piwik no script img

Gesundheitsgefahr durch FleischSteaksteuer könnte Tausende retten

Wäre Wurst um 166 Prozent und Steak um 28 Prozent teurer, würden pro Jahr 18.000 Deutsche weniger sterben. Das zeigt eine Studie.

Weltweit lassen sich jedes Jahr 2,3 Millionen Todesfälle mit Fleischverzehr in Verbindung bringen Foto: dpa

BERLIN taz | Höhere Steuern auf verarbeitetes und rotes Fleisch könnten einer neuen Studie zufolge allein in Deutschland etwa 18.400 Todesfälle pro Jahr verhindern. Zudem würde die Volkswirtschaft 4 Milliarden US-Dollar etwa für die Behandlung von durch Fleisch verursachten Krebserkrankungen oder daraus folgenden Produktivitätsverlusten einsparen, heißt es in der Untersuchung, die nun in der Fachzeitschrift Plos One erschienen ist. Dafür müsste der Preis für unverarbeitetes Fleisch von Rind, Schwein und Schaf um 28 Prozent und für Produkte wie Würstchen, Schinken oder Speck sogar um 166 Prozent steigen.

Weltweit lassen sich der Studie zufolge jedes Jahr 2,3 Millionen Todesfälle mit Fleischverzehr in Verbindung bringen. Zwei Drittel der Betroffenen stürben an einem Schlaganfall – die übrigen vor allem an einer Erkrankung der Herzkranzgefäße, Typ-2-Diabetes oder an Darmkrebs. Dabei gehen die Autoren um Marco Springmann von der Universität Oxford zum Beispiel davon aus, dass rotes Fleisch tatsächlich Krebs verursacht. Die Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation hat aber nur verarbeitetes Fleisch als klar „krebserregend“ eingestuft. Unverarbeitetes rotes Fleisch – etwa von Rind, Schwein oder Schaf – beurteilt die Agentur lediglich als „wahrscheinlich krebserregend“, weil die Datenlage nicht so eindeutig ist wie für Fleischerzeugnisse.

Unumstritten ist aber: Die Menschen in Deutschland essen im Schnitt mehr Fleisch, als alle Ernährungsexperten für gesund halten. Die renommierte Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt seit Jahren, „nicht mehr als 300 bis 600 Gramm Fleisch und Wurst pro Woche“ zu essen. Doch die Deutschen verzehren im Schnitt doppelt so viel.

Die von den Wissenschaftlern berechnete Steuer würde laut Studie dafür sorgen, dass die Menschen hierzulande 37 Prozent weniger verarbeitetes Fleisch und 3 Prozent weniger unverarbeitetes rotes Fleisch äßen. Das sind immer noch 950 Gramm pro Woche. Je teurer etwas ist, desto weniger wird davon in der Regel verbraucht.

CDU-Agrarministerin blockt

Gleichzeitig würde der Staat laut Studie mit der höheren Steuer 8 Milliarden Dollar einnehmen. Das kompensierte den Großteil der 12 Milliarden, die die Gesellschaft jedes Jahr für die gesundheitsschädlichen Folgen des Fleischkonsums zahlen würde. Außerdem würden bei der Produktion der Lebensmittel für die Menschen in Deutschland 5 Prozent weniger Treib­haus­gase ausgestoßen.

Weltweit könnte eine Fleischsteuer jedes Jahr mehr als 220.000 Menschen vor dem Tod bewahren – und sogar 40 Mil­liar­den Dollar Folgekosten einsparen. Dafür müsste rotes Fleisch im Schnitt rund um den Globus um 4 Prozent und verarbeitetes Fleisch um 25 Prozent teurer werden.

Unsere Ergebnisse verdeutlichen, dass der Konsum von rotem und verarbeitetem Fleisch einen Preis hat – nicht nur für die Gesundheit und den Planeten, sondern auch für die Gesundheitssysteme und die Wirtschaft.

Marco Springmann, Uni Oxford

„Niemand will, dass Regierungen den Leuten sagen, was sie essen können und was nicht“, sagte Springmann. „Aber unsere Ergebnisse verdeutlichen, dass der Konsum von rotem und verarbeitetem Fleisch einen Preis hat – nicht nur für die Gesundheit und den Planeten, sondern auch für die Gesundheitssysteme und die Wirtschaft.“ Er hoffe, dass eine Gesundheitssteuer auf solche Lebensmittel erwogen wird. Sie würde nichts verbieten, sondern eine wichtige Botschaft für die Verbraucher sein.

