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07.10.2024 , 12:21 Uhr
1. Das sind wieder nur Halbwahrheiten. Selbstverständlich beruht die Leitlinie auf wissenschaftlicher Evidenz. Letztere reicht momentan nur nicht aus als Grundlage für S2e oder S3. Ebenso ist Konsens natürlich immer der Konsens des erarbeitenden Panels, das ist bei jeder Leitlinie so. 2. Was hat das mit Skandinavien oder UK zu tun?
zum Beitrag06.10.2024 , 12:12 Uhr
"... längst abgerückt" Das ist Fake News, vgl. www.politifact.com...banned-for-minors/ Dass der Zugang zu geschlechtsangleichenden Behandlungen in Skandinavien und UK erschwert wurde (und teilweise vorher bereits erschwert war), hat mit der "Fachwelt" weit weniger zu tun als mit gesundheitspolitischen Entscheidungen. Denn die vorliegende wissenschaftliche Evidenz ist für alle in allen Ländern dieselbe, nur die Interpretationen und Schlussfolgerungen (von Gremien, Behörden, Krankenkassen, Politik) unterscheiden sich.
zum Beitrag19.09.2024 , 14:29 Uhr
Ich glaube, hier geht es mehr um den inhärenten Widerspruch: Wie und durch wessen Engagement kam die Gesellschaft überhaupt an diesen heutigen Punkt, wo Frauen selbstverständlich Machtpositionen bekleiden? Jedenfalls nicht durch die Initiative rechtskonservativer oder rechtsextremer Politiker*innen und Aktivist*innen. Man könnte sagen, die neuen rechten Frauen in Machtpositionen sind Absahnerinnen, die wohlfeil auf das Fundament spucken, auf dem sie stehen - denn sie stehen ja oben, aber mussten die Voraussetzungen dafür nicht selbst schaffen. Zur Erinnerung mal Willy Brandts Kabinett 1972: www.zeitklicks.de/...ann_5824bc6ad7.jpg
zum Beitrag27.08.2024 , 20:33 Uhr
Das Wort "Fehler" ist hier fehl am Platze. Biologisch kann man von Fehler z.B. bei einer mislungenen Replikation von DNA sprechen. Intergeschlechtlichkeit demgegenüber entwickelt sich fehlerfrei auf Basis der determinierenden Dispositionen, wie bei anderen Menschen auch. Ansonsten ist zu sagen, dass die genetische Geschlechtsbestimmung, die Sie anführen, nur einen (sehr wichtigen) Aspekt von mehreren berücksichtigt. Auch hormonelle und physiologische Aspekte sind zu berücksichtigen.
zum Beitrag18.08.2024 , 22:20 Uhr
An Hochschulen und Universitäten wird ganz selbstverständlich geschlechtergerechte Sprache benutzt - nicht von allen natürlich, aber von vielen. Sie wird intern in Firmen benutzt und in Medien sowieso. Es sind v.a. die Jungen, für die es beteits alltäglich ist. Die Diskussion ist also noch lange nicht abgeschlossen.
zum Beitrag07.08.2024 , 22:18 Uhr
Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten ... als sie den Arbeitsplatz zur Ressource und die Arbeitskraft zum Ressourcenverbraucher umdeklarierten - und damit einer abstrusen kapitalistischen Logik den roten Teppich ausrollten. Ich fürchte, dass ich das den Sozis nie verzeihen können werde.
zum Beitrag06.08.2024 , 12:16 Uhr
Ich bin zum Dialog immer bereit. Allerdings werde ich jedem Relativismus widersprechen. Die negativen Folgen auf Psyche und Physis von Menschen, die stigmatisiert und diskriminiert werden, ist wissenschaftlich quantifizierbar. www.thelancet.com/...3)00312-2/fulltext Ich werde immer auf den Widerspruch hinweisen, wenn Leute wissenschaftliche Erkenntnis gerne in Anspruch nehmen, wenn diese sich in der komfortablen Technik ihres digitalen Endgerätes, ihres fahrbaren Untersatzes oder ihrer Krebstherapie widerspiegelt, aber wiss. Erkenntnis ignorieren oder desavouieren, sobald sie ihrer Ideologie widerspricht. Ihr Verweis auf mein "persönliches Werturteil" ist fehl am Platz. Sie verlassen damit den gesellschaftspolitischen Rahmen der Diskussion und weichen auf ein unspezifisches psych-philosophisches Terrain aus. Eine Gesellschaft hat positives Recht, rechtliche Grundsätze, mehrheitlich geteilte Wertvorstellungen. Diese sind objektiv, Ihr oder mein subjektives Verständnis davon ist nicht Gegenstand der politischen Diskussion.
zum Beitrag05.08.2024 , 22:33 Uhr
"lasst denen einfach noch etwas Zeit zur Entwicklung" Kann man so sehen, aber dann soll man bitte schonungslos auf den Tisch legen, was es (in dem Fall queere) Menschen kostet, dass eine gesellschaftliche Entwicklung ihre Zeit braucht. Menschen leben und sterben unter scheiß Bedingungen, bis sich die anderen zu einer Entwicklung durchgerungen haben. Interessant übrigens, dass Sie mit "denen" nur einen Teil, nämlich den mächtigeren, unterdrückenden Teil adressieren. Sie queere Menschen kein Teil der tausendjährigen litauischen Geschichte? Übrigens: Eine Garantie für einen guten Ausgang gibt auch eine langsame Entwicklung keine.
zum Beitrag05.08.2024 , 22:23 Uhr
Sicher Richtig, aber eine vermeintliche "Subjektivität" der gemeinschaftlich geschaffenen Werte ist dabei nicht das Problem, in dem von Rechtspopulisten gerne propagierten Sinne, dass diese nur eine Position unter vielen möglichen Positionen wäre. Dieses Argument hört man eben auch ständig, "meine Ablehnung von Menschen aufgrund ihrer XY-Eigenschaft ist mein Recht in einer pluralistischen Gesellschaft und ist zu tolerieren". Das ist ein Missbrauch der Prinzipien der offenen Gesellschaft. Wer seine persönliche Meinung mit dem Wohlergehen von Menschen auf demselben Wertniveau verortet, macht einen einzelnen Grundsatz zum absolutistischen Diktat. Er greift damit das Fundament unserers Zusammenlebens überhaupt an, indem er andere Werte der Gemeinschaft negiert. Ich finde die Forderung von Warum_denkt_keiner_nach zynisch und unpassend. Nichtsdestoweniger finde ich es richtig, das Kind beim Namen zu nennen: Die Überhöhung der eigenen Meinung über die Würde und das Wohlergehen anderer Menschen ist faschistoid und muss dementsprechend sanktioniert werden. Wenn wir es nicht tun, werden wir es eines Tages bereuen.
zum Beitrag05.08.2024 , 14:32 Uhr
Das sehe ich, zumindest teilweise, anders. Das litauische Gesetz, das die Thematisierung von Homosexualität ggü. Minderjährigen in der Öffentlichkeit unter Strafe stellt, ist nicht nur subjektiv, sondern objektiv dazu geeignet, homosexuelle Menschen und ihre Unterstützer um Bürgerrechte zu beschneiden und diese damit in ihrer persönlichen und sozialen Entfaltung zu unterdrücken. Die damals von den Befürwortern des Gesetzes mitgelieferte Begründung, dass das "Propagieren einer nicht-traditionellen sexuellen Orientierung" und die "Konfrontation mit einem positiven Bild homosexueller Beziehungen" sich negativ auf die "körperliche, geistige und vor allem moralische Entwicklung Minderjähriger" auswirken würden, ist nach nach allem, was wir aus Forschung und Wissenschaft wissen, objektiv falsch (wenngleich man über die sog. "Moral" freilich streiten kann). Des Weiteren ist die Forderung, einem Politiker aufgrund seiner Homosexualität den Vorsitz in einem parlamentarische Ausschuss zu entziehen, objektiv ein Fall von Diskriminierung aufgrund wesentlicher Persönlichkeitsmerkmale. Objektiv sind auch die mit dem Genannten einhergehenden Verstöße gegen europäisches Recht.
zum Beitrag05.08.2024 , 14:09 Uhr
"diesem Kampf, der so öde ist, wie die weltanschauliche Einöde eurer Gegner" Hab selten einen treffenderen Ausspruch über Emanzipationskämpfe gelesen, danke dafür!
zum Beitrag04.08.2024 , 19:54 Uhr
Es macht aber einen Unterschied, ob Staatsanwaltschaft oder Gerichte solch eine Einzelfallentscheidung treffen oder aber ein Nachrichtendienst.
zum Beitrag02.08.2024 , 11:47 Uhr
Man stelle sich vor, der Ärztetag würde fordern, bestimmte Krebstherapien auszusetzen, die von evidenzbasierten medizinischen Leitlinien empfohlen werden. Sobald es um Geschlecht und Sexualität geht, setzt offenbar rationales Denken bei einigen komplett aus.
zum Beitrag30.07.2024 , 23:39 Uhr
Widersprüche im Denken der anderen bieten immer eine günstige Gelegenheit, sich über die anderen zu erheben und die eigene Stringenz von Denken und Argumentation herauszustellen. Das ist einfach. Schwierig ist, den anderen die Konsequenzen ihrer Widersprüche vor Augen zu führen und sie dazu zu bewegen, nicht dabei stehen zu bleiben, sondern weiter- und darüber hinauszudenken. Noch schwieriger ist, dies nicht vom hohen Ross der ethischen / kognitiven / ideologischen etc. Überlegenheit zu tun, sondern auf Augenhöhe. Denn: am allerschwierigsten ist, die eigenen Widersprüche zu erkennen und -- Schritt für Schritt -- darüber hinauszuwachsen.
zum Beitrag30.07.2024 , 21:31 Uhr
Es gibt in "Queers for Palestine" auch andere Stimmen. www.them.us/story/...estine-saed-atshan Etwas weniger Skandalisierung und mehr Differenzierung würde der Sache gut tun.
zum Beitrag30.07.2024 , 21:27 Uhr
Endlich ein Artikel, der den Blick weg vom medialen Aufreger (Queers mit Hamas-Emblem) wieder auf das Wesentliche lenkt. Kaum ein Medium berichtet darüber, dass gerade eine historische Chance verspielt werden könnte, queere Rechte bei uns in Deutschland zu sichern. www.queer.de/detai...p?article_id=50408 Wo sind die linken Stimmen der Solidarität? Stattdessen werden mit buchhalterischem Fleiß Widersprüche und argumentative Absurditäten einer kleinen, extremen Gruppe aufgerechnet.
zum Beitrag28.07.2024 , 11:23 Uhr
"'Olympic Truce' wird dieser olympische Friedenswunsch genannt, nach dem die Waffen für die Zeit der Spiele ruhen sollen. Auch der Papst setzt sich dafür ein. Das kann dann wohl nicht lächerlich sein. Über den zu lachen wäre ja Blasphemie." Apropos Blasphemie: www.queer.de/detai...p?article_id=50390 Frieden für die Welt, klaro. Aber deshalb noch lange nicht für alle. Die Waffen der Eiferer schweigen nie.
zum Beitrag22.07.2024 , 20:09 Uhr
Warum biedert sich eine lesbische Frau mit Regenbogenfamilie einer Partei an, die Minderheitenhatz und Sündenbockstempeln zugunsten eines faschistoiden völkischen Wahns betreibt? Ganz einfach: Weil sie das zum Star dieser Blase macht. Mehr Gründe braucht es nicht.
zum Beitrag22.07.2024 , 14:48 Uhr
Ach so? Und was ist die "heutige Bedeutung" der Regenbogenfahne Ihrer Meinung nach?
zum Beitrag16.07.2024 , 23:41 Uhr
Würden Sie sich denn dazu entscheiden, mit 50 oder 100 mehr oder weniger fremden Menschen im Jahr Sex zu haben, wenn Sie die Gelegenheit dazu hätten? Ich bezweifle, dass man die innere Logik der einen Frage von der Logik der anderen Frage trennen kann.
zum Beitrag16.07.2024 , 08:34 Uhr
Sexualität ist eben kein Rational-Choice-Planspiel mit klinischen Evidenzen und Wahrscheinlichkeiten. Sie ist vital. Ärzte wissen das.
zum Beitrag15.07.2024 , 15:29 Uhr
Nochmal zum Mitschreiben für alle Empöristen: Kondome schützen nur in ca. 60% der Fälle vor STIs. Eine beträchtliche Schutzlücke bleibt *immer*, auch mit Kondom. Aber Männer, die ohne wollen, sind natürlich die fettere mediale Nummer als dieses simple Faktum.
zum Beitrag19.06.2024 , 00:06 Uhr
Es ist kein "Kulturkampf". Es ist ein Kampf gegen das Wissen jener, die in den Emanzipationsbewegungen vorangegangen sind. Weil dieses Wissen gefährlich ist für jene, die ihre Überlegenheit und Höherwertigkeit ideologisch begründen wollen, da es die Widersprüche in der Ideologie aufdeckt.
zum Beitrag18.06.2024 , 23:57 Uhr
Es geht nicht um "jedes" Buch. Es geht um Bücher, die Minderheiten eine Stimme geben. Es geht um Bücher, die für vielleicht nur wenige Schüler wichtig sind, aber für diese wenigen Schüler u.U. auch überlebenswichtig. Es geht darum, dass eine rechtsextreme Lobby vorgibt, für alle Kinder zu sprechen, während sie die Ungleichwertigkeit bestimmter Kinder für alle Zeiten zementieren will.
zum Beitrag18.06.2024 , 23:47 Uhr
"Das Verbrennen von Büchern durch den äußersten rechten Rand ist im Moment imagetechnisch nicht positiv besetzt" ... was aber einige durchgeknallte Fanatikerinnen nicht davon abhält: apnews.com/article...8c58fae1d161c9c91e
zum Beitrag16.06.2024 , 08:35 Uhr
Waren auch ein paar schwule Männer dort? Was haben sie erlebt?
zum Beitrag07.06.2024 , 08:43 Uhr
Nein. Es ist ein Schlag gegen die Menschheit. Zumindest, wenn man Solidarität nicht als Grundhaltung eines nur westlichen Maßstabs sieht, und wenn man die Verleumdung und Verfolgung Unschuldiger nicht als logische Konsequenz lokaler kultureller Gegebenheiten relativiert.
zum Beitrag23.05.2024 , 09:07 Uhr
Krass ist vor allem die homophobe Besessenheit, mit der man in 5 aus dem Kontext gerissenen Bibelstellen ein Verbot von dem hineinliest, was nicht in den eigenen Kopf passt. www.katholisch.de/...-zwischen-maennern So klittern sich gern jene das Ich-glaube-recht-Ticket zum Himmel zusammen, denen die protestantische Idee der Verantwortlichkeit für Wort und Tat gegenüber Gott zu anstrengend oder beängstigend erscheint.
zum Beitrag23.05.2024 , 08:50 Uhr
Well, there'll be no doubt in your mind | You'll believe everything I'm saying | If wanna get closer to Him | Get on your knees and start prayin' 'Cause Jesus He knows me and He knows I'm right | I've been talkin' to Jesus all my life | Oh, yes He knows me and He knows I'm right | Well, He's been tellin' me everything's gonna be alright www.youtube.com/watch?v=35K6vQRt67g
zum Beitrag20.05.2024 , 21:51 Uhr
Etwas krass, aber vielleicht nicht falsch. Die Motivation zur Selbstüberhöhung speist sich stets aus dem nicht-verarbeiteten Defizit. Demgegenüber hat jeder Mensch, der sich seiner Natur sicher und damit im Reinen ist, kein Bedürfnis danach, äußeren Gernegroß-Versprechungen nachzulaufen .. oder gar andere kleinzureden und abzuwerten, damit er/sie selbst etwas größer erscheint.
zum Beitrag20.05.2024 , 19:07 Uhr
"Ich jedenfalls ziehe offen vorgetragene klare Wert- und Meinungsäußerungen [...] weit vor" Klar, Sie sind ja auch kein queerer Teenager, der diese "Werte" und "Meinungen" seiner Sippschaft ausbaden muss.
zum Beitrag17.05.2024 , 19:05 Uhr
So existenziell diese Entscheidungen für alle Queers im Individuellen sind -- ohne Sensibilität der Mehrheit für queere Themen und ihrer Solidarität mit unseren Minderheitenanliegen geht es nicht. Und die Basis der Unterstützer ist breit, sehr viel breiter als die dünne Sparte der Hetzer und Kläffer. Auch was Hass und Hetze betrifft ist das Motto: Wir sind nicht die einzigen, die das betrifft. Wir sind nicht die einzigen, die diese Entwicklung wahrnehmen und beängstigend finden. Wir sind nicht allein. Also: Offen bleiben, Verbündete suchen und mobilisieren, Koalitionen schmieden, Mehrheiten schaffen.
zum Beitrag15.05.2024 , 09:27 Uhr
Entschuldigung, aber Ihr Einwurf scheint mir nicht gerade sehr differenziert. "Operationen durchführen lassen" mh-stiftung.de/pro...grafien/lili-elbe/ "Prostitution mindestens geduldet und damit Schutzbedürftige ausgenutzt." magnus-hirschfeld....nd-menschenrechte/
zum Beitrag15.05.2024 , 09:20 Uhr
Vertrauen ist nicht Blindgläubigkeit. Es macht einen Unterschied, ob ich der Wissenschaft insofern vertraue, dass ich ihr die notwendigen Spielräume zugestehe, in denen sie aus sich selbst heraus durch ihre eigene Methodik (zu der kritisches Hinterfragen gehört) zu immer verlässlicheren Erkenntnissen gelangt -- wohl wissend, dass gegenwärtige wissenschaftliche Positionen immer nur ein vorläufiges Ergebnis wiedergeben. Oder ob ich (gerade wie im Fall von Corona oder Klimakrise) der Wissenschaft, den wissenschaftlich arbeitenden und schöpfenden Menschen sowie dem wissenschaftlichen Konsens generell das Vertrauen entziehe oder sie sogar unter Generalverdacht stelle -- und stattdessen mein Weltbild lieber z.B. aus YouTube-Videos von irgendwelchen Einzelpersonen beziehe, die nur sagen, was mir als Laie plausibel erscheint. "Kernkraftwerken, Pestiziden, Medikamentenwahn, Contergan, Mikroplastik im Meer" Das ist nicht Wissenschaft, das ist kapitalistische Verwertung von einzelnen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Wissenschaft hat natürlich eine Verantwortung und einen ethischen Auftrag (s. Entwicklung der Atombombe), aber es sind Politik und Gesellschaft, die entscheiden. Wenn wir diese Auswüchse einfach der Wissenschaft in die Schuhe schieben, als sein kommerzielle technische Verwertung ein Selbstläufer, dann stehlen wir uns aus unserer Verantwortung.
zum Beitrag14.05.2024 , 21:40 Uhr
"Zwei Drittel [der queer Kinder und Jugendlichen] berichteten demnach von Beleidigungen oder Drohungen an ihren Schulen." Wer sagt, dass das zwar bedauerlich sei, aber ihn würd's ja nicht betreffen, und überhaupt sei's woanders ja noch viel schlimmer, der darf sich nicht wundern, wenn eines Tages die Horde auch vor seinem Haus steht.
zum Beitrag13.05.2024 , 23:54 Uhr
Klar, junge urbane Eliten mit lackierten Fingernägeln und Röcken aus Palituch geben einfach ne gute Witzvorlage ab. Gänzlich undankbar dagegen europäische radikale Linke oder deutsche Kuturschaffende, die die Hamas zu Widerstandskämpfern glorifizieren. No pronouns, no fun.
zum Beitrag10.05.2024 , 15:09 Uhr
Schade, dass die Autorin Manager von MHB interviewt, aber nicht die Frauen, die Leihmutterschaft anbieten, oder die Paare mit Kinderwunsch -- oder auch Kinder, die in solchen Konstellationen zur Welt gekommen und aufgewachsen sind. So überlässt sie das Feld den üblichen Fantasien und Spekulationen. Den involvierten Menschen hilft das nicht.
zum Beitrag10.05.2024 , 11:11 Uhr
"Hier steckt mir schon zuviel 'Ich will' drin" Interessant, es steht weder "ich" noch "will" da. Ich habe mehrmals ungewollte Kinderlosigkeit in meinem Verwandten- und Bekanntenkreis miterlebt und das Leid, das damit verbunden war. Der Wunsch, Kinder zu haben, ist den Menschen und ihrer Natur eingeschrieben, den einen mehr, den anderen weniger. Lapidar zu sagen "Ihr müsst halt verzichten" ist ziemlich billig. Jedenfalls feiern bei diesem Thema Projektion und Vorurteil ein rauschendes Fest.
zum Beitrag06.05.2024 , 08:15 Uhr
Angelegt ist noch nicht ausgebildet, und ausgebildet ist noch nicht menschlich / gesellschaftlich kategorisiert. Grundwissen: www.quarks.de/gesu...schlecht-entsteht/
Warum sind Menschen angesichts der Komplexität der Natur so versessen auf simplifizierende Formeln? Darüber sollte man forschen ...
zum Beitrag24.04.2024 , 08:18 Uhr
... machen mehr her ... mhmm ... img.welt.de/img/po...Wahlkampf-Bund.jpg
zum Beitrag23.04.2024 , 22:38 Uhr
Goldrichtiger Einwand, Jim. Es muss Relevanzfilter geben in den Medien (und nein: das ist kein Verstoß gegen Meinungsfreiheit, denn es gibt kein verbrieftes Recht, seine Einzelmeinung immer und überall vortragen zu dürfen) -- und es muss eine informierte Einordnung von Einzelmeinungen stattfinden, wenn sie denn medial präsentiert werden. Die Möglichkeit, kritischen Widerspruch zu äußern, ist das wahre Markenzeichen der Demokratie, und nicht die fundamentalistische Forderung, immer überall alles sagen zu dürfen. Diese letztere Forderung wird allzu oft von denen geäußert, die kritischen Widerspruch sofort verbieten würden, sobald sie die Macht dazu hätten. Und an das, was Kritik ist, gibt es Anforderungen, die gesellschaftlich anerkannt sind. "Ich bin nicht der gängigen Meinung, dass die Erde eine Kugel ist, weil ich meine, dass die Erde eine Scheibe ist" ist keine Kritik. Sollte darüber kein gesellschaftlicher Konsens mehr bestehen, dann Gnade uns Gott (bzw. jenes höhere Wesen, das wir verehren).
zum Beitrag12.04.2024 , 21:08 Uhr
Sie sollten vielleicht mal die Perspektive des Kindes berücksichtigen. Das wächst neben Geschwistern auf in einer Familie, mit denen (den Geschwistern) es nicht die gleichen Rechte hat, z.B. im Erbrecht. Und einem Stiefvater, der rechtlich keinen Bezug zu ihm hat, obwohl er jeden Tag (hoffentlich) für die Familie da ist. Außerdem einem biologischen Vater, der u.U. gegen den Willen der Mutter rechtlicher Vater wäre. Das wäre heute so wie zur Urzeit des Grundgesetzes. Kinder brauchen einen sicheren Lebensmittelpunkt. Wenn dieser ab Geburt bei der Muttet liegt, so wird die Familie der Mutter de facto eine wichtige Rolle spielen für das Kind, es wird eben *seine* Familie sein. Dem trägt der Gesetzgeber Rechnung.
zum Beitrag12.04.2024 , 09:12 Uhr
Es gibt hier mehrere konkurrierende Grundsätze, die einen Vorzug des Ehemanns / Partners der Mutter oder eben auch des biologischen Vaters begründen. Der Schutz familiärer sozialer Beziehungen im Sinne von Art. 6 Abs. 1 GG (also Schutz der Bezugsfamilie des Kindes einschließlich der Partner der Mutter) steht dabei Art. 6 Abs. 2 Satz 1 GG (grundsätzliche Möglichkeit zur Wahrnehmung und Ausübung von Elternverantwortung durch den rechtlichen Vater, aber eben auch, wie jetzt festgestellt wurde, durch den biologischen Vater) gegenüber. § 1592 Nr. 1, der die automatische (= automatisch solange unangefochten) rechtliche Vaterschaft dem Ehemann der Mutter zuweist, steht außerdem im Kontext von Art. 6 Abs. 5 GG, der eine Schlechterstellung von außerehelichen Kindern verbietet. Man sollte nicht vergessen, dass diese Regelung im BGB ursprünglich eingeführt worden ist, um das historische Elend der "Unehelichen" zu beenden. Die Begründung des BVerfG ist übrigens sehr lesenswert ... geradezu salomonisch: www.bundesverfassu...409_1bvr201721.pdf
zum Beitrag11.04.2024 , 17:43 Uhr
Wenn die Familie das will, kann der Neue ja adoptieren. Also ja. Was nützt biologische Vaterschaft, wenn dieser Vater sich nicht mit den Notwendigkeiten und Pflichten abgeben will, die ein behütetes und gesundes Heranwachsen der Kinder möglich machen? Fragen Sie mal die Jugendämter ...
