piwik no script img

Kommentar Globale ErwärmungKlima? Lieber Kapitulation!

Ingo Arzt
Kommentar von Ingo Arzt

Die globalen Temperaturen steigen und diejenigen, die dagegenhalten könnten, schaffen es nicht. Es wäre ehrlicher, einfach aufzugeben.

So ein rauchender Schornstein ist ja irgendwie auch romantisch Foto: imago/blickwinkel

D ie Menschheit ist zu dumm, um zu überleben. Momentan deutet leider sehr viel darauf hin: Der Homo sapiens ist nicht in der Lage, sich so zu organisieren, dass all seine Milliarden Exemplare in Frieden leben können. Anlass zu diesem Gedanken ist eine Meldung, so gewöhnlich katastrophal, dass sie nur Resignation hervorruft: Die vergangenen vier Jahre waren weltweit die vier heißesten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die globale Erwärmung schreitet voran und raubt der Zivilisation, wie wir sie kennen, die Grundlage.

Vermutlich wird dieser Text auch von Leuten gelesen, die den Klimawandel für eine Propagandabehauptung der Öko-Illuminaten halten. Ja, genau ihr seid mit dem ersten Satz gemeint. Aber sagen wir mal so: Ein paar Verwirrte wären nicht weiter schlimm, gäbe es da nicht die, die wissen, dass der Klimawandel ein von Menschen gemachtes Problem ist. Die wissen, wie man ihn stoppen kann. Die wissen, dass die Technologien da sind, die politischen und ökonomischen Rezepte, die Verträge, die Institutionen. Und es trotzdem einfach nicht schaffen, schnell genug zu handeln.

Man kann das Problem seitenweise analysieren: Da gibt es dieses verdammte globale Wirtschaftssystem und seine Mechanismen des ewigen Mehr, des ewigen Wachstums. Wer da nach oben selektiert wird, kann wunderbare Fensterreden zum Klimaschutz halten und dann auf den erbarmungslosen Konkurrenzdruck verweisen, der leider ein entschlosseneres Handeln verhindert.

Wenn es nur mal ein klein wenig wehtut, dann geht gleich das Abendland unter. Nehmen wir mal die deutsche Debatte über einen Kohleausstieg bis 2038: zu langsam, um die Pariser Klimaschutzziele einzuhalten, voller Schlupflöcher, um noch später auszusteigen. Würden alle so handeln, der Klimawandel wäre nicht zu stoppen. Ach so, Moment. Leider handeln alle so.

Wenn das selbst in Deutschland mit seiner Umweltbewegung das Maximum ist, dann war es das wohl. Also seien wir ehrlich: Der moralverliebte Teil der globalen Mittel- und Oberschicht lügt sich was vor. Es wäre ehrlicher, einfach zu kapitulieren. Einfach die ganze konsequenzenlose globale Verantwortungsethik über Bord zu werfen. Für einen Teil der Weltbevölkerung wird das 21. Jahrhundert eben infolge der Klimaerwärmung geprägt sein von Extremwetter, Flucht, Krieg und Hunger.

Geben wir uns also der Wollust hin. Dem Konsum. Als letzte Generation, die das noch kann. Fröhlich dem Untergang entgegenfahren, -fliegen, -schmausen. Yeah. (Aber psst! Sagt es nicht den vielen wegen Klima und Gedöns demons­trie­ren­den Schüler*innen. Lasst die einfach mal ­machen.)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Ingo Arzt
ehem. Wirtschaftsredakteur
Beschäftigte sich für die taz mit der Corona-Pandemie und Impfstoffen, Klimawandel und Energie- und Finanzmärkten. Seit Mitte 2021 nicht mehr bei der taz.
Mehr zum Thema

79 Kommentare

 / 
  • Ein interessanter Kommentar des Redakteur der TAZ für Wirtschaft und Umwelt Ingo Arzt, danke für Ihre bemerkenswerte Sichtweise.

    Ein Spiegelbild der Hoffnungs-und Ausweglosigkeit verbunden mit der Aufforderung ehrlicherweise zu kapitulieren. Das hört sich nicht gerade nach einer Mut machenden Solidarität mit den sich langsam ausbreitenden Freitags-Schülerstreiks für einen radikalen Wandel in der Klimapolitik an.

    Das wir offensichtlich Probleme mit politischen Lösungen unseres ökologischen Fußabdruck haben liegt wohl zunächst einmal an unserer persönlichen Unfähigkeit uns über den menschlichen Fußabdruck, den wir im Leben der Anderen und der Tiere hinterlassen im klaren zu werden.

    Es steht uns doch frei und besonders Ihnen Ingo Arzt in ihrer Eigenschaft als Redakteur für Wirtschaft und Umwelt einer so populären Zeitung wie der TAZ, gemeinsam in einem öffentlichen Debattenraum nach den besten Lösungen zu suchen.

    Es gibt 520 Millionen Europäer, davon sind 110 Millionen Schüler Auszubildende oder Studenten. Der letzte Absatz in Ihrem Kommentar passt da einfach nicht. Eine von den 110 Millionen Schülern in Europa ist Greta Thunberg lassen Sie sie doch bitte nicht im Regen stehen.

    Sie haben doch in Ihrer Position alle nur denkbaren Möglichkeiten ihren Worten Gewicht zu verleihen. Es kann doch auch jeden Freitag Streiks der Eltern geben, denen die Zukunft ihrer Kinder, unserer Tiere und unserer Natur am Herzen liegen und wenn dies immer noch nicht hilft, kann es eben jeden Freitag einen Generalstreik geben.

    Ich denke Sie sind noch jung genug um die Welt auch mit den Augen der Kinder zu sehen und sich ihrer Verantwortung bewusst zu sein.

    Jemand wie Greta Thunberg dessen Herz von grenzenlosem Mitgefühl für unsere Schöpfung geprägt ist, wird wohl auch nicht kapitulieren bis die Dinge sich wandeln.

    Es gilt also lediglich sich selber ein auf die Gemeinschaft bezogenes Denken und Handeln anzueignen um zum Nutzen des Gemeinwohl entsprechend seiner Fähigkeiten zu wirken.

  • 9G
    93559 (Profil gelöscht)

    Es gibt eine Bewegung, die durch zivilen Ungehorsam Widerstand leistet. Die breitet sich auch nach Deutschland aus, verbindet sich mit der Anti-Kohle-Bewegung.



    de.wikipedia.org/w...tinction_Rebellion



    extinctionrebellion.de

    • @93559 (Profil gelöscht):

      Ist das so ne scherzbewegung?

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Ein in seiner Wirkung zwiespältiger Kommentar. Er macht - wie andere vor ihm - deutlich, dass das Thema keine Frage von kognitiven Defiziten ist. Das notwenige Wissen zum Erhalt der Welt ist da, qualitativ und quantitativ. Es liegt ungenutzt herum.