In der Bundesregierung stoßen solche Forderungen bislang auf taube Ohren. Zwar haben auch in Deutschland schon Experten empfohlen, auf tierische Produkte wie Fleisch und Milch künftig den normalen Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent statt der ermäßigen 7 Prozent zu erheben; aber Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) lehnt das ab, weil Fleisch „nicht etwas nur für Besserverdiener sein“ solle.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

67 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Ich leg mich sogleich (vor überwältigender Lustigkeit) hin - Steaksteuer.

    Bitte mal wieder über Erbschafts- und Vermögenssteuer schreiben (s. Gruppe Alternative Wirtschaftspolitik)!

    Ich mache jede Wette, dass diese Steuern mehr Leben retten, als Steaks unerschwinglich zu machen.



    Hinsichtlich des Umwelt- und Tieschutzaspektes bin ich "latürnich" dabei.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Ich glaube, wenn endlich mal ökologisch landgewirtschaftet werden würde, dann wären die Preise für das Steak zumindest locker 26% teurer.

  • Es wird uns allen nichts anderes übrig bleiben, als umweltschädliche "Essgewohnheiten (und anderes) madig zu machen."



    Es m u s s sich etwas ändern! W e r das sagt, dürfte doch wohl völlig egal sein.



    So lange die Fleischfresser kein Einsehen haben ist sowieso alles zu spät.



    Und wenn die Grünen es nicht schaffen, das Verbot-Verbot-Gebrülle über vernünftige Argumente und Verhaltensweisen zu entkräften, dann haben die Grünen ein Problem.



    Hier geht es nicht um ein Stück Kuchen, sondern um die ganze Bäckerei.

    Fleischfresser und SUV-Fahrer (und anderes) gehören geächtet, sie vernichten die Lebensgrundlagen aller.



    Das reicht doch wohl aus, um diesem dämlichen Egoismus endlich die Luft abzudrehen.



    So lange das alles an Parteipolitik festgemacht wird, und die Parteien nicht kapieren (wollen), dass sie alle im gleichen Boot sitzen, wird das nixxx.



    SUVs gehören verboten, Dieselautos müssen wirklich sauber ·gemacht· werden, Fleischkonsum wird automatisch über Bioerzeugung eingeschränkt, usw.



    Das müssen Regierungen d u r c h s e t z e n, nicht die Wirtschaft.



    Es geht ums Eingemachte. Wir haben keine Zeit mehr für Kleinklauberei.



    Freiheit für zerstörendes Verhalten der Industrie ist doch kein Argument, denn mit dem Vernichten der Umwelt und der Gesundheit wird die Freiheit von Millionen Menschen ·abgeschafft·.



    Es gibt keine ·Freiheit· für Vergifter, Zerstörer, Gewinn-Maximierer.



    So lange Freie Marktwirtschaft bedeutet, ·frei· alles und jeden zerstören zu dürfen, wird das nixxx – und ist eben NICHT frei.



    Die Menschen am anderen Ende der Welt haben für unsere Taschenspielertricks keine Zeit mehr!



    Ist doch ganz einfach. Eigentlich.



    So, das musste mal gesagt werden.

    • @Frau Kirschgrün:

      "Fleischfresser und SUV-Fahrer (und anderes) gehören geächtet,"

      Wie stellen Sie sich die Ächtung in der Praxis vor? Umgesetzt wird das teilweise in manchen Teilen der Welt, in denen z.B. eine strenge Auslegung des Buddhismus vorherrscht. Fleischverzehr und/oder Schlachtung sind dort verboten - genau weiß ich es aus der Erinnerung nicht. Das führt aber nicht dazu, dass kein Fleisch mehr gegessen wird. Denn z.B. die islamische Minderheit möchte nicht auf ihre Gewohnheiten verzichten, weshalb Schwarzmärkte entstanden sind. Das Konfliktpotential ist unter solchen Bedingungen natürlich enorm.

      Wenn hierzulande schon bei einem Tag "Fleischverzicht" die Widerstände wachsen, welche Chancen erhoffen Sie sich dann bei der Forderung nach Ächtung? Viele würden das lesen und dann bei nächster Gelegenheit noch eine Extraportion essen. Nicht, dass ich das für einen konstruktiven Umgang halte... Aber durch Ächtung/Diskriminierung werden Sie in diesem Fall nie überzeugen können - und wenn würde ich in so einer Gesellschaft nicht leben wollen. Ja, es ist wünschenswert und nötig, dass sich einiges ändert, bei vielen Ihrer Positionen stimme ich zu, aber nicht bei den Mitteln.

