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Investition in grünen WasserstoffGut für den Nachbarkontinent

Ulrike Herrmann
Kommentar von Ulrike Herrmann

Grüner Wasserstoff aus Namibia wird nicht helfen, hierzulande grünes Wachstum zu erreichen. Gebraucht wird er dennoch – für Afrikas Klimaneutralität.

Viel Sonnenenergie, aber vor allem für den eigenen Verbrauch: Solaranlage im namibischen Tsumke Foto: Thomas Imo/photothek/imago

G egen das Projekt ist nichts zu sagen: Deutschland wird 10 Milliarden Euro in Namibia investieren, um dort grünen Wasserstoff zu produzieren. Denn das afrikanische Land hat viel Sonne und viel Wind, kann also den Ökostrom günstiger gewinnen, mit dem dann der Wasserstoff hergestellt wird. Vor allzu großen Hoffnungen sollte man sich allerdings hüten. Dieser grüne Wasserstoff wird nicht billig sein, schon gar nicht in Deutschland.

Grüner Wasserstoff ist nötig, weil der Wind nicht immer weht und die Sonne nicht immer scheint. Wer klimaneutral leben will, muss also Strom speichern, um für Flauten und Dunkelheit gerüstet zu sein.

Das gilt auch für Afrika. Obwohl es gelegentlich übersehen wird: Auch in der Sahara oder in Namibia gibt es einen Winter. Er ist nicht so lang und kalt wie in Deutschland, aber auch im Süden scheint die Sonne nicht ständig. Es wäre also eine Illusion zu glauben, dass Namibia den grünen Wasserstoff produziert und wir ihn dann komplett importieren könnten, um hier unser „grünes Wachstum“ zu befeuern. Namibia benötigt den grünen Wasserstoff zunächst einmal selbst, um klimaneutral zu werden. Nur die Überschüsse können nach Deutschland gehen, wie Wirtschaftsminister Robert Habeck zu Recht betont.

Auch rein ökonomisch ist es sinnvoll, den grünen Wasserstoff zunächst in Nambia einzusetzen, da es sehr teuer ist, ihn nach Deutschland zu transportieren. Die Probleme fangen damit an, dass Wasserstoff extrem flüchtig und voluminös ist. Also muss das Gas auf minus 253 Grad heruntergekühlt werden, damit es transportabel ist. Alternativ ließe sich der Wasserstoff in Ammoniak verwandeln, das leichter zu verschiffen ist. Aber auch das kostet weiteren Strom. Zudem geht erneut viel Energie verloren, wenn Wasserstoff oder Ammoniak dann genutzt werden, um Fahrzeuge anzutreiben oder wieder Strom zu erzeugen.

Die Gesamtbilanz ist bescheiden: Selbst wenn eine Solaranlage in der Sahara oder in Namibia 80 Prozent mehr Strom erzeugt als Paneele in Deutschland, ergibt dies am Ende nur halb so viel Energie, wie sich hierzulande erzeugen lässt. Es ist also zwingend, dass Deutschland so schnell wie möglich seine eigene grüne Infrastruktur aufbaut.

Trotzdem ist es richtig, in Namibia zu investieren – damit Afrika klimaneutral werden kann. Aber es wäre eine Milchmädchenrechnung zu glauben, dass Ökostrom wie Öl oder Gas funktioniert. Die fossilen Brennstoffe ließen sich tatsächlich billig und im Überfluss aus dem Ausland einführen. Die grüne Energie hingegen wird durch Importe teurer. Das ist bitter, weil es bedeutet, dass die grüne Energie knapp bleiben wird.

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Ulrike Herrmann
Wirtschaftsredakteurin
Der Kapitalismus fasziniert Ulrike schon seit der Schulzeit, als sie kurz vor dem Abitur in Gemeinschaftskunde mit dem Streit zwischen Angebots- und Nachfragetheorie konfrontiert wurde. Der weitere Weg wirkt nur von außen zufällig: Zunächst machte Ulrike eine Banklehre, absolvierte dann die Henri-Nannen-Schule für Journalismus, um anschließend an der FU Berlin Geschichte und Philosophie zu studieren. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin der Körber-Stiftung in Hamburg und Pressesprecherin der Hamburger Gleichstellungssenatorin Krista Sager (Grüne). Seit 2000 ist sie bei der taz und schreibt nebenher Bücher. Ihr neuester Bestseller heißt: "Das Ende des Kapitalismus. Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind - und wie wir in Zukunft leben werden". Von ihr stammen auch die Bestseller „Hurra, wir dürfen zahlen. Der Selbstbetrug der Mittelschicht“ (Piper 2012), „Der Sieg des Kapitals. Wie der Reichtum in die Welt kam: Die Geschichte von Wachstum, Geld und Krisen“ (Piper 2015), "Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung. Die Krise der heutigen Ökonomie - oder was wir von Smith, Marx und Keynes lernen können" (Piper 2018) sowie "Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen. Warum es kein Wunder ist, dass wir reich geworden sind" (Piper 2022).
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61 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • IMHO braucht Namibia nicht Wasserstoff, sondern Wasser.

