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Die WahrheitAufgehübschter Dreck für Veganer

Ralf Sotscheck
Kolumne
von Ralf Sotscheck

Veganismus ist ein Kult reicher Mittelschichtskinder, die einen missionieren wollen – jetzt auch noch auf der Grünen Insel!

D er Abend würde furchtbar, das war schnell klar. Wir hatten vor Kurzem ein italienisches Restaurant in der Dubliner Innenstadt entdeckt, und dort hatten wir uns mit Caroline und Hugh verabredet. Kaum hatten wir Platz genommen, da eröffneten uns die beiden, dass sie sich seit kurzem vegan ernährten. Ich heulte innerlich auf.

„Aber ihr seid doch erst vor gar nicht langer Zeit Vegetarier geworden“, wandte ich ein. „Reicht das denn nicht?“ Ich habe nichts gegen Vegetarier, mein Sohn ist selbst einer. Ich hätte auch nichts gegen Veganer, würden sie die Sache diskret behandeln. Aber das tun sie nicht. Sie müssen es der ganzen Welt erzählen, und sie wollen bekehren. Veganismus ist ein Kult reicher Mittelschichtskinder.

„Fünfundsiebzig Prozent der Weltbevölkerung vertragen Laktose nicht“, sagte Caroline mit dem für Veganer typischen Ton des moralisch Überlegenen. Ich gehöre zu den anderen 25 Prozent, entgegnete ich und bestellte einen Milkshake. Caroline, die ebenfalls nicht unter Laktose-Intoleranz leidet, fragte nach Mandelmilch. Gab es nicht.

„Vier Fünftel der Mandeln kommen aus Kalifornien“, sagte ich, „und sie saufen das Grundwasser leer, dass sich dort über Jahrtausende angesammelt hat. Trink lieber Wein.“ Das kam nicht in Frage, weil das Restaurant keinen veganen Wein führte. Normalerweise wird nämlich tierisches Eiweiß oder Fischgelatine bei der Filtration eingesetzt.

Ich bestellte mir ein Rindercarpaccio als Vorspeise, Caroline und Hugh nahmen Avocado auf Toast. Mein Rindfleisch stamme aus Wicklow südlich von Dublin, die Avocados kämen aus Mexiko, wo der Anbau wegen Kahlschlag und Bodenerosion verheerende Schäden anrichtet, sagte ich und stellte erschreckt fest, dass ich genauso selbstgerecht wie die beiden Veganer klang. Ist so etwas ansteckend?

Als Hauptgericht orderte ich Spaghetti Bolognese. Ob es die auch mit Quorn gebe, fragte Hugh den Chef Luigi. Der wurde blass und bot Hugh an, im Garten zu grasen. Quorn sei zusammengefegter Dreck, rief er. Es ist ein typisch britisches Produkt: künstlich, vollgestopft mit Zusatzstoffen und mit Hightechmethoden aufgehübscht.

Die Briten ernähren sich am schlechtesten in Europa, das hat eine wissenschaftliche Untersuchung ergeben. Mehr als die Hälfte aller verkauften Lebensmittel im Vereinigten Königreich sind industriell verarbeitet. Die Iren, die den Briten in vielen Dingen nacheifern, stehen nicht viel besser da.

Natürlich hatte Luigi auch kein Vegenaise für die Pommes frites. Das ist eine eifreie Mayonnaise, ohne die Gwyneth Paltrow nach eigener Aussage nicht leben könne. Die Hollywood-Schauspielerin hat sich selbst zur Wellness-Expertin ernannt und erteilt aller Welt ihre törichten Ratschläge auf ihrer Webseite – zum Beispiel soll frau sich wegen des Hormonhaushalts ein Jade-Ei in die Vagina stopfen. Ein solches Ei sei garantiert vegan, sagte ich, woraufhin Caroline und Hugh aufsprangen und das Restaurant verließen.

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Ralf Sotscheck
Korrespondent Irland/GB
Geboren 1954 in Berlin. 1976 bis 1977 Aufenthalt in Belfast als Deutschlehrer. 1984 nach 22 Semestern Studium an der Freien Universität Berlin Diplom als Wirtschaftspädagoge ohne Aussicht auf einen Job. Deshalb 1985 Umzug nach Dublin und erste Versuche als Irland-Korrespondent für die taz, zwei Jahre später auch für Großbritannien zuständig. Und dabei ist es bisher geblieben. Verfasser unzähliger Bücher und Reiseführer über Irland, England und Schottland. U.a.: „Irland. Tückische Insel“, „In Schlucken zwei Spechte“ (mit Harry Rowohlt), „Nichts gegen Iren“, „Der gläserne Trinker“, "Türzwerge schlägt man nicht", "Zocken mit Jesus" (alle Edition Tiamat), „Dublin Blues“ (Rotbuch), "Mein Irland" (Mare) etc. www.sotscheck.net
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200 Kommentare

 / 
  • Oh je, mit røde pølser als Initiation wäre ich vielleicht auch schon - na, zumindest Vegetarier. Aber Erinnerung vergoldet bekanntlich. ;-)

     

    Ein paar Fragen zur Sache, wenn es recht ist:

    Haben Sie per Entschluss sofort oder durch langsame Umstellung nach und nach auf vegane oder vielleicht auch zunächst nur vegetarische Küche umgestellt? Wie lange leben Sie schon vegan?

     

    Momentan reduziere ich Fleisch teilweise durch Ausweichen auf Milchprodukte. Ihr Vorschlag weiter unten, doch mal für ein halbes Jahr auf Käse zu verzichten, ist für mich (nicht nur) deshalb wenig begeisternd, aber klar, sinnvoll wäre es wohl. Tofu finde ich geschmacklich nullwertig. Woraus beziehen Sie denn die Geschmacksrichtung Umami?

     

    Auch wenn mein Username das nicht nahelegt: Süßes ist mir eher unwichtig, ich bevorzuge fettig + würzig. Mir selbst fallen jenseits von Soja vor allem Pilze, Nüsse und Hülsenfrüchte ein.

     

    Gibt es eigentlich eine vegane Traditionsküche? Wegen der B12-Problematik kann ich mir das kaum vorstellen.

     

    Ich weiß natürlich, das Netz ist voll von vegan-Informationen und -Rezepten, hab mich aber nie genauer kundig gemacht. Falls Sie also spontan sachdienliche Hinweise geben können ... ;-)

    • @Marzipan:

      Naja, einfach mal Vegan+Umami in die Suchmaschine eintippen. Mir wurde z.B. diese Seite angegeben:

      "Doch es gibt auch vegane Quellen: Sojasauce, Tomaten, Shiitake-Pilze, Erbsen, Walnüsse, Süßkartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch und Karotten sind reich an Glutamat. Ich habe zum Beispiel Tomatenmark, Zwiebeln und Knoblauch genommen, um meinem Burger etwas mehr Wumms zu geben. Ich vermute, dass die Chia-Samen, die ich in den Bun gegeben habe, auch eine gute Quelle sind, konnte dazu aber nichts finden. Jedenfalls sind diese Chias irre gesund. Aber probiert es doch selbst aus." https://www.stern.de/genuss/trends/vegan/vegan-selbst-versucht--tag-29-30--veganer-koennen-auch-umami-3395808.html

       

      Zu Tofu - den gibt es in unzähligen Varianten - geräuchert, mit Nüssen, Samen, eingelegt...

      Eine weitere Alternative ist Saitan. Hauptbestandteil ist Weizeneiweiß. Das lässt sich auch selbst herstellen... Einfach mal ausprobieren oder im Bio/Super/Asia-Markt kaufen. ;)

      • @Uranus:

        Hoffe, Sie schauen hier noch mal rein:

         

        Danke für die Hinweise.

        Mir ging es allerdings insbesondere in der Umami-Frage auch um persönliche vegane Praxiserfahrung.

  • Ich fand die Glosse ganz lustig. Und die meisten Kommentare zeigen: Getroffene Hunde bellen, womit der wahre Kern der Glosse belegt ist: der starke Drang zu missionieren... Denn die "Kritiker" übersehen, dass der Autor doch den Zeigefinger selbst hebt und auf Unstimmigkeiten hinweist und damit keinen Deut besser ist als die beiden Veganer... Die Selbstironie und die Kritik finde ich amüsant. Aber vielleicht sehe ich ja nur eine Ironie, wo keine war...

  • Bin ich der einzige dem diese Geschichte total unglaubwürdig vorkommt? Ist das nicht ein bisschen viel Clichee auf einmal?

    ...es einem immer sofort auf die Nase binden...im Restaurant nach sämtlichen Ersatzprodukten fragen...dann den Laden verlassen...

     

    Kennt irgendjemand tatsächlich solche Veganer*Innen?

     

    Wo hab ich nur ähnlich konstruierte Berichte schon öfter gelesen...? Ach ja!

    Ein AfD- Anhänger hätte kaum mehr pauschalisierende Stereotype in einen Kommentar über Ausländer packen können, als der Autor hier.

     

    Was genau ist denn die Aussage des Textes? Und was genau will der Autor sagen?

    • @Stppnwlf:

      taz©-Lesefrischling? Das war eine typische Ralf-Sotscheck-Montags-Irland-Kolumne™. Seit gefühlt 100-Jahren (fast) jeden Montag auf der Wahrheitsseite.

  • (...)"Die Züchtung von Sojabohnen für Speisezwecke stellt eine neue züchterische Arbeitsrichtung in

    Mitteleuropa dar. Im Vergleich zu Futtersojabohnen sollen

    Speisesojabohnen einen höheren Protein und Zuckergehalt, ein größeres Korn und akzeptablen Geschmack aufweisen. Die Zielsetzung der

    vorliegenden Arbeit lag

    daher darin, genetisch unterschiedliche Populationen auf Proteingehalt und

    zusammensetzung, Zuckergehalt und Geschmack zu untersuchen. Linien mit

    hohem Proteingehalt

    (GF4X-21-5-2) oder Speisesojaqualität (Vinton 81) wurden mit

    adaptierten Sorten gekreuzt, und

    Nachkommenschaften wurden in einem zweijährigen Feldversuch in Gross Enzersdorf bei Wien

    geprüft.

    Populationen mit der high-protein -

    Linie als Elter wiesen hohe Proteingehaltevon bis zu 48%

    auf, wogegen Kreuzungen mit Vinton 81 höhere Saccharosegehalte

    zeigten, die in der Regel

    zwischen 4 und 8% lagen. Die Schätzwerte für die

    Heritabilität waren je nach Kreuzungspopulation

    unterschiedlich und lagen für den

    Proteingehalt deut

    lich höher als für den Saccharosegehalt. Weiters bestand in allen

    Populationen eine deutlich negative Korrelation zwischen Protein

    -

    und

    Saccharosegehalt. Signifikante Unterschiede zwischen den Populationen wurden

    auch in den 7S

    -

    und

    11S

    -

    Proteinfrakt

    ionen bzw. deren Untereinheiten und im

    11S/7S

    -

    Verhältnis gefunden, das ein

    wichtiger Qualitätsparameter bei der

    Sojalebensmittelproduktion ist.

    Ein sensorischer Test mit einem

    Testpanel ließ ebenfalls Preferenz

    -

    Unterschiede

    zwischen Kreuzungen erkennen, we

    ibliche

    Testpersonen bewerteten zudem Proben

    mit hohem Zuckergehalt besser, männliche solche mit

    vermindertem Ölgehalt, was

    auch durch eine Hauptkomponentenanalyse bestätigt wurde.

    Der

    Chlorophyllgehalt der Blätter zur Blütezeit sowie Bildanalyse

    -

    Merkmale

    der Blätter, die Hinweise auf

    den Status der

    • @DJ Boemerang:

      der biologischen Stickstoff

      -

      Fixierung geben,

      erlaubten eine teilweise Vorhersage des

      Samen

      -

      Proteingehaltes zur Ernte. Zur

      Verbesserung der Effizienz der Qualitätsuntersuchungen an

      Zuchtmaterial wurde

      außerdem eine n

      ah

      -

      infrarot

      -

      basierte spektroskopische Kalibration (NIRS) zur

      Messung des Saccharosegehaltes erstellt.

      Die entwickelten Kreuzungspopulationen, die für

      Speisesojazwecke relevanten

      Selektionskriterien und die etablierten Screeningmethoden für die

      Qualitätsuntersuchung sollten die Entwicklung von Sojabohnen für die

      Lebensmittelherstellung unterstützen können."(...)

      http://plantbreeding.boku.ac.at/ref/Sato_2014_Forschungspreis_Soja.pdf

       

      Sollte eigentlich als Antwort an Ruhig Blut gehen.

  • Im Erntejahr 2016/17 betrug die weltweite Erntemenge von Sojabohnen rund 351 Millionen Tonnen.

    Im Erntejahr 2016/17 wurden weltweit rund 56 Millionen Tonnen Sojaöl erzeugt.

    Also wurden grob 300 Millionen Tonnen Sojabohnen für die Ölproduktion genutzt. Die als Kuppelprodukte anfallenden proteinreichen Rückstände in Form von Sojaextraktionsschrot und Sojapresskuchen werden in der Regel als Futtermittel in der Tierhaltung verwendet. Fett im Tierfutter macht keinen Sinn.

    Sojaöl wird u. A. auch zur Herstellung von Biodiesel, Alkydharzen, Anstrichfarben, Spachtelmassen, Druckfarben (weil lösemittelfrei), Kosmetik- und Körperpflegemitteln genutzt.

    • @DJ Boemerang:

      Nochwas für die Spezialisten, die immer gerne behaupten, Soja würde für Tierfutter angebaut;

      Eine Tonne Sojabohnen liegen aktuell bei ca. 385 Euro; Soja-Tierfutter liegt bei ca. 320 Euro pro Tonne. Wie kann denn das sein, wenn Soja nur für Tierfutter angebaut würde?

      Außerdem braucht Speisesoja für den Menschen mindestens 43% Protein. Öl-Soja mit Abfallprodukt Tierfutter liegt bei ca. 36% Protein.

      • @DJ Boemerang:

        Wikipedia meint dazu:

         

        „In der Anbausaison 2008/09 wurden 91 % der Sojaernte in Ölmühlen gepresst. Produkte der Pressung sind zu etwa 90 % Sojamehl und zu 10 % Sojaöl. Das Öl wird in erster Linie im Lebensmittelbereich als Salat- und Kochöl, sowie Brat- und Backfett benutzt. Das Mehl wird vor allem als Futterzusatz (Ergänzungsfutter) für Geflügel (ca. 46 %) eingesetzt. Auch Rinder (ca. 20 %) und Schweine (ca. 25 %) werden mit Sojamehl gefüttert. Zu einem geringen Anteil (ca. 3 %) wird es beispielsweise als texturiertes Soja vor allem in der vegetarischen bzw. veganen Ernährung als proteinreiches Lebensmittel verwendet.“

  • "Ich hätte auch nichts gegen Veganer, würden sie die Sache diskret behandeln. Aber das tun sie nicht. Sie müssen es der ganzen Welt erzählen, und sie wollen bekehren"

     

    Sinn bei Veganismus ist es durch die Nachfrage nach tiereischen Lebensmitteln zu reduzeiren um den MIsstände bei ihrer Gewinnung entgegenzuwirken. Daraus folgt ganz logisch, dass man auch andere ins Boot holen möchte, um politisch etwas bewirken zu können.

     

    Das ist also das gleiche als verlange man von politischen Aktivisten ihre Demonstration doch bitte im Wohnzimmer abzuhalten, es ist ein Aufruf sich politisch nicht zu engagieren und nicht für seine Überzeugungen einzustehen.

