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Ricarda Lang über Strategie der Grünen„Die Schuldenlast tragen die Falschen“

Ricarda Lang, Ex-Parteichefin, fordert einen Strategiewechsel. Sie will, dass die Grünen mehr Konflikte wagen und stärker auf soziale Themen setzen.

Ricarda Lang Ende März 2025 im Jakob-Kaiser-Haus: „Die Leute wollen dich kämpfen sehen“ Foto: Sophie Kirchner

taz: Frau Lang, die Welt wird autoritärer, Deutschland rückt nach rechts. Welche Rolle haben jetzt die Grünen, die nur noch eine kleine Oppositionskraft im Bundestag sind?

Ricarda Lang: Die Zeit bis zur Bundestagswahl 2029 wird zur Crunch-Time für die Demokratie. Ziel muss es sein, dass demokratische Mehrheiten dann überhaupt noch möglich sind. Bisher war der Ansatz: Dafür müssen alle in der Mitte zusammenkommen. Rückblickend ist die Union bloß immer weiter nach rechts gerückt und wir anderen sind staffelweise gefolgt. Das kann nicht die Lösung sein. Für stabile demokratische Mehrheiten braucht es ein starkes progressives Lager. Ich möchte, dass meine Partei in dessen Zentrum steht – und das Lager vergrößern. Wir können und sollten der starke Gegenpol zu einer konservativen Merz-Regierung sein.

taz: Also ist die Zeit von Robert Habecks Strategie, dass die Grünen Brücken bauen müssen, jetzt vorbei?

Lang: Die Strategie war erfolgreich. Sie hat uns viel weiter in die Breite der Gesellschaft gebracht. Aber sie funktioniert heute nicht mehr. Inzwischen steht auf der anderen Seite der Brücke häufig jemand, der sie abfackelt, noch bevor die Baumaßnahmen abgeschlossen sind. Jede Zeit hat ihren Ansatz. So falsch es wäre, jetzt selbst Sprengmeister zu werden: Wir brauchen ein neues Politikmodell, das sich einerseits um neue Allianzen bemüht, aber andererseits viel konfliktfähiger ist.

Im Interview: Ricarda Lang

31, war von Februar 2022 bis zu ihrem Rücktritt im November 2024 Co-Vorsitzende der Grünen. Die Bundestagsabgeordnete gilt als eines der größten Talente der Partei, sie gehört zum linken Flügel. Zuvor war sie Sprecherin der Grünen Jugend.

taz: Welche neuen Allianzen meinen Sie?

Lang: Nehmen wir mein Herzensthema, die soziale Gerechtigkeit. Die unterschiedlichsten Menschen verbindet der Wunsch, von ihrer Arbeit gut leben zu können. Niemand will in Notsituationen ins Bodenlose fallen. Jeder will gute Kitas für seine Kinder. Hier sind breite Allianzen möglich. Interessenkonflikte gibt es aber trotzdem. Die bestehen nur nicht zwischen dem Einzelhändler in der Innenstadt und dem Paketboten, sondern zwischen ihnen beiden – und einem Konzern wie Amazon, der Tariftreue unterläuft, Arbeitnehmerrechte einschränkt und hier keine Steuern zahlen will.

Hier muss dann Schluss sein mit der grünen Vermittlerrolle. Mit „konfliktfähig“ meine ich also nicht: mit wehenden Fahnen in den Kulturkampf oder über jedes Stöckchen springen. Aber wir sollten die Konflikte dort austragen, wo sie für die Menschen echte Relevanz haben.

taz: Der Versuch, in Gerechtigkeitsfragen stärker zu werden, ist bei den Grünen nicht neu. Sie werden aber weiter als Elitenpartei wahrgenommen. Woran scheitert es?

Lang: Wir haben Themen wie Bezahlbarkeit zuletzt stärker gesetzt als in der Vergangenheit, auch im Wahlkampf. Das Bewusstsein der Partei hat sich weiterentwickelt.

Ricarda Lang will, dass die Grünen im Bundestag einen starken Gegenpol zur Merz-Regierung bilden Foto: Sophie Kirchner

taz: Bei den Wäh­le­r*in­nen ist das nicht angekommen.

Lang: Das ist genau der Punkt. Aus meiner Sicht hat das zwei Gründe. Erstens: Glaubwürdigkeit. Es reicht nicht, wenn du Gerechtigkeit im Wahlkampf auf Plakate schreibst. Die Leute wollen dich ganzjährig dafür kämpfen sehen. Nun würde ich sogar sagen, dass wir uns in der Ampel am stärksten für sozialen Fortschritt eingesetzt haben – durchaus mit Erfolg. Aber es war keine Priorität, das auch mit aller Macht nach außen zu zeigen. Und insgesamt hatte diese Regierung nun mal keine gute Verteilungsbilanz. Bei den Mieten etwa hat sie nichts auf die Reihe bekommen.

taz: Und der zweite Grund?

