewisse Schnittmenge mit der Denke derer, die Sie fürchten.
zum Beitrag15.02.2018 , 10:43 Uhr
Volle Zustimmung.
PS: Mich hätte übrigens eine Antwort auf meine letzte Frage hier https://www.taz.de/!5482072/#bb_message_3587744
(Komm. vom 7.2.18 um 18:54)
allen Ernstes sehr interessiert. Falls Sie also noch mögen ... ?
zum Beitrag14.02.2018 , 18:40 Uhr
> Und wie kommt das, dass ich keine einzige ihrer politischen Positionen kenne?
Ähm ... warum fragen Sie mich?
Besteht irgendein Bezug zu meinem Kommentar, den ich übersehen habe?
zum Beitrag14.02.2018 , 16:08 Uhr
Schockschwerenot, so sollte der Link funktionieren: http://www.zeit.de/politik/deutschland/2018-02/spd-dirk-diedrich-parteichef-andrea-nahles-konkurrenz
zum Beitrag14.02.2018 , 16:03 Uhr
Schleswig-Holstein gegen den Rest der ... na ja, SPD:
//http://www.zeit.de/politik/deutschland/2018-02/spd-dirk-diedrich-parteichef-andrea-nahles-konkurrenz?page=2#comments
Dirk Diedrich, die zeitgenössische Telse von Hochwöhrden.
zum Beitrag14.02.2018 , 15:20 Uhr
Sie sind und bleiben halt ein Kryptiker für mich ;-)
So eine mordende Spiralfeder hätte aber dem rechtsrheinischen Briefsteller zweifellos Freude gemacht - zu seiner Zeit.
Tja, Glück und die richtigen Nachbarn muss man haben!
Gedeihlichen Tag noch :-)
zum Beitrag14.02.2018 , 15:09 Uhr
> Immerhin dürfte ihr Bekanntheitsgrad in Flensburg massiv angestiegen sein, vielleicht war das ja auch das Ziel, Politik besteht ja aus Kleinteiligkeit gepaart mit Machtstreben.
Der dürfte kurzzeitig sogar bundesweit massiv angestiegen sein, was sich mittelfristig zumindest landesweit als karriereförderlich erweisen könnte (abhängig auch von der künftigen Rolle Stegners in SH).
Lange löste vor anderthalb Jahren den amtierenden Oberbürgermeister unerwartet schon im ersten Direktwahlgang ab. Sie hat es also für lokale Zwecke nicht nötig, mit irgendwelchen Sperenzchen Aufmerksamkeit zu erregen.
Sie ist noch jung und kommt bei vielen Wählern anscheinend persönlich gut an. Sie könnte diese Bewerbung also auch im Rahmen eines bundespolitischen Langzeitprojektes angegangen sein.
Erwägungen dieser Art könnte ich mir jedenfalls als Hintergrund von Langes Bewerbung vorstellen, wobei ich gar nicht ausschließen will, dass auch ehrliche Empörung über das politbüroartige Verfahren der Nahles-Inthronisierung einen Teil der Motivation lieferte.
Da dieses Verfahren offenbar zu einem beträchtlichen Grummeln in der Basis führte, hat Lange ihrer Partei aber wohl durchaus einen Dienst erwiesen, denn ihre Kandidatur machte die geplante Vorstandsübergabe an Nahles unmöglich. Womöglich hat sie damit sogar noch dem real existierenden Führungspersonal den Hals gerettet.
Landtagsabgeordnete und Bürgermeister von Klein- und Mittelstädten halte ich übrigens aus Vorstandsperspektive durchaus noch für "Basis". Es ist ja nicht anzunehmen, dass nur ein Willi Kowalski aus dem Ortsverein Castrop-Rauxel Ost für eine aufbegehrende Basis als Vorsitzender infrage kommt.
zum Beitrag14.02.2018 , 14:10 Uhr
> Für Ihre verständlichen Aggis dürfte ich eher nicht haften.
Schon verstanden, gegen dumpf blubbernde Gerätschaften hab ich gar nix. Mein Zorn richtet sich gegen die, die zur Unterstreichung ihres Egos den technisch maximal möglichen Lärm veranstalten. Und gegen die, die es ihnen ermöglichen.
Ihre Bastelei kann ich übrigens gut nachvollziehen - bin hier für Technik zuständig. Explosionszeichnungen kenne ich allerdings eher von Strickmaschinen, Kfz sind meine Sache nicht. Aber eine Ente samt lebensgefährlichen Erfahrungen hatte ich auch mal.
Verdamp lang her ;-)
zum Beitrag13.02.2018 , 22:42 Uhr
"Strüffche im Einwickelpapier" lese ich - hoffentlich richtig - als "wohlverpackte Missfallensäußerung".
Tatsächlich befallen mich bei diesem Thema gelegentlich ganz unverhüllte Gewaltphantasien, die ich sonst so gar nicht von mir kenne.
Nun ja, das muss Sie nicht schrecken, hier im nördlichen Norden werden Sie kaum dumpf herumblubbern.
PS: Den Glauben daran, dass insbesondere Verwaltungsrichter bessere Menschen sind - quasi die Premiumversion - den hätten Sie mir aber lassen sollen. ;-)
zum Beitrag13.02.2018 , 20:17 Uhr
> "Fassbinder hat ja sogar zwei Menschenleben auf dem Gewissen." Sein eigenes und...?
Einer dürfte Armin Meier sein. Den anderen weiß ich nicht (mehr). Zu lange her.
Wobei ich die Formulierung bei Suizid auch für falsch halte.
zum Beitrag13.02.2018 , 14:54 Uhr
"Das mit Fassbinder kommt noch. Den hat sich auch niemand getraut anzugreifen. Wie der seine Entourage gequält hat, das können nur Leute erzählen, die Teil dieser Big Family sind. Aber die erzählen ja auch nichts. Fassbinder hat ja sogar zwei Menschenleben auf dem Gewissen."
Das stimmt nicht. Schon in den 80ern hat z. B. der vor Jahren verstorbene Kurt Raab, einer aus der Fassbinder-Entourage, sehr detailliert erzählt, durchaus auch geschwätzig, aber sehr aufschlussreich (in seinem Buch "Die Sehnsucht des Rainer Werner Fassbinder"). Fassbinder war offensichtlich ein Narzisst, wie er im Buche steht. Wie überhaupt narzisstische Störungen Missbrauch begünstigen oder sogar bedingen.
Fassbinder hat Männer wie Frauen emotional und möglichst auch ökonomisch von sich abhängig gemacht und z. T. perfide gequält. Gelingen konnte ihm das allerdings auch nur durch eine hohe Bereitschaft zur Abhängigkeit bei den Betreffenden.
"Schade, dass man sich mit Fassbinder nicht mehr auseinandersetzen kann, er lebt ja nicht mehr. Vielleicht ist das auch ein Grund, warum er geschont wird."
Das sicherlich, aber mehr noch die wechselseitige persönliche Bindung der Beteiligten.