zum Beitrag11.04.2024 , 00:16 Uhr
Vorzugsweise sollten diejenigen rechtliche Väter sein, die dann tatsächlich die Sorgearbeit leisten. Es ist schön für Kinder, wenn da jemand ist, der ihnen emotional nahe ist und sie in den Zoo mitnimmt. Den Lebensmittelpunkt bilden aber de facto jene Erwachsenen, die jeden Morgen für sie da sind, um ihnen Frühstück zu machen und sie anschließend in die Kita zu bringen - und die ihnen am Nachmittag neue Schlüpper kaufen, wenn sie aus den alten rausgewachsen sind. Und ob ich das für mein Kind tue, kann vollständig unabhängig davon sein, ob ich der biologische Erzeuger bin oder nicht und ob ich mit der Mutter zusammen auf einem Trauschein stehe oder nicht.
zum Beitrag29.03.2024 , 22:27 Uhr
Das weiß GEEWE, vgl. "grammatisch femininen Personenbezeichnung". Noch was?
zum Beitrag29.03.2024 , 19:02 Uhr
Fragen Sie mal den kleinen Noah, der bei Mum und Mammy aufwächst.
zum Beitrag29.03.2024 , 18:55 Uhr
Identitär ist vor allem der Gesetzesentwurf. Universalismus wäre eine feine Sache -- wenn er nicht ständig ignorierte, wer eigentlich wem Identität zuschreibt, um auf dieser Basis Rechte zu beschneiden und von gesellschaftlicher Teilhabe auszuschließen.
zum Beitrag28.03.2024 , 21:05 Uhr
"wieso sollten sie in der Lage sein, eine solche Entscheidung wirklich bis zum Ende durchzudenken?" Sind sie (je nach Alter) nicht, das wird in der Leitlinie klar und deutlich artikuliert und diskutiert. Sie sind aber auch nicht in der Lage, die Konsequenzen durchzudenken, wenn nicht gehandelt und stattdessen bis zur Volljährigkeit ausgesessen wird. Und die Konsequenzen können für die Jugendlichen verheerend sein. Es braucht, wie Sie schlussfolgern, eine informierte gemeinsame Entscheidung der Kinder / Jugendlichen, ihrer Eltern und der Ärzte.
zum Beitrag28.03.2024 , 14:52 Uhr
Trump macht alles, was Machtmenschen so machen, ganz egal, Hauptsache, es bringt Punkte: cdn.radiofrance.fr...000_par1309590.jpg
zum Beitrag28.03.2024 , 10:52 Uhr
Geschlechtsdysphorie und Geschlechtsdysphorie können bereits im Kindesalter auftreten (im Extremfall ab 2-3 Jahren). In solchen Fällen ist die Erfahrung laut Leitlinie, dass sich bis zum 13. Lebensjahr deutlich zeigt, ob eine Geschlechtsinkongruenz persistiert. Das hat mit üblichen Problemen Jugendlicher bei der Identitätsfindung rein gar nichts zu tun. Wir sprechen hier von einer Veranlagung, die zu schwerem Leid und erheblichen Gefahren für die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen führen kann, wenn nicht gehandelt wird. Dennoch werden irreversible Transitionsschritte, von denen Sie sprechen, so weit wie möglich hinausgezögert. Pubertätsblocker, als prinzipiell reversible Maßnahme, sind eine Möglichkeit. Eine gesicherte Diagnose ist in jedem Fall unabdingbar für jede Entscheidung. Abgesehem davon sind bei Minderjährigen die Eltern in alle Entscheidungen einbezogen.
zum Beitrag25.03.2024 , 22:48 Uhr
Bezüglich der Fluidität gibt es häufig Missverständnisse. Genderfluidität heißt, dass das Erleben des eigenen Geschlechts zwischen den Polen wechseln kann, mitunter auch häufig. Es heißt aber nicht, dass diese fluide Geschlechtsidentität irgendwann auftauchen oder wieder verschwinden würde (geschweige denn durch irgendeine Quacksalberei veränderbar wäre). Das Fluidesein selbst ist eben nicht fluide (jedenfalls nicht mehr als irgendeine andere Geschlechtsidentität), sondern stabil. Es "ändert" sich also nicht, sondern es entfaltet sich dynamisch über die Zeit. Stand der Forschung ist, dass Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung ab einem Zeitpunkt in Kindheit oder Jugend festgelegt sind. Aber nicht alles ist unbedingt zu jedem Zeitpunkt gleich präsent, es entfaltet sich im Laufe des Lebens. Dies ist für alle Menschen gleich.
zum Beitrag24.03.2024 , 22:27 Uhr
Danke für die Ratschläge. Ich sehe es ebenso: altlinkes Anschreiben gegen woke und Elite ist Käse, es ist ein Kampf gegen Windmühlen. Es werden Fronten aufgemacht gegen wolkenähnlich fantasierte Gruppen, von denen interessanterweise niemand auch nur ein einziges Exemplar je getroffen hat. Die Menschen, die ich kenne und die gendern, wollen ziemlich genau dasselbe wie Sie für unsere Gesellschaft und unsere Zukunft.
zum Beitrag24.03.2024 , 22:18 Uhr
Es erst einmal anerkannt, dass unser Bild und unsere Ethik in Bezug auf Geschlecht sich gewandelt haben. Das ist längst Wirklichkeit. Ob die Mittel geeignet sind, ist eine Frage für sich. Aber ich verstehe nicht, warum man Leuten, die gendern, alles mögliche unterstellen muss (Stichwort "elitärer Tugendterror"), anstatt einfach anzuerkennen, dass hier Menschen vielleicht auf ihre Art einer gewandelten Wirklichkeit Rechnung tragen wollen. Und was Kulturgut und Veranstaltung angeht, bin ich anderer Meinung. Die Sprache ist keine antike Büste. Sie ist lebendig, und in ihrer konventionalisierten Form transportiert sie eben auch Ansichten (und auch Gerechtigkeitsvorstellungen) von früheren lebendigen Sprechern. Diese Formen können zu recht teilweise auch heute kritisiert und abgelehnt werden Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Bewahrung der Asche. Ich muss nicht das N-Wort anbeten, weil es Teil überkommen Kulturguts ist. An historischer Kultur war einfach auch vieles grausam und aus heutiger Sicht verwerflich.
zum Beitrag24.03.2024 , 10:23 Uhr
Nein, "die" Gender-Befürworter sind kein Kollektiv. Aber es gibt natürlich die Missionare. Ich sehe aber nicht ein, warum man denen mit Gegen-Mission begegnen müsste. Einfach mal ein bisschen Gelassenheit, es dürfen verschiedene Formen nebeneinander existieren... so war es über die Jahrhunderte immer.
zum Beitrag24.03.2024 , 10:08 Uhr
Ich sage nur, dass ich die Äußerung pauschaler Spekulationen über andere sowie Unterstellungen nicht für Argumente halte. Dieses "hilfe, mir wird verboten" oder "hilfe, mir wird was vorgeschrieben" ist schlicht abstrus. Und selbstverständlich referiert eine Bezeichnung mit Glottisschlag anders als ohne. Es gibt genug Konstellationen von Sprechern, wo das reibungslos funktioniert.
zum Beitrag23.03.2024 , 22:57 Uhr
Sorry, ich sehe sehr viel mehr Fanatismus gegen "Gendergaga" als gegen falsche Pronomen, da wird gleich der Untergang (oder wahlweise die Verschwulung) des Abendlandes beschworen. Die Päpst*in sagte jüngst auch, Gender sei die hässlichste Gefahr unserer Zeit, also! Ich versteh, ehrlich gesagt, dieses "nicht mehr darf" nicht. Sie dürfen doch. Und wenn Sie tatsächlich eines Morgens um 5 von der Sprachgestapo abgeholt werden sollten, weil Sie 2024 gendern als albern bezeichnet haben, bin ich auf jeden Fall dabei, um für Ihre Rechte zu kämpfen, versprochen! Bis dahin aber nehme ich mir heraus, ordentlich empfindlich zu sein -- als jemand, der sich als junger Mensch von honorigen deutschen Politikern anhören musste, dass er dem Rand zur Entartung angehört, der zum Wohle der Gesellschaft ausgedünnt werden muss. Gegen diesen als "konservativ" verbrämten Dreck, mit dem öffentlich auf Menschen geworfen wurde und wird, gab es immer schon nur eines: den Safe Space. Es ist echt ein alter Hut.
zum Beitrag23.03.2024 , 19:56 Uhr
Ein Sprechakt ist jede Handlung durch Sprache. Dazu braucht man keine freie Assoziation zu Marx und irgendwelchen historischen Negativszenarien bemühen, die Grundlagen durch Austin und Searl und die Handlungstheoretiker der 70er sind klar: Wenn Sie heute Ihre Unterschrift unter einen Mietvertrag setzen, haben Sie ab dem Stichtag ganz reale Rechte und Pflichten. Sie werden sich kaum drauf rausreden können, der Vertragstext sei nur Propaganda. Und wenn jemand eine Schwarze Person als "Nigger" bezeichnet, schafft er auch Realität ... nicht alleine natürlich, aber innerhalb seines sozialen Kontextes durchaus.
zum Beitrag23.03.2024 , 18:39 Uhr
Ich würde mal sagen: Dazwischen liegt die Differenzierung. Und? Finden Sie "woke Ideologie" der "Eliten" differenziert? Wieviele Menschen kennen Sie, die regelmäßig gendern? Gehören die alle zu den genannten Gralshütern? Haben Sie Ihre gendernden Freunde und Bekannten darauf angesprochen, dass Sie sie so zuordnen? Was haben sie geantwortet?
zum Beitrag23.03.2024 , 18:30 Uhr
Nö, "woke Ideologie" ist ne klare Schablone mit entsprechender Konnotation. Da hilft auch das Schatztauchen im etymologischen Urgewässer nichts. Und der Vergleich mit einer Dystopie, in der Menschen bewusst mit Beeinträchtigung gezüchtet werden, um sie als Sklaven auszubeuten, ist ne rhetorische Keule. Ob jemand gendert oder nicht ist mir schnurzpiepegal. Aber verantwortlich bleibt man schon für das, was man kommuniziert.
zum Beitrag23.03.2024 , 10:39 Uhr
Es wäre geholfen, wenn die Gender-Ablehner aufhören würden, als Einzelpersonen eine normierte Semantik für die gesamte Sprachgemeinschaft festlegen zu wollen (was wen mitnennt), und allen Gendernden ihre Projektionen überzuhelfen (Tugendhaftigkeit demonstrieren, Neoliberlismus frisieren).
zum Beitrag22.03.2024 , 23:17 Uhr
Ich fände einen guten Anfang, nicht die Kampfbegriffe und Blasenkonzepte der Rechtspopulisten zu verwenden, so wie "woke Ideologie" oder "Eliten". Die Brave-New-World-Keule zähle ich auch dazu, die ist (außerhalb von X) wahrhaft unterirdisch. Denn im Gegensatz zu Ihrem rhetorischen Salto oben, wo Sie eine alberne Schlussfolgerung aus einer albernen Prämisse ziehen, die sowie kein Mensch vertritt, sprechen Sie hier im Chor mit Trump und Co., wenn Sie diesen Tratsch reproduzieren -- ob Sie es nun wollen oder nicht.
zum Beitrag22.03.2024 , 21:39 Uhr
Ja, was als höflich und anständig angesehen wird, ändert sich über die Zeit. Wenn ich auf meine Kinder schaue, ist das Mitdenken und Mitnennen der geschlechtlich Vielfältigen längst Selbstverständlichkeit. Die Kunst ist, nicht das abzuwerten, was bisher als höflich und anständig gegolten hat -- ebenso wenig wie die Menschen, die es in guter Absicht übernommen haben.
zum Beitrag22.03.2024 , 21:30 Uhr
Anrede ist wohl etwas anderes als Bezeichnung. Sie können ja nicht anstelle von "Herr" oder "Frau" "Divers" sagen. Und was was bedeutet, entscheidet heute (oder eines Tages) die Sprechergemeinschaft.
zum Beitrag22.03.2024 , 21:26 Uhr
Diese Schuhe sehen für mich absolut identisch aus.
zum Beitrag21.03.2024 , 08:09 Uhr
Die pauschalisierende Annahme, dass jedefrau, die gendert, ihre Sprachvarietät der Mehrheit aufzwingen möchte, ist Ideologie vom feinsten.
zum Beitrag20.03.2024 , 21:33 Uhr
"in vielen Wissenschaften faktisch unmöglich" Wenn dem so wäre, läge das im Bereich der Wissenschaftsfreiheit. Verordnen kann dx bayerischx Amtsschimmelx nur Amtsschimmelx-Deutsch. Aber Hugo hat unten nach belastbaren Quellen gefragt ... wir warten gespannt!
zum Beitrag20.03.2024 , 20:20 Uhr
... und schreim uns*inn uns*inn.
zum Beitrag19.03.2024 , 10:18 Uhr
Es ist schon ein Unterschied, ob ich als Verlag darauf darauf verzichte, weiter die Bezeichnung "Eskimo" zu verwenden, wenn ich weiß, dass einige Menschen so nicht bezeichnet werden wollen, und ob ich als Vater nicht möchte, dass meine Kinder unkommentiert das N-Wort lesen und vielleicht in ihren Sprachschatz übernehmen, weil sie sich nichts dabei denken -- oder ob ich als Staat Menschen, die "Krieg" sagen statt "Sonderoperation", ins Arbeitslager stecke.
zum Beitrag16.03.2024 , 11:41 Uhr
Unterstellen statt Argumentieren, Klittern statt kritischem Nachvollziehen, bequemliches Herausstellen von Einzelpositionen statt anstrengender gründlicher Analyse -- das ist einer der schlechtesten Artikel, die ich je gelesen habe. Er ist der Bedeutung des Themas unwürdig.
zum Beitrag16.03.2024 , 09:54 Uhr
"eine reiche, gut gebildete schwarze lesbische Transfrau" Sie benutzen ein extremes Bespiel, um Aspekte gegeneinander auszuspielen, die in der Realität nicht voneinander zu trennen sind. Als schwarze lesbische Transfrau haben Sie ein deutlich erhöhtes Armutsrisiko gegenüber der Durchschnittsbevölkerung, vgl. z.B. www.antidiskrimini...ublicationFile&v=3 Ihr Beispiel ist bewusst konstruiert, um bestimmte gesellschaftliche Ungerechtigkeiten unsichtbar zu machen. Wollen Sie wirklich auf dieser Basis den "echten" Marxismus verteidigen? Wenn dem so ist, kann mir dieser "echte" Marxismus gestohlen bleiben.
zum Beitrag16.03.2024 , 09:00 Uhr
"Aber die Konsequenzen sind doch nicht sooooo bedeutend" Diesen Satz kann ich nicht nachvollziehen. Frauen werden mishandelt, weggesperrt, im Kindsalter verheiratet, weil Männer meinen, sie seien ihr Eigentum. Trans Menschen werden ermordet, weil cis Menschen meinen, ihr Leben hätte nicht denselben Wert wie ihr eigenes, latina-press.com/n...an-transsexuellen/
zum Beitrag16.03.2024 , 08:46 Uhr
"Eine Praxis, die in Großbritannien zurecht verboten wurde" Unfug. Die NHS hat verkündet, dass Pubertätsblocker aufgrund momentan unzureichender Evidenz zu gesundheitlichen Folgen in Zukunft nicht mehr im Rahmen der Regelversorgung gezahlt werden. Laufende Behandlungen werden fortgeführt, und neue Behandlungen werden auch weiterhin innerhalb klinischer Studien möglich sein. Und die Behauptung, Butler habe "in Allianz mit dem medizinisch-pharmakologischen Komplex" einen Kampf um Symbolik geführt ist kein "Hinweis", sondern Verschwörungsgeraune, dass jenem um den sog. Kulturmarxismus in nichts nachsteht.
zum Beitrag03.03.2024 , 22:13 Uhr
Was ist mit jenen Menschen, die nie wirklich von anderen Parteien repräsentiert worden sind - Frauen, Migranten, Queers ... Klimabesorgte, Kulturschaffende, Studies, überhaupt Junge ... Medienpräkariat, Digitalpräkariat? Und über die die Grünen eine Menge wissen? Würden die nicht auch lästern können, dass die alten Parteien jahrzehntelang nur Tratsch über sie verbreitetet haben? Und? Gehen die hin und diffamieren in persönlichster Weise schwarz rot gelb? Nein. Was gerade passiert ist zersetzend. Und wo zersetzt wird, ist die braune Horde zur Stelle.
zum Beitrag21.02.2024 , 12:04 Uhr
Das glaube ich nicht. Es gab in der Linken Wut auf sie, weil sie bei vielen Gelegenheiten, z.B. in Talkshows, als Vertreterin der Linken auftrat, aber nur für Sahra Wagenknecht sprach und dabei Positionen der Partei komplett überbügelte. Es gab Wut auf sie, weil sie immer zur Stelle war, wenn es medienwirksam Programmatisches zu verkünden gab, das ihr in den Kram passte, ansonsten aber zu Parlamentsdebatten, Gremien, Abstimmungen regelmäßig nicht auftauchte, vgl. z.B. www.tagesschau.de/...bundestag-101.html Es gab Wut auf sie, weil sie in populären Monografien voller Vorwürfe über Missstände der Linken monologisierte, aber nicht für konstruktive Richtungsdiskussionen in der Partei zur Verfügung stand, vgl. taz.de/Neues-Buch-...enknecht/!5764480/ Es gab Wut über sie, weil sie regelmäßig populistische Legenden bedient und dabei die Wahrheit verdreht, wie es ihr beliebt bzw. nützt, vgl. www.rnd.de/politik...OF3DN4E2UETB4.html Nicht zuletzt gab es Enttäuschung und Verbitterung über sie, weil sie die zuerst vollmundig propagiert Sammelungsbewegung "Aufstehen!" später im Stich ließ, als es anstrengend wurde, vgl. taz.de/Nach-dem-Ab...nknechts/!5580846/
zum Beitrag20.02.2024 , 19:01 Uhr
"am Ende regiert aber trotzdem die Mehrheit über die Minderheit, auch wenn das Verhältnis 51 zu 49 Prozent ist." Nein, das ist eben genau nicht so, denn Ausgleich heißt, erst einmal Kompromisse zu finden, hinter die sich Mehrheiten der Repräsentanten (aus einer Partei oder mehreren Parteien) versammeln. Und die sind nicht roboterhaft einer Meinung, sondern vertreten ganz unterschiedliche Interessen. Außerdem gilt das Prinzip 'Unterstützt du mein Anliegen, unterstütze ich deines'. Was Sie beschreiben, sind Autokratien, in denen eine kleine Elite bestimmt, und in deren regierenden Parteien nur Schranzen sitzen, die alles beschließen, was ihnen vorgegeben wird.
zum Beitrag20.02.2024 , 11:50 Uhr
"das zeigt die Verrohung in der Debatte, die wir aktuell erleben" Wie es in dem Wald hineinschallt ... hat doch Frau Wagenknecht ihren festen Arbeitsplatz in der Verrohungsfirma, arbeitet gehorsam nach dem Firmenmotto 'persönliche Diffamierung statt sachlicher Argumente'. Zitat SW: "Für mich sind die Grünen die heuchlerischste, abgehobenste, verlogenste, inkompetenteste und gemessen an dem Schaden, den sie verursachen, derzeit auch die gefährlichste Partei, die wir aktuell im Bundestag haben." Ich hab die Nase gestrichen voll von dieser Sorte mediengeiler Schreihälse. Es ist nicht links, es ist nicht rechts, es ist nicht progressive, es ist nicht konservativ, es ist nur demagogisch - und zerstört unsere Gemeinschaft.
zum Beitrag20.02.2024 , 10:37 Uhr
Sie meinen so wie die Brexit-Abstimmung in UK? Und dann? Dann haben wir eine intransparent finanzierte Propagandamaschine das ganze Jahr am Laufen, vgl. www.deutschlandfun...da-luegen-100.html Demokratie ist auf Ausgleich und das gute Zusammenleben aller ausgerichtet. Dafür sorgt das Prinzip gewählter Repräsentanten. Demokratie ist nicht, dass 51% der Bevölkerung den anderen 49% ihren Willen aufzwingen. Oder was meinen Sie, wie es um völkerrechtliche Vereinbarungen wie der Flüchtlings- oder Menschenrechtskonvention stünde, wenn man einzelne Regelungen dem Volk zur Disposition stellte?
zum Beitrag17.02.2024 , 12:12 Uhr
Glückwunsch an die Griechen! Wär hätte das nach dem Ausgang der letzten Wahl gedacht ... Glückwunsch auch an Plakativ-taz, die es nach Jahren der Debatte darüber immer noch fertig bringt, den diskriminierenden und inhaltlich falsche Begriff "Homo-Ehe" zu verwenden (der bei der Verschlagwortung zudem dazu führt, dass ich unter "Mehr zum Thema" Artikel über US-amerikanische Erzreaktionäre finde statt über die Öffnung der Ehe in Slowenien oder Tschechien). Vielleicht mal Redaktionsleitfaden ändern? Mich jedenfalls kotzt es an - jedesmal.
zum Beitrag14.02.2024 , 18:46 Uhr
Wenn sich alle, die sich um Wahrheit, Anstand und gesellschaftliche Regeln bemühen, zurückziehen werden Teile des Internets zu einem Dunkelnetz mutieren, in dem gleichermaßen Verschwörungstheoretiker und Verschwörer gegen die gesellschaftliche Ordnung sich gegenseitig hochputschen sowie junge Menschen für ihren faschistischen Bürgerkrieg rekrutieren.
zum Beitrag14.02.2024 , 14:35 Uhr
Zusammen mit dem abstrusen "internationalen LGBT-Extremismus"-Gesetz besiegelt das "Dreckskerle"-Gesetz endgültig der Schritt vom Günstlings- zum Willkür-Staat.
zum Beitrag12.02.2024 , 16:00 Uhr
Ihrer Vereinnahmung des Begriffs "konservativ" für u.a. Position, die die verfasste Grundlegung unserer Gesellschaft in Frage stellen oder aktiv zu untergraben suchen, weise ich entschieden zurück. Sie ist Teil eben jenes propagandistischen Spiels der AfD, das rechtsextreme Positionen zu "konservativen" umzuetikettieren trachtet, indem es die Legende streut, die konservative Mitte hätte in den Volksparteien keine politische Heimat mehr. Aber nicht jeder, der bedauert, dass sich Deutschland unter massiver Zuwanderung verändert hat, und der sich wünscht, dass Politik die frühere bessere Situation widerherstellt, vertritt die Meinung, dass die Leben z.B. Geflüchteter nicht Wert sind, gerettet zu werden, auch wenn dies die Gesellschaft einiges kostet. Rechtsextreme und rechtsradikale Ideologie, wie sie sich gerade bei diesem Thema in den letzten Monaten gezeigt hat, ist eben nicht eine Teilmenge des Konservativismus.
zum Beitrag06.02.2024 , 20:26 Uhr
Sehe ich auch so. Wer auslädt ist zu faul zum Widersprechen. Kanzeln statt Canceln.
zum Beitrag29.01.2024 , 08:19 Uhr
JENS BERLIN 1965 ist der Meinung, dass wir diese Partei nicht brauchen. Ist seine Meinung auch Gegenstand der von Ihnen geforderten Toleranz, oder gilt die nur für Ihre eigene Meinung?
zum Beitrag28.01.2024 , 09:28 Uhr
Orientierung an den Bedürfnissen der Menschen im Land, gute Idee. Stattdessen haben wir jetzt noch eine weitere Partei, die über "die Menschen im Land" salbadert und dabei ein homogenes Kollektiv der Mehrheit fantasiert, zu dem "abgehobene Eliten", "migrantische Parallelgesellschaften" und "skurrile Minderheiten" nicht gehören - mehr noch: was letztere für ihr Leben wollen, sei jenseits von "Gerechtigkeit" und "Vernunft", sei einfach "irre". Wer wirklich Politik für die Menschen im Land machen will, wird sich der Komplexität der heutigen Gesellschaft stellen müssen. Das BSW demgegenüber bietet nur Simpifizierung und hohle Schablonen.
zum Beitrag23.01.2024 , 22:02 Uhr
Mag alles sein. Das Problem ist, dass die Durchsetzung der GDL-Forderungen mit der Brechstange die strukturellen Probleme (Arbeitsverdichtung, Sanierungsstau) auf Dauer nicht lindern sondern verschlimmern wird. Nach uns die Sintflut.
zum Beitrag19.01.2024 , 12:05 Uhr
"Der Wind dreht sich." Ja, eben. Das wird Herr Baumann schon noch merken, wenn's ihm um die Nase pfeift. Kein Fußbreit dem Faschismus!
zum Beitrag16.01.2024 , 08:06 Uhr
M. Söder: "Es ist falsch, Gendern zwanghaft zu verordnen. Es ist falsch, staatliche Vorgaben zur Ernährung zu machen. Es ist falsch, Drogen wie Cannabis freizugeben." Und ich sage, es ist falsch, dem AfD-Sprech und dem Trump-Fake hinterzulaufen. Die CSU will "gute Politik"? Dann soll sie gute Politik machen und aufhören, Machtkapital aus persönlicher Diffamierung und populistischen "Alles ist geht nieder"-Zaubersprüchen zu schlagen.