Lang: Zuspitzung. Gerade in Zeiten, in denen die Union – unabhängig vom Thema – spätestens nach drei Minuten bei kulturkämpferischen migrationspolitischen Parolen angelangt ist, sind wir mit unseren sehr abgewogenen Positionen kaum noch durchgedrungen.

taz: Brauchen Sie also ein bisschen Linkspopulismus?

Lang: Ich würde das nicht als Populismus bezeichnen. Die Krise der repräsentativen Demokratie rührt auch daher, dass wir die Unmissverständlichkeit vor allem ihren Gegnern überlassen. Die sozialen Ungerechtigkeiten sind real nun mal da. Es reicht also oft, zu sagen, was ist – und bestehende Interessenkonflikte in aller Klarheit zu benennen.

taz: Welche genau? Nennen Sie mal ein Beispiel.

Lang: Nehmen wir die jüngste Lockerung der Schuldenbremse und das Sondervermögen. Wir haben da konstruktiv verhandelt, aber hart. Und ich finde es richtig, dass endlich Investitionen möglich werden. Aber, Interessenkonflikt: Die Schuldenlast tragen die Falschen.

taz: Inwiefern?

Lang: Tilgung und Zinsen übernimmt der Steuerzahler. Das Steuersystem aber ist zutiefst ungerecht. Das Netzwerk Steuergerechtigkeit hat das mal berechnet: Der effektive Steuersatz auf das Vermögenseinkommen von Susanne Klatten – BMW-Erbin und reichste Frau in Deutschland – ist von grob 60 Prozent in 1996 auf heute rund 30 Prozent gesunken. Durch Ausnahmen und Sonderregeln entgehen dem Staat hier Milliarden. Das kannst du niemandem mehr erklären, der den Tag lang ackert und die Miete trotzdem nicht zahlen kann. Das weiß hoffentlich auch die SPD, die wir daran messen werden.

taz: Die Linke wird solche Punkte noch zugespitzter vortragen – und damit stärker durchdringen.

Lang: Ach, es ist genug Platz im progressiven Lager für unterschiedliche Rollen. Die Linkspartei kann Menschen erreichen, die nach der starken Deklassierung und dem Sozialabbau der letzten Jahrzehnte nicht bereit sind, den Grünen zuzuhören. Gleichzeitig gibt es etwa im liberalen Bürgertum viele, die uns nahestehen und auch ein Problem mit der Vermögensungleichheit haben – sei es aus Überzeugung oder weil sich zum Beispiel ein Haus nur noch leisten kann, wer geerbt hat.

taz: Sehen Sie die klassische Armutsbekämpfung, Themen wie Bürgergeld und Kindergrundsicherung, also als Aufgabe für die Linke? Im Wahlkampf der Grünen spielte der Punkt keine Rolle mehr.

Lang: Armutsbekämpfung bleibt ein zentrales Anliegen. In der Vergangenheit aber haben wir andere Aspekte zu oft liegen gelassen – vor allem im arbeitspolitischen Bereich. Mitbestimmungsrechte etwa sind gerade in Betrieben, die vor grundlegenden Umbrüchen stehen, ein riesengroßes Thema. Die ökologische Modernisierung wird nur funktionieren, wenn die Mitarbeiter ernst genommen werden und mitreden können. Es braucht Betriebsräte, die wirklichen Einfluss haben. Ich möchte als Abgeordnete dazu beitragen, dass meine Partei hier viel stärker in die Auseinandersetzung geht.

taz: Ein zentrales Problem der Grünen ist, dass sie die Deutungshoheit über sich und ihre Politik verloren haben.

Lang: Das stimmt. Gerade in den Ampeljahren haben wir Fehler gemacht, die es dem politischen Mitbewerber zu leicht gemacht haben, uns in eine ideologische Ecke zu stellen. Da standen wir dann und dachten: Oh Gott, wir wollen hier niemandem auf die Füße treten. Statt uns herauszukämpfen, haben wir uns bisweilen für unsere reine Existenz entschuldigt. Aus dieser Verteidigungshaltung müssen wir raus.

taz: Und wie kommen Sie da raus?

Lang: Da gibt es sicher nicht die eine Antwort. Aber mindestens einen Widerspruch müssen wir auflösen. Zuletzt waren es paradoxerweise die Reaktionären, die der Disruption das Wort geredet haben. Den progressiven Kräften – die ja eigentlich genuin für Veränderung stehen – kam die Aufgabe zu, das Bestehende zu verteidigen: die Demokratie, ihre Institutionen, den politischen Anstand. Es ist richtig, das zu tun. Bloß: Immer mehr Menschen haben das Gefühl, dass diese Demokratie für sie nicht mehr funktioniert.