Fassbinder eignet sich nicht für eine MeToo-Skandalisierung, weil es bei ihm in den gravierendsten Fällen nicht um einseitige Übergriffigkeit aufgrund eines Machtgefälles ging, sondern um vergiftete "Liebes"-Beziehungen.
zum Beitrag13.02.2018 , 12:30 Uhr
Sehe den Artikel (meinen herzlichen Dank dafür an die taz-Redaktion) erst jetzt, deshalb die späte Frage:
Gehören Guzzi-Motorräder nicht zu den besonders lauten?
Was veranlasst denn eigentlich kultivierte, empathische Ex-Verwaltungsrichter, ihre Freizeitgestaltung in Form von akustischer Gewaltausübung gegen arg- und wehrlose Mitmenschen zu betreiben?
Ich z. B. lebe im ländlichen Außenbereich an einer idyllischen Landstraße mit vielen langgezogenen Kurven. Autos sind kaum wahrnehmbar.
Motorradfahrer lieben es aber offenbar, zur Steigerung des höchsteigenen Lebensgefühls die Welt um sich herum bedenkenlos unter einem kilometerweit tragenden Lärmteppich zu ersticken. An schönen Sommertagen gern auch in Pulks.
Motorradlärm wirkt auf mich, als würde mir jemand zwecks Freizeitgestaltung mit der Faust ins Gesicht schlagen - aus Spaß an der Sache und zur Hebung des eigenen Lebensgefühls.
Und jedesmal möchte ich fragen: Kommt so jemandem jemals in den Sinn, dass er für sein ganz persönliches Freizeitvergnügen das von Hunderten und Tausenden anderer Menschen zertritt?
Und wenn ja: Stört es ihn nicht? Oder denkt er "Egal, das Hemd ist mir näher als die Lederhose"?
Da ich von den Leuten, die auf ihren Presslufthämmern über mein Nervenkostüm hinwegdonnern, leider nie jemanden fragen konnte, geht die Frage nun stellvertretend an Sie.
An einer Antwort wäre ich allen Ernstes sehr interessiert.
zum Beitrag09.02.2018 , 17:29 Uhr
> jetzt erst recht ablehnung einer groko, die solche politiker gebiert.
Solche Politiker gebiert nicht die GroKo, sondern die Auslese auf dem Weg in die politischen (und sonstige) Spitzenpositionen. The surviving fittest ist eben deshalb so fit, weil er/sie über bestimmte persönliche Eigenschaften verfügt, sonst wäre er/sie gar nicht in die Nähe der Spitze gekommen.
zum Beitrag07.02.2018 , 18:54 Uhr
> Ganz abstrakt und platt gesagt:
Stimmt - Ihre abstrakte Erläuterung des Begriffs "Klassenbewusstsein" beantwortet meine Frage nach dessen praktischer Herstellung leider nicht.
Deshalb nochmals: Welche konkreten gemeinsamen Zukunftsvisionen und welche gemeinsamen Feindbilder können die von Riexinger genannten Beispielpersonen dazu veranlassen, sich als Angehörige einer gemeinsamen Klasse mit gleichartigen Interessen zu sehen?
zum Beitrag06.02.2018 , 22:08 Uhr
"Aufgabe von Linken ist es, mehr Klassenbewusstsein zu schaffen (oder das wenigstens zu versuchen)."
Ich könnte mich jetzt auf ein ermunterndes "Na denn man tau!" beschränken, wüsste aber doch gern, wie Sie sich den Versuch in der Praxis vorstellen. Herr Riexinger beschränkte sich in dieser Hinsicht ja auf die schlichte Feststellung, dass eine Interessengemeinsamkeit gegeben sei.
Wie vermitteln Sie dem tarifentlohnten Mercedes-Kernarbeiter, dem unterbezahlten Zeitarbeiter mit der Hoffnung auf eine besser bezahlte Festanstellung oder dem HartzIV-Bezieher die Interessengemeinsamkeit mit dem eritreischen Flüchtling?
zum Beitrag06.02.2018 , 18:26 Uhr
> Wer seine billig produzierbare Veganware derart als höchstpreisiges Supigutfood für Supigutmenschen mit supigroßem Geldbeutel vermarktet, sollte nicht gleichzeitig drüber lamentieren, dass der Normalverdiener dann halt doch weiter zur Tiermilch greift.
Gehen Sie getrost davon aus, dass, wer diese Vermarktungspolitik betreibt, keineswegs über irgendetwas lamentiert, sondern eine knallharte und genau durchkalkulierte Preispolitik macht.
Sie sind es, der/die absurderweise lamentiert, weil diese Unternehmen sich unternehmerisch-gewinnmaximierend und insofern nicht besonders ethisch verhalten.
Vermutlich deshalb, weil sie damit rechnen können, dass die ökologisch bewussten Verbraucher noch immer im Gefühl leben, durchweg gemeinsame Interessen mit der "Bio-vegan-Alternativbranche" zu haben; weshalb sie offenbar automatisch auch mit einer Art Solidarität dieser Branche rechnen, die sie selbst schließlich auch üben - über die Zahlung sehr hoher Preise.
Ein fataler Irrtum.
zum Beitrag06.02.2018 , 17:15 Uhr
> Aufgabe von Linken ohne "" ist nämlich, die Interessen aller unterdrückten Klassen (man verzeihe den altmarxistischen Jargon) zusammenzuführen
Nichts gegen altmarxistischen Jargon, wo er adäquater Ausruck dessen ist, was gesagt werden soll.
Dass Sie diesen Jargon aber als "alt" bezeichnen, verstehe ich als Indiz dafür, dass es das Formulierte so nicht oder nicht mehr gibt.
An Solidarität als Folge gemeinsamer Interessen zu appellieren hat jedenfalls m. E. nur da Sinn, wo die Betreffenden selbst eine gleiche Interessenlage erkennen.
Altmarxistisch würde man vermutlich von "Klassenbewusstsein" sprechen.
zum Beitrag06.02.2018 , 11:58 Uhr
> Meine ganz eigene Meinung, die auch keiner teilen muß, ist, daß der Schulz ein Trottel ist.
Das ist auch meine ganz eigene Meinung (war sie auch schon während des medialen Hypes, der Schulz selbstbesoffen genug machte, sich für den Jung-Siegfried der SPD zu halten).
Aber Trottel kommen vor - woher sollte er es denn bei seiner politischen Vergangenheit auch besser wissen und können?
Wirklich besorgniserregend sind die vielen Trottel in der SPD, die einen Schulz euphorisch mit 100%-zum Parteivorsitzenden und Kanzlerkandidaten wählten.
zum Beitrag06.02.2018 , 10:46 Uhr
> Soll es Solidarität aller Unterprivilegierten sein?
Wie weit reicht denn für Sie die Spannbreite der Unterprivilegierten, auf deren Solidarität man politisch setzen soll?
Für Herrn Riexinger, den achtbaren Gegenpol zu Wagenknecht und Mélenchon, reicht sie vom unbegleiteten minderjährigen Flüchtling aus Eritrea über den HartzIV-Bezieher bis zum Mercedes-Kernarbeiter mit 4.400 € Tarifgehalt.