      Es gibt übrigens auch hierzulande Minderheiten, die auf Fleischverzehr angewiesen sind. Zum Beispiel schwer kranke Menschen, die aufgrund von Stoffwechselstörungen oder Darmerkrankungen (oder beidem) nur noch wenige Nahrungsmittel zu sich nehmen können. Dazu gehört teils auch Fleisch. Vielleicht wirkt das erstmal an den Haaren herbeigezogen, aber es ist Realität. Wie sollte denn mit diesen Menschen umgegangen werden, wenn Fleischkonsum tabu ist?

    • @Frau Kirschgrün:

      Mir kanns ja egal sein.. Ich beziehe mein Fleisch von der Wagyu Bude.. Ob das Entrecote nun 90,- oder 98, - € das Kilo kostet ist mir egal. Der Verkäuferin mit 2 Kindern wird es wahrscheinlich nicht egal sein wenn ihr Supermarktfleisch teurer wird.



      SUV könnt ihr von mir aus auch verbieten, ich fahr sowieso lieber meinen 6 Liter Xj12..



      Ob der durchschnittliche Dacia Duster Kunde das goutiert wag



      e ich zu bezweifeln.

    • @Frau Kirschgrün:

      Die Menschen am anderen Ende der Welt haben vor allem EIN Problem, nämlich grenzenlose Vermehrung. Die afrikanische Frau ist dauerschwanger, sie kann nicht ein Kind ernähren, bekommt aber 5 - 7. Die Chinesen und Inder haben das kapiert und die Ein-Kind-Politik durchgesetzt. In Afrika hat sich die Bevölkerung seit 1950 verdoppelt und wird sich bis 2050 noch mal verdoppeln auf 7 Mrd. Menschen.



      Ob da in Deutschland die 83 Millionen Menschen Fleisch fressen oder nicht ist unerheblich. Genauso wie ein Plastiktütenverbot oder ein Dieselfahrverbot, aber das sind andere Geschichten aus dem Bereich grüne Idiotie.

    • @Frau Kirschgrün:

      Wenn Alle täten, was ICH für richtig halte, fänd ich das auch ganz einfach. Sogar uneigentlich.

      Wie schonmal erwähnt: Freiheit bedeutet eben auch die Freiheit, sich für das "Falsche" entscheiden zu können. Und Demokratie bedeutet, dass es nicht allein denen zusteht zu bestimmen, was "richtig" und was "falsch" ist, die am festesten glauben, die Weisheit gepachtet zu haben.

      Der Schlüssel liegt darin, die Gesellschaft als eine zutiefst heterogene Ansammlung von Individuen zu akzeptieren und sich denen und ihren Bedürfnissen zuzuwenden. Die großen allgemeinen Lösungen, die eigentlich so einfach sind, werden in Wahrheit individuellen Bedürfnissen selten gerecht. Deshalb scheitern sie in der Demokratie, und deshalb BRAUCHEN wir die Demokratie, so kompliziert sie auch manches macht...

      • @Normalo:

        Ich glaube, dass das Verständnis von Demokratie noch immer unterentwickelt ist. Demokratie KANN nicht bequem sein, da muss gerungen werden um den besten Weg. Da kann und muss auch mal ein rauher Wind wehen. Doch leider ist heute die AfD die einzige Projektionsfläche der anderen im Bundestag vertretenen Parteien. Es gibt nur noch das Böse und das Gute. Kaum jedoch alternative Konzepte.

        • @Rolf B.:

          Schließe mich an.



          Und auch und gerade in einer Demokratie sind Gesetze notwendig, die eine gesunde Umwelt und ein soziales Verhalten ALLER – besonders der Schwachen (Stichwort Minderheitenschutz) – regeln. Umwelt- und Gesundheitszerstörung hat m. E. nichts mit ·Freiheit· zu tun, sondern muss reguliert werden. Es hat aus gutem Grund auch nicht jede|r die Freiheit, jede|n, die|der ihm|ihr nicht passt zu töten…



          Es kann nicht angehen, dass als schädlich und kontraproduktiv erwiesene Verhalten und Gier (auch und gerade von Konzernen) über die Rechtfertigung, es sei ·demokratisch· oder ·frei·, tolerabel gemacht werden, obwohl es nur um die Interessen von Wenigen geht.