Ihre primären Sorgen sind materiell, wirtschaftlich, existenziell. Da reicht es nicht, für die Wahrung der Demokratie zu sein. Oder gegen die Demokratiefeinde. Erst recht nicht, wenn es als moralische Erpressung wahrgenommen wird. Progressive müssen den Kampf um die Zukunft wieder aufnehmen.

taz: Dafür fehlt es aber an einer konkreten Vision, an einer positiven Erzählung.

Lang: Ja. Rechtsextreme haben eine klare Zukunftserzählung. Eine dystopische, aber es ist eine Zukunftserzählung – vom Recht des Stärkeren, des Reicheren, des Gnadenloseren. Den progressiven Parteien ist ihr eigenes Narrativ abhandengekommen.

taz: Und, haben Sie eine Idee dafür?

Lang: Ganz ehrlich: Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, die eine abschließende Antwort zu haben. Und das will ich nicht.

taz: Und wie kommen die Progressiven zu einer?

Lang: Das wird ein weiter Weg und ist Aufgabe der nächsten Monate oder Jahre. Sonst verlieren wir die Auseinandersetzung um unsere Demokratie. Unter anderem müssen wir raus aus dem Krisenmodus, der immer nur auf die nächsten Monate schaut. Und gerade in meiner Partei müssen wir uns fragen: Wie kommen wir weg von Formelkompromissen, wie gewinnen wir Klarheit zurück? Jetzt, wo wir in die Opposition gehen, ist dafür ein guter Zeitpunkt. Ich wünsche mir sehr, dass wir uns zutrauen, diese Debatte zu führen.

taz: Sie zielen auf das progressive Lager ab. Ist Rot-Rot-Grün für Sie also wieder eine Perspektive?

Lang: Es ist echt nicht die Zeit für Koalitionsdebatten. Aber natürlich muss es Ziel sein, wieder progressive Mehrheiten möglich zu machen. Wir brauchen Alternativen, die über die Wahl zwischen einer Regierung unter Friedrich Merz und einer Regierung von Rechtsextremen hinausgehen.

taz: Aber Sie suchen die Nähe zur Linken?

Lang: Es gibt Gesprächskanäle, klar. Demokratinnen und Demokraten sollten stets in der Lage sein, miteinander zu arbeiten. Dafür braucht es persönliches Vertrauen.

taz: Die alten Plattformen für einen rot-rot-grünen Austausch wie die Denkfabrik liegen brach.

Lang: Dafür gibt es Gründe: Sie waren erschlafft. Man saß da im Hinterzimmer in der Pizzeria, klagte sich gegenseitig sein Leid, ging nach Hause, passiert ist nichts. Ein neuer progressiver Aufbruch muss aus der Zivilgesellschaft heraus getragen werden, entlang von Themen, die mobilisieren – bezahlbare Mieten, Bürgerversicherung. Ein neuer Pizza-Kreis wird es nicht richten. Pasta auch nicht.

taz: Sie sind vor einem halben Jahr als Parteichefin zurückgetreten. Sind Sie froh darüber? Oder haben Sie bei den Verhandlungen über das Schuldenpaket gedacht: Da wäre ich jetzt gerne dabei?

Lang: Beides. Natürlich juckt es mich in den Fingern, wenn ich das Gefühl habe, hier passiert gerade etwas Historisches. Das war so, als Merz fatalerweise im Bundestag mit der AfD zusammengearbeitet hat, und jetzt wieder. Dann bringe ich mich auch ein. Aber der Wahlabend war für mich in einer Kneipe in Schwäbisch Gmünd deutlich weniger anstrengend als im Fernsehstudio. Ich will weiter Einfluss nehmen, aber dafür brauche ich kein Spitzenamt.

taz: Sie haben viel positive Resonanz bekommen, weil Sie seit Ihrem Rücktritt viel freier sprechen. Bedauern Sie, dass Sie das vorher nicht gemacht haben? Oder geht das überhaupt nur, weil Sie keine Parteichefin mehr sind?

Lang: Das ist die absolute Jackpot-Frage. Mich treibt sie jedenfalls sehr um. Dass man in der ersten Reihe nicht offen reden kann, wäre eine zutiefst traurige Feststellung über unseren politischen Betrieb. Und wahrscheinlich geht mehr, als man denkt. Ich habe den Rücktritt nicht einen Tag bereut, aber ich hätte gern so einen Zeitumkehrer wie bei Harry Potter. Dann könnte ich mal versuchen, so aufzutreten, wie ich es jetzt tue. Vielleicht würde sich der ein oder andere Journalist darüber ärgern. Aber vermutlich würde man die Bürgerinnen und Bürger ganz anders erreichen.

taz: Aber die Journalisten haben sich doch mehr über Ihre Pressestelle geärgert, die Ihre mitunter glatten Aussagen noch weiter geglättet hat.

