piwik no script img

Ratschläge der RegierungSoftporno statt Panzer

Wie kommen wir gut durch Hitze oder Krieg? Die Regierung erteilt Ratschläge. Dabei sind Ratschläge Softporno für die Mittelschicht und keine Lösung.

Schickt ihr erst mal Panzer, dann tausche ich meinen Duschkopf, so der Ratschlag unserer Autorin Foto: Imago

M ontagfrüh im Radio: „Wenn Sie merken, dass Ihnen heiß ist, gehen Sie in den Schatten.“ Montagmittag, anderer Sender: „Wenn Sie merken, dass Sie durstig sind, trinken Sie Wasser.“ Montagabend, das Bundesgesundheitsministerium: „Informieren Sie sich vorzeitig über Hitzewellen und stellen Sie sich darauf ein.“ Seit Tagen fühle ich mich wie ein Kleinkind, dem man täglich sagt, dass es die Finger nicht auf die Herdplatte legen soll, weil der Daumen wegschmoren könnte, an dem man so gern rumlutscht.

„Wenn Sie merken, dass Ihnen heiß ist, gehen Sie in den Schatten“ hätte der Titel eines Lieds, Romans oder Films aus den 1990ern sein können, dem Jahrzehnt, in dem die Ironie den Ton beherrschte. Der 99er Hit „Sonnencreme“ von Dieter Brandecker und Baz Luhrmann steht dafür und war eine Komposition aus Ratgebersätzen wie „Benutzen Sie Sonnencreme“, „Machen Sie Dehnübungen“, „Die Hälfte Ihrer Entscheidungen sind vom Zufall bestimmt, und so geht es allen“, „Fummeln Sie nicht so viel an Ihrem Haar rum, sonst sehen Sie mit 40 aus wie 85.“

Die Erzählung von den 90ern als Jahrzehnt der Spaßgesellschaft ist natürlich nur die halbe Wahrheit. „Ratschläge sind eine Art von Nostalgie. Wer sie anbietet, fischt die Vergangenheit aus dem Abfall, wischt sie ab, überpinselt die unansehnlichen Stellen und bringt sie für mehr in Umlauf, als sie eigentlich wert sind“, lautet die vorletzte Zeile aus „Sonnencreme“.

In den 90ern gab es etliche unansehnliche Stellen, die gern überpinselt werden. Unter Deutschen galt es beispielsweise als Spaß, „Ausländer“ zu jagen, unter begeistertem Applaus von Mitdeutschen. Man könnte diese Phase der deutschen Geschichte auch „Volksaufstand“ nennen. Man tut aber so, als habe damals nur ein radikaler Rand getobt.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Heute warnt die deutsche Regierung vor „Volksaufständen“ und „sozialen Verwerfungen“ angesichts drohender Gasknappheit. Abgesehen von der billigen Abschreckungstaktik – Achtung, die Deutschen kommen! –, vielleicht hat sie recht. Vielleicht käme es zu einem erneuten deutschen Aufstand, bei dem man fürchten müsste, die ersten Opfer wären „die Ausländer“.

Vielleicht aber ist das auch nur die halbe Wahrheit und unansehnliche Stellen sollen überpinselt werden. Beispielsweise jene, die vom russischen Gas am meisten profitiert haben. Statt einer Untersuchungskommission gibt es Ratschläge: „Tauschen Sie Duschköpfe“, „Schalten Sie den Stand-by-Modus ab“, „Lassen Sie Speisen abkühlen, bevor Sie sie in den Kühlschrank stellen“.

Wo bleibt der Rat: Lassen Sie Ihren beleuchteten Swimmingpool nicht reinigen. Schalten Sie die Beleuchtung Ihrer Zweitvilla nur an, wenn Sie da sind. Prüfen Sie, ob Ihre Erstvilla einen Elektrozaun braucht. So lange sich Ratschläge nicht an Leute richten, die was einsparen könnten, hören sich die Tipps an wie die 90er: Sorgen Sie sich nicht über die Zukunft, gucken Sie lieber den Rosen beim Wachsen zu.