    Gab es da nicht mal eine Ausgeburt an echter Klugkeit, der alles in einer einzigen (der so genannten Feuerbach-) These formuliert hat? Wie vieles Andere wurde die Aussage gehört - aber nicht PRAKTIZIERT.

    In jungen Jahren habe ich gerätselt ... und gegrübelt ... und wieder gerätselt, WIE solche kollektive Hässlichkeit wie im Faschismus entstehen konnte. Heute spüre ich es - und bekomme eine Ahnung davon.

    Gerne gebe ich zu, dass ich die Welt retten wollte. Ich habe jämmerlich versagt. Oder auch nicht, denn die Welt kann nur GEMEINSAM von ALLEN gerettet. Anders klappt es nicht. Und das ist die Crux.

    Ob der Begriff 'Wollust' Ernst gemeint ist - oder eine Provokation, wurde mir nicht deutlich. Bei mir mag sich im Angesicht der Perspektiven auch keine Wollust einstellen.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Faschismus entstand nicht dadurch, dass die Leute Auto fuhren, hre Häuser heizten, Intensivlandwirtschaft betieben oder im Stahlwerk gearbeitet haben.

  • Doch, natürlich kann man was machen, aber die Kohlekraftwerke abschalten ist halt Aktionismus, weil das keinen Effekt haben wird.



    Co2 Zertifikate kaufen bringt z.b. was.



    Oder auf die EU einwirken, dass man die Kontingente senkt.



    Aber wenn der autor was von wehtun schreibt, irrt er, weil es durch die gesunkenen Preise eben nicht mehr wehtun muss, und wenn er von kohleausstieg schreibt, eben auch, weil auch durch einen sofortigen Ausstieg genausoviel co2 produziert wird.



    Don't shoot the messenger.

  • glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist.

    Nehmen wir uns die Tanzkapelle der Titanic zum Vorbild: Haltung bewahren!

    • @A. Müllermilch:

      Nö. Die Tanzkapelle ging mit unter. Die Deutschen haben bereits ihr Handtuch ausgeworfen im Rettungsboot.

  • Ja, Klasse.

    Wir resignieren einfach. Dass es von vornerein lächerlich war oder maximal der typische deutsche Größenwahn, dass der/die Deutsche die ganze Welt überzeugt, dass er weiß, wie man den Klimawandel stoppt, dürfte nicht so überraschen.

    Nur sagt niemand, was denn dann der Plan B ist.



    Vom Rumheulen wird es auch nicht anders und wenn wir davon ausgehen müssen, dass sich das Klima verändert sollten wir mal anfangen, auch darüber nachzudenken, was das heißt. Ich habe in Norddeutschland auch nix davon, wenn ich im Nassen sitze, wenn in Bayern die Grünen Elektroautos fahren. (Kretschmann in BaWü weiß sowieso nicht, wie ein E-Mobil aussieht. Insofern sowieso geschenkt.)



    Es wird Zeit, auch mal darüber nachzudenken, inwieweit eine Veränderung des Klimas auch hier Konsequenzen erfordert. Das heißt eben nicht, dass man alle Maßnahmen aufgeben muss, die einen Klimawandel, wenn schon nicht verhindern, so doch abmildern können. Nur höre ich von kaum einer Partei, wie man mit dem Klimawandel, wenn er denn kommt, umgehen kann. Kollektivsuizid der Menschheit kann ja nicht die einzige Option sein.

  • "Geben wir uns also der Wollust hin."

    Das ist zumindest nicht so klimaschädlich ;-)

    • @Justin Teim:

      Wenn Kinder daraus entstehen, schon. Kinder in die Welt zu setzen, ist das mit Abstand klimaschädlichste Verhalten.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Des Klimas wegen wird die Menschheit nicht aussterben.



    Die Fitten überleben. So wie immer.

    Es hätte viel Leid vermieden werden können, hätte die Menschheit die Überbevölkerung in den Griff bekommen.

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Ihre Reduzierung auf eine vermeintliche Ursache trifft den Kern nicht. Sie drückt allenfalls Misanthropie aus. Das Ökosystem würde schon viele Menschen ernähren können - ALLERDINGS NICHT bei dem derzeitigen ökologischen Fußabdruck und CO2-Emissionen der Menschen in westlich orientierten Gesellschaften. Wäre der Durschnittsverbrauch der Menschen weltweit hingegen so groß wie der von bspw. Äthiopien, sähe das ganz anders aus. Mit Ihrer Aussage unterschlagen Sie also zum einen die (Herrschaftsprozesse), die zu der Klimakatastrophen führen und zum anderen wer diese iniitiert und von diesen profitiert.



      "Die Fitten überleben. So wie immer."



      Wie meinen Sie das? Ist das eine Fürsprache für (Sozial)darwinismus?

  • "Die Menschheit ist zu dumm, um zu überleben."



    So isses.



    Sag' ich doch seit dunnemal, einfach weitermachen und den Planeten abrocken bis wir verhungern, verdursten, aussterben. Vor die Wand mit dem Karren – und gut ist.



    Basst scho.

  • Klingt schon ganz cool und abgeklärt, das Ganze, aber auch wenig inspirierend, unnötig und letztlich abstoßend. Da zieht's mich doch tausend mal mehr zu den Klimaaktivisten, besonders den konsequenten und radikalen unter ihnen. Gut jedenfalls, dass nicht alle diese eher zynische Sicht der Dinge teilen, siehe z.B. diesen Artikel aus der heutigen New York Times:

    www.nytimes.com/20...es&pgtype=Homepage

  • Wie wird ihre Partei heißen, Herr Arzt?

    • @Gregor Tobias:

      Ist doch klar: Die Gebleichten

      • @Rainer B.:

        Ich halte FCD - "Fuck Climate Deutschland" für griffiger, besonders mit Blick auf die jüngere Bevölkerung, von der ich, anders als der Autor, einen besonders starken Zulauf erhoffe.

  • 9G
    98589 (Profil gelöscht)

    Auszug aus einem Beitrag in:



    Blätter für deutsche und internationale Politik -Ausgabe 1/19



    Zitat:



    "Wohin aber können wir ausweichen? Nicht nur die ansteigenden Ozeane,



    auch steigende Temperaturen schmälern bereits – im Inneren der Kontinente



    – die Grenzen menschlichen Lebensraums. Neun der zehn tödlichsten Hitzewellen



    der Menschheitsgeschichte ereigneten sich seit dem Jahr 2000. Seit



    1960 hat der Temperaturanstieg in Indien von gut 0,5 Grad Celsius die Wahrscheinlichkeit



    massiver hitzebedingter Todesfälle um 150 Prozent gesteigert.