Lang: Das mag sein. Aber offener und klarer zu sprechen, heißt auch, mehr Fehler zu machen. Einzelne Sätze werden immer häufiger und ganz bewusst aus dem Kontext gerissen. Dann wirkt die übliche Mediendynamik: Empörung klickt, Aufregung verkauft sich. Mit der Zeit wird man automatisch vorsichtiger. Wir stecken da gemeinsam in einem Teufelskreis, der unserer Demokratie nicht gut tut.

taz: Irgendwann werden Sie doch wieder in die erste Reihe kommen und es ausprobieren können?

Lang: Sollte es so kommen, wird es die taz natürlich als erstes erfahren.

taz: Nach außen wirkt es so, als würde es Ihnen heute viel besser gehen. Sie sind mit Ihrem Partner zusammen gezogen, haben geheiratet und viel an Gewicht verloren. Und Sie kommunizieren all das.

Lang: Glauben Sie mir: Es ist unfassbar viel wert, zum Beispiel an Weihnachten bei der Familie zu sein, statt in Videokonferenzen zu stecken, weil Christian Lindner wieder irgendeine Forderung rausgehauen hat. Ich war außerdem sehr jung, als ich Parteivorsitzende wurde. Ich bezweifle, dass es so gut gewesen wäre, von 28 an dauerhaft in Spitzenämtern zu sein – und noch weniger Zeit für Beziehungen, Familie und all das gehabt zu haben als ohnehin schon. Ich genieße es, dass diese neue Phase noch in mein Leben getreten ist. Mir geht es gut.

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37 Kommentare

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  • Wenn frau einmal die Chance hat, an den Rand der Blase zu treten und keiner Partei (=Regierungs-)Räson folgen muss, kommen auf einmal etwas andere AnSPRÜCHE zu Vorschein, zum Beispiel sogar etwas linkere. Der große Irrtum der Habeckschen 'Politik' war, zu glauben, die 'Interessen' der WählerInnen seien eher in der Mitte, in einem Zusammenwirken von Parteien, die sich von links bis Mitte rechts profilieren. Die wahren Forderungen sind aber links, die nach einer Gesellschaft, in der jede/r gleiche Bedingungen und Rechte vorfindet und jedem/r ein Auskommen und Teilhabe garantiert wird. Wir leben derzeit immer noch und (wieder) immer mehr in einem System der Ungleichheit, in dem sich Unternehmer und Profiteure erlauben können, über ökonomische und juristisch abgesicherte 'Freiheiten' zum Beispiel das Klima so zu beeinflussen, dass ein Überleben auf diesem Planeten in Frage gestellt wird. Und es sieht so aus, als ob die herrschenden 'Spielregeln' nach dem Grundgesetz selbst in einer sich westlich überlegen wähnenden Ordnung nicht ausreichen, die Klimakatstrophe zu verhindern, es sei denn, dass diese 'Freiheiten' der Minderheiten zugunsten des Überlebens der Mehrheit beschnitten werden!

  • "Rückblickend ist die Union bloß immer weiter nach rechts gerückt und wir anderen sind staffelweise gefolgt."

    Ricarda Lang war mir schon als grüne Parteivorsitzende sympathisch - auch wenn sie sich da - wohl aus Parteiräson - zu migrationskritischen Äußerungen hat hinreißen lassen, die in ihrer Wirkung nur das AfD-Narrativ stärkten.

    Es ist beruhigend und angenehm, dass sie das jetzt so selbstkritisch zugeben kann.

    Sie hat etwas Ehrliches, Authentisches und ich nehme ihr ab, dass soziale Themen und die dahinterliegenden Menschen ihr wirklich wichtig sind.

    Von den Grünen würde ich mir wünschen, dass sie in Zukunft - auch in Regierungsverantwortung - weniger weichgespült auftreten. Dass sie ihre Inhalte wirklich vertreten.

    Persönlich waren die Grünen nie richtig etwas für mich, weil mir soziale und gesellschaftliche Themen am wichtigsten sind - wenn sie die mal glaubwürdig vertreten würden: Warum nicht?

  • "Das kannst du niemandem mehr erklären, der den Tag lang ackert und die Miete trotzdem nicht zahlen kann".



    Das sind anscheinend nicht viele, wenn die Union die Wahl gewinnt mit Einstellungen gegen Mindestlohn, gegen Bürgergeld, gegen stärkere Beteiligung der Reichen.

