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Ich gucke mir möglichst keine Leid-Videos an wie vieles andere auch nicht.
Man kann übrigens beides: Die Untaten der Hamas benennen und verurteilen. Und gleichzeitig von Netanyahu rechtskonformes Verhalten einfordern, wie von jedem anderen Regeirungschef der Welt auch, einfach universal.
Die Bilder sind schockierend und mein Mitgefühl für die Betroffenen Frauen und Angehörige, ich hoffe auf ihre Befreiung.
Der Aufruf an die Regierung in Israel, endlich für die Befreiung aller Geiseln einzustehen, ist sehr wichtig, und ich hoffe die Veröffentlichung des Videos trägt dazu bei.
Natürlich trägt alleine die Hamas die Verantwortung für die ausgeübte Gewalt und Brutalität.
Die jetzige israelische Regierung und ihre Vorgänger*innen tragen jedoch ebenso die Verantwortung für Jahrzehnte struktureller und rassistischer Gewalt gegen Palästinenser*innen, in Form von Vertreibung, Besatzung, Abriegelung, Bombardierung, Folter.
Das eine kann und darf nicht mit dem anderen aufgewogen werden. Wir sollten die jeweilige Gewalt anerkennen, ebenso wie die jeweilige Betroffenheit.
Denn wie sie schreiben, rechtfertigt eine Gewalt nicht die andere. Das muss aber für alle Konfliktparteien gelten.
@soya "Die jetzige israelische Regierung und ihre Vorgänger*innen tragen jedoch ebenso die Verantwortung für Jahrzehnte struktureller und rassistischer Gewalt gegen Palästinenser*innen, in Form von Vertreibung, Besatzung, Abriegelung, Bombardierung, Folter."
Das ist nicht falsch, aber eben auch unvollständig. Auch die israelische Gewalt gegen die Palästinenser kam nicht aus heiterem Himmel, sondern hat ebenfalls eine Vorgeschichte. Von Beginn seiner staatlichen Existenz an musste sich Israel gegen die Versuche erst der arabischen Staaten, dann der Palästinenser zur Wehr setzen, das Land schlicht auszulöschen.
Das es dabei zu Verbrechen kam, ist völlig unstrittig. Anders als etwa beim NS-Regime lag dem aber keine rassistische Ideologie zugrunde, sondern der schlichte Wille zum Überleben. Das ist aber auch der Grund, weshalb der immer wieder vorgebrachte Apartheids-Vorwurf so infam ist: Er ignoriert bewusst diesen zentralen Unterschied, eben weil er nicht analytisch, sondern ausschließlich propagandistisch gemeint ist.
@soya Die jetzige israelische Regierung und ihre Vorgänger haben seit Staatsgründung mit Terror und Vernichtungskriegen der arabischen Nachbarn zu tun.
Bevor wir "die jeweilige Gewalt anerkennen, ebenso wie die jeweilige Betroffenheit", muss klar benannt werden, was da anerkannt werden soll. Ohne Krieg der Araber gegen Israel 1948 und die seitdem andauernde Weigerung die Niederlage anzuerkennen, bleiben alle schönen Worte nur bedeutungslose Betroffenheitslyrik.
Leugner werden leugnen. Daran wird sich leider nichts ändern. Die Frage ist ob wir als Linke länger die Leugner tolerieren bzw. manchmal hat man das Gefühl sie sind in der Mehrheit, ich glaube eher dass sie lauter sind. Solidarität mit Israel klingt zugegeben für mich gerade auch nicht sehr verlockend, und differenzierte Sichtweisen gehen oft leichter unter.
@wirklich? Ob wir als Linke länger die Leugner tolerieren?
Viele Linke erklären sich gerade solidarisch mit ihnen oder leugnen mit.
@rero Leugner tauchen in der öffentlichen Debatte so gut wie nicht auf. Sie sind nicht das Problem beim Gedenken an die Schlächtereien der Hamas.
Das Problem, welches die Schlächtereien der Hamas in den Hintergrund treten läßt sind die völlig überzogenen Reaktionen der rechten israelischen Regierung gegen einenicht an den Schlächtereinen beteiligten Zivilbevölkerung.
„Im modernen Sprachgebrauch sollte das Wort Mädchen nur noch in der Bedeutung Kind weiblichen Geschlechts verwendet werden. In den weiteren veraltenden oder veralteten Bedeutungen gilt die Bezeichnung Mädchen zunehmend als diskriminierend.“(Duden online, 10/20)
Auf dem Militäraußenposten beschäftigte und untergebracht Frauen sind Soldatinen.
Das wird hier leider nur in der Bildunterschrift erwähnt.
Erschreckend sind die Ereignisse in jedem Fall.