     

    An sich beleuchtet der Artikel auch die Schattenseiten des Veganismus ganz gut und könnte ansonsten als differenziert gesehen werden, wären da nicht solche selbstwertdienlichen Attributionen zu finden, die zu haltlosen Standpunkten führen

  • 2G
    2097 (Profil gelöscht)

    Ressourcenverschwendung durch Fleischproduktion

     

    Laut Angaben des Positionspapiers beansprucht die Produktion von tierischen Lebensmitteln im Vergleich zu pflanzlichen Lebensmitteln deutlich mehr Ressourcen und geht mit höheren Umweltbelastungen einher. Der in den Industrieländern bestehende Ressourcenbedarf für die Tierproduktion geht auf Kosten der weniger entwickelten Länder. So kann etwa der Tierfutterbedarf der Industrieländer nur dadurch gedeckt werden, dass der Futteranbau auf Landflächen in Entwicklungsländern ausgeweitet wird. Laut einer aktuellen Studie von »Brot für die Welt« hat dies für die betroffenen Länder weitreichende Folgen, wie die Regenwaldzerstörung und die Verdrängung von Kleinbauern und indigenen Völkern.

     

    Dem UBA-Positionspaper zufolge beansprucht die EU allein für ihre Sojaimporte 13 Mio. ha Ackerflächen in Südamerika – dies entspricht mehr als einem Drittel der Gesamtfläche Deutschlands. Eine Reduzierung des Fleischverbrauchs der Industrieländer würde nach Einschätzung des Umweltbundesamtes (neben positiven Effekten auf Umwelt und Gesundheit) enorme Ackerlandflächen freisetzen und somit potentiell zur Ernährungssicherung von Menschen in ärmeren Ländern beitragen.

    https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/umweltbundesamt-zum-zusammenhang-von-fleischkonsum-und-welthunger

    • @2097 (Profil gelöscht):

      Was auch immer immer der gute Herr Sotschek oder andere Kommentatoren hier den Bekehrungmythos über Veganer ad absurdum führen - Sie schaffen es und lassen ihn überlebensgroß wieder auferstehen.

       

      Denn falls es Ihnen nicht aufgefallen ist: Diese Kolumne handelte nicht von der Frage "Vegan oder nicht?" sondern von der spaßfrei-übergriffigen Art und Weise, wie beide Meinungen vertreten werden. Mit Ihrem reflexmäßigen "Aber Fleischkonsum ist doch auch voll unökologisch!" laufen Sie also den Anti-Veganern in der Diskussion voll ins offene Messer.

       

      Aber predigen Sie ruhig gerne weiter! Dann kann ich mich auch weiter schön bei einem Steak über die komischen Veganer und ihren Missionseifer amüsieren, statt mir echte selbstkritische Gedanken zu machen. Passt mir - passt Ihnen.

       

      Win-Win! :-)

  • Schade, dass die vielen erbosten SchreiberInnen einen Kern des Artikels gar nicht wahrgenommen haben, nämlich die Einbindung insbesondere der trendigen urbanen Jugend, für die zwar Veganismus selbstverständlich ist, die aber auch vollkommen der Plastik- und Wegwerfkultur der industriellen Vereinnahmung hingegeben ist. Da wird das Weglassen des schlimmen umweltschädlichen (Kunststoff-)Strohhalms gefeiert, aber dass der Becher samz Deckel weiter die Umwelt belastet, eher nicht beachtet. Selbst in Lifestyle-Locations, in denen man sich zum Essen und Trinken hinsetzt, werden ausschließlich die üblichen To-Go-Plastikbecher, Teller, Schalen etc. benutzt. Da wird dann ein Mehrweg-Plasikbechersystem x-mal zitiert, es scheint aber irgendwo bei Rosenheim steckengeblieben zu sein…

     

    Und natürlich hat Ralf Sotscheck damit recht, dass die meisten Industrieprodukte für vegane Ernährung übelster Labor- und Abfalldreck ist, wo nur der Teufel durch den Beelzebub ausgetrieben wurde.

  • Mein persönlicher Schlusskommentar: Wie wäre es zum Nachtisch mit Soylent Green? Es hat Spaß gemacht kontrovers zu diskutieren. Ralf - Danke nochmals - weiter so. Denk an Hugh & Caroline

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      Gar nicht mehr so lustig, seitdem "witzige" Kultur-Unternehmer mit reichlich finanzieller Unterstützung des Kultursenators solche Projekte realisieren: https://www.silent-green.net/haus/

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      PS.: mit nem lecker Sösschen von Aldous Huxley. Es ist genug für alle da.

      • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

        Anschließe mich - mit der last ball last game vari!

        https://m.youtube.com/watch?v=B6nI1v7mwwA

         

        Heureka der Lenz ist da!;)

         

        & Auch wieder wahr! ~>

         

        Nachtisch - Na der Große - ;))

        Pudding mit der rote Soße!

        Bitte Herr Busch ~>

        //gutenberg.spiegel.de/buch/fipps-der-affe-4130/13

         

        Bon appétit.

        &

        "Ratsch - man zieht den Vorhang zu."

  • 6G
    61321 (Profil gelöscht)

    Hallo Herr Sotscheck, Sie werden das mit Hugh und Caroline doch wieder einrenken ?

     

    Zaubern Sie mal in Ihrer Küche für die beiden !

     

    Wie wär's damit i.d. nächsten Saison ? https://www.youtube.com/watch?v=cfS84KE3ihA

     

    Text:

    //triosefardi.com/text-and-translations/siete-modos-de-guisar-la-berenjena/

  • Taz, 2.3.2001:

    (...)"Auch die B12-Versorgung durch Darmbakterien entpuppt sich als ein Mythos: „Es werden zwar erhebliche Mengen an Kobalamin im Darm erzeugt“, erklärt Hahn weiter, „aber sie können nicht vom Körper aufgenommen werden.“ Denn die B12-Synthese im Darm findet jenseits der Absorptionsstelle statt. Dieses B12 verlässt unverwertet den Körper mit dem Stuhl.

     

    Nicht anders ist es bei vegan lebenden, nicht wiederkäuenden Tieren, wie den Gorillas. Ihr Geheimnis: Sie fressen hin und wieder ihren Kot und versorgen sich auf diese Weise mit dem Vitamin. Wiederkäuer wie Kühe und Schafe erzeugen in ihrem Pansen Kobalamin, das gut vom Organismus verwertbar ist. Das Geheimnis der Inder: Ihr Getreide wird nicht mit Pestiziden tot gespritzt und gereinigt wie bei uns. In den Getreidekörnern leben winzige Insekten, die Vitamin-B12 liefern. Zudem ist ihr Trinkwasser mit Kobalamin erzeugenden Bakterien kontaminiert.

     

    Von vegan lebenden Indern, die nach Europa gezogen sind, wurde bekannt, dass sie nach vielen Jahren einen Vitamin-B12-Mangel entwickelt haben. Es dauerte deshalb so lange, da der Körper sehr sparsam mit dem B-Vitamin umgeht und über einen großen Speicher, die Leber, verfügt. Der reicht bei Erwachsenen für drei bis etwa zehn Jahre aus, in wenigen Fällen sogar noch länger. Kinder dagegen besitzen einen viel kleineren Speicher – deshalb ist die vegane Ernährung für sie besonders gefährlich. Ebenso für Schwangere und Stillende, da sie einen erhöhten B12-Bedarf haben."(...)

     

    http://www.taz.de/!1184959/

    • @DJ Boemerang:

      Wohl bekomms

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @DJ Boemerang:

      Proteine werden vollkommen überbewertet. Die bekommt jeder Pflanzenfresser zuhauf, wenn er kein Junk-Veganer ist.

      • @849 (Profil gelöscht):

        Dann erklären Sie doch mal den Gorillas, dass sie Junk-Veganer sind. Warum fressen die denn wohl ihre Scheisse? Weil sie doof sind?

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @DJ Boemerang:

          Kot besteht m.W. nicht aus Proteinen, auf deren Wichtigkeit Sie selbst verwiesen haben.

          • @849 (Profil gelöscht):

            Kaninchen fressen auch manchmal ihre Kullerchen, grade im Winter, weil irgendwie halt Fleischfressermagen und -gedärm und die Köttel sind quasi sowas wie fermentiert, d.h. auch die Zellulose schomma "zerlegt".

            Die Vitamin B12-Geschichte, hm, soviel braucht mensch nicht, jede*r hat für paar Jahre eh genug im Fett (?!?) gespeichert, sodaß ein Mangel erstmal nicht auffällt, wenn mensch die Konsequenz zieht und sich komplett vegan ernährt. Ab da kann mensch dann das Orakel von Delphi befragen, das ist wohl wissenschaftlich erhellender als alles ideologisch gefärbte Halbwissen von Leuten, die den ganzen Tag nix besseres zu tun haben, als anderen Leuten auf die Eier*stöcke zu gehen, warum es so toll oder so scheiße ist, Kadaver, Präembryos (Hühnereier) und Milcherzeugnisse zu futtern.

            Ich->Carnivore, kenn einige Veganer und Vegetarier und unterhalte mich mit denen eher drüber, wie mensch vegan kochen kann als Anregung weniger Fleisch zu futtern anstatt die mit der letzten Bastion namens B12 seitens der engstirnigen Fleischfresser zu nerven.

            Als ethische Bedingung für Carnivoren würde ich es allerdings machen, so einmal im Jahr beim Schlachten dabei zu sein; da reicht auch obiges Karnickel oder ein Huhn/Hahn, aber diese sind dann von dem Kadaverideologen nackig zu machen und auszunehmen.

            • 8G
              849 (Profil gelöscht)
              @Hugo:

              Was essen Sie denn so an Ausscheidungen? :-)

               

              Mit der letzten Bastion B12 ist es übrigens nicht weit her. Ein signifikanter Anteil von omnivoren Menschen über 50 "leidet", ohne es in der Regel zu wissen, an B12-Mangel. Das ist dann schon ziemlich relevant, insofern es nicht nur ein paar beknackte Veganer betrifft, die ihren Kot nicht essen und auch sonst meinen, B12 bräuchte man nicht, wenn man nur sein Gemüse und die Hände nicht wüsche. Gesundes Essen ist nun einmal relevant, vor allem wirtschaftlich, aber da man mit krankmachendem Zeug - und leider völlig legal - halt den größten Reibach machen kann, werden dafür die Konsumenten und die KK zur Kasse gebeten.

               

              Mit Pflanzen kochen zu lernen, ist eine gute Idee, die außerordentlich leicht umzusetzen ist, sobald die Idealvorstellung der Mahlzeit nicht mehr auf das Fleisch fixiert ist. Diese zu ändern, fällt indes offenbar viel schwerer, als das "vegane" kochen selbst.

              • @849 (Profil gelöscht):

                "Was essen Sie denn so an Ausscheidungen? :-)"

                Katzenkackekaffee würd ich mal testen haha. Den, also ohne die Katze von innen gesehen zu haben, ohne Milch, nee, muß halt nicht, Soja-, Hafer-, wasweißchersatzmilch find ich widerlich.

  • Mal wieder sinnloses Schwadronieren einer Generation die immerhin demnächst ausstirbt... Die taz veröffentlicht auch wirklich jeden Mist. Als wären Veganer die einzige Bevölkerungsgruppe, die Mandeln oder Avocados essen. Die meisten Veganer, die ich kenne, leben insgesamt weitaus bewusster als ihre Umwelt und müssen sich trotzdem jeden Tag so eine unreflektierte Scheiße geben. Es ist natürlich einfacher eine halbherzige Kurzgeschichte über sein eigenes Arschlochtum zu verfassen, in der man sein eigenes Halbwissen zum besten gibt und alte Vorurteile aufwärmt, als seine eigenen Überzeugungen kritisch zu hinterfragen und eventuell eigene Fehler einzugestehen. Sie können ja Fleisch essen, Herr Sotschek, aber halten Sie sich bitte an Ihre eigenen Gebote und machen sie das bitte diskret. Niemand hat behauptet "den perfekten Lebensstil" zu leben, ich kenne auch keinen Veganer der sich so inszeniert. Ihre Kolumne bringt nur zum Ausdruck, dass Sie sich intellektuell und ethisch herausgefordert fühlen (wahrscheinlich aus einem verkümmerten Rest eines Unrechtsbewusstseins heraus). Traurig.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @finarfine:

      Peinlich

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @finarfine:

      Ist das jetzt "Die Wahrheit"? Ich würde Ihnen ja überwiegend zustimmen, wenn ich wüsste, der Autor meinte es ernst.

  • mittelmäßiges Geschichtchen mit einem Schuss vegie-vagi. Ansonsten ist der Humor ja erst mal gar kein schlechtes Mittel seine eigenen Wiedersprüche anzugehen.

  • 2G
    2730 (Profil gelöscht)

    Man kann auch Missionar sein ohne staatlich anerkannte Religionszugehörigkeit. Aber das weißt Du sicher. Deswegen zeugt Dein Kommentar von Humorlosigkeit. Oder von der Überzeugung, die vegia legendi innezuhaben... ;-)

  • Man schreibt immer nur über jene Körnerfresser, die man selber kennt. Hier tummeln sich offensichtlich reiche Mittelschichtskinder, die reiche Mittelschichtskinder bewerten, eintüten, Artikel drüber schreiben oder kommentieren.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Lifestyle-Phänomene betreffen alles Schichten, die ärmeren vielleicht sogar oft mehr als die reicheren. Der Veganismus als Lifestyle ist m.E. kein Phänomen der Mittelschicht, sondern einer sich für Avantgarde und gebildet haltenden Generation, die gerade die Adoleszenz hinter sich gelassen hat und nach einer anderen Art von Reichtum strebt, was freilich nicht verhindern wird, dass die meisten von ihnen bei dem Reichtumbegriff landen werden, den ihre Vorgängergeneration vor Augen hat.

  • Wow, wahnsinnig lustige und einfallsreiche Kolumne die Sie da schreiben Herr Sotschek. Haben Sie auch andere Kompetenzen als jahrzehntelang überholte Vorurteile in eine unreflektierte und sehr mittelmäßige Kurzgeschichte umzuschreiben?

    • 2G
      2730 (Profil gelöscht)
      @Karl von Karlsberg:

      Ich fand's echt witzig.

      • @2730 (Profil gelöscht):

        Kommt, lasst uns abstimmen! Ich fand's witzig. Das mit den Mandeln und den Avocados gefiel mir am besten.

      • @2730 (Profil gelöscht):

        Fand ich ehrlich gesagt auch.

         

        Und wo sind da Vorurteile, das von Gwyneth Paltrow stimmt, genau wie das zu viel Fleisch ungesund ist.

        • @Sven Günther:

          Ja wie?

           

          "…Vorurteile …wie das zu viel Fleisch ungesund ist."

           

          Wie sagt der Jurist " kommt drauf an."

           

          Aber nicht nur der - nur a weng anders.

          "Wer Fleisch isst - kann keine ungraden Rhythmen spielen!"

          (Klar - wir verlassen die europäischen

          Schweine/Fleisch/Kartoffelregionen!;))

          "Ok Burhan - aber son kleine lecker Lammlachse Gaziantep Mutfağı der Sultan fiel in Ohnmacht?!"

          "Das ist ja was anderes - das ist ja kein Fleisch!"

          & ~> sojet ~>

          "Klar - Raki - ist nicht erlaubt -

          Aber heute machen wir eine Ausnahme!"

           

          Eben - es kommt darauf an.

          https://m.youtube.com/watch?v=-vaMwxdot48

          & https://m.youtube.com/watch?v=-2yk8ik7bx0

          • @Lowandorder:

            "kommt drauf an"

            eigentlich hatte ich heute früh mit meinem soylent green kommentar mit diesem Thema abgeschlossen, aber - aber...

            erstens kommt es anders als zweitens man denkt!