          Das i s t einfach.



          Es fehlt der Wille (da Pfründe geschützt werden ·müssen· – wieder einiger Weniger), weil keine|r Politiker|in einen Arsch in der Hose hat.

          Es i s t gaaaanz einfach.

          Wenn ich schon sehe, dass ein Untersuchungsausschuß abgelehnt wird, weil er von der AfD kommt…



          Wenn die schon ·mitspielen· dürfen, dann werden wir uns daran gewöhnen müssen, dass die auch mal eine vernünftige und demokratische Idee haben könnten… sonst können wir den Parlamentarismus auch gleich noch abschaffen.

          • @Frau Kirschgrün:

            Danke. Sie demonstrieren ein weiteres Mal, dass Ihnen die Demokratie verzichtbar ist und "überstimmt" gehört, sobald sie mit der von Ihnen totalitär vertretenen Spielart von "Vernunft" kollidiert - q. e. d..

            Leute wie Sie sind der Grund, warum wir (echte!) Demokratie brauchen, wo vielleicht nicht jedes, aber in jedem Fall das LETZTE Wort beim Volk liegt. Sie haben nämlich keinen Respekt vor dem Wert und der Macht(!) des freien individuellen Willens und glauben stattdessen an die autoritär durchgesetzte "Staatsräson". An diesem Fehler sind schon die vermeintlich(!) von Vernunft gelenkten kollektivistischen Experimente des vergangenen Jahrhunderts - absehbar und spektakulär - ethisch, politisch und wirtschaftlich gescheitert.

  • Ob mit genau 166 % Steuer genau 18400 leben gerettet werden (man stirbt also nicht mehr) wird sich noch rausstellen.



    Sicher ist, dass hier die Staatskasse sich freuen wird.



    Und die sich dann kein Fleisch mehr leisten können: Glück gehabt.

  • Manche Dummheiten können sich die Menschen einfach nicht verkneifen. Wenn jetzt eine öffentliche Debatte über eine Steaksteuer losgetreten wird dann ist das ein ziemlich gutes Mittel um den Höhenflug der Grünen gegen eine Wand laufen zu lassen.

    Auch wenn sie dieses Thema in diesem Fall nicht angestoßen hätten müssten und würden sie doch dazu Stellung beziehen und sich damit wieder als Verbots- und Steuerungspartei hinstellen, die nichts besseres zu tun hat als Menschen ihre Essgewohnheiten madig zu machen.

  • Fleisch muss teurer sein. Aber dafür reichen auch harte gesetzliche Mindeststandards für Tierschutz in der Tierhaltung, dem Tiertransport und der Schlachtung, die wir endlich brauchen.



    Über Steuern das Konsumverhalten zu beeinflussen, hat nicht denselben Effekt für Tier und Mensch - und ist bei einer Gesundheitsgefahr fast so zynisch wie die Tabaksteuer, die den Staat von Sucht und Tod profitieren lässt.

    • @BUBU:

      Höhere Standards? Da liefern dann doch andere Länder gerne billig....

  • Klingt doch beides sehr gut!

  • Da mögen sie wohl recht haben. Aber hier ging es ja nicht um Lohnarbeit bzw. Entfremdung, sondern um unseren Fleischkonsum.

  • 18000 Deutsche würden nicht sterben? Wurde ein Jungbrunnen gebohrt? Besteuern wir doch einfach das Leben, das lohnt sich dann.

  • Nein, ich würde die Sache wie in Matrix vorschlagen. Jeder kommt schon bei Geburt in eine Kapsel und wird dann künstlich ernährt. Keine Unfälle, keine ungesunde Lebensweise, ... und in Gedanken kann jeder das werden was er will. Und sie können sich dann auch am Geschmack eines Wagu-Steaks laben, obwohl nur Fette, Salze, Zucker und Vitamine durch einen Schlauch in ihre Venen gepumpt werden und kein Tier gequält wird und für sie sterben muß. Auch eine dicke Havanna ist kein Problem, kein Hauch Teer wird je ihre Lunge erreichen, kein schädliches Nikotin in ihren Blutkreislauf eintreten - es werden einfach Neuronen in ihrem Gehirn stimuliert. Wir könnten auch ein biblisches Alter erreichen, ohne je einen Strahl der schädlichen UV Strahlung abbekommen zu haben. Vielleicht haben wir dann nie tatsächlich die Sonne gesehen, könnten aber jeden Tag den Sonnenuntergang auf Hawaii miterleben.