Noch nie waren Ratgeberratschläge die Lösung für strukturelle Probleme. Ratgeberratschläge waren immer nur der Softporno für den säkularen Mittelstandsprotestantismus mit Seelenheilproblemen. Warum also Ratschläge der Regierung befolgen, wenn sie ihr Versprechen, alles zu tun, um Putins Krieg zu beenden, nicht erfüllt? Mein Rat: Schickt ihr erst mal Panzer, dann tausche ich auch meinen Duschkopf.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Doris Akrap
Redakteurin
Ressortleiterin | taz zwei + medien Seit 2008 Redakteurin, Autorin und Kolumnistin der taz. Publizistin, Jurorin, Moderatorin, Boardmitglied im Pen Berlin.
Mehr zum Thema

48 Kommentare

 / 
  • "Mein Rat: Schickt ihr erst mal Panzer, dann tausche ich auch meinen Duschkopf."



    Der letzte Satz macht alles zunichte. Bei allem von anderen verzapftem Mist darf doch eine Pflicht zum eigene Denken und Handeln nicht davon abhängig gemacht werden, wie erfolgreich oder verfehlt die Politik vorgeht. Duschköpfe konnte man aus gutem Grund lange schon vor dem Krieg gewechselt haben. War da als Grund nicht noch etwas anderes als die Gas-Verknappung?

  • Wie kommen wir gut durch Hitze oder Krieg?



    Wir kommen "gut" durch Hitze oder Krieg, indem wir das "WIR" stets auf alle Betroffenen der Erderhitzung ausdehnen, alle Verursacher der Erderhitzung-Massenproduktion einbeziehen und den Krieg gegen den Kreml gewinnen mit einem "Wir Ukrainer".

  • Noch paar Ratschlag an die Reichen:



    Lassen Sie Ihr Privat-Flugzeug im Hangar.



    Lasssen Sie Ihren Spritfesser in der Garage und spenden Sie einige 9€Tickets an #IchBinArmutsbetoffen/e.



    Spenden Sie 0,1% Ihres Vermögens an @einesorgeweniger.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Mit dem richtigen Duschkopf können auch säkulare Mittelstandsprotestant;innen mit Seelenheilproblemen mal Hardcore-Porno erleben. (Wenn ich alles richtig verstanden habe.)

    • @95820 (Profil gelöscht):

      Liggers & “…wenn die Bremsen versage:



      Öffnen Sie die Türen & lassen’s den Wagen ausrollen!“



      (setze a dipl-ingfriend of mine



      Mal ob usancen dort in Ford-hotline



      In deren intranet plus kari rein.



      Anonym - gepfiffen - kriegte eine rein🙀



      Abmahnung mit Auslaufschwung:



      “Er fuhr Ford & kam nie wieder -



      Und wiewohl Fehler In Allen Teilen -



      Tat er in Kalau doch nur kurz verweilen

      kurz - Ist’s Blatt wat nat - beim -Abschwung:



      Fährste glatt hinein in deinen Dung!



      “Doch mache noch nach genossner Ruh -



      Den Deckel druff - de Türe zu!“



      “Denn hier muß ein jeder lassen -



      Ob‘s Mann ist oder Frau 👩



      Mildtätig Gas 💨💨 & seine Gaben



      Für meinen Ackerbau!“



      “Recycling ist das Wort der Stunde!



      Heil Kräuter & Greenwasher -



      Führer‘ns - Schacher‘ns - gern im Munde



      (& Däh&Zisch - 🤫 - Ja schau =>



      Diss is sich wat von jelungen wiedermal



      Softpornolike vegan 🌱 genderneutral •



      servíce & 💤💤💤 & Au Banan - 🌑🐑 -

  • Gegen "Schickt Panzer, um den Krieg zu beenden" ist "Trinken gegen Durst" ja geradezu nobelpreisverdächtig ;)

  • Köstliche Kolumne. Aber das Jahrzehnt der Spassgesellschaft waren doch eindeutig die 80er, nicht die 90er … zum Beispiel Neue Deutsche Welle mit so unsäglichen Song-Texten wie “Ich will Spaß” eines gewissen Markus, seines Zeichens Vornamensvetter von mir, wofür ich mich noch bis heute abgrundtief schäme. Leider vergisst das Netz nichts und deshalb kann ich es auch gleich für die Spätgeborenen einstellen (bezüglich der Entwicklung der Spritpreise erwies sich der Schlagersänger allerdings als Visionär)

    youtu.be/h7Q3MR94-XU

    Naja, ich habe ja auch niemals einen Maserati gefahren. Irgendwie erinnert mich sowas nur noch an Christian Lindner und den desaströsen Zustand, in dem sich seine FDP heute befindet. Vielleicht war ich in den 90ern auch einfach schon zu alt.