Sie alle miteinander haben Riexinger zufolge eine gemeinsame Interessenlage, auf die sich linke Politik gründen könne und müsse.
Eine "Linke", die von derart realitätsfernen Voraussetzungen ausgeht, betreibt damit tatsächlich das Geschäft der neoliberalen Globalisierung.
Und wenn ich mir ansehe, von wo diese Linke zur Zeit den größten Zulauf hat, dann wundert mich das auch gar nicht.
zum Beitrag05.02.2018 , 21:04 Uhr
> Meine Biomilch kostet eh schon 1,19 pro Liter. Die paar Cent mehr würde ich für noch glücklichere Kühe gerne bezahlen!
Nur 15% der deutschen Milchproduktion wird als Trinkmilch verkauft. Der weitaus größere Teil wird zu Milchprodukten verarbeitet, wobei vor allem die Käseherstellung einen großen Teil ausmacht: pro kg Käse benötigt man zwischen 4 kg (Frischkäse) und 13 kg Milch (Hartkäse). Bei mittelfestem Schnittkäse verzehnfacht sich also die Preisdifferenz dann schon.
Hier diskutieren ein paar Bäuerinnen das Für und Wider der muttergebundenen Kälberaufzucht:
//http://www.agrar.de/landfrauen/forum/index.php?PHPSESSID=854eeb1f40d0c2e4db6b7b2f377f01ae&topic=66921.0
Unser Garten grenzt übrigens an eine Wiese, auf der sommers immer vier weiße Charolais-Kühe ihre Kälber großziehen dürfen (und wir leisten gelegentlich Hebammendienste). Die Familie eines konventionell bewirtschafteten Hofes deckt damit den eigenen Kalbfleischbedarf, das Milchvieh kommt natürlich nicht in den Genuss. Aus eigener Anschauung weiß ich also: Kühe sind durchaus fürsorgliche Mütter, wenn man sie lässt.
zum Beitrag02.02.2018 , 18:40 Uhr
> Wie kann man denn diese enormen Probleme lösen, wenn gleichzeitig gedröhnt wird, dass alle Armen dieser Welt hier bei uns herzlich willkommen sind?
Also ich für meinen Teil lese dazu immer mal wieder den freundlichen Hinweis an die Betroffenen, sie sollten doch endlich den Hintern hoch bekommen und den Kapitalismus beseitigen. Dann sei das alles überhaupt kein Problem (gern illustriert mit dem schon etwas ranzigen Altwitz, in dem neben einigen Keksen auch 1 Flüchtling, 1 Kapitalist und 1 Besorgtbürger / AfD-Wähler / Rassist vorkommen).
Da das bräsig-dumpfe "Volk" aber leider trotz wiederholter Ermahnungen seit Jahren zu blöd dazu sei, die Linke in eine politische Führungsrolle zu bringen, müsse es halt mit den Folgen der Globalisierung leben ... selbst schuld.
Diese einfühlsame Ermunterung wird zweifellos in Kürze zu einer umfassenden antikapitalistischen Solidarisierungswelle mit den Flüchtlingen führen.
zum Beitrag02.02.2018 , 14:32 Uhr
Neulich das Interview mit de Maizière, davor das mit der Gottkanzlerin, und nun dies.
Verstehen sich taz-Redakteure in Interviews mit Politikern grundsätzlich nur als gefällige Stichwortgeber?
"Wer hier mitmacht, findet eine politische Rendite wichtiger als finanzielle Gewinne. Vom ersten Tag an fühlte sich die konzernfreie taz nur ihren LeserInnen verpflichtet" (steht auf der Genossenschaftsseite der taz)
- ja, wo ist denn bitte die "politische Rendite", wenn sich die Redakteure verhalten wie öffentliche Werbeflächen für alles, was das interviewte Gegenüber gern mal in die Landschaft blasen möchte?
zum Beitrag02.02.2018 , 14:21 Uhr
"Die Moderne, wie wir sie aus den letzten hundert Jahren kennen hat zu häufig den Menschen der Technik und dem angeblichen Fortschritt untergeordnet. Das ist nicht links."
Richtig - soweit es um die Gestaltung der Arbeit geht. Wenn z. B. Menschen quasi Teil einer Stanzmaschine werden müssen, um im Rhythmus der Maschine immer die gleichen Bewegungen zu vollführen, dann schadet ihnen das. Diese "Maschinisierung" von Menschen ist "rechts".
"wie sie andere menschen von ihren Arbeitsplätzen wegautomatisiert"
Um beim Beispiel der Stanzmaschine zu bleiben: Wenn die simple gleichförmige Arbeit dessen, der sie bediente, durch Automatisierung dieses Vorgangs unnötig wird, dann befreit ihn das von seinem Leben als Teil der Maschine. Das ist "links".
Wenn er in der Folge seinen Arbeitsplatz verliert und deshalb an den gesellschaftlichen Rand gedrückt wird, dann wird er sich allerdings weniger befreit als ausgestoßen fühlen.
Das Problem ist dann aber nicht die "Arbeitsplatzvernichtung", sondern die fehlende Verteilung des Produktivitätsfortschritts (nicht nur materiell, sondern auch durch Umverteilung der Arbeit).
Mir ist allerdings klar, dass die Perspektive für mehr Verteilungsgerechtigkeit derzeit nicht eben rosig ist, und dass Automatisierung deshalb auf kurze Sicht verständlicherweise als Bedrohung empfunden wird.
Trotzdem bleibt es Unsinn, deswegen die Automatisierung zu verteufeln und nicht die Strukturen, in denen sie stattfindet.
zum Beitrag30.01.2018 , 11:44 Uhr
> Es gibt jetzt kein "Ticket" mehr auf dem man zu Posten kommt, in Zukunft muss man wirklich mehrheitsfähig sein ...
Das glaube ich erst, wenn Leute wie Frau Göring-Eckhard nicht mehr per Ticket vollautomatisch an die Fraktionsspitze reisen können.
zum Beitrag30.01.2018 , 11:31 Uhr
Das gilt auch für die "Mitarbeit" im Lagersystem. Es hat Fälle gegeben, in denen Leute sich daran nicht beteiligen wollten (ob aus humanistischen Motiven oder vielleicht auch deshalb, weil diese Tätigkeit einfach sehr unattraktiv war, sei dahingestellt). Persönliche Konsequenzen, die schwerer wogen als maximal ein Verlust an Ansehen und Aufstiegsmöglichkeiten, hatte niemand zu tragen.
In diesem Zusammenhang fallen mir auch wieder die Stimmen von DDR-Grenzsoldaten und Stasi-Mitarbeitern ein - nicht, weil ich die Taten als gleichrangig werte, sondern das Entschuldigungsmuster:
"Man musste ja mitmachen, man hatte ja keine Wahl."
"Warum hatte man keine Wahl?"
"Ja, man wurde ja sonst nicht befördert."
zum Beitrag29.01.2018 , 12:00 Uhr
> Denn die alten Grünen waren Scheißgrüne, völlig unbrauchbar, dieser Ozdemir, diese Göring-Eckart.