    Nicht zuletzt der Sommer 2018 brach vielerorts alle verzeichneten Rekorde:



    Im Juni überschritten die Temperaturen in pakistanischen und iranischen



    Städten tagelang die Marke von 54 Grad Celsius und damit die absolute, je



    verlässlich gemessene Höchstmarke. In Küstennähe zum Persischen Golf



    und zum Golf von Oman kam zu diesen hohen zweistelligen Temperaturen



    noch eine sehr hohe Luftfeuchte hinzu und führte zu einem Hitze-Index von



    mehr als 60 Grad Celsius. Dort verzeichnete man am 26. Juni 2018 auch die



    wärmste Nacht der Weltgeschichte: In der Stadt Quriyat sanken die Thermometer



    über 24 Stunden hinweg nicht unter 42,6 Grad Celsius. Im Juli forderte



    dann eine Hitzewelle im kanadischen Montreal mehr als 70 Tote, und das



    Death Valley in Kalifornien und Nevada, wo häufig amerikanische Rekordtemperaturen



    gemessen werden, verzeichnete den bisher heißesten Monat



    auf unserem Planeten. Der afrikanische Kontinent maß Spitzentemperaturen



    im Juni, die koreanische Halbinsel im Juli und Europa im August. Wie



    die „New York Times“ berichtete, legten die Beschäftigten einer Raffinerie



    in Algerien ihre Arbeit nieder, als die Temperaturen an der 50-Grad-Celsius-



    Marke kratzten: „Wir konnten einfach nicht mehr“, erklärte ein Arbeiter



    den Journalistinnen, „es war ganz unmöglich zu arbeiten.“



    Das ist keine Einbildung, Teile der Erde werden für Menschen zu heiß. "



    Zitat Ende



    Bill Mc Kibben



    de.wikipedia.org/wiki/Bill_McKibben

    • @98589 (Profil gelöscht):

      Mc Kibben soll vielleicht zuerst seine Meilen reduzieren...

      • @agerwiese:

        Ad hominem. Und wenn Mc Kibben ein eigenes Braunkohlekraftwerk betriebe, hätte er dennoch recht.

        • 6G
          61321 (Profil gelöscht)
          @Zwieblinger:

          Nix ad hominem. Prediger, die nur in Teilzeit im Dienst sind, waren schon immer für den Müll

          • @61321 (Profil gelöscht):

            ...und dann mag es immer noch stimmen, was er sagt, und wenn Sie ihn tausendmal nicht leiden können.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ..."Geben wir uns also der Wollust hin. Dem Konsum. Als letzte Generation, die das noch kann. Fröhlich dem Untergang entgegenfahren, -fliegen, -schmausen. Yeah."



    Ja, so sieht's aus, im Jahr 2019, in Deutschland.



    Zur Zeit läuft in Bayern ein sog. Volksbegehren mit dem Titel 'Rettet die Bienen!', Untertitel 'Für Artenvielfalt'. Endlich mal die Möglichkeit, der industrialisierten Landwirtschaft die 'Rote Karte' zu zeigen, und die CSU zu zwingen, endlich mal echte Umweltpolitik zu machen. Aber, wer nun denkt, Millionen würden zu den Rathäusern pilgern, um dort ihre Unterschrift zu leisten, liegt leider falsch.



    Die meisten handeln (noch immer) nach dem Motto 'Was geht's mich an?'.

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Es gibt derzeit mehr Bienenvölker als jemals zuvor. Ebenso ist die Honigernte auf Höchstniveau.



      Die Artenvielfalt ist bedroht: durch Industrielandwirtschaft, auch durch Windräder, Energiepflanzenanbau..

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Nö so sieht es nicht aus in Deutschland.

      60 % leben in Armut. 10 f in der Wollust des Konsums.

      Konsum kann also nicht der Grund sein ;-)

  • Kohlestrom wird produziert, weil er gebraucht wird und weil er billig war.



    Inzwischen sind erneuerbare aber billiger, jedenfalls im Neubau.



    Es werden also keine neuen Kohlemeiler mehr gebaut und die alten sind irgendwann auf. Kapitalismus halt.



    Ich würde da nicht so schwarz sehen.



    Im übrigen wird co2, das wir nicht produzieren, dann von anderen produziert, es gibt ein europäisches Budget. Nutzt also gar nichts, unsere meiler abzuschalten, dann laufen andere länger.

    • @Peterbausv:

      Naja, es geht ja nicht nur um die Art der Energieerzeugung für Strom sondern generell um die Massive Reduzierung der Erzeugung CO2-(äquivalente)-Emissionen d.h. hauptsächlich die Verbrennung fossiler Energieträger aber auch die Freisetzung weiterer Gase wie Methan und Stickoxide. Entsprechend braucht es auch ein radikale Änderung bezüglich Verkehr und Landwirtschaft. Also Bahn&ÖPNV statt Auto und Flugzeug, Biovegan statt Tierproduktion...

    • @Peterbausv:

      "Inzwischen sind erneuerbare aber billiger, jedenfalls im Neubau."

      Und die Speicherung? Oder eine sonnen-/windarme Woche?

      • @agerwiese:

        Siehe Energiemix.

      • @agerwiese:

        Halten sie das für technisch unlösbar?



        Ich nicht.



        Es gibt doch schon Gaskraftwerke, die sind billiger als kohle und sind auch mit weniger betriebsstunden rentabel zu fahren.



        Ist aber wie mit den Wohnungen, keiner baut was, wenn er damit kein Geld verdienen kann.



        Durch die Ablehnung des Geldverdienens befeuert der Antikapitalismus die Probleme, die er zurecht beklagt und zu bekämpfen vorgibt.

    • @Peterbausv:

      ach so ... na dann können wir ja nichts machen ... tja Kinder tut uns leid, ging leider nicht die Welt zu retten, es gab da dieses europäische Budget, das versteht ihr doch

  • Wir können nicht alles gleichzeitig haben: schöne, große Wohnungen für alle, Breitband für alle, aufregende Reisen, vielfältigstes Essen aus der ganzen Welt, viele süße Kinder. Da ist dann irgendwann einfach Ende der Fahnenstange.

    • @Energiefuchs:

      "Wir können nicht alles gleichzeitig haben: schöne, große Wohnungen für alle, Breitband für alle, aufregende Reisen, vielfältigstes Essen aus der ganzen Welt, viele süße Kinder. Da ist dann irgendwann einfach Ende der Fahnenstange."



      nicht unter der roten fahne der der kosmopolitischen solidarität!!!.alle diese wünsche sind bei einer vernüftigen politik,die mit der verantwortungslosen sogenannten " freiheit" der märkte schluss macht, ohne jede destabilisierung des klimas und ohne die fortsetzung des sechsten massensterbens der biodiversität erfüllbar.



      "viele süsse kinder" können Sie haben wenn Sie alle kinder als ihre eigenen betrachten.ehrlicherweise muss aber gesagt werden-dass die zahl der kinder pro frau auf zwei begrenzt werden sollte-solange die expansion unserer zivilisation im weltraum noch nicht begonnen hat.in den künstlichen welten die die menschheit in den kommenden jahrhunderten und jahrtausenden erschaffen wird -wird es genug platz für viele viele viele milliarden von menschen geben.