  • Warum soll Namibia die Sonnenenergie nicht direkt nutzen? Grüner Wasserstoff wird mit Anlagen erzeugt, die kostbare Rohstoffe verschlingen. Beim Abbau der Rohstoffe wird unersetzliche Natur verwüstet. Wasserstoff in Ammoniak umwandeln benötigt weitere Anlagen, für die das gleiche gilt. Der Transport des Ammoniaks, auch innerhalb des Erzeugerlandes, verschlingt Energie, nach Europa wäre er vollkommen unrentabel. Der Bau wird Jahre oder Jahrzehnte dauern, die die Erde nicht hat. Nach diesen Jahren mag Namibia nicht einmal mehr bewohnbar sein. Ob unterm Strich bei der Wasserstofforgie CO2 gespart oder Energie nutzbar gemacht wird, ist fraglich. Dieser Irrsinn, der nur den Anlagenbauern ein paar letzte Milliarden in die Kassen spült, sollte verhindert werden. Wir versuchen immer noch, unsere zum Tode verurteilte Wirtschaftsordnung am Leben zu erhalten und Exportweltmeister zu bleiben. Es geht ums Überleben der Menschheit. Energie sparen, Konsumverzicht und die Rettung der Armen weltweit müssten unsere Priorität sein.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Patricia Winter:

      "Dieser Irrsinn, der nur den Anlagenbauern ein paar letzte Milliarden in die Kassen spült, sollte verhindert werden. Wir versuchen immer noch, unsere zum Tode verurteilte Wirtschaftsordnung am Leben zu erhalten und Exportweltmeister zu bleiben"



      Auf den Punkt. Es wurde in DE mehr als 20 Jahre lang versäumt, mit dem nicht verkaufbaren Strom aus Windkraft diese Wasserstoffproduktion vor Ort aufzubauen. Statt dessen wurden (und werden) WKA-Betreiber*innen für Nichtproduktion von Strom bezahlt.

  • "Die grüne Energie hingegen wird durch Importe teurer. Das ist bitter, weil es bedeutet, dass die grüne Energie knapp bleiben wird."

    Es bedeutet lediglich, dass auch grüne Energie teuer wird.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Pessimismus? Sarkasmus.



    "Aber ein oder zwei Produktionschritte später in den Wasserstoff abhängigen Industriezweigen, sieht das ganze ja schon anders aus."



    Das verstehe ich nicht. Haben Sie ein Beispiel?

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @95820 (Profil gelöscht):

      sollte @RAHL

  • 0G
    06455 (Profil gelöscht)

    Doch, es ist was dagegen zu sagen.



    Die Verschiffung nach D ist extrem klimaschädlich.

    • @06455 (Profil gelöscht):

      Nicht wenn das Transportschiff dann auch mit ebendiesem Wasserstoff oder Ammoniak angetrieben wird.

      • @Saile:

        Na dann bitte mal Fakten. Wieviel der primär erzeugten Energie käme hier an? Und wieviel Wasserstoff, Ammoniak entweichen in der Kette?

        • @WeisNich:

          Der Wirkungsgrad wird sehr bescheiden sein, das bestreite ich ja garnicht…mir geht es nur darum dass wenn es zur Umsetzung dieser Pläne kommen sollte nicht mehr unbedingt Schweröl als Schiffstreibstoff noch eine Rolle spielen wird.

          Zum Thema entweichen: Ich meine mal gelesen zu haben dass Kyrotanks für tiefkalten flüssigen Wasserstoff eine Abdampfrate von etwa einem Prozent pro Tag haben (sofern nicht nachgekühlt wird, versteht sich), also macht es umso mehr Sinn diesen sich verflüchtigenden Wasserstoff als Triebstoff zu nutzen.