zum Beitrag13.01.2024 , 20:25 Uhr
Hier geht es erst einmal um das Wohl des Kindes und die Integrität der Familie, in der es aufwächst. Die sind mit zwei verheirateten Elterteilen gegeben. Es ist erstens nicht förderlich, wenn das Kind gleich in eine Patchwork-Situation zwischen zwei Familien hineingeboren wird, und zweitens ist es in vielen Fällen von den Beteiligten (einschließlich der Bio-Väter) auch nicht gewünscht. Aber sorgerechtlich eine neue Position zu schaffen, die auch Dreier-Konstellationen gerecht wird (z.B. kleines Sorgerecht), ist sicher auch für die Kinder gut.
zum Beitrag13.01.2024 , 13:58 Uhr
Aus Perspektive des Kindes ist es wünschenswert, eine Familie als festen Lebensmittelpunkt zu haben. Darauf zielten sämtliche Reformen des Abstammungsrechts seit 1969. "Biologischer Vater" und "Kind entziehen" stammt demgegenüber aus der Erzeugerperspektive, sprich "Meine Gene, meine Rechte".
zum Beitrag13.01.2024 , 13:50 Uhr
Ich hoffe, dass dieser Gesellschaft irgendwann wieder möglich sein wird, sachlich über konkrete Regelungen zu debattieren, anstatt Politiker zu diffamieren, deren Positionen man nicht teilt.
zum Beitrag12.01.2024 , 10:54 Uhr
Es ist leider ein verbreitetes Phänomen, dass radikale Atheisten unkritisch die Argumentation der religiösen Fundamentalisten übernehmen. Das meinte ich mit "das Wort reden". Diese Argumentation ist aber, ungeachtet der Absicht, die dahinter steht, immer gleich falsch. 1. Linguistisch ist "wörtlich nehmen" ein Paradoxon, denn (i) haben Wörter selbst keine uniforme Bedeutung, sondern repräsentieren ein Bedeutungsfeld; und (ii) komponiert die Sprache produktiv diese Wörter zu Sätzen und Aussagen, wobei produktiv heißt, dass etwas ausgedrückt werden kann, was noch nie zuvor ausgedrückt wurde. Sätze haben keine absolute Bedeutung, sondern müssen im sprachlichen und außersprachlichen Kontext, also relativ, interpretiert werden. Ohne diese Interpretationsleistung gibt es kein Verstehen. 2. sprechen wir hier im Fall der Bibel von Sprachen, die vor 2500 bzw. 2000 Jahren gesprochen wurden. Im Alten Testament gibt es nicht wenige Wörter, die nur ein oder zweimal auftauchen, und für die es außerhalb der Bibel keine historisch schriftliche Referenz gibt. Selbst die Septuaginta (ab ca. 250 v. Chr ), die älteste vollständige Übersetzung ins Altgriechische, zeigt oft Unsicherheit über die intendierte Bedeutung. 3. Bezieht sich der Bibeltext regelmäßig auf gesellschaftliche und kuturelle Phänomene, die heute nicht mehr existieren. Dafür existieren heute unzählige gesellschaftliche und kulturelle Phänomene, die in der Bibel nicht erwähnt werden. Eine "Anwendung" von biblischen Geboten auf die heutige Zeit ohne eine aktive und kreative Übertragung der alten Texte auf heutige Verhältnisse ist folglich unmöglich. 4. ist vieles innerhalb des gesamten Bibeltextes unvollständig, widersprüchlich, metaphorisch, andeutend, vage. Wie also soll man das "wörtlich nehmen", wenn man nicht tun kann, was man normalerweise täte, nämlich einfach nachfragen? Ergo: Wer behauptet, er nehme die Bibel wörtlich, der lügt. Wenn Sie ein gewiefter Atheist sein wollen, machen Sie sich diese Gleichung zu eigen.
zum Beitrag11.01.2024 , 20:53 Uhr
Und leider reden Sie damit Fundamentalisten das Wort. Übersetzung sind notwendigerweise immer auch Auslegungen. Die Vorstellung, Sprache wäre ohne Interpretation verstehbar - und spezieller noch: ein 2000 Jahre alter Text wäre nur durch die dort verwendeten Wort bereits in seiner intendierten Bedeutung erklärt, das ist nicht christlicher Glaube, das ist Zauberglaube.
zum Beitrag11.01.2024 , 20:38 Uhr
Jüdische Schriftgelehrte haben das Bild vom schwarzen und vom weißen Feuer. Dieses besagt, dass der (in historischen menschlichen Sprachen verfasste) Urtext der Bibel einen gewaltigen Auslegungsraum eröffnet. Wer glaubt, die Bibel sei Gottes Wort, muss noch lange nicht glauben, dass Sprache nicht interpretiert werden müsste, um verstanden zu werden. Jeder stinknormale weltliche Gesetzesparagraph zeigt, dass die Vorstellung, die wahre Bedeutung würde mit der Sprachform allein schon einfach so ins Hirn rieseln, Unfug ist.
zum Beitrag11.01.2024 , 20:24 Uhr
Nein. Das Thema ist eben gerade nicht die Rechtgläubigkeit von gestream(line)ten religiösen Lehren, sondern die historischen gesellschaftlichen Errungenschaften, auf deren Grundlage wir heute unser menschliches Zusammenleben gestalten. Und ich denke nucht, dass Sie behaupten würden, die Gesellschaft wäre vor 150, 350 oder 850 Jahren eine fortschrittlichere gewesen.
zum Beitrag11.01.2024 , 12:53 Uhr
„Weil man die Bibel als zentrale Autorität des Glaubens betrachtet, ist man an ein biblisches und damit antikes Weltbild gebunden“ Naja, die meisten Christen werden wohl die biblischen Texte als zentrale Autorität ihres Glaubens betrachten. Aber es macht durchaus einen Unterschied, ob ich den Auftrag dieser Autorität so verstehe, dass ich als Christ aufgefordert bin, Jesus nachzueifern (was immer das in einer modernen Welt heißen kann), oder aber so, dass ich mein Gehirn an bestimmte Leute abgeben muss, die mir ab dann zu jedem Popelkram sagen, was richtig oder falsch ist und was ich zu tun habe.
zum Beitrag10.01.2024 , 16:42 Uhr
Sorry, ich kann nicht erkennen, inwiefern sich die Kumulation von Stammtisch-Stereotypen in Gervais' Nummern über trans ("the new women, the ones with beards and cocks") sich gegen woke Communities richten sollte. Es ist und bleibt Tratsch.
zum Beitrag09.01.2024 , 21:48 Uhr
Lachen über Gruppe X ist der Porno der Tratschgesellschaft.
zum Beitrag09.01.2024 , 20:28 Uhr
Komisch, ich hab nie Angst vor Indoktrination oder musste diese anderen als dunkle Agenda unterstellen. Hatte ich auch unter Kohl & Konsorten nicht. Ich bin ja kein Eimer, in den andere reintun, was sie wollen. Und wenn Sie mediales Gendern als Zeichen von Totalitarismus werten, sollten Sie vielleicht mal nach China gehen und sich ansehen, was das eigentlich ist. Buzzword ... bingo!
zum Beitrag05.01.2024 , 20:27 Uhr
Sorry, aber mögliche Anwendungen in der Unterhaltungsindustrie sind Pillepalle. Es geht hier um Anwendungen im gesamten digitalen Bereich, z.B. automatisierte Filter in Social Media, die flugs mal alle Nicht-Normativen und deren Content an den Rand drängen. Es geht darum, dass sich Firmen öffentlichen Körperschaften anbuhlen, die ihre KI zur Entscheidungsunterstützung nutzen sollen. Das alles ist bestimmt nicht lustig, OpenAI ChatGPT ist demgegenüber eben nur ein Clown, der darüber hinwegtäuscht, um welche Tragweite es hier geht.
zum Beitrag05.01.2024 , 18:36 Uhr
'gewinnbringend' ist das Stichwort ... was sich monetär auszahlt, wird gemacht (werde). Was Europa braucht ist ein Gesetz, dass Firmen zu Transparenz über Trainingsdaten und Instruktionstraining zwingt. Sonst haben wir bald viele solche freidrehenden Hanswurst-Modelle, die Entscheidungen unterstützen oder sogar automatisch treffen: www.zeit.de/digita...ative-ki-rassismus
zum Beitrag27.12.2023 , 23:21 Uhr
Ach so? Sie kennen wohl alle Absichten von all jenen, die gendern?
zum Beitrag25.12.2023 , 16:01 Uhr
Fühlen Sie sich besser, wenn christliche Symbolik staatlich verordnet wird und Menschen, die sich dem nicht beugen, mit Entlassung und Geldstrafen gedroht wird? Ich kann nicht erkennen, was daran christlich sein soll.
zum Beitrag25.12.2023 , 10:44 Uhr
"Aber eine Gemeinschaft lebt davon, dass du mehr hineingibst, als du rausnimmst. Dadurch kann sie wachsen. Wenn die Menschen aber denken: Ach, ich werde Teil einer Gemeinschaft, da bin ich aufgehoben, da werde ich anerkannt und bekomme all das, was ich vorher von der Familie erwartet habe, dann geht es schief. " Eine Weisheit, die man eins zu eins auf die Gesamtgesellschaft übertragen kann. Danke für diesen Ein- und Ausblick, ein schöner Beitrag zum Fest der Liebe!
zum Beitrag24.12.2023 , 13:53 Uhr
Hat keiner behauptet. Strohmann.
zum Beitrag24.12.2023 , 13:52 Uhr
Es geht aber nicht darum, ob man dafür oder dagegen ist, bestimmte Traditionen zu bewahren. Es geht darum, dass freiheitliche Rechte beschnitten werden, dass Menschen sanktioniert und sogar bestraft werden, die bestimmte Werte nicht teilen. Religionsfreiheit bedeutet auch, von der Religion und Weltanschauung der anderen frei zu sein und zu bleiben. Es geht außerdem darum, dass neofaschistische und rechtspopulistische Bewegungen Traditionen kapern, um ihre Gesellschaft der Ungleichheit und Ungleichwertigkeit zu legitimieren. Dabei werden Menschen, die anders denken und leben, zu Feinden von Volk und Tradition erklärt. Auf deren Rücken kann man sich dann zum Retter der Nation stilisieren, dessen Marschgepäck die Geretteten gefälligst gutzuheißen haben. Apropos Marschgepäck: Würden Sie Ihre Schulkrippe von diesen Leuten hier verteidigen lassen? www.kleinezeitung....i-uniform-ins-kino Was glauben Sie, würde der Preis sein?
zum Beitrag23.12.2023 , 19:36 Uhr
Don Vitaliano ist ein Held. Italien wird Helden brauchen.
Und es heißt "Regenbogenfamilie" - übrigens auch im Italienischen. Es gibt keine "homo-", "hetero-" oder "bisexuellen" Familien.
zum Beitrag22.12.2023 , 23:28 Uhr
"dass wir eine unschöne Gesprächskultur haben" Ich glaube nicht, dass das je anders war. In meiner Kindheit schon habe ich erlebt, wie Familienfeste durch Debatten über politischen Themen zu später Stunde geplatzt sind. Ich glaube eher, dass sich der Fokus von Engagement und Leidenschaft stark verschoben hat - und auch das, was die Mehrheit als "anständig" betrachtet. Menschen z.B., die früher mit ausländerfeindlichen oder sexistischen Aussagen in lockerer Runde punkten konnten, wird heute regelmäßig Kontra gegeben. Gerade Ältere fragen sich dann, warum nicht mehr richtig sein soll, was früher richtig war. Und schon ist die Erzählung von Ideologie und Umerziehung da. Und es stimmt ja auch: alle erziehen sich gegenseitig immer. Nur wenn es einen selbst trifft, fällt's einem plötzlich auf.
zum Beitrag22.12.2023 , 22:32 Uhr
Sie haben natürlich recht. Der Wunsch, mit bestimmten Positionen nicht von z.B. Kollegen in eine bestimmte Ecke (ab)gestellt zu werden, hat mit dem Grundrecht auf freie Meinungsäußerung nichts zu tun. Aber: Wer von Staat oder Gesellschaft verlangt zu garantieren, dass er/sie unwidersprochen (!) in der Öffentlichkeit seine/ihre Positionen vortragen kann, torpediert eben jenes Grundrecht, oder nicht?
zum Beitrag22.12.2023 , 08:51 Uhr
Die reicht eben nicht. Denn Tiersegnungen z.B. können in festgelegten Formeln innerhalb eines Tier- oder Schöpfungsgottesdienstes erteilt werden. Da sind die Tiere also sogar besser dran als gleichgeschlechtlich liebende Menschen.
zum Beitrag20.12.2023 , 21:44 Uhr
Nun, der Papst Franziskus ist mir eigentlich recht sympathisch, denn er regiert prinzipiengetrieben. Das schützt ihn nach innen und nach außen. Und er weiß seine Akzente zu setzen. Ich glaube, die Blutgrätsche ist nicht sein eigenes persönliches Problem (er weiß schon, wo er steht), sondern die der anderen innerhalb seiner klerikalen Ämterpyramide, auf deren Spitze er balanciert. Was Uganda angeht, hat er sich (übrigend kurz vor seinem Besuch in dem Land) deutlich positioniert: www.katholisch.de/...on-homosexualitaet
zum Beitrag20.12.2023 , 21:30 Uhr
Sorry, das ist eine formalistische Blase, die die Lebenswirklichkeit katholisch aufwachsender und sozialisierter queerer Menschen und ihrer Familien (und übrigens auch ihrer Gemeinden) komplett negiert. Religions- und Kirchenzugehörigkeit ist kein Buchclub, den ich mal eben kündige, wenn mir das Angebot nicht mehr gefällt. Menschen sind in schwere Gewissenskonflikte gestoßen worden, manche Familien in die Zerreißprobe. Junge Menschen haben unter Druck schwerwiehende Entscheidungen getroffen, sind in den Zölibat oder manchmal auch in den Freitod geflohen. Viele Menschen haben ihr ganzes Leben für diese Kirche gearbeitet und mussten dabei zwanzig, dreißig, vierzig Jahre Partnerschaft und Liebe leugnen und verstecken. Also alle nur zu blöd zum Austreten?
zum Beitrag19.12.2023 , 23:52 Uhr
Ich vermute, das Problem des Vatikan ist vor allem der schmerzhafte Grätschschritt zwischen den mit zunehmender Geschwindigkeit auseinanderdriftenden regionalen Teilen bzw. ideologischen Fraktionen seiner Kirche. Zum Glück trägt man Talar, eine Hose würde das nicht aushalten. Aus ersterem kann man selbst dann noch smartes Gesäusel hervorzaubern, wenn es im Schritt schon knackt.
zum Beitrag13.12.2023 , 21:01 Uhr
Verleumdung Kontakvermeidung Diskriminierung Gewaltanwendung Vernichtung
Die fünf Stufen des Vorurteils, in: Gordon Allport, The Nature of Prejudice, 1954
Hut ab vor den Autor*innen für ihren Bericht aus der Hölle der Rechtgläubigkeit.
zum Beitrag12.12.2023 , 22:07 Uhr
Zu diesem Tag passt auch das Urteil des EGMR: www.deutschlandfun...erurteilt-104.html Dann können die Reaktionäre und Demokratieverstümmeler Tusk auch noch als "Spion der internationalen LGBT-Bewegung" beschimpfen. Er sollte diese Titel tragen wie Trophäen.
zum Beitrag12.12.2023 , 17:48 Uhr
Man kann nur hoffen, dass die Polen irgendwann mal genug haben von dem hysterischen Geplärre aus der PIS-Machtmissbrauch-Selbsthilfegruppe.
zum Beitrag04.12.2023 , 21:54 Uhr
Willkür gegen Menschen, die gesellschaftlich eh schon schlecht gestellt sind, als Ersatz für den Willen (und auch das Können), das Land zum Wohle der Bevölkerung zu regieren - das ist Ausdruck von Würstchenhaftigkeit. Würstchen salbadern über Männlichkeit, Ehre und Tradition, haben aber nichts anzubieten, was stark, lebendig und verbunden macht. Sie müssen der ganzen Welt mitteilen, wie sie gewalttätig sind. Dabei schlagen sie ausschließlich gegen Schwächere zu, fertigen Videos und Reportagen-Fiktionen davon an, die sie dann wahlweise mit Metalcore oder Propaganda-Sermon unterlegen. Tenor ist immer derselbe, dass nämlich Krieg sei gegen irgendwen, der irgendwie die Existenz von Volk, Land, Kultur oder Religion bedrohe. Diese Kulisse dient allen Würstchen zur Rationalisierung bzw. Verschleierung dessen, dass sie in Wahrheit nur feige und hinterhältige Taten begehen.
zum Beitrag04.12.2023 , 13:51 Uhr
Das ist, glaub ich, ein Missverständnis. Es geht dem Autor nicht darum, dass er zu wenig Hörer / Fans hat. Vielmehr geht es um das, worauf z.B. Sascha Lobo schon oft hingewiesen hat, dass nämlich politisch unliebsame Content-Creators in den digitalen Räumen von kleinen Hater-Horden niedergebrüllt werden, während die Follower / Unterstützer sich zurückziehen und schweigen. Und bitte, "Macht ne schöne Party mit Kindern, darauf steht ihr doch" in einen YouTube-Kommentar zu daddeln ist eben keine Kritik am künstlerischen Wert oder ein Statement zum eigenen Geschmack, sondern einfach nur Hate speech. Und die Frage ist, ob wir es ein paar wenigen jungen, idealistischen Aktivisten überlassen, die digitalen Räume zu verteidigen, oder ob die Mehrheit mal deutlich zeigt, wo der Hammer hängt und ihren Anspruch auf den öffentlichen Raum durchsetzt.
zum Beitrag03.12.2023 , 19:53 Uhr
Alice "the Splitbrain" Weidel sagt, sie sei nicht queer und nicht LGBT. Sie lebe nur mit einer Frau zusammen, die sie seit 20 Jahren kenne. Und Homophobie gebe es schließlich überall, da müsse man gelassen drüberstehen.
zum Beitrag30.11.2023 , 21:43 Uhr
Irrationalismus ist der gefährlichste Feind der Menscheit. Wenn wir ihm nicht zuvorkommen, wird er uns den Garaus machen.
zum Beitrag17.11.2023 , 15:58 Uhr
Da haben Sie einen Punkt, ich hab's glatt überlesen. Der Ausdruck "schwuler Sex" ist in diesem Zusammenhang ja wohl eine Farce. Wer bestimmt bei der taz eigentlich die Titel? Schämt euch!
zum Beitrag17.11.2023 , 11:23 Uhr
Hab mir das Paper angesehen. Der Teil mit der mehrfachen aber konvergenten Entstehung in separaten Evolutionslinien ist interessant. Der Rest besteht leider nur aus den üblichen adaptionistischen Spekulationen (Social bonding, Sex statt Adultizid, etc. pp.). Fun fact: Homophobie ist folglich widernatürlich und trägt zur Schwächung der sozialen Gemeinschaft und damit der Art bei.
zum Beitrag15.11.2023 , 13:42 Uhr
Es gibt kein Gesetz in Deutschland, dass Rechtschreibung oder die Kompetenzen darüber festlegt. Das sind alles nur Konventionen. Konventionen aber sind verhandelbar und Veränderungen unterworfen.
Der Journalist*innenverband wird solche staatlichen Eingriffe nicht hinnehmen.
zum Beitrag14.11.2023 , 23:02 Uhr
Gesellschaft ändert sich kontinuierlich, werte*r TCB362. Warten wir ab wohin. Es waren schon immer erst einzelne, dann Gruppen, dann Gesellschaftsteile, die sprachliche Neuerungen übernahmen und nutzten.
zum Beitrag14.11.2023 , 22:48 Uhr
Hier geht es auch um die Pressefreiheit: "festschreiben, dass in staatlichen und öffentlich-rechtlichen Institutionen wie Schulen, Universitäten und dem Rundfunk auf das Gendern mit Sonderzeichen verzichtet werde"
Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland Art 5 (1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
Ich hoffe, dass dieser feuchte Traum von der homogenen Volkssprache in Grund und Boden geklagt wird.
zum Beitrag13.11.2023 , 19:59 Uhr
Tja, Versöhnung schmeckt den rechten Polarisierungsgewinnlern nicht. Gut so, weitermachen!
zum Beitrag13.11.2023 , 15:23 Uhr
"mit dazu beigetragen, dass sich die Zahl der Austritte weiter erhöht hat" Es gibt viele Gründe für Kirchenaustritt, die Unglaubwürdigkeit der Kirche steht bei Katholiken an erster Stelle. Aber natürlich gibt es auch Gläubige, denen die Kirche zu modern ist/wird. www.domradio.de/ar...r-kirchenaustritte "mit der Botschaft der Bibel wirklich kaum noch etwas zu tun" Ach ja, am besten gründet sich jede/r seine eigene Kirche, denn heute weiß ja jede/r ganz genau, was biblisch ist und was nicht (und kann das übers Internet gleich noch der ganzen Welt mitteilen). Na dann: viel Erfolg! Sowohl beim deutsche Synodalen Weg wie auch bei der Weltsynode geht es ums Zuhören, ums Zusammenkommen, um die Begegnung. Tatsächlich wird damit ein neuer Weg eingeschlagen. Für Leute allerdings, die nur von oben gesagt bekommen wollen, was richtig oder falsch ist, ist das natürlich nicht wünschenswert.
zum Beitrag03.11.2023 , 15:06 Uhr
Mit der unfreiwilligen Werbung haben Sie hoffentlich recht. Jedenfalls ist heutzutage ja vieles im Netz verfügbar, und man kann als Autokrat nicht mehr einfach so Informationen verschwinden lassen, wie das früher mit analogen Medien der Fall war. Was die ungarische Bevölkerung angeht, sollte man m.E. nicht verallgemeinern. Immerhin ist 2022 die Volksabstimmung, mit der sich Orbán das von EU und zahlreichen Ländern inkriminierte Gesetz durch die Bevölkerung absegnen lassen wollte, in allen Punkten gescheitert (während Orbán im selben Wahl- bzw. Abstimmungsvorgang mit Zweidrittelmehrheit wiedergewählt wurde). en.m.wikipedia.org...ucation_referendum
zum Beitrag31.10.2023 , 20:57 Uhr
Nichts außer der üblichen Beschwörung des mulmigen Schwanens vom wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Niedergang. Evidenz = null. Zum wirtschaftlichen Aspekt eine gute Analyse von Georg Cremer: www.zeit.de/wirtsc...ik/komplettansicht Popgasbubble Sahra.
zum Beitrag26.10.2023 , 13:14 Uhr
Nach Sasha Lobo www.spiegel.de/kul...-9950-3b8accb611d5 jetzt auch Jan Böhmermann www.tagesspiegel.d...rzer-10684801.html Alice Schwarzer hat in der wild um sich schlagenden Verteidigung ihrer medial konstruierten Hybris jedes Maß und jede Sachlichkeit verloren. Schade.
zum Beitrag25.10.2023 , 17:20 Uhr
Wer spricht von "zulassen"? Ausgrenzung funktioniert fast immer informell. mannschaft.com/spo...erungsfreier-raum/
zum Beitrag25.10.2023 , 17:14 Uhr
Deswegen schrieb ich "heute". Es geht eben nicht um 1930 oder 1950.
zum Beitrag25.10.2023 , 17:11 Uhr
Sie machen sexuelle Minderheiten zu Sündenböcken für eine verfehlte Sozialpolitik, nur weil die Probleme der ersteren vergleichsweise einfach zu lösen sind, gemessen an den zweiteren. Willkommen im Reich des Rechtspopulismus. Sie schrieben wörtlich, dass die "Gender-Wissenschaft" (was immer das sein soll) "in Amerika für den Aufstieg von Donald Trump verantwortlich gemacht" wird. Also keine Rede von "falscher Priorätensetzung". Stattdessen Scapegoating.
zum Beitrag25.10.2023 , 17:03 Uhr
Ihre Ausführungen ändern an meinem Argument rein nichts: trans Frauen stehen unter größerem Druck. Sag ich ja.
zum Beitrag25.10.2023 , 00:25 Uhr
Ja nun, es gibt auch Heteros, die unter sich sein wollen. Regelmäßig z.B. im Sport. Schauen wir in 10 Jahren noch mal auf Ihren Post.
zum Beitrag25.10.2023 , 00:20 Uhr
"Die Gender-Wissenschaft – die die Philosophin [Butler] mit ihren Thesen vom sozial konstruierten Geschlecht zu einem Exportschlager gemacht hat – wird in Amerika für den Aufstieg von Donald Trump verantwortlich gemacht." Verfall von Industrie und Wirtschaft ganzer Regionen, sozialer Abstieg ganzer Schichten und Bevölkerungsgruppen, epidemischer Drogenmissbrauch .. im Ernst jetzt? Sie glauben diese Aussage intellektuellen Dünnpfiffs?