Ich lese nun in den taz-Kommentaren schon zum wiederholten Mal diese falsche Verkoppelung von Özdemir mit Göring-Eckardt.
Dass sich schon bei ihrem Abgang niemand mehr an Simone Peter erinnert, sagt einiges über ihre politische Wirksamkeit.
Tatsache ist, dass Frau GE den Grünen und dem gemeinen Politikverbraucher wie gehabt im Fraktionsvositz der Grünen erhalten bleiben wird. Als personifizierter Leuchtturm der grünen Frauenquote, gewissermaßen.
zum Beitrag29.01.2018 , 11:40 Uhr
> Dat sind postfakttische Ferkel-News.
Sie sind ein wenig vorschnell mit Ihren Vorwürfen und - wie so oft - deutlich zu drastisch in deren Formulierung:
//http://www.zeit.de/politik/deutschland/2018-01/realo-doppelspitze-parteitag-buendnis-90-die-gruenen
(Lesen Sie der Einfachheit halber nur den Teaser.)
zum Beitrag26.01.2018 , 13:46 Uhr
> Freie Bahn für Mazepan.
Aber sischer dat :-)
zum Beitrag26.01.2018 , 12:33 Uhr
> Gibt es eigentlich Studien, die untersuchen, wie sich frühkindliches Globuli-Zink-Vitamin-Sonstwas-Schlucken auf den späteren Tablettenkonsum auswirkt?
Veranlassen Sie Ihre Kinder doch lieber zu regelmäßigen Nasenspülungen mit warmer Salzlösung. Zu deren prophalaktischer Wirksamkeit gibt es Studien, sie kosten so gut wie nichts und es wird nichts geschluckt (richtige Durchführung vorausgesetzt). Ist eher so etwas wie Zähneputzen.
zum Beitrag26.01.2018 , 12:24 Uhr
> Ich hätte mir von der taz hier auch kritischere Fragen gewünscht.
Denken Sie z. B. auch an die seinerzeitige Befragung der Gottkanzlerin.
Sobald die taz auch mal in den Genuss kommt, mit den Hochmögenden des Landes an einem Tisch sitzen zu dürfen, werden ihre Redakteure zu handzahmen Hofberichterstattern, die ihrem Gegenüber die erwünschten Stichworte liefern.
Journalismus sollte man so etwas nicht nennen, das ist Politmarketing.
zum Beitrag26.01.2018 , 12:10 Uhr
Mein Hinweis auf den Mythos vom Paradies war übrigens ganz und gar nicht als Idealisierung des Jäger-und-Sammler-Daseins gemeint.
Das Leben der meisten Menschen war aber unter deren Lebensbedingungen sicherlich vergleichsweise angenehm - solange es für diese raumbedürftige Lebensweise genügend Platz gab.
Mit der wachsenden Zahl der Menschen musste dieses "Paradies" also zwangsläufig verloren gehen.
Eine Rückkehr zur geringen Zahl auf nunmehr hohem technisch-zivilisatorischem Niveau würde ich allerdings sehr begrüßen, ja, in meinen Augen wäre das eine fast schon paradiesisch anmutende Utopie.
zum Beitrag26.01.2018 , 11:47 Uhr
Merkwürdig, ich hatte schon mal eine Antwort geschrieben ...
> Un in der "Horde" gab es keine Herrschaft?
Doch, es steht zu vermuten, dass es auch dort Herrschaftsbeziehungen gab, auch wenn man Details darüber sicherlich höchstens noch in Bezug auf die bis heute existierenden Gemeinschaften von Jägern und Sammlern erfahren kann. Herrschaftsbeziehungen in Form von Rangfolgen und daraus abzuleitenden Vorrechten gibt es wohl unter allen sozial lebenden Säugetieren.
Herrschaft auf dieser Ebene schafft aber nicht annähernd so gewaltige Unterschiede, wie sie infolge der organisierten Bodenbearbeitung entstanden sind.
zum Beitrag24.01.2018 , 15:17 Uhr
"Meine These wäre an dieser Stelle, Herrschaft entsteht durch Komplexität."
Herrschaft entstand historisch in der Folge der wirtschaftlichen und sozialen Differenzierung, die ihrerseits die Folge von Ackerbau - Landbesitz -
Sesshaftigkeit war. Das bedeutet in der Tat mehr Komplexität: andere Arten von Arbeit und deren zuverlässige Organisation.
Für deren Bewältigung und Sicherung benötigt man neben Herrschaftsmechanismen auch immer mehr Menschen ("seid fruchtbar und mehret euch"), wobei die Zahl der Beherrschten die Macht der Herrschaft wiederum vergrößerte.
Wachstumsideologie scheint in der Tat eine Kehrseite von Herrschaft zu sein.
Und der Mythos vom Paradies eine Art kollektiver Erinnerung an das (relativ) herrschafts- und arbeitspflichtfreie Leben der vorgeschichtlichen Jäger und Sammler.
zum Beitrag13.01.2018 , 01:37 Uhr
Zur Hera verbannt? Frau Zeus etwa?
Nun ja, manche Ihrer Chiffren bleiben für mich unauflöslich. ;-)
Ansonsten: Glückwunsch zu Eltern, Kammersänger, Kind & Kegel -
und zu Ihren warmherzigen Erinnerungen an sie.
zum Beitrag12.01.2018 , 19:55 Uhr
> Ich gehöre zu den Skeptikern und Kritikern einer Großen Koalition. Aber ich bin auf dieser Basis dennoch dafür, jetzt in Koalitionsverhandlungen einzutreten.
Man fragt sich, ob überhaupt eine Basis denkbar ist, auf der Herr Stegner dagegen gewesen wäre. Meine Erwartung hat er jedenfalls voll erfüllt.
zum Beitrag12.01.2018 , 19:32 Uhr
Eine beneidenswerte Kindheit offenbar - nach allem, was man so im Laufe der Zeit darüber erfährt :-)
zum Beitrag12.01.2018 , 19:30 Uhr
Ach Jottchen, leeves Lottchen - "Ein Loch ist im Eimer, oh Henry, ein Loch", das hatte ich schon ganz vergessen. Stimmt, das alles gab's immer mittags, wenn ich aus der Schule kam.
Und damit fällt mir auch eine weitere Zeile klassischen Wunschkonzert-Liedgutes wieder ein, die Peter Alexander zu singen pflegte (Kammersänger gab's in meiner Familie leider nicht): "Und dann dihie Grrrenadiiiierre ..." - Titel hab ich nie gekannt und aus diesem Anlass gegoogelt: "Die Musik kommt" von Detlev von Liliencron. Hat mir mit 6 oder 7 durchaus gefallen.
"Ihrem lieben Bruder, Vater und Opa Wilhelm Bräsig wünschen zum zweiunddrölfzigsten ... auch alles Gute und Gesundheit ... Anni, Herbert und die Enkel Klaus, Peter und Helga ... sowie die Nachbarn aus der Bismarckstraße und die Freunde vom Kegelverein Alle Neune ... spielen wir für Sie, lieber Opa Bräsig: Man müsste nochmal 20 sein (und so verliiieebt wie daaamaaals)" - nicht zu glauben, dass man damit mal Zuhörer an das Gerät fesseln konnte. Obwohl, die konnten ja damals auch noch nicht flüchten.