    • @Ciro:

      Hatten Sie das Gefühl, das SPD und Grüne wirklich für die von Ihnen genannten Punkte gekämpft haben? Ich kann mich nicht erinnern, dass sie versucht haben die FDP unter Druck zu setzen.



      Der Mindestlohn, der Treppenwitz der Geschichte, der endgültig offenbart hat das SPD und Grüne ein gutes Wahlkampfthema wichtiger ist als die davon betroffenen Menschen. Kein Wort, kein Kampf, dass man versucht hätte 60 Prozent in die europäische Mindestlohnrichtlinie zu schreiben. Nachdem es dann verabschiedet hat, hat man sich nicht die Blöße gegeben Menschen versucht weiß zu machen, es stünde drin.



      Den Weiterbildungsvorrang, den ich persönlich gut und wichtig fand, haben SPD Grüne und FDP, ja auch wieder rückgängig gemacht. Es wird sich nicht viel ändern, beziehungsweise es scheint nahezu egal zu sein, wer die Regierung anführt.

    • @Ciro:

      PPS. Noch mehr Unverständnis lösen mir die aus, die aus Angst vor oder Betroffenheit mit materiellen Einbußen gar zur AgD greifen, die noch neoliberaler ist.

    • @Ciro:

      PS. Und gegen Mietpreisbremsen.

  • "Bezahlbar" auf den Plakaten war unverständlich. Aber Langs Ziel ist nachvollziehbar. In kaum einem entwickelten Land ist Ungleichheit so heftig. Das kann nicht lange mehr gut gehen. Da ist Handeln dringend nötig.

  • "Ja. Rechtsextreme haben eine klare Zukunftserzählung. Eine dystopische, aber es ist eine Zukunftserzählung – vom Recht des Stärkeren, des Reicheren, des Gnadenloseren."

    Ernsthaft? Die AfD gewinnt hinzu weil sie der deutschen Rentnerin, die Angst vor arabischen Kriminellen hat, eine Welt der Gnadenlosigkeit und des Faustrechts schmackhaft macht?

    Es sind genau solch weltfremde Interpretationen, die die Entfremdung des linken Bildungsbürgertum von anderen Milieus belegen.

    • @Chris McZott:

      Vielleicht steckt die Weltfremdheit darin, dass sich mittlerweile eine überwältigende Mehrheit die liberale Weltsicht von einer natürlichen Wettbewerbsordnung zu eigen gemacht hat und gar nicht mehr in der Lage ist, zu erkennen, dass die Ideen vom Recht auf Freiheit und vom freien Wettbewerb pure Ideologie sind, für die es keine naturwissenschaftliche und keine vernünftige Basis gibt? Den meisten von uns, unsere PolitikerInnen und anderen Eliten gefallen sich in dieser Ideologie und lassen es sich auf Kosten der vielen anderen, zukünftiger Generationen und der Umwelt gut gehen. Manchen dämmert es, dass die besten Jahre Deutschlands zu Ende gehen und dass sie demnächst selber am unteren Ende der internationalen Nahrungskette stehen. Statt diese zu brechen, klammern sie sich an die oberen Sprossen.

    • @Chris McZott:

      Was ist an der Interpretation weltfremd?Die AfD sieht sich in rechter Tradition als ordnende Kraft. Ihr Versprechen ist die Ängste in den Köpfen der Menschen zu bekämpfen, die sie durch Hass und Hetze selbst erzeugt hat. Die Mittel zur Einlösung dieses Versprechens beruhen auf Unmenschlichkeit, Gnadenlosigkeit und dergleichen.

      Es ist ein Trugschluss, dass die Politik nur die Ursachen bekämpfen muss und die Zustimmung für die Rechten würde dann in der Bevölkerung schwinden. Das Gegenteil ist der Fall, nimmt sich die Politik eines von Rechten gesetzten Themas an und löst es im Sinne der Bevölkerungsmehrheit verbuchen Rechte dieses als ihren Erfolg und finden damit Anklang in der Bevölkerung.

      Eine sehr einfache Strategie, der es wenig entgegenzusetzen gibt, ausser eine positiv gelebte Utopie. Und genau diese Zukunftserzählung aus der Gegenwart heraus fehlt den Europäern. Oder kurz gesagt, es gibt kein gemeinsames, erstrebenswertes Ziel.

      Einmal die Gefängnishefte von Antonio Gramsci studieren, dort ist die komplette Strategie der Neuen Rechten Europas in Hinblick auf das Erringen der ideologischen Mehrheit bereits vom marxisten Gramsci vorgedacht.

      • @Sam Spade:

        Da haben Sie absolut Recht.