zum Beitrag25.10.2023 , 00:13 Uhr
Es kann aber auch einfach sein, dass trans Männer den gesellschaftlich akzeptierteren Weg gehen. Es gibt das Bild vom "weibischen Mann". Gibt es heute auch ein äqivalentes vom "männischen Weib"? Spricht jemand über die Gefährdung von Männerräumen, wenn trans Männer dazukommen? Davon, dass das Ende des Männersports heraufdämmert, wenn trans Männer sich zu Wettkämpfen anmelden? Klar ist, dass die Zahl der sich als trans Identifizierenden seit Jahren insgesamt steigt. Das ist nicht erstaunlich, denn das gesellschaftliche Bewusstsein für das Thema ist jung - ebenso wie eine gewisse gesellschaftliche Öffnung für trans Personen. Bei gleichgeschlechtlicher Orientierung hat man seit den 1980ern ähnliche Zunahmen beobachtet - und auch, dass sich die Zahlen später irgendwo stabil einpendelten. Was ist, wenn trans Frauen im Moment schlicht im Fortschritt zurückbleiben? Weil ihnen mit der Transition ein täglicher Kampf bevorsteht ... auf der Straße schon ein lackierter Fingernagel die eigene Gesundheit in Gefahr bringt? Wir warten auf wissenschaftliche Evidenz. Im Moment gibt es keine. Schwarzers im Brustton des überlegenen Wissen vorgetragene Begründung des Homosexualitäts-Ausweich-Reflexes ist reine Spekulation und bestenfalls parawissenschaftlich. Es gut und richtig, Fragen zu stellen. Aber ich habe es satt, dass Personen in ihrem gewohnten öffentlich-medialen Tratsch-Modus für die eigentlich Beteiligten die Antworten vorwegnehmen. A. Schwarzer hat viele trans Freund*innen? Super! Dann kann sie ja von einem ihrer zahlreichen Talkshow-Termine zurücktreten und eine ihrer Freund*innen schicken. So ginge echte Solidarität.
zum Beitrag24.10.2023 , 11:15 Uhr
So ist es. www.zeit.de/2019/4...nft-populismus-afd
zum Beitrag24.10.2023 , 11:09 Uhr
"Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität. Das sind linke Positionen." Jetzt gibt es statt Freiheit und Solidarität von der BSW "Vernunft" ... was wohl eine linkspopulistische Übertragung des Kampfbegriffs "gesunder Menschenverstand" ist, mit dem die AfD seit 10 Jahren eine schweigende, völkische Mehrheit beschwört und die gesellschaftspolitische Anliegen all derer vom Tisch zu wischen beabsichtigt, die ihrer Meinung nach nicht dazugehören. Aber während sich die AfD in die 1950er Jahre zurücksehnt, will Wagenknecht ja nur zurück zu den 1980ern ... und keine Sorge: Frauen müssen deshalb nicht zurück an den Herd und Homos müssen nicht zurück in den Schrank. Ouh Sahra, was hat dich nur so ruiniert?
zum Beitrag19.10.2023 , 15:58 Uhr
Man ist auch für Schäden verantwortlich, die man fahrlässig verursacht. Ich kann auch nicht in der vollen Tram meine rechte Faust ausfahren und mich hinterher drauf rausreden, ich hätte nicht darüber nachgedacht, dass ich so jemandes Gesicht treffen werde.
zum Beitrag19.10.2023 , 00:07 Uhr
Die "Entschuldigung für das unbeabsichtigte Verletzen von Gefühlen" ist die kleine, passiv-aggressive Schwester der Täter-Opfer-Umkehr. Nein, das Verbrennen von Symbolen der Emanziptationsbewegungen verletzt nicht persönliche Gefühle, sondern verletzt Personen in ihrer gesellschaftlichen Stellung - in ihrer Würde, ihrer alltäglichen Sicherheit, ihrer Gesundheit, ihrer gesellschaftlichen Teilhabe, ihren Chancen, nicht zuletzt in ihren Rechten. Der Vorgang ist politisch, er ist gesellschaftlich. Es ist ein Leichtes, die Sache rhetorisch so zu drehen, dass man "diese anderen" (oder auch die "Außenstehenden") als Menschen mit besonderer Empfindlichkeit darstellt, während man wieder nur, wie so oft, *über* sie redet. Es ist schwer und anspruchsvoll, *mit* Menschen zu sprechen, Verantwortung zu übernehmen für das, was man getan und gesagt hat - und Ausgleich zu schaffen für das, was man den anderen weggenommen oder zerstört hat.
zum Beitrag13.10.2023 , 12:34 Uhr
Soviel zu den Auswüchsen des Gut/Böse-Freund/Feind-Denkens: "Waldorf verbrennt das Woke-Monster" anthroposophie.hom...-das-woke-monster/ Über solch menschenverachtende Ideologie kotz ich im Strahl.
zum Beitrag10.10.2023 , 16:53 Uhr
Nachtrag: Eben beantwortete die Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Union u.a. die Frage nach dem Ausländeranteil unter den Tatverdächtigen queerfeindlicher Delikte. Demnach lag die Quote von Verdächtigen mit deutscher Staatsangehörigkeit die letzten Jahre stets über 80% (2022 z.B. über 83%). Der Anteil ausländischer Verdächtiger ist also leicht überproportional - Legitimation dafür, wie hier im Forum das Problem gleich mal eben ganz auf Flüchtlinge und Migranten abzuwälzen ist er keinesfalls. Das Gros der Täter stammt aus dem deutschen rechten Milieu. Link: dserver.bundestag....20/085/2008511.pdf
zum Beitrag07.10.2023 , 18:11 Uhr
Dann waren Sie offenbar auf den falschen CSDs - oder haben sich für das politische Rahmenprogramm schlicht nicht interessiert.
zum Beitrag04.10.2023 , 14:40 Uhr
Es geht um die "öffentlichen Feindbildmarkierung", steht ja groß und breit da. Es geht um unheilige rechte Allianzen, die mit durchaus faschistoiden Untertönen "Genderideologie" und "Wokeness" zu partikularen (oder sogar verschworenen) Strategien erklären, die angeblich das Ziel verfolgten, Volk und Gemeinschaft zu gefährden. Es geht darum, dass queere Personen von Vertretern ebendieser Allianzen öffentlich pauschal als Verfechter solcher "zersetzenden" Strategien dargestellt werden. Damit markiert man queere Menschen als Feinde einer fantasierten homogenen "Mehrheit" - und nimmt dabei billigend in Kauf, dass selbsternannten "Volksretter" Gewalt gegen diese Menschen als legitimes Mittel zur Verteidiger der angeblichen Mehrheit betrachten können. Letztlich sind diese Zuschreibungen aber nichts als die Fortsetzung von Vorurteil und Stigmatisierung queerer Menschen mit anderen Mitteln ... denn wenn sie schon im Sinne humanwissenschaftlicher Erkenntnis nicht mehr als minderwertig betrachtet werden können, so doch jetzt wenigstens als Leute, die Böses im Schilde führen ("die Mehrheit ideologisch umerziehen", "Kinder sexualisieren", "die deutsche Sprache zerstören" etc. pp.).
zum Beitrag28.09.2023 , 21:48 Uhr
"In der Regel wird nach einer irgendwie bunten, multi-kulturellen Sub-Kultur(!) gesucht." Diese Behauptung ist leider nur Klatsch und Tratsch.
zum Beitrag28.09.2023 , 19:57 Uhr
Wow, das gerade so populäre Studies-Bashing. Um zu recherchieren, dass es sich bei "Zwangsabilität" um eine wenig glückliche Übersetzung von "compulsory able-bodiedness" handelt, dürfte man kaum mehr als 20 Sekunden benötigen (wenn man es denn wirklich wissen will). Wie lange haben Sie dgg. gebraucht, um Ihren Kommentar zu schreiben? In Anschluss an Karl-Dieter Opp kann man nur sagen, dass es besser wäre, Gegenstände der Sozialwissenschaften mit "W5H75-1" oder "4-K3-yu" zu bezeichnen. Denn die Wahl von Fachbegriffen mit Nähe zu existierenden Alltagswörtern führt nur zu der Fehleinschätzung, man verstünde, was hier verhandelt wird, ohne sich mit der zugrundeliegenden Theorie oder der konkreten Forschung auseinanderzusetzen zu müssen. Mit demselben Herangehen könnte man aber auch die Physik als akademisch abgehoben und pseudowissenschaftlich kritisieren, da ja die Feldtheorie nur Unsinn über Felder erzählt (wo doch jede/r von uns ganz genau weiß, was ein Feld ist ... ich z.B. sitz grad auf meiner Bank und schau auf eins, also).
zum Beitrag23.09.2023 , 09:42 Uhr
Das mag ja formal so sein, aber sorry: diese formale "Wahlfreiheit" hat mit der Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen, die in freikirchlich organisierten, reaktionär-christlichen Familien und Gemeinschaften aufwachsen, nur wenig zu tun. Die Geschichten von Menschen, die als Jugendliche oder junge Erwachsene aus einem solchen Umfeld in die Fänge von selbsternannten Konversions"therapeutinnen" oder -"beratern" gerieten, füllen die Medien und mittlerweile ganze Bücher. Solange es diese authentischen Stimmen gibt, kann ich offizielle Verlautbarungen wie jenen der FeG nur als das übliche Piep-piep-piep-wir-haben-doch-alle-nur-lieb-Geschwurbel verstehen. "Wir kümmern uns um das Leid und die seelischen Verwundungen, die scharlatanische Umpolungsversuche in der Vergangenheit bei unseren jungen Anhängern angerichtet haben und übernehmen so Verantwortung" - das wäre mal ein Statement im Sinne einer Kirche Jesu.
zum Beitrag10.09.2023 , 10:29 Uhr
Ich gender wann und wo es mir gefällt. Und bin damit gerne Projektionsfläche für alle ("elitär", "woke", "weltverbesserungsuggerierend", "migrantenausschließend", "sprachverhunzend"), die aus welchem Grund auch immer eine nötig haben.
zum Beitrag04.09.2023 , 09:42 Uhr
Das ist ein sehr wichtiger Aspekt, den Sie anführen. Die Sanktionen werden dazu führen, dass die Infrastruktur des Landes noch weiter in die Abhängigkeit von radikalen Christianisten gerät, die jetzt schon allerorts in Uganda Schulen und medizinische Einrichtungen finanzieren. Und was wohl werden die westlichen Hass-Sekten den ugandischen Kindern predigen? Die Sanktionen sind billige Symbolpolitik, die eigentlichen Drahtzieher in den USA aber werden nicht beim Namen genannt. Das wäre wohl mit all seinen Konsequenzen im eigenen Land selbst Biden zu teuer.
zum Beitrag29.08.2023 , 18:50 Uhr
Das ist schön. Ich spielte auch auf den kolportierten Satz an, nicht auf Sie. Dass sich gleichgeschlechtliche Orientierung nur im Bett abspielte oder trans Sein nur in irgendwelchen ärztlichen Beratungszimmern ist eben jene Reduktion auf angeblich Privates oder Intimes. Doch das ist Quatsch. Es ist Teil der sozialen Person und somit immer da, wenn ich mich in der Öffentlichkeit bewege. Und dass darüber gesprochen wird, ist wichtig: Gerade junge queere Menschen sind großen inneren und äußeren Kämpfen ausgesetzt und brauchen die Sichtbarkeit der älteren Queers. Vielleicht kann man denen das einfach mal zugestehen und die Info überhören - so wie man jeden Tag 1000 Infos hört und überhört, weil sie einen nicht interessieren.
zum Beitrag29.08.2023 , 02:14 Uhr
"sexuelle Vorlieben"? Ich glaub das Problem ist nicht Überforderung, sondern Kontaktvermeidung als Ausdruck stumpfen Vorurteils. Ist denn die Partnerschaft der Personen aus Ihrem Umfeld bzw. deren partnerschaftliches Leben inmitten der Gesellschaft eine "sexuelle Vorliebe"?
zum Beitrag27.08.2023 , 18:31 Uhr
Ich schließe mich dem cis-Heten-Fanclub an, hab schon mal meine Poms rausgekramt. Macho! Macho! Gooooooo ... GO! Vielen Dank an Peter Weißenburger für die vielen schlaue Debattenbeiträge + alles Gute für die nächsten Projekte!
zum Beitrag27.08.2023 , 10:44 Uhr
"Psychiatrische Prüfungen, ob der Wunsch nach einem Leben im nichtgeborenen Geschlecht überhaupt legitim ist, darf es dann, so sieht das Gesetz es vor, nicht mehr geben" Das, die Legitimität des Wunsches, hat kein Psychiater jemals geprüft - und konnte es auch gar nicht. Begutachtet wurden Leidensdruck und vermutete Stabilität der Geschlechtsinkongruenz auf Grundlage der Selbstauskunft der trans Personen. Die rechtliche Begutachtungspflicht stammt aus einer Zeit, als man medizinisch Transgeschlechtlichkeit als unheilbare chronische Krankheit klassifizierte. Diese Beurteilung ist heute Geschichte, sie war aufgrund neuer wissenschaftlicher Evidenz unhaltbar geworden und wurde mit ICD-11 und DSM-5 angeschafft. Wenn man schon nach Legitimität fragt, dann doch bitte, auf welcher empirischen und normativen Grundlage also eine Begutachtung durch Psychiater legitim sein sollte. Die Frage nach der Legitimität des Wunsches offenbart demgegenüber diese krude Suppe, in der Medizinisches, Rechtliches, Moralisches und Ideologisches mit Dogmatismus und evidenzfreiem Geraune vermanscht wird - und aus der wir gegenwärtig praktisch täglich serviert bekommen. Zur Objektivierung des zu lösenden Problems trägt diese Suppe jedenfalls nicht bei ... im Gegenteil.
zum Beitrag25.08.2023 , 09:40 Uhr
Die Selbsterklärung ersetzt ja die frühere Praxis mit Gutachtern (wie sie im alten Transsexuellengesetz geregelt war). Das ändert aber nichts in der Sache: Wie früher die Gutachter, quasi an deren Stelle, erklären Sie die Übereinstimmung Ihrer Geschlechtsidentität mit dem nun gewünschten Eintrag. Der Staat besteht hier also weiterhin auf einer qualifizierten Aussage über die Übereinstimmung von Person und Eintrag, was m.E. völlig richtig ist (der Sache nach). Durch das SBGG werden die Betroffenen nun selbst zu dieser Aussage qualifiziert, was auch richtig ist (gesellschaftspolitisch). Zum Vergleich: Es ist etwas anderes, ob Sie beim Standesamt einfach Ihren Austritt aus Ihrer bisherigen Kirche erklären (wie es Praxis ist), oder ob Sie dort erklären (was in diesem Kontext natürlich nicht gefordert ist), dass die von Ihnen gewünschte Konfessionslosigkeit mit Ihrem (a)religiösen Leben und Ihrer weltanschaulichen Überzeugung übereinstimmt. Zu den Quoten: Der jetzt beschlossene Entwurf enthält einen Passus, der eine nachträgliche Neuberechnung von Quoten nach Änderung des Geschlechtseintrags von den in ein Gremium Berufenen ausschließt. Zum Zusammengereimten: Es wurden und werden gerade wohl mit Milliarden von Aufmersamkeitsminuten Missbrauchsszenarien fantasiert und haarklein diskutiert, auch von Seite der Medien. Wenn nur ein Bruchteil davon darauf verwendet würde zu verstehen, um was es rechtlich bei diesem Gesetz eigentlich geht, wäre der gesamten Gesellschaft geholfen.
zum Beitrag25.08.2023 , 00:24 Uhr
Man lässt sich nicht "als Frau eintragen", sondern erklärt, dass die beantragte Änderung der eigenen Geschlechtsidentität am besten entspricht. Außerdem haben Änderungen des Geschlechtseintrags nach der Besetzung eines Gremiums keine Veränderung der Quote zur Folge. Entsprechend Zusammengereimtes mag vielleicht absurd erscheinen, tatsächlich absurd ist aber das Zusammenreimen selbst.
zum Beitrag24.08.2023 , 19:49 Uhr
Jetzt müssen Sie nur noch erklären, warum einige ihren Klassenkampf gegen Migranten und Flüchtlinge, gegen Frauen, gegen Queers und gegen Juden führen.
zum Beitrag23.08.2023 , 23:57 Uhr
Wie wär's mit einer Warnung vor der Warnung? "Der nachfolgende Warnhinweis enthält Passagen, die als bevormundend / umerziehend / linksgrünversifft betrachtet werden." Das Nachfolgende muss ja dann keiner lesen. Es sei denn natürlich, man möchte in den Empörie-Klatschspalten der Online-Gazetten ganz vorne mithalten und nimmt dafür eine Blutdruckkrise mittleren Schweregrads in Kauf.
zum Beitrag23.08.2023 , 23:25 Uhr
Oh, Eltern können mit voller Rückendeckung des Gestzes mit ihren minderjährigen Kindern noch sehr, sehr, sehr viel mehr machen, ohne dass sich die Kinder dagegen wehren können. Davon abgesehen fällt dieses superschlimmste aller Tür-und-Tor-et-cetera-pp wohl auch unter die oben genannte Rubrik "Drohszenarien und Missbrauchsmöglichkeiten, die nicht auf empirischen Anhaltspunkten beruhen“. Schade.
zum Beitrag21.08.2023 , 00:12 Uhr
Die Schlechterstellung von Lebens- ggü. Ehepartnern wog einiges schwerer, wie sich an zahlreichen Urteilen der obersten Gerichte zwischen 2001 und 2016 zeigen lässt, die diese Schlechterstellung nach und nach (und aufgrund mühsamer und oft Jahre dauernder Klageverfahren durch Paare) beseitigten. Dieser offensichtliche Strukturfehler der Lebenspartnerschaft, d.h. Nicht-Offenheit für gemischtgeschlechtliche Paare, war kein bloßes Manko aufgrund mangelnden Willens oder Geschicks, sondern war expliziter politischer Wille: Man wollte um jeden Preis gleichgeschlechtliche Paare aus der Ehe ausgegrenzt halten.
zum Beitrag13.08.2023 , 00:37 Uhr
Na, is doch schön, dass über zwei Personalien (eine davon historisch) wahres Herz und wahre Seele der Partei erkannt sind.
Muss man keine Parteiprogramme lesen, keine Anträge der AfD in Bundes- und Landtagen verfolgen, keine Aussagen aktiver AfD-Politiker in der Öffentlichkeit kennen.
So geht Politik heute. Schöne bunte Bilder.
zum Beitrag09.08.2023 , 21:28 Uhr
Nachtrag: taz.de/Kriterium-f...ellt-weg/!5879800/
zum Beitrag09.08.2023 , 21:21 Uhr
Nach geltendem EU-Recht ist die sexuelle Orientierung von den Mitgliedsstaaten als Fluchtgrund anzuerkennen, wenn Angehörigen dieser sozialen Gruppe bei der Rückkehr in ihr Heimatland schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen (übrigens auch von nicht-staatlicher Seite, wie z.B. durch Milizen oder religiöse Gerichte) drohen. Vgl. Darlegung der Magnus-Hirschfeld-Stiftung, mh-stiftung.de/202...aet/#Anerkennung01 Im konkreten Fall ist es schwierig, den Sachverhalt nachzuvollziehen, weil der Asylantrag der Tunesierin ja in Schweden gestellt und abgelehnt wurde und ihr Grenzübertritt nach Deutschland damit wohl nicht rechtens war. Es kommt in verschiedenen europäischen Staaten immer wieder vor, dass queere Flüchtlinge abgelehnt werden, weil ihre Homosexualität ("Der Antragsteller sieht gar nicht schwul aus", eines vieler unrühmlicher Beispiele aus Österreich) oder die damit verbundene Verfolgung im Heimatland angezweifelt werden. Immerhin hat die Ampel-Regierung mittlerweile die skandalöse, bereits 2013 vom EuGH als rechtswidrig eingestufte Praxis unterbunden, wonach queere Asyl-Antragsteller in der Vergangenheit mit dem Hinweis abgelehnt wurde, sie könnten ihre sexuelle Orientierung im Heimatland ja "diskret" ausleben. Der EuGH hat damals geurteilt, dass die sexuelle Orientierung ein nicht abtrennbarer Teil der sozialen Person ist.
zum Beitrag02.08.2023 , 14:47 Uhr
Forts. Und wie anders sollen die Menschen denn bitte ihre Anliegen und Nöte artikulieren wenn nicht über symbolische Praxis (CSD), sektionale Strukturen (LSVD, SPDqueer, etc.) und medial konstruierte Identitäten ("community")? Vorschläge?
zum Beitrag02.08.2023 , 14:44 Uhr
"nur weil sie ähnliche sexuelle Vorlieben haben" Dass man Menschen nicht auf das reduziert, was sie im Bett treiben, heißt vor allem, dass man hetero/lesbisch/schwul/bi nicht auf das reduziert, was Menschen im Bett treiben. Es geht darum, dass ich mit meinem Partner in die Kirche, zum Firmen-Sommerfest oder ins Fußballstadion gehen kann und dass wir dort selbstverständlich als Paar wahrgenommen werden wie jedes andere auch. Und ich möchte dort weder sexualisiert werden (indem andere fantasieren, was wir im Bett treiben), noch meine Gesundheit oder die meines Partners riskieren (nur weil jemand meint, er könnte uns wg. eines Merkmals abwerten, beleidigen oder uns eins in die Fresse geben). Wie Gesine Schwan gesagt hat: Kollektive Identitäten sind die Pest. Stimmt. Diese Feststellung allein führt aber nicht weiter, wenn man nicht betrachtet, wie diese Identitäten zustandekommen. Schon das Wort "homosexuell" ist eine externe Zuschreibung der sog. Mehrheitsgesellschaft, die die kategorisierte Minderheit sexualisiert. Die Eigenbezeichnungen "lesbisch" und "schwul" waren emanzipatorische Antworten darauf, die sich in dieser ihrer Aneignung von öffentlicher Sprache der Reduzierung auf das Sexuelle widersetzten. Meine Liebe, meine Partnerschaft, meine (Wahl-)Familie - das ist alles unabtrennbarer Teil meiner sozialen Person, und es ist immer da, wenn ich die Wohnung verlasse. Und das alles ist hetero, lesbisch, schwul, bi - und eben auch sehr viel mehr als Sex. Es stimmt, dass das noch immer nicht begründet, welche Rolle ich gesellschaftlich einnehme, welche Werte ich teile, wie ich politisch ausgerichtet bin (das ist übrigens für alle kollektiven Gruppenidentitäten so, auch für "die Arbeiter" oder "die Senioren"). Es wäre aber ein Trugschluss daraus zu folgern, dass hetero/lesbisch/schwul/bi nicht gesellschaftlich oder nicht politisch wären. Sie sind es in höchstem Maße, zumindest solange es Diskriminierung und Gewalt auf Basis dieser zugeschrieben Identitäten gibt.
zum Beitrag31.07.2023 , 08:35 Uhr
Ach, wie wird Ihnen das vom CSD aufgedrängt? Würd mich mal interessieren. Kriegen Sie CSD-Postwurfsendungen mit bauchfreiem Seite-1-Bild nachhausegeschickt? CSD ist Emanzipation. Emanzipation fragt nicht um Erlaubnis. Zudem ist es ein nazisstischer Kurzschluss, dass alles, was in der Öffentlichkeit sichtbar wird, sich an mich richtete. Es geht beim CSD cor allem auch darum, dass queere Menschen *füreinander* sichtbar werden ... z.B. um wieder mal zu erleben, "So viele sind wir!" Und interessant ist immer auch, dass Außenstehende oft nur an schrillen Queens und aufreizenden Fetish-Anhängern hängenbleiben. Die anderen 95% unauffällige Teilnehmer einschl. "Schüler für LGBT", die Regenbogenmamas und -papas mit ihren Kindern, die christlichen Gruppen... die sind einfach nicht so ergiebig für die Bestätigung eigener Vorurteile.
zum Beitrag29.07.2023 , 17:40 Uhr
Mhmm, ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie meinen, dass Kindern in Land A ihre zweite Mutter rechtlich aberkennen zu lassen ein angemessene Reaktion auf einen überzogenen medialen Hype von LGBT in Land B ist. "In den vergangenen Jahren gab es auch viele Likes und positive Kommentare. Seit 2 Jahren ungefähr nehmen aber die Dislikes und gehässigen Kommentare zu." Und? Das werden kaum die gleichen Nutzer sein, die mittlerweile nur leider völlig genervt von CSD und Regenbogen sind. Das Problem ist eher, dass diejenigen, die immer schon feindselig waren, es neuerdings ungehemmt in den Äther raushauen. Diese Konfrontation mit einer neuen Qualität von Hass und Verrohung, das geht nicht nur Queeren so, sondern auch Frauen generell in der Öffentlichkeit (Journalistinnen, Wissenschaftlerinnen), Politikern männlich wie weiblich etc.
zum Beitrag29.07.2023 , 00:22 Uhr
"Niemand redet so viel über LGBT wie Rechte, Militante und Autoritäre." Sehr gut auf den Punkt gebracht. LGBT Menschen haben an sich kein Problem damit, wer sie sind. Es sind diejenigen, die besessen sind von der Eigenart anderer (vielleicht haben sie selbst ja zu wenig davon?), die die Probleme schaffen. Und der Großteil der LGBT Menschen wird in traditionelle Familie geboren wie alle Menschen, da können sich die Orbáns und Melonis heulend in die Faust beißen - das wird trotzdem so bleiben. In diesem Sinne: Mütter, Väter, Schwestern, Brüder, Großmütter und Großväter aller Länder, vereinigt euch und jagt diese Zunft geiler Voyeuristen und Empöristen zum Teufel!