    • @Vladimir Z.:

      Wir leben doch in der Matrix. Wir sind in dem Szenario, dass wir uns gewünscht haben. Wenn es Ihnen nicht gut geht, dann wollten Sie genau das ausprobieren... Wenn es Ihnen gut geht, wird Ihnen das auch nur vorgegaukelt. In Wahrheit liegen Sie in einem Tank...

  • Hiernach sind hoher Blutdruck, Rauchen, hohe Blutzuckerwerte und Übergewicht für die Hälfte aller Todesfälle auf der Welt verantwortlich (www.welt.de/gesund...-Todesfaelle.html).



    Berücksichtigen wir das bitte auch. Der BMI, HbA1c und Cotinin (Abbauprodukt aus Tabak) im Urin können relativ einfach festgestellt werden. Man könnte Grenzwerte festlegen und die Leute bestrafen, die drüber liegen.



    Warum nicht jemanden, der einen BMI von 35 hat, mit 500€ jeden Monat bestrafen, wenn er auf 30 wäre bräuchte er nicht zu zahlen. Beim Nachweis von Cotinin im Urin (Raucher) ebenfalls 500€ - pro Monat versteht sich. Und wir leben alle gesünder.



    Beim Blutdruck wird es aber schwieriger. Angesichts der Strafen dürfte der Blutdruck beim monatlichen verbindlichen Check aber allgemein erhöht sein - Gut für die Staatskasse.



    Und das würde nicht nur 18.000 Leute länger leben lassen, sondern die Hälfte der Tode weiter herauszögern. Wäre das nicht toll. Wir könnten vielleicht die durchschnitliche Lebenserwartung um sage und schreibe 5 oder 10 Jahre erhöhen, wenn wir so etwas einführen. Wäre das nicht erstrebenswert.

    P.s. man könnte natürlich auch gleich einen RFID Chip implantieren, der regelmäßig bestimmte Blutwerte ausliest und sendet - lückenlose Gesundheitsüberwachung. Mit einem GPS-Chip gekoppelt (um festzustellen ob jemand zu schnell Fährt, Fallschirm springt oder eine andere Risikosportart ausübt) könnte man als Nebeneffekt auch gleich die Kriminalität mitbekämpfen.



    Ergänzen wir das noch um einen vorsorglichen DNA-Test, um mögliche Prädispositionen von Krankheiten den Leuten mitteilen zu könne, so haben sie die Möglichkeit ihr Leben durch Vorsorgeuntersuchungen oder Anpassung der Nahrung/Lebensweise zu verlängern. Dazu wären wir doch moralisch verplichtet - nicht war?

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Vladimir Z.:

      Für mich ist nicht erkennbar, ob Ihr Beitrag Satire oder Ernst gemeint ist. Eines würde mich aber interessieren: wo gibt es dieses teuflische Zeug, das Sie eingenommen haben?

  • Das ist sicher richtig, dass höhere Steuern auf Fleisch und Wurst das Konsumverhalten ändern würden.



    Nur müsste man das dann konsequenterweise auch für den Konsum von Alkohol, Zigaretten, Kaffee (Krebsgefahr laut WHO-Liste), und so weiter und so fort, auch tun.



    Wobei das Beispiel Zigaretten auch gezeigt hat, dass der Zigarettenpreis weniger Einfluss auf das Konsumverhalten hatte als auf die Wege, auf denen Zigaretten gekauft wurden.

  • Etwas besteuern, was subventioniert wird, erscheint mir wenig sinnvoll. Eher sollten die Subventionen gezielter auf pflanzlichen Produkten und Nachhaltigkeit gerichtet werden. Zudem wären dann wohl auch Importzölle auf Fleischprodukte notwendig, damit nicht mit Billigimporten der Zweck der Steuerungsmaßnahmen umgangen werden kann.

  • Wie wärs: verpflichtend bei jeder Schlachtung einen Tierarzt dabei haben. Immer. Das steigert den Preis und erhöht die Qualität, weil keine halbtoten/totgestressten Tiere mehr geschlachtet werden.



    An zwei Enden jammern und Aktionismus, anstatt die (Achtung Bullshitbingo) SYNERGIE zu nutzen.