        Die aktuelle Generation der europäischen Rechten setzt voll auf Gramscis "Kulturelle Hegemonie".

    • @Chris McZott:

      Sie haben Lang nicht verstanden, entweder weil sie sie missverstehen wollten oder sie nicht verstehen konnten.

      Es geht um die Zeichnung einer Welt des schieren Wir-gegen-die, um davon an der Urne zu profitieren.



      Und der Wirtschaftskriminelle, der uns alle massiv abzockt, wird da nebenbei nie genannt von den Spaltern. Sondern angebliche arabische Kriminelle.

    • @Chris McZott:

      Ich sehe da den Widerspruch nicht.



      Ohnehin halte ich die AfD gerade deshalb für so erfolgreich - und gefährlich -, weil die weitaus mehr als nur eine Erzählung „auf der Pfanne“ haben



      Das passiert alles eher unter der Oberfläche, weil wir als politische Gegner nur diejenigen „Spitzen“ der AfD-Narrative wahrnehmen wollen, die uns besonders triggern.



      Ich erlebe es im Alltag eher so, dass AfD‘ler durchaus „differenzierte“ Argumente anzubringen vermögen und man sich dementsprechend gut auf solche Diskussionen vorbereiten sollte.

  • In der Opposition auf jeder Demo waren sie massiv gegen Stuttgart21. Kaum an der Regierung muß es fertiggebuddelt werden, völlig egal was es kostet. Die kippen das Klima kurz und katastrophal.

  • Ich freue mich, dass es Frau Lang wieder gut geht. Wenn ich an ihre Interviews kurz vor oder nach ihrem Rücktritt denke, sah sie aus, als wäre sie kurz vor dem psychischen Zusammenbruch.

    Zum Inhalt: eine Kernthese teile ich nicht "Rückblickend ist die Union bloß immer weiter nach rechts gerückt und wir anderen sind staffelweise gefolgt." Das gilt für die Union nach Frau Merkel, aber unter Frau Merkel ist die CDU stark in die Mitte gerutscht und hat ihre rechte Seite erst kaltgestellt und sich dann von ihr getrennt. Vielleicht ist Frau Lange dafür zu jung, aber die CDU vor Merkel war immer auch ein Auffangbecken für rechte Demokraten. Und verhinderte dadurch auch, dass diese sich radikalisierten und noch weiter nach rechts abtrifteten. Herr Gauland und Frau Steinbach sind hier die besten (oder schlechtesten) Beispiele.



    Die Nach-Merkel-CDU will diesen Fehler rückgängig machen und sich wieder breiter aufstellen, von der Mitte bis ins gemäßigte rechte Lager. Allerdings gibt es jetzt eine starke rechte Partei im Bundestag, die es vor Merkel nicht gab.



    Die CSU hat die Merkel-CDU-Richtungspolitik nicht mitgemacht, die hatte immer ein Auge auf den rechten Rand und wie man ihn einbindet.

  • Ganz einfach: macht eine Sozialliberale grüne Partei und schmeißt den Fundi-Mist raus. So wird man gewählt und kann verändern…

    • @Andi S:

      Leider ist deutlich mehr Veränderung nötig, als Sie sich gerade anscheinend vorstellen.



      Umbau zu einer nachhaltigen Rohstoffnutzung, Energie- und Verkehrswende, gleiche Chancen, ...



      Weichgespült löst das alles leider nicht.

  • Frau Lang hatte ja reichlich Gelegenheiten dies zu fordern und umzusetzen. Leider hat sie es nicht genutzt.

    • @Pico :

      Eine sehr kluge Analyse.

  • Also ich würde die Grünen gerade wegen dieser Politik nicht mehr wählen. Ich brauch keine Linke nur mit mehr Umweltschutz.

    • @Choronyme:

      Also nochmal die Linke da diese beim Klimaschutz schon Radikaler als die Grünen ist

  • Glauben wir Frau Lang die Selbstläuterung und den Gesinnungswandel? Schlug schon immer ein soziales Herz in ihrer Brust, dass sie bisher gut zu verbergen wusste? Nein, wir sollten gar nichts glauben. Frau Lang ist wie alle PolitikerInnen eine mehr oder minder begabte Strategin der Macht und das verklausuliert sie ja auch kaum. Wie alle Parteien, die mehrheits- und regierungsfähig sein wollen, müssen sie ihre radikaleren Ziele an der Garderobe der repräsentativen Demokratie abgeben und ihre Programmatik den jeweils möglichen Mehrheiten anpassen. Da muss spätestens beim Eintritt in Sondierungsgespräche für eine mögliche Regierungsbeteiligung geschehen. Wenn eine Partei in die Rolle der Opposition versetzt wird, dann gilt es erst einmal oder wieder, dass eigene Profil in Abgrenzung zu anderen Parteien zu schärfen und zugleich nach neuen Mehrheiten zu suchen. Für eine Beteiligung an Regierungsmacht würde Frau Lang sich zu (fast) allem bekennen, was gerade dabei hilft. Der Wendehals ist als Symbol für die Kompromissbereitschaft der Wappenvogel der repräsentativen Demokratie.