    Und dann kam die 1989/90 die Wiedervereinigung und mit dem Spaß war es dann sowieso schlagartig vorbei, seitdem die spassgebremsten Sachsen wieder unter uns weilen.😀

  • Das Schlimme an dem ganzen Theater: Jede/r ist auf sich allein gelassen. Die Einen kaufen jetzt im Baumarkt aufgrund befürchtetem Gasmangel die Elektroheizgeräte weg, die anderen warten auf die Pelletheizung und horten schon einmal einen Jahresvorrat an Heizmaterial in der Garage. Und bevor der Sprit wieder in die alte Spekulations-Schraube nach dem 31.Augist rutscht, werden die Reservebenzinbehälter aufgekauft und im Keller aufgestapelt. Schließlich lässt selbst Habeck alle allein mit ihren Problemen, weil er in seiner Not ui Allererst auf die Manager hört und Angst vor einer Wirtschaftskrise hat, obwohl die Klimakrise viel entscheidender ist, scjließlich funktionieren die Schlote auch bei Hitze, wenn es die Menschen schon nicht mehr aushalten. Wir haben keine Regierung, die für SOLIDARISCHE Lösungen sorgt und Panikreaktionen verhindert, sie wollen alle nur ihr eigenes Bestes und dafür braucht es die Ellenbogen, Lindner-Style , nur nichts verbieten!

    • @Dietmar Rauter:

      Stimmt leider, nur CDU/CSU und AfD sind noch schlimmer bzw. unprofessioneller und die Linkspartei ist wie immer mit sich selbst beschäftigt, also auch unprofessionell.

  • Klasse Kommentar!

  • Ist nicht am Ende auch ein Ratschlag Panzern zu schicken. Kein Krug hat beendet wegen Waffen Lieferung. Waffen bedeutet mehr Toten. By the way das Artikel war sehr gut bis das letzte Satz... Panzern schicken...das ist auch keine Lösung. Lassen wir die doppelten Moral.

    • @alf...:

      Doch, der zweite Welkrieg wurde zum Beispiel wegen Waffenlieferungen an Stalin beendet. Ohne die, würde man in Moskau deutsch sprechen.

    • @alf...:

      Nur weil diese Aussage beständig wiederholt wird, nimmt ihr Wahrheitsgehalt nicht zu.

      2. Weltkrieg (Quelle: Wikipedia):

      Von den USA wurden über 400.000 Jeeps und LKW, 13.000 Lokomotiven und Güterwagen, 90 Frachtschiffe, 4000 Bomber, 10.000 Jagdflugzeuge und über 7000 Panzer an ihre sowjetischen Alliierten geliefert. Die Briten und Kanadier lieferten weitere 5000 Panzer und 7000 Flugzeuge.

      Andernfalls hätte Russland wohl kaum gegen die Wehrmacht bestanden.

      • @insLot:

        Ein weiterer Aspekt (der allerdings nicht das Argument mit den allierten Waffenlieferungen an die Sowjetunion wiederlegt, sondern lediglich ergänzt): Stalin selbst hat es sich bis zum unmittelbaren Einmarsch der Wehrmacht in die Sowjetunion nicht vorstellen können, dass Hitler tatsächlich so weit gehen würde … trotz vorheriger Warnungen des Geheimdienstes und der Generalität. Deshalb die Millionen toten und gefangenen sowjetischen Soldaten in den Kesselschlachten der ersten Wochen und Monaten des deutschen Vernichtungsfeldzugs … die Rote Armee war wegen der persönlichen Fehleinschätzung Stalins bezüglich der Absichten Hitlers schlicht nicht vorbereitet und deshalb auch der hohe Blutzoll auf sowjetischer Seite.



        In der Nach-Stalin-Ära war es ein absolutes Tabu, über dieses fatale strategische Versagen Stalins und die dadurch verursachten verheerenden Niederlagen der “heroisch” kämpfenden Sowjetarmee im “Großen Vaterländischen Krieg” zu sprechen … die Tabuisierung dieses Aspektes sowjetischer Geschichte - die Verantwortung Stalins an den Kriegsverlusten - wirkt in der russischen Bevölkerung bis heute nach und spielt natürlich der Propaganda Putins in die Hände.