          Und eines noch bitte zur Klarstellung: Wenn ich einen Einwand/eine Erwiderung zu einem technischen Detail habe bedeutet dies grundsätzlich _nicht_ dass ich ein kritikloser Befürworter der gesamten Maßnahme (also in diesem Fall Wasserstoffimport aus Namibia) bin.

  • Gleichstromleitung in die Sahara und gut ist. Dann kann man mit dem Strom hier machen, was man möchte.



    Wasserstoff in Massen in die Athmosphäre geblasen, zerstört u.a. die Ozonschicht - kann man sich selbst ableiten und wird bei Transport und unsachgemäßer Erzeugung freigesetzt.

    Man kann es auch übertreiben mit der Schifffahrt.

    • @WeisNich:

      Wasserstoff wird z.B. für Stahlwerke gebraucht. Da und anderswo ist Strom keine Alternative.

      • @Rudolf Fissner:

        Spricht ja nichts dagegen, mit dem Strom Wasserstoff am "Hochofen" zu erzeugen. Mit Strom können Sie alles machen.

    • @WeisNich:

      Wie wäre es mit Energiesparen? Die Lebensweise (Runter mit Produktion und Konsum) müsste sowieso zurückgefahren werden, wenn mensch Tiere nicht noch schneller ausrotten wollte und die Ökosysteme nicht noch schneller zum kollabieren bringen wollte.

      • @Uranus:

        Natürlich, müssen wir. Hat allerdings Grenzen.



        Auf der anderen Seite können sie der wachsenden Weltbevölkerung ein menschenwürdiges Leben nicht verwehren.



        Global läuft es auf viel mehr Energie hinaus, die sie benötigen.

        • @WeisNich:

          Die Grenzen definiert nicht der Mensch, sondern die Natur bzw. Naturgesetze! Orientieren sich nicht alsbald insbesondere die Wohlhabenderen kosequent an denen und stellen schnell und radikal Lebensweise und Produktion um, dann wird die Natur entsprechend der Naturgesetze reagieren - sprich: Zusammenbruch von Nahrungsnetzen, ungenügende Nahrungsmittelerträge, Trinkwassermangel, Stürme, Flächenbrände, Flutkatastrophen, extreme Hitze ...



          Das sollte es gelten zu verhindern.

    • @WeisNich:

      "Gleichstromleitung in die Sahara und gut ist."

      Wann haben wir die Sahara erobert?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Wozu müssen wir denn die Sahara erobern? Multinationale Energieprojekte sind doch nichts Neues und im Idealfall für alle Beteiligten ein Gewinn.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Ist das wirklich Ihr Ernst?



        Wir können 10 Milliarden nach Namibia investieren, aber Strom aus der Sahara ließe sich mit dem beteiligten Staaten und Volksgruppen nicht aushandeln?



        Da geht es genauso wie hier, man muss erstmal großzügig investieren und den Beteiligten gute Anteile an Energie und Infrastruktur einräumen und dann machen die höchstwahrscheinlich mit. Es redet hier doch gar keiner von irgendwelchen Kolonialprojekten.

        • @Rahl:

          auch @SAILE

          Das Problem ist, dass in Europa gern großen Pläne für andere Kontinente geschmiedet werden, ohne VORHER die Menschen dort zu fragen. Es wird einfach stillschweigend vorausgesetzt, dass diese schon irgendwie zustimmen werden. Die alte Mentalität der Kolonialherren ist in Europa eben noch sehr lebendig.

          Dazu kommt, dass so eine Leitung bei der aktuellen politischen Lage in der Sahara keine 10 Tage unbeschadet stehen würde. Es wäre aktuell sogar völlig unmöglich, eine Leitung von Namibia bis zur Sahara zu bauen. Unterwegs herrscht auch Krieg.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Steht schon 6 Jahre in der Sahara:

            www.kfw.de/stories...om-aus-der-wueste/

            Ägypten und Tunesien sind auch sicher.

            • @WeisNich:

              Die Leitung soll aber aus Namibia kommen. Ägypten liegt also auf der falschen Seite.

              Und nach Marokko und Tunesien muss der Strom auch erst mal.

              Es bleibt dabei. Europäische Gedankenspielchen am Wohnzimmertisch ohne Bezug zur Realität.