  • Es reicht nicht, auf das angeblich Plakative zu schauen und mit Allgemeinplätzen Politik zu machen. Paketbote jnd Einzelhändler gegen Amazon. Das 'Wie' ist die Frage und da höre ich eben nix was mich überzeugt. Es gibt eben kein Konzept außer Beobachtungen aus viel zu hoher Flughöhe. Bei der Wahlkampfveranstaltung hier vor Ort hat Frau Lang minutenlang von Milliardärs Bro-Culture Musks , Trumps und Bezos geredet.... ohne zu sagen wie man dem begegnen kann oder was das konkret für DE bedeutet. Man muss halt dagegen sein, weil das irgendwie ungerecht ist. Scho klar, sagt der Schwabe, aber es fehlt das Doing.

  • Es ist sicher gut,



    jetzt in der Opposition ein Resümee zu ziehen und sich neue Ziele zu setzen.



    Aus der Erfahrung heraus, dass Demokratie Kompromisse erfordert nun den Schluss zu ziehen, keine Kompromisse mehr machen zu wollen, ist aber Mumpitz.



    Durch die Blume fordert Frau Lang eine Reichensteuer.



    Derartige Ideen von SPD und Grünen konnten gegen die FDP nicht durchgesetzt werden.



    Nun will Sie die SPD in der wahrscheinlichen Regierung " daran messen".



    Das ist nicht reiner Populismus.



    Wären 5 Prozentpunkte anders verteilt worden, müssten jetzt die Grünen mit Merz verhandeln.



    Und da hätte sich Ricarda Lang mit einer stärkeren Besteuerung der Reichen durchgesetzt?



    Das ist genauso unwahrscheinlich, wie dies der SPD gelingen könnte.



    Es ist schon ein Erfolg, dass der Soli bleibt, der übrigens, in der jetzigen Form, eine Besteuerung der Reichen ist, die die SPD durchgesetzt hat.



    Immerhin geht es um Einnahmen von 12 Mrd.Euro jährlich.



    Fließt das in die Bewertung der SPD durch Frau Lang ein?!

  • "... einen starken Gegenpol zur Merz-Regierung bilden", um dann, wenn Die Grünen wieder an der Regierung sind, das Gegenteil zu machen, was sie in der Opposition forderten. Sobald eine Partei an den Machthebeln steht, ist es vorbei mit den "guten Grundsätzen". Es gilt: "was geht mich mein Geschwätz von vor der Wahl an?".

    Und wir Wähler fallen immer wieder darauf rein bzw. haben keine wirkliche Alternative! Das ist so frustrierend!

  • Irgendwie glaube ich Frau Lang das soziale Gerechtigkeit ihr wichtig ist. Ich werde aber auch nicht vergessen, dass eine Person die sich brennend für dieses Thema interessiert und im betreffenden Ausschuss sitzt nicht die minimalen basics kennt der Menschen. In dem Fall Rentner.

    Wie muss es dann eigentlich um das Wissen der Lebensrealität der meisten, bei den anderen Abgeordneten aussehen.

    Oh und Glaubwürdigkeit.



    "Nun würde ich sogar sagen, dass wir uns in der Ampel am stärksten für sozialen Fortschritt eingesetzt haben – durchaus mit Erfolg" was waren die Fortschritte? Dass man ein paar Euro mehr Kindergeld hatte oder das nach be und Entlastungen die unten weniger und die oben mehr hatten?

  • Vieles von dem was Ricarda Lang da sagt ist tatsächlich nachvollziehbar und wünschenswert.

    Aber ich fürchte nach dem die Grünen vor gefühlt zwanzig Jahren falsch abgebogen sind wird das nichts mehr.

  • Grundsätzlich sehr, sehr sympathische Ansichten. Aber: Wesentlich ist, dass die Grünen wie die Linke auf der Straße in Stadt und Dorf Flagge zeigen. Dann würde z. b. auffallen, dass in Hamburg die Natur unter die Räder gekommen ist, weil viel zu wenig Geld für deren Pflege ausgegeben wird. Eigentlich die Kernkompetenz der Grünen, doch sie regieren lieber gefällig mit.

    Was hindert sie zusammen mit der Zivilgesellschaft bei spontanen Sitzstreiks für Tempo 30 und weniger Belastung durch Feinstaub auf Hauptverkehrsachsen zu kämpfen?