(Bin etwas vom Thema abgekommen - aber macht ja in diesem Fall nix.)
zum Beitrag12.01.2018 , 18:47 Uhr
> Eigentlich ist es doch irre: "die Menschen kämpfen um Arbeit". Früher hat man darum gekämpft, nicht mehr arbeiten zu müssen, jetzt kämpft man um Arbeit.
Setzen Sie "bezahlte" vor die Arbeit, und schon ist es nicht mehr irre.
Oder andersherum: Bezahlung ohne Arbeit würde den Kämpfern vermutlich genügen (darauf läuft wohl auch die im Artikel erwähnte Aufblähung des Beamtenapparates hinaus - die übrigens alles andere als "neoliberal" ist).
zum Beitrag12.01.2018 , 18:29 Uhr
War sekundenbruchteillang auch meine Assoziation - aber wer, dessen Kindheit nicht von Radio-Wunschkonzerten musikalisch überschattet wurde, kennt das noch?
zum Beitrag12.01.2018 , 18:22 Uhr
Die Clickbait-Generierung klappt mit dieser Kolumne jedenfalls zuverlässig.
Wahrscheinlich hat die kaufmännische Geschäftsführung Yaghoobifarah damit betraut.
zum Beitrag16.12.2017 , 00:14 Uhr
Hach - "begöschen"!
Und ich dachte schon, außer mir benutzt das niemand mehr.
zum Beitrag15.12.2017 , 21:40 Uhr
"Ich würde vielmehr empfehlen die Menschen nicht nur zu beobachten, sondern auch mal mit ihnen zu sprechen. Haben Sie das in letzter Zeit mal versucht, oder gründen Sie Ihre Erfahrungen vor allem auf Ihre Beobachtungen?"
Denken Sie, dass Gespräche statt Beobachtungen etwas an den geschilderten Verhaltensweisen ändern würden?
Worüber sollte denn mit wem gesprochen werden?
(Dass die Flirtfrage nur ein Teilaspekt war, werden Sie ja bemerkt haben.)
zum Beitrag15.12.2017 , 20:01 Uhr
"Aus Neugier habe ich mich mal zwei Monate vegan ernähert ... nie schlecht gegessen und vermutlich sogar unter dem Harz4 Satz geblieben".
1. "aus Neugier" (intrinsische Motivation)
2. "vermutlich" (kann sehr täuschen)
3. "zwei Monate" (das vor allem: Ende absehbar)
Dürfte unterm Strich ein völlig anderes Lebensgefühl als Hartz IV machen.
"Letztlich zweifel ich nicht daran das man sich mit diesem Satz gesund ernähren kann."
Zumal, wenn man bei Verzicht auf den teuren ÖPNV durch die Einkaufswege viel Bewegung an der frischen Luft bekommt. Ohne Frage.
Aber Selbstbeschränkung ist eben etwas ganz anderes als Fremdbeschränkung. Besonders in einer Überflussgesellschaft.
Das fühlt sich für viele womöglich so an, als sei man mit 2 Metern Körperlänge in ein Zimmer mit 1,80 Metern Deckenhöhe gesperrt. Für Jahre, für immer, ohne absehbares Ende.
Klar, manche sind natürlich auch nur 1,60 Meter hoch, es gibt solche Lebenskünstler.
Dabei fällt mir ein: das Ehepaar Sarrazin hat sich doch auch schon einmal erfolgreich diesem Selbstversuch unterzogen - damals war, meine ich, von zwei beweiskräftigen Wochen die Rede. https://www.welt.de/regionales/berlin/article1702213/Sarrazin-findet-Hartz-IV-Empfaenger-zu-dick.html
zum Beitrag15.12.2017 , 16:23 Uhr
Eben (siehe unten).
zum Beitrag15.12.2017 , 16:21 Uhr
"Das bestreite ich auch nicht und habe es nicht bestritten."
Das habe ich wiederum auch nicht behauptet - wollte aber angesichts Ihrer diffusen Formulierung dennoch ausdrücklich darauf hinweisen.
Ich kenne mich übrigens in rechtem Gedankengut nicht sonderlich aus, aber nach meinem Eindruck kommt von der "neuen Rechten" nun gerade kein ausgeprägter Antisemitismus, (wenn man von Geschichtsrelativierungen absieht). Eher hatte ich sogar gelegentlich den Eindruck, das Gegenteil sei der Fall - möglicherweise spiegelbildlich zu den ausgeprägt antimuslimischen Einstellungen).
Bisher wurde der muslimische Antisemitismus offenbar ungern offen thematisiert, wohl aus Furcht, hier würde eine marginalisierte Gruppe gegen eine andere ausgespielt.
Oder welchen Grund sehen Sie dafür - sofern Sie meine Meinung nicht einfach für falsch halten?
Das halte ich aber für falsch, besonders angesichts der Tatsache, dass körperliche Gewalttaten gegen Juden zunehmen und deutlich häufiger von Muslimen begangen werden.
Man sollte m. E. offensiver und gezielter gegen Antisemitismus in dieser Bevölkerungsgruppe vorgehen, wenn er dort nun einmal so verbreitet ist - statt auszuweichen, indem man ihn durch unklare Zuordnungen bemäntelt.
"Gespannt wäre ich auf ähnliche Erhebungen zur Muslimfeindlichkeit unter Jugendlichen und auch unter Erwachsenen. Kennen Sie dazu auch Ergebnisse?"
Wenn mich nicht alles täuscht, dann wird so etwas üblicherweise als "Whataboutism" bezeichnet.
Im übrigen: Ja. Da Sie aber so gespannt sind, haben Sie sich sicherlich bereits selbst informiert.
zum Beitrag14.12.2017 , 18:11 Uhr
> Etwas beunruhigend aber ist der Gedanke, dass eine KI sich irgendwann selbst weiter entwickelt, denn es kann niemand absehen, wohin die Reise dann geht.
So ist das eben mit der Evolution.
Womöglich ist Homo sapiens gar nicht die Krone der Schöpfung, sondern nur ein sehr unzulängliche kohlenstoffbasierte Vorstufe für anderes, das von so nervenzerfetzenden Angelegenheiten wie Beziehungsgedöns oder der Frage nach dem Sinn des Lebens gar nicht tangiert wird.
zum Beitrag14.12.2017 , 14:50 Uhr
Antwort auf Dhimitry, 14.12. um 11:30.
zum Beitrag14.12.2017 , 14:45 Uhr
> Antisemitismus ist in Deutschland ein großes Problem. Unter Zuwanderer*innen wie unter Einheimischen.
Die Anteile der beiden Gruppen scheinen sich allerdings erheblich zu unterscheiden.