              • @warum_denkt_keiner_nach?:

                Ich habe nicht von Strom aus Namibia gesprochen.



                Natürlich sollen dort WKA gebaut werden und Solar, unsere Energie sollte aber regional erzeugt werden.



                Für mich ist Europa und rund ums Mittelmeer regional.

                • @WeisNich:

                  Regional ist Ihr Bundesland.

                  Ganz großzügig noch die EU.

                  Der Rest der Welt sind souveräne Staaten, die wir nicht ausbeuten dürfen.

                  • @warum_denkt_keiner_nach?:

                    Dann lieber die Menschen nach Deutschland holen und hier als Bauhelfer etc. ausbeuten, als ihnen gut qualifizierte Jobs in der Heimat anzubieten?

                    Der Mittelmeerraum ist eigentlich immer schon ein Kulturraum gewesen.

                    • @WeisNich:

                      "Dann lieber die Menschen nach Deutschland holen und hier als Bauhelfer etc. ausbeuten, als ihnen gut qualifizierte Jobs in der Heimat anzubieten?"

                      Nein. Auch das "Humankapital" anderer Länder darf nicht ausgebeutet werden. Wir müssen auch auf diesem Gebiet lernen, mit unseren eigenen Ressourcen auszukommen.

                      "Der Mittelmeerraum ist eigentlich immer schon ein Kulturraum gewesen."

                      Eine sehr europäische Sichtweise, die über weite Strecken der Geschichte nicht zutrifft. Sie diente aber immer wieder als wunderbarer Vorwand für Expansionspolitik.

  • Wie teuer die dann hier angelieferte Energie ist mag noch offen sein. Aber es geht auch nicht darum eine billige Energiequelle aufzutun, sondern eine die bei uns im Winter die fossilen ablöst.

    Frau Herrmann wird es nicht lesen aber die Aussage " auch dort gibt es Winter" ist ziemlich sinnfrei. Es ist nicht die Temperatur (eher im Gegenteil!), die die Energiemenge durch Photovoltaik begrenzt, sondern der Einstrahlungswinkel mal die Einstrahlungsdauer.



    www.klimatabelle.d...belle-windhoek.htm



    Und mit diesen Sonnenstunden kommen da schon andere Energiemengen in unserem Winter zusammen.

    • @Heiner Petersen:

      Lustig ist ja auch das Namibia auf der anderen Seite des Äquators liegt, also eben seinen "Winter" dann hat, wenn hier Sommer ist. Wobei man natürlich sagen muss das "Winter" in Subtropischen Regionen etwas völlig anderes ist und unsere Jahreszeiten dort ja gar nicht zutreffen.

  • Der Kommentar greift leider viel zu kurz und ist an einigen Stellen zudem schlichtweg falsch. Wissenschaft und Wirtschaft sind sich einig, dass Deutschland ein Energieimport-Land bleiben wird. Länder wie Chile, Australien oder Namibia haben schlicht so viel bessere Bedingungen (Strompreis AUS: bis zu 1 ct/kwh), dass die Transportkosten ausgeglichen werden. Zudem ist hängen diese stark von der Anwendung ab. Grünen Ammoniak oder Methanol - also Wasserstoffabkömmlinge - nach D zu transportieren und dort direkt in der Düngemittel- oder Chemieindustrie zu nutzen, wäre ein wichtiger erster Schritt zur Dekarbonisierung der Wirtschaft. Dann entfallen bspw. die Energiekosten für Ammoniakcracking. Diese stoffliche Nutzung von Wasserstoff wird übrigens im Artikel überhaupt nicht erwähnt.

  • Zu



    www.taz.de/!5896650 vom 06.12.2022 und



    www.taz.de/!5899995 vom 05.12.2022



    Schon 1965 haben wir im Diercke Weltatlas nachgesehen, dass die Stahlindustrie sich nicht dort befindet, wo das Eisenerz abgebaut wird, sondern beim Kohlebergbau!



    Unser Lehrer hat uns damals verraten, dass zur Verhüttung von 1t Eisenerz 2t Steinkohle benötigt werden.



    Also transportiert man das Erz besser zur Kohle (damals Saarland und Ruhrgebiet).



    Da sich Wasserstoff noch schwieriger transportieren lässt, müsste ein Kaufmann den Ingenieuren von Thyssenkrupp mal erklären was zu tun ist...