    Vorbei die Zeiten, als Grüne führend mit der Zivilgesellschaft solch eine Demo planten!



    Grünen-EU-Parlamentarier Rasmus Andresen empfhielt "frecher" zu werden. Frecher! Liebreizender geht es kaum, dazu seine klare Absage eine Protestpartei zu sein. Andresen ist der Prototyp eines jungen Grünen, der seit frühster Jugend in der Partei sozialiert ist und dem es vor allem um Macht und nicht um strittige Inhalte geht!







    Es hilft nichts, die Grünen müssen wieder an die Basis. Z.



    B. in der Mieterberatung in jeder Geschäftsstelle, dann würden sie lernen, dass Bürger, was zu hohe Mieten und Eigenbedarf angeht, vollkomem vom Staat allein gelassen werden.

  • Eine sehr kluge Analyse (wie immer, wenn Frau Lang eine Einschätzung abgibt) über die anstehende Arbeit und Zielsetzung der demokratischen Kräfte.

  • Das ist eine sehr !!! ermutigende Einstellung von Ricarda Lang. Schade, dass diese Perspektive erst jetzt kommt. Bei allem verständlichen Bemühen um Ausgleich, den Habeck bevorzugt hat: die klare Kante fehlte. Dass das auch ohne Polemik möglich ist, das beweist dieses Interview. Danke an Ricarda, danke an die TAZ!

  • Frau Lang spricht von Menschen die "den Tag lang ackert und die Miete trotzdem nicht zahlen kann", oder von "Betriebsräte, die wirklichen Einfluss haben". Doch genau diese Bevölkerungsgruppen sind bei den Grünen, aber auch in den anderen demokratischen Parteien, längst in den Gremien kaum noch vertreten. Die o. g. fühlen sich nicht von den vielen Politik-, Sozial-, Rechts-, Kommunikations- und Erziehungswissenschaftler vertreten, die die Gremien und Fraktionen der demokratischen Parteien fluten.



    Gut betuchte Grüne aus dem verkopften Bildungsbürgertum vertreten sozial Benachteiligten und Betriebsräte. Da sage ich als alter Gewerkschafter und Herkunftsprolet: klei mi am Moors!

    • @weidedammer:

      Danke für den Hinweis. Fast alle Parteien haben das Problem, vor allem von Akademikern als Karriererutsche mißbraucht zu werden. Vor allem von Juristen.

      Es ist erschreckend wie homogen bei einer Versammlung der Grünen das Mileau ist: oftmals Akademiker aus staatlichen Bildungsberufen, die von der GEW vertreten werden, die ihrerseits nichts dafür tut, dass es z. B. schlecht bezahlten Lehrern an Privatschulen besser geht. Heißt: die Grünen leben vielfach in einer Blase, die keinen Aldi- oder Lidl-Verkäufer persönlich kennt, oder gar diejenigen, die von keiner Gewerkschaft Schutz erhalten, wie die Tausenden und Abertausenden, die die Amazon-Packete transportieren, weshalb in fast allen Stadtkernen der Einzelhandel niedergeht.

      • @Lindenberg:

        In der Sache bin ich ganz bei Ihnen, allerdings taugt die Aldi- oder Lidl-Verkäuferin nicht ganz als Beispiel - diese beiden Familien-Konzerne bezahlen grundsätzlich (im Vergleich zu anderen Stellen mit ähnlichen Profilen) recht anständige Löhne und Gehälter. Die Logistik, wie Sie richtig anmerken, eine ganz andere Sache...

  • Frau Lang übersieht bei ihrer Vergleichsberechnung in Sachen Klatten, dass es bei den Einkünften aus Kapitalvermögen bis 1996 zwar den persönlichen Steuersatz gegeben hat, jedoch die Körperschaftsteuer zur Anrechnung kam. Insoweit kam auch damals der Spitzensteuersatz nie zur Anwendung.

  • Sorry aber das wäre schon die Aufgabe in der Regierungszeit gewesen als ANDAUERND darauf hingewiesen wurde das die Last der Energiewende nur an den Arbeiter hängen bleibt. In jeder Politshow wurden die grünen dazu befragt. Und jetzt wo man den Wahlkampf verloren hat wird wieder auf die Trommel gehauen.



    Das ist doch nicht authentisch?!

  • Ein sehr erfrischendes Interview. Ich hoffe wir sehen Frau Lang in Zukunft wieder in verantwortlicher Position.

  • Ich hoffe, die B90-Grünen erinnern sich dann an ihre soziale Ader, wenn sie demnächst mit der CDU ins Bett steigen. Die SPD war nach 1982 auch nur sozial und demokratisch, wenn sie in der Opposition war.