    • @Sophie Kowalski:

      Sehr guter Vorschlag.



      Zusätzlich noch eine 24/7 Videoüberwachung in Betrieben und Schlachthöfen und ein Betäubungsgebot bei Kastration sowie ein Verbot von Qualfleischimporten und es gäbe bessere Qualität zu höheren Preisen und weniger Tierleid.



      Bei der Argumentation, naja wenn wir Schweine bei der Kastration betäuben dann kostet das Fleisch mehr, bekomm ich das kotzen.

      • @BluesBrothers:

        Das Hauptproblem ist, dass der deutsche Verbraucher, der ja weitgehend in Personalunion auch der deutsche Wähler ist, genau solche Argumente durchaus einleuchtend findet.

        Ich frag mich daher, was es bringen soll, sich hier auf der politisch eingenordeten Spielwiese der taz den Frust von der Seele zu schreiben und davon zu fantasieren, was alles nicht sein darf, abgeschafft oder verboten gehört. Hier erreicht das nur diejenigen, die entweder längst zur selben Minderheit wie Sie gehören oder aber ausreichend abgehärtet gegen Ihre Argumente sind.

    • @Sophie Kowalski:

      Ich frage mich, wo sie auf die Schnelle gefühlt 1 Millionen Tierärzte herbekommen wollen.

      • @Sophokles:

        Tja wenn es nicht genug gibt, muss die Produktion runtergefahren werden, bis es genug gibt.

  • 2,3 Millionen Todesfälle weniger im Jahr dürften angesichts der Überbevölkerung der Welt kein erstrebenswertes Ziel sein.

    • @siri nihil:

      Die Überbevölkerung durch Fleischkonsum zu potenzieren ist nicht zielführend.

  • Beitrag eines Wenigfleischessers zur absurden Debatte:

    Auch Lohnarbeit bzw. Entfremdung kann krank machen und letztendlich zum frühen Tode oder zur Invalidität führen.



    Hat denn die Lohn- oder Einkommenssteuer die "Folgekosten" verringert? Oder ist Totarbeiten systemkonform?

    • @Rolf B.:

      Das ist solange in Ordnung, wie der Todestag nicht mehr als 60 Tage vor dem Beginn der gesetzlichen Rente oder 11 Tage danach eintritt, ansonsten sind die Kosten für die Volkswirtschaft und die Rentenversicherung zu berücksichtigen und müssen aus dem Nachlass übernommen werden.

      Wer Sarkasmus findet, darf ihn behalten.

  • Schon wieder dieselben Milchmädchenrechnungen wie schon beim Rauchen und den angeblich dadurch verursachten finanziellen Schäden. Alle Menschen sterben, auch die, die kein rotes Fleisch essen. Und die Menschen, die nicht durch rotes Fleisch erkranken, bleiben auch nicht ewig gesund. Wird eine Krankheit vermieden, macht sie Platz für eine andere, die ebenfalls Geld kostet. Und wenn durch "gesunde" Ernährung tatsächlich eine Steigerung der Lebensdauer erreicht wird, führt dies ebenfalls zu "Folgekosten", es sei denn, man nimmt an, die Renten und die Pflege würden von Außerirdischen bezahlt.

    Letztlich geht das Schwadronieren über "Folgekosten" aber schon im Ansatz in die falsche Richtung. Es sei daran erinnert, dass der Sozialstaat für die Menschen da zu sein hat und nicht umgekehrt. Es sei denn, man sympathisiert mit dem Nazi-Spruch "Du bist nichts, dein Volk ist alles." Wer gerne Alkohol trinkt, raucht, rotes Fleisch und Schokolade ist und dick Butter aufs Brot schmiert, hat ebenso das Recht dazu, wie die durch lauter "Gesundheitsbewusstsein" Essgestörten, die ständig Angst haben, dass ihr Essen gesundheitsschädlich sein könnte, das Recht haben, Obstschnitzel, rohes Gemüse und Körner zu mümmeln. Der Staat hat sich da nicht einzumischen. Aber wenn den Schlemmer tatsächlich mit 55 der Schlag trifft und er tot umfällt, hat er den Staat mit Sicherheit weniger "gekostet" als derjenige, der bis 95 durchhält.