Dazu die BPB:
"Über eine solide Datenbasis verfügt vor allem die Studie von Jürgen Mansel und Viktoria Spreyer aus dem Jahr 2010. Die Studie mit über 2000 befragten Schülerinnen und Schülern gibt erstmalig umfassend Auskunft über das Ausmaß von Antisemitismus bei Jugendlichen aus verschieden kulturellen und religiösen Sozialisationskontexten. Die Untersuchung zeigt sehr differenziert, dass je nach kultureller und religiöser Herkunft unterschiedliche Facetten des Antisemitismus vertreten werden. Bei Jugendlichen aus muslimischen Sozialisationskontexten ist vor allem ein israelbezogener, religiös legitimierter und klassischer Antisemitismus feststellbar. So stimmte etwa jeder fünfte arabischstämmige Jugendliche der Aussage zu "in meiner Religion sind es die Juden, die die Welt ins Unheil treiben”. Noch höher liegen die Werte beim klassischen Antisemitismus: Der Aussage "Juden haben in der Welt zu viel Einfluss” stimmten 35, 8 Prozent der arabischen und 20,9 Prozent der türkischstämmigen zu. Bei Jugendlichen ohne Migrationshintergrund lag der Wert bei lediglich 2, 1 Prozent. Dies bedeutet jedoch nicht, dass der Antisemitismus bei Jugendlichen ohne Migrationshintergrund keine Rolle spielt. Viele Jugendliche ohne Migrationshintergrund zeigen beim klassischen Antisemitismus aber eher Zurückhaltung. Antisemitismus zeigt sich hier eher in einer geschichtsrelativierenden Form."
Oder FAZ-Online von gestern zu einer aktuellen Befragung von Flüchtlingen, wobei die Deutschen hier nicht nach Mihigru unterschieden wurden, so dass die Zahl für Deutsche möglicherweise auch dadurch bei 15-20% gegenüber 53% bei Syrern und Irakern liegt. http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/muslimischer-antisemitismus-nichts-gegen-juden-aber-15339390.html?printPagedArticle=true#pageIndex_0
zum Beitrag14.12.2017 , 00:43 Uhr
48h entfernte Zeitzonen scheinen mir wenig wahrscheinlich.
Aber "... deren Alias sonstige angenehme Assoziationen weckt" - daran liegt's, klar.
(Obwohl ich natürlich auch ungemein seriös bin.)
Danke für die umfassende Erläutrung.
zum Beitrag13.12.2017 , 17:05 Uhr
Eigenartig. Meine sind immer nach kurzer Zeit da.
Ich finde es störend, wenn man manchmal mit Verspätung sieht, das jemand anders offenbar die gleiche Anmerkung schon vorher gemacht hat - das hat dann was Papageienhaftes.
Frage an die Redaktion:
Ist das Absicht oder kann das weg?
zum Beitrag13.12.2017 , 16:21 Uhr
Mal aus dem Handgelenk erinnert:
Wissenschaft wurde von einer dünnen Oberschicht betrieben, es fehlte eine breite bürgerliche Bildungsschicht (was im Mittelalter natürlich in der christlichen Welt keineswegs besser war - wohl eher im Gegenteil).
Das brachiale Vordringen der Mongolen im Nahen Osten Mongoleneinfälle führte zum Niedergang der muslimischen Zivilisation, insbesondere zur Zerstörung der bedeutenden Bibliotheken.
Der Aufstieg der europäischen Wissenschaft, beginnend mit Renaissance und Aufklärung, ging mit der Etablierung einer bildungsbürgerlichen Schicht einher, die dann Träger der wissenschaftlichen Entwicklung wurde. Das fand im Orient so nicht statt.
zum Beitrag13.12.2017 , 11:09 Uhr
> Die Automatisierung muss aber nicht zwangsläufig zur Abschaffung des Homos Economicus führen und des produktiven Menschen.
Nein, selbstverständlich nicht. Soweit es den Homo oeconomicus betrifft, wäre ja sogar das Gegenteil der Fall, denn es ginge bei der Automatisierung ja um Nutzenmaximierung.
Und was "den Menschen" an und für sich angeht, so wäre es gut, wenn es ihm in der Tat gelänge, sich zu einem Teil selbst abzuschaffen. Die freiwillige Selbstbeschränkung bei der Ausbreitung der eigenen Spezies ist ein Stück Selbstbefreiung.
Im Falle einer idealen Entwicklung ließe sich durch Automatisierung bei gleichzeitigem Negativwachstum so etwas wie die Vollendung der marxistischen Utopie für eine reduzierte Weltbevölkerung erreichen: jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen - mit viel mehr Platz für nichtmenschliche Natur.
Nun ja, mir ist natürlich klar, dass Utopien sich im Zuge ihrer vermeintlichen Realisierung gern in Dystopien verwandeln.
Ich dachte nur, weil doch bald Weihnachten ist ... :-)
PS: Täusche ich mich, oder tauchen die Kommentare einiger Nutzer hier immer erst erheblich zeitversetzt auf?
zum Beitrag12.12.2017 , 23:32 Uhr
> Für den aktuellen Konsum ist jawohl die fernere Lebenserwartung unerheblich.
RERO argumentierte aber mit der Bereitschaft der Unternehmen zu längerfristigen Investitionen, die bei geringer Konsumentenzahl ausbleibe.
Die Marktmacht heutiger Senioren schwindet übrigens mit zunehmender Altersarmut, spätestens wenn die erste Generation kinderloser Altern ihr Erbe für die eigene Altersversorgung ausgegeben hat. Pensionäre allein werden als Ausgleich nicht genügen.
zum Beitrag12.12.2017 , 23:08 Uhr
Sterben allerdings bald und reproduzieren sich nicht mehr.
Falls RERO richtig läge (was ich bezweifle) also eher ein schlechtes Gegenargument.
zum Beitrag12.12.2017 , 22:59 Uhr
> Das habe ich in mehreren Feldforschungen von der Mikroebene auf die Markoebene hochgerechnet! Eigentlich sind es auch nur 38.987, wo Ihnen das jetzt auffällt, ich wollte halt aufrunden ...
Da schau her.
Ich verkneife mir die Frage nach Details Ihrer Forschungsmethodik.
zum Beitrag12.12.2017 , 22:55 Uhr
"Innerhalb der katholischen Kirche schon."
Nein, eben nicht (ich hätte doch schreiben sollen: "es hätte keinen Unfehlbarkeitsanspruch - nicht einmal für gute Katholiken".
Die päpstliche Unfehlbarkeit gilt nur, wenn der Papst ex cathedra spricht, sich also ausdrücklich als christlicher Lehrer äußert - und diesen Anspruch hat er nur in grundsätzlichen Fragen der Glaubenstradition. Meines Wissens kam das Unfehlbarkeitsdogma denn auch bisher nur zweimal zum Tragen.
"Mehr war damit nicht gemeint.
Das dieser selbsterhobene Anspruch legitim sei, wollte ich damit nicht ausdrücken."
Nein, das hab ich auch von vornherein nicht angenommen. :-)
zum Beitrag12.12.2017 , 20:02 Uhr
> Weil die meisten Unternehmen nicht in in Land investieren, wo sie kaum Konsumenten finden.
Meines Wissens investieren Unternehmen zuallererst dort, wo ihr Sitz ist, selbst dann, wenn es sich um internationale Großunternehmen handelt.