    Nebeneffekt für die Union: damit wäre ein "Pull-Faktor" erledigt 😉

    • @Jürgen Jung:

      Seit 1965 hat sich aber ein Faktor weiter verändert. Ausbildungsniveau und Personalkosten sind weiter gestiegen. Und die Fachkräfte sind hier zwar angeblich überall Mangelware, aber ich rate einfach mal das Namibia das deutsche Niveau im Ingeneursbereich noch nicht ganz erreicht hat.



      Tatsächlich macht es Sinn, die energieintensivsten Schritte auch dort durchzuführen wo die Energie ist. Ich denke aber da würde hauptsächlich Produktion von China nach Afrika abwandern, was natürlich auch nicht das Schlimmste wäre...

  • Sehe ich genauso. Energieintensive Industrien gehören dort hin, wo die Energie günstig zu haben ist.

    Dafür gibt es genug historische Vorlagen (wo hat sich z.B. Aluminiumherstellung zuerst angesiedelt?)

  • "Trotzdem ist es richtig, in Namibia zu investieren – damit Afrika klimaneutral werden kann."

    Auch wenn es Habeck mit ein paar schönen Worten verschleiern will. Das Ziel ist Wasserstoff für D und nicht die Klimaneutralität Afrikas. Es geht darum, mir afrikanischen Ressourcen die Energieverschwendung in Europa weiter zu ermöglichen.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Gottchen, dass ist ein Füllsatz den man immer posten kann, bei jeder Form von erneuerbarer Energie.

      Ich bin zwar auch der Meinung, dass die Klimapolitik vor allem Wirtschaftspolitik ist, fände es aber irrsinnig, deshalb auf Erneuerbare zu verzichten.

      • @Rudolf Fissner:

        "...fände es aber irrsinnig, deshalb auf Erneuerbare zu verzichten."

        Ich auch. Ich bin nur der Meinung, wir müssen lernen, mit unseren eigenen Ressourcen klar zu kommen, statt andere Kontinente abzugrasen.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Sicher doch Bananen aus Bayern. Das sollte unser Ziel sein 🤪

          • @Rudolf Fissner:

            Selbst das geht in ein paar Jahren.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Ich sehe schon, Sie haben Visionen 🤔

              • @Rudolf Fissner:

                Ich nehme nur den Klimawandel ernst...

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Ach, sie glauben, der Afrikaner kann nicht selbst Energie verschwenden? Zu primitiv?



      Heute liefern dort Dieselgeneratoren Strom.



      Der Traum im südlichen Afrika ist es, ein eigenes Auto zu besitzen. Und zunehmend erfüllt sich dieser Traum.

      • @WeisNich:

        "Ach, sie glauben, der Afrikaner kann nicht selbst Energie verschwenden? Zu primitiv?"

        Bestimmt nicht. Vielleicht sind die Menschen in Afrika sogar schlauer und sie stoppen bevor sie unsere Kultur des Verschleuderns komplett übernehmen.

        "Heute liefern dort Dieselgeneratoren Strom."

        Auch in Afrika gibt es Kraftwerke. Noch sind die meisten schmutzig. Und bis dort sauberer Strom den Bedarf der Bevölkerung wirklich deckt, sollten wir unsere gierigen Hände von der Gegend lassen.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Der große Teil des Landes ist schon in deutschen Händen. Wir sollten die Deutschen dort zwangsrücksiedeln und Heim führen.



          Das würde uns die Herzen der Namibier zufliegen lassen.



          30000 Deutsche besitzen dort 15% des Grundbesitzes, von 1,8 Millionen Einwohnern. Da kann man WKA draufstellen. Haben noch Elefant und Nashorn was davon.

          • @WeisNich:

            Diese "Deutschen" sind Namibier. Genau wie die "Türken" in D eigentlich längst Deutsche sind.

            Man sollte endlich aufhören, die Blutlinie zu beschwören.

            PS: In der Kolonialzeit wurde das Land den Ureinwohnern geraubt. Das ist nichts, worauf man bauen sollte.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Als ich da war, stellte sich mir die Situation anders dar. Die Deutschen sind weniger integriert als "die Türken" hier und treten immer noch wie die Kolonialherren auf.

              PS: das Land , um das es bei der Solarenergie geht ist Wüste, das wurde nicht geraubt.



              Außerdem ist die Situation komplexer, was Ureinwohner betrifft.