    Und dass die vielzitierte Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation rotes Fleisch nur als "wahrscheinlich krebserregend" einstuft, ist ja für Liebhaber desselben geradezu beruhigend, wenn man bedenkt, dass diese Agentur auch Kaffee mit diesem Prädikat versieht. Bisher hat die Krebsforschungsagentur übrigens nur eine der von ihr untersuchten Substanzen als "wahrscheinlich nicht krebserregend" klassifiziert, nämlich Caprolactam. Leider kann man sich davon nicht ernähren, aber dafür kann man Perlon daraus herstellen.

    • @Budzylein:

      Und wieder so ein stumpfer Fleischesser, der nicht versteht, worum es geht.

    • @Budzylein:

      Meinen Sie, daß mangelndes Wissen wirklich eine gute Entscheidungsgrundlage sei?

  • Wäre doch cool, wenn Fleisch in Mengen, nur noch etwas für die ganz Reichen wäre. Ein Schelm wer böses dabei denkt.

    • @Weidle Stefan:

      Wäre doch cool wenn Zigarettenkrebs nur noch etwas für die ganz Reichen wäre ...

  • Die Gesundheitskosten (und nicht nur die Kosten!) des Fleischmarkts werden auf die Gesellschaft abgewälzt. Natürlich sollten die Kosten auf den Preis aufgeschlagen werden. Warum sollten Krankenversicherte die Spärenzchen von anderen mitfinanzieren? Das können diese doch gleich selber frei wie immer erledigen. Dann sind alle zufrieden.

    • @Rudolf Fissner:

      Freiheiten einen Aufpreis zu verpassen, auch wenn es nur selbstzerstörerische sind, ist nur ein weiterer Aspekt der Umverteilung von unten nach oben. Wenn, dann lieber bei den Herstellern ansetzen - ein Ende von legalisierter Tierquälerei, Qualitätsvorschriften u. a. würden auch eine Eindämmung von Billigfleisch bedeuten, mit tatsächlichem Mehrwert. (Sonst wird auch nur an Herstellungskosten, d. h. Schlacht-, Aufzugs- und Arbeitsbedingungen gespart.)



      Aber mit einer agrarlobbyistischen CDU (oder SPD) lässt sich so etwas nicht durchsetzen.

      • @Euryale:

        Ich schrieb davon, dass anderen ein Aufpreis für deren Freiheiten verlangt wird über die Krankenversicherung.

        Warum sollten sich gesund Ernährende (mit geringem Einkommen) über dieses Solidarsystem an den für alle teuren Freiheiten anderer beteiligen?

        • @Rudolf Fissner:

          Ihr habt doch beide recht. Letztlich ist es doch so: Müsste man für Fleisch das bezahlen, was es in der Erzeugung auch wirklich kostet, wäre eine künstliche Preiserhöhung ja gar nicht nötig. Nur durch die Subventionen dieser untragbaren Zustände in der Agrar-Industrie haben wir doch erst diese Situaion. Letztlich müsste man einfach nur hier mal ansetzen. Macht nur eben niemand...

        • @Rudolf Fissner:

          Privatversicherung mit individueller Risikokalkulation für Alle? Super Idee.

          Ach ja: Wenn meine Krankenkasse fragt, bin ich natürlich antialkoholischer Vegetarier, der regelmäßig (betont risikoarmen) Sport treibt und nicht mal weiß , wie man das Wort Ziehgaräte schreibt - dafür aber umso besser, wie weit das Patientengeheimnis geht. Prove me wrong...

        • @Rudolf Fissner:

          Das wäre dann aber ausbaubar: Warum sollen Geringverdienende Snowboardfahrern ihre Unfälle bezahlen, 50jährigen falschverstanden übermäßigen Sport zum Jungbleiben ihren Herzinfarkt, Weintrinkern ihre Leberzirrhose (zumindest bei Weinen ab 10 €) oder Heimwerkern ihren krummen Rücken, weil sie immer rumschrauben müssen. Am besten nur noch Menschen, die gesunde Ernährung, nicht zu wenig und nicht zu viel Sport und den Verzicht auf alle Risiken amtlich nachweisen können, eine Krankenversicherung gewähren und die anderen es selbst zahlen lassen....

  • Aha, und was macjt das jetzt wirklich?



    Ist es nicht sinnvollrr die Produktionsmethoden nachhaltiger zu regulieren und damit für Qualität und angemessene (höhere) Preise zu sorgen?



    Ansonsten produziert DE weiter wie bisher , nur eben nicht mehr für DE.