        Lektüreempfehlung in diesem Zusammenhang: „Mein Leutnant“ von Daniil Granin.

        • @Abdurchdiemitte:

          Die von Stalin in den 30er Jahren durchgeführten sog. Säuberungen innerhalb der Roten Armee, bei denen 9 von 10 der Generale und weiterer Stabsoffiziere an die Wand gestellt wurden, taten ihr übriges dazu.

  • All diese Appelle dienen doch letztlich vor Allem der Selbstvergewisserung oder viel eher der Selbsttäuschung die Entwicklung der Situation zu kontrollieren. Tatsächlich aber ist der Korridor in dem die Sparaufrufe wirken können begrenzt. Putin wird genaus so agieren wie er meint maximalen Schaden anrichten zu können und wenn die verfügbare Gesamtmenge an Gas deutlich unter dem Bedarf liegt helfen eben auch keine staatlichen Zuschüsse um soziale Härten abzufedern weil sich jeder m³ nur einmal verbrennen lässt.



    Und wenn Kretschmann in Stuttgart zum Gas-Gipfel lädt um zum Energiesparen zu beraten, die Runde aber mitten an einem wolkenlosen Sommertag unter festtäglich strahlenden Kronleuchtern tagt dürfte das auch nur begrenzt hilfreich sein der Bevölkerung den Ernst der Lage zu vermitteln.

  • RS
    Ria Sauter

    Bitte keine Panzer schicken. Beschallt beide Seiten ohrenbetäubend bis sie sich an den Verhandlungstisch setzen.

    • @Ria Sauter:

      Der Tisch ist schon lange gedeckt, nur einer würde nicht kommen. Zu glauben, daß sich der Ost-Napoleon über irgendetwas verhandelt, was nicht zu 100% seiner Vision entspricht ist schon ganz schön naiv.

      • @Lars B.:

        Soweit ich weiß, hat die Ukraine die Waffenstillstandverhandlungen beendet. Das wird sogar von einigen Westmedien so berichtet.

        • @Zweistein:

          Was Sie so alles zu wissen glauben. Und "einige Westmedien" ist jetzt keine qualitative Aussage.

    • @Ria Sauter:

      Stelle mir gerade ihren Appell nach Hitlers Einmarsch in Polen, Tschechien, Frankreich, Sowjetunion ... vor.

      Vielleicht noch ein bisschen Wagner in Putins Gulags?

    • @Ria Sauter:

      Was meinen Sie denn, welches denkbare Verhandlungsergebnis außer "die Ukraine schließt sich kampflos Russland an" Herr Putin verlässlich vereinbaren und dann auch einhalten würde?



      Der Mann hält sich nachweislich an überhaupt keine Vereinbarungen. Solange das so ist, sind solche Appelle wohlfeil, aber substanzlos.



      Gegenüber den Ukrainern außerdem noch geradezu menschenverachtend.

    • @Ria Sauter:

      Anschließe mich. Der Apell ist aber leider zu spät.

  • Panzer schicken beendet den Krieg aber nicht, das ist ja das Blöde an der gegenwärtigen Situation.

    • @zmx52:

      Ich finde ja auch, dass die Lieferung von nur noch mehr Waffen nicht geeignet ist, einen Krieg zu verkürzen.

    • @zmx52:

      Wenn man keine schickt, gewinnt Russland den Krieg und dann ist nach dem Krieg vor dem Krieg.

      • @WeisNich:

        Das ist die Frage. Auf jeden Fall gäbe es weniger Tote und sonstige Schäden.

        • @resto:

          Sie würdes es ausprobieren und im Falle eines erneuten Krieges wahrscheinlich wieder so handeln, nicht wahr?

        • @resto:

          Totenstille aber auf jden FAll.

          Bis zum nächsten Krieg.

          Moldavien, dann der Korridor nach Kaliningrad.

          Das macht er in einer Stunde.



          Muss er nur einen der durchgelassenen Güterzüge trojanisch ausstatten, und in der Mitte stoppen, und von jeder Seite dreissig km reingehen.



          Fertig.



          Wostehen denn da unsere westlichen Verteidiger?



          Weit weg und zu viel wenige.

          Fertig.

          Und dann fängt wieder die Diskussion an:



          Sollen wir mit Waffen noch mehr Tote verursachen?



          Verseuchen wir nicht die Umwelt noch mehr, das macht uns dann auch nicht besser als ihn... und so weiter.