            So wie Sonntags Friedrich Küppersbusch, ist Montags Ralf Sotschek freiwillige Pflichtlektüre ( so wie Tom täglich) Es hat mich schon überrascht, wie diesen Montag RS eine bemerkenswerte Diskussion losgetreten hat. Die Diskussion war, ist sehr associative und befruchtend. Auch wenn ich nicht so ganz den Zusammenhang verstehe. In Gaziantep lag ich 2012 leider wegen ungewohnter Kost (mit extrem gastfreundlichen Türken) etwas mehr als gewünscht darnieder (ausserdem gab es auch damals schon ca. 100 000 Flüchtlinge in und um Gaziantep aus Syrien). Trotzdem möchte ich es nicht vermissen. Der Link zu Burhan Öçal ist für mich eine grosse Bereicherung, hat aber nichts mit dem Thema zu tun. Ebenso ist Han Bennink eine gute Referenz, aber kein Thema hier. Was mich trotz oder wegen dieser angeregten Diskussion weitergebracht hat sind die Assoziationen, wie es nach vorne gehen kann...

            Es ist unfassbar, was Ralf Sotschek da losgetreten hat.

            Wir kommen vielleicht bei Gelegeneheit darauf zurück.

             

            jetzt klinke ich mich aber wirklich aus

            Alles Gute an alle Beteiligten und den Möglichkeiten entsprechende gesunde, bewusste und genussvolle Ernàhrung, soweit man genug zum Essen hat, was leider bei uns nur in Zentraleuropa so einigermassen gewährleistet ist...

            • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

              erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. das war es aber nicht, was mich zu einem ultimativen Kommentar veranlasst.

              ich fand es wirklich sehr befruchtend!

              Esser aller Länder, vereinigt Euch!

              Das GUTE Essen ist besser als omnivor, vegan oder weiss ich nicht was, sofern wir nicht nach jedem Strohhalm greifen müssen zum Überleben...

          • @Lowandorder:

            ps a raki

            & die einzige Dame des Abends -

            Mit Kopftuch ging!

            's kommt halt darauf an!

            &

            Herrliches Konzert. Danke.

  • Danke, Ralf Sotschek, DANKE !!

  • 2G
    2097 (Profil gelöscht)

    Stimmt schon, auch der Veganismus bedarf Großteils einer sozial-ökologischen Optimierung! Doch ein optimierter sozial-ökologischer Veganismus wird immer ressourcenschonender sein als ein sozial-ökologisch optimierter Karnismus!

    • @2097 (Profil gelöscht):

      Und? Wo in Westeuropa haben wir eine Problem mit Ressourcen zum züchten von Tieren?

      • 2G
        2097 (Profil gelöscht)
        @Sven Günther:

        Die ganzen Futtermittel für die Tiere kommen Größtenteils nicht aus Wetseuropa!

        • @2097 (Profil gelöscht):

          Inzwischen, das war nicht immer so, Europa kann das Futter auch selbst produzieren, nur nicht so billig wie Südamerika.

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @Sven Günther:

            Deutschland beansprucht im Ausland ca. 100.000 km2 Ackerland. Das enstpricht etwa der Größe von Bayern und Baden-Württemberg zusammen.

      • @Sven Günther:

        In Berlin-Neukölln haben wir z. B. überhaupt keine Ressourcenprobleme mit dem Züchten von Tieren. Zumal wir nur Kühe essen, die aus Neukölln stammen. So gesehen haste mit deiner rhetorisch-unterirdischen Frage wirklich Recht. Schapo!

        • @Karl Kraus:

          Das ihr in Berlin ohne fremde Hilfe mal überhaupt nicht überleben könnt wissen wir doch.

          Wir füttern euch doch :)

           

          Ob ihr allerdings in Neukölln euren Tofubedarf anbauen könnte wage ich zu bezweifeln.

          Die möglichen Anbauflächen sind glaube ich schon von Dealern besetzt.

        • @Karl Kraus:

          Das Bundesland drumherum nennt sich Brandenburg und ist praktisch leer.

           

          Jede Menge Platz zum Anbau von Futter und halten von Vieh.

           

          Aber da Sie ja nur Sachen aus dem eigenen Stadtteil essen, dürfte es auch mit Obst und Gemüse knapp werden, aber bei dem Namen Berlin wundert mich gar nichts mehr.

          • 2G
            2097 (Profil gelöscht)
            @Sven Günther:

            Von solchen Problemen nie etwas gehört? Schlimm! Ist so einfach, einfach mal googeln:

            1. Zu viel Gülle in der Ostsee

            2. Mastbetriebe Niedersachsen Grundwasser

            3. Massentierhaltung Futtermittel Welthunger

            4. usw.

            • @2097 (Profil gelöscht):

              Und keins ihrer Beispiele ist ein Problem für Westeuropa.

               

              Grundwasser, ja ist bekannt, entweder muss das Wasser stärker gereinigt werden, was den Preis treibt oder das Zeug muss anders entsorgt werden, Biomasse oder ähnliches.

               

              Und das andere ist zwar traurig, aber ich hätte gerne ein Beispiel, in dem "Welthunger" nicht durch selbstgemachte Kriege oder schlicht unfähige Staatsführungen selbst verschuldet ist.

  • "Ich habe nichts gegen ... ABER" –

     

    darüber sollten Sie doch meilenweit erhaben sein. Oder nicht?

     

    In einem Punkt haben Sie natürlich Recht: Missioniertwerden ist nix. Nie. Denn was soll das, jemandem was andrehen zu wollen, an dem dieser im aktuellen Moment überhaupt kein Interesse hat? Wer nicht schafft, genügend Feingefühl aufzubringen, wer mit Macht die eigenen Ansichten unter die Leute bringen will, verdirbt einem das Zusammensein. Aber: Die Inhalte finde ich dann ziemlich egal, ob atheistisch, religiös, vegan, fleischliebend, abenteuerhungrig oder spießig.

    Die Welt ist bunt. Niemand kann sie graumissionieren! Glücklicherweise nicht!

  • So geil! Ralf Sotscheck hat es mit seiner Irland-Kolumne in den Meistkommentiert-Charts auf Platz 1 geschafft. Kritik am Veganismus ist jetzt offiziell in den Kanon der taz-Häresien aufgenommen, direkt hinter Gendergerechtigkeitssprache und abwertende Kommentare über tribal-germanische Deutsche. Darauf eine Curry-Wurst.

    • @Adele Walter:

      Sie vergessen noch die sogenannte transatlantische Ausrichtung, die der taz vorgeworfen wird, und Kritik an Frau Wagenknecht - beides ebenfalls Totsünden.

      • @Hans aus Jena:

        Und "Totsünde" ist eine sprachliche Todsünde

        Weicher Laut bei "der/die Tode", das mit dem harten ist das Adjektiv und die entsprechende Substantivierung (der*die Tote(n) *klugscheiß* ;) .

    • @Adele Walter:

      Ich musste auch lachen. Nicht wegen der Kolumne (es gab schon bessere "Wahrheiten") sondern wegen dem Kommentaren.

       

      Statt Curry-Wurst würde ich aber ein Cordon Bleu empfehlen.

      Schwein, gefüllt mit Schwein :)

      • @Thomas_Ba_Wü:

        Pfui Teufel, Cordon Bleu mit Schweineschnitzel! Wieder mal typisch. Neinnein: Immer Kalbfleisch!

      • @Thomas_Ba_Wü:

        und lecker Kuhkäse!

        • @Adele Walter:

          Verdammt.... da hab ich doch glatt vergessen, dass Veganer bei Käse auch schon durchdrehen.

          Danke für die Verbesserung.

           

          Als Beilage gabs lecker Speckbohnen

  • Eine vegane Bekannte von uns hat ein Bauernhofparadies für ehemalige Massentierhaltungstiere aufgemacht. Finde ich ja auch ganz schön, die Idee. Allerdings hat sie übersehen, dass diese Tiere dementsprechend überzüchtet sind, und als eine Milchkuh dann dort kalbte, hat man sie nicht gemolken. Weil eben Veganer. Daraufhin ist das bedauernswerte Tier an Mastitis verendet. Wahre Geschichte. Das Nachspiel: eine Trauerfeier für die Kuh, und auf Facebook fand das alles niemand in ihrem Freundeskreis merkwürdig. Nur wir, und deshalb sind wir nicht mehr in ihrem Freundeskreis.

     

    PS. Ein Veganer, ein Crossfitter und ein evangelikaler Christ kommen in ein Restaurant. Woher ich das weiß? Sie haben es allen in den ersten 2 Minuten erzählt und versucht, sie zu bekehren. :) :) :)

    • @Sergej Prokofiev:

      Immer wieder dieser "Bekehrungsmythos". Also mir geht es eher so, dass sobald meine vegane Ernährungsweise erkannt wird, aufgrund bspw. der Menüauswahl, Omnivor_innen VON SICH AUS ihre Ernährungsweise verteidigen oder ihre Ablehnung von Massentierhaltung zum Ausdruck bringen.

      Wo Sie das so als Bekehrungsmasche einordnen - haben Sie schon von dem quasi Glauben Karnismus (engl. Carnism) gehört? Dies ist eine Beschreibung der "Ideologie, wonach das Essen bestimmter Tiere als ethisch vertretbar und angemessen betrachtet wird." Das in Deutschland bspw. Hunde nicht gegessen werden Schweine jedoch schon. Falls Sie etwas mehr darüber lesen wollen: https://de.wikipedia.org/wiki/Karnismus

      • @Uranus:

        Im Fall dieser Bekannten war es leider kein Mythos. Die hat auf ihrem Facebook-Profil folgendes stehen: Religiöse Ansichten - Veganer, Politische Ansichten - Veganer etc. Kein Witz. Blockieren musste ich sie und ihren Freund dann, als wir in eine hitzige Diskussion gerieten, weil sie eine Karte veröffentlicht hat, die sie "Holocaust-Karte" nannte, auf der alle CAFOs ihres amerikanischen Staates verzeichnet waren. Ihre Schwester, die ebenfalls Veganerin ist, kauft so Zeug wie vegane "Butter" oder Hähnchenschlegel. Ebenfalls keine Übertreibung. Das hat für mich nie Sinn gemacht - es gibt so viele natürlich vegane Gerichte, warum muss man etwas, was man ja eigentlich ablehnt, dann nachahmen?

         

        Was mich angeht, sollen die Leute essen und anziehen, was sie wollen. Persönlich ist es für mich wichtiger, meine Kohlenstoffbilanz und damit meinen Anteil an der Zerstörung meiner Umgebung eher klein zu halten. Also kaufen wir, so weit es geht, vor Ort produzierte Dinge, haben einen eigenen Garten etc.

         

        Mir ist aber ebenfalls klar, dass das meine persönliche Entscheidung ist.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Sergej Prokofiev:

          Vegane Butte gips nich. Das ist dann allerhöchstens Margarine, die von sich behauptet, sie schmecke wie Butter. Aber wer isst schon als halbwegs vernünftiger Mensch Margarine...?

      • @Uranus:

        Was Sie beschreiben, ist ein "Abwehrreflex", für den - wenn überhaupt - das Bedürfnis nach moralischer Geborgenheit verantwortlich gemacht werden kann.

         

        Veganismus ist nunmal bei seinen allermeisten Anhängern nicht bloß eine Ernährungsweise sondern eine gelebte ethische Wertung (in diesem Fall über das Verhältnis von Mensch und Tier). Die wirkt ähnlich wie bei einer Muslima das Kopftuch: Der Veganer bekennt sich zu einem bestimmten ethischen Kodex, gehorcht diesem ausdrücklich und klagt dadurch indirekt entsprechend sensibilisierte Andershandelnde an, sich unethisch zu verhalten. Die spüren das und "wehren" sich.

         

        Nach meiner Beobachtung haben viele Menschen große Schwierigkeiten, indviduelle Unterschiede im ethischen Kompass als ein akzeptables soziales Phänomen zu behandeln. Sie wollen immer und überall bestätigt sehen, dass sie sich in höchstem Maße ethisch korrekt verhalten, und dulden daher keine ethischen Wertungen, an die sie selbst sich nicht halten (wollen). Für mich ist diese Einstellung eine der vielen möglichen Definitionen des Wortes "Spießertum".

         

        Wenn Ihnen also ein "Omnivore" beim Anblick eines gemischten Gemüsetellers schon verbal ins Gesicht springt, ist der im Zweifel bloß um sein weltliches Seelenheil besorgt, ohne sich wirklich ändern zu wollen. Verzeihen Sie es ihm und überlegen, inwieweit auch IHRE Lebensweise einfach nur eine individuelle Erfüllung des Wunsches nach moralischer Geborgenheit ist...

        • @Normalo:

          Mh, ich kann Teile Ihres Kommentares nachvollziehen.

          Letztlich finde ich es nicht generell negativ, wenn mein Gegenüber ethische Differenzen auffallen und das thematisieren. Das kann ja auch zu tiefgehenderer Reflexion führen und meist lasse ich mich auch auf eine Diskussion ein. Manchmal nervt das aber.

          Ich kann mir allerdings kaum vorstellen, dass, wie hier suggeriert wird, Veganer_innen stereotyp "Missionar_innen" wären und würde mir so ein Bild von Veganer_innen eher durch schräge Deutungen von Diskussionsverläufe, wie sie Omnivor_innen womöglich vornehmen, erklären. Ich meine, was erwarten sich Omnivor_innen auch als Gesprächsergebnis von Veganer_innen, dass letztere sie in ihrem Mensch-Tierverhältnis bestätigen?

          • @Uranus:

            Was ich u. a. ausdrücken wollte, ist dass Missionseifer je nach Perspektive unterschiedlich aufgefasst werden kann. Ein Veganer mag mit einer Äußerung wie "Ich kann einfach nicht verstehen, wie man so wenig Respekt vor dem Leben und Leiden der Tiere haben kann, dass man..." will im Zweifel nur sagen, warum ER handelt, wie er handelt - ohne jeden Vorwurf an Andersdenkende. Der fleischessende Gegenüber versteht es trotzdem als Übergriff, weil er sich in das Unverständnis einbezogen und verurteilt fühlt.

             

            Am Ende kann man den Konflikt wohl nicht lösen, sondern nur für sich die Besonnenheit finden, den Anderen reden zu lassen, ohne es ihm übel zu nehmen. Der menschliche Drang, einheitliche moralische Maßstäbe zu finden, durch deren Einhaltung man sich Sicherheit verschaffen kann, ist so stark, dass er Zeitalter geprägt, Weltreligionen und Massenmorde hervorgebracht hat. Abschaffen wird ihn die Formdebatte darüber, was offensiver Vegan-Missionseifer (den es ohne Zweifel gibt) ist und was nicht, sicher nicht.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        Das ist auch weitgehend meine Erfahrung. Ich sage von mir aus nie was. Aber wenn, wie auf einem 80. Geburtstag letztes Wochenende, ich einen Teller mit Gemüse statt mit Fleisch oder Fisch bekomme, dann fragen die Leute halt. Die Alten sind da meiner bisherigen Erfahrung nach außerordentlich aufgeschlossen. Eine abfällige Bemerkung habe ich aus diesem Alterskreis noch nie gehört. Es ist eher die mittlere Fraktion, also jene "Freunde" meines Alters, die oft das Thema aufbringen, weil sie wieder irgendeinen Mist gelesen haben, der vermeintlich gegen die pflanzenbasierte Ernährung spricht. Natürlich kenne ich diesen Mist in aller Regel und zerlege die "Argumente". Das passt denen dann nicht, denn sie wollen sich ja weiterhin als Hohepriester ihrer Großsekte gerieren. Missionarischen Eifer sehe ich auf beiden Seiten, wobei mir die eifrige Omnivorenfraktion geradezu flehentlich vorkommt, so als müsste sie den "gefallenen Sünder" unbedingt in den Schoß der Mutterkuchenkirche zurückholen, während sich mein missionarischer Eifer eher im Erteilen von Auskunft manifestiert, was durch die Gespräche zu diesem Thema nur schwer vermeidbar ist und von den meisten auch goutiert wird, insofern ich ihnen oft was Neues erzählen kann.