    Gewonnen ist dann fast nichts.

  • Natürlich möchte man mit der Steuer die Menschen zu einem gewünschten Verhalten erziehen.

    Die Menschen sind für sich selbst verantwortlich, wer sich mit Fleisch vollstopfen will, der kann das tun. Ein möglicherweise früherer Tod muss dann von den Leuten mitbedacht werden und ist eigenes Risiko.

    Und dieses Argument mit den Ausfällen für die Wirtschaft und die Kosten für das Gesundheitswesen. Nach der Logik müsste man den Leuten den Alk, den Tabak, die Medikamente die eingeworfen werden wie Smarties und noch vieles mehr mit der Gesundheitssteuer belegen. Die Frage ist, ob es dafür eine politische Mehrheit gibt.

    • @Sven Günther:

      Wer nur für sich selbst verantwortlich sein will, kann gerne als Eremit vom Gesammelten leben. Der Rest der Menschen lebt in einer Gemeinschaft.

      • @Bodo Eggert:

        Und die Gemeinschaft geht es trotzdem nichts an, wie ich lebe, solange ich mich an die Gesetze halte.

    • @Sven Günther:

      Gibt es doch schon: Tabaksteuer, Kaffeesteuer, Biersteuer, Branntweinsteuer und Schaumweinsteuer. Zuckersteuer gab es auch mal wurde aber 1993 abgeschaft.



      Es gibt auch noch andere Steuern die eben dazu gedacht sind, das Verhalten zu 'steuern' und eben nicht jeder für sich selbst verantwortlich ist.

      • @JoWall:

        Das sind aber alles Steuern, die zur Finanzierung anderer Projekte genutzt wurden oder dem Staat extra Einnahmen generieren sollten, bei ihnen stand nie der Gesundheitsaspekt im Vordergrund.

        Wir zahlen ja auch immer noch Schaumweinsteuer, obwohl wir gerade nicht die Marine aufrüsten.

        Und natürlich ist jeder, der voll geschäftsfähig ist, für sich selbst verantwortlich.

        • @Sven Günther:

          Stichwort Marine aufrüsten: eben bei Maischberger hat Annegret-KraKar gemeint, der Solidaritätsbeitrag könnte zukünftig in den Bundeswehr-Etat fließen! Geht's noch?? Dann lieber die erhöhte Wurststeuer für die Finanzierung unserer Armee - da kann man sich zumindest aussuchen, ob man mitmacht oder für den Frieden lieber Vegetarier wird!!

          • @Katrina:

            Das dürfte nicht funktionieren, Einnahmeverluste wird der Bund dann kompensieren, wie bei den christlichen Kirchen.

      • @JoWall:

        Die Biersteuer ist besonders wirksam :-)

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Zum Glück liegt die Weinsteuer in Deutschland bei 0%, aber der Käse macht mir Sorgen ;-)

          • @Sven Günther:

            Wollen Sie wirklich durch den Verzehr von Milchprodukten den Planeten zum Untergang verdammen? :-)

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Für einen Camembert de Normandie würde ich in Versuchung geraten...

  • Ich kann es nicht mehr hören. Epidemiologisch gibt es verkürzte Lebenszeit und nicht Tote, da der Fleischkonsum keine primäre Todesursache ist.

    • @Andi S:

      Für den Einen ist es Milch, für den Anderen ein laktosehaltiges Extrakt aus gehörnten Paarhufern.

  • Je höher die Preise steigen desto eher sterben die Reichen aus. Übrig bleibt eine faire gerechte Gesellschaft.



    Sollte sofort ins Linke Programm.

  • Ich esse schon mein Leben lang viel Fleisch und bin bisher kerng

    • @Marc T.:

      Au weia, da kam wohl ein fleischbedingter Schlaganfall dazwischen? ;)

    • 9G
      97546 (Profil gelöscht)
      @Marc T.:

      Jetzt hat es ihn mitten im Satz dahingerafft?

  • Vielleicht sollte man den Fleischpreis lieber um 29,8763% anheben?

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    "Steaksteuer könnte Tausende retten"

    Ok und wenn der Alkohol um 500 Prozent teurer wird und der Tabak dazu und wenn mies bezahlte und stressige Jobs extrem gut bezahlt werden und wenn keiner mehr Auto fährt und keiner mehr fliegt, dann werden wir alle 200 Jahre alt.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Wofür?