          Und er plant dann schon mal in Finnland, Bulgarien und Polen weiter.

          Leute, warum seid ihr so überrascht?



          Hat er doch alles seit Jaahrzehneten angekündigt.



          Man musste nur zuhören, hinsehen



          ---



          und hätte handeln können.

          Abwiegeln ist keine Konsequenz mehr.

          Danke Doris für den Artikel.



          Ich sehe dich wieder mal in bester Deniz - Nachfolge - kann man ja eigentlich nicht sagen - warst ja da auch schon dabei.

  • Schickt Panzer, dann schaue ich keine Pornos mehr. Wahrscheinlich.

    Streamen emittiert enorm viel CO₂.



    Eine Stunde 2 Gramm CO₂. Na ja, wer schaut schon eine Stunde Porno.

    Netflix insgesamt erzeugt 1,1 Millionen Tonnen im Jahr.

    Eine E-Mail 10 Gramm, so viel wie eine Plastiktüte.

    Und die meisten der beiden sind ohnehin überflüssig.

    • @Jim Hawkins:

      "Streamen emittiert enorm viel CO₂."

      Ach was, dieses ganze Geschwätz über das böse Streaming war doch nur eine polemische Kampagne gegen böse FFF-Jugendliche, die gefälligst den Mund nicht aufmachen sollen, solange sie einen Netflix Account oder ein Smartphone besitzen.



      Und die zugrunde liegende Statistik lautete in etwa: "Die von Milliarden Menschen weltweit 24/7 genutzte IT- und Kommunikationsindustrie und Infrastruktur (nicht nur Streaming) verursacht soviel CO₂ wie privater Flugverkehr"

    • @Jim Hawkins:

      "Streamen emittiert enorm viel CO2. Eine Stunde 2 Gramm CO2."



      Ich lehne mich mal aus dem Fenster und wage zu behaupten, dass das in Relation zu anderen Freizeitaktivitäten wahrscheinlich eher wenig ist, etwa die Teilnahme an einem Fußballspiel, wenn man die Anfahrt zum Platz und die anschließende Dusche und Wäsche der durchgeschwitzten Klamotten berücksichtigt, oder ein Buch zu lesen wenn man berücksichtigt, dass auch die Papierherstellung recht viel Energie benötigt. Und ein Kommentar unter einem taz-Artikel dürfte auch mindestens 5g kosten. Also sollte man seine Freizeit besser tunlichst damit verbringen im Dunkeln zu sitzen und die Atmung flach zu halten.



      "Netflix insgesamt erzeugt 1,1 Millionen Tonnen im Jahr."



      Hat aber auch 220 Mio. Accounts die teils von mehreren Menschen genutzt werden.



      www.ardalpha.de/wi...erechnung-100.html

      • @Ingo Bernable:

        "Netflix insgesamt erzeugt 1,1 Millionen Tonnen im Jahr."



        Hat aber auch 220 Mio. Accounts die teils von mehreren Menschen genutzt werden. "



        Und das macht es dann weniger schlimm? Das sind 1.1 Mio Tonnen, die einzusparen gar nicht so schwer wäre. Aber warum sollen wir bei unserer eigenen Komfortzone anfangen, nicht wahr? Lieber dort, womit wir selbst vielleicht nichts zu tun haben. Klasse Einstellung, weiter so!

      • @Ingo Bernable:

        OK, gut gegeben.

        Also, noch einmal 5 Gramm. Man kommt aus der Nummer so oder so nicht raus.

        Ich meine, ich habe keinen PKW, fliege alle paar Jahr mal, habe keine Riesenwohnung, bin Vegetarier Schrägstrich Veganer und doch bräuchte es 1,7 Erden, würde alles so leben wie ich.

        Paris Hilton hat einen Ausstoß wie 288 Bundesbürger. Aber das ist eben auch Paris Hilton.

    • @Jim Hawkins:

      Haha, ein Ökotest Epigone, sie sollten wissen, dass der SPD-Verein dafür bekannt ist, Bewertungen nur sehr selten auf Basis realer Messungen abzugeben.



      Aber Hauptsache ihre überaus originellen Mitteilungen sind das CO2 wert.



      P.S. Panzerführerschein schon gemacht? Rückwärtsfahrer werden immer wieder gebraucht.

      • @guzman:

        Also verstehe ich das richtig, die, die für Waffenlieferungen sind, müssen Panzer fahren können.