      "vielfältigstes Essen aus der ganzen Welt,":kein problem- wenn Sie auf fleisch verzichten oder zumindest jeder tierqälerei abschwören



      "aufregende Reisen," sind auch mit der eisenbahn und segelschiffen möglich .der urlaub wird verlängert-damit Sie mehr davon haben.die klimaschädliche fliegerei und der private automobilismus müssen aber weitgehend abgeschafft werden



      "Breitband für alle" ist auch drin und eine öffentliche aufgabe.aber die computerindustrie muss mit knappen rohstoffen sehr viel sparsamer wirtschaften-auch diesbezüglich ist ein ausstieg aus der wegwerfgesellschaft nötig.



      "schöne, große Wohnungen für alle" können so gebaut werden dass man keine fossilen energieträger braucht um sie zu heizen oder zu kühlen.die deautomobilisierung der grossstädte der welt setzt genug bauland frei.und wenn man die dächer begrünt wird der natur sogar fläche zurückgegeben.



      Sie sehen:mit vernunft ist wohlstand für alle möglich.

    • @Energiefuchs:

      Nein. Deswegen sagen solche Leute wie Al Gore *den anderen*, sie sollen sich einschränken...

      • @agerwiese:

        Seh ich das richtig, dass Sie hier einfach eine Behauptung einstellen ohne Begründung oder Beleg? Nicht sehr überzeugend!

  • Der rosa Elefant im Raum heißt Kapitalismus.



    Erst wenn wir das Verhältnis der Menschen untereinander und unseren "Stoffwechsel" mit der Erde nicht mehr den Kräften des Marktes überlassen haben wir eine Chance.



    Nur mit einer bewusst gestalteten Wirtschaft die darauf ausgerichtet ist das für ein Leben Aller in Würde Notwendige zu produzieren haben wir eine Chance



    Solange unsere sozialen Verhätlnisse sich daran ausrichten aus Geld mehr Geld zu machen und jeden Scheiß zu produzieren der die heiligen Arbeitsplätze schafft, von denen es durch Rationalisierung dann doch immer weniger gibt, rasen wir auf eine faschistische Heißzeit zu.

    Wollen wir ein würdige Leben für alle schaffen und den Klimawandel begrenzen müssen wir den Kapitalismus abschaffen

    • @Thomas Dreher:

      Dieser Erkenntnis stimme ich zu. Auch halte ich es für wichtig antikapitalistische Positionen zu kämpfen. Allerdings braucht es angesichts der nahenden Klimakatastrophe JETZT radikalen Abbau klimaschädlichen, menschlichen Verhaltens und nicht erst nach einer womöglichen Abschaffung des Kapitalismus irgendwann in der Zukunft.

    • 9G
      97684 (Profil gelöscht)
      @Thomas Dreher:

      Da ändert sich nix dran. Es gibt zwei Varianten.Die warme und die heisse. Die warme: Uns schmilzt die Erde unterm Arsch weg.



      Die heisse: Irgendeines von den gewählten Arschlöchern..da gibts einpaar....wird und die Erde unterm Arsch wegsprengen.

      Und dann die gemeine Doofnase.



      Wenn die "Antikapitalismus " hört, schreit sie doch gleich STASIund ich lass mir doch den SUV nicht verbieten, macht's Kreuzchen bei der AfD oder ähnlichen Eumelparteien...Und verschwindet in ihrer virtuellen Doofnasenwelt namens Facebook, Twitter...und informiert über den aktuellen Beziehungsstatus.



      Schöner kann man meiner Meinungnach garnicht Foucaults Selbstgouvernementalität runterbrechen😁.



      Was also tun?



      NIX. Aber grossgeschrieben.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @97684 (Profil gelöscht):

        Ich bekenne hier mit tiefer Scham, dass ich nicht eine Zeile Foucault gelesen habe und jetzt reuig vor mich hinleide.

        Deshalb mein Appell an Ihre Großzügigkeit: für einen an dieser Stelle - ja: Banausen - bitte eine kurze Erläuterung, Link etc.. zum besseren Verständnis. (Betreutes Denken ff.)

        Aber bitte: nur, wenn es nicht zu viel Mühe macht ...

        • 9G
          97684 (Profil gelöscht)
          @76530 (Profil gelöscht):

          Ok werter HerrLeiberg.Sie habens nicht anders gewollt.Ist aber ein langer Text.



          Lassen wir Herrn Foucauld selbst zuWort kommen:



          "Unter Gouvernementalität verstehe ich die Gesamtheit, gebildet aus den Institutionen, den Verfahren, Analysen und Reflexionen, den Berechnungen und den Taktiken, die es gestatten, diese recht spezifische und doch komplexe Form der Macht auszuüben, die als Hauptzielscheibe die Bevölkerung, als Hauptwissensform die politische Ökonomie und als wesentliches technisches Instrument die Sicherheitsdispositive hat.



          Zweitens verstehe ich unter Gouvernementalität die Tendenz oder die Kraftlinie, die im gesamten Abendland unablässig und seit sehr langer Zeit zur Vorrangstellung dieses Machttypus, den man als 'Regierung' bezeichnen kann, gegenüber allen anderen – Souveränität, Disziplin – geführt und die Entwicklung einer ganzen Reihe spezifischer Regierungsapparate einerseits und einer ganzen Reihe von Wissensformen andererseits zur Folge gehabt hat.



          Schließlich glaube ich, dass man unter Gouvernementalität (…) das Ergebnis des Vorgangs verstehen sollte, durch den der Gerechtigkeitsstaat des Mittelalters, der im 15. und 16. Jahrhundert zum Verwaltungsstaat geworden ist, sich Schritt für Schritt 'gouvernementalisiert' hat. (…) Diese Gouvernementalisierung des Staates ist das Phänomen gewesen, das es dem Staat ermöglicht hat, zu überleben. (…) Wir leben im Zeitalter der Gouvernementalität (…)."

          Selbstgouvernementalität wäre in dem Fall die Aneignung obiger Prinzipien durch die Gesellschaft, sei sie national oder supranational, ohne dass staatlicher Zwang, wie in einer Diktatur dazu notwendig wäre.

          Er hat einige Werke dazu geschrieben. Als wichtiges zu dem Thema ist " Pastoralmacht, Staatsrauson u.a. " zu nennen.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @97684 (Profil gelöscht):

            Ein Glück, dass ich Ihre Erwiderung erst jetzt vorfinde, geschätzter Mitstreiter. Der Text hätte das Potenzial gehabt, meine gestrige Nacht wg. Komplexität zu versauen.

            Heute morgen stellen sich die Dinge grundlegend anders dar. Ich habe den Text schon mal kopiert und gespeichert. Wenn mein Köpfchen besser durchblutet ist, geht's los.



            Erst mal eine Koffein-Abschubhilfe.

            Lieben Dank für den Service.

      • @97684 (Profil gelöscht):

        "Die warme: Uns schmilzt die Erde unterm Arsch weg."

        Ihnen ist schon bewusst, dass über 85% der Erdgeschichte es kein nennenswertes Eis gab? Nirgends.