        • @849 (Profil gelöscht):

          "Natürlich kenne ich diesen Mist in aller Regel und zerlege die "Argumente"."

          Ob das bereits von manchen Omnivor_innen als Missionieren gedeutet wird? Gleichzeitig darf mensch sich von Omnivor_innen "tolle Sprüche" anhören, mit denen sie ihr unveganes Essen anpreisen...

          "Es ist eher die mittlere Fraktion, also jene "Freunde" meines Alters, die oft das Thema aufbringen, weil sie wieder irgendeinen Mist gelesen haben, der vermeintlich gegen die pflanzenbasierte Ernährung spricht."

          Schräg finde ich dieses Bewusstsein, was ich manchmal bei jenen wahrzunehmen meine, dass aktueller Tierproduktkonsum als selbstverständlich und normal erscheinen lässt. Als ob dieser immer so gewesen wäre und nicht anders sein kann.

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @Uranus:

            Ja, das wird mancher als Missionierungsversuch auslegen. Aber ich erlebe es auch grundsätzlich so, dass vom Mainstream abweichende Meinungen gerne als Störung des "normalen Betriebsablaufs" gesehen werden und viele Gesprächspartner einfach nerven. "Nestbeschmutzer" sind m.E. heute unerwünschter denn je.

             

            Interessant ist bei der "mittleren Fraktion" auch das fast komplette Ausblenden der Gesundheit: die meisten unserer "Freunde" schlucken Tabletten gegen Hochblutdruck, manche haben Diabetes. Das halten sie offenbar für ebenso "normal" wie das tägliche Fleisch, jedenfalls kommt dann gerne der Spruch, das wäre doch bei allen Menschen dieses Alters so mit dem Blutdruck, quasi ein Naturgesetz (ich sei nur eine Ausnahme, die nichts mit meiner Ernährung zu tun habe), ebenso wie das Ansetzen eines Bauchs bei den Männern und rundherum bei den Frauen.

             

            Ich wundere mich schon lange nicht mehr. Der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier, das seine Gewohnheit zum Abgott macht. Richtig missionarische Veganer habe ich zwar noch nicht kennengelernt, das liegt aber garantiert daran, dass ich als schon älterer "veganer" Mann wenig Menschen meines Alters treffe, die ebenso essen wie ich. Mich würden Veganer aber auch nerven, die einen Aufstand machen, weil neben ihnen Tierteile verspeist werden. Ich würde denen ihre genuine Entrüstung auch nicht abnehmen, denn die wenigsten sind ja auf einem veganen Phony-Hof aufgewachsen, wo sie nie totes Fleisch gesehen haben. Vegansein dient halt oft zur Abgrenzung und zum Pampern des Egos. Aber dergleichen ist ja nun nicht gerade auf das Vegansein beschränkt.

            • @849 (Profil gelöscht):

              Ich persönlich habe bisher praktisch NUR solche Veganer kennengelernt. Wie gesagt, was mich aber mehr stört als das, sind Leute, die nicht eigenständig zu denken in der Lage sind. Ganz ehrlich, wenn jemand aus persönlichen Gründen sein veganes Ding durchzieht, ist mir das lieber, als Leute, die ohne nachzudenken zu McDonald's rennen.

              • 8G
                849 (Profil gelöscht)
                @Sergej Prokofiev:

                Vielleicht hat das einfach mit d(mein)em Alter zu tun. Ich kann ja kaum mehr durchschnittlichen jungen Leuten zuhören. Die reden in meinen Ohren vornehmlich Stuss, von dem sie ungemein überzeugt sind und schmücken den dann noch mit allen möglichen Wörtern oder Ausdrücken, die für mich Anathema sind (z.B. vor ein paar Monaten stieg ein Herr meines Alters in den Bus begleitet von einer größeren Topfpflanze, die zur eigenständigen Fortbewegung nicht in der Lage war: die beiden Medizinstudentinnen, als welche sie sich zuvor lauthals für die Passagiere in 5 m Umkreis angepriesen hatten, meinten, das wäre der "Psycho", der ihnen letzte Woche schon aufgefallen wäre). Die Entrüstung über das Anderssein der anderen scheint mir nirgends so "krass" zu sein, wie bei jenen, die eigentlich für Diversität stehen sollten.

    • @Sergej Prokofiev:

      So etwas passiert, wenn man sein Handwerk nicht versteht.

      Das hat mit "vegan" nur am Rande zu tun.

      • @Alma:

        Ja und nein. Ich sage natürlich nicht, dass das eine das andere notwendigerweise bedingt. In diesem Fall war es beides.

         

        PS. Mit den Eiern der Hühner, die sie auf dem Hof hat, machen sie auch nichts. Aber das führt nicht dazu, dass die Hühner elend krepieren.

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Mick Jagger hat mal gesagt, was für England die Küche ist, ist für Frankreich die Rockmusik.

    Vegan ist auch in dem Land mit über 250 Käsesorten, und deshalb unregierbar, wie De Gaulle erklärte, auf dem Vormarsch und Sterneköche entdecken zunehmend das Vegetale. Vegansandwiches und Veganburger gibt es an jeder Strassenecke. Und ich schränke meinen Fleisch-Fisch und Eierkonsum erheblich ein. Schon mal alleine, um aktiv gegen die Massentierhaltung zu protestieren.

    Aber gegrillte Entenbrust und ein saftiges Rindersteak vom lokalen Biozüchter kann ich mir nicht abgewöhnen und gönne es mir ab und zu mit einem herrlichen Côté de Rhône.

    Oder einem Minervois aus dem biologischen Weinbau.

    Ich halte es eben nicht mit den Talibanen gleich welcher Couleur. Denn wie im Artikel beschrieben, geht Vegan nicht unbedingt mit Umweltschutz und Bio einher. Was ist besser für die Gesundheit ein Glyphosat-Brötchen oder ein Pata negra Sandwich? Was ist besser für die Umwelt, ein Omlett aus lokalen Bioeiern oder eine Vegantorte mit Gemüse aus Übersee?

    Nicht vergessen die Biojogurte in Plastikbechern, die Biomilch in Plastikflaschen usw...

    Vegan ist ein Modetrend, auch wenn es richtig ist, dass die Ernährungsprobleme der Weltbevölkerung nicht auf Dauer mit der Massenproduktion von tierischen Proteinen gelöst werden kann und dass vegetale Ernährung den Hauptbestandteil unserer Ernährung auch und vor allem im fleischverzehrenden Europa ausmachen wird.

    Aber Fleisch als wichtigsten Bestandteil der Ernährung anzusehen, hält sich hartnäckig in unseren europäischen Gesellschaften. Wer erinnert sich noch daran, dass eine Hauptforderung der Streikenden von Danzig zu Zeiten von Solidarnosc die Erhöhung der Fleischrationen in den Werkskantinen war?

    • @82236 (Profil gelöscht):

      probiers auch mal mit einem Gaillac. ist auch nicht zu veracheten!

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @82236 (Profil gelöscht):

      Vegan ist kein Modetrend, jedenfalls nicht, wenn Sie strukturell zu denken versuchen. Das Sein bestimmt nach Marx bekanntlich das Bewusstsein. Die Bedingungen des globalen Seins sind so, dass Veganismus oder wie immer man das nennt, notwendig auftreten muss, so wie seinerzeit z.B. die Aufklärung. Insofern geht es im Grunde darum, auf welcher Seite des antagonistischen Geschehens Sie sich verorten.

       

      "Vegan" geht, wie Uranus unten durch einen Link unterstreicht, sehr wohl mit Umweltschutz einher. Für Sie als denkenden Menschen stellt sich hier die Frage, ob Sie die Sache durchdenken oder auf halber Strecke stehenbleiben. Ihre gegrillte Entenbrust und saftiges Rindersteak gönne ich Ihnen, aber ich gönne Ihnen auch das schlechte Gewissen, dass Sie aufgrund Ihres Intellekts und Ihrer Kenntnisse haben müss(t)en.

      • @849 (Profil gelöscht):

        > Die Bedingungen des globalen Seins sind so, dass Veganismus oder wie immer man das nennt, notwendig auftreten muss, so wie seinerzeit z.B. die Aufklärung.

         

        Für die Aufklärung kann ich das nachvollziehen, für Veganismus erscheint mir das nicht so ohne Weiteres zwingend.

         

        Der umweltschützerische Aspekt leuchtet wegen des schieren Ausmaßes der tierischen Lebensmittelproduktion ein, aber das ist eben eine Frage der Menge - die sich senken ließe durch reduzierten Konsum und/oder reduzierte Bevölkerung.

         

        Bleibt der ethische Aspekt.

        Für mich sind die Haltung und die Tötung entscheidend - je näher an der natürlichen Lebensweise, desto besser. Darin, dass Tiere überhaupt gegessen werden, hätte ich dann kein Problem.

        (Wobei klar ist, dass der derzeitige Fleischkonsum unter solchen Bedingungen nicht mal ansatzweise möglich wäre.)

        • @Marzipan:

          Ich bin da voll mit Ihnen einer Meinung. Massentierhaltung, und überhaupt die Art, wie sich der "moderne" Mensch mittlerweile ernährt, sind für mich das Hauptproblem. Viele Leute können mittlerweile nicht mal mehr kochen.

        • @Marzipan:

          Wie würden Sie folgende Fragen beantworten?

          a) Würden Sie einen/ihren/Nachbars Hund/Pferd essen?

          b) Finden Sie, dass Treten eines Hundes keine Tierquälerei ist?

          c) Ordnen Sie die Weizenernte und das Töten eines Rindes/Schweines ethisch als gleichsetzbar ein?

          d) Denken Sie, dass Tierproduktkonsum für eine gesunde Ernährung notwendig ist?

          • @Uranus:

            A) Selbstverständlich würde ich Pferd essen. Es gibt ganz hervorragende Pferdewurst.

             

            B) Kommt darauf an. Wenn der Hund mich oder jemand anders (auch andere Tiere) angreift, ist es (Selbst)Verteidigung. Bei den meisten Szenarien, die mir bei der Frage in den Sinn kommen, wäre es wohl Tierquälerei.

             

            C) Gemessen an dem bei der Weizenernte notwendigerweise anfallenden Massaker an Nagetieren, bodenbrütern etc halte ich das töten eines Sãugetieres als ethisch vertretbar.

             

            C) Nicht unbedingt notwendig, aber Eier-, Milchprodukte, Fisch und gelegentlich ein leckeres Steaks durch pflanzliche Lebensmittel vollwertig zu substituieren ist enorm aufwendig und auch nicht besonders umweltfreundlich

            • 8G
              849 (Profil gelöscht)
              @Dom Oswaldo:

              "Eier-, Milchprodukte, Fisch und gelegentlich ein leckeres Steaks durch pflanzliche Lebensmittel vollwertig zu substituieren ist enorm aufwendig und auch nicht besonders umweltfreundlich"

               

              Zur Umweltfreundlichkeit hat Uranus ja schon geschrieben. Die "Substitution" ist ferner absolut sowas von ganz und gar nicht aufwendig. Sowas kann nur jemand behaupten, der vom Thema keine Ahnung hat.

            • @Dom Oswaldo:

              D) "nicht besonders umweltfreundlich"

              Das stimmt so nicht. Die Erzeugung von Tierprodukten benötigt ein vielfaches an Energie, Wasser und Fläche und bedingt ein vielfaches an Emissionen als die von pflanzlichen Lebensmittel. Auf die schnelle zwei Quellen. Zu dem Thema gibt es allerdings viel mehr...

              Siehe hier:

              "Die Tierhaltung inklusive der für sie angebauten Futterpflanzen ist für 71 Prozent der Treibhausgasemissionen der deutschen Landwirtschaft verantwortlich, darunter die Rinderhaltung (zur Milch- und Fleischerzeugung) mit Abstand am stärksten. 29 Prozent der Emissionen entstehen aus der pflanzlichen Produktion (ohne Futtermittel). " https://www.foodwatch.org/de/informieren/klimaschutz/mehr-zum-thema/foodwatch-report/

               

              Für die Erzeugung eines Kilos braucht es Rindfleisch mit 2,6 Kilo Getreide, 15.415 L Wasser, 27 bis 49 m2 Nutzfläche bzw. werden 20,65 kg Treibhausgase erzeugt. https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/1-kg-rindfleisch

               

              Folgende Infoseite finde ich recht gut. Fokus liegt zwar auf der Schweiz. Die Gegenüberstellungen sind aber interessant:

              //http://www.tier-im-fokus.ch/info-material/info-dossiers/ernaehrung_und_umwelt

            • @Dom Oswaldo:

              A+B) Interessant ist doch, dass Sie augenscheinlich das Treten eines Hundes im allgemeinen (außer Selbstverteidigung o.ä.) als Tierquälerei verurteilen, es jedoch unproblematisch finden, Tierprodukte zu essen, wobei für das fertige Produkt den Tieren Leid zugeführt wurde. Das passt in meinen Augen nicht zusammen. Einmal wäre es Tierquälerei, das andere Mal nicht. Wo ist der Unterschied zwischen Treten und Bolzenschuss, Mulesing, Hornausbrennen, Schwanz kürzen usw.?

               

              C) Sie würden aber dennoch sagen, dass das Töten von Nagetieren bei der Ernte sich schwerlich vermeiden lässt, Zucht, Haltung und Tötung von Säugetieren aber eine gesellschaftliche bzw. persönliche Entscheidung ist, das, wie Sie in Ihrer letzten Antwort zugeben, nicht notwendig ist?

               

              D) Ist das Ihr Eindruck oder Ihre Erfahrung, dass die Zusammenstellung einer veganen Ernährung aufwendig wäre, wenn ich fragen darf? Ich kann von mir aus sagen, dass ich es nicht als aufwendig ansehe. Vegane Ernährung ist in der Mitte der Gesellschaft recht präsent geworden so dass auch Produkte, Ausgehmöglichkeiten (außer in Dörfern) und Rezepte verfügbar sind. Naja, es leben ja stetig mehr Menschen vegan. Insofern scheint es denen ja zu gelingen. Die Umstellung mag etwas aufwendiger sein, da Wissen und Fähigkeiten erlangt werden müssen, damit nach dem Weglassen von Fleisch und Co nicht nur Salat und Kartoffeln übrig bleiben. Die Unzufriedenheit über die Tierausbeutung und die Neugier auf Alternativen wirkt aber sehr motivierend, so ist meine Erfahrung. Wenn Erkenntnis und Wille da sind, so ist das keinesfalls ein Problem.

          • @Uranus:

            Und was Hunde und Pferde angeht: das ist antrainiert, Sie haben vollkommen recht.

            • @Sergej Prokofiev:

              Und Deutsche empören sich über Menschen in asiatischen Ländern - teils rassistisch motiviert - so bspw. ein Foto auf Facebook geteilt wird, auf dem eine Tötung von Hunden zu sehen ist. Dabei handeln jene in Bezug zu anderen Tieren zumeist nicht anders. Statt Hund liegt dann Rind auf dem Teller. Was für eine Heuchelei!