              • @WeisNich:

                "Die Deutschen sind weniger integriert als "die Türken" hier und treten immer noch wie die Kolonialherren auf."

                Wahrscheinlich nicht alle. Und die, die es tun, sollten die Namibier rauswerfen. (meine persönliche Meinung)

                • @warum_denkt_keiner_nach?:

                  Dann sind wir ja gleicher Meinung

  • Wie kann eine Industrieanlage etwas "klimaneutral(es)" herstellen, wenn ihre Einzelkomponenten, die erforderlichen Infrastrukturen, die erforderlichen industriellen Herstellungsprozesse, die Förderung der Rohstoffe und die erforderliche Produktionsenergie aus dem gegenwärtigen Energiemix erfolgen? Und wir zur selben Zeit weit davon entfernt sind, jemals ausreichend EE für unseren wachsenden High-End-Wohlstand zur Verfügung zu haben. Zu einem Zeitpunkt, an dem wir CO₂ einsparen und nicht zusätzlich freisetzen müssen! Man kann natürlich ignorieren, dass das bei der Herstellung freigesetzte CO₂ für das "Wasserstoff-Gesamtpaket" Jahrhunderte lang in der Atmosphäre verbleiben und keine dieser Anlagen dieselbe Lebensdauer haben wird (was für jedes industriell hergestelltes Produkt gilt). Und auch, dass die Auswirkung auf das globale Klima unabhängig davon ist, an welchem Ort diese Anlagen hergestellt und/oder aufgestellt werden. Klug ist das nicht! Der Faktor Zeit wird auch gerne vergessen, mit Ausnahme beim Abschluss langfristiger Lieferverträge für fossile Energieträger.



    Wir bauen bei uns nur Demonstrationsanlagen zur Herstellung von Wasserstoff für den Export dieser Technologie. Es geht uns nicht darum, das Klima zu schützen, sondern um unseren Wirtschaftsstandort "klimaneutral" rechnen zu können. Und, um die Illusion vom unendlichen grünen Wachstum, solange wie möglich aufrechtzuerhalten. Die investierten Milliarden müssen schließlich auch noch lange Rendite in Euro und Cent abwerfen.

    • @Drabiniok Dieter:

      Sie haben Recht. Wir sollten lieber alle aufgeben und einfach verhungern.



      Wasserstoff wird für Dünger und Stahlproduktion gebraucht. Wollen Sie mir mal erklären wo das High-End-Wohlstand ist? Das Zeug ist für die Aufrechterhaltung der Zivilisation unabdingbar. Sowohl für uns, als auch für Namibia.



      Und es ist eben nicht egal, wo sowas gebaut wird. Sonnenstrom ist dort eben viel ergiebiger und zuverlässiger, was bedeutet das man weniger Anlagen bauen muss als hier, um das Gleiche zu produzieren. Bisher machen wir diese Produkte aus Erdgas. Es sollte doch wohl offensichtlich sein das Solarstrom besser ist als mehr fossile Brennstoffe zu fördern. Das wir keine Anlagen mehr bauen und keine Industrie ,wird schlicht und einfach nicht passieren, seien Sie doch mal realistisch. Da ist definitiv besser es gibt Arbeitsplätze in Namibia und Dünger aus Ökostrom, als Erdgas aus Sibirien. Da ist mir auch total egal ob einige nur heucheln "grüner" werden zu wollen. Tatsache ist, das Wasserstoff aus Sonnenergie den jetzigen Alternativen aus ökologischer Sicht klar vorzuziehen ist.

  • Die Entwicklung betrachte ich durchaus als positiv.



    Die Einbindung von RWE ist allerdings ein schlechter Witz. Die Firma, die noch felsenfest auf Kohle und Atomkraft setzte, als die Konkurrenz schon längst in regenerative Energien investierte, verpasst sich einen grünen Anstrich. Möglich wird das durch die Milliarden, die der Steuerzahler durch die Ausgleichszahlungen für den Atomausstieg finanziert .



    Die Tatsache, dass RWE seit kurzem über die US Tochter mehrheitlich in der Hand von Katar ist, wirft ein schlechtes Licht auf die Entwicklung der " deutschen Wirtschaft".



    Die Grünen schreckten in NRW ja weder vor der Zusammenarbeit mit def CDU noch RWE zurück.



    So werden alte Drecksäcke zukunftsfähig.