        • @agerwiese:

          „Ihnen ist schon bewusst, dass über 85% der Erdgeschichte es kein nennenswertes Eis gab?“

          Da gab es auch keinen homo sapiens. Mit was für „Argumenten“ manche Leute kommen …

          • 9G
            97684 (Profil gelöscht)
            @Zwieblinger:

            Ja werte( r) Zwieblinger.



            So ist das wohl.



            Drum sag ich ja.Kannst du machen NIX. Aber grossgeschrieben!

    • @Thomas Dreher:

      so ist es!helfen Sie mir dabei den kapitalismus in europa abzuschaffen

    • @Thomas Dreher:

      Leider gibt es dieses ominöse "Wir" nicht. Maximal findet sich Einigung in Interessengruppen. Und diese sind so grundverschieden, dass es es akut und spürbare Existenzbedrohung geben muss, damit sich diese Interessen auf das pure Überleben reduzieren. Und selbst da wird es gewachsene Unterschiede im Grad der Fähigkeit der Bewältigung geben. Sicher auch dank des Kapitalismus mit seinen Wirkmechanismen und nicht zu vergessen der Religionen samt ihrer Auswüchse.

      • @Trabantus:

        Das "Wir" von dem ich rede umfasst alle Menschen die vom Klimawandel betroffen sind und noch sein werden.

        Ich bin der Ansicht, dass der Klimawandel 1. bereits deutlich spürbar und 2. eine Existenzbedrohung ist.

        Die Hoffnung das es für die Europäer schon nicht so schlimm kommt und die das schon ganz gut bewältigen werden ist nichts als das Pfeiffen im Walde.



        Selbstverständlich müssen wir mit den bereits nicht meht abwendbaren Folgen irendwie umgehen. Das wichtigste ist aber den Temperaturanstieg soweit wie möglich zu begrenzen.



        Für beides braucht es einen Umbau der Weltgesellschaft.



        Kapitalismus tötet!

        • @Thomas Dreher:

          „Die Hoffnung, dass es für die Europäer schon nicht so schlimm kommen wird und die das schon ganz gut bewältigen werden“, ist kein „Pfeifen im Walde“. Die meisten Europäer haben gar nicht genug Angst, um sich selber belügen zu müssen. Sie scheren sich einfach nicht um Dinge, die sie allein nicht all zu stark beeinflussen können.

          Das haben sie seit Generationen getan und das werden sie auch weiter tun. Und zwar so lange, wie es Eliten gibt, die für sich selbst Sonderrechte einfordern. So lange werden die, die keine Sonderrechte haben, auch keine Sonderpflichten übernehmen wollen.

          Wer entscheiden darf, haben „die Europäer“ gelernt, der hat auch die Verantwortung. Wer nicht, der nicht. Im Zeitalter von Globalisierung und Klimawandel ist diese traditionelle Untertanen-Haltung allerdings fatal. Ein Mensch alleine könnte das Klima niemals ruinieren. Einer allein aber wird es genau so wenig retten können.

          Wenn wir drauf warten, dass uns irgendwann ein wohlmeinender Anführer in den Hintern tritt, werden wir früher oder später alle draufgehen. Das Klima wartet nicht, bis alle Hahnenkämpfe ausgetragen sind. Es macht auch nicht halt an irgendwelchen Grenzen. Auf die herkömmliche Art (Mauern, Grenzkontrollen, Schießbefehl), lässt sich ja nicht einmal die globale Migration beherrschen.

          Es geht nicht nur um ein paar Inseln im Meer. So ganz genau versteht die Fachleute das Weltklima bisher zwar nicht, aber dass Zusammenhängen nicht unbedingt sichtbar sein müssen, ist mittlerweile klar. Schmelzen z.B. die Pole, bringt das zusätzliche Süßwasser die Meeresströmungen durcheinander, die sich dann auf Luftströmungen, Feuchtigkeit und Temperatur auswirken. Und zwar am anderen "Ende" der Welt. Europa war schon mal eine Eiswüste. Es könnte leicht wieder eine (Eis-)Wüste werden.

          Eine Klimakatastrophe, heißt es, habe die ersten Menschen von Afrika nach Europa getrieben. Fast wär‘ die Menschheit damals (unverschuldet) ausgestorben. Ob sie auch diesmal überlebt? Wenn ja, wie zahlreich?

        • @Thomas Dreher:

          Kein vernünftiger Mensch wird bestreiten, dass der Klimawandel bereits deutlich spürbar ist. (Muss er ja, wenn es ihn gibt.)



          Jedoch ist er für viele Menschen, vor allem in Europa längst noch keine Existenzbedrohung. (Klammern wir mal die hoch subventionierten und stets barmenden deutschen Bauern aus.)



          Und natürlich kommt es auch für die Europäer schlimm. Nur später und anders als für z.B. die Bewohner von Tonga.



          Was nutzt die Begrenzung des Temperaturanstiegs, letztendlich nur seiner Geschwindigkeit, wenn man nicht weiter ist in der Überlegung, als irgendwie mit dessen Folgen umgehen zu müssen?



          Genau da gilt es anzusetzen.



          Nur wird das keine Weltgesellschaft tun. Die gibt es nicht. Bestes Beispiel in kleinerem Maßstab für eine solche Illusion ist die EU.

          • @Trabantus:

            Das Ausmaß des Schadens und der Gefährdung ist auf einer exponentiellen Kurve abzulesen. Irgendwann und zwar bald, geht alles sehr schnell.

        • @Thomas Dreher:

          Wenn Sie weltweit den Kapitalismus abschaffen wollen, werden Sie das Problem haben, dass weltweit eine Reihe von Ländern nicht mitziehen werden.

          Und viele von denen werden vermutlich stärker vom Klimawandel betroffen sein als Mitteleuropa.

          • 6G
            61321 (Profil gelöscht)
            @rero:

            Priorität hat: zunächst lokal, regional und national vernünftige Lösungen erarbeiten und auch entschlossen durchziehen.



            Keine Nation, keine Volkswirtschaft kann den Rest der Welt retten. Aber man kann bei sich zu Hause zeigen, ob etwas funktioniert oder nicht. Man kann zeigen, dass man verantwortlich denkt und handelt. Man kann, wenn's gut läuft ein Vorbild abgeben, an dem andere was abkupfern können und vielleicht sehr bereitwillig wollen. Bloß nicht dauernd den Ehrgeiz haben, in allem tolle Weltstandards herauszuverhandeln. Wir verhandeln uns dabei in dieser Phase eher zu Tode, als dass wir etwas erreichen. Das kommt erst später alles.



            Das heißt natürlich nicht, dass eine splendid isolation anzustreben sei, was Umweltschutz angeht. Unterstützung anderer nationaler Wirtschaften bei ihrem Streben nach nachhaltig-ökologischer Wirtschaftsentwicklung sollte maßgebliches Element sein.