          • @Uranus:

            Um zu dem Beispiel von der Mandelmilch zurückzukommen, was ist für den Planeten vertretbarer: lokal einzukaufen und zu produzieren oder in Kalifornien das Land ruinierende und Wasserresourcen verschwendende Mandeln in "Milch" zu verwandeln? Wir sind insgesamt so weit von dem weg, was wir schlussendlich essen, dass viele Leute mit Sicherheit nicht mal mehr wissen, wie Rosenkohl an der Staude aussieht.

            • @Sergej Prokofiev:

              Eine ökologische Betrachtung der Nahrungsmittelproduktion ist sicherlich komplex. Eines steht jedenfalls fest: dass die Erzeugung von Tierprodukten ein Vielfaches an Energie, Wasser, und Fläche bedarf und ein Vielfaches an Treibhausgasen erzeugt als die von veganen Produkten. In Hinsicht auf Tierprodukte hilft auch kein Bio- oder lokaler Konsum. Siehe auch: https://www.foodwatch.org/de/informieren/klimaschutz/mehr-zum-thema/foodwatch-report/

              Konsequenterweise sollte auch die Produktion und Distribution von veganen Produkten betrachtet werden, da gebe ich Ihnen recht. Statt Mandelmilch (wobei diese nicht aus Kalifornien kommen muss?!?) kann Hafermilch oder Sojamilch, hergestellt aus europäischen - es gibt auch deutsche - Sojabohnen, konsumiert werden. Ein weiterer Aspekt neben der Region- wäre die Saison-Bezogenheit...

              Ui, und der Wandel hiesiger Küche im Kontext von Arbeit, Bildung usw. und auch der Kapitalismus und Entfremdung sind nochmal andere großen Themen...

              • @Uranus:

                Guter Artikel! Aber das gibt mir nur Daten für Bio?

                 

                Ich wusste bereits, dass "Bio" Hühnerhaltung usw. übrigens auch nicht gleich artgerecht oder human ist, das heißt ja nur, dass bestimmte Dinge nicht gefüttert oder gespritzt werden... Und es ist ein super Verkaufspunkt, weil die Leute denken, es sei gesünder.

                 

                Wenn man also lokal von einem solidarisch getragenen Landwirtschaftsbetrieb kauft, denke ich, sieht die Ökobilanz doch anders aus?

                • @Sergej Prokofiev:

                  Ich verstehe da Ihre Frage nicht, die Sie einwenden. Auf Treibhausgase bezogen bspw., werden im Foodwatch-Artikel doch konventionell und Bio gegenüber gestellt, um gerade die Behauptung zu entkräften, dass Bio ökologischer sei, wie teils so getan wird. Konventionell angebauter Weizen ist in Hinsicht des Klimawandels viel ökologischer als die gleiche Menge Rindfleisch oder Kuhmilch.

                  Inwiefern soll die Ökobilanz besser aussehen von SOLAWI? Ein Punkt ist doch, dass der Verbrauch für die Erzeugung von Tierprodukten generell in Punkto Energie, Wasser und Fläche höher ist. Das trifft doch auch auf SOLAWI zu. Klar, fiele der Transportaufwand weg. Dieser ist, meine ich, aber anteilig in Bezug auf die Produktion nicht so groß. Der Kalorienumsatz aber bleibt doch zum Beispiel. Und sollen bspw. Rinder "artgerechter" gehalten werden, ist der Flächenverbrauch doch noch größer als bei Bio. Eine Frage ist allerdings, was mit der Fläche alternativ angefangen werden kann. Können dort Pflanzen für die menschliche Ernährung oder für die Ernährung von Tieren von "Gnadenhöfen" angebaut werden? Oder würde die Fläche renaturisiert werden? Letzteres wäre meiner Ansicht nach in Beuzug auf den zunehmenden Eingriffes durch den Menschen auch positiv zu sehen.

            • @Sergej Prokofiev:

              > ... oder in Kalifornien das Land ruinierende und Wasserresourcen verschwendende Mandeln in "Milch" zu verwandeln

               

              Sehr berechtigter Einwand.

              Wie ich überhaupt meine, wer sich vegan ernährt/ernähren will, der täte doch gut daran, sich nicht an der traditionellen "tierischen" Küche zu orientieren und zu versuchen, sie quasi "nachzubauen" - mit Pseudomilch, Pseudowurst und Pseudohackfleisch.

               

              So etwas wird zwangsläufig eine Mangelküche bleiben, in der man sich vergebens müht, die tierischen Lebensmittel optimal zu ersetzen.

               

              Sinnvoller scheint mir, die vegane Küche ganz an der optimalen Zubereitung der verwendeten Lebensmittel ausrichten.

              (Meine ich als selbstgeoutete Omnivore ;-) )

              • 8G
                849 (Profil gelöscht)
                @Marzipan:

                Da vermischen Sie m.E. den Gourmetanspruch mit dem Veganen. Ich bin auch gegen das Nachbauen, aber das tut nichts zur Sache. Warum sollten den Veganer, die per se keine Besseresser (Gourmets) sind, eigentlich einer puristischen Küche angehören? Weil Sie das für dem veganen Gedanken angemessen halten oder weil sie es den Veganern nicht zugestehen wollen, nur das Tierwohl ins Zentrum ihrer Überlegungen zu stellen. Ich finde, vom kulinarischen Standpunkt kann man gegen den Nachbau argumentieren, aber vom ethischen nur, wenn durch die Produktion der veganen Milch etc. Leid entsteht oder die Umwelt geschädigt wird.

                • @849 (Profil gelöscht):

                  Ich meinte, dass man mit der veganen Ernährung weniger zufrieden sein wird, wenn man damit Tierprodukte zu imitieren versucht - und vielleicht deshalb irgendwann rückfällig wird, wenn man ethisch weniger gefestigt ist.

                   

                  Aber es stimmt, solange man konsequent bei der Sojawurst bleibt, berührt das nur die Kulinarik.

                  • 8G
                    849 (Profil gelöscht)
                    @Marzipan:

                    Ja, da stimme ich Ihnen vollauf zu. Solange man Tierprodukte imitiert, ist der Rückfall wohl wahrscheinlicher. Aber ich kann es den Leuten nicht verdenken, denn die meisten wachsen nun einmal in einer Welt auf, die total auf Fleischprodukte fixiert ist. Wer kennt nicht selbst irgendein Initiationserlebniss mit Fleisch? Ich z.B. denke z.B. bei Wurst an dänische røde pølser, die zu

                    Beginn der 70er mein erstes Erlebnis mit einem "Hot Dog" waren oder an die Spaghetti Bolognese in einem kleinen italienischen Hotel Mitte der 60er. Das sind sozusagen Referenzspeisen, die ihren Reiz wohl nie ganz verlieren (wenn ich das rieche, bin ich schon ein bisschen versucht!). Hinzu kommen die großmütterlichen und mütterlichen Speisen. Solche Prägungen lassen sich m.E. nicht so leicht überwinden. Allerdings schwindet mit der Gewöhnung an das pflanzliche Essen auch die Lust auf Tier, jedenfalls bei mir. Und je länger ich so esse (zu 99% ohne Fleischersatz), desto mehr.

          • @Uranus:

            a) Es gibt bekanntlich einen kulturell vermittelten Ekel, der auch dem Verzehr bestimmter Lebensmittel entgegensteht - Hund und Pferd gehören hierzulande dazu.

            Pferd habe ich früher trotzdem ein paarmal gegessen.

            Heute würde ich sagen, ok, wenn die Hemmschwelle da ist, dann muss ich sie nicht aus Neugier überwinden, sondern dann lass ich es.

            Hund würde ich schon wegen dieser Schwelle nicht essen.

            Schweinefleisch esse ich auch nicht mehr, ohne dass ich es mir direkt vorgenommen hätte. Ich hab irgendwann bemerkt, dass ich es längst nicht mehr tat. Da ich Schweine als lebhafte, neugierige Tiere kenne, wenn man ihnen die Freiheit dazu lässt, bin ich darüber auch ganz froh.

             

            Andererseits hat mein Hühnerfleischverbrauch durch meine Katze noch zugenommen. Und nein, meine Katze würde ich nicht essen.

             

            Und da sie nach Tieren des Nachbarn fragen: Das Fleisch, das wir verbrauchen, kommt größtenteils aus der Nachbarschaft.

            Würde der Nachbar uns Fleisch von den Milchkälbern verkaufen, die für seinen Eigenbedarf einen Sommer lang mit ihren Müttern unter meinen Augen aufwachsen, würde ich das sehr gern nehmen. Ich weiß ja, was für ein gutes Leben die Tiere hier hatten und dass sie auf dem Hof 200m weiter geschlachtet werden.

             

            b) Selbstverständlich. Wozu diese Frage?

             

            c) Nein. Beim Weizen würde ich mir über Aufzucht und Erntebedingungen keine Gedanken machen - jedenfalls nicht der Pflanzen wegen. Bei der Tötung von Tieren schon.

             

            d) Ich weiß, dass es möglich ist, sich auch ohne Tierprodukte gesund zu ernähren, dass es aber eine Änderung der Gewohnheiten braucht. Insbesondere muss man für genügend Vitamin B12 sorgen.

             

            Was folgt nun aus alledem?

            • @Marzipan:

              Danke für die auf mich ehrlich wirkenden Antworten.

              a) Interessant zu lesen, dass Sie sogar bei Schweinen einen Unterschied machen. Das relativiert ja Ihre vorige Aussage, wonach Sie kein Problem damit hätten, "dass Tiere überhaupt gegessen werden."

              b) Meine Frage zielt darauf ab, ob und was Sie (als) Tierquälerei anerkennen. Aus Ihrer Bejahung ableitend, stelle ich es mir schwierig vor, Leid gegenüber Tieren rechtfertigen zu können, das ja zwangsläufig Teil der Tierausbeutung ist.

              c) Ich habe es kruderweise schon Äußerungen von Omnivor_innen gehört, die da angeblich keinen Unterschied sehen. Das nehme ich diesen allerdings nicht ab. Die Nivellierung scheint mir deren "Trick" zu sein, Tierprodukonsum zu rechtfertigen.

               

              Für mich erscheint es nicht nachvollziehbar, trotz Verneinungen und des dafür notwendigen Informationsstandes Tierproduktkonsum/Tierausbeutung zu vertreten. Bejahung dieser Fragen u.a. legen es meiner Ansicht nahe, Tierausbeutung abzulehnen.

              • @Uranus:

                Ich finde, dass Sie viel zu binär denken: Ethisches Verhalten scheint für Sie nur bei völligem Verzicht auf tierische Produkte möglich zu sein - alles andere bedeutet unvertretbares Tierleid.

                 

                Das sehe ich anders, und ich habe es auch begründet. Inwiefern verursacht z. B. der Verzehr des Fleisches von meiner Nachbarwiese Tierleid in höherem Maße als das Leben dieser Tiere in der Natur (die es in der nötigen Form natürlich hier sowieso nicht mehr gibt)? Diese Tiere haben das Paradies für Kühe, freien Auslauf, genügend Futter, sie werden nicht von ihren Kälbern getrennt und nicht von Raubtieren bedroht. Bei Erkrankung werden sie medizinisch behandelt. Wo haben Sie da ein Problem?

                • @Marzipan:

                  Was heißt binär? Ich habe eine radikale Haltung zum Mensch-Tierverhältnis. Tiere, insbesondere Schweine und Rinder empfinden Schmerzen, verspüren Freude, Trauer und Angst und haben ein Interesse zu leben. Zu den Rindern auf Ihrer Nachbarswiese - Angst, Schmerzen und Trennung geht mit Tötung einher. Das ist unausweichlich, wenn Tierprodukte erzeugt werden sollen. Das soll ein "Paradies" sein? Finden Sie es nicht zynisch, Tiere, gerade im Bio-Kontext, vermeintlich liebevoll großzuziehen, von einem glücklichen Leben zu sprechen, um ihnen dann den garaus zu machen?

                  Tierprodukte sind nunmal nicht für eine gesunde Ernährung notwendig, wie Sie es selbst auch schrieben. Wofür sollen sie dann also sterben? Für den Gaumenkitzel? Soll/kann das eine relevante ethische Begründung für die Behandlung von Tieren sein?

                  Beim Veganismus/Tierbefreiung geht es um die Betrachtung und Beurteilung menschlichen Handelns gegenüber Tieren. Dass Tiere in der Natur sterben, hat mit Tierausbeutung nichts zu tun. Der Mensch ist Omnivor_in und zu Reflexion fähig. Die Voraussetzungen für eine Veränderung der Ernährung sind also gegeben. Obige ethische Überlegungen legen es meiner Absicht nach nahe, vegan zu leben.

                   

                  Naja, das Thema ließe sich noch um die Betrachtung der Tierausbeutung in Hinsicht von Herrschaft und Kapitalismus erweitern...

                  • @Uranus:

                    "Was heißt binär?" - Schwarz-weiß.

                     

                    "Zu den Rindern auf Ihrer Nachbarswiese - Angst, Schmerzen und Trennung geht mit Tötung einher. Das ist unausweichlich, wenn Tierprodukte erzeugt werden sollen."

                     

                    Angst, Schmerzen und Trennung gehen grundsätzlich mit dem Leben einher - auch mit dem menschlichen.

                     

                    Ethische Bedenken habe ich bezüglich der Tiere, die unter ihren Haltungs- und Tötungsbedingungen mehr leiden als unter natürlichen Bedingungen.

                     

                    Die Empfindungsfähigkeit von Tieren stelle ich natürlich nicht infrage, aber ich halte es für überzogen, sie in die Nähe menschlichen Bewusstseins zu rücken.

                     

                    Die Tiere auf der Wiese wissen nicht, was sie erwartet. Und die Bindung zwischen Jung- und Muttertieren ist zum Herbst hin nicht mehr so intensiv, das sieht man am Verhalten. Die Tötung geschieht schnell und deshalb relativ angst- und schmerzfrei.

                     

                    Bedenken Sie, wie im Vergleich dazu das natürliche Leben von Rindern aussehen würde - Sie werden doch nicht annehmen, dass das frei von Leid wäre. Tod durch Krankheit, Hunger, Raubtiere ist dort das wahrscheinlich weniger schmerz-

                    und angstfreie Ende. Daran gemessen ist das Leben auf der Wiese tatsächlich paradiesisch - so lange es eben dauert.

                     

                    Auch im "Bio-Kontext" werden Tiere nicht zu Menschen, und "liebevoll" werden diese Tiere nicht behandelt. Man baut keine persönliche Beziehung zu ihnen auf, sie haben keine Namen. Sie leben so für sich dahin, man schaut mal nach ihnen und sorgt dafür, dass es an nichts fehlt. Ich freue mich am Anblick der friedlichen Idylle, die weißen Kühe und Kälber, denen es so offensichtlich gut geht.

                     

                    Zynisch finde ich das nicht. Sie leben wegen des "Gaumenkitzels", und das besser als in Freiheit - sonst lebten sie gar nicht. Mag sein, dass Sie das für die bessere Alternative halten.

                    • @Marzipan:

                      Sicher nehme ich nicht an, dass das Leben von Tieren in der "Natur" frei von Leid wäre. Für mich hat dieser Sachverhalt aber keine Relevanz bei meiner Entscheidung, was ich direkt bzw. (indirekt durch meinen Konsum) Tieren antue, wie ich bereits schrieb.

                       

                      Schräg finde ich es, dass Sie den "Anblick der friedlichen Idylle" so zu schätzen wissen, obgleich sie Ihnen eigentlich doch nur so wichtig für das Schnitzel/das Glas Milch für Ihren Gaumenkitzels sind. Ich meine, Sie sorgen doch auch dafür, dass ihnen etwas fehlen wird, nämlich ihr wichtigstes "Gut" - ihr Leben.