Und Japan wie Deutschland gehören schon jetzt zu den größten Exporteuren auf dem Weltmarkt, produzieren als weit über den Eigenbedarf hinaus.
Ohnehin müsste im Zuge einer weltweiten Arbeitsteilung die Konsumentenzahl von Nationalstaaten an Bedeutung verlieren. Entscheidend wäre dann, gut in den Welthandel bzw. einen großen supranationalen Wirtschaftsraum eingebunden zu sein.
Insofern will mir das Argument mit der Notwendigkeit "selbstgemachter" Konsumenten nicht so richtig einleuchten.
zum Beitrag12.12.2017 , 17:09 Uhr
"In ein paar Jahrzenten wird ein junges dynamisches Frankreich ein aus Greisen bestehendes Deutschland demografisch überflügelt haben und auch ökonomisch"
Warum glaubt man in Frankreich denn eigentlich, dass eine demografische Überflügelung automatisch mit einer ökonomischen einhergehen müsse? Im bevorstehenden Zeitalter einer umfassenden Automatisierung der Arbeitswelt scheint mir eine solche Entwicklung keineswegs zwingend.
Im Gegenteil bestünde doch auch die Möglichkeit, dass eine zahlenmäßig rückläufige Arbeitsbevölkerung zu einem überproportionalen Anstieg der Produktivität durch zügigere Automatisierung führt.
Wenn mich nicht alles täuscht, dann strebt das einwanderungsfeindliche und ebenfalls überalternde Japan genau diesen Ausweg aus seinem drohenden Dilemma an.
zum Beitrag12.12.2017 , 14:09 Uhr
> Ansonsten wird die Menschheit vermutlich aussterben.
Die Folgen permanenter Überbevölkerung sind vielfältig und schlimm genug. Aber dies gehört nicht dazu.
zum Beitrag12.12.2017 , 13:07 Uhr
> Wie sähe eine Welt ohne den Wahnsinn,den man Religion nennt, wohl aus?
Weder besser und noch schlechter.
zum Beitrag12.12.2017 , 13:01 Uhr
"Frei und offen sind hier vielleicht 40.000 Frauen in Istanbul und Izmir"
Wie kommen Sie auf diese Zahl bzw. wie definieren Sie "frei und offen"??
In Izmir und Istanbul leben immerhin etwa 18 Mio. Menschen.
"Mit Sex hat m.M. die türkische Fruchtbarkeit wenig zu tun."
Hm - die werden aber doch auch keine Homunculi auf dem Fensterbrett heranziehen?
zum Beitrag12.12.2017 , 10:59 Uhr
> Sorry, der Papst höchstpersönlich hat die Kondome noch nicht verboten. Zum Glück. Sonst hätte das Unfehlbarkeitsanspruch.
Nur der Ordnung halber: Was immer der Papst zu Kondomen sagt, es hätte keinen Unfehlbarkeitsanspruch.
zum Beitrag12.12.2017 , 10:33 Uhr
"Auch in Deutschland wird seit Jahrzehnten öffentlich propagiert, die Geburtenrate zu steigern, um z.B. die Renten zu sichern."
Wobei damit ein unsinniger Zusammenhang hergestellt wird, weil sich die Renten natürlich über den Produktivitätszuwachs finanzieren ließen, der in Zeiten fortschreitender Automatisierung auch mit deutlich weniger Arbeitskräften anfällt.
Ein Rückgang der Bevölkerung wäre aus ökologischen Gründen sogar ausgesprochen wünschenswert.
zum Beitrag11.12.2017 , 16:54 Uhr
> im persönlichen Bereich sollen Probleme gelöst werden, die sozial (gesellschaftlich) bedingt sind.
Ich widerspreche Ihnen nicht.
Aber mich würde ein konkretes Beispiel für das, woran Sie dabei denken, interessieren. Und auf welche Weise die Hinzunahme einer Person mit Sozialprofession in der Praxis zu einer besseren Lösung führen würde.
Meine Befürchtung: Die Analyse ist richtig, aber da nur der Patient/Klient genügend Leidensdruck spürt, um sich Hilfe zu suchen, bleibt er der oder die einzige Person, bei der man ansetzen kann. Auch wenn dann im Ergebnis nur Flickwerk herauskommen kann.
zum Beitrag09.12.2017 , 23:15 Uhr
"ich finde es merkwürdig, um nicht zu sagen double standard."
Inwiefern doube standard, wenn alle weltanschaulichen Symbole von der Regelung betroffen sind?
"den glauben, ein lehrerin mit irgendwas religiös symbolhaften an sich, könnte nicht sachlich-fachlich dies+das unterrichten, zutiefst vor-aufklärerisch."
Ich bin überzeugt davon, dass sowohl Lehrer wie Lehrerinnen mit irgendwas religiös Symbolhaften an sich durchaus sach- und fachgerecht unterrichten können.
Wie ich schon schrieb, bieten Lehrkräfte ihren Schülern ein Vorbild oder Rollenmodell. Wenn das mit bestimmten weltanschaulichen Symbolen verknüpft wird, dann kann das unter Umständen ein Problem sein.
In einem Umfeld, in dem z. B. Druck auf Schülerinnen ausgeübt wird, ein Kopftuch zu tragen, sähe ich es als Problem, wenn Lehrkräfte Kopftuch tragen.
In einer Umgebung, in der Kopftücher kaum getragen werden und kein Gegenstand von Auseinandersetzungen sind, würde ich es bei Lehrerinnen für unproblematisch halten.
Voraufklärerisches Denken sähe ich nur dann, wenn man dem religiös symbolhaften Beiwerk eine magische Wirkung unterstellte, die das Lernen bei den Schülern verhindert o.ä.
Würde ich so einen Blödsinn denken, hielten Sie meine Auffassung mit Recht für merkwürdig - aber wie kommen Sie darauf, dass ich das tue?
Was die Beschneidungsfrage bei diesem Thema für eine Rolle spielen sollte, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen - ich gehe davon aus, dass Lehrer im Unterricht regelmäßig ihre Hosen anbehalten.
Soweit ich weiß, erklärte das BVG in seinem letzten Beschluss zum Thema das Vorliegen einer "hinreichend konkreten Gefährdung oder Störung des Schulfriedens" zur Voraussetzung für ein Verbot religiöser Symbole.
Was man dort unter einer konkreten Gefährdung des Schulfriedens versteht, bleibt abzuwarten.
zum Beitrag08.12.2017 , 23:16 Uhr
Nein, das finde ich nicht merkwürdig.
> juden müßten mit kippa durch muslimische kieze gehen können
Die Situation in Schulen ist aber eine grundsätzlich andere als auf der Straße. Lehrer sind idealerweise so etwas wie Vorbilder (oder neudeutsch role models). Passanten sind das nicht.
zum Beitrag08.12.2017 , 21:36 Uhr
Es gibt übrigens fraglos Menschen, die sich an Anblick und Geruch erfreuen können und die dennoch auch dazu in der Lage sind, sie in sämtliche Einzelteile zu zerlegen.
zum Beitrag08.12.2017 , 21:32 Uhr
> Das von Ihnen gesungene Loblied der kalten Effizienz mag zeitgemäß sein. Als altmodischer Mensch stimme ich nicht mit ein.