        Und die dagegen sind, stehen jeden Tag vor dem Kreml und fordern Verhandlungen.

        • @Jim Hawkins:

          Gute Idee!

    • @Jim Hawkins:

      Sag mir wo du stehst!



      Du mußt dich entscheiden!



      Schickt Panzer!



      Trotz des Ernstes des Krieges, das unscheinbare Wort-Wahrscheinlich- hat gerade meinen Tränenfluß angeregt!;-)

      • @Ringelnatz1:

        Ich sage dir, wo ich stehe, im Görlitzer Park.

        Ich beobachte das frühmorgendliche Treiben der Dealer. Fleißig sind sie, auch wenn sich das Kobern auf:

        "Wie gehts?" und "Alles klar?" beschränkt.

        Ich kaufe natürlich nichts, sondern halte es wie Nancy Reagan ("Just say no") und der Bundesregierung der 90-er-Jahre ("Keine Macht den Drogen").

        Außerdem soll die Qualität hier lausig sein.

        • @Jim Hawkins:

          Dit kannste nich wissen!;-);-)



          Oktoberklub-Sag mir wo du stehst...



          www.youtube.com/watch?v=Rvn_b59Ws0w

          • @Ringelnatz1:

            Ist ja auch ein Gassenhauer. Wenn der ganze Sozialismus so gewesen wäre, hätte es vielleicht etwas werden können.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Ist mir fraglich, inwiefern Panzer die politischen Fehler und Versäumnisse der letzten vierzig Jahre korrigieren sollen.



    Weder beenden sie die Spekulation oder die Inflation. Noch bringen die EZB nicht unter demokratische Kontrolle oder entziehen den Kapitalmärkten das Überschusskapital, dass in die Märkte für Energieträger, Immobilien und Verbrauchsgüter drängt. Die Energiewende beschleunigen sie auch nicht.



    Panzer führen auch nicht automatisch dazu, dass das Gas aus Russland wieder fließt, es sei denn, man steht geistig schon vor den Toren Moskaus. Mitunter wird Nordstream 1 auch noch abgestellt.

  • Ja, die Ratschläge sind Kindergartenratschläge und über Jahrzehnte unverändert. Aber nötig, weil wahrscheinlich nicht jede in den Kindergarten gegangen ist. Sie gibt es auch nicht nur von der Regierung, sondern von jedem der in ein Mikro spricht oder eine Leitungsfunktion hat, die irgendwas mit Energie zu tun hat.



    Während diese Ratschläge keine Erläuterung bedürfen, aber man sich ruhig über sie lustig machen kann, wäre der letzte Satz "Mein Rat: Schickt ihr erst mal Panzer, dann tausche ich auch meinen Duschkopf." doch erläuterungsbedürftig. Möchte die TAZ bzw. die Autorin damit aussagen, dass sie lieber mitkämpfen möchte, als den Stand-by abzuschalten? Oder geht es nur allgemein, macht ihr mal was, danach mach ich vielleicht auch was?

    • @fly:

      Da ist nichts erkl#rungsbedürftig.

      Die Ukraine möchte schwere Waffen zur Selbstverteidigung.

      Viele Ukrainer wollen kämpfen (nicht alle zugegebenermaßen).

      Es geht niemals darum, so wie sie es insinuieren, dass jemand, der deren Unterstützung fordert, selbst kämpfen müsste.

      Das ist eines der Strohmannargumente, die nicht tot zu kriegen sind (Formulierung bewusst etwas sarkatisch).

  • so is es!

  • Das mit den Panzern klappt anscheinend, die ersten, gebraucht aber gut, Fahrzeuge sind eingetroffen.



    Das mit den Duschköpfen wird etwas schwieriger, das neue Klopapier. Dicht gefolgt von Heizlüftern.

    • @Hans Jürgen Langmann:

      Jahrtausende war Mensch in der Lage mit sehr wenig Wasser sein Leben zu gestalten ohne zu stinken.

      Ich kenne noch Menschen vom Dorf die bis in Ende der 50er aus dem Dorfpütz geschöft haben und die Eimer mit der Schubkarre nach Hause gefahren haben.

      Neue Duschköpfe für die Technikfreaks - damit die Insustrie wieder was verkaufen kann.



      Es reicht den Wasserhahn sparsamer aufzudrehen und zwiwschendurch mal abzudrehen,