zum Beitrag27.07.2023 , 19:03 Uhr
Es geht eben vielen um eine kirchlich abgesegnete Schablone, nicht um Gott oder die Botschaft des Jesus von Nazaret. An einer Schablone darf man nicht kratzen.
zum Beitrag25.07.2023 , 00:48 Uhr
Egal, was passieren wird auf diesem Planeten - Minderheiten werden daran schuld sein (oder die, die sich für diese einsetzen). Nur mal als Denkanstoss.
zum Beitrag24.07.2023 , 23:11 Uhr
Vox hat angekündigt, auf Landesebene die Ehe für alle, die Adoption für gleichgeschlechtliche Paare sowie Diskriminierungsschutz rückgängig machen zu wollen. Das beträfe um die 3 Mio. Menschen. In Vox-regierten Bezirken wurden Filme und Theaterstücke zensiert, die queeres Leben thematisieren. LGBT-Rechte sind die jüngsten Minderheitenrechte, und sie werden von Faschisten und Reaktionären zuerst angegriffen. Regenbogenfahnen sind dabei nur Symbolik Auf der anderen Seite steht, dass in Spanien in den letzen zwei Jahrzehnten die Unterstützung von LGBT in der Bevölkerung so hoch ist wie kaum irgendwo in Europa. Die Ehe für alle genießt dort eine traumhaft starke Zustimmung. Entsprechend frequent wird über regionale Vox-Auswüchse gegen LGBT berichtet.
zum Beitrag22.07.2023 , 23:28 Uhr
Was ist? Fällt der sonst so eloquenten taz-Kommune nichts ein dazu? Ich mach mir da keine Hoffnung. Sollten sie irgendwann in Europa wieder mit brennenden Fackeln durch die Dörfer ziehen, um die Häuser der "Andersartigen" niederzubrennen, werden die Linken und die Gemäßigten, bis auf wenige Ausnahmen, die Köpfe einziehen in der Hoffnung, dass sie selbst davonkommen. So war es schon einmal. Nur - diesmal ist die Bedrohung global. Und global wollen auch heute nur die Wenigsten ihr ins Gesicht sehen.
zum Beitrag17.07.2023 , 21:18 Uhr
Mhmm ... ich glaube, hier ging es nicht darum, Erkenntnisse über Sonneberg und die Sonneberger zu gewinnen. Hier ging es um Emanzipation, und Emanzipation heißt, ungefragt Räume zu besetzen. Das Trio von Pricilla, Königin der Wüste, fährt nicht im Fummel durch die australische Wüste um herauszufinden, ob Minenarbeiter tolerant sind, sondern weil sie sich von diesem sehr großen Teil ihres Landes nicht einfach ausschließen lassen. www.youtube.com/watch?v=OroiRWIR2gQ www.youtube.com/watch?v=ZreZzV7y18Y
zum Beitrag17.07.2023 , 00:21 Uhr
Und was genau ist Ihrer Meinung nach der Grund dafür, dass dieses Wochenende 10 Männer in Bayreuth 6 Teilnehmerinnen des CSD bespuckt und nach diesen getreten haben? Angst? Mangel an Stille, Platz, Zeit? Und bei dem jungen Mann, der in Kreuzberg ein schwules Paar zu Boden prügelte? Mangel an Geld für persönliche Freiräume?
zum Beitrag16.07.2023 , 22:27 Uhr
Sorry, auch dies hier "Dieser individualisierte Wettbewerb, das Herabschauen auf die anderen" und die, "die 'oben sind'" ist mir zu sehr "gefühlte Wahrheiten über Kollektive, von denen wir genau wissen, dass es sie gibt (auch wenn uns grad persönlich niemand einfällt)". Sie wollen das rohe Bürgertum mit Wohlstand zähmen, damit es nicht mehr so wütend sein und alles misshandeln muss, was irgendwie anders ist? Erzählen Sie das mal queeren Menschen in Uganda. Aus meiner Sicht legt der Autor eine Zick-Zack-Rosinenspur durch ein hochkomplexes, historisch durchwurzeltes und versteintes Feld, und ich weigere sie zu picken, seine "wir", "sie", "wer", "die". Und Ihre pick ich auch nicht.
zum Beitrag16.07.2023 , 09:31 Uhr
Okay, also junge Männer gehen reflexartig queere Personen klatschen, weil sie Leidtragende einer gesellschaftlichen Zerrüttung sind? Und Politiker zerrüten die Gesellschaft, indem sie Geschenke an Minderheiten austeilen, während sie die Mehrheit aushungern? Abgesehen von all den historischen Verkürzungen und Verzerrungen (und dem Fehlen jeder internationalen Perspektive!) - wirklich erschreckend finde ich, dass der Autor kritiklos einem Dualismus Volk vs. Elite auf der einen Seite sowie dem Dualismus gruppenlose universale Mehrheit vs. gesellschaftslose partikulare Minderheit auf der anderen Seite das Wort redet. Der Rechtspopulismus hat offenbar ganze Arbeit geleistet, denn er hat seine Kategorien durchgedrückt. Und mir graut vor dem Linkspopulismus, der hier als Antwort darauf beschworen wird.
zum Beitrag12.07.2023 , 22:55 Uhr
Diese Leute haben aus Machtgeilheit dem Konservativismus das Herz herausgerissen. Jetzt sind sie die Anbeter und Vollstrecker eines Zombies. Und als solche benutzen sie "think of the children" als Beschwörungsformel in ihrem Voodoo: www.theguardian.co...servative-families
zum Beitrag11.07.2023 , 16:20 Uhr
"Kriegskommunismus" Mir ist nicht klar, wie sich diese links-autoritäre Politik in ihrer Legitimation von rechts-autoritärer unterscheiden soll. Auch die rechts-autoritäre beruft sich auf eine "sehr große Koalition" oder Mehrheit, welche sie dann aber dazu in die Pflicht nimmt, um z.B. die Klimakrise für nicht existent zu erklären oder Sprech- und Leseverbote in Schulen zu verfügen. Ist diese Büchse des befehlenden Herrschens erst einmal geöffnet, so fürchte ich, zerfallen die demokratischen Staaten in ein linkes und ein rechtes Lager, zwischen denen keine internationale Einigung mehr möglich ist. Ich finde immer noch, dass die elementare Legitimation einer demokratischen Regierung darin besteht, dass sie sich in allen Entscheidungen um gesellschaftlichen Ausgleich bemüht - auch in Krisenzeiten. Dieser Ausgleich mag zwar z.B. während der Coronakrise nicht immer gelungen sein, aber Absicht und Anspruch waren vorhanden.
zum Beitrag08.07.2023 , 15:25 Uhr
Der letzte Absatz trifft genau den Punkt. Das Problem ist doch auch, dass jede diffamierende Äußerung, jeder Retweet einer Hass-Botschaft, jeder Unflat so viel mediale Aufmerksamkeit und somit Öffentlichkeit bekommt. Soviel Zuwendung hat der nervös zuckende und reflexhaft klickende Finger eines Nmecha nicht verdient. Geben wir lieber den vielen Spielern und Fans eine Stimme in der Öffentlichkeit, die sich tagtäglich solidarisch erklären und verhalten.
zum Beitrag26.06.2023 , 15:16 Uhr
Das war schon mal anders, z.B. noch 2014 mit über 100.000 Teilnehmern bei der Istanbul Pride, vgl. joemygod.blogspot....bul-pride.html?m=1 Das war noch bevor Erdogan LGBT als Sündenbock auserkoren hat, den er billig dämonisieren kann, um mit reaktionären Kräften im Rücken seine Machtbasis auszubauen.
zum Beitrag19.06.2023 , 09:02 Uhr
"Soros habe 'ein Vermögen für den Versuch ausgegeben, die Ereignisse, einschließlich Wahlergebnissen, zu beeinflussen'" Hört, hört! Neues von Ungarns Troll-Politik. truestoryaward.org/story/88
zum Beitrag15.06.2023 , 14:30 Uhr
Die Leser*innen sind nun mal Drag-Performer, und die Ankündigung richtet sich an Eltern. Wenn, dann kann man sagen, dass die Abfassung der Ankündigung in der gegenwärtigen Situation jedenfalls nicht klug war, in der Rechte nach jeder Gelegenheit Ausschau halten, queere Mensche zu verleumden und zu diffamieren.
zum Beitrag10.06.2023 , 14:15 Uhr
Tolerieren heißt nicht Nicht-Kritisieren. Und "schon krass, ich finde es vor allem enttäuschend" ist auch eine Meinung. Tolerieren Sie sie? Was die "Kernkompetenzen" betrifft - da sollen also die Sorge um Ausgegrenzte sowie die Bewahrung der Schöpfung nicht dazugehören? Seltsames Verständnis von Christentum ...
zum Beitrag10.06.2023 , 13:53 Uhr
So kann man leicht dahertratschen, wenn man selbst in jede Kirche gehen kann und dort selbstverständlich aufgenommen wird. Wenn das Zugehen auf Menschen, die bisher ausgegrenzt waren, Zeitgeist ist, so muss ich mein altes Stoßgebet wiederholen: "Herr, gib uns Zeitgeist!"
zum Beitrag07.06.2023 , 15:26 Uhr
Vielen Dank für diesen informativen, sorgfältigvrecherchierten Artikel. Die Entwicklungen in den USA sollten uns eine Warnung sein. Dorothee Bär und andere DeSantis-Höflinge fangen hier gerade an zu üben, wie man auf dem Rücken von Minderheiten seinen politischen Allerwertesten rettet, wenn die eigene bürgerlich-konservative Vision von Gesellschaft zu einer hohlen Kapsel vertrocknet ist.
zum Beitrag01.06.2023 , 09:02 Uhr
Sie liefern ein Zerrbild, von hinten bis vorn mit falsche Aussagen durchsetzt. (i) Die frühen Christen (bis zur staatlichen Vereinnahmung des Christentums durch die Römer) waren vieles, aber sicher nicht gewalttätig. (ii) Sie verwischen, dass man historisch zwischen den jeweilig herrschenden weltlichen Mächten/Strukturen, den Kirchen und dem Bekenntnis/Glauben unterscheiden muss. (iii) Es gibt zahlreiche staatliche/föderale/kommunale Anlaufstellen und weltanschaulich neutrale Vereine, die Sektenopfer beraten. Es ist nicht hilfreich, Christen pauschal anzugreifen, indem man ein Zerrbild ihrer Geschichte als "Geschichte von Gewalttätern" erzählt. In vergleichbarer Weise greifen nämlich die christlichen Extremisten homosexuelle Menschen an, indem sie ihre Geschichte als "Geschichte der Sodomiter" erzählen. Gegenhass ist auch Hass, Gegenpropaganda ist auch Propaganda. Die wahren Mittel gegen Hass und Propaganda sind Aufeinanderzugehen und unermüdliche sachliche Differenzierung.
zum Beitrag30.05.2023 , 21:25 Uhr
Ihren Universalismus in Ehren, aber es gibt nunmal Christen und Christen. Und töten kann man auch ohne Steine, z.B. durch Ausschluss aus Familien und der Gesellschaft, Verdammung zu Obdachlosigkeit und Armut, Ausschluss aus der medizinischen Versorgung - und nicht zuletzt durch das konzertierte Bewerben von Kriminalisierung und absurder Strafmaße. Das irre Dogma "Homosexualität ist Sünde" hat unzählige Menschen getötet, und es tötet noch immer.
zum Beitrag30.05.2023 , 09:20 Uhr
"Ugandas Präsident Yoweri Museveni rief im Februar ein Expertenkommitee ein. Darin waren Ärzte, Genertiker und Psychologen. Sie erklärten ihm, Homosexualität und Transidentitäten seien wie eine Krankheit, die sich korrigieren lasse." Früher hielt man sich Hofschranzen. Heute hält man sich Gutachter. Historie des Kontrafaktischen ...
zum Beitrag22.05.2023 , 23:12 Uhr
Gegen diese Einschätzung ist nichts zu sagen. Uch verstehe nicht, wie man sich in solchen Zeiten selbst so ein Ei legen kann.
zum Beitrag22.05.2023 , 22:59 Uhr
Ich unterstelle Ihnen auch gar nichts. Mir geht's um diese ständige Irrationlisierung der Debatte, um die Umdeutung von Befürchtungen in vermeintliche Fakten, um das Vermischen von Dingen, die nicht zusammengehören. Beispiel: Monatelang wurde (auch hier) die urbane Legende vom schottischen Sexualverbrecher erzählt, der flux sein Geschlecht wechselte, um in ein Frauengefängnis verlegt zu werden. Nonsense und Panikmache, nichts davon hat so stattgefunden. Dann der beliebte Verweis auf umstrittene Behandlungsmethoden von trans Jugendlichen - die mit dem Selbstbestimmungsgesetz rein gar nichts zu tun haben. Das Gesetz regelt ausschließlich den Personenstand. Das wissen Sie doch, oder? Und Sie werden vielleicht verstehen, dass Ihre spontane Assoziation von Pädosexualität mit dem Kampf um sexuelle und geschlechtliche Selbstbestimmungsrechte bei mir viele böse Erinnerungen weckt. Von den "Verführung der Jugend"-Legenden der §175-Verfechter über die klerikale Legende vom homosexuell-seilschaftenden schwarzen Schaf, das allein für den Kindesmissbrauch in der Kirche verantwortlich sein sollte, bis zum 2017 medial gehypten Generalverdacht, Schwule wollten nur Kinder adoptieren, um sie zu missbrauchen, hat man die Pädo-Verleumdung gegen Homo-Rechte in Stellung gebracht. Und jetzt geht es mit "Grooming"-Legenden gegen trans Rechte. Was die "Schleimspur" betrifft ... hier geht es längst nicht mehr nur um eine verantwortungsvolle, sachliche Debatte. Hier geht es darum, dass eine international durchorganisierte und durchfinanzierte Gruppe von Reaktionären mit einem beachtlichen medialen Aufgebot an Propaganda versucht, die Uhren zurückzudrehen und uns unsere hart erkämpften Rechte wieder wegzunehmen, um die alte Gesellschaft der Ungleichheit wiederherzustellen. Und in diesem Kampf um die Macht und die Zukunft meiner Kinder zähle ich auf Sie!
zum Beitrag22.05.2023 , 16:59 Uhr
Sie wollen allen Ernstes einen irren politischen Vorstoß von Einzelpersonen und einzelnen regionalen Parteiverbänden vor 40 Jahren mit dem regulären Gesetzgebungsverfahren für das Selbstbestimmungsgesetz 2023 gleichsetzen, das auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts sowie auf eine Intiative des Bundesrats zurückgeht, zu dem über Jahre unterschiedliche Experten und Verbände angehört worden sind und das auf die Erfahrungen von mittlerweile 20 Ländern zurückgreifen kann, in denen ein ähnliches Gesetz bereits verabschiedet wurde und teilweise seit vielen Jahren in Kraft ist? Tut mir leid, aber für mich gehört das, was Sie hier schreiben, genau zu diesem Geraune, von dem Peter Weissenburger schreibt. Jeder kann sich hinstellen und über andere raunen heute, Plattform dazu überall, geschenkt. Aber gehen Sie mal hin und helfen Sie persönlich einem/r trans Jugendlichen in Not, das ist eine völlig andere Nummer.
zum Beitrag22.05.2023 , 15:57 Uhr
Nein, das indische Oberste Gericht hat den Paragraphen 2018 außer Kraft gesetzt: taz.de/Gerichtsurt...n-Indien/!5531031/ Sie beziehen sich auf ein anderes, früheres Urteil, vgl. de.wikipedia.org/w..._Strafgesetzbuches "Das Bestrafen der Intimsphäre ist ohne Zweifel weitaus übler, als diese aus der Öffentlichkeit heraus zu halten." Das sehe ich, zumindest in den meisten Fällen, anders. Selbst in Ländern, in denen Homosexualität kriminalisiert ist, können z.B. Opposition und NGOs oft für eine Verbesserung der rechtlichen Situation eintreten. In Russland ist dies nicht mehr möglich. Ansonsten haben die Aspekte, die ich oben aufgezählt habe, mit "Intimsphäre" objektiv nichts zu tun (z.B. wissenschaftliche Erkenntnis). Auch gehören z.B. Partnerschaft und Familie unabtrennbar zum einer sozialen Person dazu, und die soziale Person ist die Grundlage aller Öffentlichkeit. Hier herrschen in Russland schlichtweg Zensur, Diskriminierung, politische Verfolgung und staatliche Willkür.
zum Beitrag22.05.2023 , 09:40 Uhr
1. In Indien ist Homosexualität seit 2018 nicht mehr krminalisiert. Gleichgeschlechtliche Partnerschaften sind auf dem Weg: taz.de/LGBTQ-in-Indien/!5922948/ 2. Dass es bei den russischen Anti-LGBT-Gesetzen darum ginge, "intime Privatsachen" (ganz gleich welcher Couleur) aus der Öffentlchkeit zu halten, ist Propaganda. Der Propaganda-Trick ist dabei, alles zu sexualisieren, was gleichgeschlechtliche Orientierung ausmacht: Liebe, Partnerschaft, Familie, wissenschaftliche Erkenntnis, schulische und mediale Aufklärung, soziale Jugend- und Lebenshilfe, Kunst, Literatur, Musik, die Möglichkeit zur Teilnahme am gesellschaftspolitischen Diskurs und zum Artikulieren politischer Forderungen. All das wird einfach zu "Sex" und damit als in der Öffentlichkeit unerwünscht erklärt. Wenn ich als Mutter sage, dass mein Sohn schwul sei und ich kein Problem damit habe, kann ich mich strafbar machen. Schwule Küsse werden aus Filmen und Serien herausgeschnitten, Bücher aus Buchhandlungen und Büchereien entfernt. Von Gleichbehandlung kann keine Rede sein, es geht um nichts weniger als um die bewusste und zielgerichtete Schaffung von Ungleichheit. Dass dabei die "traditionelle Familie" verteidigt würde, ist eine Lüge. Auch queere Menschen stammen aus traditionellen Familien. Jetzt aber gibt es Kinder zweiter Klasse - und damit auch Familien zweiter Klasse, die nicht über ihre Kinder, Geschwister, Enkel öffentlich reden dürfen.
zum Beitrag20.05.2023 , 17:12 Uhr
Der Artikel ist hier ungenau. Die Berliner Staatsanwaltschaft hat tatsächlich festgestellt, dass die *Ziele* der Klimaaktivisten grundgesetzlich gedeckt sind. Dass die Aktionen selbst Straftaten einschließen, steht nicht in Frage. Erheblich sind letztere aber nicht.
zum Beitrag20.05.2023 , 09:55 Uhr
Sorgeberechtigte und -verpflichtete Eltern können ihre Rechte und Pflichten gut wahrnehmen, indem sie im Einzelfall für ihre Kinder entscheiden. Dazu müssen sie nicht bestimmte gesellschaftliche Gruppen als "Kindeswohlgefährder" verleumden und nach der Einschränken der Freiheitsrechte dieser Gruppen trachten. Auch queere Menschen haben sorgeberechtigte und -verpflichtete Eltern, die für das Wohl ihrer Kinder sorgen wollen und müssen. Queere Menschen sind selbst sorgeberechtigte und -verpflichtete Eltern für ihre Kinder. Und generell wollen viele sorgeberechtigte und -verpflichtete Eltern für ihre Kinder, dass sie mit Kenntnis von und Respekt für andere aufwachsen. Wie werden deren Anliegen und Rechte gewürdigt, wenn selbsternannte Verfechter des "Kindeswohls" herumlaufen und Stimmung machen dagegen, dass die Lebensrealität queerer Jugendlicher überhaupt nur gezeigt und erzählt wird? Was die medizinische Debatte um die richtige Behandlung von trans Jugendlichen damit zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht. Es gehört zum wissenschaftlichen Fortschritt, dass um Erkenntnis gerungen wird. Auch die Möglichkeit dieses Fortschritts ist bedingt durch Freiheit.
zum Beitrag19.05.2023 , 13:22 Uhr
Kennen Sie die "die Form der Darbietung" aus eigener Anschauung? Also waren Sie schon mal auf einer Drag Story Hour? Dann können Sie uns vielleicht aus erster Hand berichten? Und vielleicht können Sie erklären, was "sexualisieren" in diesem Kontext heißen soll ... in seiner mir bekannten psychologischen Bedeutung heißt es ja "in der Wahrnehmung einer Person einseitig auf sexuelle Aspekte fixiert".
zum Beitrag07.05.2023 , 19:50 Uhr
"Die Anderen wollen eine gerechte Welt für jedes Volk für sich." Soweit das die Rechte charakterisieren soll ist das Sand-in-die-Augen-Streuen. Nicht einmal eine völkische Rechte würde je davon ausgehen, dass die bloße Zugehörigkeit zum Volk bereits gleiche Rechte oder Gerechtigkeit bedingt. Stattdessen propagiert die Rechte die Ungleichwertigkeit und Ungleichberechtigtheit bestimmter Gruppen innerhalb der Gesellschaft. Vergröberung mag handliche Formeln ermöglichen, geht aber an der Sache vorbei. Und die Sache ist, dass politische Bewegungen sich leicht im Dagegensein verbinden, während sie die Widersprüche und Unvereinbarkeiten zwischen ihren jeweiligen Prinzipien und Zielen, d.h. ihrem Dafürsein, ausblenden.
zum Beitrag02.05.2023 , 23:24 Uhr
"allerdings weder rechts noch konservativ" Volle Zustimmung, hier kippt der Beitrag das Kind mit dem Bade aus. Mansour kritisiert ja auch nicht generell den Islam oder generell Religion, sondern nur deren radikale Auslegungen sowie die Tatsache, dass der deutsche Staat unkritisch mit radikalen muslimischen Gruppierungen zusammenarbeitet, ohne die Folgen (z.B. wachsende Misogynie, Antisemitismus, Queerfeindlichkeit sowie ein steigendes Risiko für Radikalisierung unter männlichen muslimischen Jugendlichen) zur Kenntnis zu nehmen.
zum Beitrag02.05.2023 , 21:52 Uhr
Sprachliche Äußerungen sind immer nur kontextgebunden zu verstehen, etwas anderes gibt es nicht. Und jedes Gericht wird prüfen, ob die Äußerungen des N-Worts (was "N" hier bedeutet, können Sie sich aussuchen) im gegebenen Kontext dazu angetan war, einen anderen zu beleidigen, oder eben auch nicht. Sorry, für mich geht es hier nicht um die ausschweifenden N-Wort-Erörterungen von Herrn P., die sind in ihrer selbstgerechten (oder durchaus "woken") Michael-Kohlhaasigkeit einfach nur peinlich. Aber mit dem Judenstern-Vergleich hat sich dieser Herr vollends aus dem gesellschaftlichen Konsens verabschiedet. Und das hat er ja auch eingesehen, nachdem ihm engste Freunde die Unterstützung aufgekündigt haben. Schön wäre noch, wenn er jetzt auch noch reflektieren würde, wie er früher mit seinen zynischen und vorurteilsbeladenen Äußerungen Kriegsflüchtlinge, ältere Menschen und queere Menschen in ihrer Würde verletzt hat.
zum Beitrag02.05.2023 , 20:06 Uhr
Tja, da müssen Sie die Demonstranten fragen. Ich hab nicht "Nazi" gerufen, und ein solches Wort würde mir nicht über die Lippen kommen, um einen anderen politisch zu diffamieren. Trotzdem finde ich die Unterstellung, dass jemand, der "Nazi" brüllt, den anderen automatisch mit NS-Verbrechern gleichsetzt, für ziemlich weit hergeholt. Wenn man den gängigen heutigen Sprachgebrauch ansetzt, dann ist das so nicht haltbar.
zum Beitrag02.05.2023 , 14:03 Uhr
Palmer ist Politiker, bekleidet ein Amt, war Mitglied und bekanntes Gesicht einer politischen Partei. Er steht in der Öffentlichkeit eben nicht nur für sich als Einzelperson, sondern trägt bei allem, was er öffentlich sagt und tut, Verantwortung für die Menschen und Institutionen, die er vertritt. Ansonsten ist zu sagen, dass "Nazi" hier wohl eher als Schimpfwort für eine Person mit rechtsextremen politischen Ansichten verwendet wurde und nicht die Anhängerschaft zum Nationalsozialismus unterstellt. Das kann man als unangemessene Relativierung der NS-Verbrechen werten, ist aber im Sprachgebrauch allgemein so üblich - ganz unabhängig vom Fall Palmer.