            Hierbei gilt: kein Gieskannenprinzip (würde alles versickern und versackern), sondern ausgewählte Partnerschaften mit anderen Ländern und nicht-korrupten Regierungen und hierbei wiederum Vorbildcharakter für andere abgeben, die auch danach streben werden, Partner zu sein und bestimmte Bedingungen dafür zu erfüllen bereit sind.



            Vor allem aber: deutliche Einschränkung des westlichen In-Saus-Und-Braus Lebensstils (jetzt schon Arme sind von dieser forcierten Selbstbeschränkung ausgenommen)

  • Man muss den Klimawandel nicht leugnen um zu erkennen, dass er nicht aufzuhalten ist. Menschengemacht hin oder her. Oder vielleicht auch nur durch uns Menschen beschleunigt. Und Aktionen, welche auf die Reinhaltung der Luft und die Schonung von Ressourcen gerichtet sind, sind selbstverständlich vernünftig. Doch so zu tun, als könnten wir das Klima retten oder dessen Entwicklung aufhalten, ist einfach nur illusorisch und derartige Überlegungen, wie im Alltag zu beobachten, in großer Vielfalt zu missbrauchen.



    Sinnvoll ist es, sich darum zu kümmern, den unausweichlichen Auswirkungen ein konzertiertes Handeln entgegenzusetzen. Und da stimme ich dem Kommentar zu. Das wird (in absehbarer Zeit) nicht möglich sein. Zu unterschiedlich sind Erkenntnis- und Entwicklungsstand der dazu notwendig Beteiligten. Also bleibt nur aktives Bemühen um Selbstschutz, maximal auf nationaler oder vielleicht auch Bündnisebene. Aber eben nicht in Richtung Klimaschutz oder gar Umkehrung des Klimawandels, sondern gerichtet auf den Schutz vor dessen Auswirkungen auf allen Ebenen. Kopf in den Sand gehört übrigens nicht dazu, denn selbst der wird ja knapp.

    • @Trabantus:

      „ein konzertiertes Handeln entgegenzusetzen.“ / „Erkenntnis- und Entwicklungsstand der dazu notwendig Beteiligten“

      Kenntnisse haben die Meisten, auch der weit überwiegende omnivore und vegetarische Teil der Bevölkerung (und nicht nur die Anderen, also diese „die Anderen sollen/müssen etwas machen“), um nicht zu sagen 100%! Sie ignorieren die Fakten nur salopp und ganz ungeniert. Fabulieren stattdessen lieber Unsinn wie (bspw.): „ich wusste es nicht“... Lügt somit sich und die eigenen Kinder/Enkelkinder, dabei ohne Rücksicht auf jedwede Verluste, wie Zerstörung sämtlicher Lebensgrundlagen allen Lebens, somit auch der eigenen und jene der eigenen Kinder/Enkelkinder, damit auch deren Zukunft, selbst an.

      Die, die die Erkenntnisse nicht haben (die Wenigsten), können sie hier lesen:

      utopia.de/neue-stu...lt-einfluss-92556/

      www.theguardian.co...h?CMP=share_btn_fb

      www.sueddeutsche.d...issionen-1.4058225

      www.provegan.info/...von-vw-sehr-klein/

      Oder würden auch Sie Ihren Kindern/Enkelkindern, auf die Frage: „warum habt ihr es nicht verhindert, dass sämtliche Lebensgrundlagen allen Lebens zerstört wurden, somit auch meine Zukunft zerstört?“ antworten: „Kind, weil es so lecker war und grillen soviel Spaß machte“... „tut mir leid Kind, dass ich keine andere dümmere und moralisch verwerflichere Antwort habe“???

      • @Unbequeme Wahrheit:

        Gerad weil ich die Fakten nicht ignoriere, kommen mir solche Fabulierungen wie " Ich wusste es nicht" nicht über die Lippen und auch nicht aus der Feder. Aber ich respektiere, dass Ihnen aus Aufregung und Empörung auch schon mal eine Unterstellung unterläuft. Sind halt Geschwister.



        Was bleibt ist jedoch die Tatsache, dass man mit nicht Grillen und dem Verzicht auf leckeres Essen (geht auch vegetarisch und vegan) den Planeten nicht rettet. Echt nicht.



        Und außerdem ist es wirklich so, und davor sollten auch Sie die Augen nicht verschließen, dass das zur Kenntnis nehmen des Klimawandels regional sehr unterschiedlich ausgeprägt ist, was auch mit dem Bildungsstand zusammenhängt und demzufolge auch die Bemühungen selbigem kontrolliert zu begegnen.



        Missionarische Aufgeregtheit tut da niemals gut.

        • @Trabantus:

          Die alleinige Ursache für die Klimakatastrophe ist die vorherrschende Tierproduktreiche Ernährungsweise nicht. Ihr Anteil an Klimakatastrophe verursachenden Gasen wird auf mindestens 18% geschätzt. Um auf 100% zu kommen, spielen logischerweise weitere Bereiche aus Produktion und Konsum mit hinein. Damit kann mensch die mindestens 18 % jedoch nicht einfach vom Tisch wischen. Die Ernährungsweise hat eben einen wesentlichen Einfluss. Wer also den eigenen CO2-Ausstoß reduzieren und in seiner Position Klimaschutz glaubwürdig sein will, die*der werde, neben anderen Verhaltensänderungen (kein Auto, Flugreisen, Ökostrom von unabhängigen Anbieter etc.) VEGAN. Das tolle an Veganismus ist, dass dieser keinen Verzicht bedeutet, da veganes Essen lecker und gesund ist und noch dazu vegan werden einfach ist. Klar sollte dies keine private Sache sein, sondern Bestand Teil des eigenen Selbstverständnisses werden und entsprechend auch nach außen getragen werden. Mit anderen Worten: politisch!



          Wie sieht es bei Ihnen aus? Leben Sie vegan? ;)

  • Sehr guter Artikel, ist er doch ein Spiegelbild! Ein Spiegelbild für wen? Für jeden Omnivore und Vegetarier!

    utopia.de/neue-stu...lt-einfluss-92556/

    www.theguardian.co...h?CMP=share_btn_fb

    www.sueddeutsche.d...ndustrie-1.4058225

    www.provegan.info/...von-vw-sehr-klein/

    Anmerkung! Die vier Links zu den Informationen über die Hauptursache der Zerstörung sämtlicher Lebensgrundlagen allen Lebens, stellen vielleicht nur etwa ein Promille der schier unzähligen Artikel da. 100% aller Omnivore und Vegetarier tun allerdings so, als hätten sie noch nie etwas davon gehört, dass genau SIE die Hauptverursacher für die Zerstörung allem sind! „Versteh das nicht“ - Hagen Rether

    Und Klimawandel-/katastrophe ist „nur“ eine, ebenfalls schier unzähliger, katastrophaler Folgen aufgrund des Konsums von Tierqual„produkten“ (Fleisch, Milch/Milchprodukte, Eier, Fisch, Tierhaut...)!!!