                      In der Tat halte ich es für besser, Tiere erst gar nicht zu züchten. Aus der Verdinglichung und Heuchelei, die Tiere letztlich als mein Eigentum und "Maschine" betrachten und zu behandeln - aus der Position käme ich doch nicht mehr heraus. Das heißt ja nicht, dass "Nutztiere" aussterben würden. Sie gehörten nur niemensch. Einige würden wohl auch überleben können, so der Mensch sie nicht überzüchtet hat. In den Niederlanden gibt es ja bspw. ein Reservat "Oostvaardersplassen". Warum nicht mehr einrichten? (Wenn auch nicht unbedingt genauso.) In Anbetracht des zunehmenden, massiven Eingriffs der Menschen in das endliche Ökosystem, wäre das sowohl für Tiere als auch für Menschen besser - auch in Hinsicht des ökologischen Fußabdruckes von Menschen in westlichen Gesellschaften gerechter.

                       

                      Aus Interesse, da Sie ja davon überzeugt sind, dass "die Tötung [...] schnell und deshalb relativ angst- und schmerzfrei [geschieht]." - Haben Sie das schon einmal selbst gemacht oder dabei zu gesehen?

                      • @Uranus:

                        > Schräg finde ich es, dass Sie den "Anblick der friedlichen Idylle" so zu schätzen wissen, obgleich sie Ihnen eigentlich doch nur so wichtig für das Schnitzel/das Glas Milch für Ihren Gaumenkitzels sind.

                         

                        Aber nein, ich sehe da nichts Schräges. Ich freue mich an ihrem Anblick, wenn ich sie ansehe - um ihretwillen, um meinetwillen. Was wäre daran schräg?

                         

                        In dem Moment, in dem ich mich an ihnen freue, geht es ihnen gut und sie wissen nichts von ihrem Tod. Es geht ihnen auf ihrer Wiese und mir, die ich von außen auf sie gucke, gut.

                         

                        Was Sie anscheinend möchten, ist das sinnerfüllte Leben für Haustiere nach humanistischem Maßstab. Die Tiere sollen um ihrer selbst willen existieren, und wenn Menschen sie um ihres Fleisches willen leben lassen, dann ist ihr Leben ethisch verfehlt.

                         

                        Nur: anders als ein Mensch weiß ein Rind nicht von seiner zweckgebundenen Existenz.

                        Deshalb wird das Leben auf die Schlachtung hin aus der Perspektive des Rindes auch nicht schlechter - sie existiert ja aus dieser Perspektive gar nicht.

                         

                        Ihren letzten Punkt, die Schlachtung selbst, halte ich demgegenüber für bedenkenswert. Ja, als Kind hab ich Schlachtungen gesehen, das ist Jahrzehnte her. Wenn es zügig, ruhig und möglichst stallnah geschieht, dann haben die Tiere keine Gelegenheit mehr, zu merken, was ihnen geschieht. Viel hängt vom Schlachter und der Umgebung ab. Schlachthöfe sind sicherlich weit von diesen Bedingungen entfernt.

                         

                        Ich selbst habe nie bewusst ein Tier getötet (von Fliegen abgesehen). Ich kenne den Standpunkt, dass, wer ein Tier essen möchte, es auch töten und vorbereiten sollte.

                         

                        Mir scheint das nicht ganz realitätsnah, und ich fände es auch nicht wünschenswert, dass Millionen Menschen sich an Schlachtungen versuchen. Aber ich fände es richtig und auch leicht praktikabel, wenn Schlachthöfe zur öffentlichen Kontrolle mit Webcams ausgestattet wären.

                • 8G
                  849 (Profil gelöscht)
                  @Marzipan:

                  Sie wollen also sagen, sie nehmen nur Fleisch, Milch und Eier zu sich, die von der Wiese des Nachbarn kommen?

                  • @849 (Profil gelöscht):

                    > Sie wollen also sagen, sie nehmen nur Fleisch, Milch und Eier zu sich, die von der Wiese des Nachbarn kommen?

                     

                    Nein, will ich nicht und hab ich auch nicht - wenn Sie nochmal nachlesen möchten.

                    Ich hatte gefragt, ob selbst unter so idealen Haltungsbedingungen ethisch begründete Einwände gegen Fleischverzehr sprächen - prinzipielle Einwände.

                     

                    Problematischer als den Fleischverzehr sehe ich übrigens die Milchprodukte (Eier kaufe ich bei einem anderen Bauern, aber der hat auch eine Wiese), denn deren Herstellung ist für die Tiere ja nicht nur mit der Schlachtung verbunden, sondern mit einem Leben als Hochleistungsorganismus. Auf Käse zu verzichten fiele mir andererseits noch schwerer als der Fleischverzicht.

                     

                    Nun ja, ich stolpere ethisch also auf halbem Weg herum.

                    • 8G
                      849 (Profil gelöscht)
                      @Marzipan:

                      Das Stolpern finde ich vollkommen in Ordnung, so lange man sich es nicht als aufrechten Gang schönredet, was Sie ja nicht zu tun scheinen. Da es zudem kein richtiges Leben im falschen geben kann, ist jegliche Hybris ohnehin fehl am Platz. Es lässt sich stets etwas verbessern, etwas ändern. Entscheidend ist m.E., das man auf dem Weg ist und sich bewusst macht, dass man sein Leben lang nicht ankommen wird.

                      • @849 (Profil gelöscht):

                        Eigenartigerweise stolpere ich etwas deutlicher, seit ich das Fleisch für meine rohfleischernährte Katze zubereite. Dafür zerschlage ich u. a. regelmäßig Hähnchenflügel, die man einem lebendigen Tier deutlicher zuordnet als irgendein Stück Fleisch. Die Katze hat nun nicht die Alternative, vegan zu leben. Man könnte und sollte vielleicht auf Katzen verzichten, aber nachdem eine ausgesetzte Katze ihre Kinder in unserem Gartenhaus bekam, hatten wir nicht die Wahl - wir fanden nicht für alle Abnehmer. Jedenfalls ist mir die Problematik seitdem gegenwärtiger.

                         

                        Nun weiß ich aber immer noch nicht, ob Fleischverzehr vom Standpunkt des Veganers aus auch bei den Haltungsbedingungen auf der Nachbarwiese abzulehnen wäre.

                         

                        Die Frage ist theoretischer Natur, ich bekomme das Fleisch ja nicht. Mich interessiert nur, ob Sie Fleischverzehr auch unter diesen Umständen ablehnen - und falls ja, warum.

                        • 8G
                          849 (Profil gelöscht)
                          @Marzipan:

                          Ich kann nicht für "die Veganer" sprechen. Ich halte das Töten von Tieren zur Nahrungsaufnahme, wenn dafür keine Not gegeben ist, für ethisch nicht in Ordnung, egal wie das Tier aufgewachsen ist.

                          • @849 (Profil gelöscht):

                            Hm, den Standpunkt teile ich so nicht, weil ich meine, das in diesem - nun allerdings wirklich unüblich idealen Fall - die Tiere besser noch als natürlich leben und am Ende kaum leiden (nehme ich an - ich stecke natürlich nicht drin).

                            Die Alternative wäre, dass es sie gar nicht gäbe - vom buddhistischen Standpunkt vielleicht wirklich noch besser.

                             

                            Nun ja, we agree to disagree - mein momentanes Ziel ist es, Fleisch weiter zu reduzieren. Aber die Milchprodukte ...

                            Mal sehen, wo ich dann in einem Jahr herumstolpere. ;-)

                            • 8G
                              849 (Profil gelöscht)
                              @Marzipan:

                              Wir "disagreen" sicher nicht darin, dass auch ich (wirklich) artgerechte Tierhaltung (wie auf ihrer Wiese) natürlich schon einmal viel besser finde, als Massentierhaltung. Fleisch aus dieser Haltung zu meiden, ist daher für mich schon einmal ein weiterführender Ansatz.

                               

                              Was die Milchprodukte betrifft: bleiben Sie vielleicht mal ein halbes Jahr abstinent. Dann werden Sie Käse womöglich anders bewerten. Für mich sind die meisten Käsesorten ekelig vom Geruch her, ebenso wie ich "Metzgerluft" nur noch schwer ertrage. Mit dem (vollwertigen) Pflanzenessen wird man halt auch sehr viel sensibler gegenüber schlechter Qualität. :-)

                              • @849 (Profil gelöscht):

                                Es ist doch ein Elend mit dieser Kommentarfunktion - nun ist meine Antwort bzw. sind meine Fragen wieder mal nach oben geraten.

                                 

                                Ich weiß nicht, warum sich nicht mal jemand dieser wirklich absurden Kommentarfunktionen annimmt. Als ob taz-online den ersten Preis für Unlesbarkeit anstrebt.

              • @Uranus:

                b) bis d) sind unstrittig; sie beziehen sich auf häufig gehörte Argumente derjenigen, die weiterhin Fleisch essen wollen... Es gibt sehr viele gültige ökologische Argumente gegen den Fleischverzehr, aber in ethischer Hinsicht sieht die Sache anders aus.

                Was generell das Töten von Tieren angeht: da habe ich gar kein Problem und auch kein schlechtes Gewissen, wenn ich zwei Mal im Jahr das Luxusgut Fleisch genieße (vom Biobauern jenseits der der Stadtgrenze, schnell und professionell getötet). Schweine, Kühe usw. (in ihrer heutigen Zuchtform wie in ihren biologischen Urformen) sind dafür da, dass irgendjemand sie auff®isst: Säbelzahntiger oder ich... Sie verfügen, da ohne Bewusstsein, nicht über "Emotionen", "Familien" und was dergleichen mehr ihnen hier im Kommentarbereich an Menschlichem angedichtet wird.

                • @My Sharona:

                  Naja, einen Hund würde hierzulande wohl kaum jemensch essen. Pferdefleischkonsum wird zuletzt meiner Wahrnehmung nach auch stärker kritisiert/tabuisiert. Insofern sehe ich Frage a (auch) eher als unstrittig an. Ich finde die Fragen interessant, um die eigene Position zu reflektieren bzw. herauszufinden und Widersprüche im Mensch-Tierverhältnis aufzudecken.

                  Es gibt viele ökologische Argumente für eine massive Reduzierung des Tierproduktkonums. Für eine Begründung der Ablehnung des Tierproduktkonsums reichen diese aber nicht aus.

                   

                  "Säbelzahntiger oder ich"

                  Schon etwas schräg, meinen Sie nicht? Als ob Sie das müssten, Carnivor wären, oder Ihr Verhalten nicht reflektieren könnten.

                   

                  Und zu ihrem Punkt, "Tiere sind zum Essen da" - diese Reduzierung wird ja gerade von Tierbefreier_innen/ Veganer_innen kritisiert. Manche Veganer_innen mögen Tiere vermenschlichen. Ich habe mir nicht alle Kommentare durchgelesen, um das beurteilen zu können. Ein wichtiger Punkt ist jedoch, dass allgemeine Beobachtungen nahelegen, dass Tiere, Individuen sind, Beziehungen untereinander haben, weggenommene Kälber vermissen, aus Schlachtschächten raus wollen ... Das zu negieren oder Tiere gar auf Instinkte, maschinenhaftes o.ä. zu reduzieren gleicht einer Verdinglichung.

                • 8G
                  849 (Profil gelöscht)
                  @My Sharona:

                  "Sie verfügen, da ohne Bewusstsein, nicht über "Emotionen", "Familien" und was dergleichen mehr ihnen hier im Kommentarbereich an Menschlichem angedichtet wird."

                   

                  Unsinn. Natürlich verfügen sie über Bewusstsein (wenngleich wahrscheinlich nicht Selbstbewusstsein) und Emotionen haben sie ebenfalls. Gehen sie mal in den Schlachthof, da werden Sie das merken.

                • @My Sharona:

                  Zustimmung - bis "professionell getötet".

                   

                  Dass Tiere als Nahrung "dafür da sind" wen auch immer zu ernähren, ist Unsinn, und dass Tiere "ohne Bewusstsein" sind, entspricht dem mechanistischen Weltbild Descartes, der Tiere für komplizierte Apparate hielt, deren Schmerzenslaute etwa so wie das Quitschen einer ungeölten Tür zu bewerten seien.

                   

                  Selbstverständlich haben Tiere Gefühle. Kennen Sie irgendein höher entwickeltes Säugetier persönlich? Dann wüssten Sie das.

                   

                  Natürlich haben Tiere kein menschliches Bewusstsein, aber zwischen "ganz" oder "gar nicht" gibt es ein riesiges weites Feld an Möglichkeiten.

  • Veganer sind so herrlich humorlos und erkennen leider nicht, dass sie lediglich Abnehmer der Nahrungsmittelindustrie sind.

     

    Die Entwicklung geht sicher noch weiter: irgendwann kann man Nahrung aus Erdöl oder anderem Dreck herstellen. Dann werden die ersten auf jede Nahrung aus lebenden Organismen verzichten ...

    • @TazTiz:

      "Veganer sind so herrlich humorlos und erkennen leider nicht, dass sie lediglich Abnehmer der Nahrungsmittelindustrie sind."

      Was verstehen Sie denn unter "Industrie" und warum soll das schlecht sein? Lassen Sie sich ihre Pasta von Hand von Oma Sofia aus Italien formen?

      Wenn Sie von "Industrie" sprechen, was ist mit dem industriellen Tiertöten in den Schlachthöfen, wo die großtechnische Durchführung tatsächlich einen äußerst negativen Effekt auf das Tierwohl hat? Sind Melkmaschinen für Sie Industrie? Großmolkereien, wo die ganze Milch zusammengekippt und erhitzt(!!!!) wird? Achso, ja, Sie trinken ja Rohmlich, noch dazu direkt aus der Milchkanne. Und was ist mit Käse?

      Hingegen ist die industrielle Produktion von Obst, Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchten natürlich hochbedenklich, außer, man gibt den ganzen Kram den Masttieren zu fressen, dann ist das natürlich und gut.

      Und was denken Sie eigentlich, wie Veganer essen? Morgens einen Smoothie aus dem ökologisch nachteiligsten "Industrieobst", das man auf der Welt findet, aufgeschüttet mit amerikanischer Sojamilch, wo "garantiert mit Gentechnik" auf der Packung steht, mittags glutenfreie Pizza mit Analogkäse und abends dann Chips, Cola und Schokolade?(Halt, beim letzten dachte ich gar nicht an Veganer - egal.)

      So, ich mache mir jetzt ersmal ein gutes Bio-Industriechili aus Industriebohnen, Industriemais, Industrietomaten, Industriesojaschnetzeln (Die aus dem fernen Österreich stammenden Sojabohnen wurden erhitzt und zerrieben!!!!) und Industrienudeln, dazu Industriesalat. Im Vergleich zum Schnitzel mit Pommes und Jägersoße auf Päckchenbasis natürlich nährstoffarm und ungesund, aber was soll man machen.

      • @Ron Weyer:

        Die Entwicklung von der Manufaktur-landwirtschaft zur Nahrungsmittel-industrie ist überhaupt nicht schlecht. Aber die Veganer sind lediglich ein Produkt dieser Entwicklung und gleichzeitig die Konsumenten. Natürlich oder rein biologisch-traditionell könnten Veganer sich gar nicht lange halbwegs gesund ernähren. Veganismus ist somit die künstlichste aller Lebensformen auf dem Planeten. Ob das gut oder schlecht oder weder noch ist, hab ich gar nicht gesagt.

         

        Humorlos (und sich selbst hinterfragend) sind Veganer trotzdem, was Ihre Antwort irgendwie auch bewiesen hat.

    • @TazTiz:

      Ich hasse Menschen, sagte der Außerirdische zu seiner Frau.