zum Beitrag02.05.2023 , 12:56 Uhr
Die Verwendung des N-Worts ist nicht verboten. Rechtlich sankioniert ist nur, andere Menschen zu beleidigen. Ob eine Beleidigung vorliegt, entscheiden Gerichte im Einzelfall. Hier, im Gegensatz, geht es um gesellschaftliche Werte und Normen, die sich über lange Zeiträume entwickeln und nicht einfach durch einmalige politische Entscheidungen verändert werden können. Und jetzt ist großes Trara um abwertende Fremdbezeichnungen für ethnische Gruppen, deren Nicht-Verwendung angeblich die individuellen Feiheitsrechte beschneiden soll. Gleichzeitig schneidet die internalisierte Zensur-Schere in unseren Köpfen aber tagtäglich unzählige Wörter aus unserer Konversation, und nur weil die entsprechenden Normen älter und uns mittlerweile so selbstverständlich sind, käme niemand auf die Idee, deshalb die Gefährdung der Grundrechte zu beschwören. Langer Rede kurzer Sinn: Von "halt einfacher" kann keine Rede sein.
zum Beitrag24.04.2023 , 15:49 Uhr
Nein, weder die berichterstattenden Nachrichtendienste noch die großen Fraktionen des EU-Parlaments, die gerade in einem Brief an die EU-Kommission Schritte gegen das Gesetz gefordert haben, sind zu blöd um zu verstehen, was im Gesetzestext steht. Dort steht in Kapitel III §50, dass in einem "Missbrauchsmeldesystem" gemeldet werden kann, wer u.a. "(da) die verfassungsmäßig anerkannte Rolle von Ehe und Familie" oder "(db) [...] [das] Recht [der Kinder] auf eine ihrem Geburtsgeschlecht entsprechende Identität" in Frage stellt. Die Formulierungen (z.B. "in Frage stellen") sind schwammig, Sanktionen gegen die gemeldeten Personen werden nicht definiert. Das alles wird innerhalb und außerhalb Ungarns sehr wohl verstanden. Und auch wird verstanden, dass dieses Gesetz angetan ist, ein Klima des Misstrauens und der Angst in der Gesellschaft zu schüren, wie die Präsidentin Katalin Novák kritisiert. Des Weiteren ist zu erwähnen, dass bisherige ungarische Gesetze bereits die Adoption, die Stiefkindadoption und die Inanspruchnahme von Reproduktionsmedizin durch gleichgeschlechtliche Paare verbieten sowie generell die Heiminsemination. Dies alles natürlich unter der wohlfeilen Behauptung, Kinder schützen zu wollen, während man die wissenschaftliche Erkenntnis über die gesunde Entwicklung von Regenbogenkindern mit ideologischen Argumentationen in den Wind schlägt.
zum Beitrag21.04.2023 , 11:44 Uhr
Ich habe großen Respekt vor Luise Pusch, ich bin im Studium mit ihrer Arbeit großgeworden, wir haben sie damals noch gegen die ältere Generation von DozentInnen (ja, Frauen und Männer) verteidigt. Bemerkenswerterweise war damals schon das Standard-Wegwisch-Argument, dass man durch Änderung der Sprache nicht ändern könne, was in den Köpfen sei - und natürlich das ahistorische Ist-alles-doch-nur-Grammatik-Argument. Finden Sie heute alles noch genauso wiedergekäut. Im Nachhinein würde ich jederzeit bezeugen, dass wir im Gegensatz zu dieser ollen Unkerei, längst Zeuge eines tiefgreifenden gesellschaftlichen Umdenkens und einer Sensibilisierung im Umgang mit unterschiedlichen Gruppen geworden sind. Umso entsetzter war ich, im Interview Puschs Argumentation mit dieser medial gehypten und sachlich bis zur Unkenntlichkeit verzerrten Anekdote in Schottland lesen zu müssen. An Menschen, die Maßstäbe setzen, hab ich eben hohe Erwartungen.
zum Beitrag19.04.2023 , 16:02 Uhr
Im englischen Wikipedia-Artikel zur "Gender self-identification", Abschnitt "Academic Research" sind ein paar Artikel verlinkt: en.wikipedia.org/w...#Academic_research Einen Überblick zu den Erfahrungen in Argentinien findet sich z.B. hier: www.gleichstellung...eine-frauenrechte/
zum Beitrag17.04.2023 , 23:32 Uhr
Davon, dass sich die "Erkenntnis" über eine angebliche Missbrauchsgefahr von Selbstbestimmungsgesetzen "international immer mehr" durchsetzte, kann keine Rede sein. 12 Staaten haben bislang solch ein Gesetz, einige davon bereits seit mehreren Jahren. Spanien und Finnland haben gerade eben nachgezogen. Aus keinem dieser Länder wird Missbrauch berichtet. Die von Pusch als "rechtskräftig verurteilter Vergewaltiger" bezeichnete Isla Bryson ist seit 2020 in geschlechtsangleichender Therapie. Die zeitweilige Verlegung in ein Frauengefängnis erfolgte nicht auf Grundlage des vom schottischen Parlament beschlossenen Selbstbestimmungsgesetzes, sondern durch Entscheid der zuständigen Behörde Scottish Courts and Tribunal Service auf Grundlage bestehender Richtlinien. Die Behörde hat die Entscheidung mittlerweile revidiert. Was in solcherart Einzelfallargumentationen stets ausgeblendet wird ist, dass der Strafvollzug auch mit cis weiblichen Sexualstraftäterinnen umgehen muss (und auch laufend umgeht). Davon bei Pusch natürlich wieder mal kein Sterbenswort. Ich verstehe nicht, warum sich eine Luise Pusch als Wissenschaftlerin sowie als eine Frau, die erfahren hat, was es bedeutet, wenn der Tratsch von Männern bestimmt, wie Frauen wären und was Frauen zu seien hätten, nicht in Grund und Boden schämt für diesen Tratsch, den Sie uns hier auftischt (und den man in 30 Minuten redlicher Recherche für sich korrigiert hat).
zum Beitrag05.04.2023 , 09:03 Uhr
Es ging aber bei den Maßnahmen nicht primär darum, schwere Verläufe bei Kindern und Jugendlichen zu reduzieren, sondern darum, generell die Ausbreitung des Virus in der Gesamtbevölkerung für eine gewisse Zeit unterhalb einer bestimmten Schwelle zu halten. Untersuchungen z.B. in Österreich haben sehr wohl gezeigt, dass gerade unter Kindern mit einer hohen Rate subklinischer, d.h. nicht erkennbarer Infektionen zu rechnen ist, die durchaus weitergetragen werden können. Was die Certainty anbelangt: die war für Studien mit negativen Ergebnissen ebenso schütter. Die Frage ist, woran sich Politiker halten können, solange die Lage unübersichtlich ist. Schließlich ist ihre Aufgabe, Schaden von der Bevölkerung abzuwenden. Meine Frage bleibt also: Inwiefern hat der Richter in seinem Urteil all diesen Faktoren Rechnung getragen? Wie Sie zitieren: "ohne daß dem ein Nutzen für die Kinder selbst oder Dritte gegenübersteht" ... auf welcher sachlichen Basis genau hat er das entschieden?
zum Beitrag05.04.2023 , 00:20 Uhr
Unabhängig von Legislative und Exekutive, aber nicht unabhängig von Verfassung und geltendem Recht. "Unabhängig" heißt ja nicht "frei flotiettend", der gesellschaftliche Auftrag ist klar definiert und bindend.
zum Beitrag04.04.2023 , 21:17 Uhr
Schön rausgepickt die passenden Institutionen und Aussagen, aber so einfach ist die Sache nicht. Die Ergebnisse der Studien zwischen 2020 und 2022 haben widersprüchliche, aber eben auch positive Effekte durch Maßnahmen an Schulen nachgewiesen, z.B. auch auf die Zahl der Krankenhausaufenthalte gemessen an der Gesamtbevölkerung. Eine gute Übersicht gibt die S3-Leitlinie zur Prävention und Kontrolle der SARS-CoV-2-Übertragung in Schulen: register.awmf.org/...chulen_2022-10.pdf In der Leitlinie werden übrigens auch erwartbare psychosoziale Folgen von Maßnahmen für Kinder und deren Familien explizit berücksichtigt. Inwiefern hat der Richter diese Evidenzen in seinem Urteil berücksichtigt? Inwiefern ist er für eine fachliche Bewertung dieser Evidenzen sowie von möglicherweise daraus ableitbaren Maßnahmen überhaupt kompetent? Hat er Gutachter bestellt? Wenn ja, welche? Und natürlich sind verordnete Maßnahmen politisch, was auch sonst? Der Irrtum ist nur zu glauben, man müsste nur das Richtige über die Sache wissen, dann wüsste man auch automatisch, was zu tun ist. Das ist *niemals* so.
zum Beitrag24.03.2023 , 18:24 Uhr
Medizinische Versorgung und Pflegeangebote werden heute diversifiziert - Alter, Geschlecht, ethnische Herkunft und kultureller Hintergrund, Milieu. Das ist aber jetzt schon lange so. "besonderen Bedarfe für uns reklamieren, als wäre unsere sexuelle Orientierung eine Behinderung" Nö. Frausein ist keine Behinderung, Altsein ist keine Behinderung, Türkischstämmigsein ist keine Behinderung ... was für eine abstruse Idee, darauf muss man erst mal kommen.
zum Beitrag23.03.2023 , 22:53 Uhr
Naja, mit "Küchenpsychologie" haben Sie's selbst herausgefordert. Differenziert ist anders
zum Beitrag23.03.2023 , 22:19 Uhr
"Kann man da nicht eine Gruppe bilden von Pflegebedürftigen" Kann man machen - wenn Sie sicherstellen, das die queeren alten Menschen nicht durch die Gruppen erneut Ablehung und Abwertung erfahren, wie sie es in der ersten Hälfte ihres Lebens erlitten haben. Nur zu!
zum Beitrag23.03.2023 , 22:15 Uhr
Ach, immer diese "Wir-sind-doch-alle-gleich"-Leier ... Schwule Männer, die heute 80 Jahre alt sind, haben 50 Jahre ihres Lebens unter der Androhung des §175 verbracht. Ihre Renten sind niedriger als im Bundesdurchschnitt, und persönliche negative Erfahrungen aus der früheren Lebenszeit führen dazu, dass sie Regelangebote weniger wahrnehmen. Zudem leben sie in Seniorenheimen unter Gleichaltrigen, die mehr negative Einstellungen ggü. queeren Personen haben als der altersunabhängige Schnitt. Alles längst erforscht und belegt (Stichwort "Altersforschung").
zum Beitrag23.03.2023 , 19:38 Uhr
Da gibt es für nichts festzuhalten. Die Frage bleibt, woher ein Täter sich die Legitimation nimmt, einen anderen mit "Du bist kein richtiger Mann" zu beschimpfen, bevor er ihn totprügelt. Strukturelle Abwertung, Ausgrenzung und Ungleichbehandlung einer Gruppe äußern sich eben nicht nur in allgemeinen politischen Positionen, staatlichen Gesetzen oder gesellschaftlichen Normen, sondern immer auch in den Handlungen von Individuen ggü. Mitgliedern der Gruppe. Und so tragen alle, die öffentlich "Das sind keine richtigen Männer / Frauen" propagieren, ihr Scherflein dazu bei, dass die Strukturen so sind, wie sind, und dass Ängsten, Ressentiments oder Aversionen ggü. trans der Boden bereitet wird.
zum Beitrag23.03.2023 , 12:33 Uhr
Ich halte das Urteil für ausgewogen - und im Hinblick auf die Möglichkeiten, eine erzieherische Wirkung auf den Täter zu entfalten, sogar für beinahe weise. Die Frage ist, was denn die Erwartung wäre an eine Einstufung als queerfeindliche Tat. Strafverschärfung? Steht rechtlich auf ziemlich dünnem Eis, und die Anschlussfrage wäre, was das bringt. Malte macht es nicht wieder lebendig, leider. Politisches Statement zugunsten des Minderheitenschutzes also? Sind Gerichte denn dafür zuständig? Ich stimme mit dem Autor darin überein, dass es Unfug ist anzunehmen, ein sich selbst als schwul sowie (zumindest bewusst) nicht als queerfeindlich wahrnehmender Täter könne keine queerfeindliche, d.h. gegen die Gruppenzugehörigkeit des Opfers und generell gegen die ganze Gruppe gerichtete Tat begehen. Aber es gibt nunmal kein objektives, allein in der äußerlichen Handlung begründetes Kriterium für gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, sondern nur die Motivlage sowie gesellschaftliche Werte und Normen. Der Täter sagt über sich, er sei schwul und nicht queerfeindlich eingestellt. Er hat Menschen auf dem CSD als mit Ausdrückend beleidigt, die man gemeinhin als queerfeindlich einstuft, und einen queeren Menschen totgeschlagen. Das ist ein Widerspruch. Ein am Prozess beteiligte Psychiaterin hat sich diesem Widerspruch genähert, indem sie *als Möglichkeit* eine vom Täter unbewusst unterdrückte Identität als Handlungsmotiv in den Raum stellte (wohlwissend vermutlich, dass das spekulativ bleiben muss). Meine Meinung ist, dass es nicht Aufgabe des Gerichts und der Sachverständigen ist, diesen Widerspruch zu lösen. Es ist Aufgabe des Täters, zusammen mit jenen Personen, die ihn in Zukunft dabei unterstützen. Diese Chance hat er jetzt. Malte aber hat er alle Chancen genommen.
zum Beitrag22.03.2023 , 14:32 Uhr
US-amerikanische evangelikale Sekten sind der treibende Motor der mörderischen LGBT-Verfolgung in vielen afrikanischen Ländern. Systematisch werden Riesensummen aus US für Hasskampagnen bereitgestellt, vgl. z.B. www.opendemocracy....ristian-right-50m/ Prediger, die in europäischen Ländern bereits Einreiseverbot haben, konzentrieren ihre Propaganda auf Afrika. Die Regierungen dieser afrikanischen Länder hören nicht auf, sich lautstark "eine Einmischung des Westens zu verbitten", wenn sie mal wieder ein neues Hassgesetz erlassen. und faseln dann von "Kolonialismus". Gleichzeitig lassen sie ihr Land zu kuturellen und gesellschaftlichen Kolonien der radikalen US-Sekten und der Far Right umgestalten.
zum Beitrag19.03.2023 , 09:15 Uhr
Mhmm, ich weiß nicht. Wer andere Menschen sexistisch, homophob oder rassistisch abwerten will, um sich selbst aufzuwerten, findet immer eine "coole" Rationalisierung - dafür braucht er das Mainstream-Argument nicht. Ich finde aber auch, dass die konzertierten Aktionen gezwungen wirken. Sollen doch diejenigen, die voll dahinterstehen, einfach machen, unaufgeregt, ohne erhobenen Zeigefinger - und unabhängig davon, ob andere Spieler mitziehen oder nicht. In der Ruhe liegt die Kraft.
zum Beitrag17.03.2023 , 16:27 Uhr
Ich meine, um mir wirklich treu bleiben zu können, muss ich fähig sein dazuzulernen. Bloßes Festhalten an meinen Positionen von gestern, während die Welt sich verändert, finde ich nicht erstrebenswert. Putin ist eben kein Gorbatschow ... er ist nicht einmal ein Breschnew. Und dies ist eben auch nicht das Wiederaufleben des Kalten Krieges - auch, wenn sich dieses falsche Paradigma medial gut verkaufen lässt. Es ist eine völlig neue Situation mit neuen Akteuren, anderen Werten, die auf dem Spiel stehen. Es braucht also neue Antworten. Ob "mehr Kampfflugzeuge in die Ukraine schicken" eine gute Antwort ist, kann man mit Recht bezweifeln. Aber "Frieden schaffen ohne Waffen" taugt eben auch nicht mehr, wenn ein Aggressor mit seinem Arsenal bereits mitten im Nachbarland steht. Ich finde Konservativismus dann immer am schwächsten, wenn er vor den neuen Gegebenheiten die Augen zumacht, damit er seine gestrigen Antworten an die Frau / den Mann bringen kann. Das gilt übrigens auch für die alte Sache mit dem Stiefkindadoptionsrecht, die Rüdiger angesprochen hat. Das hätte auch eine Antje Vollmer 2004 schon besser wissen können, wenn sie sich mit der Lebensrealität von Regenbogenfamilien wirklich auseinandergesetzt hätte. Stattdessen hat sie im Tagesspiegel überkommene Vorurteile verbraten. Für mich bleibt sie eine zwiespältige Figur.
zum Beitrag15.03.2023 , 20:19 Uhr
Sie halten die Gleichberechtigung der Frau, die Akzeptanz gleichgeschlechtlicher Paare und die Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs in der Kirche für Zeitgeist? Da bleibt einem nur zu beten: Herr, gib uns Zeitgeist! Leere Rede vom Heiligen Geist haben wir genug.
zum Beitrag13.03.2023 , 22:11 Uhr
Manche Worte brauchen Zeit, um ihre Wirkung zu entfalten. Soweit ich das in der internationalen Presse verfogt habe, schaut die ganze Welt (und nicht nur die katholische) auf das, was da in den letzten Tagen, Wochen und Monaten auf den Synodalversammlungen diskutiert und verabschiedet wurde. Den Fels anzuschieben ist schwer. Und vielleicht braucht es noch ein paar Anläufe (aus anderen Ländern z.B. auch), damit er ins Rollen kommt. Aber er wird rollen, dass ist für mich ausgemacht - ins Wegsalbadern oder Totschweigen führt kein Weg zurück. Liebe Daniela Ordowski, ich wünsche Ihnen, dass Sie Kraft und Zuversicht rasch zurückgewinnen. Achten Sie jetzt auf sich.
zum Beitrag11.03.2023 , 12:12 Uhr
Es ist leider sehr beliebt, die Stigmatisierung und Ausgrenzung von queeren Menschen in der katholischen Kirche zu einem persönlichen Problem dieser Menschen zu machen. Ist es aber nicht, es ist ein Problem aller Katholiken. Gestern hat der Synodale Weg mit großer Mehrheit Segnungsfeiern für gleichgeschlechtliche Paare beschlossen. Es ist das "Gusto" der Kirchenbasis und der Bischöfe, ihre Kirche geradezubiegen.
zum Beitrag08.03.2023 , 11:37 Uhr
Äh-hm ... nein. Die geäußerte Befürchtung war, dass Männer das Selbstbestimmungsgesetz missbrauchen, indem sie ihren Geschlechtseintrag nur deshalb auf weiblich ändern, um sich legalen Zugang zu Frauentoiletten zu verschaffen. Diesen Mann möcht ich sehen (und wie er die Personenstandsänderung Arbeitgeber und Finanzamt mitteilt)!
zum Beitrag08.03.2023 , 08:48 Uhr
Es wurde halt nicht genau nachgedacht, was "ihr Geschlecht zu definieren" genau heißt. Es soll eben nicht heißen, "ich bin hier eben mal Frau, um den Quotenvorteil abzugreifen". Ich finde es normal, dass man bei neuen Regelungen erst einmal von den Erfahrungen ausgeht, die man hat (und das waren vermutlich die Erfahrungen der trans Menschen bei den Grünen). Wenn dann neue Erfahrungen, z.B. mit Missbrauch, dazukommen, muss man die Regel differenzieren - aber nur so weit, wie mensch gerade vorausschauen kann. Ich denke, der Spruch des Bundesschiedsgerichts lässt genau diesen Spielraum für die Zukunft, denn es "regt" ja nur "an".
zum Beitrag07.03.2023 , 10:28 Uhr
Wer die ersten 20, 30 Jahre seines Lebens mit medialen Boy-meets-girl-Abziehbildchen gefüttert wurde kommt leicht in die Position, seine eigene Indoktriniertheit als objektive Wirklichkeit zu verteidigen und jede Äußerungen der Wirklichkeit von anderen als Indoktrination. Aber das geht uns im Prinzip allen so, jeder hat halt seine Brille. Was mich eher beunruhigt ist die rechtspopulistische Rhetorik der Reviews: Es genügt heute vielen, den "woke"-Joker zu spielen - und schon haben sie die Lebenswirklichkeit anderer Menschen negiert, ohne sich wirklich damit auseinandergesetzt zu haben. Es kann aber auch erwähnt werden, dass sich momentan auf IMDb viele in Reviews melden, die die Serie und explizit den Handlungsstrang um Bill und Frank als herausragend verteidigen. Also: unaufgeregt weitermachen, das Selbstverständliche selbstverständlich zeigen. Der Weg ist der richtige.
zum Beitrag28.02.2023 , 21:54 Uhr
Sitzen Sie nicht der rechten Propaganda auf: Die Einlassregelung eines Saunabetriebs auf Basis der Geschlechtsmerkmale war bisher schon, ist heute und bleibt auch in Zukunft möglich. Betreiberinnen haben Hausrecht. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz AGG, dass hier immer wieder als Drohkulisse bemüht wird, hat solche Fälle tatsächlich geregelt, AGG § 20 ermöglicht Ungleichbehandlung aus sachlichem Grund. Zu den sachlichen Gründen gehört auch, dass die Ungleichbehandlung "dem Bedürfnis nach Schutz der Intimsphäre oder der persönlichen Sicherheit Rechnung trägt". Ansonsten ist zu sagen, dass Ihre Annahme, trans Menschen würden mit einem die anderen überbügelnden Willen an Orte gehen wollen, an denen sie nicht willkommen sind, fernab jeder Realität liegt. Tatsächlich ist es für manche Trans schwer bis unmöglich, unbehelligt eine öffentliche Toilette aufzusuchen. Das ist das wirkliche Problem.
zum Beitrag28.02.2023 , 12:34 Uhr
Natürlich, jede/e, die/der über den Fall des Sexualverbrechers in Schottland in den Medien gelesen hat, weiß jetzt Bescheid. Oder? In Schottland (wie auch bei uns) wird über Unterbringung von Trans im Strafvollzug im Einzelfall entschieden. Hierzu gibt es entsprechende Verordnungen. In welchen Gefängnissen und wie werden übrigens cis weibliche Sexualstraftäterinnen untergebracht, die sich an Mädchen/Frauen vergangen haben? Wissen Sie's? Und immer wieder: Aus den mittlerweile 14 Ländern, die bereits ein Selbstbestimmungsgesetz haben, wird von solchem Missbrauch nicht berichtet. Und einige Länder haben es schon viele Jahre. "Sorry, aber wir Frauen, also schwache, schmalschultrige Biofrauen mit weichen Muskeln, die sich deutlich langsamer bewegen können als Männer, die müssen vor unter Testosteron Einfluss aufgewachsen Triebtätern geschützt werden" Trans Frauen haben ggü. cis Frauen ein wesentliche erhöhtes Risiko, Opfer einer Sexualstraftat zu werden. Das mit den Muskeln ist wohl eher ein Klischee als ein Argument.
zum Beitrag16.02.2023 , 20:49 Uhr
Ich denke, der Faktor ist eher die enge Bindung an eine Kirche, die queere Menschen abwertet und stigmatisiert, als "Religion" im Sinne von persönlicher Religiosität. Zumindest wird das in der Forschung so differenziert.
zum Beitrag07.02.2023 , 02:08 Uhr
Na, dann ist doch super, dass hier gar niemand von Sex spricht oder schreibt, Sam Smith nicht, der Artikel nicht, ich nicht, nur ... nun ja.
zum Beitrag02.02.2023 , 21:37 Uhr
Der Großteil der 1933 in deutschen Städten verbrannten Bücher dürften wohl keine Bestseller gewesen sein. Und also?
zum Beitrag27.01.2023 , 22:05 Uhr
Die Erinnerung an queere Verfolgte war überfällig. Punkt. Vielleicht kann man das einfach mal ohne den bei diesem Thema üblichen "Ja, aber ..."-Reflex stehen lassen und den Betroffenen vorbehaltlos zugewandt und empathisch ein Stück Würde zurückgeben.
zum Beitrag27.01.2023 , 14:54 Uhr
Fühlen Sie sich also schon sexualisiert, wenn ihr Kollege von seinem Ehemann erzählt? Wenn es so ist, dann kann ich Sie beruhigen: Dann wurden Sie nämlich auch früher schon immer laufend sexualisiert, zum Beispiel von ihren Kolleginnen, die von ihren Ehemännern erzählten. Sie haben es bloß nicht bemerkt (und bemerken es vielleicht immer noch nicht). Also: Nichts hat sich geändert, nichts nimmt irgendwie gesellschaftlich zu. Das einzige, was sich ändert, ist, dass Menschen, die immer auch schon mit da waren, aber unsichtbar gemacht wurden, jetzt sichtbar werden.
zum Beitrag27.01.2023 , 14:36 Uhr
Danke! Genau so ist es. Die Verbreitung der Mär, dass Repräsentation, Anerkennung, Gleichstellung und rechtlicher Schutz einer Minderheit ja nur sehr wenigen nützen würde, ist nichts als eine Strategie der Marginalisierung. Die Mär beruht zudem auf der falschen (und für manche auch äußerst bequemen) Vorstellung, dass Menschen, die benachteiligt werden, ja ein spezielles Problem hätten. Nein, es ist die Gesellschaft, welche bestimmte Gruppen benachteiligt, die ein Problem hat - und zwar ein generelles, das jeden betreffen kann.