[...] Beitrag entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette. Vielen Dank! Die Moderation
@Gerald Müller Ich kritisiere Frau Baerbock aus unterschiedlichsten Gründen, aber das grausame, terroristische Geschehen zum Anlass zu nehmen um unrichtige Behauptungen zu verbreiten, halte ich für schäbig.
Gelder für Humanitäre Unterstützung von Palästinenser*innen sind etwas anderes als die von Ihnen unterstellte Finanzierung der Hamas.
Jede Relativierung des terroristischen Überfalls der Hamas, egal ob von links oder rechts ist zu verurteilen. Terror und Gewalt gegen Frauen, Männer und Kinder ist durch NICHTS zu rechtfertigen.
Kritik an Handlungen der Israelischen Regierung und Solidaritätsbekundungen mit leidenden Palästinensischen Zivilisten stehen dem nicht entgegen - Unmenschlichkeit - egal von wem gegen wen ist zu verurteilen.
Danke für diese klare Einordnung.
Sofern man die noch lebenden Geiseln frei bekommen möchte, scheint es nur eine Lösung zu geben: Verhandlungen. Einen anderen Weg sehe ich nicht.
@Ernie Wenn nach der Befreiung aller Geiseln Sinwar und co zur Rechenschaft gezogen werden : ok. Sollte das nicht Bestandteil der Verhandlungen sein, wird es noch grausamer werden als bisher. Sowohl für die Geiseln und ihre Angehörigen als auch für die tatsächlich existierenden unschuldigen Zivilisten in Gaza. Ich sehe da keinen anderen Ausweg.
@Ernie Und wenn man sicherstellen will, dass sich soetwas nicht wiederholt führt kein Weg an einer Beendigung der Hamas vorbei.
Also erst verhandeln und dann zerschlagen.
Eine Abteilungsleiterin bekommt 20 Prozent weniger Gehalt als ihr direkter Kollege im gleichen Betrieb. Jetzt wehrt sie sich vor Gericht.
Video der Entführung israelischer Frauen: Zwischenruf aus der Realität
Angehörige der Geiseln haben ein brutales Video veröffentlicht. Es soll eine Erinnerung sein: an alle Leugner, Relativierer, Verdränger.
Ein Bild aus einem Video zeigt eine blutende,israelische Soldatin in der Gewalt von Hamas-Terroristen Foto: Hostage Families Forum/AP
Das Forum der Geiselangehörigen hat ein Video veröffentlicht, das zeigt, wie Hamas-Kämpfer junge Frauen aus dem Militär-Außenposten Nahal Oz, wenige hundert Meter von der Grenze zu Gaza entfernt, entführen. Es zeigt junge Frauen in ihren Schlafanzügen, die auf dem Boden kauern, verängstigt, blutverschmiert. Ihnen werden die Hände auf den Rücken gefesselt. Zwei der Mädchen sind in anderen Videos noch einmal zu sehen: Eine wird, mit auf dem Rücken gefesselten Händen und am Po mit Blut befleckter Hose in ein Auto gezwungen. Eine andere – ihr Pyjama-Top ist verrutscht – humpelt breitbeinig zu einem Auto. Auch ihre Hose ist blutig.
In einem anderen in den sozialen Medien geteilten Video ist eine Gruppe junger Frauen zu sehen, die auf dem Boden im Stützpunkt kauern. Es ist im zeitlichen Ablauf wohl das erste der Videos. Von draußen sind Schüsse zu hören. Ein vermummter Kämpfer betritt den Raum. Eines der Mädchen fragt, mit panischer Stimme: Wer ist er? Die meisten werden den Tag nicht überleben. Vierzehn von ihnen, unbewaffnete Militärdienstleistende einer Beobachtungseinheit, werden dort von den Hamas-Kämpfern erschossen, fünf nach Gaza entführt.
Das Video, so die Schwester einer der Entführten, soll eine Erinnerung sein. Für eine Welt, die das Leid der Geiseln und ihrer Angehörigen vergessen zu haben scheint. Für ein Militär, das in Monaten des Krieges gerade einmal drei Geiseln lebend befreien konnte. Für eine Regierung, die den Protesten ihrer eigenen Bevölkerung seit Monaten kaum Beachtung schenkt. Für Studierende an westlichen Elite-Universitäten, die anzweifeln, dass ihre „Freiheitskämpfer“ jungen israelischen Frauen sexuelle Gewalt angetan haben und es mutmaßlich weiter tun. Für alle, die Israel eine Mitschuld an den Taten der Hamas geben – als ob die Besatzung im Westjordanland das Entführen, Misshandeln und Töten 19-jähriger Frauen rechtfertige.
Niemand, der das Video gesehen hat, kann noch leugnen, was geschehen ist.
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Schwerpunkt Islamistischer Terror
Kommentar von
Lisa Schneider
Redakteurin für Nahost
Redakteurin für Westasien & Nordafrika. Zuvor Korrespondentin in Jerusalem ad interim.
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