Sie glauben gar nicht, wie altmodisch ich selbst bin. Wo sehen Sie in meinen Worten denn "kalte Effizienz"?
Ich habe aktuell in meinem nahen persönlichen Umfeld zwei schwer depressiv Erkrankte, beide zum wiederholten Mal.
Und ich weiß aus eigener Erfahrung, was das bedeutet - kenne also beide Seiten der Medaille, ohne allerdings Profi zu sein.
Wenn man sich nicht gezielt immer wieder auf Abstand bringen kann (mit Empathielosigkeit hat das nichts zu tun), gerät man über kurz oder lang selbst in einen Abwärtssog. Damit ist niemandem geholfen.
Menschen haben fraglos unterschiedlich viel Widerstandskraft, aber gerade dann, wenn Profis eine höhere Vulnerabilität zeigen (so steht es im Artikel - warum das so ist, wäre auch eine Frage wert), halte ich Abgrenzung für elementar wichtig, um so einen Beruf über Jahrzehnte ausüben zu können.
zum Beitrag08.12.2017 , 17:18 Uhr
Der Artikel ist m. E. völlig verfehlt.
Dass Menschen, die professionell mit der Behandlung psychischer Erkrankungen zu tun haben, in ihrer Freizeit Abstand zu psychisch Erkrankten halten, halte ich für sinnvollen Selbstschutz.
Der Umgang mit solchen Menschen kann sehr belastend sein. Wer bereits seine Arbeitszeit mit ihnen verbringt, der braucht regelmäßige Auszeiten, in denen er Abstand und Entspannung gewinnen kann, um sich die nötige Stabilität für den Job zu erhalten.
Dass Erkrankte von Kollegen in Psychoberufen keinen Job bekämen, dürfte ebenfalls daran liegen, das psychische Erkrankungen grundsätzlich keinen Stabilitätsfaktor im Berufsalltag darstellen - wer wüsste das besser als Menschen vom Fach?
Patienten gegenüber wäre es unverantwortlich, die therapeutische Behandlung durch akut erkrankte Kollegen durchführen zu lassen.
"Klar, sind halt auch nur Menschen mit Vorurteilen, aber sollten nicht gerade sie es besser wissen?"
Nein, sind halt gerade keine Menschen mit bloßen Vorurteilen, sondern solche mit professionell bedingt gutem Urteilsvermögen, die daraus die Konsequenz ziehen.
"Gerade dort, wo der Umgang mit psychischen Störungen an der Tagesordnung ist, wo Akzeptanz gepredigt wird und Empathie, wo es darum geht, Patientinnen und Patienten nicht zu verurteilen, damit die gemeinsame Arbeit eine stabile Basis bekommt, gerade dort wird also all das mit Füßen getreten, sobald es sich um eine Kollegin oder einen Kollegen handelt."
Die Beziehung Therapeut - Patient ist keine kollegiale Arbeitsbeziehung. Im Verhältnis des Therapeuten zum Patienten ist das beschriebene professionelle Verhalten tatsächlich elementar. Bei akuter psychischer Erkrankung des Therapeuten ist aber gerade das nicht gewährleistet.
Wenn also der Therapeut selbst zum Patienten wird, dann sollte er anderen Patienten besser in einer Selbsthilfegruppe begegnen.
zum Beitrag08.12.2017 , 11:33 Uhr
Ähm - Missverständnis, hatte das "nicht" wegen fehlenden Leerzeichens übersehen.
Die Stoßrichtung Ihres Einwandes verstehe ich allerdings jetzt noch weniger. Vielleicht könnten Sie es noch etwas deutlicher formulieren, möglicherweise bin ich ja einfach nur begriffstutzig.
zum Beitrag08.12.2017 , 11:10 Uhr
> es geht ums neutralitätsgesetzt.
und das schreibt vor, dass eine jüdin mit tichl und ein jude mit kippanicht an einer allgemeinbildenden schule unterrichten dürfen.
Könnten Sie dafür eine Quelle angeben?
Ich habe gerade mal nachgeschaut und - jedenfalls bei schnellem Überfliegen - keine Ausnahmeregelung für Juden gefunden: http://gesetze.berlin.de/jportal/portal/t/iaf/page/bsbeprod.psml?pid=Dokumentanzeige&showdoccase=1&js_peid=Trefferliste&fromdoctodoc=yes&doc.id=jlr-VerfArt29GBE2005pP2&doc.part=X&doc.price=0.0&doc.hl=0
zum Beitrag07.12.2017 , 15:43 Uhr
> Wer das Kopftuch hier erlaube, müsse im Grunde auch akzeptieren, dass die Lehrkraft zu Schülerinnen sage: „Zieht euch lieber mal züchtig an.“
Wer mit Kopftuch unterrichtet, der sagt genau das auch ohne Worte.
zum Beitrag07.12.2017 , 12:39 Uhr
> Wenn es nach mir ginge, würde die SPD Gespräche für eine Koalition aus CDU, SPD und Grünen, aber ohne die CSU anbieten.
Die Union könnte sich dann überlegen, ob sie die Einheit der Fraktion über das Wohl des Landes stellt.
Dass dieser völlig weltfremde Vorschlag hier zum zweiten Mal gebracht wird, lässt vermuten, dass nicht wenige taz-Leser glauben, die CDU werde in ihrem Tun und Lassen tatsächlich von Erwägungen über "das Wohl des Landes" geleitet und an der Umsetzung nur durch die finstere CSU gehindert.
Die anhaltende Fürsprache der Redaktion in Sachen schwarz-grüne Koalition mit einer "guten Königin" Merkel an der Spitze scheint Wirkung zu zeigen.
zum Beitrag07.12.2017 , 12:23 Uhr
> Wie Drogen wirken sie auf Synapsen im Gehirn ...
Bisher ging ich immer davon aus, dass Antidepressiva, wenn sie schon nicht wirken, so doch jedenfalls auch kein Suchtpotential haben.
Falls sie aber wie Drogen wirken, dann müsste man ja davon ausgehen, dass das doch der Fall ist. Von Benzodiazepinen hieß es ja auch mal, dass man sie unbedenklich einnehmen könne.
zum Beitrag07.12.2017 , 12:19 Uhr
> Ich hab selbst 3-4 probiert gehabt bis ich zu dem gekommen bin das mir letztendlich half.
Woher kommt Ihre Sicherheit, dass es das Medikament war, das half?
3-4 Medikamente nacheinander auszuprobieren, das bedeutet mit Spiegelaufbauphase mindestens 8 Wochen, je nach Geduld auch 16 Wochen bis zum Eintritt einer Besserung.
In dieser langen Zeit können aber doch Änderungen eingetreten sein, die mit der Medikation gar nichts zu tun haben, sondern nur in gutem Glauben und Vertrauen auf die Wirksamkeit auf sie zurückgeführt werden.
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