zum Beitrag24.01.2023 , 14:01 Uhr
"Und zu diesem Glauben gehört auch die Ablehnung von Schwulen und Lesben." Das ist wiederum nur Dogmatismis, der nicht der Realität entspricht. In vielen Gemeinden ist das längst keine Frage mehr, dass queere Menschen dazugehören. "Wem das nicht gefällt, der soll gefälligst austreten" Ich lebe in einem sehr katholischen Umfeld, und ich kenne eine Menge Katholiken, die innerlich längst aus der vatikanischen Amtskirche ausgetreten sind - und umso engagierter in ihrer Gemeinde tätig sind. Es ist eben nicht so schwarz-weiß, wie Sie es darstellen. Es ist mir schon öfters aufgefallen, dass Kritiker der Kirche mit eben jenem Dogmatismus argumentieren, wie er von Fundamentalisten und Hardlinern in der Kirche vertreten wird. Das erscheint mir widersinnig. Vielmehr sollte man gerade als Kritiker die vielen Personen wahrnehmen, die innerhalb der Kirche kritische Positionen vertreten. Zu diesen gehört mittlerweile immerhin eine stattliche Anzahl katholischer Theologen und Amtsträger in Deutschland.
zum Beitrag24.01.2023 , 13:43 Uhr
"Aber meinen Sie, die afrikanischen oder asiatischen oder auch nur italienischen Bischöfe kümmern sich darum, was ein paar Leute im Heimatland Luthers sagen?" Ja, früher oder später wird es sie kümmern. Der Widerspruch dieser Diskriminierung ist der gegenwärtigen Lehre inhärent, und er ist eklatant. Auch der Papst weiß das: www.katholisch.de/...zung-homosexueller Die Menschheitsgeschichte hat schon ganz anderen dogmatische Bullshit fallen sehen, z.B. die Gottgegebenheit der Stände (einschließlich der Leibeigenschaft) qua Geburt. Wer würde das heute noch vertreten wollen ... afrikanische Bischöfe etwa?
zum Beitrag24.01.2023 , 10:29 Uhr
Mhmm, ich frage mich, ob Sie Kirchen-Erfahrung haben. Menschen werden in Kirchen, Gemeinschaften und in einem Glauben groß. Sie fühlen sich verbunden, arbeiten ehrenamtlich in der Kirche, später ergreifen sie einen Beruf im kirchlichen Umfeld. Es ist ihre Heimat. Was Sie als Lösung vorschlagen ist, sich doch einfach dem Heer der Heimatvertriebenen anzuschließen und aufzugeben. Warum aber sollten immer diejenigen, die für Gerechtigkeit kämpfen, alles aufgeben und den Hardlinern und Hetzern das Feld überlassen? Sich hinstellen, seine Situation schildern, Empathie und Solidarität suchen - Out in Church hat gezeigt, wieviel das bewirkt.
zum Beitrag23.01.2023 , 20:26 Uhr
"Warum werden die nicht einfach Protestanten?" Weil "die" genug davon haben, sich rumschubsen zu lassen. Ganz einfach. 'Such dir doch einfach eine andere Schule, wenn dir nicht gefällt, dass du hier gemobbt wirst.' 'Such dir doch eine andere Arbeitsstelle, wenn dir nicht gefällt, dass du hier blöd angemacht wirst.' 'Such dir doch eine andere Kirche, wenn dir nicht gefällt, was die über dich predigen.' 'Such dir doch ein anderes Land, wenn dir nicht gefällt, dass du hier politisch verfolgt wirst.' Nöp. Ich bleibe.
zum Beitrag23.01.2023 , 17:50 Uhr
Seh ich genauso. Gläubige sind ja keine Konsumenten von kirchlichen Angeboten - die Gläubigen *sind* die Kirche. Und queere Gläubige gehören mit dazu und können sagen, was sie brauchen und wünschen, können mitgestalten wie alle anderen auch.
zum Beitrag23.01.2023 , 17:25 Uhr
"ist eine 'Transition' oder Transformation einer ganz anderen Art" Ich verstehe nicht, was das mit dem Beitrag / dem Thema zu tun hat. Natürlich haben auch queere Christen an der Begegnung mit Jesus teil und erleben Veränderung dadurch. Aber in der Kirche wollen sie akzeptiert und aufgenommen sein so, wie sie geschaffen sind, wie sie leben und wie sie lieben. Es ist in diesem Fall die Kirche, die einer Transformation bedarf.
zum Beitrag12.01.2023 , 13:06 Uhr
... war Antwort auf BENEDIKT BRÄUTIGAM
zum Beitrag12.01.2023 , 13:02 Uhr
"Da Homosexuelle deutlich öfter von HIV oder Hepathitis betroffen sind" Da fehlt der entscheidenden Zusatz: "statistisch im Durchschnitt" deutlich öfter. Die Annahme, dass Homosexuelle unabhängig von ihrem Risikoverhalten allein durch ihre sexuelle Orientierung ein erhöhtes Risiko hätten, ist falsch. Ginge man aber tatsächlich rein nach der Statistik über demographisch Gruppen, hätte man guten Grund, z.B. auch heterosexuelle Personen über 50 Jahre ausschließen: www.zeit.de/wissen...a-virus-gesundheit
zum Beitrag12.01.2023 , 12:47 Uhr
Ja, das ist die Frage. Wie geht es den darauf Angewiesenen damit, dass schon bald die gleiche Sicherheit von Blutkonserven gewährleistet wird wie bisher, nun aber ohne bestimmte Gruppen von Spendern pauschal zu stigmatisieren?
Eine andere Frage ... Wie ging es den darauf Angewiesenen bisher mit Blut von Heteros, die sich noch nie in ihrem Leben haben testen lassen, geschweige denn jemals über den Status ihrer Sexualpartnerinnen Bescheid wussten? Und die darüber auch in Fragebögen zu keinem Zeitpunkt jemals Rechenschaft ablegen mussten?
zum Beitrag08.01.2023 , 22:16 Uhr
"'Joseph Ratzinger hat politisch gewirkt. Seine Angehörigen müssen daher hinnehmen, dass er politisch bewertet wird', so Reichel." Ein wahres Wort gelassen ausgesprochen. Gilt im Übrigen auch für Personen anderer Berufsstände, die gerne mal im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit stehen und dort persönliche politische Botschaften unter dem Deckmäntelchen ihrer Zunft und deren gesetzlich verbrieften Freiheitsrechten abzusetzen versuchen, z.B. Künstler*innen, Wissenschaftler*innen, etc.
zum Beitrag15.12.2022 , 12:07 Uhr
Ja, es gibt auch viele in den USA, die vor der Bevölkerungsgruppe der Schwarzen Menschen schützen wollen. Es gibt eine klar Evidenz dafür, dass dort überproportional viele Straftaten und insbesondere schwere Straftaten von Schwarzen begangen werden. So. Und jetzt wenden wir uns wieder einem dem Jahr 2022 (oder fast 2023) angemessenen Maß an Differenzierung zu. Herkunft und soziales Milieu sowie damit verbundene soziale Benachteiligung, also z.B. Armut, geringe Bildung und Berufschancen, sind bekannte Einflussfaktoren für Jugend- und Erwachsenenkriminalität. Was also bleibt vom Stereotyp des „Schwarzen Kriminellen“ übrig, wenn diese Faktoren berücksichtigt werden? Und jetzt haben wir da dieses populäre Stereotyp vom „(pseudo-)trans Täter“. Zunächst einmal haben trans Frauen (mit oder ohne Penis und Hoden) ein besonders hohes Risiko, selbst Opfer von sexueller und häuslicher Gewalt zu werden - höher noch als das von cis Frauen. Für die Behauptung hingegen, trans (oder vorgebliche trans) Personen würden inklusive Einrichtungen ausnützen, um cis Frauen nachzustellen oder sexuelle Gewalt anzutun, gibt es keine Evidenz. Ebenso gibt es keine Evidenz für einen nennenswerten Missbrauch von Personenstandsänderungen aus denjenigen Ländern, die Selbstbestimmungsgesetze erlassen und teilweise bereits seit vielen Jahren in der Praxis haben, darunter Dänemark, Schweden, Irland, Portugal, Argentinien. Sehen Sie sich die Forschungsliteratur zum Thema "Sexuelle Gewalt/ Sexueller Missbrauch" der letzten 30 Jahre an. Die bekannten Risiken dafür, Opfer oder Täter zu werden, reflektieren geschlechtliche und sexuelle Identität, aber nicht (zumindest nicht primär) Genitalien. Z.B. haben gender-non-konforme Kinder und Jugendliche ein deutlich erhöhtes Risiko, Opfer von sexuellem Missbrauch zu werden - und das betrifft Mädchen wie Jungen.
zum Beitrag14.12.2022 , 03:22 Uhr
Das an sich (die gute Absicht) kann kein Argument zu einer Sachdiskussion sein. Man hat Jahrzehnte lang Homosexuelle in den Knast gesteckt und ihre sozialen Existenzen vernichtet unter der "guten Absicht", Kinder und Jugendliche zu schützen. Letztlich hat man sich dabei aber in der Sache auf fatale Weise geirrt (also fatal für die Opfer dieser Verfolgung). Rowling bleibt schon verantwortlich dafür, wenn sie einer Bevölkerungsgruppe bestimmte Absichten oder Gefährdungspotentiale unterstellt, ohne dafür eine nachprüfbare Evidenz anführen zu können. Man stelle sich nur mal vor, es ginge um eine andere Gruppe, z.B. um Juden.
zum Beitrag14.12.2022 , 03:06 Uhr
Als ehrlich gesagt weiß ich nicht, wovon Sie schreiben. Das Konzept "Geschlecht" dürfte wohl mehrere Tausend Jahre älter sein als das, was wir heute aus der Humanbiologie über Fortpflanzung wissen, Beispiel: die weiblichen Keimzellen wurden erst 1827 entdeckt. Dass das Konzept Geschlecht bereits in den frühen Zivilisationen weit mehr umfasste als bloße Fortpflanzungsaspekte belegen Gesetzestexte seit der frühesten Antike. Der Begriff "Geschlecht" ist da längst definiert - ganz ohne Biologie. Und auch heute ist Ihr und mein Konzept von Mann und Frau kein vornehmlich biologisches, denn wir haben kein Problem, Frauen und Männer im Alltag zu erkennen (oder glauben das zumindest), ganz ohne den Umstand, von jedem/r erst einen Gen-Test, einen genitalen Ultraschall-Befund oder einen Fertilitätsnachweis verlangen zu müssen. Identität ist jedenfalls keine Konkurrenz zu physischer Existenz, wie Sie das darstellen, sondern beides ist immer zusammen da, sobald Menschen eine Gesellschaft bilden. Geschlechtliche Körper ohne geschlechtliche Identität gibt es nicht, denn sobald ich in der Gesellschaft auftrete, wird mir von anderen eine Identität zugeschrieben, "Mann/Frau", "Erwachsener/Kind", "un/gebildet", "arm/reich" etc. Was für Umverteilungsansprüche Sie nun daraus abgeleitet sehen wollen erschließt sich mir nicht. Toiletten für alle? Trans*Frauen rein in die Frauenquoten, Trans*Männer raus aus den Frauenquoten? ...
zum Beitrag14.12.2022 , 02:23 Uhr
Es steht nicht die Biologie zur Disposition, sondern die Wissenschaft als Selbstbedienungsladen für rhetorische Winkelzüge, die darauf abzielen, den eigenen Alltagspositionen einen "faktischen" Anstrich und damit mehr Gewicht zu geben. Erstens spricht die Wissenschaft - und damit auch die Biologie - nicht mit einer Stimme, so wie es ja so gern dargestellt wird. Wissenschaft besteht im Disput der unterschiedlichen Positionen und Stimmen - nicht aber in jenem imaginierten Chor von Frauen und Männern in weißen Kitteln, der permanent dogmatische Halbsätze absondert, die vor Erkenntnis nur so triefen. Zweitens sehe ich nicht, worauf sie das "erst recht nicht" zu gründen vermögen. Inwiefern können sie nachweisen, dass die Methodik der einen Disziplin der Erforschung ihres Gegenstands weniger gerecht wird als die Methodik der anderen Disziplin bez. ihres Forschungsgegenstands? Nur los, ich bin gespannt.
zum Beitrag13.12.2022 , 21:29 Uhr
Das Problem von Rowling ist ihre Besessenheit: www.theguardian.co...of-sexual-violence Trans* tragen noch immer ein mehrfach erhöhtes Risiko, Opfer sexueller Gewalt zu werden, als cis Männer und Frauen. Sachlich einen Standpunkt zur öffentlichen Debatte vorzutragen geht anders.
zum Beitrag13.12.2022 , 16:00 Uhr
Also erstens zählt die Biologie (die Schnittbereiche Biophysik und Biochemie einmal ausgenommen), nach konventioneller Definition nicht zu den exakten Naturwissenschaften. Viele Aspekte ihres Gegenstands, d.h. der Natur bzw. der Sphäre des Lebens, sind eben gerade nicht exakt-mathematisch quatifizierbar. Vielmehr hat die Biologie, um mit der unauflösbaren Komplexität des Lebens umzugehen, Methoden entwickelt, welche sich exakten Methoden annähern, z.B. mithilfe kausaler Gesetze. Zweitens ist im Anschluss daran in der Biologie auch mehrdeutig, was Geschlecht ist, denn in der Natur ist das entsprechend vielschichtig: 1. "biologisches Geschlecht" als generelles Fortpflanzungs-Merkmal von Organismen, 2. "biologisches Geschlecht" als konkretes Merkmal (Veranlagung) eines individuellen menschlichen Körpers, männliche oder weibliche Keimzellen zu produzieren, und 3. "biologisches Geschlecht" als konkrete Ausprägung geschlechtstypischer Körpermerkmale eines Individuums. Die von Ihnen proklamierten Tatsachen sind demnach ganz gewöhnliche weltanschauliche Glaubenssätze. Die Biologie als Wissenschaft können sie nicht dafür reklamieren.
zum Beitrag12.12.2022 , 22:48 Uhr
"die mehr Personen in dieser Gesellschaft betreffen?" Rein rechnerisch betrifft Diskriminierung von LGBT bereits mindestend 25 Prozent der Bevölkerung, wenn man nur die engsten Anehörigen mittechnet. So wie Armut eben auch nicht nur diejenige Person allein betrifft, die wirtschaftlich schlecht gestellt sind. Sobald man die populistische Blase verlässt und sich den betroffenen Menschen zuwendet versteht man das.
zum Beitrag04.12.2022 , 10:24 Uhr
Ich glaube das ist ein Missverständnis. Es geht nicht darum, dass nur Betroffene über ihre Belange sprechen dürfen oder sogar die Gesetzesvorlagen in ihrer eigenen Sache erstellen. Es geht darum, dass sie gehört und ihre Anliegen erst genommen werden. Das ist ja gerade die Aufgabe der Nicht-selbst-Betroffenen: ergebnisoffen fragen, empathisch zuhören, die unterschiedlichen Anliegen respektieren, schließlich zum Wohle aller entscheiden.
zum Beitrag03.12.2022 , 09:54 Uhr
Sehe ich genaoso. Fatal für einen sachlichen Diskurs erscheint mir Schwarzers Hinwegsprechen über die Jugendlichen, anstatt diese selbst zu Wort kommen zu lassen. Als Feministin sollte ihr noch in Erinnerung sein, wie Männer früher über Frauen hinweggesprochen und unter sich ausgemacht haben, wie Frauen angeblich seien und was ihnen zustehe. Schwarzer hat viele trans Freund*innen? Warum bringt sie sie dann nicht mit zu ihren Auftritten und lässt sie selbst für sich sprechen? Stattdessen spannt sie sie als stumme und unsichtbare Zeugen ihrer eigenen angeblichen Autorität ein.
zum Beitrag28.11.2022 , 08:55 Uhr
Eine Einstufung als Hassverbrechen ist in den US unabhängig von der Zugehörigkeit des Täters zu irgendeiner bestimmten Gruppe oder auch zur selben Gruppe wie die der Opfer. Allein die Motivation des Täters ist ausschlaggebend. Das ist realitätsnah und klug, denn der menschenfeindliche Hass frisst sich mitunter auch in die Herzen und Gehirne von Angehörigen einer betroffenen Gruppe. Der Einzelne aber bleibt selbst verantwortlich für sein Tun. All das aber wird erst einmal zu prüfen sein.
zum Beitrag10.11.2022 , 23:01 Uhr
Danke für diesen Aspekt, den ich bisher nicht kannte. Man sieht: "der" Islam, wie er aus Europa heraus fantasiert wird, ist nichts als ein Spiegel. Es ist halt immer schwieriger, sich mit selbst auseinanderzusetzen, als mit dem Finger auf das Fremde zu zeigen. Aber fremd oder nicht: Mich interessiert nicht, welche Begründungen Katars Offizielle (oder andere Offizielle anderswo auf der Welt) vorbringen, warum dort Gruppen von Menschen drangsaliert werden. Es ist scheiße und sonst nix.
zum Beitrag10.11.2022 , 13:55 Uhr
Danke für Ihre Antwort. Genau, es ist eben nicht nur eine andere, vielleicht etwas rückständige Kultur, die diese menschenfeindliche Gewalt hervorbringt, die aber in sich durchaus ihre Berechtigung hätte. Sondern es ist eine jetzige, supermoderne Kultur voller eklatanter Widersprüche (Widersprüche, die bestimmte Menschen dieser Kultur ihr Wohlergehen, ihre Gesundheit oder sogar ihr Leben kosten).
zum Beitrag10.11.2022 , 13:42 Uhr
Da haben Sie recht, der Begriff ist eigentlich untauglich. Wenn, dann sollte man von der "finsteren frühen Neuzeit" sprechen, die mit der Etablierung der Inquisition im 13. Jh. beginnt. Mit dieser beginnt u.a. auch die Jahrhunderte andauernde "Sodomiter"verfolgung. An den Folgeerkrankungen dieses Wahnsinns laborieren wir heute noch rum. Danke für den Hinweis.
zum Beitrag10.11.2022 , 13:31 Uhr
Ich mache den Westen mitnichten verantwortlich für das Erstarken des Fundamentalismus im Islam. Es ist schlichtweg eine historische Tatsache, dass fundamtentalistische Strömungen erst mit der Kolonialisierung zu erstarken begannen. Historisch ist auch belegt, dass erst die Kolonialmächte durchsetzbare homophobe Gesetze in den islamischen Raum brachten. Es wäre also auch denkbar gewesen, jene Gesetze nach Ende der Kolonialzeit als "unislamisch" wieder abzuschaffen, wenn andere, gemäßigte Kräfte an der Macht gewesen wären. Die Sache ist komplexer als "Der oder jener hat Schuld!".
zum Beitrag10.11.2022 , 13:16 Uhr
Für den Anfang empfehle ich einfach mal die Internetsuche "homoerotische Dichtung Islam", z.B. de.qantara.de/inha...wahnsinn-zur-beute Für Persien gibt es hier einen ausführlichen Überblick: www.iranicaonline..../homosexuality-iii Sowohl in arabischen als auch persischen Kulturen war die Päderastie nach antikem Vorbild gesellschaftlich etabliert (z.B. in der Armee). Insofern ist auch hier eine Fortsetzung der Antike zu erkennen, wie auch z.B. in der Wissenschaft. Ansonsten halte ich es für wenig zielführend, mit dem Finger auf Suren oder Hadithe zu zeigen, wenn man den historischen Kontext nicht berücksichtigt. Dazu empfehle ich die Schriften von Thomas Bauer, insbesondere "Die Kultur der Ambiguität"; für eilige: www.youtube.com/watch?v=_bU6pWCuHoQ
zum Beitrag10.11.2022 , 13:00 Uhr
Das ist so (und ja wohl auch allgemein bekannt). Und ohne das herunterzuspielen ist diese rechtliche Benachteiligung nach 1969 in D bei Weitem nicht das Gleiche wie die Androhung von Haftstrafen bis zu 7 Jahren oder öffentlicher Auspeitschung für einvernehmlichen Sex unter Erwachsenen, unter deren Deckmantel queere Menschen in Katar durch Polizei und Beamtenschaft erpresst, verschleppt, misshandelt und verfolgt werden.
zum Beitrag09.11.2022 , 18:13 Uhr
Ich habe für viele Dinge Verständnis - und finde sie trotzdem menschenverachtend und widerwärtig sowie unbedingt und ausdauernd kritisierenswert. Der Islam ist in seiner Geschichte überhaupt nicht mit dem Christentum zu vergleichen. So etwas wie ein "finsteres Mittelalter" hat es im Islam niemals gegeben. Vielmehr knüpfte die islamische Kultur über ein Jahrtsusend lang an die erkenntnisoffene antike Gesellschaft an. Auch geschlechtliche Minderheiten hatten da durchaus ihren Platz - in Kunst und Literatur lange sogar einen prominenten. (Zu der Zeit wurden Schwule bei uns in Europa öffentlich verbrannt.) Das Erstarken der ultrareligiösen Hardliner im islamischen Raum begann erst zu Zeiten der Kolonialisierung. Und ich sehe nicht, warum man jene Hardliner aus der Verantwortung lassen sollte für menschenverachtende Praxis. Schließlich sind Wissenschaft und Erkenntnisstand für alle Völker und Kulturen gleichermaßen über die letzten 50, 100 Jahre fortgeschritten, das ist ja kein europäisch-westliches Geheimwissen. Und wenn es darum geht, das Auto reparieren zu lassen, greift man auch in Katar gerne auf den Fortschritt zurück und sagt nicht "das Auto ist vom Dämon besessen" oder einen anderen Blödsinn. Ich werde jedenfalls nicht aufhören, diese Widersprüche zu benennen - egal ob hier oder anderswo auf der Welt.
zum Beitrag09.11.2022 , 13:34 Uhr
"Bis zum 11. Juni 1994 war Homosexualität gemäß $ 175 StGB auch in Deutschland noch eine Straftat" Selbst Sigmar Gabriel hat mittlerweile eingesehen, dass diese Aussage falsch ist. Vgl. taz.de/Menschenrec...in-Katar/!5891519/ Homosexuelle Handlungen unter erwachsenen Männern wurden in D bereits 1969 entkriminalisiert. Das ist jetzt mehr als ein halbes Jahrhundert her.
zum Beitrag04.11.2022 , 16:43 Uhr
"die außer gewissen Aspekten der Sexualität oder Geschlechtsidentität nichts gemeinsam haben" Auch das stimmt nicht. Es gibt z.B. Gemeinsamkeiten in der sozialen Situation, in der queere Menschen aufwachsen und leben - und welche anders auf sie einwirkt als auf nicht-queere Menschen. "Wer von queerer Kultur spricht, spricht queeren Menschen ihre Individualität ab." Nein. Wer z.B. von jüdischer Kultur spricht, spricht auch nicht Menschen jüdischen Glaubens ihre Individualität ab. Ihre Posts sind durchdrungen von Dogmatismus, es gibt keine Differenzierung, nur Schwarz-Weiß. Dabei verkennen Sie die Realität und Wirksamkeit gesellschaftlich konventionalisierter Kategorien. Darüber, ob eine solche Kategorie herbeigeredet ist, kann man spekulieren. Das ändert aber nichts daran, dass sie von zumindest einem Teil der Gesellschaft genutzt und verstanden wird.
zum Beitrag03.11.2022 , 22:13 Uhr
"Fußball ist genau so queer oder nicht queer wie der ESC, Abba ist genau so queer oder nicht queer wie Metallica." Ihren humanistischen Universalismus in allen Ehren - aber so stimmt das nicht. Es gibt durchaus Selektionseffekte, von Sport über die Berufswahl bis zu Wahl von Profilfotos. Das lässt sich wissenschaftlich nachweisen. Dass die Zusammenhänge dahinter komplex sind, meist nichts direkt mit dem Individuum und seinen Merkmalen zu tun haben, und dass es wünschenswert ist, dass das alles in Zukunft an Bedeutung verliert, steht auf einem anderen Blatt. Nur Wegreden allerdings führt m.E. nicht zum Ziel.
zum Beitrag28.10.2022 , 08:41 Uhr
Gegen die Hetze kann man was tun, z.B. zur Gegendemo gehen: m.facebook.com/events/1252304662218527
zum Beitrag24.10.2022 , 01:15 Uhr
Ich wüsste nicht, warum Heteros nicht queer sein könnten. Als "Othering" sehe ich eher, wenn man Schubladen auf "homo/trans exclusive" aufmacht. Queer ist für mich alles, was konventionelle, gesellschaftlich mehrheitlich nicht hinterfragte Schablone von Geschlecht und geschlechtlicher Anziehung in Frage stellt. Insofern halte ich z.B. viele Schwule für wenig queer, wenn sie sich in den Status quo "nur" eingliedern und damit sogar stützen ... was seine Berechtigung hat, aber halt nicht queer ist. Stattdessen läuft die "Queer-Linie" für mich eben queer zum Status quo - über hetero cis trans homo hinweg. Meine bescheidene Ansicht ...
zum Beitrag14.10.2022 , 20:24 Uhr
Weiterfeiern muss man auch, wenn all die Allies wieder mal schweigen (die gestern noch so eloquent diskutierten, wie ihre schwulen Kumpels Winnetouch fänden und was daraus abzuleiten sei).
zum Beitrag06.10.2022 , 03:41 Uhr
Ein solches Vorgehen ist ehrlos. Ich schäme mich so für mein Land, das tut richtig weh.