  • Der Klimawandel ist gar nicht das Schlimmste. Viel Schlimmer ist, dass wir Peak-Oil überschritten haben und die zweite Hälfte des Öls teurer zu fördern sein wird, als die erste. Aus Sicht der Systemtheorie hat unsere Wirtschaft an Komplexität zugelegt. Man denke zB an just-in-time Supply Chain Management. Wenn die Ölförderung aufwendiger wird, kann es zu Wechselwirkungen auf die Wirtschaft kommen - beispielsweise weil Menschen auf Konsumausgaben verzichten, um Heizung und Transport zahlen zu können. Das führt zu "Kipppunkten", die einen plötzlichen Verlust von Komplexität zur Folge haben. Auch wenn dieses theoretisch schrittweise geschieht, ist anzunehmen, dass innerhalb weniger Jahre nach den ersten Kipppunkten (war die Subprime-/Bankenkrise einer?) die Wirtschaft auf einen Zustand weit vor der industriellen Revolution zurückfällt. Und das etwa innerhalb der kommenden 30 Jahre, also noch innerhalb der Lebensspanne vieler Leser*innen.

    • @EricB:

      Problematisch würde dies jedoch nur, wenn mensch dann nicht von fossilen Energieträgern insgesamt wesentlich unabhängiger geworden wäre. Jedoch ist schon allein aus klimapolitischer Erwägung heraus der Verbrauch fossiler Energieträger zu senken. U.a. deswegen muss der Ausstoß CO2-äquivalente Emissionen in verschiedenen Bereichen gesenkt werden. Es bedarf radikaler Agrar-, Energie- sowie Verkehrswende. Umstellung der konventionellen Landwirtschaft und der Tierproduktion auf Biovegane Landwirtschaft, Ersatz des motorisierten Individualverkehrs durch Kollektivverkehr, der mittels erneuerbarer Energien betrieben wird...

  • Endlich mal eine gute Idee. Sonst sitzen wir demnächst im Dunklen auf Bäumen und bewegen uns per Esel - owei, der produziert Methan - durch die Gegend. 80 Millionen hysterische Deutsche retten den Rest der Welt. Super

    • @Aldi Wolf:

      Leider sind wir schon 83 Mio geworden, und alle machen weiter fleißig Babies. So ein herrlicher Geburtenboom lässt die Wirtschaft wachsen. Mehr Wohnungen, mehr Lehrer, mehr Kinderwägen, mehr Windeln, größere Autos.

  • Leider illustriert der Kommentar das Dilemma nur, dass er mit vielen richtigen Anmerkungen gegen die Untätigkeit und Verantwortungslosigkeit beschreibt.



    Der absolut korrekte Hinweis auf die Ursache der Umwelt-/Klimaschäden, die Wachstumsideologie/den Kapitalismus, konterkariert sich selbst mit dem Verweis auf die vorhandenen Technologien, mit der die Schäden vermindert/verhindert werden könnten.

    Mal ketzerisch: Wären die Umwelt-/Klimaschäden größer oder kleiner, wenn nicht durch zusätzliche Energieanlagen (Wind/Sonne...) mehr Energie als je zuvor erzeugt würde? CO2 verbleibt Jahrtausende in der Atmosphäre; Energieanlagen wachsen nicht bio.

    Oder: Wenn der Müll nicht für eine komplett neu aufgebaute Industrie getrennt, kaum recycelt und etwa zur Hälfte in Müllverbrennungsanlagen landen würde, anstatt Verpackungen zu reduzieren und Pfandsysteme zu etablieren?

    Schützen 1, 10, 100 oder 200 Millionen zusätzliche E-Mobile oder Hybride.. das Klima, oder eine Branche, deren rd. 900 Mio KFZ weltweit mit Öl fahren?

    Wer würde investieren, wenn damit nicht Wachstum verbunden wäre; und hier ist immer und ausschließlich von Renditewachstum die Rede!

    Neue Technologie, Industrie und Produkte hätten nur dann einen Nutzen, wenn alte Technologie, Industrie und Produkte parallel und konsequent verschwinden würden.

    40 Jahre Umweltdebatte und wir hängen immer noch der Illusion nach, dass wir nur den Müll trennen, ein E-Mobil fahren und eine PV Anlage auf dem Dach haben müssen, und ansonsten so weiter machen können wie bisher.

    Unser zur Schau gestelltes "Umweltbewusstsein" und sehnen nach "Rettung durch Technologie" mit Öko-Aufkleber und "nachhaltigen" Adjektiven, ist nur etwas fürs gute Gewissen.

    Diese Klima- und Umweltdebatte findet in einem intellektuellen Jammertal statt! 40 Jahre Umweltdebatte für die Katz, außer fürs Wachstum! Nachhaltig, öko, grün, klimafreundlich, klimaneutral statt "unbegrenztes" genügt nicht!

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Drabiniok Dieter:

      Mit geballten Aussagen wie Ihren bekommt man im günstigen Fall eine mitleidsvoll auf die Hand gelegte Schulter oder aber öfter noch unverständiges, manchmal auch wütendes Kopfschütteln.



      Sagen Sie's immer allen und jedem der's nicht hören will oder halten Sie je nach Kontext und um der lieben Seelenruhe willen auch mal den Mund?

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Mit Augenwischerei, Träumerei, Ignoranz und religiösem Wachstumseifer kamen wir genau bis zu diesem Punkt, an dem wir heute stehen.



        Sollten Sie sachlichen Widerspruch zu meinen Kommentaren äußern wollen, tun Sie das. Ihre seelischen Befindlichkeiten interessieren mich nicht!

        • 6G
          61321 (Profil gelöscht)
          @Drabiniok Dieter:

          Ist irgendwie nicht rüber gekommen, dass ich Ihnen zustimme.



          Hatte lediglich nach Ihren Erfahrungen gefragt, wenn Sie diese Dinge mit Zeitgenossen diskutieren. Interessiert mich wirklich.

          • @61321 (Profil gelöscht):

            Meine Reaktion ist wohl meinen Erfahrungen geschuldet ;-)

            Ich finde es in der Tat zunehmend frustrierend und verstörend, dass der Ursachenanalyse der Umwelt- und Klimaschäden mittlerweile keinerlei Bedeutung mehr zukommt. Vermutlich durch das sehr effektive und wirksame Management der Problemerzeuger und -verwalter, denen es in den vergangenen Jahrzehnten gelungen ist, aus den Sorgen und Ängsten vor Klima- und Umweltschäden ein profitables Geschäft mit technologischen "Lösungen" zu machen; und dafür politische Unterstützung (von grün bis braun) und Subventionen erhalten.