  • Fazit: Die Rechnung wird nicht aufgehen, weder in Afrika, noch in Kanada wird Wasserstoff für unsere Industrie produziert werden. Alleine der Preis wird die fossilen Brennstoffe nicht verdrängen (können).

  • Allein die Luftfahrt ist für 8 % der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Nach heutigem Stand der Technik fällt mir keine andere Technik ein, um CO2 neutral fliegen zu können, als mittels Elektrolyse gespeicherter Energie, in Form von H2 oder CH4. Dazu kommt noch der Bedarf für die Schifffahrt, die Industrie, das Industriestahl und die Bereitstellung der Heizlast im Winter sowie Infrastruktur für Energiespeichersysteme. So eine Masseninvestition darf natürlich nicht ohne eine ausreichende Technikfolgenabschätzung geschehen. Auf der Erde ist jede Ressource endlich. Die weitere Ausbeutung der fossilen Kohlenstoffspeicher führt aus ökologischer Perspektive in eine Kataszrophe, dem Klimakollaps



    CO2 neutral 2025? -da haben wir letztens wohl ein wenig rumgetrödelt? - Jetz ävver flöck!!-srksm off (2years remaining)

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Außer etwas Winter gibt es ja in Wüsten viel Wasser für die Elektrolyse. Für den Transport des Fertigtransport schlage ich Luftschiffe vor. [/sarkasmus off]



    de.wikipedia.org/wiki/LZ_129

    • @95820 (Profil gelöscht):

      die Anlagen sind in der Nähe des Meer und kann es schon mal Wasser geben



      Zudem soll die lokale Bevölkerung mit Wasser aus Meerwasserentsalzung versorgt werden. Vielleicht Arbeitsplätze. Strom für die lokale Bevölkerung nicht schlecht eigentlich

    • @95820 (Profil gelöscht):

      Rohrleitung? de.wikipedia.org/w...rleitungstransport

      • @Rudolf Fissner:

        Wo so eine Leitung überall durchgehen würde. So groß ist die BW nicht, eine solche Leitung zu sichern.

      • @Rudolf Fissner:

        dazu habe ich gerade eine interessante Kindersendung gesehen, Wasserstoff ist so flüchtig, dass normale Dichtungen ihn nicht am austreten hindern. Das, was bei Methan als dicht gilt, ist wie ein offenes Ventil für Wasserstoff.



        Lösbar, aber mit mehr Aufwand. Das fand ich sehr interessant. Unsere Infrastruktur muß also einmal komplett renoviert werden.

        • 9G
          95820 (Profil gelöscht)
          @nutzer:

          Grüner Wasserstoff ist wie grüne Gesinnung. Flüchtig.

          • @95820 (Profil gelöscht):

            Ihr Pessimismus hilft aber auch niemandem.



            Offensichtlich sollte man nicht den Wasserstoff selbst transportieren. Das macht wirtschaftlich auch so wenig Sinn, das ich nicht sehen kann das dies jemals passiert. Aber ein oder zwei Produktionschritte später in den Wasserstoff abhängigen Industriezweigen, sieht das ganze ja schon anders aus.

            • @Rahl:

              Alles spricht dafür, neue Industrien in Namibia anzusiedeln, besonders in Zeiten, wo hier keine Profite mehr locken. Die Frage ist nur, wer dann die Produkte kaufen kann und darf. Autos dürfen nirgendwo mehr bewegt werden, wenn wir die Klimakatastrophe irgendwie noch überstehen wollen, da werden -solange Kapitalismus herrscht- falsche Erwartungen geschürt. Nach Abzug der wertschöpfenden Unternehmen aus Mitteleuropa aufgrund der zu teuren und anspruchsvollen Klientel auf dem Arbeitsmarkt haben gibt es hierzulande keine Nachfrager mehr für grünen Wasserstoff oder mit diesem erzeugte Produkte, irgendwann ist genug von Allem und damit werden viele Unternehmungen wertlos. Neues denken und bescheideneres Handeln, das ist die Devise, um nachhaltiger und glücklicher überleben zu können (sagt ein Angehöriger einer Generation, die -leider- im Überfluss leiden durfte z.B. jede/r gegen jede/n mit Lindnerschen Ellenbogentricks).

          • @95820 (Profil gelöscht):

            was schlagen Sie dann vor



            Kohlekumpels in Kohleminen ?