zum Beitrag29.09.2022 , 09:22 Uhr
Sorry, aber die unbelegte Unterstellung, dem Regime sei sowieso egal, wie die Volkabstimmung ausginge, Hauptsache der Opposition würde eins ausgewischt, verstehe ich durchaus so. Vollständig unberücksichtigt z.B. bleibt im Artikel die jahrelange Arbeit des Cuban National Center for Sex Education, initiiert von Mariela Castro, LGBT-Anerkennung in der Bevölkerung durch Aufklärung zu stärken. Auch die Auskopplung des Familienrechts aus dem Verfassungsreferendum 2019 hat für öffentliche Diskussionen gesorgt. Rhetorische Figur ist hier, wenn, dann eher der nicht so explizit benannte, aber implizit ausgeführte Pinkwashing-Vorwurf an die Regierung.
zum Beitrag27.09.2022 , 23:53 Uhr
Vielleicht aber ist auch das kubanische Volk nicht so blöd und gar nicht so willig als billiges Stimmvieh zu missbrauchen, wie Artikel und Kommentare das unterstellen. Was völlig außer Fokus gerät ist, dass Kuba damit jetzt eine Insel ist in der Machismo- und Homophobie-Hölle dieser Weltregion.
zum Beitrag21.09.2022 , 08:20 Uhr
Alles nur oberflächliche, opportunistische Kostümierung - denn merke: Deine wahre Identität kannst du niemals verbergen. www.youtube.com/watch?v=bGUd-dhEy_k
zum Beitrag11.09.2022 , 23:11 Uhr
Mhmm, gute Idee. Nur wer genau soll hier über sich selbst lachen? Schwule Indianer?
zum Beitrag11.09.2022 , 17:04 Uhr
Man sollte nachsichtig sein mit den alten Komödchen-Zeiten, ist doch das Zerrbild der lächerlichen Tunte seit den späten 60ern schlicht aus der nackten Panik der Cis-Hetero-Männer heraus geboren. Denn wenn er i.pinimg.com/origi...6eef714e126250.jpg ein Auge geworfen hat auf dich und deinen Allerwertesten ... mit zugekrampfter Rosette macht Mann nun mal immer so eine furchtbar schlechte Figur vor den Mädels. Da hilft dann nur noch, sich das lustige Märchen von der lächerlichen Tunte zu erzählen ... Pfeifen im Walde eben. So betrachtet ist der "Schuh" doch auch heute noch recht lustig.
zum Beitrag05.09.2022 , 11:43 Uhr
"Haß und Hetze" Wirklich? Hier geht langsam jedes Maß verloren. Vielleicht lesen Sie einfach mal, was im Artikel wirklich steht.
zum Beitrag05.09.2022 , 11:36 Uhr
Wo genau wird Rowling in die rechte Ecke gestellt? Im obigen Beitrag jedenfalls nicht. Anscheinend ist Furor bei diesem Thema schon so vorherrschend, dass nicht mehr gelesen werden kann, was tatsächlich dasteht. "Dieser angebliche Diskurs der 'Woken', die, so das Narrativ, die Meinungsfreiheit mit jeglichen Mitteln untergraben wollen, wurde von Rechten so oft reproduziert, dass er anschlussfähig wurde in der Gesellschaft – und als ernstzunehmender Debattenbeitrag in den Medien oder der Buchhandlung präsentiert wird." Man kann die Einschätzung der Autorin teilen oder nicht teilen, sie schreibt auf jeden Fall nicht, dass Rowling Teil jener Rechten wäre oder vorsätzlich in deren Interessen agieren würde.
zum Beitrag04.09.2022 , 22:09 Uhr
"geschubst, umgestoßen, gewürgt zu werden" Ich schrieb von Vergewaltigung, Körperverletzung, Mord. Ansonsten interessieren mich solche Rangeleien zwischen Personen, die sich vor allem in den Assozialen Medien gegenseitig dissen, bezichtigen und beschimpfen, Null-Komma-Null. Solche unsäglichen Episoden sind eine Schande für all jene anderen, die über Jahrzehnte in den Emanzipationsbewegungen gekämpft und sich um echten Dialog und gegenseitige Solidarität bemüht haben. "habe ich hierzulande bisher nur im Zusammenhang mit Pädophilie gehört" Ich vermute, Sie sind zu jung, um solche Sätze noch im Zusammenhang mit Lesben und Schwulen zu kennen.
zum Beitrag03.09.2022 , 12:44 Uhr
Vorweg gesagt, damit es keine Missverständnisse gibt, sind Morddrohungen strafrechtlich relevante Handlungen und als politisches Mittel indiskutabel. So. 1. Es ist ein Unterschied, ob zwei ihre Weltsicht diskutieren auf Augenhöhe und über ein Thema, das beide ungefähr gleichermaßen betrifft. Trans zu sein ist aber keine Weltsicht, sondern für den/die Einzele/n im Alltag knallharte physische Realität. Insofern ist das Verhältnis hier asymmetrisch wenn ich sage "Das, wofür du dich ausgibst, gibt es gar nicht" oder, um ein ganz anderes Beispiel zu nennen, "Die Nation, die du verteidigst, gibt es gar nicht, dein Land war immer schon und ausschließlich Teil unserer Nation; und deine Sprache gibt es nicht, sie ist nur ein Dialekt unserer Sprache; und eine eigenständige Kultur hast du nicht, was du lebst, ist nur ein Abklatsch unserer Kultur". Die Strategie des Aggressors ist, eine eigene Betroffenheit zu konstruieren, um diese Asymmetrie zu verdecken, z.B. "Trans zerstören unsere Frauenräume" oder "Das faschistische Regime in Kiew bedroht unser Land". Evidenz dafür liefert man keine, propagandistische Selbstreferenzierung genügt. 2. Trans Menschen haben global ein vielfach erhöhtes Risiko gegenüber relevanten Vergleichsgruppen, Opfer von Gewalttaten zu werden, dies ist durch Statistiken und Wissenschaft aus verschiedensten Regionen und Ländern belegt. Über das Risiko von Transexclusive Radical Feminists habe ich diesbezüglich bisher nichts Vergleichbares gelesen. Auch hier existiert eine klare Asymmetrie, die aber vertuscht wird, indem bestimmte Feministinnen ihre Risiko so hinstellen, als sei es ebenbürtig - zumindest aber so hoch, dass es radikale politische Positionen aus "Notwehr" legitimierte. Nun die Frage: Ist "Was du als Liebe bezeichnest ist einfach nur kriminell, und du solltest dafür weggesperrt werden, weil du die Gesundheit meiner Kinder bedrohst" eine Weltsicht, die toleriert werden muss, auch, wenn es schwerfällt, weil es ans Eingemachte geht?
zum Beitrag02.09.2022 , 22:41 Uhr
Hilfreich ist jedenfalls auch nicht, queerfeindlichen Hass als gottgegeben hinzunehmen und vor ihm zu kapitulieren. Was schlagen Sie denn vor, was zu tun wäre, damit queere Menschen in der Öffentlichkeit sicher leben und sich bewegen können, wie alle anderen auch? Oder haben die (einschließlich zukünftiger Generationen von Queers) einfach Pech gehabt? Kleiner Hinweis: Die Abnahme von Queerfeindlichkeit in der riesigen Mehrheit über die letzten Jahrzehnte ist nicht allein darauf zurückzuführen, dass in der riesigen Mehrheit alle so klug, reflektierend und einsichtsfähig sind, dass sie früher oder später von selbst darauf kamen, dass es scheiße ist, mit bestimmten Menschen scheiße umzugehen, nur weil jene in einem Punkt anders sind.
zum Beitrag30.08.2022 , 16:32 Uhr
"Die Bikergruppe Nachtwölfe [...] begleitete die Prozession." Na dann Gut Nacht, Erlösung Serbiens.
zum Beitrag25.08.2022 , 12:43 Uhr
Gutes Argument. Siehe Weiße Rose, is ja auch ziemlich lange gutgegangen ... jedenfalls kein Grund für Asyl.
zum Beitrag23.08.2022 , 13:13 Uhr
Was die Indikation betrifft haben Sie recht, ich hab's grad in der Richtlinie nachgelesen. Sorry, ich hatte da eine falsche Information.
zum Beitrag23.08.2022 , 12:44 Uhr
"Sonderregelungen für ein paar wohlhabende Pärchen, die gerne Adoptionen sparen und gleichzeitig die Erzeuger loswerden wollen" Diese Gleichsetzung von Ihnen ist Diskreditierung und Verleumdung einer gesellschaftlichen Gruppe (über die Sie, wie sie selbst schreiben, etwas zu wissen "glauben"). Das ist bei Weitem nicht nur eine Aussage über "Nicht-Durchschnittlichkeit", sondern stumpfes Vorurteil. Kinder zweier verheirateter Mütter sind rechtlich ggü. Kinder verheirateter heterosexueller Eltern schlechter gestellt. Spekulative Vergleiche über die Alltagssituation irgendwelcher Konstellationen ändern daran nichts.
zum Beitrag22.08.2022 , 21:43 Uhr
"kann durchaus als Krankheit qualifiziert werden" Ja, kann es. Aber ist als Indikation nicht notwendig. Es kommt nicht auf die Ursache für die ungewollte Kinderlosigkeit an, bei verheirateten heterosexuellen Paaren löst allein die Unfruchtbarkeit des Ehepaares insgesamt den Versicherungsfall aus. Insofern vergleichen Sie Äpfel mit Birnen.
zum Beitrag22.08.2022 , 21:29 Uhr
... oder nein. Bei der Co-Mutterschaft geht es um die Schlechterstellung von Neugeborenen, die in den ersten Lebensjahren rechtlich zugesichert nur einen Elternteil haben, obwohl sie in eine Familie mit zwei Elternteilen hineingeboren werden. Abgesehen davon kann ein gestärktes kleines Sorgerecht auch Scheidungskindern zugutekommen, wenn sich nach einer Trennung eine Patchwork-Konstellation bildet. Warum werten Sie Menschen ab, verleumden sie und diskreditieren ihre Anliegen? Weil es nicht Ihre Anliegen sind? Finden Sie es dann auch okay, wenn man das mit Ihnen macht und mit dem, was Ihnen wichtig ist?
zum Beitrag22.08.2022 , 12:14 Uhr
Ich habe beim Lesen keinen Hass wahrgenommen, sondern Umsichschlagen von einer Autorin, die sich durch bestimmte andere Personen bedroht fühlt. Ich kenne aber Michaela Dudley nicht persönlich, hab mich nicht mit ihr darüber ausgetauscht. Bleibt also alles reine Fantasie.
zum Beitrag22.08.2022 , 11:10 Uhr
Ich halte es für komplett abwegig, dass Rowling in irgendeiner Weise auf Robert Galbraith Heath angespielt haben könnte, als sie ihr Pseudonym wählte. Es passt in keiner Weise zu allem, was sie in der Vergangenheit über nicht-heterosexuelle Menschen gesagt oder geschrieben hat. Dass sie allerdings vorher nicht mal gründlich recherchiert hat könnte man als fahrlässig bezeichnen. Alles andere aber ist reine Spekulation und Unterstellung. "ist bösartig und dumm. Dummheit aus Hass geboren ..." Auch das ist reine Spekulation und Unterstellung. Irgendwie ist diese Debatte komplett am Arsch. Und das liegt nicht am Debattengegenstand.
zum Beitrag17.08.2022 , 10:16 Uhr
"Die vieldiskutierten und von Bedjeriou Rechtsanwalt angeführten Festnahmen und Inhaftierungen von mehr als 40 Menschen aus der LSBTI-Szene in Algerien seien schließlich nach einer öffentlichen Hochzeit eines homosexuellen Paares erfolgt, argumentiert der Richter." Zu dem Fall schreibt Human Rights Watch: "On July 24, 2020, police raided a private residence and arrested the 44 – 9 women and 35 men, most of them university students – in el-Kharoub, a district in Constantine Province, northeastern Algeria, after neighbors complained. An Algerian lawyer involved in the case told Human Rights Watch that the court used police reports describing the decorations, flowers, and sweets indicative of a wedding celebration, and the men’s supposedly gay appearance, as evidence of guilt." www.hrw.org/news/2...ions-homosexuality Betrachtet der Richter auch das, was in seiner eigenen Privatwohnung vorgeht als "öffentlich"? Sieht er eine Verurteilung aufgrund der Bewertung eines bestimmten Aussehens der Beschuldigten zu einem Zeitpunkt durch Polizisten als legitime Rechtspraxis oder als einen Akt staatlicher Willkür? Und was genau ist die "LSBTI-Szene" von Algerien? Wie schaut die so aus?
zum Beitrag15.08.2022 , 22:06 Uhr
Ich kann nicht verstehen, warum Frauen ostentatives Misgendern als aktivistisches Mittel einsetzen, die selbst doch aus Erfahrung wissen sollten, wie es ist, wenn andere einem die Identität absprechen. twitter.com/Berlin...558553590133817344 Ausgewogenheit im Artikel hin oder her, die tatsächlichen politischen Debatten und Entscheidungen finden zum Glück nicht zwischen radikalen Aktivisten statt, sondern zwischen differenzierten und gemäßigten Gruppen und Parteien.
zum Beitrag11.08.2022 , 17:16 Uhr
Die Kategorie "biologisches Geschlecht" ist weder ein Gesetz noch sonst irgendein inhärentes Merkmal der Natur. Sie ist, wie alle Kategorien, menschengemacht, und kann mehr oder weniger gut (d.h. wissenschaftlich-methodisch) in inhärenten Eigenschaften natürlicher Phänomene begründet werden. Allein hier im Forum gehen mindestens drei unterschiedliche Verwendungen des Begriffs durcheinander: 1. "biologisches Geschlecht" als generelles Fortpflanzungs-Merkmal von Organismen, 2. "biologisches Geschlecht" als konkretes Merkmal (Veranlagung) eines individuellen menschlichen Körpers, männliche oder weibliche Keimzellen zu produzieren, und 3. "biologisches Geschlecht" als konkrete Ausprägung geschlechtstypischer Körpermerkmale eines Individuums.
zum Beitrag10.08.2022 , 18:02 Uhr
"Gesetzliche Regelung zu medizinischen Maßnahmen wird folgen. Das Gesetz baut dann auch dem neuen Selbstbestimmungsgesetz auf." Das altbewährte Dammbruchargument. Es nimmt stillschweigend an, dass es für alle späteren Entscheidungen keine Abwägung der Sachlage mehr geben kann, weil eine erste Entscheidung mit einem bestimmtem Ausgang getroffen wurde. Dass für diese Entscheidungen ganz unterschiedliche sachliche Voraussetzungen und Kriterien gelten wird unterschlagen. Prominentes Beispiel aus jüngerer Zeit: "Wer zur Ehe für alle Ja sagt, muss dann auch zur Vielehe Ja sagen." Zieht man den rhetorischen Effekt ab so liegt das, was übrigbleibt, fernab jeder Realität.
zum Beitrag10.08.2022 , 08:52 Uhr
Radikal gibt's auch ohne "phob"-Diskreditierung. Die Frage ist: Wird das in gleichem Maß wahrgenommen und verunsichert es in vergleichbarer Weise die Unterstützung für die Anliegen der aggressiven Gruppe? taz.de/DykeMarch-in-Hamburg/!5873833/ Oder ist das "phob" der anderen einfach besser medial und politisch zu vermarkten?
zum Beitrag09.08.2022 , 22:10 Uhr
Forts. Jan Feddersen: "Das ist ein krass weitgehendes Reformprojekt, so fundamental ausgreifend, das vor allem unter diesem Umstand jetzt schon leidet ..." Man kann einfach behaupten, in welchen Grad die Gesetzesreform "fundamental ausgreifend" sei, oder aber man recherchiert mal, wie es sich in den anderen Ländern entwickelt hat, die ähnliche Gesetze bereits vor Jahren erlassen haben: "Insgesamt gibt es in zwölf Ländern ein vergleichbares Gesetz. Argentinien war 2012 das erste Land, das eine Änderung des Geschlechtseintrags per Selbstauskunft ermöglichte. Zudem gibt es ähnliche Gesetze in Malta, Dänemark, Luxemburg, Belgien, Irland, Portugal, Island, Neuseeland, Norwegen, Uruguay und der Schweiz." Quelle: www.bmfsfj.de/bmfs...mungsgesetz-199332 Ich lese im Beitrag von vielen Positionen, Episoden, Einschätzungen, Befürchtungen und Forderungen. Was ich nicht finde ist ein begründetes Argument.
zum Beitrag09.08.2022 , 20:34 Uhr
Jan Feddersen: "Alle seriösen Umfragen signalisieren: Hierzulande ist ein Drittel für eine solche Reform, ein Drittel gibt sich unentschieden bis skeptisch – und ein Drittel lehnt sie explizit ab. Diese Zahlen sollten die Regierung vielleicht alarmieren, die Aktivist*innen und Fellows aber ganz besonders: Eine Reform, die so wenigen Menschen wirklich nützt, aber so vieles umstülpt – wie soll die akzeptiert werden, nicht nur in woken Kreisen?" Das möchte ich gern kontrastieren mit folgender Passage: "Eine Volksabstimmung über die Aufhebung des § 175 StGB hat es in der Bundesrepublik Deutschland nicht gegeben. Hätte sie stattgefunden, sie wäre vermutlich gescheitert im Jahre 1969, als im Deutschen Bundestag von derGroßen Koalition die erste wegweisende Reform des § 175 StGB beschlossen wurde; denn eine Meinungsumfrage des Instituts für Demoskopie in Allensbach vom Dezember 1968 weist aus, dass 45% der westdeutschen Bevölkerung die geplante Liberalisierung des Homosexuellenstrafrechts ablehnten; 37% sprachen sich für die angestrebte Straflosigkeit homosexueller Handlungenunter volljährigen Männern aus, 17% waren unentschieden (1)." Quellen: mr3er.de/dr-lo/pub...h%20Verbrechen.doc www.spiegel.de/pol...-0000-000045741408
zum Beitrag03.08.2022 , 22:54 Uhr
"dürfte allerdings auch eine Folge des herrschenden Narrativs der Critical Social Justice-Ideologien sein" Ach, und wie viel Anteil hat Ihrer Meinung nach das Anhängen an dieses Narrativ daran, dass fast viermal so viele LGBTQI-Personen der Polizei misstrauen wie im Durchschnitt der Bevölkerung? Wie hoch schätzen Sie denn den Anteil der "Ideologie"-Anhänger unter LGBTQI im Vergleich? Und wie kommen Sie überhaupt darauf, dass in dieser Gruppe mehr Anhänger zu finden sind? Irgendwelche Zahlen? Oder nur Mutmaßungen? Ich mutmaße mal, dies ist nichts als ein Vorurteil. Aber auch Vorurteile wird man wohl als "anthropologische Konstante" verargumentieren können.
zum Beitrag30.07.2022 , 19:59 Uhr
Darauf hinzuweisen, dass man es nicht hinnehmen wird, wenn Menschen gefoltert werden und so gegen internationales Recht und gültige Abkommen verstoßen wird, ist keine Belehrung. Und Länder werden auch nicht geführt wie Unternehmen (auch, wenn manche das gerne so hätten). Und immer noch setzen Sie die politisch Verantwortlichen mit den politischen Aktivisten gleich. Das kann ja nur zu Verwirrung führen. Was erstere mit dem Aufruf der zweiteren machen, liegt in der Verantwortung der ersteren. Und zweitere müssen nicht Ziele und Strategien der ersteren Teilen, dann sonst wären ihre Aktionen ja redundant.
zum Beitrag29.07.2022 , 15:13 Uhr
Es ist im Gegenteil gerade Kern der Diplomatie, Dinge miteinander zu verknüpfen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu zun haben, z.B. das Drängen auf Einhaltung der Menschenrechte mit wirtschaftlicher Kooperation. Vergleichbares erleben Sie bei fast jedem Stastsbesuch. Und noch einmal: die beiden sind politische Aktivisten, nicht Diplomaten. Ihr Ziel ist nicht, eine internationale politische Lösung zu erzwingen, sondern die Aufmerksamkeit der Staatengemeinschaft auf fortgesetzte Menschenrechtsversöße zu lenken.
zum Beitrag27.07.2022 , 21:48 Uhr
"in Berlin oder Paris nicht anders, auch dort werden Minderheiten angefeindet" Es ist doch wohl schon ein Unterschied, ob man in der Öffentlichkeit angefeindet wird und sich dann an die Strafverfolgungsbehörden wenden kann, die der Sache ernsthaft nachgehen, oder ob man von der Sicherheitspolizei festgenommen, ohne Verfahren inhaftiert und mit Elektroschocks gefoltert wird, weil man eine Regenbogenfahne geschwenkt hat, finden Sie nicht? Oder meinen Sie, Letzteres wäre legitim im Rahmen (zumindest von einer gewissen Elite behaupteter) ethnischer, kultureller und nationaler Eigenständigkeit?
zum Beitrag27.07.2022 , 13:51 Uhr
Mhmm ... ich glaube, es geht nicht darum, dass Sie das wissen, sondern darum, dass die Offiziellen Ägyptens unter Zugzwang geraten, sich in dieser Sache vor der globalen Öffentlichkeit zu erklären (s. mein Kommentar unten). Wie solche Aktionen im Zusammenspiel mit medialer Aufmerksamkeit funktionieren, hat man im Fall Katar gesehen.
zum Beitrag27.07.2022 , 13:38 Uhr
"dass zwei (2!) Menschen eine Konferenz mit zig Tausend Menschen absagen möchten" Nein. Das hier ist Aktivismus. Es geht darum, Länder aus ihrer Verantwortung nicht auszulassen, auf ihre Menschenrechtsverstöße kontinuierlich hinzuweisen, wenn diese Länder eine Rolle (z.B. als Gastgeberland) in der Staatengemeinschaft einnehmen. Die Nachricht der taz und anderer Medien ist bereits das Ziel der Aktion.
zum Beitrag25.07.2022 , 21:45 Uhr
Dem stimme ich uneingeschränkt zu. Ich finde ungemein wichtig, dass die 80% oder 90% eine offene, sachliche und vielstimmige Diskussion führen und sich nicht von den Rechten treiben lassen (denn das ist deren Trick #1). Z.B. bei hochkomplexen Themen wie Geschlecht. Die momentane gesellschaftliche Übereinkunft hat Widersprüche über Geschlecht bisher wunderbar eingekapselt und so unsichtbar gemacht. Trans* kriegen das jetzt voll zu spüren, obwohl sie für die Widersprüche nichts können. Sie machen sie aber mit ihrem speziellen Anliegen sichtbar, das ist auf gewisse Weise tragisch (wie ein Verhängnis). Ich wünsche mir eine offene Debattenkultur, in der alle Seiten miteinander reden - auch über ihre Ängste und Sorgen. Aber eben nicht so wie die EMMA, die nur über trans* tratscht, statt mit trans* zu debattieren, um ihrer eigenen Position mehr Gewicht im politischen Diskurs zu verleihen. Als schwuler Mann älterer Generation würde ich mir auch wünschen, dass jemand mal wirklich zuhört, wenn ich erzähle, dass seit meiner Jugend mein Vertrauen in die Menschen ziemlich fragil ist, um es mal nett auszudrücken. Als ich als junger Mensch in Not war, hab ich hauptsächlich versagende Erwachsene erlebt. Selbst von Freunden höre ich heute manchmal "Aber ihr dürft doch jetzt heiraten... also!". Ich wünsche mir, dass sie irgendwann verstehen, warum es ein Fest ist, beim CSD mitzulaufen: Es ist ein Fest für mein verletztes, zu tiefst enttäuschtes Herz. Und wie sehr ich mir wünsche, sie würden einmal sagen "Du gehst zum CSD? Da geh ich mit (und nehm die Kinder mit)!" "Wieder mal mehr Party als Politik" ist demgegenüber ein journalistischer Leerläufer, der nichts verstanden hat von den Menschen, die da auf der Straße sind. Was fehlt ist die Frage "Was hast du erlebt, dass du heute hier stehst?". Ich vermute, der Autor dieses Beitrags versucht eine Antwort zu geben auf diese nicht gestellte Frage.
zum Beitrag24.07.2022 , 01:41 Uhr
"Sexuelle Orientierungen, CSD ist heute auch Teil der 'dominanten Mehrheitsgesellschaft'" Hat die nicht-dominante Minderheitengesellschaft keine sexuellen Orientierungen? "Zumindest nicht ohne wahrzunehmen wieviele andere Gefühle es gibt" Dazu trägt der Autor ja bei, wenn man seiner Geschichte einfach zuhört. Oder man verlangt ihm ab, wie es ja grad sehr en vogue ist, alle anderen Gruppen und ihre Anliegen mitzudenken und mit Ausdruck zu verleihen. Auch mit dieser Forderung kann man andere Stimmen prima relativieren.
zum Beitrag07.07.2022 , 17:35 Uhr
"... vielmehr steht sie heute für ..." So behaupten es die Rechten. Passt ihnen sicher gut in die Agenda, dass Sie ihnen das abkaufen. Solange ich zum CSD unter dieser Fahne laufe (ein paar Jahrzehnte schon), ist es unsere Fahne der Sichtbarkeit, Emanzipation und Solidarität. Und sie ist es auch heute. Punkt.
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