      Wieso Egon? Die haben keinen Humor. Wenn's dem Ende zugeht, diskutieren die immer soviel rum. Dabei essen sie doch selber Fleisch. Man versucht das Abhängen extra ein bisschen lustiger zu gestalten, meinst du da lacht mal Einer, wenigstens aus Höflichkeit?

      Stimmt Schatz. Sehe ich genauso. Noch 'ne Scheibe? Dank dir Trudi, sagte der Außerirdische und bis genüsslich in sein Frühstücksbrötchen.

      (Tut mir leid, den konnte ich mir nicht verkneifen, nicht böse gemeint,

      bin selbst leider in der Theorie besser als in der Praxis um ehrlich zu sein, ich finde es nur blöd, wenn Veganern immer Dinge vorgeworfen werden,

      die irgendwo auch normal und nachvollziehbar sind wenn man ehrlich ist auch wenn's nerven mag und es nicht für jeden um Leben oder Tod geht auch wenn's eben doch irgendwie genau darum geht ;-)...)

  • Ich musste beim lesen grinsen. Was mir selten gelingt wenn ich TAZ Artikel lese.

     

    Es ist schon interessant was die Nahrungsmittel Industrie in den letzten 40 Jahren geschafft hat. Die Menschen glauben sich "gesund ernähren " würde ihr Leben verlängern und das ist seit Religiosität nicht mehr die grosse Rolle spielt, das moralische Ziel. Essen ist also ein gottersatz geworden.

     

    Und genau so wird darum auch gestritten.

     

    Früher war Fortschritt ein Mittel seinen Horizont zu erweitern, etwas schönes tun oder einfach nur um faul zu sein. Heute dient er dazu andere zu Maßregeln und sich selbst moralisch zu überhöhen.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Struppi:

      Das "Argument" der moralischen Überhöhung ist in etwa so sinnvoll wie der Vorwurf des Gutmenschentums, der bekanntlich besonders gerne von Rechts erhoben wird. Es steht für die durchsichtige und billige Ausrede, sich vom eigenen Verschulden zu exkulpieren und den Horizont in engen Grenzen zu halten, um bloß nicht nachdenken oder gar - Abgott bewahre! - anders handeln zu müssen.

  • Die WebSite der TAZ läßt den Eindruck entstehen, der neue Feind des TAZ-Redakteurs ist das “deutsche Mittelstandskind”. Haben TAZ-Leute keine Kinder? Oder distanzieren sich Alt-68er mittlerweile vom eigenen Nachwuchs? Mittelstand - das seid Ihr doch selber! Da lacht der ganze Hof - und ...

  • Ich habe viel Verständnis für die Veganer, die nicht nur unter einem marketingtechnisch äußerst schlecht gewählten Begriff leiden müssen sondern auch das Problem haben den Begriff Tierfreund wörtlich zu nehmen im Gegensatz zu allen Anderen (selbst die Exfreundin ißt man ja gewöhnlich nicht). Gleichzeitig

    problematisch wird's wenn man aufgrund der Genforschung auf die Idee kommt, man gehöre selbst zum Tierreich und würde gewissermaßen

    seine Verwandten essen. Noch schlimmer ist der soziologische Zugang, wenn man zuviel darüber nachdenkt, was wir als Spezies auch gerne machen: Gruppen von unserer eigenen Gruppe abzugrenzen, was uns dann ermöglicht, die Grundlage unserer gesamten Moral, den Satz, den wir auf unsere eigene Gruppe anzuwenden pflegen(was du nicht willst was man dir tu, das füg auch keinem andern zu) dann völlig ignorieren zu können, denn die dadurch dann ausgegrenzten Pechvögel gehören ja dann nicht mehr dazu. Noch schlimmer wird's wenn das deutsche Krebsforschungsinstitut in Heidelberg

    und irgendwelche Herzchirurgen oder Triatlethen dann noch mit gesundheitlichen Vorteilen ankommen. Krebsprevention, schnellere Muskelregeneration, Herzgefäße im Skalpelanschnitt wie bei 20 Jahre jüngeren Patienten...

    Auch wenn ich nicht ein Argument aufzuweisen habe gegen all diese Argumente, außer das wir alle irgendwann sterben und die Natur und Evolution im Gegensatz zu uns keine Moral kennt, muß ich nichtsdestotrotz zugeben, fairer wäre es, zumindest gelegentlich mal im Haifischbecken zu schwimmen, oder durch den Löwenkäfig zu laufen um wenigstens ab und zu mal sportliches Verhalten an den Tag zu legen und den Tieren auch die Chance auf einen beherzten Biß zu geben.

    • @multikultig:

      Bravo :)

  • Hach ja, sowas wird als "Wahrheit" dargestellt. Denn Dreck den Omnis essen wollen wir natürlich dezent unter die Matte kehren. Aber diese Veganer, wie können die es wagen.

     

    Schade, dass Menschen mit Prinzipien, Weitblick und Mitgefühl so runtergemacht werden. Ich vetstehe diese Feindseligkeit Veganern gegenüber nicht. Wenn ich jemanden treffe, der etwas Gutes macht, dass ich nicht tue (warum auch immer), finde ich das toll.

     

    Ich werde eher von Fleischessern wie Ihnen missioniert, die mir sagen wollen wie ungesund es ist vegan zu sein. Das behaupten sie dann nur, weil sie es so gelernt haben oder in den Medien gehört haben. Wenn das mal keine Missionierung ist! Die lassen sie sich aber gerne gefallen, aber wehe da kommt ein böser Veganer mit logischen Argumenten daher. Dann hört man nur: ich geh jetzt zu McDonald's und hol mir nen BigMac!

     

    Und das Argument, dass Veganer nicht "diskret" sein können hab ich auch schon so oft gehört. Wenn ich dann nachfrage, ob sie neben mir noch andere Veganer kennen: Neeee, aber die sind alle so. Aha. Ich rede mehr über Sport als über Veganismus, aber da hat mir noch keiner gesagt, ich würde missonieren. Komisch.

     

    Letztlich ist Herr Sotschek wie 80% aller Fleischesser: er fühlt sich schuldig, weiß, dass er etwas moralisch fragwürdiges tut, und wird deswegen nicht gerne darauf aufmerksam gemacht, weswegen alle Veganer bloß diskret sein sollen.

    • @Denise H.r:

      ... da bleibt der Veganer in seinem Text nett und höflich ... nein, geht doch nicht: im letzten Abschnitt bricht es aus ihm heraus wie zu erwarten war :-)

       

      - gut analysiert Herr Sotschek!

    • 9G
      98589 (Profil gelöscht)
      @Denise H.r:

      Zustimmung, auf den Punkt gedacht!

    • @Denise H.r:

      Word!

      Mir geht das auch gehörig auf den Senkel. Es muss wirklich schön sein, zur Norm zu gehören. Fleichfresserei ist omnipräsent, drängt sich einem ständig auf und wird von einigen Vertretern dieser Esskultur gerade zu geheiligt. Aber das Problem sind natürlich die, die sich Gedanken um ihre Mitlebewesen und den Zustand des Planeten machen und nicht die, die weiter gedankenlos Leichenteile zur Genussbefriedigung in sich rein stopfen wollen. Multiresistente Keime und beschissene Arbeitsbedingungen inklusive.

      Eine ausgewogenen vegane Ernährung ist durch aus auch ohne Produkte aus der ganzen Welt möglich. Und wenn wir hier von Raubbau an der Natur reden, sprechen wir doch als erstes mal über dem Raubbau am Regenwald für Anbauflächen für Futtermittel und den immensen Wasserverbrauch bei der "Herstellung" eines Stückes Fleisch.

      Klingt schon wieder alles nach morale high ground? Kann schon sein, aber ich hab halt keine Lust weiterhin schweigend bei der Zerstörung des Planeten und damit auch meiner eigenen Lebensgrundlage zu zuschauen, nur weil ein paar Leute meinen ihre egoistische Genußsucht ist wichtiger als alles andere und überhaupt haben wir doch schon immer Fleisch gegessen. So what, wir Menschen haben uns auch schon immer gegenseitig umgebracht, deswegen findet doch trotzdem kein vernünftiger Mensch Krieg geil...

  • 4G
    43579 (Profil gelöscht)

    Ich habe mich selten so über das Thema amüsiert:

    Herrlich provokant aber leider schon mehr verbittert sarkastisch als witzig ironisch.

    Eine fast schon neidvolle Art der Wortwahl ließ mich anfangs glauben, es ist dem Autor wirklich ernst.

    Aber so voll von Vorurteilen und ungebildet kann wirklich niemand sein.

  • Ob Ralf Sotschek Menschenrechtler, oder Menschen, die sich für Gleicheit und Freiheit einsetzen, auch als Missonar_innen sieht? - Wahrscheinlich nicht. Wesentlicher Unterschied scheint hier die gegensätzliche Haltung zum Mensch-Tierverhältnis zu sein. Die einen, die Tierausbeutung für legitim halten und die Anderen, die dagegen sind und entsprechend argumentieren. Allein das Aufdecken, mensch vertrete Veganismus und spätestens die Diskussion über das Mensch-Tierverhältnis wird dann von manchen Omnivor_innen als Missionierung empfunden. Die Beispiele wirken zudem recht polemisch vegan=unökologisch, omnivor=regional und öko. In der Realität sieht das wohl eher so aus: https://www.foodwatch.org/de/informieren/klimaschutz/mehr-zum-thema/foodwatch-report/

    • @Uranus:

      Entweder wir essen nichts mehr, oder wir machen Kompromisse.

      Missionare helfen uns dabei nicht weiter...

      Bon appetit.

      PS.: wenn man am Hungertuch nagt, fragt auch niemand, ob es vegan oder omnivore ist!

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

        Ja, Menschen, die am Hungertuch nagen, sind froh um jedes Korn Hirse oder Reis, das sie bekommen. Die fragen bestimmt nicht nach Fleisch.

      • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

        Dann wäre vegan zu Lichtnahrung (nichts essen) eine Alternative? Eine sehr gute würde ich sagen ;)

        PS.: Nagen Sie am Hungertuch? Theoretisch gesehen können sich mehr Menschen vegan ernähren als omnivor, da letztere Ernährungsform einen höheren Wasser-, Flächen- und Energieverbrauch bedingt. Praktisch gesehen ist ein Systemwandel notwendig, damit alle Menschen Zugang zu Nahrung haben. Dass alle dabei alle Menschen nicht so viel Tierprodukte konsumieren können, wie die Menschen in westlichen Gesellschaften sollte nicht zuletzt aus ökologischer Sicht und in Hinblick auf die eigene Existenzerhaltung einleuchtend sein.

  • Mit Abstand der dümmste Artikel, der mir in den letzten Monaten begegnet ist. Absolut ignorant gegenüber den weltweiten Problemen die durch die Fleischindustrie verursacht werde, Null Empathie gegenüber den Tieren, die als Produkt Tag für Tag in unserer "hochentwickelten Gesellschaft" ermordet werden...Und für diesen "unabhängigen Journalismus" wird ernsthaft auch noch Geld verlangt? Einfach nur fassungslos was für Kleingeister sich inzwischen als Journalisten bezeichnen und es offenbar ein noch stumpferes Leserpublikum gibt, welches dazu Beifall klatscht...

    • @veganoid:

      Das ist kein Artikel, das ist die Wahrheit!!

      Zieh Dir sofort den Stock aus dem A....!

    • 2G
      2730 (Profil gelöscht)
      @veganoid:

      Genau, alle sind böseböseböse. Und dumm. Dumm wie Fleischwurst.

      Es erinnert mich an die Reaktion auf die Radiowarnung vor einem Geisterfahrer. "Einer? HUNDERTE!"

      Unnochwat: Irgendwie scheint Veganismus dem Humor-Gen zu schaden. Es ist sozusagen einfach veg.

    • @veganoid:

      Make my day.

       

      Sämtliche Klischees im obigen Artikel mit deutlich weniger Worte bestätigt.

      :)

  • Zitat: „Aber ihr seid doch erst vor gar nicht langer Zeit Vegetarier geworden“, wandte ich ein. „Reicht das denn nicht?“

     

    Man stellt also eine Frage und beschwert sich dann, dass man eine Antwort bekommt?

    • @risikofaktor:

      Sofort den Stock aus dem A....!

    • @risikofaktor:

      auf rhetorische Fragen erwartet man keine Antwort.

      Und Ralf erwähnt auch keine.....

  • Also Ralf: Volltreffer - Eieiei.

    What a beautiful quorn.

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      Aha. Darauf ne Bockwurst?

      • @R. R.:

        Nachschlag: ich finde die Diskussion erfrischend erfreulich und kontrovers.

        Muss sich ja nicht widersprechen...

      • @R. R.:

        Was die Ernährung angeht bin ich pragmatisch. Vegan, vegetarisch, mit Fleisch/Fisch etc. Alles OK. Jeder Jeck is anders. Nächste Woche mache ich in Österreich Knödelkur- mit und ohne Fleisch. Lokal ist besser. Und wenn in UK oder Irland, dann sind machmal fish & chips auch nicht zu verachten.

        Was ich nicht mag sind Missionare...

        • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

          "Fish & chips"

          Mal davon abgesehen, dass Fische Tiere mit einem Nervensystem sind, das bspw. zu Schmerzempfinden befähigt, und so moralisch anders zu behandeln sein sollten als Pflanzen, ist lokal in dem Fall nicht der Maßstab für Ökologie sondern die Überfischung der Meere bzw. der Kalorieneinsatz für die Züchtung von Fischen.

          "Was ich nicht mag sind Missionare..."

          Dito. Religionswerbung mag ich auch nicht. Ethische/politische Auseinandersetzungen über das Mensch-Tierverhältnis fallen jedoch nicht unter Religion, wie auch Menschenrechtsdiskussionen nicht unter Religion fallen.

        • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

          "Was ich nicht mag sind Missionare..."

           

          die schmecken wohlmeist ältlich und zäh.

          • @Friderike Graebert:

            Wenig zum Verzehr geeignet

            • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

              Kommt auf die Stellung an. Wollnichwoll!;)

  • Ich verstehe die Aufregung hier nicht. Ich ernähre mich aus Überzeugung rein pflanzlich und fühle mich nicht angegriffen. Ich verwende den Modebegriff "vegan" überhaupt nicht freiwillig - dazu werde ich nur von der Industrie und den Medien gezwungen.

     

    Und mal im Ernst: Es gibt verdammt viel Scheisse in den Supermarktregalen, die als vegan deklariert wird und die kein vernunftbegabter Mensch benötigt. Aber diese Scheisse in den Regalen stammt von der geichen Industrie, die uns vorher Jahrzehnte lang Scheisse tierischen Ursprungs aufgequatscht hat. Scheisse bleibt Scheisse. Kochen lernen und Gemüse genießen, man muss es nur wollen - dann geht es auch ohne Scheisse.

    • @R. R.:

      !

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @R. R.:

      Im Grunde ist schon die Aussage, man ernähre sich "rein pflanzlich" nicht haltbar. Aber sonst stimme ich zu.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @R. R.:

      Gesunde Einstellung. Weiterhin guten Appetit!

  • Mannometer, ich dachte, "die Wahrheit" sei was zum Schmunzeln. Soweit ich weiss, wird dort jeder durch den Kakao gezogen. Könnten sich die Leute, die sich so aufregen, mal den Stock aus dem A... ziehen, dann gehen auch die Mundwinkel wieder ein bisschen nach oben. Hier noch ein Witz: "Mami, ich will nicht mit auf den Friedhof". "Sei still, das Fleisch wird dort gekauft, wo es am billigsten ist!"

    • @Wuff:

      So ist es.