            Natürlich glaubt es Jeder gern, wenn behauptet wird, Alles könne besser werden, ohne dass sich am Wohlstand Status quo des Einzelnen oder Gesamtgesellschaftlich etwas ändern müsse. Dass die Behauptung irrational und unverantwortlich ist, wird bestritten: Mit Verweis auf den menschlichen Erfindergeist, der nüchtern betrachtet seit Jahrzehnten nur noch updates von Telefonen, Autos und Kaffeemaschinen hervorbringt und neue "Öko", "Tierschutz", "Fair", "Effizienz"... Siegel

            Umwelt und Klima werden ausschließlich in ökonomischen Zusammenhängen diskutiert.Von Sinn bis Flassbeck sind sich alle Ökonomen (auch "kritische Ökonomen") darin einig, dass nur neue Industrien und Technologien das "erforderliche" Wachstum erzeugen können, um Klima- und Umweltschutz zu finanzieren. Dass unsere Wachstumsökonomie verantwortlich für den menschengemachten Klimawandel und Ressourcenverbrauch ist, wird ausgeblendet.

            Von "sparen" will kein Ökonom was wissen, von "verzichten" kein Konsument, von Arbeit "umverteilen" kein Gewerkschafter, von Subventionsabbau kein Industrieller, von Tempolimit kein Autofahrer...



            Sämtliche Probleme wie Umwelt, Aufrüstung, soziale Spaltung, internationale Spannungen und Konflikte...haben immer noch dieselbe Ursache wie vor 40 Jahren. Wir diskutieren wieder, und wieder aktuell, aufs Neue drumherum.

            Und gänzlich wird die knappe Zeit vergessen, die noch zum Umdenken/Umlenken verbleibt.

            • 6G
              61321 (Profil gelöscht)
              @Drabiniok Dieter:

              Was Sie sagen, habe ich schon vor dreißig Jahren jedem der es nicht hören wollte, gesagt.



              Was traurig ist: es gibt nur sehr wenige Wissenschaftler von einiger Bedeutung, die klar Stellung beziehen und Degrowth oder wenigstens erst mal Abkehr vom Wachstum verlangen.



              Eine Ausnahme ist beispielsweise Aurélien Barrau



              de.wikipedia.org/w...r%C3%A9lien_Barrau



              Der eloquente französische Astrophysiker nutzt das allgemeine Interesse der Leute an seinem Fach aus, um bei populärwissenschaftlichen Vorträgen in der Öffentlichkeit immer wieder eindeutig Stellung zu beziehen.



              Freiburg trägt den Konflikt aktuell aus. Man will den Bau eines, im Verhältnis zur bisherigen Stadtgröße, unverschämt großen Mammutprojekts eines neuen Stadtteils. Nach 25 Jahren äußerst reger Bautätigkeit und bereits zwei komplett neu hinzugekommenen Stadtteilen, hat man den Hals immer noch nicht voll. Es gibt Widerstand, nicht unbedeutenden. Im Moment sieht es nach einer 1/3 zu 2/3 Mehrheit, kurz vor dem anberaumten Bürgerbegehren aus. Es gibt noch Unentschiedene. Die Chance, eine national und international beachtete Bürgerentscheidung gegen Wachstum zu bekommen wird man aber verfehlen. Die Signalwirkung wäre ungeheuer. Es soll sich um das größte Wohnungsbauprojekt der Republik handeln.



              Ich schlage der taz vor, noch vorher darüber zu berichten. Am 24.2. ist der Bürgerentscheid. Wie wär's damit, Herr Stieber?

              • 6G
                61321 (Profil gelöscht)
                @61321 (Profil gelöscht):

                muss natürlich heißen: kurz vor dem anberaumten Bürgerentscheid

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    Deutschland ist aktuell weltweit ein Vorbild, es steht für leistungsfähige Infrastruktur, Ingenieurwesen – und den Atomausstieg.



    Eine größere Wertschätzung für die Einhaltung der Klimaziele hierzulande wäre auch ein Signal, das globale Auswirkungen hätte. Und dank deutscher Ingenieurskunst vermutlich zu einer Demonstration von Lösungen werden würde.



    Die einzige nennenswerte Maßnahme gegen die Kapitulation kommt von der nächsten Generation in Form von Schulstreiks. Deshalb, liebe Kinder: Weitermachen! Zwingt uns zu unserem Glück! Rettet die Welt!

    • @90118 (Profil gelöscht):

      Welche Staaten in der Welt nehmen sich denn gerade ein Beispiel an Deutschland?

  • Nicht ganz richtig. Nicht Klimawandel ist ein von Menschen gemachtes Problem, allein der von Menschen gemachte Klimawandel ist gemeint. Wer denkt, ehrlicherweise aufgeben zu müssen, sieht nicht ein, daß es richtig ist andere zu fragen, die keinen Grund dazu haben. Ansonsten herrscht das Problem der Menschlichkeit in Selbstüberlassung. Das wiederum ist ein natürliches Problem, paßt genau zum Klimawandel. Wir haben es mit einem natürlichen Problem zu tun.

  • Nein, nein, keine Panik.



    Die Menschheit stirbt nicht aus.

    Aber im "Paradies" wird es enger und ungemütlicher werden, trotz der Mauern, Zäune und der mit Wasser gefüllten Burggräben (z.B. Mittelmeer).



    Alle die, die sich zu uns retten konnten, werden in unsere Augen sehen und fragen, warum ihre Mütter, Väter, Brüder und Schwestern nicht eingelassen wurden.

    Jeder möge soviel für einen Stop des Klimawandels und eine lebenswerte Zukunft für unsere Kinder und Enkel tun, wie sein Gewissen ihn dazu bewegen und er es aus eigenen Kräften vermag.



    Früher oder später packt es jeden, denn es trifft jeden, auch die, die es noch immer nicht wahr haben wollen.

    Laßt uns doch morgen noch einen Apfelbaum pflanzen.

  • Ds hier ist vielleicht Satire aber dijenigen, die so handeln, könnten ruhig auhc so ehrlich sein.

  • Wie bringt man einen Heroinsüchtigen mit Argumenten weg von der Nadel?



    Die meisten von uns sind doch Süchtige, in vielen verschiedenen Formen: Konsum, Status, Vermögen, Reisen, Fleischkonsum.



    Aber es gibt keinen Grund, den Kopf hängen zu lassen. Jeder kann von diesen Süchten wegkommen. Nicht alles auf einmal, aber mit der Zeit.

    • @shashikant:

      Hinzu kommt, dass fast alle, die noch nicht an der Nadel hängen, ganz scharf darauf sind, endlich ranzukommen.

      • @rero:

        Das stimmt.



        Um so besser wäre es, wenn viele von uns mit einem guten Beispiel vorangingen, so daß es hoffentlich weniger Nachahmer gibt.

  • So wird es sein. Ob moralverliebte Schicht oder nicht, zu der übrigens auch Schüler..innen gehören. Längst nicht jede..r ist aktiv im Klimaschutz. Im gegenteil, sobald es die Situation erlaubt, wird co2 geprasst.

    Und nein, die Menschheit stirbt nicht aus, aber große Konflikte werden kommen.

  • Genau. Im kurzfristig geprägten Finanzkapitalismus ingeressiert der Klimawandel nicht.



    Woher soll der CFO denn wissen, ob er in 15 Jahren noch lebt? Und bei den Summen, die er sich einverleibt, können sich seine Kinder und Enkel auch den Klimawandel leisten.