      Glosse über dusselige Iren: kein Leserbrief, dito bei ignoranten Politikern, besserwissenden Engländern, überheblichen Deutschen und sonstigen nicht-fehlerfreien Verwandten und Bekannten.

      Aber bei einer über vegane Bekannte, gibt es jede Menge persönlich Getroffene.

  • Einerseits ist Veganismus eine nachvollziehbare Reaktion auf unser Überangebot an Lebensmitteln und die Problematiken der Massentierhaltung. Per se ist Veganismus aber weder gesünder noch unbedingt umweltfreundlicher - wenn man sich dann doch wieder von industriellem Fertigrotz und ökologischen Killerprodukten wie Avocados und Mandeln ernährt. Letztlich ist es halt Lifestyle und Distinktionsmerkmal für urbane Mittelschichten, das hat Ralf recht.Gilt für Biolebensmittel, die ich konsumiere, genauso. Ohne konventionelle Landwirtschaft gäbe es immer mal Hungersnöte. Mit zerstören wir unsere Lebensgrundlage. Alles nicht so einfach....

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @hessebub:

      Doch, selbst wenn man sich nur von "veganem" Junk ernährt, ist das noch weitaus umweltfreundlicher als wenn man tierisches Junk futtert. Das ist ja das eigentliche Argument des urban-veganen Lifestyles. Gesundheit ist denen nicht wichtig, sonst wäre es ja kein Lifstyle mehr.

  • Schon klar, dass das überspitzt und damit lustig sein soll. Verfehlt aber komplett das Ziel. Offensichtlich wurde für diesen Beitrag nicht Mal ein wenig recherchiert, da er gespickt ist mit haarsträubenden Fehlern. Sehr traurig. Und leider der dringend nötigen Debatte um nachhaltigeren Konsum wenig dümmlich bis sehr schädlich.

  • So ein Unfug.. Schonmal darüber nachgedacht wieviel Grundwasser dafür drauf geht, dass Erwachsene Menschen Muttermilch trinken? Anscheinend ist dem Autor diese Muttermilch ins Hirn gestiegen... mein TAZ Abo wird jedenfalls hiermit gekündigt. Und wer sich wirklich informieren will, dem kann ich hierzu die Doku "Cowspiracy" empfehlen.

  • Puh, schwierig. Veilleicht hilft die taz Netiquette hier weiter:

     

    Wir wünschen uns Beiträge, die eine Bereicherung der Diskussion darstellen: "Sie [Veganer] müssen es der ganzen Welt erzählen, und sie wollen bekehren." Gähn, das ist ja wohl das älteste Veganer-Vorurteil, das ich jemals gehört habe. Bereicherung? Fehlanzeige.

     

    ... Neue Informationen und Perspektiven auf ein Thema : "Ich hätte auch nichts gegen Veganer, würden sie die Sache diskret behandeln." Hmm, also vielleicht verstehe ich Herrn Sotschek auch falsch, aber man könnte fast meinen, er wehre sich gegen Perspektiven, die seinem eigenen Weltbild nicht entsprechen. Soll also jeder, der ein Unrecht erkennt, besser diskret schweigen?

     

    ... Angenehmes Diskussionsklima, in dem Meinungsvielfalt respektiert wird: "Veganismus ist ein Kult reicher Mittelschichtskinder, die einen missionieren wollen." Na das nenne ich mal respektvoll, Herr Sotschek. Vorbildlich!

     

    ... Sachliche Diskussionen : "... sagte ich und stellte erschreckt fest, dass ich genauso selbstgerecht wie die beiden Veganer klang. Ist so etwas ansteckend?" Na, dieser Spruch ist ja an Sachlichkeit kaum zu überbieten.

     

    Wir akzeptieren keine Beleidigungen und Diskriminierung: "... zum Beispiel soll frau sich wegen des Hormonhaushalts ein Jade-Ei in die Vagina stopfen." Mit der Wortwahl dieses Satzes offenbart Herr Sotschek jedoch besonders hübsch seinen lieblichen Charakter. Das kleine "f" in "frau" war bestimmt auch nur ein Tippfehler.

     

    Rassismus, Populismus, Sexismus, Häme und Hetze: Herr Sotschek macht es einem hier ganz einfach. Ich kann hier die immer wieder gleichen Beispiele bringen. Es ist fast so, also versuche hier jemand Netiquetten-Bingo zu spielen.

     

    Waffen- und Gewaltverherrlichung : Man könnte aus seiner vehementen Ablehnung des Veganismus schließen, dass er die bestialische Quälerei und den millardenfachen Mord an sogenannten Nutztieren (1,2 Mrd Tiermorde pro Woche) nicht nur toleriert, sondern auch befürwortet und propagiert.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Tim Denton:

      Schon mal dran gedacht, dass Beiträge von TAZ-Autoren, die unter der Überschrift "Wahrheit" firmieren, mit Wahrheit dezidiert nichts zu tun haben wollen?

  • Sehr traurig, dass "vegan" sein hier als Trend dargstellt wird, obwohl es eine Tierleidfreie Lebenseinstellung ist. Man hinterfragt Gewohnheiten und möchte nicht, dass nur für den Geschmack ein Individum das bewusst sein hat und den Willen zu leben, für einen kurzen Genuss sterben muss. Und um sich zu verteidigen, dass man dieses bestialische System unterstützt in dem man tierische Produkte konsumiert, muss man dann scheinbar einen solchen grausigen Artikel schreiben um so ein verblendetes Licht auf die Menschen zu werfen, die einfach nur nicht möchten, dass für ihre Genuss getötet wird.

    Sehr schade.

  • Schade, dass Veganismus generell so durch den Kakao gezogrn wird! Ich ald Veganerin fühle mich immer wieder bemüßigt, mich füt meinen Lebrnsstil rechtfertigen zu müssen. Wenn nicht: zack: Schublade. Ich habe keine Lust mich ständig zu rechtfertigen und zu erklären, dass ich erfolgreich vegan lebe um keine Hammermedikamente schlucken zu müssen. Andauernd hab ich das Gefühl, mein Krankheitsbild beschreiben zu müssen, damit die Veganhasser sagen: "Ach so, DANN ist es ja was anderes". Liebe Flexitarier, Vegetarier, Pescetarier und was für ...tarier auch immer: Akzeptiert Euch doch mal so, wie Ihr seid! Liebe Presse: Berichtet doch mal über wirklich wichtige Dinge, statt die Leute gegeneinander aufzuhetzen!

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Inx:

      Warum fühlen Sie sich bemüßigt? Wenn Sie ein paar Argumente kennen, haben schon mehr als genug "Munition", um die anderen sich bemüßigt fühlen zu machen. Aber was soll's auch? Am besten man ignoriert das ganze. Ich arbeite gerade dran (ich bade gerade meine Hände drin!).

  • Ich lebe selbst vegan, aus dem Grund dass ich a) kein Lebewesen für mich gezüchtet, gehalten und getötet wissen möchte, wo wir so viele andere Lebensmittel haben und b) aus gesundheitlichen Gründen. Bzgl. des Unweltaspekts gibt es sicher auch vegane Lebensmittel die nicht gerade Ressourcen-schonend sind, so wie eben auch immer die Produktion tierischer Produkte. Dennoch gibt es Punkt a und b, die bei dem Konsum tierischer Produkte ein hohes Gewicht einnehmen. Aber es ist ein Leichtes, die Fehler bei Veganern zu suchen (die es sicher auch zu finden gibt), als sich mit sich selbst zu beschäftigen. Es ist leichter zu sagen, dass die anderen ja auch nicht fehlerfrei sind, also kann ich weiterhin Fehler machen. Ja, jeder soll leben wie er möchte, aber bitte nicht auf Kosten anderer (Tiere)!

  • Und die ganze Fleisch- und Milchwerbung?

    Ist das keine "Missionierung"?

    Man sollte ein wenig Verständnis für Veganer haben. Immerhin verhungern täglich Kinder und Menschen, unter Anderem weil ihre Nahrungsmittel an unsere Tierprodukte verfüttert werden.

     

    Ich finde es ja ganz toll crazy wenn Veganer blossgestellt werden, aber mit ein klein wenig Verstand kann man schon nachvollziehen weshalb Sie " missionieren" wollen.

     

    ;)

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Rob80:

      "Und die ganze Fleisch- und Milchwerbung?

      Ist das keine "Missionierung"?"

       

      Missionieren tun im Grunde nur Sekten bzw. Anhänger einer Minderheit. Die Großkirchen haben hingegen so viele Anhänger, dass sie das nicht nötig haben. Werbung für Fleisch und Milch sind da nur die Bimmelglocken, die zum göttlichen Essen rufen.

  • 6G
    61321 (Profil gelöscht)

    Excellent !

    • @61321 (Profil gelöscht):

      Ja wie? Sie¿!;) Excellence!

       

      Dat is ne Uni-Sex-Shaddowgorie!;)

      Remember - "In the shaddow of my

      Pint!"

       

      "1987 Doge Shaddow mit dem Lederinterieur, neue Bremsklötze, ein neues Getriebe, hat nur 75.000 Meilen darauf."

       

      Na bitte - das ist die Wahrheit der taz

      Inne Mengenlehre - 4 zu 5 Fliegen auf

      VXXL Kackhaufen unvegan balin -

      Mit nXsl&Klappen - kommt gut hin!

      Bon appétit.

      https://m.youtube.com/watch?v=2izTbEyxg0A

      & https://m.youtube.com/watch?v=6c-e9a07cLg - ;)) & check the only end!;))

       

      (ps zu veganes milchgefriemel aus plastiktütenthingeglibber an heumachertea - ein ander manimie!;)(

  • Da ist mal der Missionseifer vieler Veganer schön auf den Punkt gebracht.

    Ansonsten ist der Montag mit RS immer wieder erfreulich.

  • Mit Ralf Sotscheck fängt die Woche immer gut an. Darauf ein Mettbrötchen.

     

    P.S.: Traditionelles Quorn ist nicht vegan, da als Klebstoff für das Mycoprotein Hühnereiweiss verwendet wird, aber ich denke, dass die Lebensmittelindustrie mit ihrem grossen Herz für Veganer auch ein ideologiekonformes Klebemittel im Angebot hat.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Adele Walter:

      Man wird es Hugh, Caroline und ggf. dem Autor verzeihen müssen, denn die beiden sind ja erst neulich zur veganen Supersekte konvertiert. Die müssen noch das Vegane Vater Vnser und den Leibhaftigen vom Haftleimigen unterscheiden lernen.

  • Soll das witzig sein?

     

    Musstet ihr Platz füllen?

     

    Habt Ihr 'ne Wette gegen den Autor verloren?

  • Ich lebe selbst vegan, aus den Gründen dass ich a) kein Lebewesen für mich gezüchtet, gehalten und getötet wissen möchte, wo wir so viele andere Lebensmittel zur Verfügung haben und b) aus gesundheitlichen Gründen. Bzgl. des Unweltaspekts gibt es sicher auch vegane Lebensmittel die nicht gerade Ressourcen-schonend sind, so wie eben auch die Produktion aller (!) tierischer Produkte. Dennoch gibt es Punkt a und b, die bei dem Konsum tierischer Produkte ein hohes Gewicht einnehmen. Aber es ist ein Leichtes, die Fehler bei Veganern zu suchen (die es sicher auch zu finden gibt), als sich mit sich selbst zu beschäftigen. Es ist leichter zu sagen, dass die anderen ja auch nicht fehlerfrei sind, also kann ich selbst auch weiterhin Fehler machen. Ja, jeder soll leben wie er möchte, aber bitte nicht auf Kosten anderer (in diesem Fall: Tiere)!

    • @Nada:

      ".....a) kein Lebewesen für mich gezüchtet, gehalten und getötet wissen möchte, "

      Aauch Pflanzen und Pilze sind Lebewesen,

      Bakterien übrigens auch.

      So konsequent sind Veganer dann auch wider nicht.

       

      Und, wer z.B. keine Lederschuhe mehr trägt. fördert die Kohlenstoffchemie.

      Ist das besser?

      Ich kenne nur zwei Leute, die wirklich barfuss laufen oder in einem Falle nur Stoffschuhe tragen mit Einlegesohlen aus getrocknetem Gras.

      • @Friderike Graebert:

        Mal noch was frauenfeindliches zu Leder et al.

        Duese o.a. unter ps angetippte Friemeltante - entsorgte - frau gönnt sich ja sonst nichts - ihre gesamte Seidengarderobe - vorsichtig formiert ein Arschvoll - mindestens einer -

        Weil sie - tja Bio abgewählt - wa!

        Plötzlich - Übergeraschung - gehört hatte - daß die Raupen seit ca 5.000 Jahren - elendiglich dabei verrechten!

         

        Meine zarten Hinweise - naja davon würden die auch wieder nicht lebendelig & TCM - basiere schließlich auch vorrangig auf ebenso langen Menschenversuchen - die Kohlenstoffchemiepflanzlichen seien noch n paar Milliönchen länger weg vom Fenster!

        Tja half alles nüscht!

        &

        Waren eh schonn wech!

        Da mähtste nix. Normal.

        Na - aber - Si'cher dat!

        &

        Mit Logik kommste da nicht weiter - kerr!

      • @Friderike Graebert:

        Erzählen sie mehr über das zentrale nervensystem und die emtionen von pflanzen, pilen und bakterien bitte.

         

        Fördert die kohlenstoff industrie:

         

        Was ist damit gemeint? Das Spektrum der alternativen ins weiter als leder und plastik.

         

        Und ja selbst moderner kunststoff dürfte wohl ökologischer im fussabdruck sein als leder.

         

        Zudem hat es weder gelitten noch hatte es angst oder eine familie

      • @Friderike Graebert:

        Tja dann stelle ich Ihnen mal ein Ferkel und eine Blume im Topf auf den Tisch. Töten sie beide Lebewesen. Dann merken Sie vielleicht wie dämlich dieser Vergleich ist.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Friderike Graebert:

        Wären sie so konsequent, könnten sie ja auch nix mehr essen oder trinken.

  • Erstaunlich wie sich die meinungen dere ähneln die sich mit veganismus nur genau so viel beschäftigen um einen diffamierenden, kurzsichtigen artikel tippen zu können.

     

    Aber die frage ist eher warum die taz sich nicht schämt so einen quatsch erst zu veröffentlichen

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Ben.B:

      Sie müssen sich das so vorstellen wie bei einer Karnevalssitzung in Köln oder Mainz. Da wird gerne der Mainstream mit seinen Ressentiments bedient. Und das nennt man dann gemeinhin politischen Karneval.

      • @849 (Profil gelöscht):

        Nun gut wenn man es so sieht ist es klar warum dieses machwerk bei mir auf Unverständnis stößt.

  • Was für ein bullshit!

    Versuchen Sie mal sich einen Monat vegan zu ernähren und beobachten Sie wie viele Leute Sie missionieren wollen. Sie selbst sagen ja, dass Sie die Entscheidung Ihrer "Freunde" schon von Anfang an nicht respektierten.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Olkiluz:

      Wer will den missionieren? Haben Sie vielleicht ein Schild auf Bauch und Rücken, das besagt, dass Sie "Veganer" sind?

  • Satire vom Feinsten! Herrlich, wie Herr Sotschek die Ignoranz der Anti-Veganer selbstironisch entlarvt. Gerne mehr davon!

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Tim Denton:

      ..."Satire vom Feinsten"? Wo?

      • @81331 (Profil gelöscht):

        wem man Satire erklären muss, an dem*r ist sie verschwendet .....

        • @Friderike Graebert:

          Tjä - soissat mit dat rechthabens liggers

           

          Jau. Da hamse recht!;) Njorp.